19.11.2008: Sprachwissenschaft

January 18, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Schreiben, Grammatik
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Sprachwissenschaft 12.11.2008 Christiane Pabst

Phonologie (ab S. 89) Erkennung und Dokumentation des Lautsystems einer Einzelsprache: Methoden der Segmentierung und Klassifizierung Phon: Laut, tatsächliche materielle Realisierung eines Phonems Aussagen der Phonologie: welche Funktion haben einzelnen Laute, welche Möglichkeiten Laut haben kann, was sind unterscheidende Merkmale der Sprache? Welche Laute spielen Rolle bei Kommunikation? Funktion der Laute, Beziehung der Laute zu anderen Lauten (relative Beziehungen der Laute zueinander): welche sprachlichen Zeichen werden dadurch erzeugt? Untersuchung der Bedeutung der Laute Phoneme = kleinste bedeutungsunterscheidenden Merkmale (Elemente) einer Sprache (S. 91) Kontrast: syntagmatische Beziehungen unter den Lauten, z.B. Vollmond, vom Mond (Laut „l“ ist bedeutungsunterscheidend), Beziehung eines Zeichens zum vorhergehenden und zum folgenden Opposition: paradigmatische Beziehung, (Kontrast, Opposition  siehe Reader: SYNTAGMA (Kontrast), PARADIGMA (Opposition), Grafik) z.B. Rose und Hose  Veränderung des 1. Zeichens bewirkt Bedeutungsveränderung z.B. Maus und aus  Veränderung durch Nullphonem (fehlender Laut bei „aus“) bewirkt Bedeutungsunterschied (???) Laute, die hinsichtlich Phonetik unterschieden werden können: Phoneme Laute, die hinsichtlich Phonologie unterschieden werden können: Phon Allophone: Bildung von fakultativen Varianten  Unterschied in Artikulation (z.B: Aussprache Rose  Zungen- oder Gaumenzäpfchen-„r“), kein Bedeutungsunterschied; fakultativ  nicht stellungsgebunden stellungsgebundene Allophone: „ach“-, „ich“-Laut; komplementäre Distribution; Umgebung, wo ich/ach-Laut stehen kann: kann nicht ach/ich-Laut stehen  können nie in Opposition zueinander stehen, gleiches Phon – unterschiedliche Phoneme nicht alle Merkmale eines Lauts sind relevant, um zu Bedeutungsunterschied zu kommen: z.B. plosiv und bilabial (redundante Merkmale)  2 Laute zur Verfügung, stimmhaft oder stimmlos (durch diese Merkmale kann man Laute voneinander unterscheiden) S.92: Merkmale: Lenis (ungespannt/stimmhaft) oder Fortis (gespannt/stimmlos)  distinktive Merkmale (man kann einen vom anderen Laut unterscheiden) Korrelationen: Lenis – Fortis ist im Dt. für sehr viele Phoneme wichtig z.B. hacken – backen  distinktives Merkmal: Lenis vs. Fortis z.B. becken – decken  Merkmal zur Bedeutungsunterscheidung (distinktiv): alveodental vs. bilabial z.B. becken – wecken  distinktives Merkmal: plosiv vs. frikativ (Bildungsart)

Bündel distinktiver Merkmale: beschreibt Gesamtheit eines Lauts, das ihn unverkennbar und von allen anderen unterscheidbar macht  Kontrast zu anderen Lauten S. 95., Abb. 34: gesamtes Phonem-Inventar (Phonemsystem im Deutschen (deutsche Standardsprache))  Laute, die zur Transkription relevant sind Merkmalsmatrizen: Reader, Buch S. 93 (Abb. 35, geht über Dt. hinaus  Darstellungsmethode der binären Phonologie: man stellt Merkmale auf, die zutreffen/nicht zutreffen können) Beschäftigung Phonologie: nicht nur mit einzelnen Lauten, sondern auch mit Silben (S. 98) Herzstück jeder Silbe: Silbenkern/Silbengipfel  Bildung immer von Vokal (Diphtong) Silbenränder. Anfangs-/Endrand (vor/nach Silbenkern), können aus mehreren Lauten bestehen  Silbenkern mit Silbenendrand = Silbenreim (z.B.: Wand  „and“ = Silbenreim, „a“ = Silbenkern) Offene Silbe: besteht nur aus Silbenkern und Anfangsrand (z.B: daheim „d“ = Anfangsrand, …?) Geschlossene Silbe: z.B. Tat Anfangs- und Endrand aus 1 Konsonanten: einfache geschlossene Silben Mehrere Konsonanten: komplexe geschlossene Silbe (z.B.Wand) S.99, Abb. 36 Silben unterliegen einfacher Intonation: Akzent (S. 101) Dynamischer Akzent: Veränderung Lautstärke Musikalischer Akzent: Veränderung Tonhöhe Deutsch: Intonation durch Lautstärke (Akzent = lauter) Wort- und Satzakzent: Frage-/Aussage-Intonation („Du kommst heute zum Abendessen?“ – „Du kommst heute zum Abendessen.“): Intonation wirkt auf Bedeutung des Satzes Quantität von Vokalen: Länge eines Vokals (im Dt. hat man keine Längenkonsonanten, sondern nur Längenvokale) Qualität von Vokalen: Höhe eines Vokals oder geschlossen/offen (hohe/tiefe Zungenlage) nicht jede Länge muss tatsächlich in Ortographie markiert sein!! (z.B: hatte (kurz), habe (lang)  wird nicht marktiert durch „:“) deutsche Auslautverhärtung: Silbenende  immer stimmlose Laute (z.B. Kind („d“ stimmlos), Kinder („d“ stimmhaft“))

Morphologie und Wortbildung (S. 102) Wortfamilien/-gruppen: Gespräch, sprechen, spräche usw. („spräch“ ist kein eigenes Wort) Morphologie: Beschäftigung mit sprachlichen Einheiten unterhalb der Wort- und überhalb der Lautgrenze Wortbildung: Zusammensetzen von Wörtern (zusammengesetzten/abgeleiteten Wörtern) Wortarten: Substantiv, Artikel, Verb, Adverb usw. flektierbare Wortarten:  Variieren der Endung: Verb, Substantiv, Artikel, Pronomen  Vernetzungen werden gebildet mit variablen Endungen (nicht: „die Kinder spiele im Garten“, sondern „die Kinder spielen im Garten“)  Konjugierbare Wörter: Verb (Suffixe)  Deklinierbare Wörter: Substantiv, Artikel, Pronomen Nicht flektierbare Wörter. Adverb, Partikel, Präpositionen usw. Traditionelle Grammatik: Unterscheidung Nomen (Substantive) und nicht-nominale Wörter

Moderne Grammatik: Unterscheidung Nomen (Substantive, Adjektive  nominale Bedeutungen) Bedeutungsebene: Wortarten (Semantik = Bedeutung, Sg. Semantikon) Autosemantika: Wortarten, die selbst Bedeutung tragen, z.B. Substantiv, Adverben, Verben, Adjektive Synsemantika: im Zusammenhang mit anderen Wörtern Bedeutung, z.B. Präpositionen, Artikel Wortartenklassifikation: Formal: morphologisch, Form betreffend Semantisch: siehe Semantika Funktional: „der Mann“, „der“ trägt einen Kerzenständer (?) Syntaktisch: wo im Satz kann es stehen? Funktional semantisch: flektierbare/nicht flektierbare (S. 106, Abb. 40: Versuch einer Wortarteneinteilung) Intuitives Erkennen von Wortarten in Muttersprache: S. 106, intuitives Erfassen von Worten und Worteinheiten Morph, Morphem, Nullmorphen: S. 106 unten Minimalpaar: S. 107 oben, „lach“  ich „lach“e, du „lach“st  „lach“, „e“, „st“ Kongruenz = Grammatisches Übereinstimmen von Worten (kleinste bedeutungsunterscheidenden Elemente: Phonologie) Morphem = bereits klassifizierte kleinste bedeutungstragendes Element einer Sprache Morphe = noch nicht klassifizierte kleinste bedeutungstragende Elemente Klassifikation: z.B. Hunde, lache “e“ in beiden vorhanden Morph: -e Realisierung Morpheme (klassifiziert): Hunde  Plural, lache  1. P. Sg. z.B. Hund, Hunde  Nullmorphem vs. „-e“-Morphem Bildung von Morphemen („Atome, die zu Molekül zusammengeführt werden“): freie Morpheme: keine zusammengesetzten Wörter, z.B. Hund (braucht keine Vor-/Nachsilbe, ist vollsätndig), auf gebundene Morpheme: -e, auf- (als Vorsilbe), Him-(beere) spezielle gebundene Morpheme (diskontinuierlich): Benötigen von 2 Bestandteilen, um als Morphem wahrgenommen zu werden, z.B. ge- -en (gegangen  nicht „gangen“ oder „gegang“), ge- t (gemalt  nicht gemal oder malt (kein Partizip)), verläuft nicht kontinuierlich, wird unterbrochen semantische Unterscheidung innerhalb der Morphologie andere Terminologie lexikalisches Morphem (entsprich Autosemantika): Tragen einer eigenständigen Bedeutung, inhaltliche Bedeutung, Bezeichnung einer Sache, z.B. Himmel (ein einziges Morphem) grammatisches Morphem: ohne eigenständige inhaltliche Bedeutung, grammatische Bedeutung, unabhängig vom Inhalt, z.B. Präpositionen, Interjektionen, Artikel usw. Kombination. freie lexikalische Morpheme: nicht gebunden, haben inhaltliche Bedeutung, z.B. Hund, Baum, Hand freie grammatische Morpheme: nicht gebunden, keine inhaltliche, nur grammatische Bedeutung, z.B. auf, und, ja gebundene lexikalische Morpheme: Him-(beere), Sams-(tag  man kann „tag“ nur auf Grund von „Sams“ interpretieren), Heidel-(beere); sehr viele unikale (einzigartige) Phänomene: Vorkommen nur in einem Zusammenhang, z.B. Him-, Samsgebundene grammatische Morpheme: Präfixe (Vorsilben), z.B. ver-, ent-

Polyfunktionalität von sprachlichen Elementen/Morphemen (S. 109): ein- und derselbe sprachliche Ausdruck kann verschiedene Funktionen haben, z.B. Hunde, lache (siehe oben) Form und Bedeutung in Beziehung zueinander setzen (Reader) homonyme Form: gleiche Form, verschiedene Bedeutung, z.B. Hunde, lache Allomorphe: gleiche Bedeutung, verschiedene Formen: z.B.: Hunde, Katzen, Autos  Pluralmorpheme, verschiedene Formen

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