1.Klassifizierung und Gebrauchtsbereiche der Phraseologisnen 2

January 19, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Schreiben, Grammatik
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1.Klassifizierung und Gebrauchtsbereiche der Phraseologisnen 2. Lexikographie als Wissenschaft von Zusammensetzung der Wörterbücher 3. Bedeutungswandel als einer der Wäge der Bereicherung der deutschen Wortschatzes 4. Phraseologische Einheiten 5. Gestand, Aufgaben und Struktur der Lexikologie 6. Die österreichische nationale Varianten der deutschen Gegenwartssprache 7. Wortbedeutung als Hauptbegriff der Semasiologie und Onomasiologie 8. Neologismen 9. Arten des Bedeutungswandels 10. Wörterbuchtypen 11. Wortbildung als einer der Wäge der Bereicherung der deutschen Wortschatzes 12. Synonymie 13. Ziele und Aufgaben der Phraseologie 14. Bedeutungsverengung 15. Entlehnungen 16. Antonymie 17. Deutsche Dialekte (Mundarten) 18. Beschreibung eines Bedeutungswörterbuches. 19. Bedeutungstheorien und Auffassungen. 20. Sprichwörtliche Redensarten, oder festgeprägte Sätze 21.Semasiology und Onomasiologie 22. Phraseologische Verbindungen 23. Das Wort als sprachliches Zeichen 24. Die Schweizerische nationale Variante der deutschen Gegenwartssprache 25. Klassifizierung der Phraseologismen 26. Metapher 27. Gegenstand und Aufgaben der Lexikologie 28. Einsprachige Wörterbücher 29. Die Wortbedeutung als gesellschaftlich determiniertes Abbild der objektiven Realität 30. Die deutsche Literatursprache 31. Drei Wege der Bereicherung des deutschen Wortschatzes. 32. Wortbildungsanalyse nach dem unmittelbar Konstituenten (oder UK) 33. Die Struktur und Differenzierung des Gesamtwortschatzes 34. Die deutschen Territorialdialekte 2. Lexikographie als Wissenschaft von Zusammensetzung der Wörterbücher Die Lehre von der Wörterbuchschreibung heißt Lexikographie. Das Termin „Lexikologie“ stammt aus der griechische Sprache und besteht aus zwei Teilen: „lexikos“ (das bedeutet „auf das Wort bezogen) und „graphein“ (das bedeutet „schreiben“), eigentlich „Wortbeschreibung“. Die Lexikographie arbeitet die Theorie der Zusammenstellung von Wörtern heraus und begründet wissenschaftlich die Wörterbuchtypen. Gegenwärtig wird das Fachwort „Lexikographie“ in vier Bedeutungen gebraucht: 1. Theorie des Wörterbuchwesens; 2. Praktische Fertigstellung von Wörterbüchern; 3. Gesamtheit der Wörterbücher einer Sprache; 4. Gesamtheit der Wörterbücher, die im betreffenden Land zusammengestellt sind. Der Gegenstand der Lexikologie sind Wörterbücher. Die Aufgabe der Lexikologie ist die Darstellung und Beschreibung der Wortschatzes in der Form der Wörterbücher, Erforschung der Prinzipien der Zusammensetzung der Wörterbücher. Die wichtigsten Fragen der Lexikographie ist: Wie werden die Wörterbücher zusammengestellt? Das Wörterbuch ist ein Verzeichnis von Wörtern einer oder mehreren Sprachen bzw. bestimmter Teilgebiete einer Sprache. Es ist ein Wortschatzinventar, dessen Wörter unter bestimmten Gesichtspunkten ausgewählt, geordnet und erklärt sind. Demgemäß unterscheidet man in der Lexikographie drei Verfahrensweisen: Auswahl, Anordnung und Darstellung bzw. Erklärung des Sprachmaterials. Man unterscheidet drei Hauptforschungsgebiete der Lexikografie: 1. Die Metalexikografie oder Theorie der Lexikografie, die sich mit theoretischen Grundsätzen der Zusammenstellung von Wörterbüchern befasst. Die Wörterbuchkritik ist eine der Grundlagen der theoretischen und praktischen Lexikografie. 2. Kritische und systematische Wörterbuchforschung, wobei existierende Wörterbücher beschrieben, klassifiziert und beurteilt werden. 3. Historische Wörterbuchforschung, wo die Geschichte der Lexikografie als ein relativ selbständiger Forschungsgegenstand betrachtet wird. Die Lexikographie erfüllt folgende Funktionen: 1. die erläuternde Funktion (Definition); 2. informativ-systematische Funktion (es gibt in den W. eigene veraltete Wörter); 3. normative Funktion (Sprachnorm). Zu den wichtigsten Grundbegriffen der Lexikographie gehören: 1. Wortgut (Stichwortverzeichnis; Vokabular); 2. Stichwort (Lemma, Vokabel); 3. Wortartikel (Wörterbuchartikel); 4. Wortdefinition (Stichworterklärung); 5. Gebrauchsbeispiel; 6. Abbildungen; 7. Stilistische Vermerke; 8. Grammatische, etymologische Angabe Als interdisziplinäre oder Querschnittwissenschaft hat die Lexikographie zahlreiche Berührungspunkte mit anderen linguistischen Disziplinen und anderen Bereichen. Einerseits wendet sie Ergebnisse der lexikologischen Forschungsarbeit an, andererseits ist ihr Gegenstand weiter gefasst und erfordert die Einbeziehung von Ergebnissen verschiedener Disziplinen, z. B.: der Grammatik (bei der Erarbeitung der Valenzwörterbücher), der Sprachgeschichte (für alle historischen und etymologischen Wörterbücher), der Stilistik (Stilwörterbücher), der Literaturgeschichte, der Dialektologie/Mundartenforschung usw. Heutzutage spricht man um folgende Tendenzen der Lexikographie: Tendenz zur Erweiterung und Differenzierung der Typologie von Wörterbüchern Tendenz zur Verstiegen der lexikographischen Bearbeitung des Wortmaterials Tendenz zur Erweiterung, der theoretischen und technisch methodischen Basis der Lexikographie.

1.Klassifizierung und Gebrauchtsbereiche der Phraseologisnen Der Phraseologismus – ist eine strukturell semantische Spracheinheit, die sich sowohl von den Lexemen, als auch von freien syntaktischen Verbindungen durch die Stabilität der umgedeuteten Semantik, der Struktur und des Gebrauchs unterscheidet. Phraseologismen sind komplexstehenden Wendungen mit übertragene Bedeutung. - So entstand Anfang der 50er Jahre die semantische Klassifikation der deutschen Phraseologie (nach der Vinogradovschen Klassifikation). Merkmale der Phraseologismen: metaphorische Umdeutung (es ist mir Wurst); einheitliche Gesamtbedeutung; Stabilität: fest, leben lange in der Sprache 1.Semantische Klassifikation von V.V. Vinogradov. phraseologische Einheiten" bzw. „phraseologische Ganzheiten" — „festgeprägte Sätze";— „phraseologische Verbindungen". - Die phraseologische Einheiten- sind zahlenmäßig die bedeutendste Subklasse der deutschen Phraseologie. Das sind syntaktische Modelle der Wortgefüge, deren Glieder durch Subordination miteinander verbunden sind und als auch Wortreihen, deren Glieder durch Koordination miteinander verbunden sind./ das sind feste Verbindungen mit nominativer Funktion/ Der Struktur nach sind sie Wortgruppen. Der Semantik nach fölig transformiert, fölig in die rechte Bedeutung (z. B. Andere Städtchen – andere Mädchen) - die phraseologische Verbindungen- sind feste Wortkomplexe mit analytischer Bedeutung (einer der Konstituenten mit übertragener Bedeutung mit Wärtern einer bestimmten semantischen Gruppe in Verbindung tritt). Sie realisiert ihre semantisch transformierte Bedeutung nur in einer einzigen Verbindung — mit der anderen Konstituente des Komplexes.. Der Struktur nach sind sie adjektivische Wortgruppen, Der Semantik nachnur eine Komponente transformiert. (z. B. Schwarzer Markt ) - die festgeprägte Sätze- sind Phraseologismen mit der syntaktischen Struktur der Sätze. Sie bilden Satzäquivalente satzwertige Spracheinheiten. Der Struktur nach sind sie Sätze, Der Semantik nach fölig transformiert. Nach dem kommunikativen Wert und der semantischen Beschaffenheit sind zwei große Gruppen festgeprägter Sätze zu unterscheiden: sprichwörtliche Satzredensarten, Sprichwörter. a) sprichwörtliche Satzredensarten (das sind semantische Transformationen des Typs metaphorische und metonymische Bezeichnungsübertragung einschließlich Bedeutungserweiterung; kann wertend, modal (ja, nein, keineswegs), interjektionell (ah, och): alles ist es in Butter. b) Sprichwörter (ihre Semantik entsteht nicht durch die Phraseologisierung des Konstituentenbestandes im jeweiligen Sprichwort, sondern stellt die auf bestimmte Situationen bezogenen Verallgemeinerungen der menschlichen Lebenserfahrung dar. Sie gehören zur Folklore 2.die lexikalisch-syntaktische Klassifikation der phraseologischen Einheiten von A.V. Kunin. :  Verbale Phraseologismen (jm unter die Arme greifen).  Substantivische Phraseologismen (das schwarze Gold).  Adverbiale Phraseologismen (ab und zu, aus dem Stegreif). 3. Chernyseva. strukturell-semantische. Sie unterscheidet 2 große Gruppen: 1) Phraseologische Einheiten (Ganzheiten) - feste Wortkomplexe mit singulärer Verknüpfbarkeit der Konstituenten und semantisch transformierter Bedeutung des gesamten Konstituentenbestandes, z.B. Grillen fangen - "grübeln", j-m den Kopf waschen - "j-n scharf zurechtweisen", j-m einen Bären aufbinden - "j-n belügen". Dazu zählt man auch Paarformeln (Zwillingsformeln, Wortpaare). Diese Untergruppe der phraseologischen Einheiten, die aus zwei Lexemen der gleichen Wortart besteht, z.B. Feuer und Flamme, Schritt für Schritt, hin und wieder, ab und zu. Komparative Phraseologismen - Untergruppe der phraseologischen Einheiten, deren zugrunde ein Vergleich liegt, z.B. schlafen wie ein Sack, arbeiten wie Robotor, essen wie ein Spatz. Festgeprägte Sätze - Untergruppe der Phraseologismen mit der syntaktischen Struktur der Sätze. Unter den festgeprägten Sätzen unterscheidet man: Sprichtwörtliche Redensarten. z.B. Da liegt der Hund begraben; das kommt in den besten Familien vor, dazu muss man Sie sagen; Sprichwörter, z.B. Wer A sagt, muss В sagen, wer zum Spiele kommt, muss spielen, der gerade Weg ist der kürzeste. 2) Phraseologische Verbindungen - Untergruppe der Phraseologismen mit singulärer Verknüpfung einer semantisch transformierten Konstituente, z.B. blinder Passagier, schwarzer Markt, goldene Hochzeit. Wortkomplexe nicht phraseologischen Typs. Modellierte Bildungen - stehende (feste) Wortkomplexe nichtphraseologischen Typs, die in der Sprache nach bestimmten strukturell-semantischen Modellen entstehen und eine typisierte Semantik besitzen, z.B. Bruder hin Bruder her, Freund hin, Freund her. Lexikalische Einheiten - feste Verbindungen mit nominativer Funktion, die eine semantische Ganzheit bilden, jedoch aufgrund der eigentlichen lexikalischen Bedeutungen der Konstituenten, d.h. die semantische Transformation der Komponenten fehlt; z.B. die Deutsche Demokratische Republik, die Bundesrepublik Deutschland, der Nahe Osten. Phraseologisierte Verbindungen - stehende (feste) Wortkomplexe nichtphraseologischen Typs mit analytischer Bedeutung, mit übertragener Bedeutung einer der Komponenten, welche sich durch serielle Verknüpfung charakterisiert; z.B. j-m Achtung, Anerkennung, Bewunderung, Verehrung, Beifall, Dank zollen (erweisen). Gebrauchsbereiche. Die Phraseologismen erfüllen bestimmte soziale und kontextuelle Funktionen. Sie bereichern den Wortschatz und drücken die expressive Emotionalität aus. Dabei erscheinen sie auf einer bestimmten Stilebene, in einem gewissen Soziolekt. So wirken euphemistische Phraseologismen gehoben (sterben- das Leben lassen müssen ), umgangssprachliche Phraseologismen viel zu salopp (mit den Ohren schlackern – erstaunt sein), wertende Phraseologismen sind auch emotional (Traumreise; Das ist ein faules Ei). Phraseologismen treten dabei in allen Funktionsstylen auf. Sie sind in Presse und Publizistik, per Rundfunk und Fernsehnachrichten etwas öfter als in der Alltagskommunikation zu finden. In den wissenschaftlichen Textsorten kann man auch viele phraseologische Klischees beobachten. (in den Mittelpunkt des Interesses rücken; in Betracht ziehen ). In Medien werden sie oft spielerisch umgedeutet, um einen bestimmten Affekt auszulösen und Aufmerksamkeit zu steuern.

3. Bedeutungswandel als einer der Wäge der Bereicherung der deutschen Wortschatzes Bedeutungswandel bzw. semantische Derivation - ist die Bedeutungsveränderung der Wörter, die sich im Laufe der Zeit bei diesen sprachlichen Zeichen einstellt Die Ursachen des Bedeutungswandels: Unter den wichtigsten Ursachen des Bedeutungswandels sind zu nennen: 1. Die gesellschaftliche Entwicklung, die fortwährend neue Begriffe durch bestehende Formative entstehen lässt. 2. Der Sachwandel, der in den bestehenden sprachlichen Zeichen ebenfalls den Bedeutungswandel hervorruft. 3. Die sozialen Ursachen: Generalisierung oder Verallgemeinerung der Bedeutung beim Wechsel eines Wortes aus der Berufssprache in die Allgemeinsprache 4. Das Ziel der sprachlichen Tätigkeit, wo man unterscheiden kann: das Streben nach Ausdrucksverstärkung; das Streben nach Ausdrucksabschwächung. Die logische Klassifikation unterscheidet einige Arten des Bedeutungswandels: 1. Es gibt Volumenveränderung der Bedeutung mit zwei Abarten -Die Bedeutungserweiterung (bzw. Generalisierung der Bedeutung) meint die Erweiterung des Bedeutungsumfanges eines Wortes nach dem Prozess des Bedeutungswandels.. z.B. „ein neues Unternehmen beginnen - Die Bedeutungsverengung (bzw. Spezialisierung) ist das Gegenteil zur Bedeutungserweiterung. Die Bedeutungsverengung besteht darin, dass ein Wort mit einem ursprünglich weiten Bedeutungsumfang später nur noch einen Teil des ursprünglichen Anwendungsbereichs aufweist. Z.B. „fahren“ — bezeichnete ursprünglich jede Art der Fortbewegung wie „gehen, reiten, schwimmen, im Wagen fahren, reisen" 2. Die zweite Art ist die Bedeutungsübertragung: besteht darin, dass neue Sachverhalte mit bereits bestehenden Formativen auf Grund einer Ähnlichkeit, Assoziation benannt werden. Man unterscheidet die Metapher (die Übertragung der Namensbezeichnung auf Grund einer Ähnlichkeit): Schlange „lange Reihe wartender Menschen“; eine metaphorische Übertragung der Namensbezeichnung Schlange „Tier“ auf Grund äußerer Ähnlichkeit. Eine Sonderart der Metapher ist die Synästhesie, die Übertragung von einem Sinnesbereich auf einen anderen: schreiende Farben. Es gibt auch Metonymie als eine Art Bezeichnungsübertragung auf Grund irgendwelcher Bedeutungsbeziehungen. 3. die Personifizierung (Verlebendigung)- die Ausstattung unbelebter Erscheinungen mit Eigenschaften, Gefühlen, Handlungsweisen belebter Wesen- die Uhr geht, die Sonne lacht. 4. Metonymie eine Art Bezeichnungsübertragung auf Grund mannigfaltiger Bedeutungsbeziehungen. „Maske des Schauspielers". 5. Die Bedeutung wird durch die Veränderung des Denotats bei Stabilität des Formativs gewandelt: Telefon, крестьянин 6. Bedeutungsentlehnung: das Wort übernimmt ein weiteres Semem von einem fremden Äquivalent: Pionier (СССР; Германия) 7. Bedeutungsfestlegung: bei der Terminologisierung des gemeinsprachlichen Wortgutes: Lampe, Kerze 8. Die Bedeutungsverschiebung: Die Menschen können nach Ausdrucksverstärkung oder nach Ausdrucksabschwächung (Euphemismen). Unter Euphemismen versteht man eine verhüllende, beschönigende Ausdrucksweise: einschlafen für «streben» 4. Phraseologische Einheiten Der Phraseologismus – ist eine strukturell semantische Spracheinheit, die sich sowohl von den Lexemen, als auch von freien syntaktischen Verbindungen durch die Stabilität der umgedeuteten Semantik, der Struktur und des Gebrauchs unterscheidet. Phraseologismen sind komplexstehenden Wendungen mit übertragene Bedeutung. Die phraseologische Einheiten (von Vinogradov)- sind zahlenmäßig die bedeutendste Subklasse der deutschen Phraseologie. Das sind syntaktische Modelle der Wortgefüge, deren Glieder durch Subordination miteinander verbunden sind und als auch Wortreihen, deren Glieder durch Koordination miteinander verbunden sind./ das sind feste Verbindungen mit nominativer Funktion/ Der Struktur nach sind sie Wortgruppen. Der Semantik nach fölig transformiert, fölig in die rechte Bedeutung (z. B. Andere Städtchen – andere Mädchen) Chernyseva. strukturell-semantische. Phraseologische Einheiten (Ganzheiten) - feste Wortkomplexe mit singulärer Verknüpfbarkeit der Konstituenten und semantisch transformierter Bedeutung des gesamten Konstituentenbestandes, z.B. Grillen fangen "grübeln", j-m den Kopf waschen - "j-n scharf zurechtweisen", j-m einen Bären aufbinden "j-n belügen". Dazu zählt man auch Paarformeln (Zwillingsformeln, Wortpaare). Diese Untergruppe der phraseologischen Einheiten, die aus zwei Lexemen der gleichen Wortart besteht, z.B. Feuer und Flamme, Schritt für Schritt, hin und wieder, ab und zu. Komparative Phraseologismen - Untergruppe der phraseologischen Einheiten, deren zugrunde ein Vergleich liegt, z.B. schlafen wie ein Sack, arbeiten wie Robotor, essen wie ein Spatz. Festgeprägte Sätze - Untergruppe der Phraseologismen mit der syntaktischen Struktur der Sätze. Unter den festgeprägten Sätzen unterscheidet man: Sprichtwörtliche Redensarten. z.B. Da liegt der Hund begraben; das kommt in den besten Familien vor, dazu muss man Sie sagen; Sprichwörter, z.B. Wer A sagt, muss В sagen, wer zum Spiele kommt, muss spielen, der gerade Weg ist der kürzeste.

5. Gestand, Aufgaben und Struktur der Lexikologie Die Lexikologie ist eine linguistische Disziplin, die den Wortschatz (das Lexikon) einer Sprache in seiner Entstehung, Entwicklung und seinem gegenwärtigen Zustand untersucht. Der Terminus „Lexikologie" geht auf die griechischen Wörter zurück: lexikos = auf das Wort bezogen, das Wort betreffend; logos = Lehre/Wissenschaft (eigentlich = Wortlehre) Gegenstand der Lexikologie ist: der Lexikologie bildet die Erforschung des Wortbestandes und seiner Elemente einer Sprache und seiner gesetzmäßigen Veränderungen. Die Lexikologie untersucht und beschreibt das Wortbestand einer Sprache: seine Schichtung, Struktur, Bildung, Bedeutung und Funktionen seiner Bestandteile. Allgemeine Aufgaben der Lexikologie 1) das Wort (das Lexem) als Grundeinheit der Sprache, seine strukturellen Merkmale und lexikalische Bedeutung mit verschiedenen Typen, Aspekten und Funktionen (aus nominativer, kommunikativer, kognitiver, pragmatischer Sicht), das Wort als Element des lexikalisch-semantischen Systems und als Teil der Rede / Konstituente des Satzes und Textes zu erforschen; 2) die Struktur des Lexikons als mehrdimensionales System, lexikalische Kategorien (Polysemie, Homonymie, Synonymie, Antonymie, Hyperonymie/Hyponymie, Paronymie u. a. Gruppierungen der Lexik (Sachgruppen, lexikalisch-semantische Paradigmen, semantische Felder sowie konzeptuelle Strukturen) zu ermitteln und zu beschreiben. Auf dieser Grundlage soll die Kategorien-Lexikologie aufgebaut werden; 3) die Stratifikation des Wortbestandes, d.h. seine historische, regionale, soziolinguistische und soziale, national bedingte und kulturspezifische Schichtung zu begründen und darzustellen; 4) System-Struktur-Bezug und funktionale Bestimmung kommunikativ-pragmatische Leistung der lexikalischen Einheiten und Subsysteme in ihrer gegenseitigen Übereinstimmung zu beschreiben; 5) Wege und Quellen der Wortschatzerweiterung, kommunikativ begründete Veränderungen des Wortbestandes zu untersuchen; 6) die Phraseologie als Teilbereich des Lexikons in ihrem Wechselverhältnis mit dem lexikalischen Subsystem, ihre Klassifikationen und Funktionen zu erforschen; 7) die Lexikografie (einschließlich der Typologie der Wörterbücher) als empirischpraktischen Anwendungsbereich der lexikologischen Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten einzubeziehen. Die Strukture  Allgemeine Lexikologie — deckt die Gesetzmäßigkeiten auf, die für viele Sprachen gelten.  spezielle Lexikologie: untersucht das Wort und den Wortschatz einer Sprache.  Historische Lexikologie — betrachtet man unter zwei Aspekten. Unter diachronem Aspekt analysiert die Lexikologie Herkunft und Geschichte der Wörter (Etymologie); unter synchronem Aspekt untersucht sie die Struktur des lexikalischen Gefüges einer Sprache (Morphologie, Semantik) und die Beziehung zwischen seinen Elementen. Man unterscheidet auch:  Semasiologie — Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das sich besonders mit den Wortbedeutungen und ihren [historischen] Veränderungen befasst.  Onomasiologie — Teildisziplin der Semantik, die die sprachliche Bezeichnung für Gegenstände und Sachverhalte untersucht.  Die Etymologie — ein Bereich der Sprachwissenschaft, der den Ursprung, die Verwandtschaft und die Entwicklung der Wörter (und Wortfamilien) beschreibt.  Die Phraseologie — Gesamtheit typischer Wortverbindungen, charakteristischer Redensarten, Redewendungen einer Sprache.  Lexikographie — die Theorie der Einordnung und Darstellung eines bestimmten Wortschatzes in einem Wörterbuch oder Lexikon (Enzyklopädie).  Onomastik — sprachwissenschaftliche Disziplin zur Erforschung der Namen, die sich mit philologischen, historischen, geographischen, soziologischen und psychologischen Fragen beschäftigt.  Strukturelle Lexikologie — betrachtet lexikalische Einheiten. 6. Die österreichische nationale Varianten der deutschen Gegenwartssprache Staatsvarietäten der deutschen Sprache - sind die Abarten des Deutschen, die in den deutschsprachigen Ländern verbreitet sind. Sie werden in den Besonderheiten der Phonetik, der Grammatik und der Lexik unterschieden. Österreichisches Deutsch - ist die nationale Variante des Deutschen in Österreich, der die sprachlichen Besonderheiten der Rede der Österreicher widerspiegelt Österreichisches Deutsch unterscheidet sich in Teilen des Wortschatzes, grammatikalischen Besonderheiten, der Schreibweise und auch in der Aussprache von jenem Hochdeutsch, das in Deutschland durch den Duden kodifiziert ist. Durch das österreichische Deutsch kann man sofort den Osterreicher identifizieren. Linguistische Merkmale des deutschen Wortschatzes in Österreich: - Phonetik: 1) Betonung (Die Besonderheiten der österreichischen Aussprachevariante findet man vor allem bei Namen und Wörtern fremder Herkunft. z. b. Kaffee. Im Binnendeutschen spricht man dieses Wort als ['kafe] aus, in Österreich hört man jedoch [ka'fe:]). 2) Vokale (Die Länge und Kürze des Vokals ist also in der österreichischen Aussprache manchmal anders verteilt als in der Standardlautung. Die Länge kommt beispielsweise in diesen Wörtern vor: Amboß ['ambo:s], Rebhuhn ['re:phu:n] 3) Konsonanten Der Unterschied in die Aussprache des Lautes (v) in den Wörtern der fremden Herkunft. In der Standardlautung wird [v] ausgesprochen, dagegen in der österreichischen Aussprache vorwiegend [f]: November, Vizekanzler, nervig.). - Grammatik: Es gibt verschiedene Unterschiede in der Lexik. 4) Genusdifferenzen (Die Genusdifferenzen abhängig von historischen und regionalen Entwicklung der Sprache. In Österreich verwendet man meistens das Maskulinum anstatt dem Neutrum, was man im Binnendeutschen als standardsprachlich ansieht, z.B: der Gehalt (bdt. das Gehalt), oder der Marzipan (bdt. das Marzipan). Des Weiteren entsprechen die Feminina in Österreich vorwiegend (соответствуют) dem Maskulinum, in Einzelfällen auch dem Neutrum, des Binnendeutschen. Zu dieser Wortgruppe zählen beispielsweise die Dress (bdt. der Dress), wie auch die Ausschank (bdt. der Ausschank). Die Neutra kommen österreichweit an diejenigen Stellen vor, wo im Binnendeutschen das Maskulinum erscheint,z. b.Match (bdt. Der Match), das Radar (bdt. der/das Radar). 5) Genitiv-Formen (Darüber hinaus gibt es im Gegensatz zum Binnendeutschen im Genitiv der Monatsnamen zwei mögliche Varianten, und zwar die Endung -(e)s und auch die Formen ohne Endung, wie z.B. des Jänner, des April, des September. Neben den Monatsnamen findet man diese verkürzten Formen auch bei manchen Sprachbezeichnungen, Farbbezeichnungen oder Namen von Planeten: des Deutsch, des Weiß, des Pluto). 6) Pluralbildung (Die Unterschiede treten bei einigen Substantiven auf, die im Binnendeutschen zwar einen Umlaut haben, jedoch im Österreichischen kein Umlaut gebildet wird: die Erlässe (bdt. die Erlasse), die Pfröpfe (bdt. die Pfropfe).

7. Wortbedeutung als Hauptbegriff der Semasiologie und Onomasiologie Das Wort ist ein bilaterales sprachliches Zeichen, eine dialektische Einheit von Formativ (Lautfolge) und Bedeutung (Bewusstseinsinhalt). Als anerkannt gilt folgende Definition: Die Bedeutung ist ein gesellschaftlich determiniertes interindividuelles Abbild der Merkmalstruktur eines Gegenstandes oder einer Erscheinung der objektiven Realität. Die lexikalische Bedeutung ist komplexer Natur. Sie enthält drei Komponenten: die denotative, signifikative und konnotative Komponente. Die denotative Komponente ist die in einer sprachlichen Äußerung realisierte Funktion des Zeichens, eine bestimmte Erscheinung der objektiven Realität (Gegenstand, Denotat) zu repräsentieren. Dieser Aspekt der Bedeutung wird als denotative Bedeutung bezeichnet. Die signifikative Komponente resultiert aus der Funktion des Wortzeichens, das interindividuell invariante Abbild der Merkmalstruktur einer Erscheinung der objektiven Realität zu sein. Sie können als Benennungen für ganze Klassen von Gegenständen dienen. Die konnotative Komponente resultiert aus wertenden semantischen Merkmalen der signifikativen Bedeutung der Wörter. In den Wertungen drücken sich die Beziehungen des Menschen zu den Erscheinungen der objektiven Realität aus. Solche Wertungen werden in der signifikativen Bedeutung sprachlicher Zeichen als begrifflich wertende semantische Merkmale fixiert und kodifiziert. Vgl. Wörter wie Geläufe, Visage, Früchtchen („Taugenichts", „Nichtsnutz"), Flasche („unfähiger Mensch, Versager, bes. auf sportlichem Gebiet"). Dieser Aspekt ergibt die konnotative Bedeutung. In der semantischen Struktur mehrdeutiger Wörter kann man die folgenden Typen der Bedeutungen aussondern (drei Oppositionen): 1. Hauptbedeutung — Nebenbedeutungen. Die Hauptbedeutung ist die Bedeutung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt als gesellschaftlich wichtigste Bedeutung im Bewusstsein der meisten Sprachträger zuerst realisiert wird. Die Nebenbedeutungen sind andere sekundäre Sememe, die von der Hauptbedeutung semantisch abgeleitet sind. Gewöhnlich entstehen sie durch metaphorische oder metonymische Übertragung. z.B., es gibt vier Nebenbedeutungen des Wortes „grün" — 1. frisch: grünes Gras; 2. unreif: ein grüner Apfel; 3. roh, ungesalzen: grüner Hering; 4. (ugs. abwertend) unerfahren, sozial unreif: ein grüner Junge. 2. Direkte, eigentliche — übertragene, uneigentliche Bedeutung. Die direkte Bedeutung des Wortes entsteht bei der primären Nomination von Gegenständen und stimmt oft mit der Hauptbedeutung überein. Übertragene Bedeutungen entstehen bei der sekundären Nomination und beziehen sich auf die Denotate indirekt, durch semantische Übertragung, durch ein Bild, einen Vergleich, z. B.: ein schlauer Mensch — ein schlauer Plan. Die semantische Übertragung erfolgt in verschiedenen Richtungen: konkret — abstrakt (das häufigste Modell), physisch — psychisch, moralisch, Tier — Mensch (z.B., die Wörter „Esel“, „Fuchs“ in Bezug auf den Menschen), Körperteil — Gegenstand, Instrument (z.B., Bein des Stuhles, Tisches). 3. Syntaktisch freie — phraseologisch gebundene Bedeutung. Diese Unterscheidung gründet sich auf das Verhältnis zwischen der Wortbedeutung und seiner Umgebung, dem Kontext. Syntaktisch freie Sememe kommen in einer großen Anzahl von Kontexten vor, sie sind weniger kontextabhängig. In der Regel ist die direkte, die Hauptbedeutung des Lexems auch eine syntaktisch freie Bedeutung. Phraseologisch gebundene Bedeutungen werden nur in einer begrenzten Anzahl von Kontexten realisiert: grüner Hering, ein grüner Junge, ein heller Kopf (ein kluger Mensch). Manchmal verbinden sich phraseologisch gebundene Bedeutungen mit einem einzigen Wort: blinder Passagier — Fahrgast ohne Fahrkarte (an Bord eines Schiffes, eines Flugzeuges). Nicht nur die Lexik als Ganzes, sondern auch potenziell jedes Wort und seine Bedeutung hat dynamischen Charakter. Unter der Einwirkung kognitiver und kommunikativer Bedürfnisse entwickelt das Wort neue, neologische Bedeutungen, andere Bedeutungen dagegen gelten als veraltet, nicht mehr dem modernen Sprachgebrauch entsprechend.

8. Neologismen Das Wort Neologismus entstand aus den griechischen Stämmen neo (neu) und logos (Wort). Als Neologismen gelten nach Th. Schippan nur Neubildungen (nach Wortbildungsmodellen gebildete Wörter) und Wortschöpfungen (erstmalige Verbindungen von Formativen und Bedeutungen), die Veränderungen in verschiedenen Bereichen des sozialen Lebens widerspiegeln. Andere Linguisten beziehen auf die Neologismen auch neue Entlehnungen. Neologismen können durch Wortbildung, Entlehnung, Bedeutungswandel, Bildung der festen Wortverbindungen entstehen. Neue Wörter entstehen beständig, unaufhörlich und immer im engen Zusammenhang mit der konkreten Geschichte des Volkes, mit den Veränderungen auf allen Gebieten des Lebens. Entsteht ein neuer Gegenstand, wird eine neue Erfindung oder Entdeckung gemacht, so muß dieses neue Denotat genannt werden. Auf diese Weise entstehen Neologismen, die ebenso wie Archaismen eine historische Erscheinung darstellen. Jeder Neologismus kann nur in einem bestimmten Zeitabschnitt als solcher aufgefasst werden. Um einen Neologismus festzustellen, muß man die Zeit seines erstmaligen Gebrauchs fixieren, erst zu dieser Zeit und kurz darauf kann ein Wort als Neologismus gelten. Andererseits besteht eine solche Meinung: ein Neologismus, wenn er erst einmal usuell wird, ist eigentlich kein Neologismus mehr. Nach Ansicht einiger Neologismenforscher empfindet das gesellschaftliche Sprachbewusstsein ein Wort als neu im Laufe von 1 — 5 Jahren. Es gibt zwei Klassifikationen der Neologismen: 1. Die traditionelle deutsche Klassifikation unterscheidet: 1) Sprachliche oder allgemeine (lexikalische) Neologismen, das waren z. B. Neologismen der zweiten Hälfte des XX. Jhs. aus den beiden deutschen Staaten: Jugendzug, Jugendfürsorge, Jugendfreund, Jugendobjekt aus der Ex-DDR; Bundesrepublik, Bundespräsident, Bundesbürgeraus der BRD. 2) Stilistische Neologismen (individuelle Neologismen, Autorenneologismen, Einmaloder Augenblicksbildungen), die zu besonderen stilistischen Zwecken von verschiedenen Autoren gebraucht werden. z.B.: Übermensch von Goethe; Gedankenfreiheit, verhängnisvoll von Schiller. Die meisten Neuschöpfungen dieser Art sind jedoch Einmalbildungen, sind kontextgebundene Gelegenheitsbildungen. 2. Die Klassifikation von R. Klappenbach und W.Steinitz ist auf der Grundlage des „Wörterbuchs der deutschen Gegenwartssprache" entstanden. Die Autoren dieses Wörterbuchs unterscheiden: 1) Neuwörter; 2) Neuprägungen; 3) Neubedeutungen Unter den Neuwörtern werden solche Wörter verstanden, die in der Sprache neu aufgekommen sind. Die meisten der Neuwörter sind Entlehnungen (aus anderen Sprachen entlehnte Wörter): Trend, Computer u.a.. Die meisten Neuwörter der letzten Zeit sind aus dem Englischen entlehnen. Die Kunstwörter, die für die Bezeichnung neuer Gegenstände und Begriffe ausgedacht werden, kann man auch zu den Neuwörtern zählen: Xerox, Internet. Die Abbreviaturen kann man auch als eine Art von Neuwörtern betrachten: PR (Public Relations), PC (Personalcomputer), WWW (World Wide Web). Unter Neuprägungen werden solche Wörter verstanden, die aus schon bestehenden Wörtern neu geschaffen wurden: brandeilig, touren (совершать тур). Was die Wege der Entstehung der Neuprägungen anbetrifft, so muß betont werden, daß die Zusammensetzung und Ableitung besonders oft gebraucht werden: Scheidungsboom, Scheidungsanstieg, Kultautor, Kultbuch. Als eine Abart der Neuprägungen kann man einige Gruppen von Kurzwörtern – sogenannte Kopfwörter – betrachten: Pop-Cafe, Info (Information), Diss (Dissertation), Assi (Assistent), Aerobatik (Aero + Akrobatik). Unter Neubedeutungen werden neue Bedeutungen verstanden, die schon vorhandene Wörter angenommen haben: Renner (besonders populäre Ware), geschockt, allergisch (Antipathie: Du bist einfach allergisch gegen ihn. Ich bin gegen Mathematik allergisch).

9. Arten des Bedeutungswandels Unter Bedeutungswandel oder semantischer Derivation versteht man die Veränderung der Bedeutung schon existierender Wörter. Es gibt zwei Systeme der Gliederung des Bedeutungswandels, ein logisches und ein psychologisches. Die logische Klassifikation basiert auf dem quantitativen Vergleich der Bedeutungen eines Wortes vor und nach dem Bedeutungswandel. Die psychologische Gliederung geht von Assoziationen aus. Die logische Klassifikation wird von Linguisten bevorzugt, weil sie einfacher ist und alle Fälle des Bedeutungswandels umfaßt. Nach dieser Klassifikation lassen sich folgende Arten des Bedeutungswandels unterscheiden: 1. Bedeutungserweiterung (bzw. Generalisierung der Bedeutung) meint die Erweiterung des Bedeutungsumfanges eines Wortes nach dem Prozess des Bedeutungswandels. Z.B. ein westgermanisches Wort machen. Die Grundbedeutung ist „kneten, formen“, dann „in Ordnung bringen“. Die Bedeutung hat sich dann verallgemeinert. 2. Bedeutungsverengung (bzw. Spezialisierung) besteht darin, dass ein Wort mit einem ursprünglich weiten Bedeutungsumfang später nur noch einen Teil des ursprünglichen Anwendungsbereichs aufweist. Z.B. „fahren“ bezeichnete ursprünglich jede Art der Fortbewegung wie „gehen, reiten, reisen“. In der deutschen Sprache versteht man aber unter fahren nur die Fortbewegung auf Wagen, mit der Bahn u.a. 3. Metaphorische Übertragung der Namensbezeichnung. Metapher (aus griech. meta – „über“, phero – „trage“) bedeutet eigentlich Übertragung. Ihr liegen Assoziationen nach der Ähnlichkeit zugrunde. Für die Metapher ist ein latenter Vergleich kennzeichnend. Es gibt zwei Arten der Metapher: die stilistische und die lexikalische. Die stilistische Metapher ist viel ausdrucksvoller, bildhafter als die lexikalische, aber schafft keine neuen Bedeutungen der Wörter. Sie dient nur stilistischen Zwecken: die Flamme der Liebe, ein Strom von Erinnerungen. 4. Metonymische Übertragung der Namensbezeichnung. Unter Metonymie wird die Übertragung der Namensbezeichung von einem Gegenstand auf einen anderen auf Grund eines logischen Verhältnisses zwischen diesen Gegenständen verstanden. Im Gegensatz zu der Metapher liegt hier keine Ähnlichkeit oder kein latenter Vergleich zugrunde. Das Wort Metonymie bezeichnet eigentlich „die Umbenennung“ (aus griech. meta – „über“ und onoma – „Name“). 5. Wertsteigerung (Melioration) und Wertminderung (Pejoration) der Bedeutung. Unter der Wertsteigerung versteht man solch einen Prozess, demzufolge das Wort eine neue, erhabene, bessere Bedeutung bekommt: Die Grundbedeutung des Wortes Marschall war eigentlich „Pferdeknecht“, dann bezeichnete dieses Wort den Stallmeister eines Fürsten, mit der Entwicklung der feudalen Gesellschaft wurde das Wort der Marschall allmählich zur Bezeichnung eines der Hofämter und eines der Militärränge. Unter der Wertminderung der Bedeutung wird solch ein Prozess verstanden, dem zufolge das Wort eine andere in ihrem Wert verminderte Bedeutung bekommt: das Adjektiv schlecht bedeutete ursprünglich „in gerader Linie laufend“, „glatt“, „eben“. Zur Zeit „geringwertig“, „nicht gut“. Die alte Bedeutung ist erhalten in den Wörtern: schlechthin (типичный), schlechtweg (простонапросто). 6. Euphemismus (aus griech. eu „gut“ und phemi „sprechen“) bedeutet also „gut sprechen“ anstatt die Dinge bei ihrem Namen zu nennen.Die Euphemismen sind verhüllende oder verschönernde Ausdrücke. Sie werden aus zweierlei Gründen gebraucht: aus Gründen des Aberglaubens oder des Anstandes. Der letzte Grund ist heute ausschlaggebend: man will unanständige oder unangenehme Wörter und Ausdrücke vermeiden und sie durch schönere oder verhüllende ersetzen. 7. Übertreibung der Wortbedeutung (Hyperbel). Für die Hyperbel ist die übertriebene Darstellung verschiedener Merkmale und Eigenschaften der Gegenstände und Vorgänge kennzeichnend: irgendwas „tausendmal“ sagen statt „vielmals“; „jemanden eine Ewigkeit nicht sehen“ statt „jemanden lange nicht sehen“. Die Hyperbel dient nicht nur den Zwecken des Emotionsdrucks, sondern auch der Bereicherung des Wortschatzes. Es entstehen sinnverwandte Wörter und Wortverbindungen: vielmals und vieltausendmal, sehr hungrig und wolfshungrig. 8. Abschwächung der Wortbedeutung (Litotes). Unter Litotes versteht man die im Vergleich zu der Wirklichkeit übertriebene Abschwächung der Aussage: zu einer Tasse Tee einladen, im Augenblick kommen. Der Bedeutungswandel ist nicht nur in einzelnen Wörtern, sondern auch in Wortverbindungen zu finden.

10. Wörterbuchtypen 1. Nach der Zahl der vertretenen Sprachen gibt es einsprachige (monolinguale) Wörterbücher oder Bedeutungswörterbücher und zwei- oder mehrsprachige Wörterbücher oder Übersetzungswörterbücher. 2. Nach dem Erfassungsgrad des Wortschatzes ist zu unterscheiden zwischen allgemeinen Wörterbüchern oder Gesamtwörterbüchern und speziellen Wörterbüchern (wie Autorenwörterbücher, Fremdwörterbücher usw.) 3. Nach Synchronie/Diachronie, Standardsprache/Regionalsprache, Gemeinsprache/ Fachsprache: Dadurch bestimmt er die folgenden Typen von Wörterbüchern: synchronische und diachronische, standardsprachliche (gemeinsprachliche) Wörterbücher und regionalsprachliche (Dialektwörterbücher), gemeinsprachliche und fachsprachliche sowie Gesamtwörterbücher und Spezialwörterbücher. 4. Enzyklopädische Wörterbücher (Konversationslexika) erklären den wissenschaftlichen Gegenstand, den Inhalt der bekannten Objekte. Wir benutzen sie, wenn wir z. B. die Angaben zur Wortbedeutung mit der wissenschaftlichen Beschreibung des bekannten Objektes, mit dem Konzept vergleichen. Anliegen solcher Wörterbücher ist, Kenntnisse auf allen Gebieten des Lebens zusammenzufassen und zu verbreiten, sie sind eine Art Nachschlagewörterbücher. 5. Überhaupt muss man unterstreichen, dass ein Wörterbuch nicht nur Wörter enthält — es gibt auch Wörterbücher der Wortbildungsmittel und der Phraseologismen. 6. Ein Wörterbuch muss auch nicht unbedingt die Gestalt eines Buches haben, es können einzelne „Lieferungen" sein. In unserer Zeit existieren auch elektronische Wörterbücher. Man spricht hier von großen gemeinsprachlichen Wörterbüchern, die den Wortschatz der deutschen Sprache möglichst vollständig erfassen wollen und neben Bedeutungsangaben auch Auskunft geben über: Aussprache, Rechtschreibung, grammatische Besonderheiten, stilistische Bewertungen, räumliche und zeitliche Zugehörigkeit, Zuordnungen zu Fach- und Sondersprachen, Phraseologismen, Abkürzungen, etymologische Angaben usw. In der Mehrzahl sind sie alphabetisch geordnet. 7. Bedeutungswörterbücher und Bezeichnungswörterbücher stehen den gemeinsprachlichen Wörterbüchern am nächsten. 1) Bei den Bedeutungswörterbüchern bezieht sich die lexikografische Information auf die Explikation der mannigfaltigen Bedeutungen eines Wortes. 2) Bezeichnungswörterbücher sind nach onomasiologischen (vom Begriff ausgehenden) Kriterien aufgebaut und leisten Hilfe bei der Suche nach dem genauen und treffenden Wort. Vor allem sind das Synonymwörterbücher und Begriffswörterbücher oder Sachwörterbücher. Sie geben uns Antwort auf die Frage, welche Wörter zur Bezeichnung bestimmter Begriffe in einer Sprache existieren. Nicht ausgeschlossen wären hier Wörterbücher von Antonymen. 8. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher sprachlicher Realisierungsmöglichkeiten lassen sich Wörterbücher abgrenzen, die fonetische und grafemische Aspekte der Sprachzeichenstruktur veranschaulichen. Das sind Aussprachewörterbücher und Rechtschreib(e)wörterbücher. 1) Die Aussprachewörterbücher enthalten Angaben zur allgemein gültigen Aussprache der Wörter, die von jedermann verstanden und erreicht werden können. 2) Die Rechtschreibewörterbücher verstehen sich als ein geeignetes Mittel zur Erleichterung der schriftlichen Kommunikation. 9. Auf der vierten Ebene stehen Wörterbücher, die Informationen zum morphologischen Aspekt der Sprachzeichen vermitteln. Da sind zu nennen: Stammwörterbücher, rückläufige Wörterbücher, Homonymwörterbücher: 1) Stammwörterbücher. Der Wortschatz gruppiert sich um alphabetisch angeordnete Stammwörter, Wurzeln der deutschen Sprache und ihre Bedeutung, zählt dann alle Stämme auf, die durch Ab- und Inlaut aus den vorhandenen Wurzeln erwachsen sind und ihre Bedeutungen. 2) Rückläufige Wörterbücher. Da ist der gesamte Wortschatz alphabetisch vom Wortende zum Wortanfang systematisiert. In einem rückläufigen Wörterbuch werden die Wörter in alphabetischer Reihenfolge vom Wortende aufgelistet. Die alphabetische Ordnung richtet sich also nach den Endbuchstaben der Wörter. Rückläufige Wörterbücher werden vor allem benutzt, um die Häufigkeit von Sprachbestandteilen zu analysieren. 3) Homonymwörterbücher. Hier werden gleich oder ähnlich klingende oder verschieden geschriebene lexikalische Einheiten angesammelt, die auch semantisch voneinander unterschieden sind. 10. Auf der 5. Stufe/Ebene stehen phraseologische Lexika, die zeigen, wie die Wörter des deutschen Lexikons zu sprachlichen Wendungen verknüpft werden können. Hier unterscheidet man Stilwörterbücher und Idiomlexika, die ein- oder mehrsprachig sein können. 1) Stilwörterbücher kodifizieren Wortverbindungen, deren Gesamtbedeutungen aus den einzelnen Wortbedeutungen erschlossen werden können, sie informieren über den kommunikationsadäquaten Gebrauch der Verbindungen. 2) Ein- oder mehrsprachige Idiomlexika (phraseologische Wörterbücher) kodifizieren Wortverbindungen, deren Gesamtbedeutungen nicht aus ihren Bestandteilen erklärt werden können, und die Auskunft über Herkunft, Bedeutung und Gebrauch dieser Verbindungen geben.

11. Wortbildung als einer der Wäge der Bereicherung der deutschen Wortschatzes Wortbildung bezeichnet einerseits einen der Wege der Entwicklung des Wortschatzes (dabei einen recht produktiven Weg), andererseits die Wortstruktur. Die Wortbildung heißt die Bildung der neuen Wörter nach den für diese Sprache charakteristischen wortbildenden Modellen der Wortbildungsmittel. Das „Wortbildungsmittel“ ist ein konkretes Morphem, ein lexikalisches Affix, das neben dem primären Stamm ausgesondert wird, wie z.B. -ler in Tischler, be- in bedienen u.a. Der primäre Stamm geht in den Bestand des sekundären Stammes ein: z. B. Wort Tischtuch, das ein sekundärer Stamm ist, zerfällt in zwei primäre Stämme Tisch und Tuch. Die Haupttypen der deutschen Wortbildung sind:  Zusammensetzung  Ableitung (Derivation)  Abkürzung  Übergang aus einer Wortart in andere Wortart  Innere Derivation (Brechung, Umlaut, Ablaut) Die Zusammensetzung ist die Bildung neuer Wörter durch das Aneinanderrücken der Stämme; das ist sehr alte Art der Wortbildung und beruht auf der ursprünglichen Undifferenziertheit des Nomens. Es gibt verschiedene Prinzipien, nach denen die zusammengesetzen Wörter klassifiziert werden: 1. Nach der Angehörigkeit des entsprechenden Wortes zu einer bestimmten Wortart: Sub.+Sub. (Hofhund) 2. Vom semantisch-syntaktischen Standpunkt aus:  Attributive Zusammensetzungen: die erste Komponente bestimmt die zweite (Schwarzbrot, Tischlampe)  Kopulative: zwischen den Komponenten herrscht syntaktische Gleichberechtigung (taubstumm, dreizehn)  Zusammenrückungen: die Komponenten behalten ihre lexikalische Selbstständigkeit und sind leicht zu begreifen, obwohl der ganze Komplex manchmal umgedeutet wird: Vergissmeinnicht.  Zusammenbildungen: Resultat zweier Prozesse: der Zusammensetzung und der Ableitung: n Wort Schuhmacher entwickelte sich aus der Wortgruppe Schuhe machen mit dem Suffix –er -Die Ableitung als Art der Wortbildung ist die Bildung neuer Wörter mit Hilfe von Affixen (d.h. von Präfixen und Suffixen) -Die Abkürzung ist die Wortbildungsart, mit deren Hilfe die schon in der Sprache existierenden Zusammensetzungen und Wortverbindungen zu einem Komplex abgekürzt werden; HO-Handelsorganisation. -Der Übergang aus einer Wortart in eine neue Wortart (die Konversion, Konvertierung) bildet auch eine Art der Wortbildung und ist eines der Bereicherungsmittel des Wortbestandes. Besonders verbreitet ist für die deutsche Sprache der substantivierte Infinitiv. Sehr verbreitet ist auch der Übergang eines Adjektivs in die Wortart des Substantivs (laut, der Laut) -Unter Ablaut versteht man den alten spontanen von den nachstehenden Lauten unabhängigen Wechsel des Wurzelvokals: a-u: Hahn, Huhn) -Der Umlaut ist historisch eine partielle Assimilation des Vokals einer betonten Silbe an ein i(j) einer folgenden unbetonten Silbe: Verhältnis-verhalten -Die Brechung war auch eine Assimilation des Vokals einer betonten Silbe an einen breiten oder engen Vokal der folgenden unbetonten Silbe: Gebirge - aus Berg 13. Ziele und Aufgaben der Phraseologie Die Phraseologie ( fr.phrase
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