2 - Gruner AG

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Architektur
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mailing. Die Kundenzeitschrift der Gruner-Gruppe > Berchtold + Eicher Bauingenieure AG > Böhringer AG > Gruneko AG > Gruner AG > Gruner Ingenieure AG > Gruner GmbH > Gruner + Partner GmbH > Gruner + Wepf Ingenieure AG, St. Gallen > Gruner + Wepf Ingenieure AG, Zürich > Lüem AG > Roschi + Partner AG > Gebäude-Spezialdienstleis­tungen über alle Phasen des Gebäudelebenszyklus

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Gebäude-Spezialdienstleistungen­über­alle­Phasen­des­Gebäudelebenszyklus­–­von­der­Konzeption/Planung­über­die­Nutzung­bis­zur­ Wiederverwendung­eines­Grundstücks­oder­zur­Weiterverwendung­ der­­Baumaterialien.

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Inhalt

05 Bauklimatik 08 Energieoptimierung 10 Integrierte Umweltberatung 12 Messezentrum Basel 2012, Sicherheit 14 Dienstleistungsgebäude, Umweltbaubegleitung 16 Tragwerke aus Stahlbeton 18 Bestehende Gebäude, Erdbebensicherheit 20 Moderate Gebäudesanierung 22 Instandsetzung von Tiefgaragen 24 Cityparking in Basel, Sanierung 26 Rückbau mit Altlastensanierung 29 Last Minute > Sanierung Neumattschulhaus prämiert > Im Gespräch mit Dieter Wepf > Unterführung Zollstrasse eröffnet > Neues Getreidesilo für Ultra-Brag > Neues Wehrkraftwerk Albbruck-Dogern > Masterstipendien für Bauingenieure 33 Autoren 34 Adressen

Impressum mailing. der Gruner-Gruppe Ausgabe 16, 08/2 erscheint zweimal jährlich

> Adresse Gellertstrasse 55 CH-4020 Basel

> Autoren Mitarbeitende der Gruner-Gruppe

> Redaktion Eliane Mattenberger Lei terin Marketing Gruner AG, Basel Telefon +41 61 317 61 61

> Gestaltung Brenneisen Communications, Basel

> Fotos Friedel Ammann, Basel, Ralph Bensberg, Zürich, Peter Hauck, Basel, Lilli Kehl, Basel, Manfred Richter, Reinach

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Editorial_Gebäude – Entwickeln, Planen, Realisieren, Nutzen, Rückbauen, Umnutzen. Gebäude bestimmen ganz wesentlich unser Leben. Sie geben uns Schutz, Ambiente und Komfort, wenn wir in ihnen wohnen. Bei wirtschaftlicher Nutzung werden sie als «Produktionsmittel» ­gesehen. Gebäude spielen, wenn auch nicht ganz offensichtlich, eine überaus zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Wir verbringen die meiste Zeit unseres Lebens innerhalb von Gebäuden, die somit einen wichtigen Einfluss auf unser aller Wohlbefinden und ­unsere Leistungsfähigkeit haben. Gebäude sind ein wesentlicher Kostenfaktor. Dabei spielen über den gesamten Lebenszyklus gesehen die Investitionskosten nur eine untergeordnete Rolle. Rund 80% der Kosten entstehen in der Nutzungsphase. Gebäude bedeuten zu­sätzlich auch eine grosse Belastung für unsere Umwelt. So beansprucht der ­schweizerische Gebäudepark rund 50% des Energieverbrauchs. 10% entfallen auf Bauprozesse und Baumaterialien, 40% auf den Betrieb (Heizung, Warmwasser, Lüftung, Klima, Geräte, Beleuchtung usw.). Es ist darum wenig erstaunlich, dass der Gebäudesektor für rund 40% der Schweizer CO2-Emissionen verantwortlich ist. Betrachtet man all dies unter dem Aspekt der langen Lebensdauer von 20 bis zu 100 Jahren, je nach Gebäudetyp, so werden die positiven oder negativen Folgen von ­Baumassnahmen heute noch massiv unterschätzt. Als Antwort darauf kann nur eine neue Betrachtungsweise dienen. Gebäude müssen als dynamische Gesamtsysteme über die Lebensdauer betrachtet und als Gesamtes optimiert werden. Ob dies nun unter den Schlagworten «integrale Planung» oder «nachhaltiges Bauen» thematisiert wird, ist von untergeordneter ­Bedeutung, wichtig ist eine ganzheitliche und langfristige Betrachtungsweise. Dies ist eine ganz fundamen­ tale, ökonomische Notwendigkeit, sollen doch heutige Investitionen langfristig Nutzen bringen und nicht bereits in naher Zukunft eine Belastung darstellen. Betrachten wir nochmals die oben aufgeführten Zahlen, so erkennen wir auch die Bedeutung dieser Sichtweise nicht nur für die einzelnen Investoren, Eigentümer und Nutzer, ­sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Gerade wir Planer haben einen wesentlichen Einfluss auf den Gebäudepark. Dieser in der Gesellschaft noch viel zu wenig wahrgenommenen Verantwortung stellen wir uns bereits heute. Trotz den projektspezifischen Ziel- und Interessenkonflikten suchen die entsprechenden Fachleute in der Gruner-Gruppe mit Know-how, Erfahrung und ­geeigneten Planungsinstrumenten in allen Phasen des Lebenszyklus von Gebäuden geeignete, zukunftsfähige Lösungen. In der vorliegenden mailing.-Ausgabe wollen wir Ihnen anhand von aktuellen Projekten einige der genannten Problemfelder und die gefundenen Lösungen darstellen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.

PS: Fachartikel zu aktuellen Themen oder ausführliche ­Informationen zur Gruner-Gruppe sowie zu den einzelnen ­Firmen finden Sie auch im Web unter www.gruner.ch 4 | mailing.16

Jon Mengiardi dipl. Bauing. ETH/SIA Leiter Geschäftsbereich Umwelt, Sicherheit Mitglied der Geschäftsleitung Gruner AG, Basel

Bauklimatik_Ganzheitlicher­Planungsansatz­für­energieeffiziente­und­ behagliche­Gebäude. Nach aktuellen Prognosen des BFE (Bundesamt für Energie) kann der Energiebedarf aller Wohn- und Geschäftsgebäude in der Schweiz langfristig um 50 bis 70% reduziert werden.

Sat.1-Zentrale in Berlin – bauklimatisch optimiert: Bauklimatische Planung ist insbesondere bei hochverglasten Gebäuden von besonderer Bedeutung. Durch die Klimadoppelfassade der Sat.1-Zentrale entsteht ein behagliches, zugfreies Raumklima. Gleichzeitig dient die Fassade als Sonnenschutz mit integrierter Tageslichtnutzung (Lichtlenksystem).

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Gebäude bilden einen Grossteil des Lebensumfeldes des Menschen. Rund 45% des Endenergieeinsatzes wird in der Schweiz für das Heizen und Kühlen sowie für die Erstellung von Gebäuden und die Warmwasseraufbereitung aufgewendet (Quelle: BFE, 2008). Der Gebäudebereich gehört damit zu den ressourcenintensivsten Bereichen und trägt erheblich zu den umwelt- und klimaschädlichen Schadstoffemissionen bei. Jedes energetisch und ökologisch nicht optimierte Gebäude stellt daher auf Jahrzehnte eine ökologische Belastung dar, die – wenn überhaupt – nur mit hohem finanziellem Aufwand korrigierbar ist. Ein geringer Ressourcenverbrauch, niedrige Emissionen und niedrige Betriebskosten sind deshalb die dringlichsten Forderungen an Gebäude. Zunehmend sollen sie aber auch Ansprüche wie Behaglichkeit und Nutzerfreundlichkeit erfüllen. Konventionelle Planung Der historisch gewachsene gewerkeorientierte Ansatz bestimmt häufig die Planung. Das heisst, der durch die Architektur gegebene Baukörper mit den ihm eigenen bauphysikalischen Randbedingungen wird losgelöst von der Technik betrachtet. Die Architektur dominiert dabei während des gesamten Planungsprozesses horizontal, die Fachplanung erfolgt vertikal. Die vielfältiger und komplexer werdenden Anforderungen an Form und Funktion eines Gebäudes können im Rahmen einer derart voneinander unabhängigen Fachplanung der Gewerke oft nur unzureichend berücksichtigt werden.

Axel Seerig Dr.-Ing. Diplomingenieur Maschinenbau, Verfahrenstechnik Abteilungsleiter Bauklimatik, Gruner AG, Basel

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Bauklimatik

Es entstehen vielfach Gebäude mit einem hohen Technikanteil, die gekennzeichnet sind durch: > geringe individuelle Einflussmöglichkeit des Nutzers > wenig Behaglichkeit und hohe Kosten > hohen Energieverbrauch und hohe Emissionen Eine standardisierte Lösung für diese Probleme zu finden, fällt einerseits schwer und ist andererseits vielfach nicht sinnvoll. Zur qualitativen und quantitativen Entwicklung von massgeschneiderten, miteinander harmonierenden Lösungen aus Architektur, Bauphysik, Gebäudetechnik, Tageslicht, Akustik und Brandschutz bietet sich ein ganzheitlicher Optimierungsansatz an: die Bauklimatik.

Bauphysik Bauphysik

Architektur Architektur

Gebäudetechnik technik

Spezialgebiete gebiete

Akustik Akustik

Sicherheit Sicherheit

Konventionelle Planung – ein gewerkeorientierter Ansatz

Brandschutz

Wärme-/ Feuchteschutz

Raumluftqualität

Erschütterungen

thermische Behaglichkeit

Windkomfort

Baukörper

Bauklimatik Tageslichtnutzung

Fassade

Energieverbrauch

Lärmschutz Energieverteilung

Energieversorgung

Raumakustik

Bauklimatik – ganzheitlicher Ansatz Bauklimatik ist interdisziplinäre Energie-, Behaglichkeits- und Sicherheitsplanung. Sie betrachtet das Gebäude als Gesamtsystem, berücksichtigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen Fassade, Gebäudestruktur und technischer Gebäudeausrüstung und verfolgt damit einen ganzheitlichen Planungsansatz: Es geht um maximales Ausschöpfen der natürlichen Ressourcen, um maximalen Aussenbezug des Nutzers durch weitgehend natürliche Klimatisierung, Belüftung und Beleuchtung. Die Behaglichkeit – definiert als umfassendes Wohlbefinden des Menschen im Gebäude – rückt in den Mittelpunkt des Planungsinteresses. Die Bauklimatik führt im Rahmen des Planungsprozesses die gewerkespezifisch erarbeiteten Einzellösungen zu einem gewerkeübergreifenden Gesamtoptimum. Als systemischer Ansatz bedient sie sich dynamischer Simulationen wie Gebäude- und Anlagensimulationen, CFD-Simulationen (Strömung, Entrauchung) und Tageslichtsimulationen. Mit erfahrenen Ingenieuren und Rechenclustern von über 100 Prozessoren ist Gruner bereits heute einer der führenden Anbieter in diesem Bereich.

Bauklimatik – ein gesamtheitlicher Ansatz

Building climate control_Tailor-made planning for energy-efficient and comfortable buildings. People spend a large part of their lives inside buildings. In Europe, about 40% of final energy use goes into heating and cooling, building construction and water heating. At the same time, the interior climate of a building has a big influence on quality of life and personal performance. Gruner engineers’ role in building climate control is to amalgamate professional solutions into an optimized overarching whole that embraces building physics, building services, daylighting, acoustics and fire safety. In developing our solutions, we employ dynamic simulations such as building and facility simulations, CFD simulations and daylight simulations. 6­|­mailing.16

Planung in 3 Schritten Nach einer genauen Definition der Anforderungen und Randbedingungen wird zuerst das Gebäude an sich so optimiert, dass es ­möglichst geringe Investitions- und Betriebskosten aufweist. Dies erreicht man z.B. durch eine günstige Kubatur, eine Wärme­ dämmung, angemessene Fensterflächen sowie ausreichende Speichermassen. Als nächster Schritt wird die Gebäudetechnik zur Abdeckung der verbleibenden Heiz- und Kühllasten möglichst ­einfach und kostengünstig hinsichtlich Investition und Wartungsaufwand geplant. Zuletzt wird die Frage der Energieversorgung entschieden. Je früher die Bauklimatik einbezogen wird, desto höher ist das Potenzial (Einsparungen, Verbesserungen in der Behaglichkeit etc.) bei geringem Aufwand.

Massgebende Entscheide Die vom BFE prognostizierte Reduktion des Energiebedarfs um 50 bis 70% kann mittels ganzheitlich optimierter Lösungen erreicht werden. Dabei sind die Spezialisten für Bauklimatik von Gruner in allen Phasen der Planung mit komplexen Entscheidungssituationen konfrontiert. Ihre Entscheidungen sind ausschlaggebend dafür, inwieweit das bestehende technisch-wirtschaftliche Potenzial einer nachhaltigen und behaglichen Bauweise ausgeschöpft werden kann. Die Ingenieure von Gruner haben diese Herausforderung bereits in mehreren Projekten erfolgreich gemeistert.

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=heXaedp[fj[efj_c_[h[d Aufarbeitung Grundlagen der Gesamtenergiestrategie > Definition der Gesamtenergiestrategie mit Vorgaben für alle ­P rojekte > P rojektbegleitendes Controlling > Erfolgskontrolle > Periodische Überprüfung der Energiestrategie Erfolgsfaktoren Eine erfolgreiche Bewältigung der Energieaufgaben der Zukunft bedingt eine langjährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit, ein hohes Mass an integralem Denkvermögen sowie ein effizientes Energie-Controlling. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, lässt sich zusätzliches Potenzial zur Energieoptimierung ausschöpfen und ein weiterer Schritt zur nachhaltigen Nutzung dieser Ressource ist erfolgreich getan. Für Fragen steht Ihnen Andreas Wirz zur Verfügung: [email protected]

U 1 Solothurn, Ypsomed, Abwärmenutzung Druckluft U 2 Biel/Bienne, BFB, Minergie-Neubau U 3 Zuchwil, Kebag, Betriebsgebäude U 4 Magglingen, BASPO-Schulgebäude, Minergie-Sanierung U 5 Bern, Bundeshaus Ost, Fernwärmeanschluss

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Integrierte Umweltberatung_Altlasten, Boden und Gebäude im Griff. ­ Die ­«Vermächtnisse» vergangener Nutzungen dürfen im Lebenszyklus eines ­Gebäudes nicht ausser Acht gelassen werden.

M S chiessanlage Allschwiler Weiher. Untersuchung Zielhang

Sowohl bei bestehenden als auch zukünftigen Gebäudestandorten besteht zunehmend Bedarf, die Umweltsituation abzuklären. Das «Bauen auf der grünen Wiese» erfordert dabei ein anderes Vorgehen als dasjenige bei Sanierungen oder Neuüberbauungen. «Grüne Wiese»: Bodenuntersuchung notwendig Entgegen der allgemeinen Annahme gibt es bei der Überbauung von Grün- und Brachflächen einiges zu beachten: So fordern die Behörden unter anderem die Durchführung einer Bodenuntersuchung gemäss VBBo (Verordnung über Belastungen des Bodens), welche während des weiteren Projektverlaufs den Bodenaushub und die Wiederverwendung bzw. die Entsorgung der Bodeninhaltsstoffe regelt. Massgeblich ist die Höhe der Belastung – beispielsweise mit Schwermetallen und PAK –, die in der Vergangenheit direkt (Bodennutzung, Düngung) oder indirekt (Staubimmission etc.) im kantonalen Altlastenkataster eingetragen wurde. So kann beispielsweise bei der Umgebungsgestaltung das Bodenaushubmaterial eingesetzt werden. Ebenso spart die Wiederverwendung von geringfügig bzw. unverschmutztem Ober- und Unterboden vor Ort oder anderswo dem Bauherrn Entsorgungskosten, was wiederum einen nachhaltigen Umgang mit dem Boden ermöglicht. Industrieflächen: Altlastensituation klären Ehemalige Industrie- und Gewerbeflächen – seien es Altstandorte oder Industriebrachen – werden immer häufiger neuen Nutzungen zugeführt. Sanierungen und Umbauten oder auch Rückbau, Ent10 | mailing.16

sorgung und anschliessende Neuüberbauung sind aufgrund der Flächenknappheit und der gewünschten besseren Auslastung des Grundstücks gegeben. Ehemalige Betriebs-, Unfall- oder Ablagerungsstandorte sind oft in der Objektsubstanz oder im Gebäudeuntergrund verunreinigt. In solchen Fällen wird der Grundstückbesitzer nach der Eingabe des Baugesuchs von den Behörden dazu aufgefordert, die Altlasten­ situation abzuklären und ein Entsorgungskonzept zu erstellen. Die aufgabenspezifisch beigezogenen Ingenieure der Gruner-Gruppe beraten und begleiten die Bauherrschaft gemeinsam (vgl. Beitrag «Komplexer Rückbau mit Altlastensanierung», S. 26). Deren Tätigkeit umfasst u.a. die Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen, die darüber Aufschluss geben, ob sich eine Grundstücksanierung lohnt oder ob es zweckmässiger ist, das Objekt im Kataster der belasteten Standorte zu belassen. Durch unsere Beratungsleistungen lassen sich schliesslich die anstehenden Baumassnahmen optimieren oder es gelingt sogar, einen Gebäudemehrwert zu erzielen. Umnutzung und Handänderung: Planungs- und Rechts­ sicherheit erhöhen Strategische Neuausrichtungen, wirtschaftliche Veränderungen oder Eigentümerwechsel haben häufig Objektumnutzungen zur Folge. Die Altlasten von früheren Gebäuden geraten bisweilen in Vergessenheit, rücken aber bei der Umbauplanung oder im Zuge von Grundstückverkäufen erneut in den Vordergrund. So ist es sinnvoll, wenn Standortinhaber beispielsweise die Belastungen in der Gebäudesubstanz und im Untergrund vor Baubeginn abklären, um so die Planungs- und Rechtssicherheit ihrer Vorhaben zu erhö-

Integrated environmental consulting_Legacies under control. The legacies of past uses must be taken into account in the life cycle of a building. Examination of the environmental situation is increasingly necessary for both existing and future building locations. Building on greenfield sites demands a different approach from that for renovation or new buildings on existing sites.

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O Überbauung einer Grünfläche in Basel

hen. Auch bei bevorstehenden Handänderungen erweisen sich spezialisierte Dienstleistungen als wertvoll, indem diese es ­ermöglichen, die zu erwartenden Sanierungskosten abzuschätzen oder die Notwendigkeit einer vertraglichen Regelung zukünftiger Massnahmen zu klären. Ziel der interdisziplinären Beratungsteams von Gruner ist es, den Gebäudenutzer oder Investor projektabhängig und unter Einbezug der Behörden zu unterstützen und standortspezifische Lösungen zu erarbeiten, die nicht nur den Nutzungs- und Projektansprüchen zu genügen vermögen, sondern auch zeitgerecht und nachhaltig sind. Komplexität bedingt Innovation Bei der Bearbeitung komplexer Fragestellungen im Lebens- und ­Nutzungszyklus einer Immobilie finden vermehrt innovative Ansätze Anwendung.

O E hemaliger Betriebsstandort bei Basel

O Typischer Maschinenpark in einem Untergeschoss

O D eponie Weihergässli, Oberwil, Wasserüberwachung

Porenluftmessungen Die Untersuchung von Deponien, Tankstellen oder ehemaligen ­Reinigungsbetrieben bedingt den Einsatz spezifischer Methoden. Anders als bei den üblichen Sedimentbeprobungen zur Ergründung der Belastungssituation ist hier der Platzbedarf gering, sodass sich ein grösserer Bereich des Untergrundes beproben lässt. Bei einem Schotteruntergrund kann das «Bodengas» aus einem Umfeld von bis zu fünf Meter Durchmesser «abgesaugt» und hinsichtlich seiner Inhaltsstoffe analysiert werden. Die Belastungs­situation lässt sich so mit geringem Aufwand ermitteln. Mobile Laborgeräte Bei der Untersuchung grösserer Belastungsflächen lassen sich die Kosten für die Sedimentuntersuchungen reduzieren, falls die Parameter oder Indikatoren vor Ort bestimmt werden. Mobile Labor­geräte ermöglichen ein effizientes Vorgehen bei der Analyse grösserer Probemengen. So kann beispielsweise mit XRF-Geräten (XRF = X-ray fluorescence) die Bleibelastung auf Schiessplätzen vor Ort erfasst werden, wodurch es möglicht ist, in nur wenigen Tagen über hundert Proben zu analysieren. Auch bei Gewässer­ untersuchungen sind sogenannte In-situ-Messungen erfolg­ versprechend. Die Messungen lassen Rückschlüsse zum Gewässerzustand zu und ermöglichen ein zielorientiertes Vorgehen bei ­weiteren, meist kostenintensiven Laboruntersuchungen. Mobile Geräte stellen also eine Alternative zur standardisierten Labor­ analytik dar. Geografische Informationssysteme (GIS) Der Einsatz von GIS-Interpolationsverfahren ermöglicht unter anderem das räumliche Klassifizieren von Belastungen und das Ausweisen von Teilflächen. Solche Informationssysteme finden zunehmend bei komplexen Planungsverfahren Eingang; sie werden bei Sanierungen, Variantenstudien, Trasseeplanungen oder bei Umweltverträglichkeitsstudien eingesetzt.

O G IS-Karte der Bleibelastung im Ober­ boden eines Schiessplatzes

Erfahren Sie mehr: www.gruner.ch Randy Koch Dr. phil. nat., Diplom-Geograph Projektleiter Umwelt, Gruner AG, Basel

Paul Wersin Dr. sc. nat. ETH, dipl. Geologe Leiter Altlasten, Umweltgeologie, ­Gruner AG, Basel

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Messezentrum­Basel­2012_Sicherheitstechnische­Betreuung. Die MCH Messe Schweiz AG plant die umfangreiche Modernisierung des Messegeländes. Gruner zeichnet u.a. für die hochkomplexe Sicherheitsplanung verantwortlich.

Jörg Kasburg dipl. Bauing. TU Projektleiter Brandschutz, Entrauchung, Gruner AG, Basel

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CFD-Modell Messezentrum 2012 inkl. Umgebung

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EvakuierungsmodeII mit Standbelegung (qualitative Darstellung)

Basel Trade Fair Centre 2012_Supervising safety. MCH Messe Schweiz AG is ­planning to modernize large parts of its trade fair complex. One of Gruner’s tasks will be to supervise the highly complex area of safety planning. Individual fire prevention, smoke venting and security solutions have to be devised and implemented in the new Trade Fair Centre. By taking responsibility for all technical aspects of project safety, Gruner provides comprehensive support for the owner and general contractor by delivering solutions that fit smoothly into their planning. The tasks of the Gruner specialists include fundamental risk assessment, fire prevention and security concepts along with detailed studies of individual issues (e.g. simulations, modelling of people flow, door management). In particular, Gruner has to harmonize the needs of security and fire ­prevention, presenting practical solutions that can be officially approved.

Im Rahmen des Grossprojektes Messezentrum Basel 2012 sollen die Halle 1 zum Messeplatz hin erweitert, das Gebäude 3 neben dem Parkhaus durch einen Neubau ersetzt und die beiden Gebäude schliesslich durch eine grossflächige Überspannung des Messeplatzes (City Lounge) verbunden werden. Durch diese architektonisch spennende Umgestaltung des Messegeländes wird der Messe­standort Basel auch zukünftig gesichert. Die Planung des Projekts erfolgt durch die MCH Messe Schweiz AG zusammen mit der Generalplaner ARGE Messezentrum Basel 2012, welche sich aus dem Basler Archi­ tekturbüro Herzog & de Meuron und der Burckhardt+Partner AG zusammensetzt. Aktuell befindet sich das Projekt in der Bewilligungsphase und wird parallel ausgeschrieben. Die Gruner AG ist im Planungsteam unter anderem als Tragwerk- und Sicherheitsplaner vertreten. Die Sicherheitsspezialisten bearbeiteten die Themen­ bereiche Brandschutz, Evakuierung, Entrauchung und Security. Hohes Gefährdungspotenzial und besondere Randbedingungen Messegebäude sind aufgrund ihrer Grossflächigkeit, der bestimmungsgemässen Nutzung und der hohen Personenbelegungen besonderen Gefährdungen ausgesetzt. Für das Messezentrum Basel ergibt sich ein zusätzlicher Risikoschwerpunkt, da die Wertekonzen­ tration bei den genannten Messen jeweils sehr hoch ist. Auch die Lage der Messegebäude mitten im Wohngebiet sowie die jährlich wiederkehrende Basler Herbstmesse auf dem künftig überdachten Messeplatz müssen bei sicherheitstechnischen Überlegungen mit einbezogen werden. Diese speziellen Gegebenheiten müssen mit den baurechtlichen Belangen und den betrieb­lichen Bedürfnissen des Nutzers in Einklang gebracht werden. Massgeschneiderte Sicherheitslösungen Zu den Aufgaben der Sicherheitsspezialisten von Gruner zählen die grundsätzliche Risikobeurteilung, Brandschutz- und Securitykonzepte sowie vertiefende Abklärungen zu einzelnen Punkten (z.B. Simulationen, Personenstromanalysen, Grundlagen Türmanagement). Durch die komplette sicherheitstechnische Betreuung des Projekts bestehen optimale Voraussetzungen, die Bedürfnisse der Security und des Brandschutzes zu vereinen und angemessene, bewilligungsfähige Lösungen zu erarbeiten. Auch die detaillierte Berücksichtigung der umfangreichen und je nach Betriebszustand stark variierenden Nutzeranforderungen wird durch eine ganzheitliche Sicherheitsplanung erst ermöglicht. So konnte bislang eine Vielzahl individueller Lösungen erarbeitet und planerisch umgesetzt werden. Aus brandschutztechnischer Sicht stellten neben der City Lounge die grossflächigen Brand­ abschnitte eine besondere Herausforderung dar. Auch hierbei ­wurden in grösserem Umfang Ingenieurmethoden des Brandschutzes (z.B. Brandsimulationsberechnungen (CFD) und Evakuierungs­ simulationen) eingesetzt, um am Ende eine realisierbare und bewilligungsfähige Lösung zu erhalten.

City Lounge, simulierte Temperaturverteilung im Querschnitt

City Lounge, simulierte Temperaturverteilung im Z-Schnitt

Foyer Süd, simulierte Temperaturverteilung

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Dienstleistungsgebäude­«futuro»_Umweltschutz­in­allen­Projektphasen. Die Umweltbaubegleitung für ein neues Dienstleistungsgebäude bewährt sich und ermöglicht kostenoptimale Abläufe.

Für den Neubau der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung ergab sich im Rahmen eines Wettbewerbs eine architektonisch interessante Lösung: Die neuen Arbeitsflächen werden mehrheitlich souterrain, rund um grosse, versenkte Innenhöfe angeordnet, welche Tageslicht in die Büros leiten. Oberirdisch sind nur die verglasten Eingangstürme sichtbar. Mit dem Projekt «futuro» wird eine enge Verbindung zwischen der Landschaft und den urbanen Strukturen angestrebt. Die Dächer der unterirdischen Gebäude werden bepflanzt und wirken somit als Grünflächen bei den Eingangshallen. Umweltaspekte frühzeitig einbeziehen Dem Umweltgedanken wird schon in frühen Projektphasen grosses Gewicht beigemessen. Deshalb unterstützen die Umweltspezialisten der Gruner AG das Vorhaben vom Bauprojekt bis hin zur Inbetriebnahme. Gruner-Leistungen für «futuro» > Umweltverträglichkeitsbericht > Verkehrsgutachten > Sicherheitskonzept (Laboranlagen) > Submissionsunterlagen > Ausführungsplanung > Bauleitung > Umweltbaubegleitung (UBB) Da das Bauprojekt rund 360 Parkplätze umfasst, unterlag dieses der Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsstudie. In diesem Rahmen wurden frühzeitig gezielte Massnahmen zur Reduktion der Umweltauswirkungen sowohl für die Bau- als auch für die Betriebsphase entwickelt und in das Projekt integriert. Umweltbaubegleitung durch Gruner In der Baubewilligung wurde ferner als Auflage festgehalten, dass die Ausführungsphase im Rahmen einer UBB von einer spezialisierten Fachperson zu begleiten sei. Deren Tätigkeit – durch Gruner wahrge-

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nommen – begann bereits vor dem Auffahren der ersten Baumaschinen. Da die entsprechenden Umweltschutzmassnahmen durchaus kostenrelevant sein können, galt es diese bereits in der Submissionsphase transparent in den «Besonderen Bestimmungen Umwelt» oder im «Leistungsverzeichnis» darzustellen. Dies ermöglichte es den Unternehmern, in ihren Offerten auch den Einsatz bestimmter Maschinen oder Arbeitstechniken, wie beispielsweise die Einrichtung temporärer Baupisten oder Wartezeiten bei feuchten Witterungsverhältnissen, zu kalkulieren. So konnten spätere Nachforderungen vermieden werden. Im Sinne eines Anreizes, die geforderten Umweltangaben zu liefern, wurden diese in der Ausschreibung auch als verbindliche Eignungsund Zuschlagskriterien aufgeführt und bewertet. Wichtiger Bodenschutz Bei «futuro» betraf die umweltspezifische Ausführungsplanung hauptsächlich den Umweltbereich Boden. Im Hinblick auf die vorgesehene Wiederverwertung war dabei ein schonender Abtrag mit geeigneten Maschinen unter trockenen Witterungsbedingungen gefragt. Da sich die Depotflächen für die Zwischenlagerung des Bodens auf dem benachbarten Land eines Biolandwirtes befanden, hatte dieser seine Zustimmung zur Parzellennutzung mit der Bedingung verbunden, dass ein Bodenschutzkonzept mit genauen Vorgaben für die Einrichtung der Bodendepots sowie deren Erschliessung zu erstellen sei. Controlling gibt Überblick Um in der Ausführungsphase den Überblick zu wahren, wurden sämtliche generell gesetzlich geforderten Umweltmassnahmen mittels Kontrollplänen festgehalten. Diese stellen nicht nur eine Auflistung der Massnahmen dar, sondern regeln auch Turnus und Zuständigkeiten der Anforderungen. Zusätzlich wurde auch die Weisungsbefugnis der UBB – einer Stabsstelle der Bauherrschaft – definiert.

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Marion Kaiser dipl. Geografin/ Hydrologin Projektleiterin Umwelt, Gruner AG, Basel

Umweltschutzdokumente für «futuro» > Rechtsgrundlagen Umweltschutz > Umweltverträglichkeitsbericht (UVB) > Landschaftspflegebegleitplan (LBP) > Verfügungen Baubewilligung > Vereinbarungen Bodenschutzkonzept

anerkannten bodenkundlichen Baubegleitung an. Da das Kurskonzept sehr praxisorientiert ausgerichtet ist, bot sich für die UBB die Chance, im Oktober das Modul «Physikalischer Bodenschutz» direkt auf der «futuro»-Baustelle zu vermitteln.

Mit dem erfolgen Spatenstich im Frühjahr 2007 begannen auf der Baustelle auch die Instruktion und die Kontrolle als zentrale Aufgaben der UBB. Wie üblich, erfolgte dabei in der Anfangsphase eine Schulung über die umzusetzenden Massnahmen. Zusätzlich wurden auch Messungen, zum Beispiel zur Bestimmung der Bodenfeuchte, und Kontrollen, beispielsweise hinsichtlich Euro-Normen der LKW oder Partikelfilter der Baumaschinen, durchgeführt oder die Unternehmer bei Ausführungsproblemen beraten. Nicht zuletzt verpflichtet sich die UBB auch, alle relevanten Arbeitsgänge zu dokumentieren und die kantonale Fachstelle regelmässig über Arbeitsfortschritte und besondere Vorkommnisse zu informieren. Der zweite Halbjahresbericht wurde im Frühjahr 2008 erstellt.

Bewirtschaftung nach Bauende Mit dem Bezug des Neubaus ist die Arbeit der UBB noch nicht abgeschlossen: Nach dem Rückbau der Zwischen­lager folgen Aufgaben wie Bodenkontrolle (u.a. Verdichtungen) oder die Bestimmung der Massnahmen zur Folgebewirtschaftung dazu. Die eigentliche Schlussabnahme erfolgt dann frühestens drei Jahre nach Gebäudebezug. Umweltbaubegleitung gibt Sicherheit Mit ihrer schlanken Umweltbaubegleitung bietet Gruner ein Ins­ trument, das allen Beteiligten Rechts- und Planungssicherheit gibt. Dabei hat sich insbesondere die frühzeitige und verbindliche Bekanntgabe der erforderlichen Umweltschutzmassnahmen bewährt, indem diese kostenoptimal geplant und in die Arbeits­ abläufe integriert werden konnten.

Praxisorientierte Ausbildung Die Schweizerische Ausbildungsstätte für Natur und Umweltschutz (SANU) bietet eine mehrwöchige Ausbildung zur eidgenössisch

“futuro” services building_Environmental protection in all project phases. An architecturally attractive solution emerged from a competition for the new building of Basellandschaftliche Gebäudeversicherung. The working areas were arranged for the most part below ground, around sunken interior courtyards that direct daylight into the offices. The “futuro” project aims to fuse the landscape with the urban structures. By planting greenery on the roofs of the underground buildings, the entrances convey the effect of green spaces. Environmental considerations played a major role in early project phases too. The environmental specialists from Gruner AG support the entire process from the project phase through to commissioning as part of its “Environmental Building Support” (UBB). Environmental management during construction for a new ­services building has paid off in the form of cost-optimized processes.

«futuro» liestal: «Konzept Zufahrt und Flächenbelegung Depots»

Legende Depots Aushubmaterial (C-Horizont); Lagerhöhe 2 m auf Vlies über gewachsenem Boden. Schüttung ab Baupiste und fortschreitendes Einbringen vor Kopf Sicherheitsabstand zu Hochspannungsleitung beidseitig mind. 6 m

Unterboden (B-Horizont); Lagerhöhe 2.5 m auf Sandtrennschicht (ca. 3–5 cm) über gewachsenem Boden Oberboden (A-Horizont), Lagerhöhe 1.5 m über gewachsenem Boden ohne vorgängigen Bodenabtrag Oberboden belastet (10-m-Streifen Waldenburgerbahn)

Zufahrt zu Depots ab Baupiste mittels Baggermatratzen (3 m Breite). Rückschreitendes Entfernen der Matratzen und Verfüllung der Zufahrten mit Boden

Baupiste 7 m Breite; ca. 0.50 m Kies auf Vlies; bei Bedarf mit Geogitter

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Tragwerke­aus­Stahlbeton_Erhalten,­sanieren­oder­erneuern? Bei schwer geschädigten Tragkonstruktionen aus Stahlbeton stellt sich für die Baufachleute, Bauherren und Investoren vordergründig aus wirtschaftlichen und finanziellen Aspekten die Frage, ob diese mit gezielten Instandstellungen erhalten werden können oder eine kostenintensive Teilsanierung oder gar Erneuerung notwendig ist.

Die Antwort auf diese Frage ist primär im aktuellen Zustand des Objektes zu finden. Dabei wird aufgrund einer umfangreichen Zustandsanalyse und Bauwerkskontrolle mit betontechnologischen Prüfungen aufgezeigt, ob die Bausubstanz bzw. die Statik den Anforderungen der neuen SIA-Normenwerke noch zu entsprechen vermögen. Die Analysenresultate werden dann erfasst, ausgewertet und in gezielte Massnahmenkonzepte umgesetzt.

tonmängel den klimatischen Verhältnissen der Lagerhalle zuzuordnen war.

Periodische Zustandsprüfungen Geschädigte Tragkonstruktionen aus Stahlbeton können nur saniert werden, falls die vorhandene Bausubstanz dies noch zulässt. Daher ist es von grosser Bedeutung, an Bauwerken Zustandsuntersuchungen mit spezifischen Materialprüfungen periodisch durchzuführen. So lässt sich der erforderliche Zeitpunkt einer Instandhaltung erkennen, bevor dies die Bausubstanz nicht mehr zulässt und eine Erneuerung in Betracht gezogen werden muss.

Nach Erfassung der Schäden wurden die Bauteile folgenden Prüfungen unterzogen: > Messungen der Betonüberdeckungen und der Karbonatisierung mit Phenolphthalein. > Bestimmung der Druckfestigkeiten mit Prellhammer und mittels Bohrkernen. > Bestimmung des Chloridgehaltes im Zementstein des Betons. > Potenzialfeldmessungen zur Eruierung der aktiven Korrosionsprozesse der Bewehrungen.

Ein Beispiel aus der Praxis An einer grossen Lagerhalle, dem GerolagCenter im Industriegebiet von Olten, wird aufgezeigt, dass auch schwer geschädigte Tragkonstruktionen aus Stahlbeton saniert werden können. Durch zusätzliche Massnahmen, wie beispielsweise Oberflächenschutzsysteme, lassen sich interventionsfreie Objektnutzungen von mehreren Jahrzehnten erreichen. Der in den 1940er-Jahren erstellte eingeschossige Industriebau diente als Zwischenlager für chemische Substanzen und umfasst eine Fläche von rund 8500 m2. Es galt den südlichen Gebäudeteil mit einer Fläche von rund 2000m2 zu sanieren. Zur Gewährleistung der Tragsicherheit und der Gebrauchstauglichkeit der Bauteile wurden diese örtlich instand gesetzt. Es zeigte sich dabei, dass die Hallentragkonstruktion (Stützen, Unterzüge, Riegel und Shed-Dach) erhebliche Schäden aufwies, die in Form von Rissen und Abplatzungen mit teilweise freiliegenden, korrodierten Bewehrungen und Hohlstellen sichtbar waren. Die Untersuchungen und Grundlagen ergaben, dass der Hauptgrund der markanten Stahlbe-

Die Schwierigkeit der detaillierten Zustandsanalyse lag darin, dass sämtliche Bauteile mit einem ungefähr 20 mm starken Zementverputz versehen waren. Somit konnte die Oberfläche der tragenden Bauteile nur anhand von Sondieröffnungen eingesehen werden.

Auf die Prüfung chemischer Verunreinigungen konnte beim vorliegenden Objekt verzichtet werden. Umfang der Instandsetzung Im Rahmen der Bauarbeiten musste in einem ersten Schritt der Verputz an den Bauteilen entfernt werden. Dadurch liess sich die Oberfläche der Bauteile einsehen, sodass anhand von Potenzialfeldmessungen Korrosion und Umfang des Betonabtrages präzise festgestellt werden konnten. Aufgrund der kontaminierten Bodenbereiche in der Halle musste auf einen hydrodynamischen Abtrag mit Hochdruckwasserstrahlen verzichtet werden, da sich der Aufwand für die Fassung des Abwassers in Absetzbecken, gegebenenfalls Neutralisation mit Sauerstoff ab einem pH-Wert von >8.5, als zu erheblich erwies. Demzufolge musste das Freilegen der Bewehrung des schadhaften Betons mechanisch mit Handkompressoren vorgenommen werden. Der Nachteil beim mechanischen Abtrag liegt bei den lokal erzeugten Erschütterungen und der damit verbundenen Gefahr, die Bewehrungen zu beschädigen.

Reinforced concrete structures_Keep, renovate or replace? Thanks to our expertise in material technology, targeted measures can be taken to renovate severely damaged reinforced concrete structures, provided the buildings are monitored at regular intervals. Monitoring the condition of the structures is very important since this makes it possible to begin renovation work in good time. If the last possible moment for maintenance is missed, costly refurbishment of the building or replacement of elements will be unavoidable. 16­|­mailing.16

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François Steinmetz dipl. Bauleiter (IBZ/HFP) Bau- und Projektleiter Bautenerhalt, Gruner AG, Basel

Hohe Qualitätsanforderungen Während der umfangreichen Abtragsarbeiten mit dem Einbau von prov. Notspriessungen stellten die Gruner Ingenieure fest, dass die Betonqualität bei den Unterzügen stark variierte. In gewissen ­Bereichen konnte nur anhand von Haftzugprüfungen am Untergrund entschieden werden, ob eine Applikation durch Spritzmörtel möglich war. Massgebend war dabei, dass einerseits die erforderliche ­Qualität gemäss den vertraglichen Vereinbarungen (Anforderungen nach Probenahme- und Prüfplan, Kontrollplan) erreicht werden musste und andererseits die beauftragte Fachfirma die Garantieverpflichtung der Reprofilierungen wahrzunehmen hatte. Die Ergebnisse der Haftzugwerte lagen bei 1.0 N/mm2, somit ­ urden die Anforderungen knapp erreicht. Hätten die Messungen w weniger als 1.0 N/mm2 ergeben, so wäre die Möglichkeit einer Instand­ setzung der Unterzüge nicht mehr gegeben gewesen. ­Demzufolge hätte die einzige Alternative in der Erneuerung dieser Bauteile im Rahmen einer Projektänderung bestanden. Umfassendes Massnahmenkonzept Das festgelegte Konzept beinhaltete folgende Hauptarbeiten: > Ersatz der korrodierten Bewehrungsstäbe ab einem Querschnittsverlust von ca. 25%. > Festlegung der Betonüberdeckung der sanierten Partien auf ­mindestens 25 mm. > K raftschlüssige Rissinjektionen mit Epoxidharz bei Rissbreiten von mehr als 0.35 mm. > Auftragen eines vollflächigen Oberflächenschutzes in Form einer Spachtelung (Kratzspachtelung als Lunkern- und Porenverschluss). > Applizieren einer Versiegelung OS2 nach SIA-Norm 162/5, Deckschicht Farbton Weiss. Interventionszeitpunkt entscheidend Schwer geschädigte Tragsysteme können dank unserem materialtechnologischen Fachwissen mit gezielten, objektbezogenen ­Massnahmen saniert werden – vorausgesetzt, die Objekte werden periodisch überwacht. Solche Zustandsuntersuchungen sind von grosser Bedeutung, bieten sie doch die Möglichkeit, eine notwendige Instandsetzung rechtzeitig zu erkennen und zu realisieren. Wird der letztmögliche Zeitpunkt einer Instandhaltung versäumt, so muss der Weg der kostenintensiven Erneuerung eines Objektes oder einzelner Objektteile angegangen werden.

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Bestehende­Gebäude_Optimale­Erdbebenstabilität­sichergestellt. Das Know-how der Spezialisten der Gruner-Gruppe bei der Betrachtung von Bauten bezüglich Erdbebensicherheit garantiert eine sicherheitskonforme und wirtschaftliche Lösung.

Bis in die 80er-Jahre wurden die Auswirkungen von Erdbeben auf Gebäude unterschätzt. Anhand zweier Projekte werden die Folgen davon aufgezeigt. Bestehende Gebäude erfüllen die Anforderung an die Erdbebensicherheit nicht und müssen saniert werden. Wohnüberbauung Kleinweid in Cham Im Zusammenhang mit der Gesamtsanierung der Wohnüberbauung Kleinweid 1–11 in Cham mussten die Mehrfamilienhäuser, insbesondere das Hochhaus, auf die Erdbebenstabilität überprüft werden. Das Hochhaus (Baujahr 1974) weist zwei Untergeschosse und neun Obergeschosse auf. Die Untergeschosswände bestehen überwiegend aus massivem Beton. Ab dem Erdgeschoss sind die tragenden Wände gemauert. Betonierte Aussteifungskerne gibt es nicht. Überprüfung nach SIA Die Erdbebenberechnung erfolgte nach dem kräftebasierten Verfahren: Die normengemässe Einwirkung infolge Erdbeben wurde dem normengemässen Widerstand der Tragstruktur des Hochhauses gegenübergestellt. Abgestützt auf das Merkblatt 2018 der SIA, «Überprüfung bestehender Gebäude bezüglich Erdbeben», beurteilte man anschliessend die Verhältnismässigkeit und die Zumutbarkeit. Basierend auf den Ergebnissen planten die Spezialisten von Berchtold + Eicher Bauingenieure AG die entsprechenden Massnahmen. Individuelle Massnahmen zur seismischen Ertüchtigung Nach der Beurteilung und der Gewichtung der einzelnen Möglichkeiten entschied man sich für die Verstärkung der Mauerwerkswände mit CFK-Lamellen. Es wurden nur die zwölf Aussenwände – je sechs pro Richtung – verstärkt, so konnten die Wohnungen während der Sanierung bewohnt bleiben. Die Anordnung der einzelnen Lamellen hängt von der resultierenden Schnittkraftkombination Normalkraft, Querkraft und Moment ab. In den oberen Geschossen genügte deshalb eine diagonale Anordnung der Lamellen. In den unteren Geschossen war aufgrund der grösser

werdenden Beanspruchung im Randbereich zusätzlich eine vertikale Anordnung der Lamellen notwendig. Die Mauerwerkswände wurden ausserdem mit Glasgeweben verstärkt, um einerseits eine gleichmässige Verteilung der Risse über die gesamte Wandoberfläche anzustreben, und andererseits, um die Verformungsfähigkeit der Mauerwerkswand zu erhöhen. Turnhalle Sunnegrund in Steinhausen Die Turnhalle Sunnegrund IV (Baujahr 1968) wurde im Auftrag der Gemeinde Steinhausen von Berchtold + Eicher Bauingenieure AG auf die Erdbebensicherheit überprüft. Es zeigte sich, dass die Turnhalle die geforderte Sicherheit nicht erfüllt. Die Gemeinde will ihre Turnhalle erhalten und hat aufgrund von deren konsequentem Risikomanagements, unsere Spezialisten mit der Sanierung beauftragt. Massnahmen termingerecht umgesetzt Die bestehenden Mauerwerkswände sollten in ihrer Festigkeit und ihrer Duktilität durch Lamellen aus Kohlefasern in Querrichtung verstärkt werden. In Längsrichtung wurden die mit Fensteröffnungen bestehenden Betonscheiben zur Aufnahme der Horizontalkraft ausbetoniert. Bei den Querwänden wurde der Wandputz abgeschliffen und geprüft, danach ein Glasfasersheet aufgetragen. Das verbessert die Verformungsfähigkeit der Mauerwerkswand und verhindert das Ausbrechen einzelner Steine. Zur Aufnahme der erdbebenbedingten Horizontalkraft wurden CFK-Lamellen aufgeklebt und in die Boden- bzw. Deckenplatte verankert. Die Ausführungsarbeiten mussten innerhalb dreier Wochen während der Sommerferien ausgeführt werden, um den regulären Turnunterricht nicht zu stören. Für beide Projekte konnten unsere Spezialisten individuelle Lösungen und entsprechende Massnahmen ausarbeiten. Dabei dienten ihnen jeweils die neusten SIA-Normen als verbindliche Leitlinien. Sie ermöglichen eine nachhaltige und wirtschaftliche erdbebensichere Sanierung von Gebäuden. Die Bauten konnten ohne wesentliche Einschränkungen durchgehend genutzt werden.

Projektpartner Hochhaussanierung Bauherrschaft: Pensimo AG, Zürich Generalunternehmer: p-4 AG, Zug Ausführungsarbeiten: Anliker AG, Emmenbrücke Architekt: Leutwyler Partner Architekten AG, Zug Bauingenieur: Berchtold + Eicher Bauingenieure AG, Zug Projektpartner Turnhallensanierung Bauherrschaft: Gemeinde Steinhausen, Bau und Umwelt, Steinhausen Ausführungsarbeiten: Erni Bau AG, Steinhausen Bauingenieur: Berchtold + Eicher Bauingenieure AG, Zug

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Existing buildings_Maximum earthquake stability. The expertise of the Gruner Group’s earthquake specialists ensures a cost-effective solution that is tailored to contemporary requirements. The impact of earthquakes on buildings was underestimated until well into the 1980s. Two projects have revealed the consequences: Existing buildings do not meet the requirements of earthquake safety and have to be refurbished accordingly.

2 Stefan Aufdermauer dipl. Bauing. ETH/SIA Vorsitzender der Geschäftsleitung, Berchtold + Eicher ­B auingenieure AG, Zug

Ansicht Hochhaus mit 3 verstärkten Mauerwerkswänden

Schwellenwerte amin und aadm gemäss Merkblatt SIA 2018, Figur 6

keine Massnahmen empfohlen

Bereich aeff BWK III

1.00

aadm

Erfüllungsfaktor aeff

BWK I und II

0.50

BWK III aadm

BWK I und II Massnahmen erforderlich 0.00 10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Restnutzungdauer [a]

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Moderate­Gebäudesanierung_Zeitzeuge­für­die­Zukunft­gerüstet. Gruner saniert als Generalplaner ein markantes Hochhaus und passt dieses den erhöhten Wohnbedürfnissen an.

Das Hochhaus am Schafmattweg in Binningen ist ein Zeitzeuge der Wohnraumentwicklung in den Agglomerationsgemeinden der 60er-Jahre. In einem ausgeschiedenen Planungsgebiet entstanden 1965 drei typähnliche, zehnstöckige Hochhäuser in unterschiedlicher Ausgestaltung. Die Liegenschaften wurden mit einem hohen Anteil an Vorfabrikationselementen geplant und errichtet. Wärmetechnische Sanierung Der schlechte Allgemeinzustand der Gebäudeinfrastruktur und die nicht mehr zeitgemässen Kücheneinrichtungen und Nasszellen veranlassten die Eigentümerin, das Gebäude am Schafmattweg nach erfolgter Zustandsanalyse einer umfassenden Innen- und Aussensanierung zu unterziehen. Damit sollte die Marktkonformität der Wohnungen in der attraktiven Wohngemeinde wieder hergestellt werden. Mit der wärmetechnischen Sanierung wurde eine effektive Massnahme zum Energiesparen realisiert, welche für die Bewohner erheblich reduzierte Heizkosten zur Folge hatte. Da die Stiftung Klimarappen energiesparende Lösungen subventioniert, ergab sich auch für die Bauherrschaft ein zusätzlicher Anreiz zur Durchführung dieser wärmetechnischen Sanierung. Sanierung der Tiefgarage Da die erdüberdeckte Autoeinstellhalle den aktuellen Anforderungen nicht mehr entsprach, wurde diese gleichzeitig auch hinsichtlich Statik, Haustechnik und Brandschutz saniert. Hierzu erstellte Gruner eine gezielte Zustandsanalyse, deren Ergebnisse Ziele der Instandstellung beinhalteten.

Jürg Fink Hochbautechniker TS Stv. Abteilungsleiter Generalplanung, Bauerneuerung, Gruner AG, Basel

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Geringe Massnahmen mit grosser Wirkung Im Rahmen der Projektierung wurde die Liegenschaft im bautechnischen und architektonischen Bereich auf ihr Optimierungspotenzial hin untersucht. Oft sind es nur kleine Innovationen, die nicht nur zu einer deutlich höheren Wohn- und Komfortqualität führen, sondern auch tiefere Unterhaltskosten bewirken. So konnte beispielsweise mit einer auf die Gesamtsanierung abgestimmten Teilverglasung die Benutzung der Balkone komfortabler gemacht werden. Zudem gelang es, durch ein verändertes Umgebungskonzept die in die Jahre gekommene Grünanlage attraktiver zu gestalten oder im Eingangsbereich durch neue farbliche Akzente frische Impulse für die Gesamtanlage zu setzen. Nur einen Ansprechpartner Die Sanierung erfolgte im Rahmen eines Generalplanermandates unter der Gesamtverantwortung der Gruner AG. Dies hatte für den Auftraggeber den Vorteil, nur einen Ansprechpartner für sämtliche das Bauprojekt betreffenden Fragen zu haben – inklusive Bauherrenberatung, Organisation und Koordination aller Fachplaner und Spezialisten sowie der Bauleitung. Zudem war mit dieser Funktion auch die termin- und kostengerechte Aufbereitung aller Informationen verbunden. Trotzdem behielt die Bauherrschaft die volle Entscheidungskompetenz über alle Projektphasen hinweg. Im Sinne des Auftraggebers agierte Gruner gegenüber Dritten treuhänderisch und war verantwortlich für die Einhaltung der vereinbarten Qualität, Investitionskosten und Termine.

2 Das Generalplanermandat von Gruner > Architektur SIA 102, Phasen 31–53 > Bauingenieur > Haustechnik (HLKSE ), Phasen 31–41 > Brandschutz Technische Daten Bauherrschaft: Gebäudevolumen: Wohngeschosse : Untergeschosse: Anzahl Wohnungen: Parzellengrösse: Autoeinstellhalle: Investitionssumme: Subvention Klimarappen: Planung: Realisierung:

Helvetia Versicherungen 12 425 m3 10 2 41 3896 m2 34 Abstellplätze CHF 5.2 Mio. CHF 85 000.– 2006 2007

Erbrachte Planerleistungen von Gruner Generalplanung Architekturplanung Ausschreibung/Submission Bauleitung Zahlungswesen/Kostenkontrolle Bauingenieur/Instandstellung Autoeinstellhalle Haustechnikplanung/HLKSE Brandschutz Grünplanung

Modern renovation_Historical monument equipped for the future. The high-rise on Schafmattweg in Binningen reflects residential ­construction in suburban areas as it was practiced in the 1960s. In 1965, three similar, ten-storey high-rises with different designs were built in a reserved planning area. The buildings were planned and constructed with a large proportion of prefabricated elements. As part of project planning, the building in question was examined to see where construction and architectural improvements could be made. In many cases, small changes are all that is needed to significantly improve comfort and quality and greatly lower maintenance costs. For instance, partial glass enclosure, designed to match the overall renovation, has made the balconies much more pleasant to use. A new colour scheme in the entrance area, moreover, has inspired fresh stimuli for the entire building.

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Instandsetzung­von­Tiefgaragen_Nachhaltige­Lösungen­zahlen­sich­ aus. Periodische Zustandskontrollen mit professioneller Schadensbehebung sparen Kosten und verlängern die Lebensdauer der Bauteile.

Sofortmassnahme in einer Einstellhalle aufgrund ungenügender Durchstanzsicherheit (vorher/nachher)

Renovation of underground parking facilities_Sustainable solutions pay off.­The life cycle of a building runs from construction through use to ultimate liquidation. During the time the building is in use, periodic controls should be carried out to prolong the life of the building and its elements. The advantage of such controls is that damage can be detected early, which in turn prolongs the building’s entire life cycle. By means of specific investigations and measurements, it is possible to determine the scale of any damage. Assessing and planning these measures requires experienced specialists with expertise in material technology who can provide solutions that take account of both the technical life of the structural elements and the overall life of the building. In most cases, these analyses can be carried out in stages without great expenditure.

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Claudio Stern dipl. Bauing. ETH/SIA, NDS BW FH/E MBA Abteilungsleiter ­B autenerhalt, Gruner AG, Basel

Der Lebenszyklus eines Gebäudes umfasst die Erstellung, die Bewirtschaftung und die Liquidation des Objektes. Während der Bewirtschaftung bzw. der Nutzung sollten zur Verlängerung der Lebensdauer des Gebäudes und seiner Bauteile periodische Kontrollen durchgeführt werden. Dies hat den Vorteil, dass Schäden frühzeitig erkannt werden. Zudem führt eine fachmännische Instandsetzung während der Nutzungsphase auch zu tieferen Unterhalts- und Instandsetzungskosten. Unterschiedliche Belastungsarten Autoeinstellhallen unterliegen sehr starken Belastungen verschiedenster Art: Wichtigste Schadensursache in den Innenbereichen ist das durch die Fahrzeuge eingebrachte tausalzhaltige Wasser, das Korrosion an der Bewehrung der Betonbauteile auslöst. Am meisten betroffen sind dabei die Wand- und Stützenfüsse, an denen oft Korrosionsspuren und Betonabplatzungen sichtbar sind. Bei älteren Tiefgaragen lassen sich zudem vielfach undichte ­Dilatationsfugen feststellen. Auch führen defekte oder fehlende Abdichtungen zu unerwünschtem Wassereintritt, der wegen der Alkalität des Wassers bei den parkierten Fahrzeugen zu unliebsamen Korrosionsschäden führt. Ungenügende Schadenbehebung Schäden an Entwässerungssystemen, Undichtigkeiten, Betonabplatzungen oder stehendes Wasser infolge ungenügenden Gefälles werden vielfach nur oberflächlich behandelt, das heisst, es erfolgt kaum eine eigentliche Klärung der Schadensursache. So werden beispielsweise an den Deckenuntersichten oftmals nur Spenglerbleche befestigt, um das austretende Wasser aufzufangen und anderorts wieder abzuleiten. Ferner werden Betonabplatzungen lediglich mit Mörtel ausgeglichen bzw. reprofiliert. Risse werden einfach zugespachtelt, ohne deren Ursache zu hinterfragen. Und schliesslich wird auch der sichtbaren Bewehrungskorrosion zu wenig Beachtung geschenkt. Sensible Tragwerke Diese Massnahmen verlängern die technische Lebensdauer der Bauteile nicht oder nur unwesentlich, obschon sie für die Nutzer kurzfristig durchaus Verbesserungen bewirken können. Mittel- bis langfristig führen solche oberflächigen Massnahmen zu einem eher beschleunigten Schadenprozess oder gar zu einem vergrösserten Schadenausmass sowie zu tiefgreifenden Schäden an der Tragkonstruktion. Eine Überprüfung der Tragsicherheit ist besonders dann angebracht, wenn es sich bei der Konstruktion um eine erdüberdeckte Flachdecke handelt. Aufgrund neuer Forschungsergebnisse, welche in den neuen SIA-Tragwerksnormen berücksichtigt wurden, ist bekannt, dass die Durchstanzbewehrung über den Stützen oft ungenügend ist bzw. ein ungenügender Durchstanzwiderstand vorliegt. Durch Nutzungsänderungen sind oftmals auch höhere Auflasten vorhanden, als ursprünglich geplant. Auch in diesem Fall ist eine statische Überprüfung angebracht.

Spezialisiertes Fachwissen notwendig Gezielte Untersuchungen und spezifische Messungen ermöglichen es, das Schadensausmass zu ermitteln. Eine solche Beurteilung und Planung der Baumassnahmen erfordert erfahrene Spezialisten mit materialtechnologischem Fachwissen, die ihre Lösungen sowohl auf die technische Lebensdauer der Bauteile als auch auf die Nutzungsdauer des Bauwerks abstimmen. Meistens können all diese Analysen stufenweise und ohne grossen Aufwand durchgeführt werden.

600

Instandsetzungskosten in Fr./m2

500 400

doppelte Zeit P 5-fache Kosten

300 200

Zeitpunkt der Inspektion

100

10

20

30

40

50

Jahre

Auswirkung der Früherkennung

Späterkennung

Wassereintritte an der Deckenuntersicht: undichte Dilatationsfugen, wasserführende Risse

Korrosion an den Stützenfüssen

Professionelles Vorgehen zahlt sich aus Massnahmen, welche auch die Schadensursache beheben, zahlen sich langfristig aus: Bei fachgerechtem Unterhalt und professioneller Instandsetzung werden in der Regel über die Nutzungsphase eines Objektes niedrigere Unterhaltskosten erzielt. Einen nicht unwesent­ lichen Beitrag für einen guten Gebäudeunterhalt bilden deshalb periodische Kontrollen. Dank solcher Kontrollen können Schäden frühzeitig erkannt, interpretiert und in notwendige Vorgehensschritte zu deren Behebung umgesetzt werden. Betonabplatzungen infolge korrodierender Bewehrung, ausgelöst durch undichte Abdichtung an der Deckenoberseite

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Cityparking in Basel_Umfassente Aufwertung bringt European Parking Award. Innovative Sanierungsmassnahmen machen das Parking attraktiver und sicherer für die Parkingbenutzer.

Das Cityparking befindet sich auf dem Areal des Universitätsspitals Basel und wird für Fahrzeuge ab dem Cityring erschlossen. Das unterirdische Bauwerk wurde als Zivilschutzanlage konzipiert und in den Jahren 1973/1974 unter dem Spitalgarten erstellt. In einem UG ist eine geschützte Operationsstelle untergebracht und in einem UG befinden sich eine Sanitätshilfsstelle und Schutz­ plätze für rund 4500 Personen. In Friedenszeiten dient das Gebäude in den Untergeschossen als öffentliches Parking für ca. 1000 Autos. Sanierung nötig Eine Umfrage der Stadt Basel, die unter Mitwirkung der Benutzerinnen und Benutzer des Parkings durchgeführt wurde, hat folgende Nach­ teile des Cityparkings gegenüber vergleichbaren Parkhäusern in der Stadt Basel aufgezeigt: > schlechte Anbindung an die Innenstadt > zu lange unterirdische und unattraktive Zugangswege > schlechte vertikale Erschliessungen innerhalb des Parkings > Universitätskliniken sind nur über Umwege erreichbar In der Folge beauftragte die Bauherrschaft (Immobilien Basel­Stadt) die Gruneko AG als Generalplaner mit der brandschutztechnischen und attraktivitätssteigernden Sanierung. Schwierige Bedingungen Das Parking wird auf allen Seiten von technischen Räumen des Universitätsspitals tangiert. Zusätzliche bauliche Erweiterungen wie Treppenhäuser, neue Zugangswege und Technikzentralen waren nicht oder nur schwierig zu realisieren. Da es in eine bestehende Zivilschutzanlage integriert ist, die jederzeit nutzbar sein muss, galt 24 | mailing.16

es, die Wünsche und Bedingungen der verschiedenen Interessen­ gruppen zu berücksichtigen. Zudem mussten die Arbeiten bei laufendem Parking­ und Spitalbetrieb realisiert werden. In jeder Bauphase hatten deshalb genügend Parkplätze zur Verfügung zu stehen, damit der Betrieb des Spitals in gewohntem Rahmen weiter­ geführt werden konnte. Starke Lösungen Aufgrund der Projektvorgaben, der räumlichen Verhältnisse und der wirtschaftlichen Randbedingungen seitens der Bauherrschaft musste das Generalplanerteam innovative Lösungen finden. Unter erschwerten Bedingungen wurden folgende markante Eingriffe durchgeführt: > Neue Treppen­ und Liftanlage Spitalgarten: Sie verbessert die vertikale Erschliessung der Untergeschosse 1 bis 4, ermöglicht einen direkten Zugang in den Spitalgarten und verkürzt so die Wege für Patienten und Besucher deutlich. > Neue Liftanlage beim Hauptzugang Petersgraben: Sie ermöglicht die vertikale Erschliessung der Untergeschosse 1 bis 3 und fördert somit eine bessere Ausnutzung der Parkdecks.

Cityparking in Basel_More attractive and safer for users thanks to innovative renovation work. The “Cityparking” car park, located on the grounds of Basel University Hospital, has space for 1,100 cars on four levels. The building is designed as an underground civil defence ­shelter and was built beneath the Hospital gardens. Surgery facilities are installed on the 5th underground level, and a first-aid centre and space for 4,500 people are located on the 4th underground level. The innovative solution provided by the general contractor team, headed by Gruneko, made this 1970s parking facility attractive for users once again. The owner’s investment and the achievement of the general contractor team were awarded the European Parking Award in May 2008.

2 > Offene Gestaltung des Treppenhauses und des Zugangs Schanzen­ strasse: Das Sicherheitsempfinden der Nutzer konnte markant gesteigert werden. > Neue Liftanlage im Spiegelhof: Sie macht die Anbindung von und zur Innenstadt attraktiver, weil sie mit der neuen Liftanlage bequemer erreicht werden kann. > Bessere Ausleuchtungen, neues Signaletikkonzept, neue Fussgän­ gerführung, grossflächige Malerarbeiten, Fluchtwegbeleuchtung mittels LED: Diese Massnahmen erhöhen das Sicherheitsgefühl der Benutzer und steigern die Akzeptanz des Parkings wesentlich.

Vorgaben erreicht Das Generalplanerteam unter der Federführung von Gruneko ­meisterte alle Herausforderungen mit einer innovativen, lösungs­ orientierten Planung. Die Investitionen beziehungsweise das ­ Parkhaus City wurde schliesslich im Mai 2008 mit der Verleihung des European Parking Award gewürdigt.

Jean-Claude Loosli Tiefbauzeichner Abteilungsleiter Leitungsbau, Gruneko AG, Basel

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Komplexer­Rückbau­mit­Altlastensanierung_Fachwissen­und­Planungssystematik­gefragt. Ein Spital mitten in der Stadt wirtschaftlich und ökologisch rückzubauen, erfordert Fachwissen und eine koordinierte Planung.

U 2

Das Erstellen von Neubauten im städtischen Ballungsraum bedingt ein vorbereitetes Grundstück, was meist mit Rückbau von Bestand verbunden ist. Im vorliegenden Fall musste ein Grossteil des ehemaligen Frauenspitals dem Neubau des UniversitätsKinderspitals beider Basel (UKBB) weichen.

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Toni Waldner dipl. Ing. TU Geschäftsleiter, Lüem AG, Basel

U 1

U 1

U 2

U 2

U 3

U 3

Dieses anspruchsvolle Projekt mit umfassender Altlastensanierung wurde den Ingenieuren der Lüem AG übertragen, die bei ihren Arbeiten schwierige Rahmenbedingungen zu berücksichtigen hatten: > Beachtung der gesetzlichen Verordnungen und Richtlinien, Umsetzung der Vorgaben der Bauherrschaft sowie Beurteilung des Zustands der bestehenden Bausubstanz > Arbeiten in sensibler Umgebung (laufender Spitalbetrieb, Universität mit Hightech-Mikroskopen und Wohnbauten) > Gewährleistung eines emissionsarmen Rückbaus > schwierige Transportwege in der Agglomeration > enger Terminrahmen Diese vielfältigen Aspekte bedingten ein phasenweises Vorgehen. Projektvorbereitung Der geordnete Rückbau startete mit den folgenden Arbeiten: > Erstellen des Schadstellenkatasters, welcher alle umwelt­ gefährdenden Materialien wie Asbest und PCB (polychlorierte Biphenyle) in Menge und Lage erfasst > Ausarbeiten des Rückbau- und Entsorgungskonzeptes > Definition aller sicherheitsrelevanten Vorgaben (oder Massnahmen) für die Arbeiten auf der Baustelle > Abhängen und Anpassen der Energie- und der Kanalisations­ leitungen > Gebäude energiefrei schalten > Sicherheitskonzept

U 1 Dekontamination

Diese Phase beinhaltete die sachgemässe Entfernung und Entsorgung aller Materialien, deren Bestandteile eine Überschreitung der Schadstoffgrenzen aufzeigten, so vor allem: > PCB in Fugendichtungen, die als Weichmacher eingesetzt wurden. Um einen zerstörungsfreien Ausbau des Fugendichtungsmaterials zu gewährleisten, wurde dieses mit dem angrenzenden Beton ­entfernt.

> Asbest in Rohrisolationsmörtel, Platten, Gewebebändern, Schnüren, Isolationskissen, Dichtungen und Fensterkitt. Für den Ausbau von schwach gebundenem Asbest wurden sogenannte Schwarzbereiche erstellt, welche im Sinne einer kontrollierten Behandlung der Asbestfasern nur über ein VierkammerSchleusensystem betretbar und mit einem vorgeschriebenen Unterdruck ausgerüstet waren.

U 2 Entkernung und Abbruch

Die meist bis auf Rohbauniveau reichende Entkernung umfasste die Räumung und die Demontage, das Trennen nach Materialgruppen/ fraktionen sowie das Aufladen sämtlicher dem Gebäudeausbau zugeordneten Bauteile. Zu den Abbrucharbeiten gehörten der nach Materialgruppen/-fraktionen getrennte Rückbau und das Aufladen aller Gebäudeteile bis und mit Fundation, inklusive Rampen, Vordächer, Montage-, Lüftungs- und Lichtschächte sowie Aussentreppen, Maschinensockel und Medienleitungen. Die Tragstrukturen des Gebäudes wurden mittels hydraulischer Betonbeisser und Abbauhämmer zerkleinert und anschliessend auf die Transportfahrzeuge geladen. Um die Risiken von herabfallenden Materialien auszuschliessen, wurden in den Bereichen des Personen- und des Fahrzeugverkehrs Splitterschutzvorhänge aufgestellt. In den kritischen Zonen durfte zudem nur nachts gearbeitet werden. Auch wurde aus Rücksicht auf die Nachbarschaft alles unternommen, um die Emissionen möglichst klein zu halten, wie beispielsweise Wassereinsatz zur Staubbindung, Arbeiten in definierten Zeitfenstern, lokaler Einsatz von Lärmschutzwänden und erschütterungsarme Abbruchmethoden wie z.B. Betonschneiden.

Complex dismantling and site remediation_Specialist know-how and systematic planning needed. Construction of new builds in urban centres entails the use of existing sites, which usually involves dismantling existing buildings. In the present case, a large part of the former Women’s Hospital had to make way for the new University Children’s Hospital (UKBB). This ambitious project, which involved extensive site remediation, was entrusted to the engineers of Lüem AG, who were tied to very demanding conditions in their work. | 27

Komplexer Rückbau mit Altlastensanierung

U 3 Entsorgung und Abschlussarbeiten Das Entsorgen umfasste alle im Hinblick auf den korrekten Umgang mit Abfällen notwendigen Vorgänge – vom Sammeln, Befördern, Zwischenlagern über die Wiederverwertung oder die Beseitigung (Hochtemperaturanlagen, KVA) der Materialien bis zu deren Transport auf unterschiedliche Deponien (Inert-, Reststoff-, Reaktordeponie). Recycling macht Sinn: Das Ziel der Entsorgung muss die Wiederverwertung sein, dann lassen sich nicht nur Rohstoffe schonen, sondern auch Energien sparen und Abfälle reduzieren. So konnten Metalle, Bausperrgüter, Ausbauasphalt oder Beton- und Mischabbruch wirtschaftlich verwertet oder erneut eingesetzt werden. In der Abschlussphase wurden Teile der Betonkonstruktion vor Ort gebrochen und als Fundationsschicht wieder eingebaut und verdichtet. Damit konnten ca. 1000 LKW-Fahrten eingespart werden.

U 1

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Fachwissen und Koordination Einen Rückbau mitten in der Stadt wirtschaftlich und ökologisch durchzuführen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, welche die Inge­ nieure der Lüem AG in Zusammenarbeit mit den Spezialisten der Abteilung Altlasten der Gruner AG dank Fachwissen und einer koordinierten Planung erfolgreich abschliessen konnten. Damit ist der Bauplatz für ein neues Universitäts-Kinderspital beider Basel bereit. Die Leistungen der Lüem AG > Rückbau- und Entsorgungskonzept > Baustellensicherheitskonzept > Ausführungsplanung und Bauleitung > Gesamtprojektleitung für Abhängen und Anpassen von Energien und Kanalisation (Anpassen der Medien) > Koordination mit Behörden und Spezialisten Schadstellenkataster

U 2

Last Minute

Bildquelle: «Wochenblatt»

Auszeichnung für eine vorbildliche Renovation

Danilo Assolari, Mitglied der Geschäftsleitung Gruner AG

Marianne Hollinger, Gemeindepräsidentin Hans Ruedi Bühler, Architekt

Rolf Huber, Markus Jermann, Architekt Geschäftsleiter Baselbieter Heimatschutz Hans Zwimpfer, Architekt

Ein neuer Weg wurde bei der Sanierung des Neumattschulhauses gewählt. Die Lösung hat sich bewährt – der Bau wurde vom Baselbieter Heimatschutz prämiert. Auf den ersten Blick mag es erstaunen, dass eine Renovation, die vor gut zehn Jahren ausgeführt wurde, erst jetzt eine ­Auszeichnung vom Baselbieter Heimatschutz erhält. Doch eine abschliessende Beurteilung der Renovation kann erst nach einiger Zeit vorgenommen werden. Der in den Jahren 1960–1962 erstellte Betonbau weist mit seiner speziellen architektonischen Struktur einen einmaligen ­Charakter auf. Damals bei der Renovation wurde dann auch Neuland beschritten. Nicht die einfachere und kostengünstigere Lösung wurde gewählt, sondern die aufwändigere, welche aber die Architektur des unter Schutz stehenden Gebäudes bewahrte, so Othmar Birkner, Mitglied des Vorstandes des Baselbieter Heimatschutzes. Dank umsichtiger Sanierung wurden die Betonflächen nicht überdeckt, so konnte der architektonische Ausdruck erhalten werden. Sichtbetonflächen erhalten Eine zusätzliche Herausforderung bestand darin, dass die Gebäudehülle isoliert werden musste. Nach einem Vorschlag der ­Ingenieure der Gruner AG entschied sich die Gemeinde Aesch für eine Fassadenrestauration, bei der möglichst viele Abschnitte der originalen Sichtbetonflächen erhalten blieben. Eine Verfälschung der Architektur konnte damit verhindert werden. Dabei ­wurden die Schadstellen eruiert und freigelegt, die betroffenen Armierungseisen behandelt und geschützt und die freigelegten Flächen entsprechend der ursprünglichen Bretterstruktur wieder geschlossen. Danach wurde eine Inhibitor-Imprägnierung ­aufgetragen. Anteil bei diesen Arbeiten hatten auch der Bottminger Architekt Hans Ruedi Bühler sowie der Aescher Architekt Rolf Huber. «Mit der Sanierung wurde bei dieser noch jungen Bautechnik Pionierarbeit geleistet», betonte Othmar Birkner.

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Last Minute

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Im Gespräch mit Dieter Wepf

Dieter Wepf Dr. sc. techn., dipl. Ing. ETH/SIA/FEANI Mitglied der Gruppenleitung

Mitte 2008 konnten die wepf ingenieure ag und die Gruner AG Ingeniure und Planer in den jeweiligen Grossräumen zur Gruner + Wepf Ingenieure AG, Zürich respektive St. Gallen zusammengeführt und der operative Start erfolgreich umgesetzt werden.

An welchen grösseren Projekten ist Gruner + Wepf derzeit Ost-/Innerschweiz spielt dabei tatsächlich eine wichtige Rolle, beteiligt? zumal sie den Raum der Wirtschaftsmetropole der Schweiz Wir bearbeiten als federführende Firma derzeit z.B. das 300 Mil- abdeckt. Es stehen grosse Bauvorhaben in allen Bereichen an. lionen-Projekt Umbau SN1.4.1/Tram Zürich West. Ebenfalls Wir wollen uns, basierend auf unseren Leistungsausweisen, in federführend bearbeiten wir einen 120 Millionen-Anteil Glatttal- jeder Beziehung darauf vorbereiten und massgeblich mitarbeibahn. Die Etappe 1A2, Los Bhf Glattbrugg, mit dem 400 m langen ten. Innerhalb der Gruner-Gruppe wird die Region einen wesentTagbautunnel Margarethen steht kurz vor dem Abschluss, wäh- lichen Eckpfeiler darstellen. Gegen aussen wird sie ein gesuchter rend mit der Etappe 1B, Los Dübendorf mit dem 220-m-­Viadukt Partner und gefragter ­Spezialist sein. Giessen soeben mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Weitere laufende Projekte sind der Umbau/Lärmschutz Grünau N1.1.1 (95 Welche Herausforderungen sind dabei zu meistern? Mio.), die Ergänzung AutobahnanDie Komplexität der Aufgabenschluss Abtwil A1 (58 Mio.), «Gegen aussen sind wir ein stellungen, die Anforderungen an diverse die Lose flankierende Mitarbeitende und Interessengesuchter Partner und Massnahmen zur West­umfahrung partner nehmen laufend zu. Über in der Stadt Zürich, der Umbau Jahre hinweg war ein Rückgang gefragter Spezialist.» Stadelhoferplatz/Wendeschlaufe der Anzahl Studienabgänger festForchbahn, Brückensanierungen zustellen. Die Situation der wie Lützelmurg- und Sitterviadukt, Brückenneubauten, SBB- Marktpreise und generell der Stellenwert der technischen Projekte 3. und 4. Teilergänzung, Hochbauten und Siedlungs- Berufe in der Gesellschaft sind nicht adäquat. Es geht darum, wasserbauten, u.a. ein Pilotprojekt Mikrofilteranlage in der mit Enthusiasmus und Kompetenz weiterhin Verantwortung für Stadt Zürich oder Regenbecken in Flawil. die Gesellschaft zu tragen und die daraus resultierenden Mehrwerte kund zu tun. Sie sind Vorsitzender der Geschäftsleitung Gruner + Wepf Zürich. Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Team erreichen? Wofür bleibt noch freie Zeit, was sind Ihre Hobbys? Wir wollen das Image des erfolgreichen, flexiblen, kompetenten Grundsätzlich bestimmt das Ar­beitsumfeld tatsächlich den ­Players im Grossraum Zürich stärken. Wir wollen die Firma Zeitplan. Hobbys und sportliche Aktivitäten kommen zu kurz. konti­nuierlich weiter entwickeln und unsere Leistungen und Segeln, Skifahren, Wandern und etwas Golf im sportlichen Visionen in anforderungsreiche Bauvorhaben einbringen. Bereich, Literatur, Geschichte und Reisen im kulturellen Bereich sind Themen, denen ich in der spärlichen Freizeit aber nach­ Als Regionalleiter Zürich/Ost-/Innerschweiz sind Sie für lebe. eine wachstumsstarke Region verantwortlich. Welche Vorstellung haben Sie über die weitere Entwicklung in ­dieser Region? Mit der Regionalisierung begeht die Gruner-Gruppe einen wesentlichen strategischen Schritt. Die Region Zürich und

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Feierlich eröffnet Die Unterführung Zollstrasse in Neuhausen SH ist termingerecht eröffnet worden. In Anwesenheit von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verbänden sowie den am Bau beteiligten Unternehmern und Anwohnern wurde die Unterführung gemeinsam mit der Bevölkerung feierlich eingeweiht. Regierungsrat Dr. Reto Dubach unterstrich in seiner Eröffnungsrede besonders die überregionale Bedeutung des 24-Millionen-Projektes.

Regierungsrat Dr. Reto Dubach eröffnete am 20. September 2008 die Unterführung Zollstrasse des 24-Millionen-Projektes Aufhebung Niveauübergang Zollstrasse Neuhausen.

Nachdem die Bevölkerung im Februar 2006 der Finanzierung zugestimmt hatte, konnten bereits am 20. November 2006 die Bauarbeiten aufgenommen werden. Das gesamte Bauprogramm war in drei Phasen gegliedert. In der ersten Phase mussten diverse Werkleitungen wie Kanalisation, Gas, Wasser, Swisscom, DB-Steuerkabel und Elektrizität (EKS, NOK) umgelegt werden. Diese Vorbereitungsarbeiten dauerten bis im September 2007. Das Herzstück der Arbeiten stellte die Unterführung Zollstrasse dar, an der seit der Umlegung des Verkehrs auf die provisorische Umfahrung über die Rhenania- und Badische Bahnhofstrasse im August 2007 gearbeitet wurde. Zu den weiteren Schwerpunkten gehörten die Erstellung der Fussgängerwege, die Höherlegung der Bahngleise sowie die Gestaltung der Bahnstation der Deutschen Bahn mit dem neu entstehenden Bahnhofplatz.

Mit der Eröffnung am 22. September 2008 ist die Hauptbauphase abgeschlossen. Dank der präzisen Planung, der kosteneffizienten und kooperativen Umsetzung der beteiligten Unternehmen sowie der milden Wintermonate konnten sämtliche finanziellen und zeitlichen Vorgaben eingehalten werden. Auftraggeber Tiefbauamt Kanton Schaffhausen, DB Deutsche Bahn AG, Gemeinde Neuhausen Projekt- und Bauleitung Gruner + Wepf Ingenieure AG, Zürich, in Flawil

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Last Minute

Am Hafenbecken II in Basel entsteht ein neues Getreidesilo der Ultra-Brag Der seit dreissig Jahren erste Siloneubau in der Schweiz wird mit seinen 85 Metern Höhe im ­Kleinhüninger Hafen ein Wahrzeichen setzen. Das Generalplanerteam der Gruner AG ist stolz, seine Erfahrung im Gleitbauverfahren einbringen zu können. Von September bis Dezember 2008 werden während dreier Perioden von je 20 Tagen die Silokammern im Gleitschalungsverfahren erstellt. Die 21 Silozellen mit einem Innendurchmesser von 6 Metern und der zugehörige Vertikalerschliessungs­bereich werden bei diesem Verfahren ­kontinuierlich aufgebaut. Dabei gleitet das Schalgerüst dem Baukörper entlang in die Höhe. Es entsteht ein fugenfreier Baukörper. Dieses Verfahren bedingt ein durchgehen­ des Arbeiten rund um die Uhr, in drei Schichten.

Die Weichen für die Zukunft sind gestellt_Neues Wehrkraftwerk Die Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (RADAG) hat für die nächsten 70 Jahre eine neue Konzession zur Nutzung des Rheins erhalten. Dazu hat sich das Unternehmen zum Bau eines neuen Kraftwerks, angrenzend an das Schweizer Ufer des bestehenden Stauwehrs aus den 1930er-Jahren verpflichtet. Die Gruner AG wurde mit der Bearbeitung der verschiedenen Projektphasen (Konzession, Genehmigung und Ausführung) dieses neuen Wehrkraftwerks zur Erhöhung der bisherigen Nutzwassermenge von Q=1100 m3/s auf neu Q=1400 m3/s beauftragt. Mit der Baubewilligung im Dezember 2006 wurde der Startschuss für die bauliche Realisierung gegeben. Nach arbeitsintensiven Spezialtiefbauarbeiten mit der Erstellung der land- und der wasserseitigen Baugrubenumschliessungen, dem Baugrubenaushub und der Wasserhaltung konnte ein Jahr später die erste Bodenplatte des ca. 30 m unter Terrain liegenden Sohlbereichs in Angriff genommen werden. Nach einem weiteren Jahr, teilweise mit Mehrschichtbetrieb, sind die Rohbauarbeiten zu ca. 90% abgeschlossen. Das von allen Beteiligten hochgesteckte Ziel, die Rohbauarbeiten per Anfang 2009 fertig gestellt zu haben, zeigt sich als realistisch. Ab Februar 2009 wird mit der Montage der technischen Kraftwerksausrüstung begonnen. Mit den Fertigstellungen von Nebenbauwerken und den begleitenden ökologischen Arbeiten, mit dem Umgehungsgewässer als Herzstück, ist die Inbetriebsetzung der Gesamtanlage auf Ende 2009 vorgesehen. Für Fragen steht Rolf Brogli zur Verfügung.

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Gruner unterstützt_Masterstipendien für Bauingenieure Die besten Studierenden an die ETH Zürich – diese Idee steht hinter dem neuen Fonds für Masterstipendien des Excellence Scholarship and Opportunity Programme. Das Programm hat zum Ziel, mit der Vergabe von Leistungsstipendien die besten nationalen und internationalen Talente für ein Masterstudium an der ETH Zürich zu gewinnen und den dringend benötigten Ingenieurnachwuchs zu fördern. Als führender Ingenieurdienstleister in der Schweiz mit rund 550 Beschäftigten, davon 60% als Ingenieure, sehen wir es als eine unserer Aufgaben, die Attraktivität des Ingenieurwesens zu fördern und die ETH beim Excellence Scholarship and Opportunity Pro-

gramme während der kommenden Jahre als Partner zu unterstützen. Damit legen wir den Grundstein für innovative Ingenieurlösungen von morgen.

Autoren dieser Ausgabe Axel Seerig, 1962 Dr.-Ing. Diplomingenieur Maschinenbau, Verfahrenstechnik

Jörg Kasburg, 1973 dipl. Bauing. TU Faszination am Beruf Mit Fantasie und ­K reativität, losgelöst von den Vorschriften, im Interesse des Kunden individuelle und sichere Lösungen für immer wieder neue und spannende Aufgabenstellungen zu entwickeln Funktion in der Gruner-Gruppe Projektleiter Brandschutz, Entrauchung, Gruner AG, Basel Hobbys Fitness, Velo, fahren, Schach spielen, Lesen, Multimedia

Jürg Fink, 1959 Hochbautechniker TS

Andreas Wirz, 1968 dipl. Ing. FH/HLK, BWL NDS HSG Faszination am Beruf Die Vielseitigkeit der Aufgabenstellung, das Eruieren von Lösungsmöglichkeiten und die Heraus­ forderung, mit den unterschiedlichsten Charakteren umzugehen Funktion in der Gruner-Gruppe Vorsitzender der Geschäftsleitung, Roschi + Partner AG, Ittigen BE Hobbys Reisen, Velo, fahren, Museen

Marion Kaiser, 1963 dipl. Geografin/Hydrologin

Claudio Stern, 1969 dipl. Bauing. ETH/SIA, NDS BW FH/E MBA

Randy Koch, 1978 Dr. phil. nat., Diplom-Geograph

François Steinmetz, 1969 dipl. Bauleiter (IBZ/HFP)

Jean-Claude Loosli, 1962 Tiefbauzeichner

Faszination am Beruf Die Vielseitigkeit der Projekte, der Einsatz innovativer Methoden bei komplexen Sachverhalten Funktion in der Gruner-Gruppe Projektleiter Umwelt, Gruner AG, Basel Hobbys Rennvelo, Sport allgemein, Reisen

Faszination am Beruf Bei der Realisierung von Bauvorhaben mitwirken zu dürfen und die Vielfältigkeit und die Aufgaben als Herausforderung anzusehen Funktion in der GrunerGruppe Bau- und Projektleiter Bauten­ erhalt, Gruner AG, Basel Hobbys Tennis, Joggen, Familie

Faszination am Beruf Abwicklung von unterschiedlichsten Projekten mit Unterstützung von Mitarbeitenden aus der Gruner-Gruppe Funktion in der GrunerGruppe Abteilungsleiter Leitungsbau, Gruneko AG, Basel Hobbys Fussball, im Besonderen der FC Basel, Wandern, Lesen, Reisen

Paul Wersin, 1960 Dr. sc. nat. ETH, dipl. Geologe

Stefan Aufdermauer, 1969 dipl. Bauing. ETH/SIA

Toni Waldner, 1962 dipl. Ing. TU

Faszination am Beruf Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Berufen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen Funktion in der GrunerGruppe Leiter Altlasten, Umweltgeologie, Gruner AG, Basel Hobbys Berge, Sport, Theater

Faszination am Beruf Die vielseitige und abwechslungsreiche Arbeit, die Begleitung des Projektes von der ersten Idee bis zur Fertigstellung Funktion in der Gruner-Gruppe Vorsitzender der Geschäftsleitung, Berchtold + Eicher Bauingenieure AG, Zug Hobbys Triathlon, Reisen, Australien, Sport allgemein

Faszination am Beruf Aufzeigen von Optimierungsmöglichkeiten und Varianten bei Projektentwürfen Funktion in der Gruner-Gruppe Geschäftsleiter, Lüem AG, Basel Hobbys Segeln, Reisen

Faszination am Beruf Mit der eigenen Arbeit das Spannungsfeld zwischen Mensch, Technik und Architektur mitzugestalten Funktion in der GrunerGruppe Abteilungsleiter Bauklimatik, Gruner AG, Basel Hobbys Reisen, Fotografieren, Entwerfen, Gestalten

Faszination am Beruf Die Vielseitigkeit der Aufträge und der Umgang mit den verschiedensten Menschen Funktion in der Gruner-Gruppe Projektleiterin Umwelt, Gruner AG, Basel Hobbys Skifahren, Laufen, Wandern, Reisen, Fotografieren, Lesen

Faszination am Beruf Projektentwicklung, Umgang mit Architektur, Planen, Gestalten Funktion in der Gruner-Gruppe Stv. Abteilungsleiter Generalplanung, Bauerneuerung, Gruner AG, Basel Hobbys Familie, Reisen, Lesen

Faszination am Beruf Neue Aufgaben­ stellungen, Kontakt zu Auftraggebern und Unternehmen, Mitgestaltung an der Substanzerhaltung Funktion in der Gruner-Gruppe Abteilungsleiter Bauten­ erhalt, Gruner AG, Basel Hobbys Segeln, Schiesssport, italienische Küche

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