2014 Magazin über Architektur Ausgabe 01

February 16, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Magazin über Architektur Ausgabe 01 | 2014

Deutschland

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Schweiz

Forbo Flooring GmbH Steubenstraße 27 D-33100 Paderborn Tel. +49 - (0)5251 - 18 03-0 Fax +49 - (0)5251 - 18 03-200 [email protected] www.forbo-flooring.de

Forbo Flooring Austria GmbH Oswald-Redlich-Straße 1 A-1210 Wien Tel. +43 - (0)1 - 330 92 04 Fax +43 - (0)1 - 330 92 04 10 [email protected] www.forbo-flooring.at

Forbo – Giubiasco SA Via Industrie 16 CH-6512 Giubiasco Tel. +41 - (0)91 850 01 11 Fax +41 - (0)91 850 01 41 [email protected] www.forbo-flooring.ch

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LINOLEUm Magazin über Architektur Ausgabe 01 | 2014

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Editorial

Inhalt Ausgabe 01

Flexibel gestalten Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich, Ihnen in dieser ersten Ausgabe 2014 der Linoleum² wieder eine Vielzahl an spannenden Projekten vorstellen zu dürfen, in denen Linoleum zum Einsatz gekommen ist. Wir bewegen uns zwischen dem reduziert puristischen Entwurf des Verwaltungsgebäudes Stabile Amministrativo 3 in der Schweiz über detailfreudige und farblich akzentuierte Intarsien im Paderborner St. Vincenz Krankenhaus bis hin zu individuellen Mustern im rekonstruierten Eingang des „Conti“-Hochhauses in Hannover. Linoleum ist in herausfordernden Planungssituationen, in denen eine flexible Verarbeitung des Bodenbelags gefragt ist, die perfekte Lösung: auf Treppenstufen genauso wie für geschwungene Formen oder als sauberer und materialgleicher Übergang von Boden zu Wand. Im Objektbereich, vor allem in der Gastronomie und im Ladenbau, sind oftmals aus gestalterischen Gründen Holz- oder Steinböden gewünscht, deren Pflege jedoch aufwendig ist. Hier bieten designorientierte Vinylbeläge eine überzeugende Alternative, z. B. unsere

Stabile Amministrativo 3, Bellinzona 

St. Vincenz Krankenhaus, Paderborn Pavillon Gerhart-Hauptmann-Haus, Hiddensee Küsterei der ev. Matthäus-Kirchengemeinde, Berlin 

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BvdM Architekten, Berlin

macht den Belag strapazierfähig, langlebig und pflegeleicht. Zudem sind Allura-Designböden phthalatfrei und zu 100 Prozent recycelbar.

Woelk & Wilkens Architekten BDA, Hannover

Detaillierte Informationen und Beispiele zu Allura finden Sie auf den Seiten 24-25.

KiTa „Die kleinen Europäer“, Erfurt 

Ans Herz legen möchte ich Ihnen darüber hinaus unsere neue Marmoleum Sport-Kollektion, denn Sport nimmt einen hohen gesell-

Architekten BDA Wallmeier Stummbillig Planungs-GmbH, Herne

schaftlichen Stellenwert ein, viele Menschen betreiben Leistungs- oder Freizeitsport oder interessieren sich für die großen Ereignisse des

Campus Technicus, Bernburg an der Saale

Spitzensports. Die Voraussetzung, um sich unter bestmöglichen Bedingungen sportlich betätigen zu können, sind sorgfältig geplante und

Junk & Reich und Hartmann + Helm, Weimar

mit baugesunden Materialien ausgeführte Sportstätten.

Marmoleum Sport

Produktekatalog 2014/2015, der gedruckt und auch online verfügbar ist.

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ARGE rutsch+rutsch architektur+szenografie und Döring Architekten, Schwerin

Eingang „Conti“-Haus, Hannover

finden Sie ausführlich und immer aktuell auf unserer Homepage unter www.forbo-flooring.de/.at/.ch sowie in unserem aktuellen

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Breithaupt Architekten, Salzkotten

neuen Allura-Kollektionen, die täuschend echte Holz-, Steinoptiken und abstrakte Designs beinhalten. Die Beschaffenheit des Materials

Weiterführende Informationen zu den neuen Kollektionen von Allura und Marmoleum Sport sowie unser gesamtes Produktportfolio

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Comunità di lavoro architetti Luigi Snozzi, Sabina Snozzi Groisman e Gustavo Groisman, Locarno

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Neue Kollektion

Allura-Designbeläge

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Designorientiert, pflegeleicht und nachhaltig

Herzlichst Ihr

Martin Thewes, General Manager Central Europe

Herausgeber Forbo Flooring GmbH Redaktion freyraum, Cuxhaven, (Texte, Redaktion); Bauverlag BV GmbH, Gütersloh Gestaltungskonzept und Layout formba, Hamburg Kontakt Forbo Flooring GmbH Steubenstraße 27 D-33100 Paderborn Tel. +49 - (0)5251 - 18 03-139 Fax +49 - (0)5251 - 18 03-313 [email protected] Titelfoto Simone Mengani, Besazio - Ticino

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Architektur Interview

Im Interview Gustavo Groisman

Comunità di lavoro architetti Luigi Snozzi, Sabina Snozzi Groisman e Gustavo Groisman Locarno

„…Räume und Treppen, die ganz besondere Formen haben...“ Das Projekt Stabile Amministrativo 3 der Stadt Bellinzona in der Schweiz ist mehr als ein Verwaltungsgebäude. Die Architekten Gustavo Groisman, Sabina Snozzi Groisman und Luigi Snozzi wissen die Stärken der Umgebung sinnvoll zu nutzen und integrierten den Neubau in ein städtebauliches Konzept.

Fotos: Simone Mengani, Besazio - Ticino

Herr Groisman, mit welchen Vorstellungen trat der Bauherr, das Kanton Tessin, zu Beginn der Planung des Stabile Amministrativo 3 an Sie heran? Das Projekt des Stabile Amministrativo 3 entstand aus einem Architekturwettbewerb, der von der Pensionskasse der Angestellten des Kantons Tessin ins Leben gerufen und im Jahre 1993 durchgeführt wurde. Der Wettbewerb wurde für einige Jahre ausgesetzt und 2004 vom Finanzund Wirtschaftsdepartement wieder aufgenommen. Das primäre Ziel bestand darin, den Großteil der Abteilungen des Umweltdepartements unter einem Dach zu vereinen. Die 350 Beamten waren bis dahin auf mehrere Sitze verteilt, die sich entweder in staatlichem Eigentum befanden oder in der Stadt Bellinzona und dem Umland angemietet wurden.

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Sabina Snozzi Groisman und Gustavo Groisman

Sie haben das Gebäude in ein städtebauliches Gesamtkonzept integriert. Bitte erläutern Sie uns Ihre Ideen. Das Projekt sieht die Schaffung eines großflächigen öffentlichen Parks vor, in dem verschiedene Verwaltungsgebäude angesiedelt sind. Der Park wird als Knotenpunkt zwischen dem Regierungsviertel am Fuß der Burg Castelgrande, den Wohngebieten am Stadtrand von Bellinzona und der zukünftigen Zufahrt zur Stadt vom Autobahnkreuz fungieren. Neben dem Park, der

momentan erst zur Hälfte umgesetzt wurde, ist ein anderes grundlegendes Element des Projekts die Fußgängerpromenade entlang des Baches Dragonato. Dieser heute schon teilweise bestehende Fußweg wird nach seinem Ausbau die dritte Promenade der Stadt, zusammen mit der Sport- und Spielstraße am Stadtbad und dem historisch und landschaftlich geprägten Weg der Burgmauer des Castelgrande. Entlang der gesamten Länge der Promenade werden Treppen, Rampen, Fahrstühle und Unterführungen angelegt, sodass sie ganz einfach von jedermann genutzt werden kann. Welche Rolle spielen Sichtbezüge und Achsen in Ihrem Entwurf? Das Stabile Amministrativo 3 besteht aus zwei Teilen, einem Hauptblock, der im Wesentlichen die Büroräume der Beamten beherbergt, sowie einem sekundären Block, in dem sich die Sitzungsräume befinden. Um die Durchgängigkeit des Parks nicht zu unterbrechen, wird der Hauptblock mittels zehn dicker Stützen, mit einer Stützweite von zehn Metern, vom Erdboden angehoben. Auf diese Weise entsteht auf Höhe des Erdgeschosses ein großflächiger und vollkommen durchsichtiger Empfangsraum, der den öffentlichen Charakter des Gebäudes hervorhebt. Die fünf darüber liegenden Stockwerke beherbergen die Büroräume, die in ein regelmäßiges

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und Linoleum Marmoleum volcanic ash. Diese lassen sich gut aufeinander abstimmen und ermöglichen gleichzeitig, das Holz hervorzuheben. Dieses Material, zusammen mit dem Stein, repräsentiert auf hervorragende Weise die Interessenbereiche des Umweltdepartements.

Linoleum ist flexibel verwendbar und eignet sich auch für abgerundete Bodenformen...

Raster mit einer jeweiligen Rastermodullänge von 1,25 Metern eingebaut wurden. Basierend auf diesem Modulprinzip können ganz flexibel Räume in verschiedenen Größen gebildet werden. Die Räume sind in Richtung Nordwest und Südost ausgerichtet, oder anders gesagt, mit Blick auf den Park und die umliegenden Berge. Die Sitzungsräume sind hingegen in einem selbstständigen Block mit freier Form angesiedelt, der mithilfe von schwebenden Durchgängen an den Hauptblock angebunden ist. Dieser Block hebt sich in Bezug auf die für den Park und das Hauptgebäude geplante Geometrie ab, indem er in Richtung der Sehenswürdigkeit ausgerichtet ist, die ein Symbol der Stadt Bellinzona darstellt: der Burg Castelgrande. Auf diese Weise und mittels großflächiger Fenster, die die Funktion eines Bilderrahmens übernehmen, wird die Burg in Szene gesetzt und bildet den malerischen Hintergrund der Sitzungsräume. Welche Nutzungen wurden im Stabile Amministrativo 3 vereint? Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes befinden sich die Eingangshalle, die Information und die Cafeteria. Die fünf darüber liegenden Stockwerke dieses Blocks beherbergen die Büroräume, die entlang eines doppelten Korridors angeordnet sind, der mit allen Funktionen zur Unterstützung der Arbeit der Angestellten ausgestattet ist: aktive

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Archive, Technikräume, Sanitärräume und Bibliotheken. Im Kellergeschoss befinden sich die passiven Archive, die Sanitärräume der Cafeteria, ein Arbeitsraum, diverse Technik- und Abstellräume sowie die Betriebsmittelverwaltung und der Druckerraum. Letztere werden über einen weiträumigen Hof natürlich beleuchtet und belüftet, der in doppelter Höhe an das Eingangsportal angebunden ist. Im Bereich des Dachs befinden sich sämtliche Wärmekraftanlagen sowie eine Photovoltaikanlage. Alle technischen Installationen, auch jene auf dem Dach, sind in die Architektur des Gebäudes eingebunden. Die Sitzungsräume liegen hingegen im Nebengebäude, einschließlich des Hauptsitzungssaals im Erdgeschoss, der aus dem Gebäude heraus von den oberen Stockwerken aus oder, im Fall von öffentlichen Veranstaltungen, direkt vom Eingangsportal aus erreicht werden kann. Auch in diesem Gebäude befinden sich die Räume für die Archive im Kellergeschoss und die Technikräume im Obergeschoss.

Linoleum bietet Flexibilität und wurde im Stabile Amministrativo 3 unter anderem auf Wendeltreppen und abgerundeten Bodenflächen eingesetzt. Was gefällt Ihnen an diesem Material? Linoleum stellte für uns aus verschiedenen Gründen eine optimale Lösung dar. Vor allem die Verwendung des Produkts Marmoleum Decibel bot uns für das Problem Trittschall eine einfache und kostengünstige Lösung. Im Gebäude gibt es keine technischen Fussböden, die Ausführung wurde auf die Verlegung einer Zementdecke auf den Stahlbetonplatten begrenzt. Auf dieser Zementdecke wurde anschliessend ein Haftmittel aufgetragen und das Linoleum aufgeklebt. Außerdem ermöglichte uns die riesige von Forbo angebotene Palette an Chromfarben, den Farbton für den Fussboden zu finden, der unseren Ansprüchen am meisten entsprochen hat, in unserem Fall handelte es sich um die Farbe volcanic ash. Nicht zuletzt nutzten wir die Möglichkeit, mit einem Material zu arbeiten, das nur eine geringe Anzahl an Fugen aufweist. So konnten wir die Fussböden der Räume und Treppen, die ganz besondere Formen haben, auf einfache Art und Weise umsetzen. Herr Groisman, vielen Dank für dieses Gespräch! Das Interview führte Annika Frey-Viebrock, Cuxhaven.

Das äußere und innere Erscheinungsbild des Gebäudes ist geprägt durch Beton, Holz, Gips, Linoleum und Naturstein, warum passen diese Materialen gut zusammen? Das Gebäude besteht vorwiegend aus Stahlbeton. In Verbindung mit diesem wollten wir Materialien mit neutralen Farben verwenden: Granit, weissgefärbter Gips

Marmoleum Decibel bietet Schallschutz ohne aufwändige Unterkonstruktion, denn der Bodenbelag kann direkt auf den Estrich geklebt werden

Baudaten Objekt:  Bauherr: 

Stabile Amministrativo 3, Bellinzona Kanton Tessin - Dipartimento delle finanze e dell‘economia - Sezione della logistica Architektur: Comunità di lavoro architetti Luigi Snozzi, Sabina Snozzi Groisman e Gustavo Groisman, Locarno Ausführung:  Giotto SA, Manno Technische Beratung:  Forbo Giubiasco SA Forbo Produkte:  Marmoleum Decibel 387235 (volcanic ash) Linoleum in m²:  rund 8.000

Marmoleum Decibel 387235 (volcanic ash)

Zehn Stützen im Erdgeschoss verleihen dem Gebäude eine optische Leichtigkeit ... und Treppenstufen

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Architektur Interview

Fotos: Christian Eblenkamp, Rietberg

Farblich akzentuierte Intarsien dienen als Orientierungshilfe für Patienten und Besucher

Im Interview erläutert der Architekt Andreas Breithaupt, wie durch den Erweiterungsbau des St. Vincenz Krankenhauses Prozesse optimiert und Flächen sinnvoll genutzt werden können. Herr Breithaupt, warum benötigte das St. Vincenz Krankenhaus dringend einen Erweiterungsbau? Das St. Vincenz Krankenhaus war vor dem Neubau an drei Standorten im Stadtgebiet vertreten. Für eine gute Behandlung der Patienten war das nicht optimal, da Fachabteilungen räumlich getrennt waren. Transporte von Patienten waren die Folge. Wie bereits in einem früheren Umbau sollte jetzt ein weiterer kleinerer Standort mit den zugehörigen Betten aufgelöst und in den Neubau integriert werden. Ebenso gab es im Zuge von hausinternen Überlegungen weiteren Flächenbedarf im Haus. Darüber hinaus war das Parkplatzangebot für ein Haus dieser Größe zu gering, was die Parksituation in diesem Innenstadtbereich erschwerte. Wie haben Sie das Gebäude organisiert und die Herausforderungen gelöst, ein enges innerstädtisches Grundstück zu bebauen und den Neubau mit dem Haupteingang und den me-

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Erweiterungsbau St. Vincenz Krankenhaus, Paderborn Breithaupt Architekten, Salzkotten

dizinischen Einrichtungen im Altbau sinnvoll anzubinden? Bevor wir mit den Planungen begonnen haben, legten wir Ziele fest, die wir gemeinsam mit dem Bauherrn definierten. Letztendlich ergaben sich mehrere Varianten mit Erweiterungsmöglichkeiten für das Haus. Die tragfähigste Lösung lag in einer Erweiterung an Stelle der hier früher platzierten Krankenpflegeschule. Dafür haben wir die vorhandene Struktur des Hauses aufgenommen und bestehende Gebäudeteile so verlängert, dass sie jetzt mit dem nach Süden ausgerichteten größeren Neubau zu einem Ganzen verschmelzen. Ein neuer, gestalteter Innenhof bereichert das Ensemble. Um den Patienten und Besuchern die Orientierung zu erleichtern, haben wir eine Magistrale geschaffen, die sich vom Eingang in den Neubau zieht und gerade im Neubaubereich viel natürliches Licht in das Gebäudeinnere lässt. Über diese gelangt man in den Geschossen zu den einzelnen Funktionsbereichen, die durch eine enge Zusammenlegung von Neu und Alt vorteilhafte Synergien aufweisen. Es gelang sogar, die bestehende Tiefgarage mit dem Neubau zu verbinden und so nicht nur die Größe beträchtlich zu steigern, sondern auch mit einer weiteren Zu- und Ausfahrt die Befahrbarkeit für die Nutzer zu optimieren. Linoleum eignet sich aufgrund seiner hygienischen Eigenschaften auch als Bodenbelag in sensiblen Bereichen wie der Stroke Unit für Schlaganfallpatienten

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Architektur Interview

Andreas Breithaupt, Architekt

Deshalb mussten wir an dieser Stelle sehr hohe städtebauliche Anforderungen erfüllen, die nur in einer differenzierten Materialwahl und Anordnung zu lösen waren. Dabei bildet eine Materialzäsur aus Metall den Übergang zwischen dem bestehenden Gebäudeteil und dem hellen Neubau. Ausgewählte farbliche Akzente brechen die strenge Form ein wenig auf.

Foto: Thomas Schmidt Photographie GmbH, Diemelstadt - Wrexen

„Eine differenzierte Farbigkeit in den unterschiedlichen Bereichen schafft das Ambiente, in dem Patienten und Mitarbeiter sich wohlfühlen können.“

Für Wahlleistungspatienten stehen komfortabel ausgestattete Ein- oder Zweibettzimmer zur Verfügung

Welche Nutzungen und Stationen finden im Neubau Platz? Auf der OP-Ebene mit der Intensivstation befinden sich nun eine Intermediate Care, eine Stroke Unit und eine dringend benötigte Bettenstation, die zudem als Isolierstation genutzt werden kann. Auch die Neurologie wurde in den Neubau verlagert und es gibt nun genug Platz für eine Ambulanz und eine Bettenstation. Im Staffelgeschoss entstand im Laufe der Baumaßnahme eine Station mit Ein- und Zweibettzimmern mit Ausblick über die vorgelagerten Außenbereiche. Worauf mussten Sie bei der Gestaltung der Fassade achten? Bisher war das Haus in diesem Bereich aufgrund der Baumasse sehr stark durch einen gelben Ziegelstein geprägt. Der Anbau bildete aber von der Lage auch den städtebaulichen Abschluss einer wichtigen innerstädtischen Geschäftsstraße.

Im Krankenhausbau müssen Materialien, wie z. B. Wand- und Bodenbeläge, hygienische Bedingungen erfüllen und gleichzeitig dem gestiegenen Bedürfnis der Patienten nach Komfort und Design entsprechen. Welche Vorteile vereint Linoleum Ihrer Meinung nach und in welchen Bereichen haben Sie es eingesetzt? Linoleum ermöglichte uns, nicht nur die hygienischen Bedingungen in den verschiedenen Bereichen zu erfüllen, sondern auch dem gestiegenen Komfortbedürfnis der Patienten Rechnung zu tragen. Mit Linoleum hat der Eigentümer bereits positive Erfahrungen auf anderen Stationen gemacht. So erhält das Haus auch in der Akzeptanz der Patienten viel stärker den Charakter eines Gesundheitszentrums, in dem die Patienten schnell wieder geheilt werden können. Eine differenzierte Farbigkeit in den unterschiedlichen Bereichen schafft das Ambiente, in dem Patienten und Mitarbeiter sich wohlfühlen können. Herr Breithaupt, vielen Dank für die Beantwortung der Fragen! Das Interview führte Annika Frey-Viebrock, Cuxhaven.

Baudaten Objekt:  Erweiterungsbau St. Vincenz-Krankenhaus, Paderborn Bauherr:  St. Vincenz-Krankenhaus GmbH, Paderborn Architekten: Breithaupt Architekten, Salzkotten Fertigstellung:  2013 Ausführung:  Fa. Wunderlich, Büren Technische Beratung:  Forbo Flooring GmbH Forbo Produkte:  Marmoleum Fresco 3825, Real 3120 und 3235, Vivace 3407, Colorex 150215 und 250215 Linoleum in m²:  rund 7.000

Marmoleum Fresco 3825

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Der materialgleiche Abschluss an der Wand ist mit Linoleum kein Problem, denn es bildet in Form von Stell- oder Hohlkehlsockeln einen sauberen Wand- und Bodenübergang

Marmoleum Real 3120

Marmoleum Real 3235

Marmoleum Vivace 3407

Colorex 150215

Colorex 250215

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Oberlichter lassen zusätzliches Tageslicht in das Gebäude und unterstützen die Leichtigkeit des Pavillons

Architektur Projekt

Fotos: Jean Schwarz, Menz

Neubau eines Pavillons für das Gerhart-HauptmannHaus auf Hiddensee ARGE rutsch+rutsch architektur+szenografie, Schwerin und Döring Architekten, Schwerin

Der Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann lebte und arbeitete von 1926 bis 1943 im Haus Seedorn auf Hiddensee. Etwa 40.000 Besucher kommen jedes Jahr an diesen Ort, um an Führungen durch das denkmalgeschützte Ensemble teilzunehmen, vor allem aber, um hochkarätig besetzte Lesungen mit prominenten Schriftstellern und Künstlern zu genießen. Der neue Ausstellungspavillon vereint mehrere Funktionen, er dient dem Gerhart-Hauptmann-Haus als Ausstellungsgebäude, Museumsshop und zentraler Eingang. Die sensible Reaktion des Entwurfs auf den natürlichen Charme des Klosters gibt dem Neubau Gesicht und eine würdige Hülle für die 2014 eröffnete Ausstellung. „Das Außergewöhnliche dieser Bauaufgabe war, dass wir sie ganzheitlich lösen durften, vom landschafts- und städtebaulichen Entwurf über das Gebäude, seine Haustechnik, Ausstattung und Möblierung bis hin zur Dauerausstellung Literaturlandschaft Hiddensee,“ erläutert der Architekt Torsten Rutsch von rutsch+rutsch architektur+szenografie aus Schwerin. Es galt, das denkmalgeschützte Haus Seedorn auf Hiddensee, heute bekannter unter dem Namen Gerhart-Hauptmann-Haus, mit einem Neubau zu erweitern, der als Empfangsgebäude, Literaturshop und Servicepoint funktioniert sowie einen

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Veranstaltungsraum für Ausstellungen und Lesungen bereithält. Das Hauptmannhaus ist ein vielbesuchter Veranstaltungsort für Literaturevents, gleichzeitig Museum sowie der Sitz der Gerhart-Hauptmann Stiftung auf Hiddensee. Entsprechend der Bedeutung des Baudenkmals für die Insel und für die Anhänger von Gerhart Hauptmann, entschieden sich die Architekten für einen eigenständigen und schlichten Bau, der den Bestand respektiert und die gewohnte Sichtbeziehung der Passanten vom Kirchweg zum Hauptmannhaus erhält. Aktiver Denkmalschutz Aktiven Denkmalschutz nennen die Architekten als Motiv für den scheinbar schwebenden, transparenten Pavillon zu Füßen des ehrwürdigen Hauptmann-Hauses. Auch die gewohnten Sichtbeziehungen bleiben durch die behutsame Einbettung des Neubaus in die hügelige Waldlandschaft erhalten. Der schlichte, flache und rechteckige Baukörper liegt 2,50 Meter unterhalb des Bestands und wurde dafür in den Hang eingeschoben. Ein Großteil der Fassaden ist verglast, was einerseits den Bedarf an künstlicher Belichtung reduziert und andererseits den Besuchern den freien Blick auf das historische Haus gewährt. Großzügige, teilüberdachte Terrassen vor und hinter dem Gebäude laden zum Aufenthalt im Freien ein und sorgen durch den konstruktiven Dachüberstand für eine natürliche Verschattung. Aufgrund Das Hellgrün des Linoleums bildet einen harmonischen Übergang zum grasbewachsenen Erdboden der Waldlichtung

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Architektur Projekt

„Linoleum stellt nicht nur eine Vielfalt von Farbvariationen bereit, sondern es ist auch ein architektonisch eigenständiges Material, eine strapazierbare Oberfläche und kein Anstrich. Im Bereich der Kommunikationsarchitektur ist Linoleum deshalb für uns wie eine Farbpalette der Emotionen.“

Fotos: Jean Schwarz, Menz

Christine und Torsten Rutsch

Das Licht- und Schattenspiel der realen Bäume wird durch eine abstrakte Rasterung von Buchenstämmen auf der verglasten Fassade noch verstärkt

der diffusionsoffenen, sehr gut gedämmten Holzkonstruktion genügt zur Beheizung des Gebäudes eine Luftwärmepumpe, ergänzt durch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Eine Grauwasseranlage nutzt das Regenwasser für die WC-Spülungen und schützt gleichzeitig die Fundamente des Bestandsgebäudes vor Durchnässung. Die Architekten ordneten den Neubau auf einer natürlichen Lichtung des Buchenwalds an und erhielten auf diese Weise den differenzierten Charakter der zwei Grundstückhälften bestehend aus Park mit Wohnhaus und Wald mit Ausstellungspavillon. Um diesen noch mehr mit der Umgebung zu verschmelzen, belegten sie die Fassade mit gerasterten Schatten von Buchenstämmen. Die realen Schatten der mächtigen Buchen im Zusammenspiel mit den digitalen Baumschatten vereinen das Gebäude zusätzlich mit dem Ort. Mehrere Oberlichter lassen weiteres Tageslicht in das Gebäude und unterstützen damit die Leichtigkeit und den einladenden Eindruck des Pavillons. Das von oben eintretende, klare Licht trifft auf eine diffuse Helligkeit der Fassade, die durch die Blätter der Bäume hervorgerufen wird.

Individueller Innenausbau Der individuelle Innenausbau des Neubaus entspricht hinsichtlich der Materialwahl und Detaillierung einer zeitgemäßen Übersetzung der kunsthandwerklich hohen Qualität des Hauptmann-Hauses. Die naturbelassenen Materialien, wie das von der Sonne gebleichte Holzdeck, die Eichenpfosten-Riegelkonstruktion sowie die sandfarbene Untersicht der unbehandelten Birkenholzdecke passen hervorragend zu dem Linoleumboden, der durch das Spiel von Licht und Schatten eine lebendige Wirkung erhält. Das Hellgrün des Linoleums bildet einen harmonischen Übergang zwischen dem gebleichten Holzdeck der Terrassen und dem grasbewachsenen Erdboden der Waldlichtung. Verstärkt durch Tageslichtöffnungen im Dach und individuell für den Pavillon entworfene Möbel vermittelt das Gebäude eine wohltuende Leichtigkeit. Als markante und grafische Klammer wurde die Unterschrift Hauptmanns auf das gebäudeintegrierte, hinterleuchtete Außenschild gesetzt und begrüßt nun den Besucher an der Eingangstür, um ihn in die Ausstellung zu begleiten.

Baudaten Bauvorhaben:  Bauherr:  Architekten: 

Foto: Petra Steiner, Berlin

Nutzfläche:  Ausführung:  Technische Beratung:  Forbo Produkte:  Linoleum in m²: 

Großzügige, teilüberdachte Terrassen sorgen durch den konstruktiven Dachüberstand für eine natürliche Verschattung des Pavillons

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Neubau eines Eingangs- und Ausstellungspavillons, Hiddensee Gerhart-Hauptmannstiftung, Hiddensee ARGE rutsch+rutsch architektur+szenografie, Schwerin und Döring Architekten, Schwerin 180 m² M&J Gbr, Samtens Forbo Flooring GmbH Marmoleum Vivace 3413 160

Marmoleum Vivace 3413

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Architektur Projekt

Foto: Simon Becker, Berlin

Der beinahe fugenlos wirkende Linoleumboden unterstützt die fließenden Raumstrukturen

„Die zurückhaltende Farbwirkung des Linoleumbodens setzt sich bei genauerem Hinsehen aus dem Zusammenspiel aller verwendeten Farbtöne zusammen.“ Foto: Claire Laude, Berlin

Jochen Buder und Constantin von der Mülbe

Baudaten

Der farblich zurückhaltende Linoleumboden wurde in allen Räumen, außer den Bädern, eingesetzt

Objekt: 

Umbau der Küsterei der ev. Matthäus-Kirchengemeinde, Berlin Steglitz Versteckt hinter imposanten Bäumen und durch hohe Mauern abgeschirmt vom Trubel der Haupteinkaufsmeile, befindet sich die evangelische Matthäus-Kirchengemeinde in Steglitz. Der Schweizer Architekturprofessor Otto Rudolf Salvisberg schuf 1930 mit dem Matthäus-Gemeindehaus einen Gebäudekomplex der „Neuen Sachlichkeit“. Der zuvor freistehende neogotische Kirchenbau (1876-1880 von Emil Gette) wurde durch ein aus drei Flügeln bestehendes Gemeindehaus zu einer städtebaulichen Einheit gebündelt, so dass ein eingerahmter Kirchenvorplatz entstand. Die aktuelle Umgestaltung macht diese Intention heute wieder erlebbar.

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Heute dient das klar strukturierte Gemeindehaus mit Kino- und Versammlungssaal, Café, Kindergarten, Pfarrwohnungen und Verwaltungsräumen dem lebendigen Gemeindeleben. Damit dieses Konglomerat an Nutzungen auch funktioniert, muss es einem ständigen Wandel unterworfen sein. Insbesondere die Anforderungen an ein modernes Küstereibüro haben sich verändert, denn als erste Anlaufstelle ist es wesentlicher Bestandteil für die Außenwirkung und der Impulsgeber eines aktiven Gemeindelebens. Die Gemeinde, die zunehmend aus einem losen Zusammenschluss Ehrenamtlicher besteht, benötigt demokratische und fließende Raumstrukturen für ein funktionierendes Miteinander. Die Forderung des Bauherrn nach einem barrierefreien Zugang nahmen Jochen Buder und Constantin von der Mülbe

von BvdM Architekten aus Berlin zum Anlass, die komplette Innenstruktur des Gemeindebüros zu überdenken. „Fenster- und Stützenraster standen bisher bezugslos zueinander und ermöglichten lediglich Zellenbüros“, erklärt Jochen Buder. Heute werden diese strukturellen Vorgaben von farbigen Wandscheiben frei umspielt, vervielfacht, teils zu dichter Masse zusammengezogen. Ehemals sachliche Vorgaben geben den Räumen nun eine neue Dynamik und ermöglichen vielfältige Nutzungen: offener und einladender Empfangs-, introvertierter Gesprächsbereich, kommunikative Bürosituation, multifunktionaler Saal. Die Grundlage des Gemeindehauses – nach außen abweisend wie eine Stadtmauer, nach innen wie ein belebter Dorfplatz – wird durch den neuen Zugang, der die Küsterei

Umbau der Küsterei der evangelischen Matthäus-Kirchengemeinde, Berlin Steglitz Bauherr:  Ev. Matthäus-Kirchengemeinde, Berlin Steglitz Architekten: BvdM Architekten, Berlin Ausführung:  Innabau KG, Mittenwalde Technische Beratung:  Forbo Flooring GmbH Forbo Produkte:  Artoleum Mineral 5715 Linoleum in m²:  180

Artoleum Mineral 5715

Foto: Claire Laude, Berlin

Einladendes Gemeindehaus

zum Innenhof hin öffnet, wiederhergestellt. Denkmalgerecht, in der Stärkung der Grundintention des Gebäudes, auch wenn es sich hierbei um einen Eingriff in historische Substanz handelt. Was in Zeiten der Weltwirtschaftskrise in gewissenhafter Schlichtheit erdacht wurde, hatte sich in den Augen vieler Nutzer zu einem lieblosen kasernenartigen Zweckbau gewandelt. Der Umbau will diese heute schwer ablesbar gewordenen Beweggründe in zeitgemäßer Weise erlebbar machen. Im Sinne des Universal Design wurden die Anforderungen der Barrierefreiheit zum Freiraum für alle uminterpretiert. Der klar proportionierte Hof wurde lediglich partiell überformt und verbindet somit fließend die vorgefundenen Niveaus. Das denkmalgeschützte monolithisch anmutende Gebäude von Salvisberg rahmt weiterhin den Kirchplatz als Mitte des Gemeindelebens und wird nicht durch eine hinzugefügte Rampenanlage verstellt. Städtebauliche Qualitäten, die sich bruchlos im Inneren fortsetzen, Durchblicke und platzartige Aufweitungen prägen die Innenräume, die den Besucher mit offenen Armen empfangen.

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Fotos: Jochen Stüber, Hamburg

Architektur Projekt

Bauelement, von der Treppe bis zur Einbauleuchte, dokumentiert und bewertet wurde. Dabei war es ihnen wichtig zu erkennen und zu unterscheiden, welche Bestandteile der Bausubstanz original waren oder nachträglich hinzugefügt wurden. Durch die sorgfältige Vorbereitung und mit dem Auge für das Detail gelang es ihnen, die Elemente der 50er Jahre zu erhalten, zu rekonstruieren und zu modernisieren. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Rekonstruktion des Bodens im Foyer. Dieser besteht heute aus Linoleum, das in Form von Intarsien aus den Farben Anthrazit, Rot und Weiß in dem originalen geometrischen Muster verlegt wurde. Die

Planer fanden anschauliche Darstellungen der Gummi-Beläge samt Original-Muster in historischen Architekturpublikationen. „Die abgedruckten Farbpaletten mit Nummern stellten für uns eine wichtige Grundlage für das Farbkonzept des neu verlegten Linoleums dar“, erläutert die Architektin Carola Woelk. Obwohl der ursprünglich verwendete Gummi-Belag aus dem Hause Continental heute nicht mehr hergestellt wird, legten die Architekten großen Wert auf das Bodendetail, da der Belag im Foyer damals als Werbung für das eigene Produkt diente und sein Verlegemuster ein interessantes Beispiel für die Bodengestaltung der 50er Jahre ist.

Der rekonstruierte Boden besteht heute aus Linoleum, das in Form von Intarsien aus den Farben Anthrazit, Rot und Weiß, in dem originalen geometrischen Muster verlegt wurde

Der Charme der 50er

Baudaten

Sanierung des Eingangs des „Conti“-Hauses, Hannover Mit Wänden aus Glasbausteinen, geometrisch gemusterten Fußböden aus Linoleum in Anthrazit, Weiß und Rot, einer geschwungenen, ausladenden Treppe, die zur ehemaligen Vorstandsetage der Hauptverwaltung führt, versprüht der Eingangsbereich der früheren Hauptverwaltung der Continental AG wieder den Charme der 50er Jahre. Bei seiner Einweihung 1953 war das heute unter Denkmalschutz stehende ehemalige Verwaltungsgebäude der Continental

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Gummi-Werke-AG am Königsworther Platz in Hannover, entworfen von den Architekten Ernst Zinnser und Werner Dierschke, das höchste und modernste Bürogebäude Deutschlands. In den 90er Jahren ging es in den Besitz des Landes Niedersachsen über und wird seitdem von der Leibniz Universität Hannover für die Bereiche Literatur und Sprachen, Wirtschaft und Recht unter dem Namen „ContiCampus“ genutzt. Das Büro Woelk Wilkens Architekten aus Hannover wurde 2009 mit der Sanierung des Foyers, des Niedersachsensaals,

studentischer Arbeitsnischen sowie der Flure und Treppenhäuser in dem fünfgeschossigen, zum Königsworther Platz orientierten Gebäude 1501 beauftragt. Ziel der Arbeiten war es, die stark abgenutzten Bereiche entsprechend dem ursprünglichen Erscheinungsbild der 50er Jahre zu gestalten und einer denkmalgerechten Sanierung zu unterziehen. Als Grundlage für ihren Entwurf führten die Architekten eine detaillierte Literaturrecherche über die frühere Innenausstattung des Gebäudes durch. Im Anschluss folgte eine Bestandsaufnahme, bei der jedes

Objekt:  Sanierung des Eingangs des „Conti“-Hauses, Hannover Bauherr: Staatliches Baumanagement, Hannover Architektur: Woelk & Wilkens Architekten BDA, Hannover Ausführung: Arbo Fußboden GmbH, Hannover Technische Beratung:  Forbo Flooring GmbH Forbo Produkte:  Marmoleum Real 2937, Walton Cirrus 3352, Walton Uni 169 Linoleum in m²:  600

Dank des nierenförmigen Vordachs und der Originalfassade mit Glasbausteinen versprüht das Gebäude auch von Außen den Charme der 50er Jahre

Marmoleum Walton Cirrus Walton Uni Real 2939 3352 169

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Fotos: Architekten BDA Wallmeier Stummbillig Planungs-GmbH, Herne

Architektur Projekt

Der ein- bis zweigeschossige KiTa-Neubau wird von massigen Plattenbauten umrahmt

Baudaten Objekt: Neubau KiTa „Die kleinen Europäer“, Erfurt Bauherr: Christl. Jugenddorfwerk Deutschlands e. V., Ebersbach Architekten: Architekten BDA Wallmeier Stummbillig Planungs-GmbH, Herne; Ewa Czuz Dipl.-Ing. Architektur (Planung), Rüdiger Rebhahn Dipl.-Ing.(Bauleitung) Ausführung: Raumtex, Textiles Wohnen GmbH, Sömmerda Technische Beratung: Forbo Flooring GmbH Forbo Produkte: Marmoleum Real 3230, Marmoleum Fresco 3856, 3846, 3882 Linoleum in m²: 1.500

Die lebendige Wirkung des Linoleumbodens entsteht durch geschwungene und runde Intarsienformen in den Unitönen Rot, Blau, Gelb und Grün

Miteinander leben

Marmoleum Marmoleum Real 3230 Fresco 3856

Neubau Kindertagesstätte „Die kleinen Europäer“, Erfurt Wie ein grünes Tal wirkt die kleine Parkanlage an der Warschauer Straße im Norden Erfurts. Hier, umgeben von mächtigen, bis zu elf Geschosse hohen Plattenbauten, entstand die integrative Kindertagesstätte für bis zu 100 Kinder des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands e.V. nach Plänen der Architekten Wolfgang Stummbillig und Jörg Wallmeier aus Herne.

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Als Gegenpart zu den großformatigen Wohnhochhäusern im Norden und Westen des Grundstücks wurde für den Neubau ein kindgerechter Maßstab, der Geborgenheit ausstrahlt, gesucht. Es sollte ein durch Fantasie, Bewegung und gestalterische Lebendigkeit geprägter Lebensraum geschaffen werden. Ausgehend von den städtebaulichen Gegebenheiten des Grundstücks ordneten die Architekten alle Aufenthaltsräume der Kinder in südöstlicher Richtung mit Blick auf das Außengelände an. „Zwei Faktoren, Geborgenheit und Offenheit, sind erforderlich, damit eine KiTa von Kindern als sicheres, überschaubares, aber gleichzeitig zu Erkundungen herausforderndes Umfeld angenommen wird“, erläutert der Architekt Prof. Jörg Wallmeier. Über eine Zufahrt von der Warschauer Straße wird der eingeschossige Neubau erschlossen. Der geschwungene Baukörper der Nordseite beinhaltet den Eingang mit

der überdachten Vorfahrt, den Empfangsbereich mit einer Galerie und den Funktionstrakt mit allen pädagogischen Nebenräumen, Multifunktionsflächen und der Küche. Der Eingang, der Informations- und Wartebereich sowie das Foyer mit dem zentralen Gartenzugang bilden den Empfangsbereich der KiTa. Der nahe dem Eingang gelegene Multifunktionsraum kann für gemeinsame Veranstaltungen von Kindern, Eltern und Mitarbeitern vielfältig genutzt werden. Im Gegenzug dazu bieten die zehn Gruppenräume eine überschaubare Rückzugsfläche für Kinder. Kleine individuelle Häuser, die nach Süd-Ost ausgerichtet sind, erleichtern die Orientierung. Die Gruppenräume verfügen jeweils über eine eigene Terrassenfläche, über die die gemeinsamen Spiel-Freiflächen mit ihren Erlebnisstationen und Ruhebereichen erreichbar sind. Da die Gruppen einen integrativen Anteil von bis zu 50 Prozent haben, sind sie barrie-

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refrei ausgestattet. Obwohl die organisch geschwungenen Flurbereiche mit Ecken und Nischen mittig im Gebäude liegen, werden sie über Fensterfassaden, Lichtkuppeln und verglaste Dachflächen mit Licht durchflutet und schaffen zusätzliche Flächen und Räume für Spiel und Bewegung sowie Platz für gemeinsame Aktionen. Die Linoleumböden in unterschiedlichen Unitönen sind farblich abgestimmt und unterstreichen in der gesamten KiTa (außer Eingangs-, Küchen- und Nassbereichen) die lebendige Formensprache des Gebäudes. „Wir haben dem Bauherrn Linoleum als Bodenbelag vorgeschlagen, da es sich um ein ökologisches Produkt handelt“, betont der Architekt Wolfgang Stummbillig. Die Fassaden der KiTa sind ebenfalls in farbenfrohen Gelbtönen gehalten und transportieren das bunte Leben, das im Gebäudeinneren herrscht, nach außen.

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Architektur Projekt besteht aus der sanierten ehemaligen Handelsschule und zwei Erweiterungsbauten für Schüler ab der 9. Klasse. Die Gebäude stehen rechtwinklig zueinander und bilden in Verbindung mit der Nachbarbebauung einen großzügigen und geschützten Innenhof. Ins Auge fällt das sogenannte Treibhaus, ein transparenter Multifunktionsneubau, dessen Fassade aus blau getönten Gläsern sich selbstbewusst von der umgebenden Bebauung abhebt. Im Erdgeschoss befindet sich ein multifunktional nutzbarer Raum, der als Aula und Speisesaal dient. Im angrenzenden Gebäuderiegel mit einer ebenfalls farblich betonten grünen Glasfassade liegen moderne Klassenräume, Werkstätten und Labore. Die an diese Gebäudeteile grenzende Verkehrsfläche ist im Eingangsbereich zum Foyer erweitert und kann für Veranstaltungen genutzt werden. Für die Materialwahl im Inneren der Gebäude definierten die Architekten klare Kriterien. In vielen Bereichen finden sich Böden aus Linoleum, in der Sporthalle inklusive der Umkleiden, über die Klassenräume bis hin zu Büros und einigen Verkehrsflächen. „Gerade im Schulbau legen wir besonderen Wert auf robuste, wartungsfreundliche und langlebige Ausbaumaterialien, die hinsichtlich ihres Designs die architektonischen Anforderungen an zeitgemäßes Lernen und die Vermittlung von Baukultur, besonders bei jungen Leuten, erfüllen“, erläutert der Architekt Jörg Baum.

Fotos: Thomas Weiss, Erfurt

Mit dem Farbkonzept wurden die drei Farben des Schullogos aufgegriffen

Durch die versetzte Anordnung des Treibhaues entsteht ein Vorplatz, der den neuen Haupteingang des Campus betont

Zukunft bildet

Neubau und Sanierung „Campus Technicus“, Bernburg Bernburg an der Saale ist eine Stadt mit Perspektive: ein traditionsreicher Standort, an dem sich seit Beginn der Industrialisierung zahlreiche Unternehmen der Soda-, Zement-, Steinsalz- und Pharma-Produktion niedergelassen haben und der den Strukturwandel nach der Wiedervereinigung unbeschadet überstanden hat.

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Bernburg profitiert von seiner guten Verkehrsinfrastruktur und ist Hochschulstandort für die Fachbereiche Landwirtschaft, Landschaftsarchitektur und Wirtschaftswissenschaften. Dennoch hatte die Stadt eine hohe Schulabbrecherquote zu verzeichnen, was Politik und Wirtschaft in Sorge versetzte, eine negative demografische Entwicklung und einen Mangel an qualifiziertem Fachkräftenachwuchs hinnehmen müssen. Im Rahmen der IBA 2010 Stadtumbau Sachsen-Anhalt entschied sich die Stadt, die Förderung der Sekundarschüler mit der Initiative „ZukunftsBildung“ in den Fokus zu rücken. Das wichtigste Projekt war dabei die Ganztagsschule „Campus Technicus“, in der Lernen und Arbeiten, frühzeitige Berufsorientierung und soziale Kompetenzen das pädagogische Konzept bestim-

men. Es wurden gezielt schwer zu vermarktende Grundstücke in der Innenstadt in die Planung einbezogen, um Nutzungen zu verdichten und bauliche Ressourcen zu schonen. Der Campus, den die Weimarer Architekten Junk & Reich sowie Hartmann + Helm entwarfen, wurde auf zwei Standorte verteilt, die die Schüler fußläufig erreichen können. Ab der 7. Klasse besuchen sie die erneuerte und sanierte, gründerzeitliche Heinrich-Heine-Schule an der Leipziger Straße. Hier befinden sich zudem eine neue Zweifeldturnhalle, die aus städtebaulichen und statischen Gründen ca. 3,30 Meter tief im Erdreich gegründet liegt, und das sogenannte Langhaus mit weiteren Klassenräumen. Der Kern des Campus befindet sich an der Schloßstraße/Käthe-Kollwitz-Straße und

Baudaten Objekt:  Bauherr: Architektur:  Bauzeit: Ausführung: 

„Campus Technicus“, Bernburg an der Saale Salzlandkreis Hochbauamt, Stadt Bernburg Junk & Reich und Hartmann + Helm, Weimar 09/2010 – 09/2013 in zwei Bauabschnitten Sporthalle: Wagner Sportbodenbau GmbH, Uder; Klassenräume am Standort 2: raumstudio falter GmbH, Dresden Technische Beratung:  Forbo Flooring GmbH Produkt:  Marmoleum Real blue 3055, Marmoleum Real 3223, Marmoleum Sport 83176 Linoleum in m²:  rund 3.000

Der goldgelbe Linoleumsportboden wurde sowohl in der Halle als auch in den Umkleidebereichen verlegt

Marmoleum Marmoleum Marmoleum Real blue 3055 Sport 83176 Real 3223

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Forbo Produkte

Marmoleum Sport - Colour

Mit der Marmoleum Sport-Kollektion bietet Forbo ein umfangreiches Angebot an 3,2 mm und 4,0 mm Belägen in insgesamt 13 Farben und den drei Designs:

Marmoleum Sport - Black & White

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NCS S 2010 - Y

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NCS S 4502 - Y

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NCS S 2010 - Y20R

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NCS S 4040 - B

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NCS S 4020 - B

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NCS S 4040 - G40Y

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NCS S 3050 - G80Y

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NCS S 2050 - Y30R

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NCS S 2050 - Y20R

NCS S 8500 - N

Marmoleum Sport - Move

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NCS S 4502 - Y NCS S 1050 - Y50R

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Marmoleum Sport

NCS S 4010 - Y10R NCS S 3050 - G90Y

Erste Wahl in Sport- und Mehrzweckhallen Linoleum ist der am häufigsten eingesetzte Bodenbelag in Sport-und Mehrzweckhallen. Egal ob Ball-, Rad oder Roll-Sport, Linoleum nimmt es mit allen Sportarten auf. Marmoleum Sport als Bodenbelag mindert das Verletzungsrisiko, wirkt gegen vorzeitige Ermüdung und Muskelüberbeanspruchungen und ist zudem gelenkschonend. Der Oberbelag garantiert optimale Werte in Bezug auf Rutschhemmung und Gleitverhal-

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ten, Lichtreflexion sowie Stoßfestigkeit. Die sportfunktionellen und technischen Eigenschaften, die bei der Planung von Sport- oder Mehrzweckhallen gemäß der DIN V 18032-2 und der EN 14904 berücksichtigt werden müssen, werden ebenfalls erfüllt. Durch seine einzigartige Rezeptur erfüllt Marmoleum Sport zudem alle Anforderungen an ein ökologisch unbedenkliches Bauprodukt und vereint eine Fülle positiver Gebrauchseigenschaften, die auf die Materialzusammensetzung zurückzuführen sind.

Die natürliche Zusammensetzung macht Marmoleum Sport: • strapazierfähig • antistatisch • langlebig • hygienisch • angenehm fußwarm • pflegeleicht • schwer entflammbar • unempfindlich gegen Reibungshitze • geeignet für Fußbodenheizung

Marmoleum Sport bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: • einfarbige Flächenwirkung in unter schiedlichen Variationen • marmoriertes Farbangebot für Kombinationen • nahezu unsichtbare Verfugung durch passende mehrfarbige Schmelzdrähte

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NCS S 2070 - Y90R

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Architektur Projekt

Forbo Produkte Büffelhornoptik für ein avangardistisches Ambiente

Designbeläge liegen im Trend und sind vor allem in der Gastronomie und im Ladenbau erste Wahl

Allura-Designbeläge: schön wie das Original

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Auf stark frequentierten Flächen können Designbeläge mit Pflegeleichtigkeit gegenüber dem Originalmaterial punkten

Designorientiert, pflegeleicht und nachhaltig Manchmal muss es eben Holz sein oder Stein. Sind diese Optiken aus gestalterischen Gründen gefragt, die Pflege- und Nutzungseigenschaften des Originalmaterials für den vorgesehenen Bereich aber nicht ausreichend, bieten designorientierte Vinylbeläge eine Alternative. Neben der Schaffung von täuschend echt wirkenden Dekoren zeigen Allura-Designbeläge auch Neuinterpretationen eigenwilliger Materialien wie Büffelhorn und selbstbewusste unkonventionelle Dessins.

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Die Allura-Beläge wurden speziell für den Einsatz im Objekt konzipiert und vereinen damit den Anspruch an Design mit der notwendigen Robustheit, Langlebigkeit und einfachen Unterhaltspflege. Die verschiedenen Holz-, Stein- und abstrakten Optiken entstehen nach eigens entwickelten Druckbildern ohne Musterwiederholungen und sehen dadurch einzigartig und authentisch aus.

Die Edition Allura Material Expressions bedient den avantgardistischen Geschmack: Sie überrascht mit ungewöhnlichen Farbvariationen, kreativ interpretierten und inszenierten Hölzern und Büffelhornoptiken. Hier stehen 17 Dekore zur Auswahl, die ausschließlich als Premium-Variante angeboten werden und dem Wunsch nach exklusiver Gestaltung in repräsentativen Bereichen entgegen kommen.

Illusion von Holz und Stein Allein die Allura-Hauptkollektion bietet 90 Dessins – als Premium-Variante mit einer 0,7 Millimeter starken Nutzungsdicke und als Commercial-Version mit 0,55 Millimetern. Naturnahe Maserungen und gefaste Kanten lassen einen Eindruck von „Echtholz“ entstehen. Eine Auswahl an Stein- sowie abstrakten Dessins ergänzt die zahlreichen Holzoptiken.

Allura Form ist eine Ergänzung zu den fest zu verklebenden Kollektionen und bietet Vinyl-Elemente in verschiedenen Formaten an: Mit Fliesen in quadratischer, dreieckiger und rautenförmiger Ausführung und XLPlanken in drei Breiten sowie unterschiedlich großen Fliesen in Steinoptik können aufmerksamkeitsstarke Bodenflächen kreiert werden.

Produkt mit Profil Durch ein in der Produktmitte eingebettetes Glasvlies kommt weniger Füllstoff zum Einsatz, das reduziert das Gewicht und macht Allura besonders dimensionsstabil. Für hohe Strapazierfähigkeit, lange Haltbarkeit und geringen Reinigungs- und Pflegeaufwand sorgt die hochwertige Nutzschicht in Verbindung mit der PUR-Beschichtung. In punkto Wohngesundheit und Nachhaltigkeit kann der Vinyl-Bodenbelag ebenfalls überzeugen: Er ist phthalatfrei und zu 100 Prozent recycelbar. Die Fertigung erfolgt in eigenen Produktionsstätten in den Niederlanden nach westeuropäischen Qualitätsund Umweltmanagementstandards. Die Allura Premium/Commercial-Kollektion, Material Expressions und Form bieten Designbeläge zur festen Verklebung. Ergänzend stehen mit Allura Flex und Click Varianten für die lose Verlegung zur Verfügung.

Authentische Optiken mit naturgetreuer Maserung und Farbgebung lassen die Grenzen zwischen Original und Nachbildung verschwimmen

Kreative Verlegung mit rautenförmigen Holzdessins aus dem Allura Form-Angebot

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