4. familienkonzert

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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4. FAMILIENKONZERT So 14. Juni 2015, 11 Uhr Beethovenhalle

Willkommen im Wilden Westen! Empfohlen für Kinder ab 8 Jahren

Isabelle Razawi Moderation Ballett Zentrum Vadim Bondar Choreografie Maren Donner Klavier Christine Lauter Konzept und Dramaturgie Beethoven Orchester Bonn Kenneth Duryea Dirigent

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PROGRAMM

Willkommen im Wilden Westen! Aaron Copland (1900-1990) Rodeo. Four Dance Episodes (1943) Buckaroo Holiday Ingo Luis (*1961) (Arr.) „If he‘d be a Buckaroo“ (Traditional Folk Song) Aaron Copland Corral Nocturne, aus: Rodeo. Four Dance Episodes Irving Berlin (1888-1989) „Denn am Schießeisen beißt keiner an“, aus: Annie, schieß los! Scott Joplin (1868-1917) Elite Syncopations Aaron Copland Saturday Night Waltz, aus: Rodeo. Four Dance Episodes Hoe-Down, aus: Rodeo. Four Dance Episodes

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BESETZUNG Tänzerinnen und Tänzer des Ballett Zentrums Vadim Bondar Sally – Cowgirl Bill – Anführer der Cowboys Jack – Lassowerfer Rosie – Tochter des Ranchbesitzers

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Anna Linh Hoang Kevin Schröter Eric Trushin Celine Maar

BESETZUNG Cowboys

Leonie Abrodat, Anastasia Bondar, Luisa Heifer, Jennifer Keil, Helena Kern, Vera Merker, Annig Rengel, Jessica Schröter

Foto: Christoph Erpenbeck

Rancharbeiterinnen Banga Ona Baseckaite, Lisa Becker, Ethia Boulgakov, Lisa Kroschel, Mayra Ortiz Backhaus, Emma Richards, Katharina Sokolovska, Lina Stauf

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Foto: Wikimedia

Rodeo

AARON COPLAND

Foto: Wikipedia

Aaron Copland wurde am 14. November 1900 in Brooklyn, einem Stadtteil von New York, geboren. Seine Eltern waren Juden und aus Litauen in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewandert. Obwohl diese keinen besonderen Wert auf die musikalische Bildung ihres Sohnes legten, beschloss Copland, Komponist zu werden und nahm als Aaron Copland erster amerikanischer Student Unterricht bei der in Paris lebenden berühmten Kompositionslehrerin Nadia Boulanger. Sein Wunsch war es, sich von der europäischen Musik zu lösen und eine amerikanische Tonsprache zu finden. Dazu orientierte er sich vor allem an den Klängen, die er in seiner Heimat außerhalb der Theater und Konzertsäle hörte, da er diese als diejenige Musik betrachtete, die das amerikanische Volk ausmachte: Jazz, Volks- und Cowboylieder sowie Folkloremusik, also die Musik der Ureinwohner sowie der eingewanderten Bevölkerung. Nachdem Copland bereits 1938 das Cowboy-Ballett „Billy the Kid“ geschrieben hatte, bekam er den Auftrag, für das 1940 neu gegründete American Ballet Theatre in New York ein weiteres Ballett mit einer Geschichte aus dem Wilden Westen zu komponieren. Genau wie Copland in seiner Musik versuchte dieses Theaterhaus einen neuen, amerikanischen Tanzstil zu finden, 7

der sich von der europäisch-russischen Balletttradition unterscheiden sollte. Um dieses in vielerlei Hinsicht typisch amerikanische Ballett zu schaffen, las Copland viele Sammlungen mit amerikanischen Volksliedern und wählte einige aus, um sie in seiner Musik zu verarbeiten (auf den folgenden Seiten erfahrt ihr hierzu Näheres). Dabei ließ er die Lieder so, wie sie waren, damit der Zuhörer sie leicht wieder erkennen und die Komposition damit als „amerikanisch“ verstehen konnte. Die Choreografin Agnes de Mille und er einigten sich auf den Titel „Rodeo“. Dies ist die Bezeichnung für das in einigen Teilen von Amerika jeden Samstag stattfindende Wetteifern zwischen Cowboys in verschiedenen Disziplinen. Agens de Mille ließ in ihre Arbeit viele neue Ideen für Bewegungen einfließen, so zum Beispiel für das Lassowerfen oder das Galoppieren auf einem Pferd. Die Uraufführung des Balletts fand am 16. Oktober 1942 in der New Yorker Metropolitan Opera statt, deren Saal 3900 Zuschauer fasst. Insgesamt 22 Mal musste der Vorhang geöffnet werden, so begeistert hat das Publikum applaudiert. Ein Jahr später hat Copland aus der Ballettmusik eine kürzere Version geschrieben, die für die Aufführung in Konzertsälen ohne Tanzbeteiligung gedacht war. Auch diese Fassung wurde bald ein großer Erfolg. Aaron Copland galt bereits zu Lebzeiten als einer der wichtigsten amerikanischen Komponisten. Er verstarb am 2. Dezember 1990, nachdem er an Alzheimer erkrankt war, einer Krankheit, bei der man sein Gedächtnis verliert. 8

Buckaroo Holiday

Foto: Wikimedia

Im ersten Satz seiner Ballett-Suite „Rodeo“ stellt Aaron Copland die Hauptfiguren seiner Geschichte vor. Dazu benutzt er amerikanische Volkslieder, die von Cowboys oft und gerne gesungen wurden: „If he'd be a Buckaroo – Wenn er ein Buckaroo wäre“ erzählt von einem Mädchen, das davon schwärmt, was es alles für einen Buckaroo – das ist der Spitzname für besonders tüchtige Cowboys – tun würde, und er für das Mädchen. Die Melodie ist sehr lebendig und endet mit einem für amerikanische Volkslieder typischen Refrain.

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Den Auftritt der Cowboys beschreibt Copland durch ein sehr markantes Volkslied, „Sis Joe – Schwester Joe“. Dieses wurde von Arbeitern gesungen, die Eisenbahnschienen für die Zugstrecken quer durch Amerika verlegt haben. Es ist rhythmisch sehr vielfältig, was den Komponisten dazu angeregt hat, kleine Abschnitte aus diesem Lied, so genannte Motive, für seine weitere Ballettmusik zu verwenden. Auch für das Hufgetrappel der galoppierenden Pferde hat sich Copland eine besondere Musik vor allem für das Klavier, die Blechbläser und das Schlagwerk ausgedacht.

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Corral Nocturne

Foto: Wikimedia

Ins Deutsche übersetzt heißt dieser Titel etwa „nächtliche Szene im Viehgehege“. Eine Nocturne ist ein Musikstück, das die Stimmung des Nachtwerdens ausdrücken soll, ohne dabei eine bestimmte Form oder Struktur zu haben (wie beispielsweise eine Sinfonie sie hat). In diesem Satz benutzt Aaron Copland keine Volkslieder, sondern beschreibt mit eigenen Klängen, wie die hereinbrechende Nacht in der weiten Prärie von Texas mit ihren funkelnden Sternen am klaren Himmel aussieht. Außerdem drückt er die traurige, einsame Stimmung seiner Hauptfigur aus.

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Saturday Night Waltz

Foto: Wikimedia

Den dritten Satz von „Rodeo“ leitet Copland mit dem Spielen von leeren Saiten der Streichinstrumente ein. Dies bedeutet, dass die Musiker mit der linken Hand keine Saiten berühren, um bestimmte Töne zu spielen. Copland lässt nur diejenigen Töne vorkommen, in denen die vier Saiten der Instrumente gestimmt sind. Damit stellt der Komponist das Einstimmen der Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässe einer Gruppe dar, die beim Samstagabend-Scheunenfest, das hier geschildert wird, zum Tanz aufspielt. Auch in diesem Satz verwendet Copland in der Oboe einen Cowboy-Song, „I ride an old Paint – Ich reite ein altes geschecktes Pferd“, allerdings verändert er den Rhythmus etwas. Auch benutzt er Tänze, die bei einem traditionellen Fest im Wilden Westen nicht fehlen dürfen: einen Walzer und dessen verwandte Form des Texas-Menuetts (beides im ¾-Takt).

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Foto: Wikipedia

Hoe-Down

Foto: Wikimedia

Ein Hoe-Down ist ein bestimmter amerikanischer Volkstanz, bei dem es auf besonders schnelle Schrittfolgen ankommt. In einem Wettbewerb treten die Tänzer gegeneinander an, derjenige, der die flinksten Bewegungen macht, gewinnt. Dazu spielt jemand auf der Geige, was man fiddlen nennt. Auch im Deutschen bezeichnet man im Volksmund die Geige oft als Fidel, was den gleichen Wortursprung hat. Diese Tradition haben Einwanderer aus Irland mit nach Amerika gebracht. Der How-Down ist auch Bestandteil eines Square Dances (Quadrat-Tanz), eines Tanzes, bei dem viele Leute dieselben Schritte ausführen. Dabei sind sie im Quadrat aufgestellt und nicht als Tanzpaare. Aaron Copland benutzt für seinen letzten Satz eine bekannte Fiddle-Musik, „Bonyparte's Retreat“, eine Melodie, die die Freude darüber zum Ausdruck bringen soll, dass der französische Feldherr Napoleon Bonaparte sich 1812 von der missglückten Eroberung der russischen Stadt Moskau zurückgezogen hat. Dabei ergänzt Copland diese Melodie durch viele Verzierungen, die die Fiddler gerne dazu erfunden haben, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Da in einem Orchester aber alle gemeinsam das Gleiche spielen müssen, konnte Cop14

Bonyparte's Retreat

land den Geigern diese Freiheiten nicht erlauben und musste ihnen die zusätzlichen Noten vorgeben. Auch Anleihen von weiteren Volksliedern, „McLeod's Reel“ und „Gilderoy“, lassen sich hier und da erkennen.

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ONLINE-TIPP: Alle Lieder, die Aaron Copland benutzt hat, sind bei youtube.com zum Nachhören zu finden. Hier könnt ihr auch einen guten Eindruck vom Fiddlen bekommen. 15

BIOGRAFIEN Isabelle Razawi Die Sopranistin Isabelle Razawi studierte Gesang am Meistersinger Konservatorium ihrer Heimatstadt Nürnberg. Die mehrfache Preisträgerin der Nürnberger Nachrichten war von 1998 bis 2004 festes Isabelle Razawi Ensemblemitglied am Stadttheater Bern. Opernfestivals, Konzerte und Liederabende führten sie durch Deutschland, nach Frankreich, Österreich, Spanien, Italien, in die Ukraine und nach Indonesien. Sie gastierte u. a. an den Theatern in Nürnberg, Koblenz, Osnabrück, Karlsruhe, Hannover und Düsseldorf. Von 2006 bis 2011 war Isabelle Razawi fest am Theater Krefeld und Mönchengladbach engagiert, wo sie vom dortigen Publikum mit dem Theater-Oscar der Rheinischen Post als beste Sängerin des Jahres 2010 ausgezeichnet wurde. Seit 2011 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Ein besonderer Interessensschwerpunkt bildet seitdem die Musikvermittlung in ihren unterschiedlichen Formen. Neben zahlreichen Auftritten in Kinderopern und Familienkonzerten gilt ihr Augenmerk dem therapeutischen Aspekt des „Heilsamen Singens“ nach der Methode des Musiksoziologen Karl Adamek, u. a. in der regelmäßigen Arbeit mit Demenzkranken und geistig Beeinträchtigten. 16

Vadim Bondar

Foto: privat

Vadim Bondar genoss seine Ausbildung an der staatlichen choreographischen Akademie des Bolshoi Theaters in Moskau. Er verkörperte alle großen Rollen des klassischen Balletts u. a. auch am Theater Bonn. Seit dem Jahr 2000 widmet er sich im Ballett Zentrum Bonn der Ausbildung des Nachwuchses. Mit Vadim Bondar dem ihm eigenen choreographischen Stil führt er seine Schülerinnen und Schüler bei Aufführungen und Wettbewerben zum Erfolg. Seine künstlerischpädagogische Arbeit wird operativ von Marion Bondar-Pietsch betreut und unterstützt. Seit 2010 hat das Ballett Zentrum Bonn mit „Bobbys Klassik“ alle drei großen Ballette von Peter I. Tschaikowski aufgeführt sowie seine 6. Sinfonie „Pathétique“. Die tänzerische Umsetzung von Aaron Coplands Ballett-Suite „Rodeo. Four Dance Episodes“ ist die zwölfte Zusammenarbeit mit dem Beethoven Orchester Bonn in mittlerweile insgesamt 18 Vorstellungen. Kenneth Duryea Kenneth Duryea wurde in New Jersey, USA, geboren und studierte Musik mit Hauptfach Klavier an der renommierten Juilliard School in New York. 1981 kam er nach Deutschland und trat sein erstes 17

Foto: Matthias Stutte

Engagement an den Städtischen Bühnen Bielefeld an. Weitere Stationen als Kapellmeister waren die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf-Duisburg, das Saarländische Staatstheater Saarbrücken und das Bremer Theater. Von 1992 bis 2011 war er am Theater Krefeld und Mönchengladbach als 1. Kapellmeister und stellvertretender GMD engagiert. Kenneth Duryea Gastspiele führten ihn u. a. an das Opernhaus Köln, das Aalto-Theater in Essen, die Münchner Biennale sowie nach Mexiko. Vom Magazin „Opernwelt“ wurde er zweimal zum „Dirigent des Jahres“ gekürt. Besonders im Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters hat sich Kenneth Duryea durch deutschlandweit gelobte Dirigate u. a. von Jörg Widmanns „Das Gesicht im Spiegel“, Philip Glass' „Der Untergang des Hauses Usher“ und Detlev Glanerts „Joseph Süß“ einen Namen gemacht. Auch im Musical-Bereich ist er ein erfahrener und gern gesehener Gastdirigent, so leitete er in der Spielzeit 2012/2013 die deutschsprachige Erstaufführung des Broadway-Hits „The Drowsy Chaperone“ (Hochzeit mit Hindernissen) von Lisa Lambert und Greg Morrison sowie in der Spielzeit 2014/2015 die Musical-Uraufführung „Der große Houdini“ von Paul Graham Brown am Theater Hof. Seit dem Wintersemester 2011/2012 ist Kenneth Duryea hauptberuflich Dozent an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. 18

Kartentelefon Theater- und Konzertkasse: 0228 - 77 80 08 BonnTicket: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de

Änderungen vorbehalten

INFORMATION

Preise auf allen Plätzen, Kinderkonzerte | Familienkonzerte Einzelpreis: 8,00 €, erm. 4,00 € Abonnement: 4 Familienkonzerte | 4 Kinderkonzerte 26,00 €, erm. 14,00 €

Dank Wir bedanken uns herzlich bei der Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. für die freundliche Unterstützung des konzertpädagogischen Programms „Bobbys Klassik“. Ferner gilt unser Dank Marion Bondar-Pietsch, ohne deren tatkräftigen Einsatz diese Produktion nicht hätte stattfinden können.

Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. [email protected]

Impressum Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 | 53111 Bonn Tel. 0228-77 66 20 [email protected] www.bobbysklassik.de www.beethoven-orchester.de Redaktion: Christine Lauter [email protected] Gestaltung: res extensa, Norbert Thomauske

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Karten Tel. 0228 - 77 80 08 www.beethoven-orchester.de Tel. 0228 - 50 20 10 www.bonnticket.de

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