Abschlussbericht des Wettbewerbs \"BodenWertSchätzen\"

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Geowissenschaften, Bodenkunde
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Abschlussbericht BodenWert Schätzen

Wettbewerb

zum Schutz des Bodens

www.bodenwertschaetzen.de

BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

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Dieser Wettbewerb ist ein Kooperationsprojekt von

Deutsche Bundesstiftung Umwelt, www.dbu.de Rat für Nachhaltige Entwicklung, www.nachhaltigkeitsrat.de

Unterstützer des Projekts Alnatura Produktions- und Handels GmbH, www.alnatura.de BioBodenGesellschaft, www.bioboden.de Bundesstiftung Baukultur, www.bundesstiftung-baukultur.de European Land and Soil Alliance (ELSA) e.V., www.bodenbuendnis.org IASS Potsdam – Institute for Advanced Sustainability Studies e.V., www.iass-potsdam.de Text und Gestaltung: ahu AG, Aachen Michael Kastler Manuela Hopp Charlotte Molt Lisa Lechtenbörger

Einführung – Boden wertschätzen Der Mensch hat zu allen Zeiten Boden als Grundlage für sein Leben genutzt. Er bezieht seine Nahrung aus ihm, indem er Früchte anbaut und sein Vieh auf ihm weiden lässt. Er betreibt Forstwirtschaft, gewinnt Rohstoffe aus dem Boden, baut Städte und Straßen auf und in ihm. Die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft ist dabei so stark mit dem Boden verknüpft, dass uns seine Existenz und die vielfältigen Möglichkeiten, ihn zu besiedeln, zu nutzen und zu bewirtschaften, ganz selbstverständlich vorkommen, ohne dabei zu bedenken, dass Boden übernutzt oder sogar zerstört werden kann. Boden ist jedoch nicht nur Lebensraum für Menschen. Eine Handvoll Boden kann von mehr Lebewesen besiedelt sein, als Menschen auf der Erde leben. Er erfüllt wichtige Funktionen in den Wasser- und Nährstoffkreisläufen, besitzt Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften und nimmt daher eine zentrale Stellung im Ökosystem ein. Nicht zuletzt ist der Boden das Gedächtnis der Natur- und der Kulturgeschichte. Seine Eigenschaften machen den Boden für den Menschen zu einer wertvollen globalen Ressource, die den unterschiedlichsten Nutzungsinteressen unterliegt. Im Prinzip sind alle Menschen legitime Nutzer des Bodens, jedoch verringert die Nutzung des Bodens durch den einen die Nutzungsmöglichkeiten aller anderen. Der Umgang mit der Ressource kann deshalb, egal ob in Staatseigentum, Privateigentum oder Gemeineigentum befindlich, hinsichtlich des Substanzerhalts der Ressource und der Erwirtschaftung guter Erträge erfolgreich sein oder scheitern (Ostrom 2012). Um die Nutzung des Bodens zu regulieren, wurde ihm stets ein Wert beigemessen, der sich häufig an seiner landwirtschaftlichen Ertragsfähigkeit orientierte. Mit der zunehmenden landwirtschaftlichen Mechanisierung und Intensivierung seit dem letzten Jahrhundert ließ sich das Ertragspotenzial des Bodens immer leichter ausschöpfen; auch auf geringwertigen Böden lassen sich mittlerweile gute Ernten einfahren. Die notwendige nachhaltige Bewirtschaftung des Bodens für seinen Erhalt als Baustein im Naturhaushalt geriet darüber häufig aus dem Blick. In der Nähe von wachsenden Städten wirkt zudem das über die landwirtschaftliche Nutzung hinausgehende Interesse am Boden als Bauland stark auf den Bodenpreis. In der heutigen Gesellschaft wird der Wert des Bodens daher überwiegend auf seine wirtschaftlichen Nutzungspotenziale reduziert und gegen Geld aufgewogen. Mit zunehmendem Verständnis der Rolle der globalen Naturgüter als endliche Ressourcen für die Menschheit seit Anfang der 1970er Jahre (Meadows et al. 1972 und Brundtland Kommission 1987) rückt nach Wasser und Luft seit einiger Zeit auch der Boden stärker in das Blickfeld.

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Der Wert des Bodens mit seinen Funktionen im Naturhaushalt über die Funktion als landwirtschaftliches Produktionsmittel und Bauland hinaus wurde schließlich auch von der Legislative erkannt. Nach der Entwicklung er­ster konzeptioneller Ansätze Mitte der 1980er Jahre (Bundesregierung 1985) und verschiedener Gutachten zur Gefährdung des Bodens (SRU 1990, WBGU 1994, Enquete-Kommission 1998, SRU 1998) trat 1998 in der Bundesrepublik das Bundes-Bodenschutzgesetz in Kraft. Damit existiert ein externes Regelwerk zum Schutz der Ressource Boden, das die Aufgabe zur „Sicherung der Bodenfruchtbarkeit und Leistungsfähigkeit des Bodens als natürlicher Ressource“ explizit jedoch nur im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung vorgibt (BBodSchG § 17 Abs. 2).

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Die nachhaltige Bewirtschaftung einer natürlichen Ressource gelingt am besten, wenn sich Nutzer auf lokaler und regionaler Ebene Regeln geben und deren Einhaltung auch selbst überwachen. Steuerung und Kontrolle der Ressourcennutzung sind dann besser auf die Kultur der Nutzer, die Art, wie sie miteinander umgehen, und ihr institutionelles Umfeld abgestimmt. Außerdem werden diese internen Regeln von den Menschen, die für ihren Lebensunterhalt auf die Ökosysteme angewiesen sind, auch als legitim wahrgenommen. Sie können kooperieren und schneller auf ökologische, technologische, ökonomische und soziale Faktoren reagieren, welche die Leistung von Gemeingutsystemen beeinflussen, als es zentrale Institutionen tun (Ostrom 2012). Die Nutzer müssen dabei ihr Handeln stets neu an oft einander widersprechenden ökonomischen und inhaltlichen Werten ausrichten und gegeneinander abwägen. Bezogen auf den Boden führt die starke Ausrichtung an ökonomischen Werten in unserer Gesellschaft, verbunden mit dem individuellen Fehlen von Informationen und Wissen über den Boden als Lebensgrundlage (Niedernostheide et al. 2014) dazu, dass Maßnahmen zu seinem Erhalt, die auf inhaltlichen Werten beruhen, zurückgestellt werden oder ganz unterbleiben. Weltweit nimmt jedoch durch wachsende Bevölkerung sowie intensiven Nahrungs- und Futtermittelanbau der Druck auf Land und Boden ständig zu. Übernutzung und Desertifikation sowie Konflikte um Eigentums-, Nutzungsund Verfügungsrechte sind die Folgen. Durch diese und eine Vielzahl an weiteren Problemlagen und negativen Einflussfaktoren gehen jährlich mehrere Millionen Hektar an fruchtbarem Boden verloren. Zur Reduzierung des Raubbaus an Land und Boden werden eine intelligente Bodenpolitik und ein funktionierendes Landmanagement benötigt. Der Erhalt des Bodens mit dem Ziel seiner nachhaltigen Nutzung verlangt deshalb unter den auf stetes Wachstum ausgerichteten Rahmenbedingungen unseres Wirtschafts- und Sozialsystems eine deutlich stärkere Gewichtung inhaltlicher Werte. Für den Wettbewerb „BodenWertSchätzen“ haben sich der Rat für Nachhaltige Entwicklung und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt sowie Unterstützer aus der Wirtschaft, aus Stiftungen und Verbänden zusammengetan. Sie wollen auf Initiativen aufmerksam machen, die den Boden als wichtigen Bestandteil im Naturhaushalt erkannt haben, ihn deshalb heute schon mit diesem Bewusstsein bewirtschaften, flächensparend mit ihm umgehen, seine Funktionen schützen oder wiederherstellen. Ziel ist es, anhand von vielfältigen, anspruchsvollen und lebendigen Praxisbeispielen zu zeigen, dass die nachhaltige Nutzung der Potenziale des Bodens für Pflanzen, Tiere und Menschen und sein Schutz ein längst schon lohnendes und praktisch wirksames Anliegen ist. Dies haben sich regionale und überregionale Initiativen, gesellschaftliche Einrichtungen, Kommunen, landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen längst zur Aufgabe gemacht, ohne zeitgemäße und erforderliche Impulse der Bau-, Landwirtschafts- und Umweltpolitik abzuwarten. Sie zeigen damit ihre besondere Wertschätzung dem Boden gegenüber.

Inhalt Der Wettbewerb

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Wer konnte teilnehmen?

2



Themenfelder 2

Themenfeld „Landbewirtschaftung“

2

Themenfeld „Flächennutzung, Flächenmanagement, Flächenrecycling“

2

Themenfeld „Regionaler Gemüse- und Gartenbau“

3

Themenfeld „Ausgestaltung von Pachtverträgen“

3

Themenfeld „Bildung und Öffentlichkeitsarbeit

4



Bewertungskriterien 4



Die Preisverleihung

Die Projekte

Die besten Projekte

6 9 11

Themenfeld „Landbewirtschaftung“

11

Themenfeld „Flächennutzung, Flächenmanagement, Flächenrecycling“

25

Themenfeld „Regionaler Gemüse- und Gartenbau“

37

Themenfeld „Ausgestaltung von Pachtverträgen“

49

Themenfeld „Bildung und Öffentlichkeitsarbeit

53



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Eingereichte Projekte

Literatur

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

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Die Jury Für die Jury haben wir folgende Persönlichkeiten gewinnen können: Prof. Dr. Günther Bachmann, Rat für Nachhaltige Entwicklung Dr. Heinrich Bottermann, Deutsche Bundesstiftung Umwelt Prof. Dr. Gabriele Broll, Bundesverband Boden Dr. Thomas Delschen, Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW Dr. Franz Ehrnsperger, Neumarkter Lammsbräu Prof. Dr. Monika Frielinghaus, Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft Dr. Alexander Gerber, Demeter Detlef Gerdts, European Land and Soil Alliance (ELSA) e. V. Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, Deutscher Bauernverband Uwe Greff, BioBodenGesellschaft Dr. Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur Clemens Neumann, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Dr. Peter Pluschke, Stadt Nürnberg Robert Poschacher, Alnatura Prof. Dr. Michael Succow, Michael Succow Stiftung Olaf Tschimpke und Prof. Dr. Hubert Weiger, Rat für Nachhaltige Entwicklung Dr. Jes Weigelt, IASS Potsdam

Wettbewerb

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Der Wettbewerb BODEN ist ein nicht vermehrbares Gut und wird doch von uns beansprucht, als wäre er unerschöpflich. Wir leben auf dem Boden und von ihm, nehmen ihn jedoch häufig nur als „Dreck unter unseren Füßen“ wahr. Beim Einkauf im Supermarkt denken wir selten darüber nach, dass in fast allen Lebensmitteln, ob Kartoffeln, Fleisch oder Brot, Nährstoffe aus dem Boden stecken. Boden ist der Filter, durch den jeder Regentropfen muss, bevor er zu Grund- und später zu Trinkwasser wird. Wir bauen Häuser und Straßen auf ihm. An heißen Sommertagen kühlt Boden mit den Pflanzen der Parks die Luft in unseren Städten. Boden ist Lebensraum für eine schier unendliche Zahl von Organismen. Er ist Teil unserer Daseinsvorsorge. Doch statt den Boden und damit unsere Lebensgrundlage zu schützen, gehen weltweit durch falsche Nutzung jährlich rund 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden verloren. Bodenschutz lässt sich darum nicht mehr länger vertagen. Vor diesem Hintergrund veranstaltete der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) im Rahmen des Internationalen Jahres des Bodens 2015 den Wettbewerb „BodenWertSchätzen“. Ausgezeichnet wurden innovative Ansätze und Praxisbeispiele, die die ökologische Funktion und gesellschaftliche Bedeutung des Bodens hervorheben und damit zum Schutz des Bodens beitragen. „BodenWertSchätzen“ will diesen Projekten und Initiativen öffentliche Anerkennung und Bekanntheit verschaffen.

BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Wer konnte teilnehmen? Bewerben konnten sich Unternehmen, Betriebe, öffentliche und nicht-öffentliche Einrichtungen, Kommunen sowie regionale und überregionale Initiativen mit Ideen, Ansätzen und Projekten, die sich bewusst dem nachhaltigen Umgang mit Boden verschrieben haben. Sie sollten sich innerhalb eines der Themenfelder mit dem Boden auseinandersetzen und ihre Wertschätzung für den Boden aufzeigen.

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Die Themenfelder Der Wettbewerb „BodenWertSchätzen“ greift die zentralen Ziele der „Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie“ zum Artenschutz, zur Biodiversität, zur Vermeidung der Flächeninanspruchnahme und zur nachhaltigen Landbewirtschaftung auf. „BodenWertSchätzen“ will anhand der folgenden fünf Themenfelder zeigen, dass Bodenschutz ein längst lohnendes Anliegen ist. Unternehmen, landwirtschaftliche Betriebe oder gesellschaftliche Einrichtungen machen sich Bodenschutz bereits zur Aufgabe, ohne auf Impulse der Politik zu warten.

Themenfeld 1: Landbewirtschaftung Ihre enge Verflechtung mit dem Boden legt es nahe, dass die Landwirtschaft dem Boden eine besondere Wertschätzung entgegenbringt. Nur auf intaktem Boden lassen sich dauerhaft gesunde Nahrungsmittel produzieren. Boden ist die Grundlage für die Erzeugung unserer Nahrungsmittel und damit eins der kostbarsten Naturgüter für die Menschheit. Mit 52,4 Prozent haben wir heute mehr als die Hälfte der Fläche der Bundesrepublik Deutschland in Acker- und Weideland umgewandelt und damit auch die Verantwortung für den Erhalt dieses Bodens übernommen. Dabei steht die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen: Bei Preisdruck, Klimawandel, wachsender Flächenkonkurrenz u.v.a. soll sie gleichzeitig die Aspekte der Nachhaltigkeit wahren. Nicht erneuerbare Ressourcen und Land sollen nicht weiter verknappt, die biologische Vielfalt geschützt und somit Land, Wasser und Boden für künftige Generationen bewahrt werden. Jedem nachhaltig wirtschaftenden Landwirt liegt es am Herzen, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zum Beispiel den Humusaufbau durch standortgerechte Bodenbearbeitung, Düngung und angepasste Fruchtfolgen zu fördern, ohne das Potenzial der natürlichen Ressourcen zu erschöpfen. Die Wettbewerbsbeiträge zum Themenfeld Landwirtschaft können vielfältig sein. Alle Initiativen zur nachhaltigen Umsetzung einer standortgerechten Bodennutzung sind eingeladen mitzumachen. Hierbei sind zum Beispiel auch Projekte angesprochen, die sich der Züchtung und dem Vertrieb von an lokale Bedingungen angepassten, robusten, ertragssicheren und nachbaufähigen Pflanzensorten verschrieben haben. Auch Initiativen, die die Idee der Regionalvermarktung zum Aufbau lokaler Wertschöpfungsketten mit sozialem Anspruch aufgreifen, um gezielt nachhaltig wirtschaftende Betriebe mit Kunden zusammenzubringen, leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Bodennutzung.

Themenfeld 2: Flächennutzung, Flächenmanagement und Flächenrecycling Täglich werden in Deutschland etwa 75 Hektar Boden versiegelt, zusätzliche 7 Hektar kommen durch den Abbau von Rohstoffen „unter den Bagger“. Rund 13 Prozent der Landfläche der Bundesrepublik Deutschlands sind bereits überbaut. Beim Versiegeln von Flächen werden die natürlichen Bodenfunktionen gestört, der versiegelte Boden kann seine Rolle im Naturhaushalt als Wasserfilter, Wasserspeicher und Pflanzenstandort nicht mehr erfüllen.

Wettbewerb

Boden schützen, indem man die Flächeninanspruchnahme vermeidet oder vermindert, ist daher eins der wichtigsten Ziele der „Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie“. In die Flächen- und Siedlungsentwicklung können vor allem Städte und Gemeinden steuernd eingreifen. Im Rahmen fast sämtlicher kommunaler Aufgaben lässt sich aktiv Bodenschutz gestalten. Beispielsweise hilft die Erschließung von Brachflächen im Innenbereich der Städte, die Flächeninanspruchnahme durch neue Wohn- und Gewerbegebiete zu verringern. Brachflächen im Außenbereich von Siedlungen besitzen dagegen vielfältiges Potenzial für die Gestaltung der Kulturlandschaft und für die Schonung besonders wertvoller und schutzwürdiger Böden. Auch die Rekultivierung und Wiedernutzung industrieller Brachflächen sind wichtige Beiträge zum Bodenschutz. Immer häufiger wird hier mit Pflanzen gearbeitet, welche Schadstoffe aus dem Boden holen und ihn so sanieren helfen. Manche dieser Pflanzen sind sogar dazu in der Lage, soviel Metall in ihren Zellen einzulagern, dass sie der Mensch in der Rohstoffgewinnung weiterverarbeiten könnte. Auch wenn die Forschung hier noch am Anfang steht: sie kann ein Beitrag zur zukünftigen Verringerung des Bodenverbrauchs beim Rohstoffabbau sein. Wenn private Bauherren Grundstücke bebauen oder umgestalten, findet meist ein großer Eingriff in den Boden statt. Bei vielen Bauvorhaben werden große Mengen fruchtbaren Bodens ausgehoben, gelagert und nach Abschluss der Baumaßnahmen für Rekultivierungen wiederverwendet. Bauinteressierte, Investoren, Baufirmen und Architekten können sowohl bei Großprojekten als auch bei kleineren Bauvorhaben einen Beitrag zum Schutz des Bodens leisten. In diesem Themenfeld können Projekte eingereicht werden, die Initiativen zu einer flächensparenden Nutzung, zur Vermeidung von Landnutzungsänderungen, zum Erhalt der Biodiversität oder zum Schutz des Bodens während Baumaßnahmen entwickelt und umgesetzt haben.

Themenfeld 3: Regionaler Garten- und Gemüsebau Der gewerbsmäßige ökologische Gemüsebau setzt auf schonende Bodenbearbeitung, einen kurz- und langfristigen Wechsel von Fruchtarten und natürliche Düngemittel. Für nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind Kooperation und gemeinsame Vermarktung häufig die besten und wichtigsten Mittel zur Schließung regionaler Wirtschaftskreisläufe und zur Erschließung von Kundengruppen. Aber auch selbst Gemüse anzubauen und zu ernten, ist ein nachhaltiger Trend, der u. a. in Gemeinschaftsgärten umgesetzt wird. Die weltweit aufblühende Urban-Gardening-Bewegung schafft zunehmend ein breiteres Bewusstsein für boden- und klimabewusste Lebensmittelproduktion (z. B. durch Nutzung torffreier Erde). Sie spielt damit eine wichtige Rolle für den Bodenschutz in Städten und gibt durch die Nutzung von Frei- oder Brachflächen häufig den Anstoß zum Aufbau und Erhalt lebenswerter urbaner Räume. Deshalb sollen hier lokale und regionale Projekte ausgezeichnet werden, die mit dem nachhaltigen Anbau ihrer saisonalen Produkte die Verantwortung für Boden, Luft und Wasser übernehmen und den Erhalt und/oder die Regenerierung der lokalen Lebensgrundlagen sowie sozialer Strukturen im Blick haben.

Themenfeld 4: Ausgestaltung von Pachtverträgen 60 Prozent des landwirtschaftlich genutzten Bodens in der Bundesrepublik Deutschland sind verpachtet (Stand 2010). Der Pachtpreis wird zum größten Teil von der Ertragsfähigkeit und Nutzbarkeit des Bodens, aber auch von dessen Lage bestimmt.

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

In den vergangenen Jahren sind aufgrund gestiegener Nachfrage die Kauf- und Pachtpreise landwirtschaftlicher Flächen in sehr vielen Regionen deutlich gestiegen. Weil das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz aus Gründen des Klimaschutzes die Produktion von Biomasse und Biogas fördert, werden derzeit in Deutschland bereits auf über 2 Millionen Hektar Fläche nachwachsende Rohstoffe angebaut, meist energiehaltige Pflanzen wie Mais oder Raps. Viele Landwirte sorgen sich, in einem „aufgeheizten“ Bodenmarkt nicht mehr mithalten zu können und wichtige Flächen für die Nahrungsmittelproduktion zu verlieren.

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Einseitige, oft humuszehrende Fruchtfolgen, Erosion oder zu hoher Viehbesatz führen bereits in vielen Regionen zu Nährstoffverlusten, die in der intensiven Landwirtschaft durch Wirtschafts- und Mineraldünger ausgeglichen werden. Mit der sog. Energiewende kamen die nährstoffreichen Gärreste hinzu. Die von dieser Kombination ausgehende Gefährdung ist in einigen Regionen in Form einer Nitratbelastung bereits im Grundwasser angekommen. Um diese für den Boden gefährlichen Entwicklungen aufzuhalten, könnten bei der Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen Durchführungsbestimmungen auferlegt werden. Manche Verpächter geben beispielsweise Kriterien für die maximale Betriebsgröße und für den Viehbesatz oder auch Nutzungsverpflichtungen vor. Die Ausgestaltung der Verträge reicht dabei vom Verbot der Biogaserzeugung bzw. des Anbaus von Bioenergiepflanzen, bis hin zum Verbot des Einsatzes von Klärschlamm. Über lange Vertragspartnerschaften leiten Verpächter gezielt wünschenswerte Entwicklungen ein (z. B. vielfältige Fruchtfolgen) und unterstützen diese dauerhaft. Beispiele aus der Praxis, Pachtverträge so auszugestalten, dass der Boden durch den Pächter nachhaltig zu nutzen ist, werden in diesem Themenfeld des Wettbewerbs ausgezeichnet.

Themenfeld 5: Bildung und Öffentlichkeitsarbeit Anders als bei Luft oder Wasser ist ein allgemeines Bewusstsein für den Wert des Bodens in der Gesellschaft bisher kaum ausgeprägt. Kenntnisse über die Eigenschaften des Bodens, seine Funktionen und Wissen über Probleme und Ursachen der Bodenbeeinträchtigung sind nicht sehr verbreitet. „BodenWertSchätzen“ zeichnet Ideen, Ansätze und Initiativen zur Schärfung des Blicks auf den Boden durch Wissensvermittlung aus. Schulgarteninitiativen, Erarbeitung von Lehrmaterial, Ausstellungen, die Anlage von Bodenlehrpfaden oder Boden-Informations-Plattformen im Internet sind nur einige Beispiele, die in diesem Themenfeld eingereicht werden können.

Bewertungskriterien Für eine einheitlichende Bewertung der Projekte wurden insgesamt fünf Kriterien ausgewählt, für die wiederum Fragen formuliert wurden. Anhand dieser Fragen wertete die 18-köpfige Jury die einzelnen Projekte aus.

1. Bodenbezug Welchen konkreten Bezug zum Boden gibt es? Welches ist die Zielausrichtung und wie präsent ist das Thema Boden innerhalb der Initiative / des Projekts?

Wettbewerb

Welchen konkreten Bodenbezug haben die Maßnahmen, mit denen das Projekt umgesetzt wird? Welche Bedeutung hat das Thema Boden für die Gründung der Initiative gehabt? Steht der Boden im Mittelpunkt?

2. Innovation Besteht ein Neuheitsgrad für das Projekt, der sich beispielsweise durch die Zusammenführung fachfremder Elemente oder aus einer gezielten Nutzung im Sinne des Bodenschutzes ergibt?

3. Nachhaltigkeit Ist das Projekt zukunftsfähig? Gibt es Pläne / Konzepte für die Zukunft? Wird ein nachhaltiger Effekt für den Boden erreicht?

4. Übertragbarkeit Ist das Projekt auf andere Regionen übertragbar? Hat das Projekt Vorbildcharakter für andere Projekte und können Elemente oder Maßnahmen auf andere Projekte übertragen werden?

5. Wirkung, Multiplikation Netzwerke und Kooperationen Wie kooperiert die Initiative und welche Kooperationen gibt es? Baut die Initiative Netzwerke auf oder bringt sie sich in vorhandene Netzwerke ein? Zielgruppe Welche Zielgruppen werden angesprochen und wieweit sind diese gestreut? Mit welchen Mitteln wird die Zielgruppe angesprochen? Ziele und Maßnahmen Welche Maßnahmen werden angewendet, mit denen die Ziele erreicht werden sollen? Worauf basiert die Auswahl der Maßnahmen und sind sie der Zielsetzung entsprechend gewählt? Welchen Bezug zum Boden haben die Ziele und Maßnahmen? Multiplikatoren Werden Multiplikatoren angesprochen? Finden sich Multiplikatoren innerhalb der Zielgruppe? Wirkung Welche örtlichen / regionalen / überregionalen nachhaltigen Wirkungen in Bezug auf Boden werden damit erzielt? Inwieweit ist eine Wirkung auf das Bodenbewusstsein der Zielgruppe zu erwarten?

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Die Preisverleihung 6

Festlicher Höhepunkt des Wettbewerbs „BodenWertSchätzen“ war die Preisverleihung am 8. Dezember 2015 im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück. Ausgezeichnet wurden 19 „Leuchtturmprojekte“, die von einer Fachjury aus den insgesamt knapp 160 Bewerbungen für das Finale nominiert wurden. Vorgestellt und bekanntgegeben wurden die Preisträger von fünf Jurypaten, die auch die Urkunden und Bodenbarren, welche symbolisch für den Wert des Bodens stehen, übergeben haben. Die Hauptpreise in den fünf Kategorien gingen nach Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, SachsenAnhalt und Berlin. Mit Sonderpreisen wurden Projekte aus Berlin, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hamburg geehrt. Preisträger und Platzierte freuen sich über insgesamt 75.000 Euro, die der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgelobt haben. Die große Resonanz auf den Wettbewerb ist für die Generalsekretäre Dr. Heinrich Bottermann (DBU) und Prof. Dr. Günther Bachmann (RNE) ein Signal weit über den Bodenschutz hinaus. Gesellschaftliche Kreativität und Engagement zeigten neue Lösungen für den Umweltschutz auf, stellten sie bei der Preisübergabe fest. Unterstützt wurde das abwechslungsreiche Programm mit einem unterhaltsamen und kreativen Einblick ins Erdreich des Regenwurms von Fräulein Brehms Tierleben – mehr über das Wissenschaftstheater von Frau Geiger erfahren Sie auf deren Internetseite1. Den Film „Let’s talk about soil“, der als Einstieg der Diskussionsrunde gezeigt wurde, hat das IASS Potsdam zur Verfügung gestellt. Dieser Film ist, wie sein Nachfolger „Better save soil“, auf der Internetseite der „Global Soil Week“ zu finden2. Der Empfang im Anschluss an die Preisverleihung mit Präsentation der Preisträger bot die Plattform, um sich auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und die Menschen hinter den Projekten persönlich kennenzulernen.

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http://www.brehms-tierleben.com/

http://globalsoilweek.org/resources/video-lets-talk-about-soil http://globalsoilweek.org/resources/videos/video-better-save-soil 2

Wettbewerb

Die Vielzahl der Themenfelder und die eingereichten Projekte haben „deutlich gemacht, dass engagierte Menschen und Gruppen unterschiedliche Beiträge zum Schutz des Bodens in den verschiedenen Feldern leisten können. So werden auch andere animiert, für den Schutz unseres wertvollen Bodens aktiv zu werden. Umfassender Bodenschutz kann nur gelingen, wenn die Bedeutung und der Wert der Böden, deren Gefährdung und Nutzung und die daraus resultierenden Folgen allen Bevölkerungskreisen bewusst werden“, betonte DBU-Generalsekretär Bottermann anlässlich der Preisverleihung. RNE-Generalsekretär Bachmann erklärte: „Allein Deutschland verliert täglich circa 75 bis 80 Hektar Boden. Die Ursachen sind vielfältig, die Wirkung gleich: Wertvolle Böden gehen meist unwiederbringlich verloren. Dabei brauchen wir intakte Böden für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und eine gute Ernährung dringender denn je.“ Der Wettbewerb habe, so Bachmann und Bottermann, die zentralen Ziele der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie zum Artenschutz, zur Biodiversität, zur Vermeidung der Flächeninanspruchnahme und zur nachhaltigen Landbewirtschaftung aufgegriffen und Lösungen gezeigt. Den ausgezeichneten Projekten gelingt es, die oft unterschätzte Ressource Boden mit Kreativität und Engagement aufzuwerten und interessant zu machen. Sie haben deutlich gemacht, dass engagierte Menschen jetzt schon wichtige Initiativen für den Schutz des Bodens starten, ohne auf Impulse aus der Politik zu warten. Für den Wettbewerb wurde eine Vielzahl sehr guter Projekte eingereicht. Leider konnten nicht alle von der Jury nominiert werden. Um ihnen an dieser Stelle ebenfalls zumindest ein Teil der verdienten Wertschätzung und öffentlichen Aufmerksamkeit zukommen zulassen, werden die 20 besten Projekte aus jedem Themenfeld auf den folgenden Seiten näher beschrieben. Wir wünschen allen Projekten weiterhin viel Erfolg für die Zukunft!

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BodenWertSchätzen

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Projekte

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Die Projekte Für den Wettbewerb eingereicht werden konnten Ideen, Ansätzen und Projekte, die sich bewusst dem nachhaltigen Umgang mit Boden verschrieben haben. Sie sollten sich mindestens innerhalb eines der Themenfelder mit dem Boden auseinandersetzen und ihre Wertschätzung für den Boden aufzeigen. Insgesamt haben sich 158 Projekte zum Wettbewerb angemeldet. Damit wurde die erwartete Resonanz weit übertroffen. Die Menge der Beiträge und die Vielfalt an Ideen, mit denen auf das Thema Boden aufmerksam gemacht wird, zeigt uns, dass es eine Fülle von Möglichkeiten gibt, den Boden zu schützen – von Aktionen auf Gemeindeebene über große Initiativen bis hin zu vielen kleinen Beiträgen, die jeder Einzelne leisten kann. Auf den folgenden Seiten stellen wir die besten Projekte und die Platzierten aus den Themenfeldern vor und bieten einen Überblick über die Bewerbungen.

BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Die Projekte in Zahlen Für den Wettbewerb konnten die Projekte für mehrere Themenfelder eingereicht werden. Ein Schulprojekt beispielsweise, das sich hauptsächlich mit dem Thema Garten und Gemüse befasst, konnte sich gleichzeitig für das Themenfeld „Garten- und Gemüsebau“ und „Bildung und Öffentlichkeitsarbeit“ bewerben. Dies haben auch viele Initiatoren in Anspruch genommen, so dass auf die 158 Projekte insgesamt 249 Bewerbungen für die Themenfelder kamen. Die Verteilung auf die Themenfelder sah wie im Diagramm dargestellt aus.

10

Pacht

5

46 Flächennutzung 29

Flächenmanagement Flächenrecycling

Garten- und Gemüsebau

Bewerben konnten sich Projekte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.

Niederlande Österreich Schweiz

1

3

1

153 Deutschland

Projekte

Die 20 besten Projekte im Themenfeld Landbewirtschaftung

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Platz 1 35 Jahre ökologische Bewirtschaftung auf dem Biohof Lex Initiator Ort Internet

Biohof Lex 85461 Bockhorn www.biohof-lex.de

Der Biohof Lex ist ein seit 1980 ökologisch bewirtschafteter landwirtschaftlicher Betrieb. Zurzeit bewirtschaftet der Hof ca. 120 ha, die er zum Teil als Bio-Saatgut über den NaturlandVerband vermarktet, zum Teil aber auch selbst verarbeitet und an Privatkunden, Läden und Bio-Großhandel vertreibt. Weiterhin engagiert sich der Biohof Lex in der Bildungsarbeit für Landwirte, Verbraucher, Kinder und Schüler. Bereits 1976 begann der Gründer Lorenz Lex aus gesundheitlichen Gründen umzudenken. Biolandbau gab es zu dem Zeitpunkt kaum und die ersten Jahre waren extrem schwierig. Aus heutiger Sicht war es ein ökonomischer Wahnsinn, Produkte zu erzeugen, für die es keine Abnehmer gab. Erst mit den Jahren konnte Lorenz Lex eine eigene Vermarktung und mit seinem Qualitätsbewusstsein einen Kundenstamm aufbauen. Der kleine Hofladen sowie die Vermarktung des Naturland-Verbandes trugen dazu bei. Heute hat der Hof eine funktionierende Vermarktung und übernimmt soziale Verantwortung mit der Veranstaltung des Schulklassenprogramms „Erforsche die VIELFALT auf einem Biohof“. Darin werden SchülerInnen spielerisch an das Thema „Biologische Vielfalt“ in Verbindung mit Ökolandbau und gesunder Ernährung herangeführt.

BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Landbewirtschaftung

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Platz 2 Dem Menschen und der Natur zuliebe Initiator Ort Internet

Öko-Weingut Schmalzried 71404 Korb www.weingutschmalzried.de

Das Öko-Weingut Schmalzried ist das erste seiner Art in Württemberg. Es bewirtschaftet knapp 10 ha auf dem Korber Kopf, Hanweiler Berg und Kleinheppach. Begonnen wurde im Jahr 1976 mit der Umstellung von 4 ha auf ökologischen Weinbau. Gemeinsam mit anderen Winzern aus Deutschland gründete Hermann Schmalzried den EcoVin Verband mit der Prämisse ökologischer, nachhaltiger Weinbau. In der Anfangsphase wurde viel Versuchsarbeit geleistet, um geeignete Pflanzen, Pflege und Stärkungsmittel zu finden, die ohne chemisch-synthetische Wirkungen sind. Schnell war klar, dass nicht nur die Rebe gefördert werden muss, sondern auch der Boden, auf dem sie steht, damit sich die Rebe aus eigener Kraft gegen Pilzbefall wehren kann. Beachtet wird der gesamte Lebensraum der Rebe. Einbezogen werden dabei die Bodenfruchtbarkeit, der Humusgehalt, Erosionsschutz. Artenreichtum und naturgemäße Begrünung sowie Lebensraumbeschaffung, Förderung und Schutz als auch Schaffung von Brutmöglichkeiten und Futterstandorten für Insekten und Kleintiere sind wichtige Ziele der Arbeit auf dem Demeter-zertifizierten Öko-Weingut.

Projekte

Landbewirtschaftung

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Platz 3 Initiative „Solidarische Landwirtschaft Erfurt“ Initiator Ort Internet

SoLawi Erfurt – Manfred Weber 99099 Erfurt www.solawi-erfurt.de

Die Initiative ‚Solidarische Landwirtschaft Erfurt‘ ist aus bürgerlichem Engagement entstanden. Ihr Ziel ist es, mehr Menschen in der Region Erfurt den Zugang zu frischen Lebensmitteln aus ökologischem Anbau zu ermöglichen. Zu diesem Zweck soll der Verein ‚SoLawi-Erfurt e.V.‘ gegründet werden. Ernährung ist ein Querschnittsthema, das jede/n betrifft und hat ein reales Veränderungspotenzial im Hinblick auf die Größe der je nach Ernährungsstil benötigten landwirtschaftlichen Fläche. Hinter dem Projekt steckt eine völlig andere Idee der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und VerbraucherInnen: Die VerbraucherInnen kaufen nicht mehr einzelne Lebensmittel, sondern finanzieren gemeinsam den landwirtschaftlichen Hof und erhalten im Gegenzug für einen pauschalen monatlichen Beitrag quasi ein ‚all you can eat‘-Arrangement für eine große Vielfalt an Produkten. Die als SoLawi organisierte Erzeuger-Verbrauchergemeinschaft gibt LandwirtInnen und GärtnerInnen die Möglichkeit, sich auf ihre Haupttätigkeit zu konzentrieren: Pflege und Erhalt eines ökologisch intakten Bodens. Gleichzeitig trägt sie zur wirtschaftlichen Stärkung kleiner Höfe bei und unterstützt die Umsetzung des politisch gesteckten Ziels, den Anteil des Ökoanbaus auszuweiten.

BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Landbewirtschaftung

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Sonderpreis Nachhaltige ländliche Entwicklung in Karnataka, Indien Initiator Ort Internet

Susila Dharma – Soziale Dienste e.V. 21109 Hamburg www.susiladharma.de

Susila Dharma - Soziale Dienste e.V. (SD) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für eine gerechte und nachhaltige Entwicklung im In- und Ausland einsetzt. Seit 2008 unterstützt der Verein Maßnahmen von ANISHA im Bereich organischer Landwirtschaft im Dürregebiet des Chamarajanagar Distrikts in Karnataka. Langfristig sollen sie die Einkommens- und Ernährungssituation von Kleinbauern und Landlosen verbessern. Zum Ende des Jahres 2014 wurden bereits 208 ha von Projektteilnehmern organisch bewirtschaftet. Es werden keine chemischen Düngemittel oder Pestizide mehr verwendet und die Bauern und ihre Familien konsumieren nur noch organische Produkte. Die Böden, die vor Projektbeginn sehr ausgelaugt waren, wurden durch die Düngung mit Mulch und Kompost deutlich verbessert. Die nachhaltige Verbesserung der Ernährungssituation wurde erreicht. Die Hausgärten, die von den landlosen Familien eingerichtet wurden, haben inzwischen eine neunmonatige Produktivität erreicht. Ein Hinweis für die positiven Auswirkungen ist außerdem die Verschiebung hin zu organischer Landwirtschaft auch in den umliegenden Bezirken, die nicht Teil des Projektes waren. Hier dominierte bisher die chemische Landwirtschaft. Viele Landwirte aus diesen Bezirken haben Kontakt zu ANISHA aufgenommen, um einheimisches Saatgut sowie Informationen zu organischen Anbaumethoden zu erhalten. Bauern, die schon mit der organischen Landwirtschaft angefangen haben, versuchen deren Einsatz auszuweiten.

Projekte

Landbewirtschaftung

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Sonderpreis Biologischer Landbau in Eichstetten Initiator Ort Internet

BioDorf Eichstetten 79356 Eichstetten www.eichstetten.de

Die Idee des biologischen Landbaus wurde aus englischer Kriegsgefangenschaft mit nach Eichstetten gebracht. In der Folge stellten sechs Landwirte aus Eichstetten auf den biologischen Landbau um. Im Laufe der Jahre gab es noch zahlreiche weitere Umstellungen, so dass die Gemeinde auf ihrer Gemarkung heute mit ca. 26 % anerkannt ökologisch bewirtschafteter Fläche – fast 5 mal so viel wie der Bundesdurchschnitt – vorweisen kann. Das Hauptmotiv der frühen Umsteller war die Sorge um die Bodenfruchtbarkeit, dementsprechend kann man heute sagen, dass ein erheblicher Teil des Bodens auf Eichstetter Gemarkung schon jahrzehntelang aufbauend bewirtschaftet wird. Von Eichstetten gingen im Laufe der Jahre wesentliche Impulse für den ökologischen Landbau in Deutschland aus. So wurde die Gründung des Biolandverbandes 1972 von Eichstetten stark mitinitiiert. Eine weitere Zielgruppe der Eichstetter BioBauern sind die Konsumenten. Im Laufe von 60 Jahren gab es unendlich viele Veranstaltungen zur Aufklärung der Konsumentenschaft über die Besonderheiten des Ökologischen Landbaus in Bezug auf den Boden und seine Fruchtbarkeit.

BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Die Plätze 6 bis 20 (alphabetische Reihenfolge) Anbaugrenzen akzeptieren – Teilflächenspezifische Standortbewertung für eine nachhaltige Pflanzenproduktion

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Initiator Ort Internet

FARMsystem Hinck & Kielhorn Partnerschaftsgesellschaft von Ingenieuren 49076 Osnabrück www.farmsystem.de

Ackerflächen sind aus bodenkundlicher Sicht selten homogen. Innerhalb einer Ackerfläche schwanken die Erträge zum Teil stark. Insbesondere mit unterschiedlichen Bodenqualitäten ändern sich die Wachstumsbedingungen innerhalb eines Feldes. Sandböden haben eine wesentlich geringere Speicherfähigkeit von Bodenwasser und Nährstoffen im Vergleich zu lehmigen oder schluffigen Böden. Werden diese Ackerflächen nach dem Durchschnittsertrag einheitlich gedüngt, so wird auf den sandigen Teilflächen eine deutlich zu hohe Düngermenge gestreut. Mit der Folge, dass die Nährstoffe nicht effizient vom Pflanzenbestand in Biomasse umgesetzt werden können. Die zu hohen Düngermengen haben ökologisch und ökonomisch negative Auswirkungen zur Folge. Auf den Teilflächen mit einer lehmigen Bodenart sind überdurchschnittliche Ertragspotenziale zu erwarten. Auch hier kann die Düngung an die überdurchschnittlichen Erträge angepasst werden. Damit besteht zum einen die Möglichkeit, die Produktqualität zu verbessern und zum anderen auch, Mehrerträge zu realisieren. Die Bodeninformationen sind eine Schlüssel-Information für eine optimale Düngeintensität, aber auch für Aussaatkarten, Kalkung etc. auf Teilflächenbasis.

Angepasste Holzerntetechnologien Initiator Ort Internet

Staatsbetrieb Sachsenforst 01796 Pirna www.smul.sachsen.de/sbs/

Sachsenforst ist nach § 45 (1) SächsWaldG aufgefordert, den Landeswald vorbildlich zu bewirtschaften. Aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen (u. a. höhere Erntemengen, Klimawandel > veränderte Klimaverhältnisse, Naturschutzrestriktionen, Trinkwasserschutzgebiete) wird die vorbildliche Bewirtschaftung mit den bisher angewandten Technologien (vgl. Holzerntetechnologien-Richtlinie [Staatsbetrieb Sachsenforst 2006]) zunehmend schwieriger. Ziel der Projekte ist die Sicherung einer multifunktionalen Waldbewirtschaftung auf befahrungsempfindlichen Standorten und im Hangübergangsgelände durch bodenschonende, nachhaltige, leistungsfähige und wirtschaftliche Holzerntetechnologien (Teilprojekt 1) wechselfeuchte Standorte, Teilprojekt 2) Hangübergangsgelände). Es wurden Holzerntetechnologien, Verfahren und Holzernteprozesse anwendungsreif entwickelt, welche sowohl den Anforderungen der nachhaltigen Bereitstellung von Holz als auch den gestiegenen Anforderungen des Wasser-, Natur- und Bodenschutzes unter den Bedingungen der sich immer mehr verstärkenden Tendenzen des einsetzenden Klimawandels Rechnung tragen.

Projekte

Bodenfruchtbarkeit und Zwischenfruchtanbau Initiator Ort Internet

Ring landwirtschaftlicher Betriebsleiter – Beratungsring Ackerbau 55234 Offenheim www.br-ackerbau.de

Die Idee, sich verstärkt um Bodenfruchtbarkeit zu kümmern, entsprang aus der Erkenntnis, dass in Jahren mit etwas außergewöhnlicher Witterung die Getreideerträge selbst auf besten Böden sehr stark abfallen. Offensichtlich war es dem Boden nicht möglich, Frühjahrs- oder Frühsommertrockenheit oder längere Feuchteperioden abzupuffern. Insbesondere war das Wurzelwachstum des Winterweizens recht kümmerlich. Aus den vorgefundenen Wurzeln war kaum eine ausreichende Ernährung in kritischen Trockenphasen zu erwarten. Ebenso ließen die Grabungsergebnisse in mehreren Fällen eine gute krümelige Bodenstruktur vermissen. Aus diesen Erfahrungen heraus beschäftigte sich das Projekt verstärkt mit dem Thema Bodenfruchtbarkeit und machte sich zum Ziel, das Pufferungsvermögen des Bodens in Hinsicht auf Witterungsunbilden und auf eine optimale Wurzelleistung zu erhöhen. Durch Kontakte mit anderen Beratern und Landwirten reifte die Erkenntnis, dass sich ein langfristiger Erfolg nur durch den möglichst häufigen Anbau von vielfältigen Zwischenfruchtgemengen einstellen würde. Der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit ist unabdingbare Voraussetzung dafür, nachhaltig stabile Erträge zu erwirtschaften. Die Bodenfruchtbarkeit lässt sich vor allem durch Zwischenfruchtanbau mit möglichst vielfältigen Kulturen und eine Lebendverbauung durch die Bodenorganismen erhöhen.

Bodenpraktikerausbildung am Lindenhof Hemmersheim Initiator Ort Internet

Martin Primbs 97239 Aub www.lindenhof-hemmersheim.de

Der Lindenhof Hemmersheim ist ein Tagungs- und Schulbauernhof mit Übernachtungsmöglichkeit und hohem pädagogischen Niveau, auf dem erstmalig im Jahr 2015 ein Demeter-Bodenpraktikerkurs durchgeführt wurde. In dem 10-tägigen Jahreskurs zum Thema Boden (5 getrennte Module von März bis November) erfahren 18 bis 25 Teilnehmer alles wichtige über den Boden und eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung. Es wird Praxiswissen zu den Themen Bodenleben, Bodenaufbau, Bodenfruchtbarkeit, Düngung, Präparateeinsatz, Bodenbearbeitung, Fruchtfolge und Zwischenfruchtaufbau vermittelt und die Teilnehmer erhalten eine Übersicht über die biologisch-dynamisch gezüchteten Sorten. Durch die Arbeit in großen Bodenprofilen und auf den Versuchsfeldern des Demeterhofs Primbs und durch die Nutzung von Spaten und Bodenmessgeräten lernen die Teilnehmer einen neuen Zugang zum Boden. Die Ausbildung zum „Bodenpraktiker“ befähigt die Absolventen, das Wissen auch an Kollegen weiterzugeben und eine neue Begeisterung für den biodynamischen Landbau und die Arbeit mit dem Boden zu wecken. Durch die Erstellung einer Abschlussarbeit vertiefen die Teilnehmer ihr Wissen durch eigene Anwendung. Die Vorstellung der Ergebnisse vor den Kollegen ist eine zusätzliche Motivation für die Kursteilnehmer.

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Bodenqualität in einem nachhaltigen Wirtschaftskreislauf: Der Trierer Bodenqualitätstest Initiator Ort Internet

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Initiative Bodenqualität in einem nachhaltigen Wirtschaftskreislauf Trier www.trierer-bodenqualitaetstest.de

Hervorgegangen ist die Initiative Bodenqualität aus dem Cooporate Social Responsibility-Projekt „Verantwortungspartner Region Trier“ und fand sich dort unter dem Arbeitstitel „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“ zusammen. Der Boden wurde als zentrales Element in der landwirtschaftlichen Lieferkette identifiziert und das Projekt darauf ausgerichtet. Es wurde nach einer Möglichkeit gesucht, Menschen, die mit Boden umgehen, insbesondere Landwirte, für die Themenfelder Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz zu sensibilisieren und die Verantwortung der Bewirtschafter hervorzuheben. Der Boden ist unsere Lebensgrundlage. Dennoch wird seine Qualität zu wenig untersucht und gefördert. Im Wissen um die Bedeutung der Bodenqualität, hat die Initiative sich deren Erhaltung und Verbesserung zur Mission gemacht. Um die Qualität des Bodens besser beurteilen und fördern zu können, wurde der Trierer Bodenqualitätstest entwickelt. Er wurde speziell auf die Belange von Praktikern zugeschnitten mit dem Ziel, dass sie selbst diesen Test einfach und kostengünstig durchführen können und er trotzdem aussagekräftige Ergebnisse zulässt.

„Boden zu Boden“ Initiator Ort

Landwirtschaftlicher Betrieb Dagmar Scheibert und Landbau Koch GmbH 23942 Dassow

Die Idee „Boden zu Boden“ ergab sich aus der Anfrage, eine landwirtschaftliche Nutzfläche für ausgebaggertes Straßengrabenmaterial zur Verfügung zu stellen. Dafür eignete sich eine direkt an der Ortsstraße gelegene, noch teils versiegelte Fläche von gut einem Hektar, wo sich ein Gras- und Wildkräuterbewuchs entwickelt hatte. Es entstand die Idee, dass das hierher transportierte Grabenmaterial und Bankettschälgut auch gleich gereinigt und für eine Bodenaufschüttung verwendet werden könnte, um die durchwurzelbare Bodenschicht um 12-15 cm anzuheben. Nach Probenentnahme und Analyseergebnissen wurden ca. 1000 Tonnen Bodenmaterial aufgetragen. „Boden zu Boden“ soll beispielhaft zeigen wie dem Schwund des Bodens als Umweltmedium bereits auf lokaler Ebene entgegen gewirkt werden könnte. Für die Idee ist es auch wichtig, die Öffentlichkeit für einen bewussten Umgang mit und eine Achtsamkeit für Böden zu sensibilisieren. Allein in Deutschland fallen jährlich mehrere Millionen Tonnen Erde aus Bankettschälgut und Grabenmaterial an. Um das Defizit von verlorenem Humus, Wasserhaushalt und anderen ökologischen Funktionen zu verringern, brauchen wir mehr Bodenrecycling und Flächenrückgewinnung.

Projekte

CO2e-Kompensation der BioMessen durch Humusaufbau auf heimischen Bio-Höfen Initiator Ort Internet

M. Deppe & W. Müller GbR - BioMessen 21218 Seevetal www.biomessen.info

Die BioMessen sind eine Angebots- und Kommunikationsplattform für die Akteure der deutschen Bio-Branche. Insgesamt besuchten im Jahr 2014 13.000 Fachbesucher die BioMessen. Als Kommunikationsplattform bringen die BioMessen Erzeuger, Hersteller, Dienstleister und Händler in den direkten Austausch. Die Idee zu dem Projekt „CO2e-Kompensation durch Humusaufbau auf heimischen Bio-Höfen“ entstand 2012 aus dem grundsätzlichen Wunsch der Veranstalter, die BioMessen klimaneutral durchzuführen. Die eingenommen Kompensationsabgaben sollten direkt in nachhaltige Verbesserungsmaßnahmen im ökologischen Landbau investiert werden und somit in der Bio-Branche bleiben. Da der Boden das Kapital der Land- und Ernährungswirtschaft ist, in der die Akteure der BioMessen tätig sind, sollten ökologische wirtschaftende Landwirte vor Ort direkt unterstützt werden. In Kooperation mit dem Unternehmen Soil & More wurde das Konzept realisiert. In enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Höfen werden auf Basis individueller Analysen die passenden Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Die erzielten Resultate werden entsprechend dokumentiert. Rund 4.100 Tonnen klimaschädlicher Emissionen, wurden im Jahr 2014, in dem das Projekt nach anderthalbjähriger Vorbereitungszeit erstmals umgesetzt wurde, insgesamt gebunden.

Energie aus Wildpflanzen Initiator Ort Internet

Netzwerk Lebensraum Feldflur 20251 Hamburg www.Lebensraum-Feldflur.de

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur widmet sich dem Projekt „Energie aus Wildpflanzen“, um zu zeigen, wie Energieerzeugung aus Biomasse enger mit Zielen des Natur-, Arten- und Landschaftsschutzes verknüpft werden kann. Für die Biogasproduktion werden derzeit in erster Linie intensiv betriebene, einjährige Anbausysteme genutzt. Diese haben mitunter negative Folgen für die Artenvielfalt und für den Schutz von Böden und Gewässern. Mehrjährige, ertragreiche Wildpflanzenmischungen stellen einen innovativen Ansatz für die Energieerzeugung aus Biomasse dar. Saatgutmischungen aus ertrag- und blütenreichen ein- und mehrjährigen heimischen Wildpflanzenarten und Kulturarten bieten Nahrung und Deckung für Wildtiere. Lange Blühzeiten und große Blühflächen verbessern das Nahrungsangebot für Wildbienen und andere Insekten und werten das Landschaftsbild und somit den Erholungswert der ländlichen Räume auf. Durch eine späte Ernte wird die Gefahr von Mähverlusten bei Wildtieren verringert. Die Wildpflanzen eignen sich hervorragend als Dauerkultur und erfordern keine jährliche Bodenbearbeitung und Ansaat. Eine Bodenverdichtung wird vermindert. Auf eine mineralische Düngung und chemische Pflanzenschutzmittel kann weitestgehend verzichtet werden. Durch die ganzjährige Bodenbedeckung wird der Bodenerosion in Hanglagen und entlang von Oberflächengewässern entgegengewirkt und die Humusbilanz verbessert.

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Forschung & Züchtung Dottenfelderhof Initiator Ort Internet

‚Forschung & Züchtung Dottenfelderhof‘ 61118 Bad Vilbel www.forschung-dottenfelderhof.de

Der Dottenfelderhof arbeitet seit 1968 als Betriebsgemeinschaft nach den demeter-Richtlinien. Ziel war die Entwicklung eines Musterbetriebs in enger Verbindung von Praxis, Lehre und Forschung einschließlich der Erprobung neuer Formen des Zusammenlebens und -arbeitens. Darüber hinaus galt es, den Boden aus der Kapitalisierung durch den damaligen Verpächter herauszulösen und in gemeinnütziges Eigentum zu überführen.

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Leitprinzipien waren die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit durch die vielfältige Gestaltung der Fruchtfolge, schonende Bodenbearbeitung, intensive organische Düngung und den flächengebundenen Viehbesatz. Es stellten sich spezielle Fragen zur Pflanzengesundheit und zum biologischen Pflanzenschutz, zur Unkrautregulierung, Saatgutpflege sowie Pflanzen- und Tierzüchtung. 1974 der gemeinnützige Verein ‚Landbauschule Dottenfelderhof‘ (LBS) gegründet. Im Rahmen der LBS sind auch die Bereiche der Forschung, der Getreide- und Gemüse-Züchtung sowie der Aus- und Fortbildung angesiedelt. Hier werden Kurse zur Weiterbildung im Biodynamischen Landbau sowie zahlreiche andere Kurse zum Öko-Landbau, Verarbeitung, Betriebswirtschaft, Pflanzenzüchtung und Sozialkunde angeboten. Darüber hinaus führt die LBS einen Jahreskurs zur Ausbildung biodynamischer Landwirte mit staatlicher Anerkennung durch.

Humussphäre – Projekt zu Humus aufbauenden und Energie sparenden Methoden in der Landwirtschaft Initiator Ort Internet

Klaus Strüber und Gesellschaft für Landwirtschaft und Pädagogik 23744 Schönwalde www.hof-hollergraben.de

Die Idee hinter dem Projekt ist es, eine Antwort auf die Themen Bodenfruchtbarkeit/Humus und Energieersparnis zu finden. Vor allem die Zugpferdebewirtschaftung wurde im Projekt erprobt, da dieses Verfahren zu den Themen Boden und Energie spannendes Potenzial versprach. Die Struktur des Projektes bestand aus einer Diskussion unter Fachleuten, die am Ende zu 13 Teilprojekten führte. Unter anderem wurden im direkten Vergleich die Auswirkungen von Pferdeeinsatz und Traktoreinsatz auf den Boden erforscht. Der Versuch zeigt im langjährigen Versuch deutlich, dass unter Pferdebewirtschaftung die wichtigen Bodenfunktionen Luftporenvolumen und Wasserhaltefähigkeit besser erhalten bleiben als unter Traktorbewirtschaftung. In der Rentabilität wird klar, dass Pferdeeinsatz mehr Kosten verursacht als Traktoreinsatz. Diese Situation könnte entschärft werden durch Nutzungskonzepte von Arbeitspferden, die auf einer hohen Einsatzintensität der Pferde basieren. In einem weiteren Teilprojekt „Pfluglose Bodenbearbeitung“ ist nach dem Bau eines zweiten Prototyps sichergestellt, dass die Traktortechnologie „Eco-Dyn“ nicht auf das Pferd adaptiert werden kann. Die begleitende Bodenanalytik zeigt hingegen positive Effekte. Deshalb wären weitere Forschungen zum Thema dringend angezeigt.

Projekte

Kohlenstoffspeicher Waldboden!? Initiator Ort

Wolfgang Behrendt 56323 Rhens-Hünenfeld

Mit dem Ziel, den Beitrag seiner Böden zum Klimaschutz aufzuzeigen, stellte sich der Landwirt Wolfgang Behrendt die Frage, wie sich die Landnutzungsänderung auf den organischen Kohlenstoffgehalt des Bodens auswirkt, wenn Waldflächen in Weide- oder Ackerland umgewandelt werden? Auf drei landwirtschaftlich genutzten Grundstücken mit unterschiedlicher Nutzungsgeschichte und einem angrenzenden, in seinem ursprünglichen Zustand belassenen Wald, wurden schichtweise Bodenproben entnommen und untersucht. Bei gleicher Bodenbeschaffenheit konnten Veränderungen im Kohlenstoffgehalt des Bodens aufgezeigt und damit Rückschlüsse auf die Nutzung gezogen werden. Der Ausgangskohlenstoffgehalt der ehemals forstwirtschaftlichen Nutzung konnte im Grünlandbereich gehalten und durch Beweidung sogar noch gesteigert werden. Auf der Ackerfläche hingegen wurde trotz regelmäßiger Zufuhr von organischer Substanz und nachhaltiger Wirtschaftsweise organischer Kohlenstoff abgebaut und durch Oxidation als klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden beim Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau in Koblenz und bei der Kreisgruppe des BUND (NGO) vorgestellt.

„KugelSüdhangHof“ – Nachhaltige, bodenfördernde Kreislaufwirtschaft im Allgäuer Berggebiet Initiator Ort Internet

KugelSüdhangHof 87480 Sibratshofen www.kugelsüdhanghof.de

Naturnahe, nachhaltige, bodenfördernde Kreislaufwirtschaft im Allgäuer Berggebiet bei ungünstiger Ausgangslage: Steilhänge, Niederschlag, Erosion, Klima, Bodenbeschaffenheit. An solch einem Standort kann der Schlüssel zum Erfolg nur ein gesunder, lebendiger Boden sein. Dieser Erkenntnis folgend, haben die Betreiber des KugelSüdhangHofs ein umfassendes Gesamtkonzept entwickelt und erkannt, dass es sinnvoller ist, mit den natürlichen Kreisläufen zu leben und zu arbeiten. Der Boden wird mit leichten, hangtauglichen (Spezial-)Maschinen bearbeitet und es wurden Maßnahmen zur Förderung der aeroben Mikroflora angewendet. Die Düngerausbringung erfolgt nur in Form von Nährhumus/ Dauerhumus und es wurde zur Förderung der Pflanzenvielfalt auf reine Heufütterung mit 1-2-Schnittnutzungen sowie ein behutsames Weidemanagement mit kleinen Herdenverbänden umgestellt. Geplant ist außerdem eine vorsichtige Umgestaltung der ca. sechs ha großen (Steil-)Hangfläche, die ausschließlich als Weidefläche genutzt wird, jedoch sehr stark erosionsgefährdet ist und zudem stellenweise Erdsenkungen aufweist. Diese „andere Art“ der Bewirtschaftung wird mit Hilfe eines stimmigen und authentischen Marketingkonzepts zusammen mit den anderen Teilbereichen des KugelSüdhangHof-Projekts öffentlichkeitswirksam kommuniziert.

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Ökologische Landbewirtschaftung wertschätzt den Boden! Initiator Ort Internet

Jan Hemmeke und Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim 48529 Nordhorn www.naturschutzstiftung.de

Ziel des Projekts ist es, durch eine Umstellung von bisher konventionell bewirtschafteten Flächen auf eine ökologische Bewirtschaftung langfristig positive Auswirkungen auf die Bodengesundheit zu erreichen.

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Ermöglicht wird die Umstellung von zusätzlich knapp 16 ha Fläche für den Bioland-Betrieb durch die Anerkennung der Flächenumstellung als Kompensationsmaßnahme durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises sowie durch die Kooperation von Betrieb und Naturschutzstiftung (Stiftung als Pächterin, vertragliche Absicherung). Mit der Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung stellt Jan Hemmeke auch seine Bewirtschaftungsmethoden um. Dazu gehört der Verzicht auf Pestizide und chemisch-synthetischen Mineraldünger, eine mindestens viergliedrige Fruchtfolge sowie schonende Bodenbearbeitung. Alle pflanzenbaulichen Maßnahmen sollen dem Aufbau und der Pflege eines vielfältigen und aktiven Bodenlebens dienen.

Ökonauten e.G.: Landwirtschaft gemeinsam gestalten in Berlin Brandenburg Initiator Ort Internet

Ökonauten e.G. 16359 Biesenthal www.oekonauten-eg.de

Die Ökonauten eG ist eine Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft mit dem Ziel, fruchtbaren Boden zu erhalten, Unternehmensgründungen von Landwirten zu unterstützen und ökologische Lebensmittel zu produzieren. Fruchtbarer Boden ist eine endliche Ressource und sehr begehrt wodurch in den letzten Jahren der Preis für Ackerland massiv angestiegen ist. Damit geht die lokale Grundlage von Landwirten für die Lebensmittelerzeugung verloren. Die Ökonauten eG setzt bei der Existenzgründung von jungen Menschen in der ökologischen Landwirtschaft an, zu den Leistungen gehören u.a. die Gründerberatung, die Suche geeigneter Betriebe und Flächen, Begleitung bei betriebswirtschaftlichen Fragen, Vermarktung und ggf. Logistik der Produkte. Die dauerhafte Grundlage dafür ist die genossenschaftliche Sicherung von Land durch die Mitglieder. Es wird zu fairen Konditionen an die Existenzgründer verpachtet. Zwischen den Genossenschaftsmitgliedern und den Landwirten entsteht eine direkte Beziehung, die durch den Verkauf der Erzeugnisse, persönlichen Begegnungen oder Aktionen auf den Betrieben gestärkt wird.

Projekte

Vom Acker zum blühenden Randstreifen Initiator Ort Internet

Umweltschutzamt Bremerhaven 27580 Bremerhaven www.bremerhaven.de

Die Idee zur Entwicklung eines vier bis fünf Meter breiten, blühenden Randstreifens geht zurück auf Beschwerden der Anwohner und Klagen über Staubverwehungen ausgehend von den degradierten Böden des angrenzenden Maisackers. Hinzu kamen Beschwerden des Landwirtes über den Eintrag von Gartenpflanzen aufgrund von abgelagerten Gartenabfällen am Ackerrand. Die Naturschutzbehörde schlug vor, den Randstreifen aus der Nutzung zu nehmen und als Blühstreifen und/ oder Gehölzstreifen zu entwickeln. Ackerrandstreifen übernehmen eine wichtige Pufferfunktion gegen Stoffeinund -austräge, als Erosionsschutzstreifen angelegt verhindern Ackerrandstreifen den großflächigen Abtrag der wertvollen Bodendeckschicht. Zusätzlicher Nutzen war die Entwicklung von Vegetations- und Strukturreichtum und damit zu hohen Artenund Individuenzahlen der Tierwelt. Vor allem Blütenbesucher (Bienen, Schmetterlinge etc.) und Wirbeltiere wie Feldhase, Rebhuhn und Fasan profitieren von dem erhöhten Nahrungsangebot in den Ackerrandstreifen, Nützlinge tragen zu einer natürlichen Regulation von Schädlingspopulationen, was sich auch auf die angrenzenden Kulturpflanzen auswirkt.

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Projekte

Die 20 besten Projekte im Themenfeld Flächennutzung, Flächenmanagement, Flächenrecycling 25

Platz 1 Natur in graue Zonen – Kampagne zur naturnahen Begrünung innerstädtischer Firmengelände Initiator Ort Internet

Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA) 52113 Bonn www.natur-in-graue-zonen.de

„Natur in graue Zonen zu bringen“. Unter diesem Motto steht die dreijährige Kampagne in den drei Modellstädten Duisburg, Erfurt und Wiesloch, die nun – im letzten Projektjahr – auch auf weitere Städte ausgedehnt werden soll. Neben dem direkten ökologischen Nutzen zielt die Kampagne darauf ab, für die innerstädtischen Spielräume und Potenziale einer Entsiegelung und entsprechenden Begrünungen zu sensibilisieren. UnternehmerInnen und BürgerInnen werden zu Akteuren und können Teile ihrer Betriebsflächen begrünen, ohne dass dabei die Funktionsflächen eingeschränkt werden. Daher werden exemplarische Flächen – Eingangsbereiche, Parkplätze, Außenbegrenzung, Aufenthaltsbereiche – von 50 bis 100 qm Größe bearbeitet. Mit einer solchen „Grünen Visitenkarte“, die die Stadt grüner und lebenswerter werden lässt, gewinnt das Unternehmen zusätzlich an Attraktivität für Kunden und Mitarbeiter/innen. Um eine langfristige Verankerung und Akzeptanz in den beteiligten Modellstädten zu ermöglichen, werden Projektpartnerschaften mit den jeweiligen Bürgerstiftungen und Wirtschaftszusammenschlüssen in den beteiligten Städten vereinbart.

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Flächennutzung, Flächenmanagement, Flächenrecycling 26

Platz 2 Bodenschutzkonzept Stuttgart (BOKS) Initiator Ort Internet

Amt für Umweltschutz Landeshauptstadt Stuttgart 70182 Stuttgart www.stuttgart.de/bodenschutzkonzept

Zur Jahrtausendwende wurde offensichtlich, dass die fortgesetzte rapide Besiedelung seit 1900 zu einem vollständigen Verlust der Böden und Freiflächen Stuttgarts bis etwa 2080 führen würde. Um diesen Trend zu brechen, wurde 2001 beschlossen, ein „Bodenschutzkonzept Stuttgart“ (BOKS) zu entwickeln. Die Inanspruchnahme naturnaher Böden im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Bodenressourcen sollte ab jetzt gesteuert werden. Seit 2006 sind die Methoden und Ziele des BOKS per Gemeinderatsbeschluss verbindlicher Bestandteil der Stuttgarter Bauleitplanung. Damit ist es gelungen, trotz moderner Stadtentwicklung auf eine Neuinanspruchnahme von Böden weitestgehend zu verzichten. Inzwischen hat konzeptioneller Bodenschutz in der Bauleitplanung eine Rechtsgrundlage. Deren praktische Umsetzung unterstellt, dass Planer und Kommunen über geeignete Fachgrundlagen und Indikationsmethoden zur Beurteilung der Bodeninanspruchnahme verfügen. Zusätzlich wird verlangt, für alle von Planungen betroffenen Umweltmedien – hierzu zählt in erster Linie der Boden – Ziele zu definieren und Maßnahmen vorzubereiten, mit denen eine nachhaltige Ressourcenwirtschaft betrieben werden kann. Dies schließt Erfolgskontrollen im Sinne eines Monitorings und Korrekturen durch Steuerung mit ein.

Projekte

Flächennutzung, Flächenmanagement, Flächenrecycling 27

Platz 3 Quartiershof Dessau – die neue StadtLandschaft produktiv machen Initiator Ort Internet

Urbane Farm Dessau 06846 Dessau www.urbane-farm.de, http://blog.urbane-farm.de

Der Quartiershof Dessau ist eine Nachbarschaftsinitiative, die von Mitgliedern sozialer Einrichtungen, von Unternehmern, Bildungsträgern, Bürgern und Vereinen gemeinsam entwickelt wird. Verortet ist das Projekt im Dessauer Quartier Am Leipziger Tor, einem Stadtteil, der sehr stark von Bevölkerungsschwund, Leerstand und sozialer Segregation betroffen ist. Im Rahmen der Dessauer Stadtumbaustrategie „Urbane Kerne – landschaftliche Zonen“ kommen wichtige Impulse für die Entwicklung städtischer Quartiere auch von der Stiftung Bauhaus Dessau. Diese ist Mitinitiator des Projekts. In Dessau-Roßlau ist Neuland zu gewinnen. Seit 2002 werden großflächig und innerstädtisch Gebäude abgerissen. Der durch Rückbau neu gewonnene Freiraum soll produktiv gemacht werden: für den Anbau gesunder Lebensmittel und die Produktion erneuerbarer Energien mitten in der Stadt. Es werden neue Grünflächen für ökologische Verbesserungen mitten in der Stadt geschaffen sowie Strategien von Nah- und Selbstversorgung entwickelt. In Zukunft sollen Jugendliche hier auch die Möglichkeit für Ausbildung und Beschäftigung erhalten und neue Berufsbilder wie den Kreislaufmanager, den Energiewirt oder Urbanen Bauer kennenlernen. Damit wird der Quartiershof zugleich zu einem Lernort, indem ökonomische Wertschöpfung mit Bildungs- und Sozialarbeit verknüpft wird.

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Die Plätze 4 bis 20 (alphabetische Reihenfolge) Allgemeingut Boden Initiator Ort Internet

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Steffen Grau 90610 Winkelhaid www.dasmanifest.net

Durch den aufgrund der Niedrigzinspolitik verursachten Anstieg von Grundstückspreisen entwickelte der Initiator ein immer größeres Unverständnis für die Tatsache, dass man Grund und Boden erwerben und besitzen muss. Er verfasste ein Manifest, das auf dem Gedankens Boden = Allgemeingut basiert. Daraus entstand der Verein „Allgemeingut Boden e.V.“, der vorwiegend größere Flächen erwerben möchte, um darauf Wohnmodelle im Sinne des Gemeinschaftsgedankens zu realisieren. Grund und Boden soll als Allgemeingut verstanden und ein ganzheitlicher, ökologischer und nachhaltiger Umgang mit Grund und Boden gefördert werden. Ziel ist es, den Menschen Grund und Boden zu überlassen. Dies geschieht zu einem geringen finanziellen Beitrag, um die Errichtung von gesundem, ökologischem, nachhaltigem und sozialem Wohnungsbau zu unterstützen. Außerdem möchte der Verein soziale Wohn- und Lebensgemeinschaften für Familien und Alleinstehende sowie Ältere und hilfsbedürftigen Menschen fördern und baulich umsetzen.

BALDWALD: Neue Wälder durch Baumpatenschaften Initiator Ort Internet

Forstbetrieb BALDWALD 28203 Bremen www.baldwald.de

Das Projekt BALDWALD ist organisatorisch ein privater Forstbetrieb. Idee des Projekts ist es, über Baumpatenschaften und teilhabenden Aktionen viele Menschen, die selbst nie einen Baum pflanzen können, an neuen Wäldern zu beteiligen. Zwei neue Laub-Mischwälder mit ca. 13.000 Bäumen wachsen bereits, weitere sind geplant. Baumpaten und -patinnen bei BALDWALD haben jederzeit Zugang zu den Patenbäumen, werden auch langfristig informiert und sind vielfältig am Projekt beteiligt. Für eine Baumpatenschaft gibt es eine persönliche Urkunde, die Wegbeschreibung, umfassende Besuchs- und Fotorechte und auf Wunsch jährlich einen neuen Waldbrief.

Projekte

Biomassepark Hugo Initiator Ort Internet

RAG Montan Immobilien GmbH 45141 Essen www.rag-montan-immobilien.de

Der Biomassepark Hugo auf dem Standort des ehemaligen Bergwerks Hugo 2|5|8 in Gelsenkirchen-Buer ist die erste großflächige Kurzumtriebsplantage in einem europäischen Ballungsraum auf einer ehemals bergbaulich genutzten Fläche in der Metropole Ruhr. Auf einer Fläche von ca. 22 Hektar entsteht eine Parkanlage mit schnell wachsenden Gehölzen. Es wird untersucht, wie durch den Biomasseanbau die ehemals bergbaulich genutzte Fläche räumlich als auch sozial wieder in das städtische Umfeld von Gelsenkirchen eingebunden werden kann. Der Biomassepark soll als öffentlicher Raum gestaltet werden, der auch für Projekte der Umweltbildung und für Freizeit- und Erholungsnutzung offen stehen soll. Von der südlich des Biomasseparks gelegenen Halde Rungenberg, die Bestandteil der „Industriekulturroute Ruhrgebiet“ ist, werden Besucher künftig einen Überblick über das Gelände haben und so den Dreiklang aus Halde, Plantage und einer „Natur auf Zeit-Parzelle“ im Norden des Biomasseparks gut nachvollziehen. Der östliche Bereich des Biomasseparks in unmittelbarer Nähe zum Regionalforstamt soll als „Landschaftslabor“ gestaltet werden.

Bodenfunktionsbewertung für die Raum- und Bauleitplanung für Hessen und Rheinland-Pfalz Initiator Ort Internet

Ingenieurbüro Schnittstelle Boden 61239 Ober-Mörlen www.schnittstelle-boden.de http://bodenviewer.hessen.de http://mapclient.lgb-rlp.de

Die Bodenfunktionsbewertung bildet einen zentralen Baustein im Rahmen der Umweltprüfung für das Schutzgut Boden in der Bauleitplanung. Die bisherigen bodenkundlichen, geomorphologischen oder sich auf einzelne Funktionsaspekte beziehenden Ausführungen zum Schutzgut Boden in den Umweltberichten sind bei der Beschreibung und Bewertung des IstZustands durch die Betrachtung insbesondere der natürlichen Bodenfunktionen nach BBodSchG zu ergänzen. Die hierzu erforderlichen Daten und Karten zur Bewertung von Bodenfunktionen und -eigenschaften wurden in einem länderübergreifenden Projekt vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) und dem Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (LGB) in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Schnittstelle Boden erarbeitet. In der Umweltprüfung von Bauleitplänen nach dem Baugesetzbuch (BauGB) werden für die Umweltbelange – und damit auch die Belange des Bodenschutzes – die voraussichtlichen Auswirkungen des Planes beschrieben und bewertet. Dabei wird zunächst der aktuelle Bodenzustand (Ist-Zustand) ermittelt und bewertet. Im Rahmen der Auswirkungsprognose bzw. der Umweltfolgenabschätzung wird eine Bewertung des Bodenzustands bei der Durchführung der Planung vorgenommen. Die Bodenbewertung erfordert eine Beurteilung der im Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) verankerten natürlichen Bodenfunktionen sowie der Funktion der Böden als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte. Aufbauend auf der vergleichenden Bodenfunktionsbewertung von Ist-Zustand und Durchführung der Planung wird der bodenbezogene Kompensationsbedarf ermittelt.

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Familienlandsitzsiedlung Traumland Lychen Initiator Ort Internet

Verein Traumland Lychen (i.Gr.) 99084 Erfurt www.traumland-siedlung.de

Die Familienlandsitzsiedlung (FLSS) besteht aus mehreren Familienlandsitzen (FLS) von jeweils einem Hektar, auf dem jeweils eine Familie lebt. Zusätzlich hat die Siedlung gemeinschaftliche Flächen wie Wege, den zentralen Versammlungsplatz, die Schule, Werkstätten, Weiden u.a.m.

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Zum Projekt gehören derzeit rund 45 Hektar Land inklusive 8 Hektar Wald. Die Besiedlung ist ab Frühjahr 2016 geplant. Ein Hektar ist groß genug, um Lebensraum und Lebensmittel für eine Familie zu bieten und klein genug, um von einer Familie bearbeitet werden zu können. Der FLS ist von einem lebendigen Zaun umgeben, einer dichten Hecke aus Bäumen und Sträuchern, die die natürliche Grenze des FLS darstellt und gleichzeitig Beeren, Früchte, Nüsse, Holz und Windschutz bietet. Die Hälfte bis zwei Drittel jedes FLS wird mit Laub-, Nadel-, Obst und Nussbäumen bepflanzt, so dass mit der Zeit ein Mischwald heranwächst. Jeder FLS verfügt über einen Gemüse- und Kräutergarten. Das Haus auf dem FLS wird aus natürlichem Material gebaut. Die Bewohner der FLSS erschaffen eine vielfältige und intakte Umwelt für Pflanzen, Tiere, Menschen und Boden. Die Verbundenheit mit dem eigenen Stück Land und das gemeinsame Leben und Arbeiten stärken den Zusammenhalt und die Harmonie innerhalb der Familie und der Gemeinschaft der FLSS.

Familienlandsitzsiedlung Weda Elysia Initiator Ort Internet

Weda Eysia e.V. 38889 Wienrode www.weda-elysia.de

Ziel des Projektes ist eine friedliche, gesunde und langanhaltende Gemeinschaft von Menschen, Tieren, Pflanzen und allen anderen Lebewesen. Das Projekt beruht auf einer ganzheitlicheren Idee aus der Anastasia-Buchreihe von Wladimir Megre: Dem Familienlandsitz. Jeder Einzelne bzw. jede Familie der Gemeinschaft möchte einen Hektar Land in einen Waldgarten wandeln um einen idealen Lebensraum für den Menschen mit sauberem Wasser, duftender Luft, gesunder Nahrung und natürlichem Schutz zu schaffen. Der Aufbau des naturgegebenen Lebensraums im Ostharz-Vorland erfolgt schrittweise. Als Forschungs- und Pilotprojekt wird das Vorhaben ohne staatliche Subventionen realisiert. Die Initiatoren befassten sich intensiv mit der Permakultur, traditionellen Heilkräutern, ökologischem Hausbau und Umwelt-Ingenieurwesen. Das Wissen wird zusätzlich für die Allgemeinheit nutzbar gemacht indem Vorträge gehalten und Filmvorführungen organisiert werden.

Projekte

Leitfaden Boden - Aachener Leitfaden zur Bewertung von Eingriffen in das Schutzgut Boden Initiator Ort Internet

Stadt Aachen, Fachbereich Umwelt 52064 Aachen http://aachen.de/de/stadt_buerger/umwelt/pdf/leitfaden_schutzgut_boden.pdf

Im Rahmen der Umweltprüfung zur „Hochschulerweiterung Campus Melaten“ in Aachen wurde ein hoher Anteil an schutzwürdigen und besonders schutzwürdigen Böden ermittelt. Da mit den gängigen Bewertungsverfahren die zu erwartenden relevanten Eingriffe in das Schutzgut Boden bei diesem Projekt nicht fachgerecht wiedergegeben werden konnten, wurde ein allgemeines Bewertungssystem für das Schutzgut Boden entwickelt. Dieses Bewertungssystem ermöglicht, neben dem quantitativen Bodenverlust, d. h. den reinen Flächenverbrauch, auch den qualitativen Bodenverlust über den Grad der Schutzwürdigkeit der Böden vor und nach dem Eingriff zu bemessen und zu bewerten. Damit einhergehend kann der Ausgleichsbedarf direkt abgeleitet werden. Die Bilanzierung des Eingriffes sowie die Ermittlung des Ausgleichsbedarfs erfolgen anhand eines Punktwertverfahrens. Der Leitfaden ermöglicht es der Stadt Aachen, die Belange des Bodens in allen raumwirksamen Planungsvorhaben (insbesondere Bauleitplanung) einzubringen. Darüber hinaus ist der Leitfaden ein wichtiges Instrument für den dringend gebotenen Schritt in eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung, die den besonderen Wert des Bodens anerkennt sowie die Flächeninanspruchnahme auf „grüner Wiese“ auf Innenentwicklung und Flächenrecycling lenkt.

Mission Flachwassertümpel Feuchtbiotop UCKERSDORF Initiator Ort Internet

Wilhelm-von-Oranien-Schule, neu- und altsprachliches Gymnasium 35683 Dillenburg www.wvo-dbg.de

Der Wahlunterrichtskurs „Erdkunde in freier Natur“ koordiniert und führt verschiedene Naturschutzprojekte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen und Einrichtungen durch, um Einsichten in den Klimawandel, den Umweltschutz und die Biodiversität auch aktiv an praktischen Beispielen vermitteln zu können. Ein Projekt war die Neuanlage und Pflege von naturnahen Flachwassertümpeln als Amphibienbiotope. Unter Auflage von Pflegemaßnahmen für schulische Forschungs- und Beobachtungsaufgaben wurde eine ca. 3.000 m2 große Fläche zur Verfügung gestellt, auf der bereits ein Standort für Reptilien angelegt war. Neben diesem sollte eine Feuchtbrache in das Entwicklungs- und Pflegekonzept mit einbezogen werden, um weitere Synergieeffekte für Amphibien, wie Gelbbauchunke, Laub- und Grasfrosch zu erzielen. Mit dem Projekt sollen die Schüler/-innen aber auch andere junge Menschen praktische Möglichkeiten erfahren, aktiv am Naturschutz teilzunehmen, Zusammenhänge in ökologischen Fragen und die Notwendigkeit des Erhalts der Biodiversität zu erkennen.

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Ökologische Aufwertung und Erhalt von Kulturflächen. Förderung der Biodiversität und Schutz landwirtschaftlicher Böden Initiator Ort Internet

Naturlandstiftung Kreis Groß-Gerau 64347 Griesheim www.naturlandstiftung-gross-gerau.de

Die Naturlandstiftung setzt sich für die Erhaltung der Kulturlandschaft im Kreis Groß-Gerau ein und engagiert sich finanziell, aber auch über die eigenen Mitglieder, für eine Verbesserung der Vielfalt und Artausstattung (Biodiversität) der Landschaft in der nördlichen Oberrheinebene.

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Über 20 verschiedene Flächen sind mittlerweile inmitten einer intensiv genutzten Kulturlandschaft (Landwirtschaft, Gemüseanbau etc.) ökologisch aufgewertet worden. Sie reichen von reinen Streuobstwiesen über Heckenanpflanzungen bis hin zu parkwaldartigen Strukturen. Damit sind auch die wertvollen Böden der Oberrheinebene einem Schutz unterzogen und die natürliche Vegetation kann sich dort entsprechend ausbreiten. Die jährliche Pflege dieser Flächen wird von der Naturlandstiftung Kreis Groß-Gerau durchgeführt und finanziert. Die angelegten Biotope dienen nicht nur dem Erhalt einer artenreichen Fauna, sie fördert auch die Wiederansiedlung verschollener Arten. Gleichzeitig sind die betreuten Flächen dem Eintrag von Pestiziden und Nitraten entzogen. Darüber hinaus verhindern die angelegten Flächen die Bodenerosion und tragen zur Grundwasserstabilisierung bei.

Parkbogen Ost in Anger-Crottendorf Initiator Ort Internet

Bürgerverein Anger-Crottendorf 04318 Leipzig www.koenigreich-crottendorf.de

Die Stadt Leipzig möchte in Zusammenarbeit u. a. mit der Bürgerschaft auf einer stillgelegten S-Bahn-Trasse den „Parkbogen Ost“ Wirklichkeit werden lassen: Ein kombinierter Rad- und Fußweg soll den Leipziger Osten mit dem Zentrum und dem Bahnhof verbinden. Direkt am Bahndamm befindet sich die denkmalgeschützte frühere „Karl-Krause-Fabrik“ (VEB Polygraph Leipzig). Ein Investor plant den Bau von Wohnungen. Für das insgesamt etwa 7 ha große Areal besteht ein Bebauungsplan, der bis zu fünfstöckige Bebauung mit Mischnutzung vorsieht. Der Bürgerverein setzt sich dafür ein, dass die 7 ha Fläche nicht versiegelt werden. Der Bebauungsplan soll v. a aus ökologischen Gründen nicht umgesetzt werden. Eine Umsetzung widerspräche nicht nur den bundesweiten Zielen bezüglich der Bodenversiegelung, sondern auch den Stadtentwicklungszielen Leipzigs insbesondere im Blick auf das Stadtklima. Die unmittelbare Lage am Parkbogen Ost ist ein Glücksfall für das Flächenrecycling an der Karl-Krause-Fabrik: In den Medien und der öffentlichen Meinung kann der Bürgerverein vom „Hype“ um den Parkbogen profitieren. Und die Fläche stößt bei den Stadtplanern und Stadtplanerinnen auf Interesse. Das Projekt wurde und wird auf zwei Ebenen realisiert. Mit politischem Lobbying bei Verbänden, Verwaltung, Fraktionen etc. sowie Petitionen. Und mit Veranstaltungen der Umweltbildung und der politischen Bildung im Stadtviertel.

Projekte

Pflanzenbasierte Aufreinigung von schwermetallbelasteten Böden und Gewässern Initiator Ort Internet

iGEM Team Hannover 31171 Nordstemmen www.igem-hannover.de und http://2014.igem.org/Team:Hannover

Das iGEM Team Hannover widmete ihr Projekt der Problematik mit Schwermetallen in der Umwelt: Metalle sind unverzichtbare Rohstoffe, häufig in komplexen Verbindungen mit weiteren Schwermetallen vorliegen. Schwermetalle sind ein weltweites Problem und werden über verschiedene Wege freigesetzt. Sie werden z. B. durch Regen in anliegende Begrünungsstreifen und Regenauffangbecken gespült. Gerade bei sandigen Böden besteht dort die Gefahr der Versickerung und der Kontamination des Grundwassers. In das Grundwasser eingetragen, werden sie direkt oder über die Nahrungskette vom Menschen aufgenommen und können schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen. Die Wirksamkeit derzeitiger Reinigungsverfahren ist abhängig von den chemischen Eigenschaften des jeweiligen Schwermetalls. Folglich gibt es keine einheitliche Methode zur Aufreinigung. Das iGEM Team Hannover hat daher ein Konzept zur pflanzenbasierten Sanierung schwermetallbelasteter Böden und Gewässern mit Hilfe eines modifizierten Proteins entwickelt, das durch eine Reihung metallbindender-Protein-Domänen in der Lage ist, verschiedene Schwermetalle zu binden. Dieses System soll auf der Oberfläche einer Pflanze exponiert werden, damit die Entfernung der Metalle aus Böden oder Gewässern erfolgen kann. Anwendungsmöglichkeiten liegen in der Aufbereitung von Trink- und Abwasser, Klärschlamm sowie der Aufreinigung belasteter Böden.

Running out of Land - Designing strategies for Ammerland‘s competing land use demands – EMiLA Summer School 2014 Initiator Ort Internet

Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Institut für Freiraumentwicklung 30419 Hannover www.emila.eu

Die Konkurrenz um den verfügbaren Boden nimmt zu. Dies führt zu steigenden Flächenpreisen, denen nicht alle Nutzer gleichermaßen gewachsen sind. Unter dem Flächendruck leidet auch die Kulturlandschaft und die Ressourcen Wasser und Boden. Für Landschaftsstruktur, Biodiversität und Bodenqualität relevante Elemente bleibt immer weniger Raum. In dem Projekt „Running out of Land ...“ gingen 35 Studierende und 15 DozentInnen der Landschaftsarchitektur aus 9 Ländern der Frage nach, ob und wie eine wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Koexistenz der im Ammerland aktiven Nutzer möglich ist. Berücksichtigt wurden Interessen von Baumschulwirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutz, Torfabbau, Infrastruktur, Wohnen und Gewerbe. Es wurden Vorträge gehalten, Führungen gegeben, Fragen beantwortet und Vorschläge diskutiert. Das Ergebnis sind interdisziplinäre Konzepte und konkrete Ideen. Sie basieren auf der Kooperation der konkurrierenden Nutzer, indem sie intelligente Mehrfachnutzungen der Fläche und Win-Win-Lösungen für die Nutzer vorschlagen. Dank der engen Kooperation mit dem Regionalmanagement und den regionalen Akteuren konnten die Ergebnisse in die erfolgreiche LEADER-Bewerbung des Ammerlandes einfließen und werden so Einfluss auf die reale Landschaftsentwicklung der Zukunft nehmen.

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Sanierung einer ehemaligen Galvanik in einem Landschaftsschutzgebiet Initiator Ort Internet

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AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung in Kooperation mit der Stadt Wuppertal 45501 Hattingen www.aav-nrw.de

Der AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung unterstützt in Nordrhein-Westfalen Kreise, Städte und Gemeinden: Er saniert auf Antrag der Kommunen Altlastenflächen oder Grundstücke mit schädlichen Bodenveränderungen, wenn z. B. kein Verantwortlicher mehr gefunden werden kann oder wenn dieser finanziell dazu nicht in der Lage ist. Die im Projekt sanierte Fläche wurde bin in die 1950er-Jahre als Galvanik-Betrieb genutzt und liegt in einem landschaftlich und artenschutzrechtlich sensiblen Bereich an der Grenze zu einem Landschaftsschutzgebiet. Austräge der Galvanisierflüssigkeiten verursachten massive Schadstoffbelastungen. Aufgrund des Schadstoffspektrums und der besonderen geologischen sowie hydrogeologischen Verhältnisse vor Ort bestanden keine Erfolgsaussichten für eine aktive hydraulische Sanierungsmaßnahme. Ziel des Projekts war die Verbesserung der Grundwasserqualität auf dem Standort durch einen Bodenaustausch bis zu 9 Metern Tiefe mit umfangreichen artenschutzrechtlichen Schutzmaßnahmen. Um die Ansiedlung verschiedener (auch geschützter) Arten auf dem Standort zu unterstützen, sollten die natürlichen Lebensverhältnisse und somit das Landschaftsschutzgebiet wiederhergestellt werden. Bebaute Flächen wurden entsiegelt.

Stadtentwicklung mit grünem Daumen Initiator Ort Internet

Stadtgemeinde Tulln an der Donau 3430 Tulln an der Donau (Österreich) www.tulln.at

Die Stadtgemeinde Tulln will mit ihrem Projekt zeigen, dass es auch im urbanen Bereich zahlreiche Möglichkeiten gibt, der Versiegelung des Bodens entgegen zu wirken und für ausreichend Grünräume zu sorgen. Um das Stadtbild positiv zu verändern und den Bezug zur Natur auch im urbanen Raum nicht zu verlieren, werden flächensparende Verkehrskonzepte und sinnvolle Siedlungserweiterungen durch die Einplanung von Bauminseln, Baumstreifen, Versickerungsmulden- und Becken gewährleistet. Neben einem schöneren Stadtbild wird vor allem eine natürliche Wasserversickerung innerhalb der Stadt erreicht. Bei Flächen im ruhenden Verkehr wie auf einer Parkfläche, wurde z. B. „Schotterrasen“ verwendet, um den Wasserhaushalt zu gewährleisten. Am Messegelände in der Nähe des Auwaldes wurde sogar auf jegliche Art der Verbauung verzichtet. Auch Pflanzenschutzmittel werden im gesamten Gemeindegebiet nicht verwendet. Der anfallende Klärschlammkompost der voll-biologischen Kläranlage wird zur Rekultivierung von städtischen Grünflächen verwendet. Dank Bodenschutzanlagen werden die abtragenden Kräfte von Wind und Wasser auf den Ackerflächen und anderen Kulturflächen vermindert. Die Grünpatenschaft trägt dazu bei, den Bürgern innerhalb der Stadt eine Möglichkeit zu bieten, sich aktiv am Umweltschutz und der Verschönerung des Stadtbildes zu beteiligen.

Projekte

Temporäre naturnahe Bodenbefestigung mit Holzrosten am Beispiel der Bundesgartenschau 2015 Initiator Ort Internet

Flexposed 82266 Inning www.flexposed.de www.passareco.ch

Das Unternehmen Flexposed verkauft und vermietet innovative Bodenschutzsysteme aus dem nachhaltigen Werkstoff Holz, primär für den temporären und dauerhaften Einsatz in naturnahen Räumen. Damit sollen Naturräume für Freizeitaktivitäten zugänglich gemacht werden, ohne dass sie durch die Nutzung Schaden nehmen, Boden- und Grünflächen werden gegenüber Beanspruchungen durch Fahrzeuge und Fußgänger geschützt. So können Grünflächen intensiv genutzt werden. Die Bodenschutzelemente sollen mehrfach eingesetzt werden am Ende der Lebensdauer umweltverträglich wiederverwertet werden können. Eingesetzt wird das System z. B. bei Großveranstaltungen. Dank dem lammellenartigen Aufbau wird sichergestellt, dass Regenwasser ungehindert versickern und die Vegetation weiter gedeihen kann. Der Boden wird so trotz hoher Belastung vor Verdichtung geschützt und die Besucher gelangen trittsicher trockenen und sauberen Fußes von einer Attraktion zur Nächsten. Innerhalb kürzester Zeit fest mit der Wiese verschmolzen, verbreiten die Holzroste sowohl optisch wie akustisch ein rustikal-romantisches Ambiente. Nach Veranstaltungsende kann das System wieder rückgebaut und anderweitig verwendet werden.

Veranstaltungsreihe „Boden.Schatz“ Initiator Ort Internet

Kreis Steinfurt, Umwelt- und Planungsamt 48565 Steinfurt www.kreis-steinfurt.de

Ziel der Veranstaltungsreihe „Boden.Schatz“ ist es, intelligente Strategien zum Einklang ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Notwendigkeiten in der Nutzung der Ressource Boden zu entwerfen. Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe wird gemeinsam mit den beteiligten Partnern aus den Kommunen, der Landwirtschaft, der Wasserwirtschaft u.v.a.m. an Strategien für einen verbesserten nachhaltigen Boden- und Flächenschutz im Kreis Steinfurt gearbeitet. Die Funktionen des Bodens zu erhalten, ist eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung unserer Gesellschaft. Dabei gilt es, die verschiedenen Funktionen, welche oftmals gegensätzlichen Nutzungsansprüchen unterliegen, für künftige Generationen zu erhalten. Insbesondere die Untere Bodenschutzbehörde des Kreises Steinfurt hat sich zur Aufgabe gemacht, neben dem nachsorgenden Bodenschutz (Wiederherstellung von Bodenfunktionen, Sicherung und Sanierung von Böden und Grundwasser etc.) auch dem vorsorgenden Bodenschutz im Form von Bodenbewusstseinsbildung mehr Bedeutung beizumessen. Ein regionaler Flächenkongress -wie ‚Boden.Schatz‘- ist für den Kreis Steinfurt dafür ein geeignetes Instrument.

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Vorsorgender Bodenschutz beim Einsatz von Holzerntetechnik im Landeswald (HEEB – Holz Ernte Entscheidungshilfe Brandenburg) Initiator Ort Internet

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Landesbetrieb Forst Brandenburg 14471 Potsdam www.forst.brandenburg.de

Waldböden werden als essentielles, limitiertes Naturkapital des Forstbetriebes kaum wahrgenommen, da er in Deutschland kein knappes Gut ist. Die Holznutzung wird vorwiegend von kurzfristiger Wirtschaftlichkeit, technischer Machbarkeit oder logistischen Vorgaben und weniger von ökologischen Rücksichtnahmen bestimmt. Die Möglichkeiten zur Wahl nicht nur technisch geeigneter, sondern auch standörtlich angepasster oder sogar besonders umweltverträglicher Holzernteverfahren werden von der Forstpraxis meist nicht ausreichend genutzt. Vom Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) wurde eine Arbeitsgruppe mit der Erarbeitung eines auf die Anforderungen und Zielsetzungen einer vorbildlichen Landeswaldbewirtschaftung ausgerichteten Bodenschutzkonzeptes bei der Holzernte beauftragt. Grundlage des Vorsorgekonzeptes ist eine fünfstufige Wertklassifizierung der gesetzlich geschützten Bodenfunktionen (Produktion, Lebensraum, Regelung) sowie der technischen Bodenfunktion als Widerlager für einwirkende Maschinenkräfte. Je höher der Bodenfunktionswert, umso weniger Fläche ist für die Bestandesfeinerschließung zu „opfern“. Je geringer die technische Befahrbarkeit, umso höher sind die technisch-organsisatorischen Restriktionen.

Projekte

Die 20 besten Projekte im Themenfeld Regionaler Garten- und Gemüsebau

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Platz 1 ANNALINDE Gärtnerei – Erhaltung des Kulturgutes Stadtgärtnerei durch ökologischen Gartenbau und partizipative Bildungsprojekte Initiator Ort Internet

ANNALINDE gGmbH 04177 Leipzig www.annalinde-leipzig.de

Die ANNALINDE gGmbH betreibt soziale urbane Landwirtschaft im Leipziger Westen. Ziel ist es, Orte des Austauschs und des Lernens zu Fragen des lokalen und ökologischen Anbaus von Lebensmitteln, der biologischen Vielfalt, des nachhaltigen Konsums, des verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen und einer zukunftsfähigen Nachbarschafts- und Stadtentwicklung zu schaffen. Die gemeinnützige Organisation betreibt einen Gemeinschaftsgarten und belebt eine Gärtnerei wieder, in der Gemüse nach den Maßstäben des ökologischen Landbaus ebenso wie soziales Miteinander und wechselseitiges Lernen kultiviert werden. Zusätzlich wird noch in diesem Jahr eine städtische Streuobstwiese auf einer alten Industriebrache etabliert, um diese für partizipative Bildungsangebote im Bereich der Umweltbildung und darüber hinaus zu nutzen. Die ANNALINDE gGmbH sieht sich als modellhaftes Bindeglied und Multiplikator zwischen den Gemeinschaftsgärten als Begegnungs- und Bildungsorten, der regionalen, ökologischen Landwirtschaft als Teil der lokalen und ressourcenschonenden Ökonomie sowie regionalen VerbraucherInnen, um so auch das Bewusstsein für die Bedeutung städtischen Grüns und des Bodens als wichtigster Ressource zu fördern.

BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Regionaler Garten- und Gemüsebau

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Platz 2 BioKräuter aus Oberhavel Initiator Ort Internet

Biokräuterei – Matthias Anders 16515 Oranienburg www.biokraeuterei.de

Die BioKräuterei Oberhavel will ein Beispiel dafür geben, wie nachhaltiges Wirtschaften unter regionalen Bedingungen verwirklicht werden kann, verbunden mit der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Vermittlung von Bildung für nachhaltige Entwicklung und von entsprechenden Kompetenzen. Mit der BioKräuterei Oberhavel sollte von Beginn an eine regional verankerte Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und umgesetzt werden. Durch Zusammenwirken von Erfahrungswissen und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, gestützt durch die Anwendung moderner Technologie, sollte ein Modell nachhaltigen Wirtschaftens in der Region Brandenburg geschaffen werden. Bestandteil der Strategie ist die Entwicklung einer hohen Bodenfruchtbarkeit in Wechselwirkung mit einer hohen Biodiversität. Dabei werden bewährte Arbeitsweisen insbesondere im Hinblick auf die Bodenverbesserung genutzt aber auch in Zusammenarbeit mit Fachleuten und Wissenschaftlern/innen neue Arbeitsweisen geschaffen. Der Anbau der Pflanzen erfolgt nach biologischen und ökologischen Gesichtspunkten. Er unterliegt den Richtlinien und Kontrollen des Verbund Ökohöfe und der EU.

Projekte

Regionaler Garten- und Gemüsebau

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Platz 3 Bodenstationen Ökostation Freiburg Initiator Ort Internet

Ökostation Freiburg 79110 Freiburg www.oekostation.de/bodenstationen

Das Umweltbildungszentrum in Freiburg entwickelt innovative und attraktive Projekte zur Umweltbildung und zur nachhaltigen Entwicklung. Ein ökologisches Modellhaus und ein naturnahes Gartengelände mit Biogarten und Kräutergarten laden zur Besichtigung ein. Die Ökostation führt Veranstaltungsreihen, Seminare und Workshops für die Öffentlichkeit durch. Wichtige Zielgruppen sind Schulen und Kindergärten und Familien mit Kindern als Multiplikatoren. Die Ökostation bietet als außerschulischer Lernort vielfältige Möglichkeiten, Natur und Umwelt praktisch kennen zu lernen. BODENSTATIONEN an der Ökostation ist ein Programm, das verschiedene Angebote für alle Altersgruppen anbietet. Dies ermöglicht lebenslanges Lernen rund um das Themenfeld Boden. Ziel ist es, zu vermitteln, wie wichtig ein gesunder Boden ist und wie jeder Mensch selbst dazu beitragen kann, Boden zu erhalten, zu schützen und zu verbessern. Circa 15.000 Teilnehmer besuchen die Ökostation jährlich bei circa 600 Veranstaltungen. Schwerpunkt sind die Besuche im grünen Klassenzimmer.

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Die Plätze 4 bis 20 (alphabetische Reihenfolge) Bioveganes Gemüse, gemeinschaftlich angebaut Initiator Ort Internet

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Solidarische Landwirtschaft Gemeinschaftsgärtnerei Wildwuchs e.V. 30169 Hannover www.solawi-wildwuchs.de

Gründungsanstoß für die Gemeinschaftsgärtnerei war das Bedürfnis, die aktuellen Missstände der Agrarwirtschaft nicht weiter hinzunehmen, die zu Lasten der Lebensmittelqualität, der Verbrauchergesundheit und der natürlichen Boden- und Wasserkreisläufe gehen. Ein grundlegend veränderter Ansatz ist gefragt, durch den die Erzeuger wieder in die Lage versetzt werden, unter ethisch und ökologisch vertretbaren Bedingungen gesunde und schmackhafte Lebensmittel zu erzeugen. Unter „Solidarischer Landwirtschaft“ wird eine Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft verstanden, die ihre Verantwortung für eine gesunde Agrikultur ernst nimmt und praktisch umsetzt. Die Mitglieder der SOLAWI verpflichten sich, die Ernte eines kleinen Bauernhofs zu einem Festbetrag abzunehmen und unter sich − ohne teuren Zwischenhandel − aufzuteilen. Zudem bringen sich die Verbraucher aktiv beim Anbau mit ein und durch das Zusammentreffen entstehen aus der Gemeinschaft heraus neue Verbindungen (z. B. Kochgruppen). Abgerundet wird dieses Konzept in unserer Erzeugergemeinschaft durch die konsequent vegane Anbauweise des Gemüses. Aus ethischen und ökologischen Gesichtspunkten wird auf jegliche Zufuhr tierischer Bestandteile in den Betriebsablauf verzichtet und im Zuge des Anbaus sollen keine Tiere zu Schaden kommen. Auf der Fläche zur eigentlichen Gemüseproduktion wird eine Fruchtfolge gewählt, die möglichst günstig das Nährstoffangebot des Bodens nutzt.

Boden erleben Initiator Ort Internet

Max-Planck-Gymnasium Karlsruhe 76327 Pfinztal www.schulgaerten-bw.de

Im Rahmen des Biologieunterrichts zu dem Thema Ökologie wurden die Jahrgangsstufe 10 des Max-PlanckGymnasiums durch zahlreiche Referate zu den Themen „Zukunft Boden“ und „Sortenvielfalt“ über die Problematik und die kritische Situation des Bodens und der Biodiversität aufgeklärt. In dem Projekt „Gärtnern im Quadrat“ wollten die Klassen ihr so angeeignetes Wissen noch einmal vertiefen und sich aktiv an dem Aufbau eines nachhaltig fruchtbaren Bodens beteiligen. Jeweils zu zweit legten sie in einer Kiste einen Quadratgarten an. Mit zwei unterschiedlichen Bodensubstraten sollten in den Gruppen die verschiedenen Wachstumsvorgänge beobachtet und verglichen werden. Es wurden vier verschiedene Samen und Setzlinge in die Kästen gepflanzt, die über einen längeren Zeitraum gepflegt und beobachtet wurden.

Projekte

Der „Fürstliche Spalierobstgarten“ im Putbusser Park – zurück zu einem Garten Eden Initiator Ort Internet

Stadt Putbus in Kooperation mit dem Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen 18581 Putbus www.putbus.de

Das Biosphärenreservat Südost-Rügen hat im Rahmen der Bekämpfung des Riesenbärenklaus den alten Spalierobst- und Küchengarten des Fürstenhauses zu Putbus wiederentdeckt und gemeinsam mit der Stadt Putbus beschlossen, dieses einzigartige Zeitzeugnis wieder in Stand zu setzen. Ziel der geplanten Rekonstruktion ist es u. a., zukünftig alte heimische Obstarten und die Gartenkultur des 19. Jahrhunderts., aber auch moderne Formen des Gartenbaus für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Die Wiedereinführung der gärtnerischen Tradition an dem historischen Standort fördert den Erhalt und Wiederanbau alter Obst-, Kräuter- und Gemüsesorten sowie die Wiedererreichung der Bodengesundheit in einer lange vom Bärenklau überwucherten Fläche. Die langfristige Erhaltung und die nachhaltige Nutzbarmachung genetischer Ressourcen, der Anbau und die Vermarktung regionaler, den Standortbedingungen angepasster Gemüse-, Obst- und Kräutersorten und die Gesunderhaltung des Bodens sind die zentralen Themen , die im Garten erreicht und vermittelt werden sollen.

Essbares München Initiator Ort Internet

Green City e.V. 80337 München www.greencity.de

Green City e.V. ist seit 1990 als Umweltverein in München aktiv. Ziel ist die Entwicklung einer „Essbaren Stadt“, in der öffentliche Grünanlagen mit Nutzpflanzen bepflanzt werden, die dann von den BürgerInnen geerntet werden können. Damit soll ein Bewusstsein für boden- und klimabewusste Lebensmittelproduktion geschaffen werden. Inzwischen wurde auf einer Fläche von 250 m², die von der Stadt München zur Verfügung gestellt wurde, ein Garten angelegt und ein Garten- und Bildungsprojekt entwickelt. Green City begleitet das Projekt und führt zusätzliche Bildungsmaßnahmen durch: Wissensvermittlung über ökologischen Anbau, lokalen und saisongerechten Nutzpflanzenanbau, die langen Transportwege der Lebensmittel und des damit verbundenen CO2-Ausstoßes. Gegärtnert wird nur ökologisch, mit Bewusstsein für Klima und Boden. In Einzelbeeten übernehmen die Bürger­ Innen selbst Bepflanzung und Pflege, zusätzliche Gemeinschaftsbeete werden von allen betreut. Diese Beete stehen auch anderen Besuchern für Bildungsmaßnahmen zur Verfügung, zum Beispiel benutzen umliegende Schulen die Beete als „Grünes Klassenzimmer“. Im Vorbeigehen pflücken ist in den Gemeinschaftsbeeten erlaubt.

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Floratop® und „Heimatkontor“. Die Erden aus der Region – für die Region Initiator Ort Internet

Humus- & Erden-Kontor GmbH 37249 Neu-Eichenberg www.humus-erden-kontor.de

Das Floratop® Regionalerdensystem ist ein franchiseartiges Dienstleistungsprodukt, mit dem Erden und Sub­ strate auf Kompostbasis sowohl regional hergestellt als auch vermarktet werden.

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Mit diesem Konzept werden ursprünglich rein zum Zweck einer Abfallbehandlung konzipierte und operierende Kompostierungsbetriebe mit der zusätzlichen Kompetenz ausgestattet, ein nachgefragtes Erdensortiment für den Hobby- und Profigartenbau sowie für die Landwirtschaft aus Regionalkomposten und anderen weitgehend regionalen Rohstoffen herzustellen. Diese Produkte werden sonst i.d.R. in zentralisierten Betrieben der Erdenindustrie produziert. Alle Produkte werden unter „regionalem Label“ (z. B. Oberhessen, Hannover) in Kombination mit der geschützten Dachmarke Floratop® vermarktet. Der Vertrieb der Produkte erfolgt „nahe am Kunden“ über den Aufbau eines regionalen Verkaufsstellennetzes (z. B. Kompostierungsanlagen, Wertstoffhöfe, Handel, GaLaBau- und Landwirtschaftsbetriebe).

Freiluftsupermarkt – zwischen wöchentlicher Gemüsekiste und täglichem Selbergärtnern Initiator Ort Internet

bauchplan ).( 81541 München www.freiluftsupermarkt.de

Auf Basis des Gedankens der Wiederentdeckung des Erntens im urbanen Alltag will das Projekt für Entdeckerinnen und Kundinnen der Freiluftsupermärkte die Selbsternte mit dem Erlebnis der Unmittelbarkeit der Produkte und Produktionszyklen koppeln. Das Einkaufserlebnis wird um die Erntephase verlängert, es wird zum Landschaftserlebnis. Freiluftsupermarktkundinnen bekommen einen Bezug zu ihrem erworbenen Produkt, erkennen Abweichungen von der Norm als Qualität, Diversität und Wahlmöglichkeit werden durch die Direkternte gefördert. Die urbane Nahrungsmittelstrategie wird zu einem städtebaulichen Instrument im Übergang zwischen Landwirtschaft und Stadt. In den beerntbaren Landwirtschaftsparks werden die Relationen von Fläche und Boden, Zeit und Witterung in Bezug auf die von uns benötigten Nahrungsgrundlagen neu erlebbar. Idee ist es, jenseits des urbanen Gärtnerns urbane Nahrungsmittelproduktion nahe an die Konsumenten zu bringen und eine Naturerfahrung durch das Ernten im urbanen Alltag zu ermöglichen.

Projekte

Gemüsebeete statt Ziergewächse Initiator Ort Internet

Garten AG der Reichenberg Schule 64385 Reichelsheim www.reichenberg-schule.de

Die Garten AG besteht aus 12 Kindern aus der 1. bis 4. Klasse sowie Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die sich 1 x in der Woche treffen und sich um den Schulgarten der Schule kümmern. Geleitet wird die Garten AG von einem Fachwart für Gartenbau und einer Lehrerin. Ursprünglich wuchsen in den acht Pflanzkübeln auf dem Schulhof einige Zierpflanzen und Unkraut. Die Kinder kamen auf die Idee, aus den Pflanzkübeln einen Gemüsegarten zu machen, um zu sehen, zu riechen und zu schmecken, wie anders das eigene Gemüse im Vergleich zu Produkten aus dem Supermarkt ist. Da in der Schule in einer Koch AG auch regelmäßig gekocht wird, gibt es in der Schule direkte Abnehmer für das Gemüse.

Generationengarten Junges Gemüse und Alte Eiche Initiator Ort Internet

Aktiv in MV gGmbH Freie Grundschule Bröbberow 18258 Bröbberow www.aktivinmv.de

Das Ziel des generationsübergreifenden Gartens ist es, ganzheitliches Wissen an Kinder weiterzugeben. Dies geschieht nicht nur durch die Lehrkräfte im Rahmen des Unterrichts oder durch die Erzieher im Schulhort, sondern auch durch Menschen, die sich jahrelang mit dem Thema Garten beschäftigt haben und ihr erworbenes Wissen an die jüngere Generation praxisorientiert weitergeben möchten. So zeigen z. B. Senioren und Biolandwirte den Kindern, wie man früher einen Boden bearbeitet oder ein Feld bestellt hat. Durch einen lebendigen, integrativen Dialog zwischen Menschen aller Altersgruppen wird gegenseitiges Verstehen und voneinander Lernen ermöglicht. Gleichzeitig können unterschiedliche Potenziale und Fähigkeiten genutzt werden. Ein unbeschwertes Lernen im Freien und das gemeinsame Arbeiten in der Natur und die Erfahrungen durch die Natur fördern eine gegenseitige Wertschätzung. Vor allem erwächst die Achtung vor der Umwelt und darauf aufbauend das Bewusstsein, sie zu schützen. Leitgedanke des Gartens ist daher: „Nur wer etwas zu schätzen gelernt hat, der schützt es auch.“

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Gesundheit durch fermentierten Kompost Initiator Ort Internet

Stephan Lehmann 14193 Berlin www.gruenes-getriebe.de (im Aufbau)

Ausgehend von dem Leitsatz des Projektes „Die Gesundung der Menschen fängt bei der Düngung, dem Misthaufen an“, entstand während der praktischen Arbeit bei einer Gewässersanierung in Franken der Gedanke, ob es möglich wäre, Bodengesundheit in andere Aggregatzustände zu überführen.

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Lange Jahre der empirischen Arbeit waren notwendig, um letztlich ein Herstellungsverfahren zu entwickeln, das dieses erlaubt. Es handelt sich im Prinzip um ein Produkt aus fermentiertem und in Wasser gelöstem Kompost. Durch dieses Verfahren werden wertvolle Mikroorganismen aus dem Kompost vermehrt. So können diese hilfreichen Mikroorganismen in viele verschiedene Anwendungsbereiche gebracht werden, wie z. B. Ernährung, Pflege, Gesundheit, Natur und vieles mehr. Maßnahmen, bei denen dieses Verfahren zum Einsatz kommt, sind z.B. die Beimpfung von Lebensräumen sowie bei der Gewässer- und Bodensanierung und der Baumpflege. Ergänzt wird die Arbeit durch Schulungen zur Durchführung der oben genannten Maßnahmen, durch die Entwicklung von Methoden zur praktischen Umsetzung und der Entwicklung und Gestaltung von Biotopen.

Gutes Gemüse – Initiative für eine nachhaltige Landwirtschaft Initiator Ort Internet

Gutes Gemüse e.V. 76356 Weingarten www.gutesgemuese.de

Gutes Gemüse ist eine Initiative zur Förderung der naturnahen Landwirtschaft und der nachhaltigen Entwicklung im lokalen Kontext der Gemeinde Weingarten. Ziel ist die Produktion von Lebensmitteln, die gut schmecken und gesund sind, die kurze Transportwege haben und die Wirtschaft vor Ort stärken und die zu einem Erhalt und Ausbau der Bodengesundheit beitragen. Die Initiative stützt sich dabei auf drei Schwerpunkte: Aufbau einer Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi), über die rund 100 Personen lokal angebautes Gemüse beziehen und mit ihrer finanziellen Vorleistung zum Erhalt und Ausbau der ökologischen Landwirtschaft beitragen. Bildungsaktivitäten, wie z.B. Koch-Veranstaltungen, Feldbegehungen und Feldeinsätzen zum Kennenlernen der ökologischen Feldarbeit, öffentliche Diskussionsveranstaltungen und Filmabende. Gründung eines lokalen „Farmers Market“, der privaten ErzeugerInnen eine einfache Absatzmöglichkeit für überschüssiges Obst und Gemüse bietet und eine Einkaufs-Gemeinschaft für Fleisch und Milchprodukte aus ökologischer Produktion in der Region schaffen soll.

Projekte

Permakultur-Park Bischbrunn Initiator Ort Internet

Jonas Gampe 97836 Bischbrunn www.kreislauf-gaerten.de

Durch das Anlegen des Permakultur-Parks sollten folgende Haupteffekte erzielt werden: Herstellung von eigenem Obst, Gemüse, Feldfrüchten und Kräutern, Experimentier-Gelände für alternative Anbau- und Gestaltungsmethoden, Raum für Seminare und Workshops sowie ein Erholungs- und Schau-Garten für Besucher. Die Umsetzung sollte sich möglichst auf Ressourcen vor Ort beziehen und gänzlich ohne chemische und auch stark konzentrierte biologische Hilfsmittel auskommen. Dadurch konnten einige neue Techniken der Beet-Anlage entwickelt werden. Durch die Anlage von Feldhecken aus essbaren und heimischen Wildgehölzen, dreier Feuchtbiotope, unterschiedlicher Wiesenflächen, einer Streuobstwiese, vielfältigen Gemüsebeeten, eines Waldstückes, mehreren Wärmefallen, Sukzessionsflächen, viele Natursteinmauern und eines Erntelandes wurden die Haupteffekte erfüllt. Positiven Nebeneffekte sind Humusbildung statt Erosion, Förderung der Biodiversität, Windschutz, Ansiedlung viele Wildbienen und andere Nützlinge, Wasserrückhaltung, Schaffung neuer Lebensräume usw. Hecken und Wald sind so angeordnet, dass sie das Gemüsewachstum unterstützen, die Wiesenmahd dient der Feldanlage und mit dem Gehölzschnitt werden Hoch- und Hügelbeete angelegt. So sind äußerst effektive Kleinkreisläufe entstanden, die viel Arbeit und Materialkosten sparen.

Regenerierung von degradierten Böden durch ökologisch nachhaltigen Dünger Initiator Ort Internet

Global Flow Nadine Antic 72829 Engstingen www.albfertil.de

Die albfertil GmbH ist ein Ingenieurdienstleister für Abfall- und Wertstoffmanagement und hat sich zur Aufgabe gesetzt, alternative Entsorgungs- oder Weiterverarbeitungsoptionen zu finden. In der Lebensmittelindustrie haben viele Firmen bei der Entsorgung der in großen Mengen anfallenden organischen Abfälle nur mangelhafte Entsorgungsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang ist die Gesellschaft auf die Verarbeitung von organischen Abfällen zu hochwertigem Sekundärdünger gestoßen. Dabei werden die Abfälle nicht nur recycelt, sondern auch aufgewertet, womit ein kostengünstiger, energiearmer, emissionsfreier und natürlicher Dünger produziert wird. Das Verfahren beruht auf der gezielten Verarbeitung des Materials durch Würmer. Wurmhumus enthält sowohl pflanzenverfügbare Nährstoffe als auch eine große Menge und Vielfalt an Bodenleben, Huminsäuren, Enzymen und Botenstoffen. Dadurch stärkt Wurmhumus die Pflanzen und beugt Krankheiten sowie Schädlingen vor. Weitere Vorteile durch den Gebrauch des Wurmdüngers sind u. a. die Pufferung des pH-Werts der Böden, eine höhere Wasserspeicherfähigkeit, Minimierung von Auswaschungen, Reduzierung von Krankheits- und Schädlingsdruck sowie eine langfristige Förderung des Humusgehalts.

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Texas – Bio – Gold Initiator Ort Internet

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Texas Bio-Energie GmbH & Co. KG 49661 Cloppenburg www.texas-bioenergie.de

„Texas Bio Gold“ ist ein Substrat zur Bodenverbesserung. Der Betreiber der Biogasanlage separiert aus den anfallenden Gärresten ein Drittel der Feststoffe. Diese Feststoffe werden mit diversen Zuschlagstoffen und Mikro­ organismen angereichert. Das gewonnene Produkt enthält neben nährstoffreichem organischem Grundmaterial wasserspeichernde Bestandteile und pflanzenverfügbare Nährstoffkombinationen. Das Substrat nimmt einen hohen Anteil seines Eigengewichts an Feuchtigkeit auf und gibt über lange Zeit gleichmäßig Nährstoffe und Wasser wieder ab. Durch die weiteren Inhaltsstoffe wie Mikroorganismen, Pflanzenkohle, Urgesteinsmehl, Keramikpulver und die darin enthaltenen Spurenelemente und Mineralien wird den vorhandenen Flächen Biomasse zugeführt. So wird eine wirksame Vorsorge gegen bereits vielflächig vorhandene Bodenschädigungen durch Erosion, Verdichtung, Versalzung und Überdüngung vorgenommen. Das Substrat hat eine nachhaltige Wirkung, da durch den Humusaufbau in den Flächen die Desertifikation des Bodens verhindert wird.

Verbesserung der Ernährung und des Einkommens in 7 Dörfern in Zentralkalimantan Initiator Ort Internet

Susila Dharma – Soziale Dienste e.V. 21109 Hamburg www.susiladharma.de

In Bukit Batu, Zentralkalimantan/Indonesien hatten die Dorfbewohner vor Beginn des Projekts große Schwierigkeiten, auf erodierenden Böden genügend Erträge zu erzeugen, um eine ausgewogene Ernährung ihrer Familien sicherzustellen. Um den ständigen Einsatz großer Mengen an Pestiziden, Herbiziden und chemischen Düngemitteln zu vermeiden, wurden zwei landwirtschaftliche Zentren aufgebaut, in denen der Bevölkerung nachhaltige und ökologische Landwirtschaft vermittelt werden – etwa die Eigenproduktion von Samen und Setzlingen oder die Herstellung ökologischer Düngemittel wie Humus. Bisher wurden ca. 300 Familien im Einrichten und Bestellen von Hausgärten zur Eigenversorgung geschult, um die Ernährung der Menschen mit Vitaminen und Mineralien zu verbessern. Der PH-Wert des Bodens verbesserte sich an vielen Stellen deutlich. Keiner der Teilnehmer verwendet noch chemische Düngemittel oder Pestizide. Die Familien ernähren sich kontinuierlich mit hochwertigem Gemüse. In einer zweiten Phase sollen nun weitere 150 Familien in das Programm aufgenommen werden.

Projekte

WirGarten - Deine GemüseGenossenschaft Initiator Ort

Matti Pannenbäcker 21335 Lüneburg

In der GemüseGenossenschaft „WirGarten Lüneburg eG“ können die Mitglieder mit dem Kauf von Genossenschaftsanteilen einjährige Ernteverträge abschließen, die sie das ganze Jahr über wöchentlich mit Bio-Gemüse versorgen. WirGarten wird von professionellen Gärtnern betrieben und liefert das Gemüse an zentrale Orte, wo die Mitglieder ihre Ernteanteile abholen und passende Kochrezepte zur Saison erhalten. Darüber hinaus können Mitglieder ihren stadtnahen WirGarten besuchen, freiwillig mitarbeiten und an Events teilnehmen. Mit regelmäßigen Veranstaltungen wie der gemeinsamen Kartoffelernte, Gartenführungen, Gartenfestivals und Running Dinners soll eine lokale Bewegung für eine neue Kultur und Wertigkeit von Essen, Kochen, Lebensmitteln, Landwirtschaft, Natur und damit auch Boden geschaffen werden. Das Gemüse aus dem WirGarten wird weit über den EU-Bio-Standards angebaut. Durch eine weite sechsjährige Fruchtfolge, die ausschließliche Verwendung samenfester Sorten bei einer Vielfalt von mehr als 50 angebauten Kulturen, den Verzicht auf organische Handelsdünger tierischer Herkunft sowie die Anlage von Blühstreifen auf den Gemüseflächen wird ein wertvoller Beitrag zur Arten- und Saatgutvielfalt sowie zur Bodengesundheit geleistet.

Wurmpalast.de – Biomüllentsorgung und kommunale Bodenverbesserung durch Regenwürmer und Wurmhumus Initiator Ort Internet

Dr. Kai Behnke 49324 Melle www.wurmpalast.de

Ziel des Projektes ist die Gewinnung eines umweltfreundlichen Bodendüngers durch Bioabfallverwertung. Pro Sekunde landen in Deutschland 313 Kilo Lebensmittel im Müll. Völlig unsinnig ist die investierte Arbeit, die Nutzung oder Überbeanspruchung von Böden, das investierte Potenzial, wenn die Lebensmittel letztlich nur für die Müllkippe produziert werden. Gleichzeitig degradieren weltweit Böden, das heißt: Vielerorts verschlechtert sich die Bodenqualität immens. Ein Grund hierfür kann u. a. eine unzureichende Zufuhr von organischem Dünger sein. Das Projekt möchte einen Beitrag zur Milderung des Problems leisten. Dies geschieht durch das Anlegen von „Regenwurmfarmen“ bzw. „Wurmkisten“. Der entstehende Biomüll wird einfach an Regenwürmer verfüttert. Deren Ausscheidungen (Wurmhumus) stellen einen hervorragenden natürlichen Pflanzendünger dar. Der Dünger wird einfach in die ersten zwanzig Zentimeter des Oberbodens (im Garten, auf einem Acker etc.) eingegraben. Zudem fallen durch die Regenwurmfarmen noch diverse Wurmkokons an, welche, nachdem die Würmer geschlüpft sind, beispielsweise für eine gute Durchlüftung des Bodens sorgen.

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

ZusammenWachsen – Ein Bildungs- und Erfahrungsgarten Initiator Ort Internet

Malteser Hilfsdienst e.V. 12353 Berlin www.malteser-berlin.de/manna

Das Bild der Gropiusstadt ist von vielen Hochhäusern gekennzeichnet. Kaum jemand besitzt einen eigenen Garten. So wundert es nicht, dass viele Kinder nicht wissen, woher die Pommes kommt. Woraus wird Ketchup gemacht und wächst der Kürbis am Baum? Kinder nehmen das Essen zwar zu sich, setzen sich aber kaum mit der Herkunft und dessen Verarbeitung auseinander.

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Daher sieht das Familienzentrum einen großen Bedarf in der Bildung über und das praktische Erleben von Garten und Natur. Im Gegensatz zum schulischen Unterricht haben die Kinder im Bildungs- und Erfahrungsgarten die Möglichkeit, sich Natur und Umwelt praktisch anzueignen. Die Kinder können die Entwicklung im Garten real miterleben und in einem Pflanzentagebuch dokumentieren. Die Nachwuchsgärtner bauen Gemüse selbst an, lernen verschiedene Regenwasserauffanggeräte kennen und sehen, dass Laub kein Abfall ist, sondern sich hervorragend als Material zur Beetaufbereitung eignet. Der Bau eines Insektenhotels verrät vieles über die Gartenbewohner. Die Kinder erfahren mehr zur Klima- und zur Bodenkunde. Tastspiele, bewusstes Hören von Gartentieren sowie Becherlupen lassen Kinder zu Naturforschern werden.

Projekte

Die 20 besten Projekte im Themenfeld Ausgestaltung von Pachtverträgen

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Platz 1 Vergabe kirchlicher Landpachtflächen in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Initiator Ort Internet

Evangelische Kirche Mitteldeutschland 39104 Magdeburg www.ekmd.de www.ekmd.de/kirche/themenfelder/ pachtvergabeverfahren/

Von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands werden ca. 75.000 ha land- und forstwirtschaftliche Fläche verwaltet. Die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen erfolgt über Pachtverträge mit regionalen Landwirtschaftsbetrieben. Bei der Pächterauswahl stehen dabei nicht die wirtschaftlichen Aspekte im Vordergrund, sondern die regionale Bewirtschaftung und der nachhaltige Umgang mit dem Boden. In den Pachtverträgen ist festgelegt, dass bei der Bewirtschaftung u. a. dem Umweltschutz in angemessener Weise Rechnung zu tragen ist. Insbesondere auf Bodengesundheit, Gewässer- und Artenschutz ist zu achten. Bodenerosion ist mit zumutbarem Aufwand zu vermeiden. Fäkalund Klärschlämme, Fäkalien, gewerblicher Kompost, Papierschlämme oder vergleichbare Stoffe dürfen auf die Flächen nicht aufgebracht werden. Der Bewirtschafter ist verpflichtet, auf eigene Kosten die ordnungsgemäße Bewirtschaftung in Form von Bodenuntersuchungsergebnissen und/oder Sortennachweisen über Saat- und Pflanzgut zu belegen. Neben einer Reglung zum verantwortungsvollen Umgang mit dem Boden ist für die EKM eine sozialgerechte Verteilung des Bodens von großer Wichtigkeit.

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Ausgestaltung von Pachtverträgen

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Platz 2 Unser Land in der Region Initiator Ort Internet

BioAcker e.G. 57234 Wilnsdorf in Arbeit

Die BioAcker e.G. ist eine gewerbliche Genossenschaft, die landwirtschaftliche Flächen erwirbt und diese unter der Bedingung einer regional eingebundenen ökologischen Bewirtschaftung verpachtet. Ziel ist es, durch die ökologische Landwirtschaft die Fruchtbarkeit des Bodens langfristig zu bewahren und nachhaltig zu steigern, hochwertige Lebensmittel in Verbindung mit größtmöglicher Biodiversität hervorzubringen und Menschen und Tieren damit eine gesunde Lebensgrundlage zu schaffen. Die BioAcker e.G. pflegt und bewahrt Kulturlandschaften als Ort und Heimat für menschliche Gemeinschaften. Vor diesem Hintergrund erwirbt die Genossenschaft mit dem Geschäftsguthaben ihrer Mitglieder landwirtschaftliche Flächen, um sie regional eingebundenen Höfen zur ökologischen Bewirtschaftung zur Verfügung zu stellen, die sich den Zielen der Genossenschaft verpflichten. Die Mitglieder der Genossenschaft sollen in Gemeinschaft mit den Menschen auf den Höfen die Möglichkeit haben, persönliche Verantwortung für Grund und Boden wahrzunehmen und sich am Leben der Betriebe zu beteiligen. Dies soll ein Beitrag zur Entwicklung neuer und zukünftiger Eigentumsformen für eine nachhaltige Landwirtschaft sein.

Projekte

Ausgestaltung von Pachtverträgen

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Platz 3 Pachtvertrag zur regional eingebundenen Bio-Bewirtschaftung Initiator Ort Internet

Kulturland eG 29456 Hitzacker www.kulturland-eg.de

Die Kulturland eG organisiert als Genossenschaft „Allmende“ für die ökologische Landwirtschaft mit einer gemeinschaftlichen Verantwortung für landwirtschaftlichen Grund und Boden. Sie unterstützt regional eingebundene, bäuerlich geführte Biohöfe, die direkt vermarkten, den Hof öffnen, Naturschutzmaßnahmen durchführen, betreute Menschen integrieren oder pädagogisch mit Schulklassen arbeiten. Mit den zinsfreien Einlagen der Genossen kauft die Kulturland eG Ackerland, Wiesen, Weiden, Hecken und Biotope zur Weiterverpachtung an Landwirte. Die Genossen werden möglichst direkt am Hofleben beteiligt. Der Pachtvertrag der Kulturland eG garantiert dem Landwirt eine langfristige Flächensicherheit zu leistbarer Pacht. Im Gegenzug verpflichtet er sich über den Ökolandbau hinaus zur Einhaltung einer Reihe von Bedingungen, die die Einbindung des Hofes in dessen gesellschaftliches Umfeld gewährleisten. Damit soll sichergestellt werden, dass die genannten Leistungen des Hofes für die Region in der betrieblichen Entwicklung planmäßig verankert werden.

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Die Plätze 4 bis 5 (alphabetische Reihenfolge) Erneuerung der Pachtverträge mit Schwerpunkt Bodenverbesserung und Umweltschutz Initiator Ort Internet

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Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Kieve-Wredenhagen 17209 Wredenhagen http://kirche-kieve-wredenhagen.jimdo.com

Im Kirchengemeinderat hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit der Frage beschäftigt, wie die Kirchengemeinde ihrer Verantwortung als Landbesitzer in ökologischer und nachhaltiger Sicht besser gerecht werden kann. Als einer der Pächter auf biologischen Landbau umgestiegen und der Kirchengemeinde vor Augen geführt hat, was möglich ist, hat sich die diese durch verschiedene Fachleute informieren lassen und anschließend ihre Pachtverträge soweit überarbeitet, dass der Bodenschutz und die Bodenverbesserung zentraler Bestandteil der Pachtbedingungen geworden ist. Derzeit liegen die neuen Pachtverträge zur Überprüfung in der Kirchenverwaltung in Schwerin. Anschließend sollen mit den Pächtern Einzelgespräche geführt werden und die ersten auslaufenden PV ersetzt werden.

Kirchenland ist ein Bodenschatz Initiator Ort Internet

Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau 55128 Mainz www.zgv.info

Mit der Ausgestaltung eines EKHN-Musterpachtvertrages wurden für die Pächter Nutzungseinschränkungen festgesetzt, die zum Ziel haben, die Bodenfruchtbarkeit auf Dauer zu erhalten, mögliche zukünftige Landnutzungseinschränkungen zu verhindern, den ökonomischen Wert des Landes und die Biodiversität in der Kulturlandschaft zu erhalten. So besteht ein absolutes Anbauverbot für gentechnisch veränderte Pflanzen sowie ein Ausbringverbot für Klärschlamm und Abwässer. Außerdem besteht ein generelles Verbot von Landnutzungsänderungen wie Grünlandumbruch (Zustimmungspflichtigkeit von Landnutzungsänderungen durch die Kirchenverwaltung), eine Pflicht zum Erhalt von Landschaftselementen (Bäume oder Sträucher dürfen nur mit Zustimmung der Kirchenverwaltung entfernt werden) und ein Verbot des Abtrags von Humusboden. Als weitere Ergänzung des EKHN-Musterpachtvertrags wurde während der letzten Jahre ein Verbot der Ausbringung von Biogasgärresten, die der Bioabfallverordnung oder der EU-Hygieneverordnung unterliegen, eingefügt. Die Ausbringung hofeigener Biogasgärreste, die durch die Düngeverordnung geregelt ist, ist auf EKHN-Kirchenland weiterhin uneingeschränkt erlaubt.

Projekte

Die 20 besten Projekte im Themenfeld Bildung und Öffentlichkeitsarbeit

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Platz 1 2000 m2 Initiator Ort Internet

Zukunftsstiftung Landwirtschaft 10117 Berlin www.2000m2.eu/de

Die globale Landwirtschaft braucht einen Paradigmenwechsel, der den Ressourceneinsatz minimiert und im Kreislauf führt. Überkonsum wie Unterernährung, Überbeanspruchung wie Verödung des Bodens gilt es gleichermaßen zu überwinden. Vor diesem Hintergrund suchten die Initiatoren des Projektes 2000 m² nach einem verständlichen Symbol und nach einem Rahmen, in dem sich diese komplexe Materie bildhaft darstellen und in einfachen Geschichten erzählen lässt. Wie können abstrakte Themen wie Bodenerosion, Biodiversität, gesunde Welternährung, Klimaanpassung, Kohlenstoff- und Stickstoffkreislauf vielen Menschen so fassbar werden, dass sie den eigenen Beitrag schätzen und gemeinsame Veränderungen einschätzen können, dabei Spaß haben und Mut bekommen zu eigenen Schritten? Die Tatsache, dass 1,4 Milliarden Hektar Ackerfläche weltweit rund 7 Milliarden Menschen ernähren, bietet ein eingängiges Bild. Auf 2000 m², etwa einem Viertel Fußballfeld muss alles wachsen, was ein Mensch an Ackerfrüchten verbraucht. Die Zukunftsstiftung Landwirtschaft hat dieses Feld zunächst gezeichnet und beschrieben. Auf einer Webseite, in Leporellos und Broschüren erklärt sie in verschiedenen Sprachen, was es mit „meinen 2000 m²“ auf sich hat. Zusätzlich wurde tatsächlich ein „Kleiner Weltacker an der Havel“ angelegt, der seit 2014 öffentlich bestellt wird. Zuerst spiegelte er wider, was weltweit auf 1,4 Mrd. ha angebaut wird. Jetzt wird gezeigt, dass 2000 m² mehr als genug sind, um einen Menschen gut und gesund zu ernähren.

BodenWertSchätzen

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Bildung und Öffentlichkeitsarbeit

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Platz 2 Bodengarten Initiator Ort Internet

Gartenarbeitsschule Ilse Demme 14199 Berlin www.gartenarbeitsschule.de

Gerade in Städten geht Kindern, Jugendlichen, aber auch Erwachsenen der unmittelbare Kontakt zur Natur und im Speziellen zum Boden verloren. Nur durch eine nachhaltige Bildung hin zu einem verbesserten Bodenbewusstsein und einer Wahrnehmung der Belange des Bodenschutzes kann die Ressource Boden langfristig geschützt werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt suchte zunächst nach einer Möglichkeit, das Interesse der Menschen für das Thema Boden zu wecken. Kinder begegnen vielen Themen meist viel unvoreingenommener als Erwachsene. Zudem ist die Sensibilisierung für viele Problematiken einfacher und effektiver, da man sie ihnen auf spielerische und bildhafte Weise näher bringen kann. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für den berlin- und deutschlandweit ersten Bodengarten erschien die Gartenarbeitsschule Ilse Demme in Charlottenburg-Wilmersdorf ideal. Der Bodengarten bietet als experimentelle Werkstatt Kindern und Jugendlichen eine vielfältige, anspruchsvolle und lebendige Möglichkeit, mitten in der Stadt den Boden kennenzulernen, zu erleben und zu verstehen. Mit Hilfe einer Handreichung und Infomaterial können sich Schul- und Kindergartengruppen einen Tag mit dem Boden selbstständig gestalten. Hierbei steht das aktive und selbsttätige Erkunden des Mediums im Mittelpunkt. Die Kinder haben Platz, an offenen Lernstationen experimentell naturwissenschaftliche Phänomene zu erforschen und eine Verbindung zu den anderen Angeboten der Gartenarbeitsschule zu schaffen.

Projekte

Bildung und Öffentlichkeitsarbeit

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Platz 3 Bodenwahrnehmung für Natur- und Landschaftsführer in Schutzgebieten Initiator Ort Internet

Terolog GmbH 21335 Lüneburg www.terolog.de

Die Terolog GmbH initiiert, entwickelt und führt Projekte im Bereich Umweltschutz und Regionalentwicklung durch. Themenschwerpunkte sind neben aktuellen Fragen des Naturschutzes Bodenmonitoring und Bodenkommunikation. Bisher spielen bei Natur- und Landschaftsführungen die Aspekte des Bodenschutzes kaum eine Rolle. Daher ist das primäre Anliegen des Projektes, zertifizierte Natur- und Landschaftsführer in Schutzgebieten für das Thema „Boden“ zu interessieren, mit dem Ziel, sie als kompetente Multiplikatoren für das Thema „Boden als schützenswerte Ressource“ zu gewinnen. Natur- und Landschaftsführer sollen motiviert und vor allem aktiv dabei unterstützt werden, Bodenaspekte in ihr jeweils bestehendes Gästeführungskonzept zu integrieren. Das Projekt geht dabei davon aus, dass das Thema Boden geeignet ist, die Attraktivität von Gästeführungen zu steigern und somit den Natur- und Landschaftsführern einen zusätzlichen Nutzen zu verschaffen. Es geht also nicht darum, spezielle neue „Bodenführungen“ zu entwickeln, sondern bewährte Konzepte dort zu erweitern, wo es sinnvoll und eine Bereicherung ist.

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Bildung und Öffentlichkeitsarbeit

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Sonderpreis Fräulein Brehms Tierleben: „Lumbricus terrestris – Der Regenwurm“ Initiator Ort Internet

Barbara Geiger 10117 Berlin www.brehms-tierleben.com

Gründungsidee war der Gedanke, die Inhalte des Tierbuchklassikers Alfred Brehms Tierleben mit den Mitteln des Schauspiels in die heutige Zeit zu übertragen. Mit den Stücken soll die Bedeutung der jeweiligen Tierarten für die Natur aufgezeigt werden. Die Komplexität der Natur und die Zusammenhänge, in denen die jeweiligen Tierarten stehen, sollen vermittelt werden. Mit dem Stück „Lumbricus terrestris – Der Regenwurm“ wird die Bedeutung des Regenwurms für die Fruchtbarkeit des Bodens aufgezeigt und welche Konsequenzen Überdüngung, Bodenverdichtung und das unsachgemäße Pflügen des Bodens für den Regenwurm haben. In ausführlichen Recherchen werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über die Tierart gesammelt und dann von der Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Barbara Geiger in eine für eine öffentliche Präsentation angemessene Form gebracht. Das etwa einstündige Stück wird von einer in die Rolle des Fräulein Brehm schlüpfenden Schauspielerin vor Publikum präsentiert. Dabei kann die Schauspielerin sich ganz und gar auf ihre eigenen Mittel bei der Darstellung verlassen. Ergänzt wird das Spiel ausschließlich durch eine größere Anzahl von Bildern und Tonbeispielen.

Projekte

Bildung und Öffentlichkeitsarbeit

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Sonderpreis Feldrandschilder „Wir stehen auf Boden“ Initiator Ort Internet

Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e.V. (KLJB) 53604 Bad Honnef – Rhöndorf www.kljb.org/bodenfruchtbarkeit

Die Bundesversammlung der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands e.V. hat im März 2014 den Beschluss „Lebendige Böden – verstehen, respektieren, schützen“ gefasst und sich dafür ausgesprochen, das Thema präsent zu machen und auch die nicht-landwirtschaftliche Öffentlichkeit für den Wert fruchtbarer und lebendiger Böden zu interessieren und auf das, was in der Landschaft, auf dem Acker und im Wald passiert, aufmerksam zu machen. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee von Feldrandschildern zu den Themen Bodenfunktionen, Bodennutzung, Grünland, Regenwürmer, Fruchtfolge und Waldboden. Die Schilder sollen u. a. an Feld- und Wegrändern sowie an Jugendbildungsstätten aufgestellt werden. Sie sollen wissenswerte Fakten vermitteln, aber auch zum Nachdenken und spielerischen Ausprobieren anregen. Im Rahmen der Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche sollen mit den Feldrandschildern Impulse für die Auseinandersetzung mit landwirtschaftlichen Themen im Rahmen von Gruppenstunden in den KLJB-Ortsgruppen, aber auch Ideen für weiterführende Aktionen (Schilderrallye, Hofbesichtigungen, Ausheben einer Bodengrube, ...) gegeben werden. Bis August 2015 wurden bereits mehr als 750 Schilder in den Diözesanverbänden aufgestellt.

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Die Plätze 6 bis 20 (alphabetische Reihenfolge) Ausstellung „Fruchtbare Erde – Geschichten von Bodenleben und Hülsenfrüchten“ Initiator Ort Internet

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GartenWerkStadt 35037 Marburg www.gartenwerkstadt.de

Mit der Ausstellung möchten die Initiatoren einen breiten Einblick in das Thema Boden und seine Bedeutung für unsere Lebensmittelversorgung bieten. Es geht um die Fragen, wie Boden entsteht, was einen fruchtbaren Boden überhaupt ausmacht und durch welche Bewirtschaftungsformen die Fruchtbarkeit erhalten und verbessert werden kann. Gleichzeitig werden auch folgende politische Fragen aufgegriffen: Wer hat Zugang zu Land? Wie viel Land steht pro Person zur Verfügung? Wie wird das Land weltweit genutzt und wie können wir Boden so nutzen, dass auch noch kommende Generationen ausreichend Lebensmittel anbauen können? Rund um diese Fragen wurde ein Schaugarten gestaltet. Dazu entwickelte das Kernteam der GartenWerkStadt passende Ausstellungstafeln zur Erklärung für eine breite Öffentlichkeit. Außerdem wurde ein begleitendes Veranstaltungsprogramm, bestehend aus Ausstellungsvernissage, Erntefest, einer Open-Air-Kino-Reihe mit thematisch passenden Filmen und Ausstellungsführungen organisiert. Den ganzen Sommer über entstanden so spannende Gespräche mit und unter den BesucherInnen, die fasziniert davon waren, was es zu dem Boden unter unseren Füßen alles zu sagen und zu erleben gibt. Damit auch Projekte außerhalb von Marburg von der Ausstellung profitieren können, ist sie so konzipiert, dass sie auch an anderen Orten, z. B. in anderen Gärten oder auch einfach so, gezeigt werden kann.

Bodenerlebnisse im Kreis Steinfurt Initiator Ort Internet

Kreis Steinfurt – Umwelt- und Planungsamt 48565 Steinfurt www.kreis-steinfurt.de

Die Untere Bodenschutzbehörde des Kreises Steinfurt hat sich zur Aufgabe gemacht, dem vorsorgenden Bodenschutz in Form von Bodenbewusstseinsbildung mehr Bedeutung beizumessen. Boden soll begreifbar und sichtbar gemacht werden, Bodenbewusstseinsbildung soll mit Fokus auf verschiedene Funktionen erreicht werden (z. B. Archivfunktion bei Plaggeneschen, Biotopentwicklungspotenzial bei Extremstandorten). Im Kreisgebiet existieren mehrere Bodenprofilstandorte mit den für die Region typischen Bodentypen. Auf Infotafeln und -flyern erfährt der Besucher Wissenswertes zum Standort, dem Bodentyp und seine Bedeutung für den Menschen und seine Umwelt. Jeder Standort hat mindestens einen Geocaching-Punkt. Auf der jeweiligen Internetseite des Caches findet man zahlreiche Informationen und Fragen, die nur nach Besuch vor Ort beantwortet werden können und die sich mit dem Bodentyp befassen. Weiter ist an jeder Infotafel eine Internetverknüpfung „Ort via QR-Codes“ hinterlegt, mit dem der entsprechende Flyer auf der Homepage des Kreises Steinfurt abgerufen werden kann. Zusätzlich bietet der Kreis Steinfurt an den Lernstandorten ein Schulungsangebot mit verschiedenen Aktionen und praktischen Versuchen an. Vortragsangebote runden das Angebot ab.

Projekte

BodenSchätze – Geschichte(n) aus dem Untergrund Initiator Ort Internet

Varusschlacht im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese 49565 Bramsche-Kalkriese www.kalkriese-varusschlacht.de

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Wanderausstellung, die den Zusammenhang zwischen Boden, Leben, Kunst, Geschichte, Archäologie und Forschung in den Fokus rückt. Ziel war eine Ausstellung, die dem Boden emotionale Qualitäten verleiht und zugleich sein breites Spektrum an Fähigkeiten als Künstler, Ernährer, Vermieter, Muse, Kulturfreund und Sammler thematisiert. Bei der Umsetzung wurde auf bodenkundliches Vokabular verzichtet und stattdessen versucht, Sachverhalte in Alltagsgeschichten zu übersetzen. So begegnet der Besucher nun dem beherzten Bademeister, der Diva mit den Wellnesstipps und dem Marathonläufer, der niemals aufgibt. Die Böden erhalten eine Stimme und zugleich eine Persönlichkeit und eigene Geschichte. Dazu ‚zaubert‘ die große BodenZauberMaschine Ton, Schluff und Sand und zeigt so, wie und aus welchen Bestandteilen Boden besteht. Die Ausstellung setzt auf inhaltliche Überraschungen, Interaktion und hochwertiges Design. Der ungewöhnliche Zugang soll dem Besucher AHA-Effekte und vor allem Identifikationsmöglichkeiten eröffnen. Denn nur was wir schätzen und lieben, werden wir auch schützen. Doch dazu muss man sich ja erst einmal richtig kennenlernen. Eben dazu soll die Ausstellung ihren Beitrag leisten.

Bodenschätze in der Hohen Börde Initiator Ort Internet

Frau Steffi Trittel, Bürgermeisterin der Gemeinde ‚Hohe Börde‘ 39167 Hohe Börde www.hoheboerde.de

In der Magdeburger Börde in Sachsen-Anhalt befinden sich die aktuell am höchsten bewerteten Böden Deutschlands. Trotzdem ist die Region heute fast nur noch bei Agrarexperten für ihre verbreitet vorkommenden fruchtbaren Böden bekannt. Bei weiten Teilen der Bevölkerung fehlt das Wissen um die Grundlagen der Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln. Noch stärker gilt das für das Wissen um die Notwendigkeit des dauerhaften Erhalts der Ressourcenfunktion der Böden (z. B. nachhaltige Bewirtschaftung und Bodenschutz). Diesem Defizit will die Gemeinde mit Maßnahmen zur Wiederbelebung des Wissens über Böden begegnen. In Kooperation mit ortsansässigen Landwirten sollen an ausgewählten und bewusst unterschiedlich beschaffenen Standorten Bodenstationen errichtet werden. Dort erhalten interessierte Gruppen die Möglichkeit, sich über Bodeneigenschaften, über ihre Nutzung und über Verfahren zur schonenden Bodenbewirtschaftung zu informieren. Dazu dienen fest installierte Tafeln mit standortbezogenen Informationen sowie nach Bedarf für praktische Untersuchungen bereitgestellte Geräte. Speziell ausgebildete Gästeführer werden den bei der Gemeinde angemeldeten Gruppen an den Bodenstationen vertiefende Informationen über Geologie, Bodentypen, Bodenarten, Beschaffenheit, Bodenleben usw. vermitteln. Auch schonende Bearbeitungsverfahren, Fruchtfolgen usw. werden, wenn möglich im Beisein der Landwirte, erläutert. Die Informationen werden auf die Gruppen zugeschnitten aufbereitet. Für jeden Standort werden spezielle Flyer gedruckt.

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Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Bodenschutz.com [Komm] – mach mit! Initiator Ort Internet

Umweltbundesamt GmbH Österreich 1090 Wien, Österreich https://bodenschutz.wordpress.com

Bodenkunde und Bodenschutz an einer Schule anregend und spannend zu unterrichten stellt für viele Lehrende eine Herausforderung dar. Das Wissen in der Gesellschaft zu den Berufsbildern rund um Bodenkunde ist gering. Das Projekt „Bodenschutz.com [Komm] – mach mit!“ vernetzt SchülerInnen, Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsbetriebe in Wien und Niederösterreich rund um das Thema Boden.

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Im Rahmen des Projektes erarbeiten Schulen der 1. bis 12. Schulstufe und ein Kindergarten mit der Universität für Bodenkultur, der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, dem Bundesforschungszentrum für Wald, dem ADAMAH BioHof sowie dem Stift Klosterneuburg, welche Relevanz Bodenschutz für die Gesellschaft hat und welche Berufe direkt von produktiven Böden abhängen. Zu den wichtigsten Elementen zählen Schulworkshops mit Bodenexperimenten und Exkursionen zu Wirtschaftsbetrieben und Forschungseinrichtungen. Anhand von Experimentstationen erarbeiten sich die SchülerInnen Wissen über die Bodenfunktionen. Schüler, die selbst schon Bodenwissen erworben haben, geben dieses über „peer teaching“ an Jüngere weiter. Das Mitmachen in den Wirtschaftsbetrieben ermöglicht vor Ort zu erfahren, wie erfolgreiches Wirtschaften rund um gesunden Boden aussehen kann, der Besuch der Bodenlabore zeigt, wie vielfältig die Berufe rund um Boden sind. Die Vernetzung der Schulen erfolgt über einen Web-Blog, in dem alle Aktivitäten innerhalb des Projektes dokumentiert werden.

Bruno Braunerde und die Bodentypen Initiator Ort Internet

Anett Hofmann 8057 Zürich www.sciencelab.uzh.ch/index.php?id=179

Zum Projekt „Bruno Braunerde und die Bodentypen“ gehören handgezeichnete Cartoonfiguren, die 20 verschiedene, im deutschsprachigen Raum häufig vorkommende Böden auf spielerische Weise vorstellen. Die Namen, Adressen und Berufsbezeichnungen der Figuren sind Eselsbrücken für Bodeneigenschaften und Bodenfunktionen (z. B. „Heidi Podsol“ mit Heidevegetation). Die Bodenfiguren sind die deutschsprachige Adaption eines Originalkonzepts mit acht schottischen Böden des James Hutton Instituts, Schottland. Die Grundidee wurde von Anett Hofmann stark erweitert. Die Zeichnungen der Bodenfiguren betonen die Farbigkeit und Vielfalt der Böden und deuten durch die Haare (Pflanzenbewuchs) die jeweilige Landnutzung an. Zusätzlich wurde ein interaktives Schulwandbild entwickelt, das eine Landschaftsillustration (fiktive süddeutsche Landschaft) zeigt, in die fünfzehn der zwanzig Bodenfiguren mit Magnetkarten eingeordnet werden können. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, einen landschaftlichen und nutzungsbezogenen Zusammenhang zwischen den einzelnen Figuren herzustellen. Außerdem wurden die Cartoonfiguren als Glasuntersetzer (Bierdeckel) für die Abgabe an Ständen etc. produziert.

Projekte

DIE BODEN SCHAFFT Initiator Ort Internet

DIE BODEN SCHAFFT 10967 Berlin www.die-boden-schafft.de

Gründungsidee war es, zusätzlich zu immer neuem Wissen über Boden etwas Konkretes, Materielles und Bedeutendes zu schaffen – nämlich den Humus selbst. Humus ist die Grundlage unserer gesamten Lebensmittelproduktion und wird trotzdem in Wissenschaft oder Praxis bisher kaum wahrgenommen. Humus ist der organische Teil des Bodens, der dafür sorgt, dass alle Pflanzen sich gut im Boden verankern und über die Wurzeln ausreichend mit Luft, Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Er ist außerdem Lebensraum für viele Bodentiere und -organismen, die aus Garten-, Küchen- und landwirtschaftlichen Resten wieder fruchtbaren Boden herstellen können. Und er verklebt die mineralischen Bestandteile, damit sie dem Boden erhalten bleiben und nicht ausgespült oder weggeblasen – also erodiert – werden können. DIE BODEN SCHAFFT möchte Menschen unterstützen, die sich aktiv für eine Humus(re)produktion einsetzen wollen bzw. das bereits seit Jahren tun: Hausfrauen und -männer, Klein- bzw. urbane Gärtner/innen, Landwirte und Komposthersteller/innen u.v.a. Die Unterstützung erfolgt z. B. über Kompostworkshops und -beratungen, Vorträge und Diskussionsveranstaltungen, Bodenbegutachtungen und -analysen. Es werden Empfehlungen zur Bodenverbesserung gegeben. Zusätzlich unterstützt die Initiative Maßnahmen wie Garten- und Kompostführungen sowie Kunst- und Upcyclingworkshops.

Ein Blick nach unten – Bodenbildung für alle Initiator Ort Internet

NABU Umweltwerkstatt Wetterau 61194 Niddatal www.umweltwerkstatt-wetterau.de

Boden und Bodenkunde sind seit längerem Thema in den Aktivitäten der NABU Umweltwerkstatt Wetterau, die Bodenkundeveranstaltungen für Kinder und Erwachsene durchführt. So gibt es u. a. im NABU-Garten verschiedene Angebote zum Thema Boden, in denen z. B. die Herstellung von Kompost und Terra preta gezeigt und der gute Umgang mit Boden in der Gartenarbeit erlebbar gemacht wird. Um Material zur Anregung von Aktivitäten und zur Vertiefung des Themas zur Verfügung zu stellen, entstand eine für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren gestaltete Bodenbroschüre, mit der die Kinder auch selbstständig arbeiten können. Als mobiles Angebot soll nun zum Thema „Klima und Boden“ ein Elektro-Fahrzeug ausgerüstet werden, um insbesondere in Schulen und bei der Multiplikatorenausbildung Zusammenhänge wie Entstehung des Treibhauseffektes, Humusabbau als Teilursache des Klimawandels und Auswirkungen des Klimas auf Böden zu verdeutlichen. Als Ergänzung ist hierzu eine spezielle Fortbildung geplant, um Übungsleiter zu qualifizieren. Ab 2016 soll es außerdem eine Naturführerausbildung mit dem Schwerpunkt „Landwirtschaft, Ernährung und Boden“ geben.

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Faszinosum „Boden“ Initiator Ort Internet

Wissenschaft für Kids mit Tüftelfakor/ Leitung Projektgemeinschaft Faszinosum „Boden“ 12532 Berlin www.faszinosum-boden.de (im Aufbau)

Das Projekt Faszinosum „Boden“ möchte das Thema „Boden“ Kindern, Schülern, Lehrern und Eltern nahe bringen. Hierzu bildete sich eine Projektgemeinschaft aus Schulen, Unternehmen, Universitäten, Trägern der Jugendhilfe und der Berliner öffentlichen Hand. Vermittelt werden sollen die Inhalte durch Erlebnis, Eigenmotivation und Spaß am Thema.

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Neben einem fächerübergreifenden Unterricht an den Partnerschulen wurden hierzu verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Realisiert wurden u.a. eine Mit-Mach-Ausstellung und Mit-Mach-Aktionen im Einkaufszentrum sowie bei Schulfesten, Ortsteilfesten bzw. Wohnungsgesellschaften. Es wurden Projektwochen und Aktionstage durchgeführt. Weitere Schülerprojektwochen Faszinosum „Boden“ sind für die folgenden Jahre geplant, die ihren Abschluss im Jahr 2017 auf der IGA 2017 finden. Eine Vernetzung von Schulen im In- und Ausland via Skype ermöglicht den Austausch zum „Forschungsthema Boden“. Die jeweiligen Ergebnisse werden in der Presse und im Internet durch die eigene Webseite und den Partnerseiten präsentiert.

Mit dem Boden durch das Jahr – Bodenständiges Niedersachsen Initiator Ort Internet

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) 30655 Hannover www.lbeg.niedersachsen.de

Anlässlich des internationalen Jahres des Bodens wurde vom LBEG eine Ausstellung konzipiert, die (ohne viele Worte) einen Blick unter unsere Füße ermöglicht. Für 12 exemplarisch ausgewählte niedersächsische Landschaften werden die Böden und typische darauf erzeugte Produkte dargestellt. Die Ausstellung wurde als Indoor- und als Outdoorvariante erstellt. Die Indoor-Variante besteht aus 13 Bannern (12 Landschaften und eine Einführung) sowie einer begehbaren Karte, die eine Verortung der Landschaften und ihrer Böden in Niedersachsen ermöglicht. Bei der Outdoorvariante ist die Karte auf einem der Großbanner integriert. Zusätzlich findet sich hier ein Erläuterungstext zum LBEG. Begleitend zur Ausstellung wurde eine Broschüre mit weiteren Informationen zu den dargestellten Landschaften, ihren Böden und Nutzungen in Deutsch und Englisch erstellt. Die Ausstellung kann kostenfrei (auch über das Jahr 2015 hinaus) beim LBEG entliehen werden. Mit dem Projekt möchte das LBEG sein Wissen über die Bedeutung und die Eigenschaften der Böden für Landwirtschaft und Umwelt einer breiten Öffentlichkeit nahe bringen. Dazu wird das „Fachwissen Boden“ auf verständliche und teilweise spielerische Weise präsentiert.

Projekte

Save our Soils – Rettet unsere Böden Initiator Ort Internet

Eosta / Nature & More 2742 RH Waddinxveen, Niederlande www.rettetunsereboeden.de

Eosta zählt zu den größten Handelsunternehmen für Bio-Obst und -Gemüse weltweit. Die internationale Informationskampagne „Save Our Soils – Rettet unsere Böden“ (kurz: SOS) wurde gemeinsam mit der Ernährungsund Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ins Leben gerufen. Die Kampagne soll mit Hilfe von öffentlichkeitswirksamen Aktionen, prominenten Unterstützern und verständlich aufbereitetem Informationsmaterial die Aufmerksamkeit auf die Bodenproblematik lenken. Gleichzeitig wird der ökologische Landbau als Lösung präsentiert. Dabei ist die zentrale Botschaft: Jeder Einzelne kann Boden gutmachen! Schon allein der Kauf von Bio-Produkten kann entscheidend zur Bodenrettung beitragen. Darüber hinaus kann der Verbraucher mit der Facebook-Aktion „Ich mag Bio“ aktiv zum Bodenretter werden: Denn jedes „Like“ der Facebookseite „Save Our Soils“ setzt 5 Euro aus dem 2015 gegründeten „Save Our Soils – Rettet unsere Böden“-Fonds frei. Das ist genug, um 500 Quadratmeter fruchtbaren Boden zu erhalten.

SOIL > SOUL > FOOD, Green Me Film Festival 2015 Initiator Ort Internet

Nic Niemann & Bernward Geier 53804 Much www.greenme.de

„Green Me“ startete als Drehbuchwettbewerb und Filmlounge und ist inzwischen zu einem richtigen Filmfe­ stival geworden. Es wird seit 8 Jahren in Berlin anlässlich der Berlinale veranstaltet. Während des Festivals werden dotierte Filmpreise (Green Me Award) für die Kategorien „Bester Kinofilm“, „Bester Dokumentarfilm“ und „Bester Kinder- und Jugendfilm“ vergeben. Im Jahr 2015 stand das Festival unter dem Thema „Soil > Soul > Food“ und es wurden als Sonderpreiskategorien Auszeichnungen im Bereich „Boden“ und „Food“ gegeben. Das Festival erreichte mehrere tausend Besucher. Schirmherrin für das Festival war 2015 die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit Dr. Barbara Hendricks. Neben den 13 Wettbewerbsfilmen wurden 30 grüne Filme – vom Klassiker bis zur Weltpremiere – gezeigt. Das Festival ist für jeden erschwinglich. Ein Tagesticket mit Zugang zu allen Filmen im Programm sowie Verpflegung mit Getränken und Snacks (alles bio) kostet nur 5 Euro bei freiem Eintritt für Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre. Im Rahmen des Green Me Forums liefen 20 Panelveranstaltungen und Diskussionsrunden. Viele Panels waren dem Bodenthema gewidmet.

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BodenWertSchätzen

Wettbewerb zum Schutz des Bodens

Studentische AG Bodenkunde Hildesheimer Land – AG BokuHiLa Initiator Ort Internet

Sarah Matheis, Jasmin Karaschewski 31141 Hildesheim www.uni-hildesheim.de/bokuhila

Das Verständnis von Prozessen und Faktoren, die auf den Boden einwirken und zu seiner Entstehung führen, ist eine Grundlage zur Schaffung eines „Bodenbewusstseins“. Der Bodenschutz kann nur besser positioniert werden, wenn breites Wissen geschaffen und weiter in die Gesellschaft getragen wird.

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Die Gründungsidee hinter der AG BokuHiLa ist, dass alle Studierenden trotz hohem Leistungsdruck die Chance haben sollen, ihren Interessen nachzugehen und diese weiter zu entwickeln. Ein interessenbasiertes, forschendes Lernen fördert das Verständnis deutlich mehr als das vorwiegende Streben nach einer guten Note. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich die TeilnehmerInnen von BokuHiLa mit bodengeographischen und landschaftsgenetischen Fragestellungen. Die AG BokuHiLa bietet den Rahmen für die Vertiefung verschieden­ ster bodenkundlicher Inhalte, die nicht in der Lehre geleistet werden können. Besonders im Fokus steht hier die feldbodenkundliche Geländeerfahrung, die im Studium häufig in viel zu geringem Umfang vermittelt werden kann, allerdings absolut elementarer Bestandteil einer bodengeographischen Ausbildung sein muss. Die Vielfalt des Hildesheimer Raumes, mit den fruchtbaren Böden der Börde und auch der Nähe zur Mittelgebirgsschwelle, bietet als „Forschungsraum“ optimale Bedingungen für dieses Projekt. Bei der selbstständigen Erforschung dieses Raumes wird der Austausch mit anderen Interessierten auch außerhalb der Universität umgesetzt (z. B. Exkursionen, Lehrpfade).

Terra Preta in unsere Gärten – Wege in die Zukunft Initiator Ort Internet

Grundschule im Beerwinkel 13589 Berlin www.beerwinkel.de / www.back-to-our-future.org

Im Zuge der Neugestaltung des Schulhofs wurde in der Grundschule im Beerwinkel ein neuer Schulgarten geschaffen und beschlossen, den Garten in einen Terra Preta-Garten umzuwandeln. Um den Schüler/innen ein schnelles Erfolgserlebnis beim Pflanzen und Ernten zu schaffen, wurde die Erzeugung von Terra Preta in Kompostkisten erprobt, was mit einer sehr guten Ernte wunderbar funktionierte. So wurde der Schulgarten im Mai 2013 unter dem Motto „Terra Preta in unsere Gärten“ mit einem großen Gartenund Informationsfest für alle Schulmitglieder, Freunde, Offizielle und Experten eröffnet. In nachfolgenden Modulkursen und Schwerpunktkursen lernten die Schüler/innen, mit Geräten umzugehen, untersuchten die verschiedenen Bodenschichten und -arten, schichteten Terra Preta Beete auf und probierten Pyrolyse zur Gewinnung der Holzkohle. Inzwischen ist der Begriff Terra Preta in vielen Klassen bekannt, da bei der Aktion „Jeder Klasse einen Obstbaum“ beim Pflanzen Terra Preta Erde mit eingefüllt und den Mitschülern die Funktion der schwarzen Erde erklärt wird.

Projekte

Wir sind Boden Initiator Ort Internet

Peter Schawerda 2103 Langenzersdorf, Österreich www.bildungsschmiede.at

Boden ist nicht nur Grundlage für die landwirtschaftliche Produktion, sondern hat auch lebenswichtige Bedeutung für die gesamte Gesellschaft. Leider verschwinden in unserer Gesellschaft der Wert und das Wissen um diese Lebensgrundlage. Es wird nicht mehr hinterfragt und bewusst gemacht, woher z. B. das scheinbar unbegrenzt verfügbare Trinkwasser kommt, wodurch es sauber gehalten wird, welche Rolle die Wasserspeicherfähigkeit eines Bodens im Klimawandel und dessen Extremereignissen spielt, wie durch den Aufbau von Humus im Boden die Bindung von CO2 erfolgen kann. Vor allem die jüngere Generation ist sich dessen immer weniger bewusst. Aus diesem Grund wurden in Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen Projekttage für die 7. Jahrgangsstufe entwickelt. An diesen werden Bodenproben im Gelände genommen und an 5 Stationen einfache Versuche und Experimente zu Bodenfunktionen durchgeführt. Anschließend werden die Ergebnisse theoretisch aufbereitet.

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Projekte

Eingereichte Projekte AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung in Kooperation mit der Stadt Wuppertal Sanierung einer ehemaligen Galvanik in einem Landschaftsschutzgebiet » www.aav-nrw.de Aktiv in MV gGmbH Freie Schule Bröbberow Generationengarten Junges Gemüse und Alte Eiche » www.aktivinmv.de Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern Vereinfachte Flurbereinigung Bleickersdorf » www.ale-niederbayern.bayern.de Biokräuterei – Matthias Anders BioKräuter aus Oberhavel » www.biokraeuterei.de ANNALINDE gGmbH Erhaltung des Kulturgutes Stadtgärtnerei durch ökologischen Gartenbau und partizipative Bildungsprojekte » www.annalinde-leipzig.de Arbeitsgemeinschaft „Tier- und Naturschutz“ Ein Herz für Boden » www.bauhausschule.de bauchplan ).( Freiluftsupermarkt – zwischen wöchentlicher Gemüsekiste und täglichem Selbergärtnern » www.freiluftsupermarkt.de Dr. Kai Behncke Wurmpalast.de – Biomüllentsorgung und kommunale Bodenverbesserung durch Regenwürmer und Wurmhumus » www.wurmpalast.de Wolfgang Behrendt Kohlenstoffspeicher Waldboden !? BI-Dell Schutz von wertvollsten Bördeböden vor unnötiger Überbauung » www.bi-dell.de BioAcker e.G. Unser Land in der Region BioDorf Eichstetten Biologischer Landbau in Eichstetten » www.eichstetten.de

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Biohof Lex 35 Jahre ökologische Bewirtschaftung auf dem Biohof Lex » www.biohof-lex.de Biohöfe Oldendorf GbR Über Kartoffeldirektvermarktung das Bodenbewusstsein stärken » www.biokartoffeln.de

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Kathrin Böhme, Isabelle Jöhler Der Bodenkoffer macht sich selbstständig – Gründung der GbR „Umweltbildung Boden“ » www.bodenkoffer.de BUND Kreisverband Hochtaunus Ausstellung „Flächenverbrauch und kein Ende in Sicht!?“ » www.bund-hochtaunus.de BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Erlangen Streuobstwiese Atzelsberg » www.erlangen.bund-naturschutz.de BUND Naturschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Lichtenfels Kennen-Schätzen-Schützen » http://lichtenfels.bund-naturschutz.de BUND Naturschutz Kreisgruppe Bad Kissingen Die Rolle von Luftbildern für die Öffentlichkeitsarbeit und die Beeinflussung von Entscheidungsträgern » www.bn-badkissingen.de Bundesanstalt für Immobilienaufgaben / Bundesforstbetrieb Schwarzenhorn Ein Geschenk an den Boden in Büdingen – Neuer Retentionsraum im Aueverbund Wetterau » www.bundesimmobilien.de Bürgerverein Anger-Crottendorf Parkbogen Ost in Anger-Crottendorf » www.koenigreich-crottendorf.de Prof. Dr. Sixten Bussemer (Universität Greifswald) Bodenlehrpfadcluster Ost (Pommerania?) Edeltraud Caroli Lebensraum Feldhecke CVJM Pfalz Wir machen den Wald begreifbar » www.cvjm-pfalz.de DIE BODEN SCHAFFT DIE BODEN SCHAFFT » www.die-boden-schafft.de Dottenfelderhof Forschung und Züchtung Dottenfelderhof » www.dottenfelderhof.de

Projekte

Economics of Land Degradation (ELD) Initiative Economics of Land Degradation (ELD) » www.eld-initiative.org Educational Gardening e.V. Gesunder Boden – gesunder Mensch Eine Welt Netz NRW e.V. und BUNDjugend NRW Einfach ganz ANDERS – Ganztagsschulen für mehr Nachhaltigkeit » www.einfachganzanders.de Eosta / Nature & More Save Our Soils – Rettet unsere Böden » www.rettetunsereboeden.de Erziehungsstelle Sabine Rehwinkel Der Ewige Kreislauf EUROPARC Deutschland e.V. Ungehindert engagiert – Bodenschutz leicht gemacht » www.ungehindert-engagiert.de Evangelische Kirche Mitteldeutschland Vergabe kirchlicher Landpachtflächen in der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland » www.ekmd.de Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Kieve-Wredenhagen Erneuerung der Pachtverträge mit Schwerpunkt Bodenverbesserung und Umweltschutz » http://kirche-kieve-wredenhagen.jimdo.com FARMsystem Hinck & Kielhorn Partnerschaftsgesellschaft von Ingenieuren Anbaugrenzen akzeptieren – Teilflächenspezifische Standortbewertung für eine nachhaltige Pflanzenproduktion » www.farmsystem.de Samuel J. Fleiner Boden!Bildung – Thema der Sustainable Arts Biennale 2015 » www.rearthalle.de Flexposed Temporäre naturnahe Bodenbefestigung mit Holzrosten am Beispiel der Bundesgartenschau 2015 » www.flexposed.de Förderverein Lucky Farm e.V., Sitz Würzburg Ökologisch vertretbarer Tierschutz im Gnadenhof Lucky Farm, nachhaltige Konzepte zur Hobby-Haustierhaltung mit Hirn, Herz und Verstand » www.lucky-farm.de Förderverein Museum Voswinckelshof e.V. Boden – Wasser – Luft an Rotbach – Emscher – Lippe – Rhein Förderverein Pfaffengut Plauen e.V. Steinreich – die verschiedenen Gesteine und Böden des Vogtlandes erleben » www.pfaffengutplauen.de

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Forstbetrieb BALDWALD BALDWALD: Neue Wälder durch Baumpatenschaften » www.baldwald.de Fräulein Brehms Tierleben – Barbara Geiger Lumbricus terrestris – Der Regenwurm, Hymenoptera – Die wilden Bienen » www.brehms-tierleben.com Forscherteam Bremen Huchting, Frederik Hachmeister Bodenschutz und Pflanzenschutz – (k)ein Gegensatz. Pflanzen auf schwermetallhaltigen Böden.

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Freistaat Bayern, Vertretung durch Wasserwirtschaftsamt Weiden Bodenerlebnispfad Amberg auf dem Mariahilfberg – ein Instrument zur Bodenbewusstseinsbildung in Bayern » www.wwa-wen.bayern.de Jonas Gampe Permakultur-Park Bischbrunn » www.kreislauf-gaerten.de Garten AG der Reichenberg-Schule Gemüsebeet statt Ziergewächse » www.reichenberg-schule.de Gärten der Vielfalt Gärten der Vielfalt Gartenarbeitsschule Ilse Demme Bodengarten » www.gartenarbeitsschule.de Gartenkulturzentrum Niedersachsen – Park der Gärten Gesunder Boden – Gesundes Wasser » www.park-der-gaerten.de GartenWerkStadt Ausstellung „Fruchtbare Erde – Geschichten von Bodenleben und Hüsenfrüchten“ » www.gartenwerkstadt.de Gemeinde Bad Laer Geologie und Erdgeschichte spielend erleben – der Geo-Erlebnispfad auf dem „Kleinen Berg“ in Bad Laer » www.bad-laer.de Gemeindevorstand der Gemeinde Sulzbach (Taunus) Entwicklung von Bodenerlebnisstationen entlang der Regionalparkroute » www.sulzbach-taunus.de GEOGNOSTICS Boden- und Gewässerschutz, Axel Schröder Fortbildung BODENFENSTER für Kita-Fachkräfte: Lebensweltbezogener Zugang 3- bis 6-jähriger Kinder zum Umweltmedium Boden » www.geognostics.de

Projekte

Gesellschaft für Landwirtschaft und Pädagogik, Klaus Strüber Humussphäre – Projekt zu Humus aufbauenden und Energie sparenden Methoden in der Landwirtschaft » www.hof-hollergraben.de GlobalFlow GmbH, Nadine Antic Regenerierung von degradierten Böden durch ökologisch nachhaltigen Dünger » www.albfertil.com Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Institut für Freiraumentwicklung Running out of Land – Designing strategies for Ammerland‘s competing land use demands EMiLA Summer School 2014 » www.emila.eu Steffen Grau Allgemeingut Boden » www.dasmanifest.net Green City e.V. Essbares München » www.greencity.de Grundschule im Beerwinkel Terra Preta in unsere Gärten – Wege in die Zukunft » www.beerwinkel.de, » www.back-to-our-future.org Gutes Gemüse e.V. Gutes Gemüse – Initiative für eine nachhaltige Landwirtschaft » www.gutesgemuese.de Hansestadt Rostock, Tief- und Hafenbauamt Nassbaggergut – ein wertvolles Bodenmaterial » www.auf.uni-rostock.de Georg Heinrichs Lebendigen Boden begreifen » www.lebendiger-boden.de Anett Hofmann Bruno Braunerde und die Bodentypen » www.sciencelab.uzh.ch Humus- & Erden Kontor GmbH Floratop® und „Heimatkontor“ – Die Erden aus der Region – für die Region » www.humus-erden-kontor.de iGEM Team Hannover Pflanzenbasierte Aufreinigung von schwermetallbelasteten Böden und Gewässern » www.igem-hannover.de Ingenieurbüro Schnittstelle Boden Bodenfunktionsbewertung für die Raum- und Bauleitplanung für Hessen und Rheinland-Pfalz » www.schnittstelle-boden.de

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Initiative Bodenqualität in einem nachhaltigen Wirtschaftskreislauf Bodenqualität in einem nachhaltigen Wirtschaftskreislauf: Der Trierer Bodenqualitätstest » www.trierer-bodenqualitaetstest.de Internationaler Schulbauernhof Hardegsen gGmbH Boden-Reserven Ressourcenschutz erleben – Verantwortung übernehmen » www.internationaler-schulbauernhof.de E. und C. Jürgens GbR Hiergeblieben! – Sicherung von Lebensräumen von Rebhuhn, Flatterulme & Co

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Katholische Landjugendbewegung Deutschlands e.V. (KLJB) Feldrandschilder – „Wir stehen auf Boden“ » www.kljb.org/bodenfruchtbarkeit Anneli Ketterer URSPRUNG – den Boden bereiten für Kommunikation und Aktion » www.decrustate.net/exhibition-origin/, » www.broellin.de Kindergarten Sonnenstrahl Der Boden – ist unter uns! Anke Klabunde Wanderwege für ein gesundes Pferdeleben: Der Paddock Trail – eine Haltungsform nach dem Wildpferdemodell Klimawerkstatt Bayreuth, Grundschule St. Georgen, Rektorin Gabi Hemmer Klimawerkstatt macht Boden gut » http://neu.gsstg.de Kreis Steinfurt, Umwelt- und Planungsamt Bodenerlebnisse im Kreis Steinfurt » www.kreis-steinfurt.de Kreis Steinfurt, Umwelt- und Planungsamt Veranstaltungsreihe „Boden.Schatz“ » www.kreis-steinfurt.de Hermann Künsemöller Bodenblicke in den Plaggenesch – eine unendliche Herausforderung Kuesti Fraun Filmprojekt „BonjourLiberte“ Kuesti Fraun Filmprojekt „Capacities“ KugelSüdhangHof Projekt „KugelSüdhangHof“ – Nachhaltige, bodenfördernde Kreislaufwirtschaft im Allgäuer Berggebiet » www.kugelsüdhanghof.de Michael Kühnlein Stilles Örtchen aus gestampfter Erde » www.kuehnlein-architektur.de

Projekte

Kulturland eG Kulturland-Genossenschaft » www.kulturland-eg.de Kulturland eG Pachtvertrag zur regional eingebundenen Bio-Bewirtschaftung » www.kulturland-eg.de Landerlebnis Weinheim e.V. Aufklärung, landwirtschaftlich genutzte Böden nicht zu Gewerbegebieten werden zu lassen. » www.landerlebnis-weinheim.de Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Mit dem Boden durch das Jahr – Bodenständiges Niedersachsen » www.lbeg.niedersachsen.de Landesbetrieb Forst Brandenburg Vorsorgender Bodenschutz beim Einsatz von Holzerntetechnik im Landeswald (HEEB – Holz Ernte Entscheidungshilfe Brandenburg) » www.forst.brandenburg.de Landeshauptstadt Stuttgart Bodenschutzkonzept Stuttgart (BOKS) » http://www.stuttgart.de/bodenschutzkonzept Landkreis Ammerland Bodenstation „Moor“ in Bad Zwischenahn-Kayhausermoor Landwirtschaftlicher Betrieb Dagmar Scheibert und Landbau Koch GmbH Boden zu Boden LBV-Kreisgruppe Landsberg am Lech Besser gärtnern ohne Torf – denn Torf gehört ins Moor Stephan Lehmann Gesundheit durch fermentierten Kompost Lernstandort Noller Schlucht Noller Perspektiven! – Böden entdecken / Landschaft erleben » www.nollerschlucht.de Dr. Harald Lütkemeier und Dipl.-Ing. agr. Willy Jäger Museum für Bodenschätzung » www.bodenschaetzung-eickendorf.de Matthias Deppe und Wolfram Müller GbR – Biomessen CO2e-Kompensation der BioMessen durch Humusaufbau auf heimischen Bio-Höfen » www.biomessen.info Malteser Familienzentrums Manna Zusammenwachsen – Ein Bildungs- und Erfahrungsgarten » www.malteser-berlin.de/manna

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Sarah Matheis, Jasmin Karaschewski Studentische AG Bodenkunde Hildesheimer Land – AG BokuHiLa » www.uni-hildesheim.de/bokuhila Marianne-Rosenbaum-Schule, Staatl. Berufsschule 3, Straubing Unser Boden – wir stehen drauf » http://bs3sr.de/index.php/aktuelles

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Max-Planck-Gymnasium Karlsruhe, Claire Kempf-Feist Boden erleben » www.schulgaerten-bw.de/cms/index.php?id=183 Naturerlebnishof Michaela Haug, Heilpädagogisches Reiten – Tiergestüzte Therapie Naturerlebnishof macht Schule » www.michaelahaug.de NABU Umweltwerkstatt Wetterau Ein Blick nach unten – Bodenbildung für alle » www.umweltwerkstatt-wetterau.de Naturlandstiftung Kreis Groß-Gerau Ökologische Aufwertung und Erhaltung von Kulturfläche. Förderung der Biodiversität und Schutz landwirtschaftlicher Böden » www.naturlandstiftung-gross-gerau.de Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim, Jan Hemmeke Ökologische Landbewirtschaftung wertschätzt den Boden! » www.naturschutzstiftung.de Netzwerk Lebensraum Feldflur Energie aus Wildpflanzen » www.Lebensraum-Feldflur.de Nic Niemann und Bernward Geier SOIL > SOUL > FOOD – Green Me Film Festival 2015 » www.greenme.de Hans Nölting Gardening, Cooking and Nature Ökonauten e.G. Ökonauten e.G.: Landwirtschaft gemeinsam gestalten in Berlin-Brandenburg » www.oekonauten-eg.de Ökostation Freiburg Bodenstationen » www.oekostation.de/bodenstationen Öko-Weingut Schmalzried Dem Menschen und der Natur zuliebe. » www.weingutschmalzried.de

Projekte

Familie Oertel GemeinschaftsGarten Gut Settin – Gegaguse » www.gut-settin.de Matti Pannenbäcker WirGarten – Deine GemüseGenossenschaft » www.wirgarten.com Ludwig Pertl Nachhaltige Klimaanpassung mit den Kräften der Natur im Landsberger Lechrain Plantbacter International Research & Technical Rheinsberg Bodenverbesserung durch Pflanzplatten, die den Wasserbrauch sparen » www.plantbacter.com Renate Prestel Müsli-Ralley – eine Umweltbildungs-Infotainment-Kampagne zum Themenfeld „Boden & Natur, Landwirtschaft, Ernährung“ Christine Priessner Bodenlernkoffer – Koffer des Lebens Martin Primbs Bodenpraktikerausbildung am Lindenhof Hemmersheim » www.lindenhof-hemmersheim.de RAG Montan Immobilien GmbH Biomassepark Hugo » www.rag-montan-immobilien.de Fritz Rietzschel Kupfergrube Sadisdorf – Lämmertherapie mit deutschen Schafen und Ziegen Ring landwirtschaftlicher Betriebsleiter – Beratungsring Ackerbau Bodenfruchtbarkeit und Zwischenfruchtanbau » www.br-ackerbau.de Rosarium Wachendorf Betriebs-gGmbH Schaffung eines naturnahen Garten- und Landschaftsparks in einer ehemaligen Sandgrube – Zentrum für Artenvielfalt im ländlichen Raum » www.rosarium-wachendorf.de Runder UmweltTisch Essen (RUTE) Langer Atem für den Boden » www.umwelttisch.de Peter Schawerda Wir sind Boden » www.bildungsschmiede.at

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Hans Schniepp und Friedrich Bährle Schutzgemeinschaft Schmidener Feld Kernen – Bürgerinitiative gegen die unwiederbringliche Zerstörung wertvollsten Ackerbodens in Kernen i.R. » www.schutzgemeinschaft-schmidener-feld.de Solidarische Landwirtschaft Gemeinschaftsgärtnerei Wildwuchs e.V. Solidarische Landwirtschaft Gemeinschaftsgärtnerei Wildwuchs e.V. – Bio-veganes Gemüse, gemeinschaftlich angebaut » www.solawi-wildwuchs.de/index.htm

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SoLawi Erfurt – Manfred Weber Initiative „Solidarische Landwirtschaft Erfurt“ » www.solawi-erfurt.de Staatsbetrieb Sachsenforst 1) Angepasste Holzerntetechnologien und Restriktionen im Forstbezirk Leipzig 2) Angepasste Holzerntetechnologien für sensible Standorte des Erzgebirges » www.smul.sachsen.de/sbs/ » Andreas Padberg, Felix Heubaum: Praxisprojekte zur bodenschonenden Holzernte auf befahrungssensiblen Standorten – Projektergebnisse / Umsetzung / Ausblick Stadt Aachen, Fachbereich Umwelt Leitfaden Boden – Aachener Leitfaden zur Bewertung von Eingriffen in das Schutzgut Boden » http://aachen.de Stadt Hemer Von der Blücherkaserne zum Sauerlandpark Hemer » www.hemer.de/sauerlandpark/ Stadt Osnabrück Familienveranstaltung „Unter unseren Füßen“ » www.osnabrueck.de/gruen/boden.html Stadt Putbus in Kooperation mit dem Biosphärenreservat Südost-Rügen Der „Fürstliche Spalierobstgarten“ im Putbusser Park – zurück zu einem Garten Eden » www.putbus.de Stadtgemeinde Tulln an der Donau Stadtentwicklung mit grünem Daumen » www.tulln.at Stadtnatur Berlin Ein Kompost für alle! » www.stadtnatur-berlin.com Stiftung Ökowerk Emden Projekt Arche, Überleben für bedrohte Tiere und Pflanzen » www.oekowerk-emden.de Sukuma arts e.V., Sascha Kornek 7. Umundu-Festival für global nachhaltigen Konsum – Fokusthema: „Der Boden unter uns. Warum Böden unsere Aufmerksamkeit brauchen“. » www.umundu.de

Projekte

Susila Dharma – Soziale Dienste e.V. Projekt ANISHA Nachhaltige ländliche Entwicklung in Karnataka, Indien » www.susiladharma.de Susila Dharma - Soziale Dienste e.V. Projekt ANISHA Verbesserung der Ernährung und des Einkommens in 7 Dörfern in Zentralkalimantan » www.susiladharma.de Technische Universität Kaiserslautern, Fachdidaktiken Biologie, Chemie und Geographie Projekt „Dem Boden auf den Grund gehen“ – Science Lab 3.0 » http://boden.fdbio-tukl.de Terolog GmbH Bodenwahrnehmung für Natur- und Landschaftsführer in Schutzgebieten » www.terolog.de Texas Bio-Energie GmbH u. Co KG Texas – Bio – Gold » www.texas-bioenergie.de Tourismusverein Raddusch und Umgebung e.V. Vetschau/Spreewald Moorlehrpfad » www.raddusch-spreewald.de/moorlehrpfad Steffi Trittel, Bürgermeisterin der Gemeinde „Hohe Börde“ Bodenschätze in der Hohen Börde » www.hoheboerde.de TU-Berlin FG Standortkunde und Bodenschutz Von ganz unten: Aspekte zum Schutz unserer Böden – Ein interdisziplinäre Buchprojekt anlässlich des UN-Jahres des Bodens Umweltbundesamt Österreich Bodenschutz.com [Komm] – mach mit! » http://bodenschutz.wordpress.com/ Umweltschutzamt Bremerhaven Vom Acker zum blühenden Randstreifen » www.bremerhaven.de Urbane Farm Dessau, Stiftung Bauhaus Dessau Quartiershof Dessau – die neue StadtLandschaft produktiv machen » http://blog.urbane-farm.de » www.urbane-farm.de Varusschlacht im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese BodenSchätze – Geschichte(n) aus dem Untergrund » www.kalkriese-varusschlacht.de Verein Traumland Lychen (i.Gr.) Familienlandsitzsiedlung Traumland Lychen » www.traumland-siedlung.de

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Beatrice Voigt Kunst- und Kulturprojekte BodenLeben. Erfahrungsweg ins Innere der Erde. Annäherung an eine verborgene Dimension des Lebens im Dialog von Wissenschaft, Kunst und Bildung. » www.bodensymposium.de Wasserwirtschaftsamt Kempten Bodenlehrpfad Buchenberg » www.wwa-ke.bayern.de

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Weda Elysia e.V. Familienlandsitzsiedlung Weda Elysia » www.youtube.com/watch?v=96sttin8f9U » www.weda-elysia.de Weihnachtsbäume aus ökologischem Anbau Ökologischer Anbau von Weihnachtsbäumen » www.hafi-holzprodukte.de Wilhelm-von-Oranien-Schule, neu- und altsprachliches Gymnasium Mission Flachwassertümpel Feuchtbiotop UCKERSDORF » www.wvo-dbg.de Wissenschaft für Kids mit Tüftelfakor / Leitung Projektgemeinschaft Faszinosum „Boden“ Faszinosum „Boden“ » www.faszinosum-boden.de Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA) Natur in graue Zonen – Kampagne zur naturnahen Begrünung innerstädtischer Firmengelände » www.natur-in-graue-zonen.de Clemens Wulf Kreisläufe schließen mit Bokashi Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Boden für die Urenkel » www.zgv.info Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Kirchenland ist ein Bodenschatz » www.zgv.info Zukunftsstiftung Landwirtschaft 2000 m² » www.2000m2.eu/de

Literatur

Literatur Brundtland Kommission (1987): Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht der Weltkom-mission für Umwelt und Entwicklung. Herausgeber: Volker Hauff. Bundesregierung (1985): Bodenschutzkonzeption der Bundesregierung. Bonn: Kohlhammer. Enquete-Kommision (1998): Konzept Nachhaltigkeit. Vom Leitbild zur Umsetzung. Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Schutz des Menschen und der Umwelt – Ziele und Rahmenbedingun-gen einer nachhaltig zukunftsfähigen Entwicklung“ des 13. Deutschen Bundestages. Zur Sache 4/98, Deutscher Bundestag, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Bonn. Meadows, Donella H.; Meadows, Dennis L.; Randers, Jørgen & Behrens III, William W. (1972): The Limits to Growth. Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Mensch-heit. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart. Niedernostheide, Norbert; Kaufmann-Boll, Carolin; Huck, Sabine; Mählmann, Uta & Lazar, Silvia (2014): Entscheidungsgrundlagen zur Verbesserung des Bodenbewusstseins. Bericht. UBA FKZ 7 12 71 251. Ostrom, Elinor (2012): Was mehr wird, wenn wir teilen – Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter. Hrsg. und Übersetzung: Silke Helfrich. 2. Aufl. oekom München. SRU (1990): Abfallwirtschaft. Sondergutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen. BundestagsDrucksache 11/8493. Stuttgart 1991. SRU (1998): Flächendeckend wirksamer Grundwasserschutz – Ein Schritt zur dauerhaft umweltge-rechten Entwicklung. Sondergutachten des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen. Bun-destags-Drucksache 13/10196. Stuttgart 1998. WBGU (1994): Welt im Wandel – Die Gefährdung der Böden. Hauptgutachten 1994. Wissenschaftli-cher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen. Economica Bonn.

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www.bodenwertschaetzen.de

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