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January 13, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Infektion
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April 2010

Diagnostic

Update Infektiöse Atemwegserkrankungen beim Hund Das canine Staupevirus und andere Erreger Das canine Staupevirus (CDV) kann sich in Form verschiedener systemischer klinischer Symptome einschließlich Erbrechen, Durchfall und/oder respiratorischer Krankheitszeichen manifestieren. Diese Symptome lassen sich bei jungen Hunden oft schwer von jenen anderer Infektionskrankheiten oder nichtinfektiöser Erkrankungen unterscheiden. Auch akute und chronisch progrediente neurologische Symptome können bei Staupe auftreten. Kann die Staupe bereits im Frühstadium der systemischen Infektion sicher diagnostiziert werden, ermöglicht dies nicht nur das frühzeitige Einleiten der richtigen Therapie, sondern auch die Vorbereitung des Tierbesitzers auf etwaige spätere zentralnervöse Folgeschäden des Hundes. Zudem ermöglicht die sichere Identifizierung des Staupevirus als Ursache neurologischer Symptome den Ausschluss anderer Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik, aber besserer Prognose. Dadurch werden Hundebesitzer und Tierarzt in die Lage versetzt, fundierte Entscheidungen zu treffen, wenn es darum geht, die Behandlung fortzusetzen oder das Tier zu euthanasieren.

Canines Staupevirus (CDV) Das canine Staupevirus (Canine Distemper Virus/CDV) ist ein einzelsträngiges RNA-Virus mit negativer Polarität aus dem Genus Morbillivirus in der Familie Paramyxoviridae. Das Virus ist der Erreger der Hundestaupe, einer der wichtigsten Infektionskrankheiten des Hundes mit einer Mortalität, die weltweit nur von Tollwut übertroffen wird. Das Staupevirus verursacht bei Welpen und ungeimpften Hunden sowie bei anderen terrestrischen Karnivoren und Meeressäugern eine signifikante Erkrankung. Es kann zur systemischen Infektion kommen, die mit gastrointestinalen und/ oder respiratorischen Symptomen einhergeht und sich zu einer neurologischen Erkrankung weiterentwickeln kann, sofern das Tier das systemische Anfangsstadium überlebt. Mortalitätsrate und Schweregrad der Staupe sind in weitem Maße abhängig vom verantwortlichen Virusstamm und der Wirtsspezies sowie von Alter, Immunstatus und Impfstatus des Tieres. Seit der Entwicklung der modifizierten Lebendvakzinen gegen Staupe ist die Inzidenz der Infektion gesunken. Die Impfung ist in der Lage, eine Staupeerkrankung wirksam zu verhindern, obwohl in seltenen Fällen eine postvakzinale Staupeenzephalitis zu beobachten war. Eine klinische Erkrankung kommt bei ordnungsgemäß geimpften adulten Hunden selten vor. Die Übertragung des Staupevirus erfolgt durch Tröpfcheninfektion bzw. durch Sekrete und Exkrete von frisch infizierten Hunden (mit klinischen Symptomen oder klinisch inapparent) auf empfängliche Tiere oder aber durch infizierte Wildtiere. Die Virusausscheidung beginnt innerhalb von sieben Tagen nach Infektion und kann bis zu drei Monate persistieren. Angesichts der wirksamen Impfprogramme ist die Hundestau-

pe heute vorwiegend in jenen Regionen vorzufinden, in denen umfangreiche ungeimpfte Hundepopulationen bestehen oder Wildtiere ein Virusreservoir darstellen. Das Wirtsspektrum hat sich kürzlich durch die Übertragung zwischen den Spezies erweitert, sodass es zu mehreren epizootischen Ausbrüchen mit hoher Mortalität gekommen ist.1,2 Im Frühstadium bleibt die Staupevirusinfektion oft unentdeckt, kann aber auch Fieber und eine Lymphopenie verursachen. Das Virus breitet sich mit beginnender Virämie auf das epitheliale Gewebe und auf das Zentralnervensystem aus. Die Infektion kann eliminiert werden bzw. die Hunde können stumme Träger der Infektion werden (bei Teilimmunität), oder es kommt zum Fortschreiten der Erkrankung bis zum systemischen Stadium. Stumme Virusträger können für andere Hunde weiterhin infektiös bleiben und entwickeln möglicherweise eine Hyperkeratose der Ballen (Hartballenkrankheit) sowie später auch neurologische Symptome. Bei unzureichender Immunantwort zeigt sich in der Regel etwa zwei Wochen nach der Erstexposition eine akute multisystemische Erkrankung. Zu den anfänglichen Symptomen zählen eine leichte Konjunktivitis mit klarem bis mukopurulentem Nasen- und Augenausfluss. Auch Apathie, Fieber und verminderter Appetit können oft beobachtet werden. Nach ersten respiratorischen Symptomen kommt es zu Husten und bei schweren Verlaufsformen zu Dyspnoe und Bronchopneumonie. Auch gastrointestinale Symptome wie Erbrechen und Diarrhoe (manchmal blutig) können sich entwickeln, und die Tiere sind oft hochgradig dehydriert. Der Schweregrad der multisystemischen Symptome variiert je nach Immunkompetenz. Sehr milde Verlaufsformen können leicht mit Zwingerhusten verwechselt werden. Bei schweren Verlaufsformen kann es zum plötzlichen Tod kommen. Die Behandlung während der akuten systemischen Phase besteht in der symptomatischen Therapie. Antibiotika können im Hinblick auf sekundäre bakterielle Infektionen verabreicht werden. Nicht alle Hunde, die von der systemischen Phase der Staupe

genesen, entwickeln neurologische Symptome. Diese zeigen sich meist etwa ein bis zwei Wochen nach Remission der klinischen Erkrankung, können aber auch bei Hunden beobachtet werden, bei denen die Anfangsstadien der Staupe subklinisch verlaufen sind. Werden die Tiere bereits in utero oder kurz nach der Geburt infiziert, können sich perakute neurologische Symptome zeigen, ohne dass systemische Krankheitszeichen vorliegen. Die neurologische Symptomatik kann gleichzeitig mit den akuten multisystemischen Symptomen auftreten, aber auch Monate bis Jahre später („old dog encephalitis“). Je nachdem, welcher Bereich des Nervensystems betroffen ist, variieren auch die klinischen Symptome. Meist liegen Myoklonien vor (unfreiwilliges Muskelzucken, „Staupe-Ticks”), die mittlerweile beinahe als pathognomonisch für die Staupe angesehen werden, obwohl sie in seltenen Fällen auch bei anderen entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems beobachtet werden können. Weitere Manifestationsformen der Staupe sind die selteneren Episoden von Kaukrämpfen sowie Ataxie, Para- oder Tetraparese und zerebelläre oder vestibuläre Symptome. Auch eine Entzündung des N. opticus, Retinadegeneration mit Vernarbung und Uveitis können vorhanden sein. Die neurologischen Symptome sind generell nicht reversibel und können progredienter Natur sein. Dabei können die Anfälle häufiger werden und nicht mehr auf Antikonvulsiva ansprechen. Die Staupeenzephalitis kann fortschreiten und mit Koma und Tod enden. Die selten zu beobachtende postvakzinale Enzephalitis, die nach Impfung mit modifizierten Lebendvakzinen auftreten kann, hat eine bessere Prognose und kann möglicherweise auch vollkommen geheilt werden.

Diagnostische Tests Die meisten der derzeit verfügbaren Tests auf eine Infektion mit dem caninen Staupevirus haben den Nachteil einer mangelhaften Sensitivität oder Spezifität. Der Einsatz der Virusisolation als Nachweismethode einer CDV-Infektion ist durch die hohen Kosten, die erforderliche Spezialausrüstung und zu lange Bearbeitungsdauer beschränkt. Zudem ist es damit nicht möglich, eine postvakzinale oder chronische Staupeenzephalitis („old dog encephalitis”) nachzuweisen, da in diesen Fällen die Virusreplikation gestört/eingeschränkt ist. Die Immunhistochemie stellt eine spezifische, aber invasive Diagnostikmethode für die Staupe dar. Die Sensitivität dieses Verfahrens variiert mit dem Stadium der Erkrankung sowie mit der Stelle der Probennahme. Der direkte Antikörper-Fluoreszenztest zum Nachweis von CDVEinschlusskörperchen in Konjunktivalabstrichen sowie Ausstrichen von Vollblut oder Liquor ist ein für die Staupe spezifischer diagnostischer Test. Der Test ist allerdings nicht sensitiv und nur im frühen Erkrankungsstadium von Nutzen. Dabei kann es jedoch in den ersten Wochen nach der Impfung mit einer modifizierten Lebendvakzine gegen Staupe zu falsch positiven Ergebnissen kommen. Serumantikörpertiter sind bei Hunden im Frühstadium der Erkrankung noch nicht nachweisbar und bei geimpften oder sich im Spätstadium der Infektion befindenden Hunden schwer zu interpretieren, sodass auch hier der Nutzen eingeschränkt ist. Beim IDEXX RealPCR™ Test wird die RNA des caninen Staupevirus aus Untersuchungsmaterialien wie EDTA-Blut, Serum, Liquor oder Kot sowie aus Abstrichen von Konjunktiva oder Atmungstrakt extrahiert. Enthält die Probe die RNA des Virus, so wird diese in die dazu komplementäre DNA (cDNA) umgewandelt. Danach

wird die cDNA im Rahmen des PCR-Prozesses amplifiziert. Bei der real time-PCR beinhaltet die Reaktionsmischung eine hochspezifische, nur an die zu amplifizierende Target-DNA (cDNA) bindende, fluoreszenzmarkierte Sonde, die proportional zur vorhandenen Menge an Target-DNA Fluoreszenz freisetzt. Ist das Pathogen also in der Probe vorhanden, wird die freigesetzte Fluoreszenz vom PCR-Instrument detektiert und gemessen. Dadurch stellt das Verfahren einen hochspezifischen und hochsensitiven Test für die Hundestaupe dar.3,4

Die Verwendung des IDEXX RealPCR™ Tests auf Hundestaupe in Ihrer Praxis Wann sollte der Test durchgeführt werden · Bei jedem Hund, der Symptome einer Staupe aufweist, insbesondere aber bei jungen Hunden oder bei Tieren mit unvollständigem Impfschutz oder unbekanntem Impfstatus. · Hunde mit einem kombinierten Symptombild aus Konjunktivitis und respiratorischen sowie gastrointestinalen Krankheitszeichen. · Hunde, bei denen nur Symptome einer Atemwegserkrankung vorliegen und die auf die Standardbehandlung gegen Zwingerhusten nicht ansprechen. Bei diesen Patienten ist das IDEXX RealPCR™ Profil „Oberer Atmungstrakt Hund“ die Testoption der Wahl, da dieses Profil neben fünf anderen möglichen Erregern infektiöser Atemwegserkrankungen auch eine real time-PCR für das canine Staupevirus enthält. Parallel zur PCR Untersuchung auf virale Erreger sollte eine bakteriologische Untersuchung mit anschließendem Antibiogramm durchgeführt werden. · Hunde mit neurologischer Symptomatik · Geimpfte Hunde mit Verdacht auf eine Staupeerkrankung (bei denen andere diagnostische Tests entweder aufgrund geringer Sensitivität oder infolge einer Interferenz mit der Vakzine ungenau ausfallen würden) Einschränkungen In den ersten Wochen nach einer Staupe-Impfung mit modifizierten Lebendvakzinen kann es zu positiven PCR-Testergebnissen kommen (nicht bei Verwendung von Liquor als Probenmaterial, wenn dieser nicht mit peripherem Blut kontaminiert ist). Bei Totimpfstoffen und rekombinanten Vektorimpfstoffen besteht keine Interferenz mit dem PCR-Test. Richtlinien hinsichtlich des Probenmaterials · Bei neurologischer Manifestationsform: Liquor (mindestens 0,5 ml), EDTA-Blut (2 ml) · Bei respiratorischer Manifestationsform: Tiefe pharyngeale Tupferprobe* (mit sichtbarem organischem Material am Tupfer; bei der Entnahme kräftig reiben) und eine konjunktivale Tupferprobe* (Auge zuerst sauberwischen, dann Tupferprobe von der Innenseite des Augenlids entnehmen). Probenmaterial trocken und ohne Transportmedium in einem Serumröhrchen oder einem leeren sterilen Röhrchen einsenden. · Bei gastrointestinaler Manifestationsform: EDTA-Blut (2 ml) und Kotprobe (Kot-Röhrchen). · Bei Hunden ohne spezielle klinische Symptomatik: EDTA-Blut (2 ml) und konjunktivale Tupferprobe* (Auge zuerst sauberwischen, dann Tupferprobe von der Innenseite des Augenlids entnehmen). Probenmaterial trocken und ohne Transportmedium in einem Serumröhrchen oder einem leeren sterilen Röhrchen einsenden.

* Abstrichtupfer mit Holzstiel sind ungeeignet

IDEXX RealPCR™ Profil oberer Atmungstrakt Hund Atemwegserkrankungen des Hundes können durch zahlreiche Infektionserreger verursacht werden. Die frühzeitige Identifizierung des Pathogens und die sofortige Behandlung des Patienten können die Entwicklung schwerer Symptome verhindern und sogar lebensrettend sein; auch die rechtzeitige Isolierung infizierter Hunde wird dadurch ermöglicht. Mit Hilfe des IDEXX RealPCR™ Profils „Oberer Atmungstrakt Hund“ lassen sich alle sechs Erreger rasch und mit hoher Sensitivität und Spezifität nachweisen – Canines Parainfluenzavirus Typ 3, Canines Adenovirus Typ 2, Canines Staupevirus CDV, Canines respiratorisches Coronavirus, Canines Herpesvirus und Canines Influenzavirus.

Atemwegserkrankungen des Hundes Erkrankungen des Respirationstrakts von Hunden können von einem oder mehreren der nachstehend aufgeführten Organismen verursacht werden: Das Canine Parainfluenzavirus Typ 3 (CPIV-3) ist ein hochkontagiöses Paramyxovirus, das Husten, Nasenausfluss und Fieber

verursacht. Das Virus ist häufig am Krankheitsgeschehen des Zwingerhustens beteiligt. Das Canine Adenovirus Typ 2 (CAV-2) ist der Erreger der infektiösen Laryngotracheitis und kann ebenfalls bei Zwingerhusten nachgewiesen werden. Das Canine Staupevirus (CDV) verursacht je nach Pathogenität des beteiligten Stamms eine leichte bis hochgradige Erkrankung, die unter Umständen auch tödlich verlaufen kann. Das Canine respiratorische Coronavirus (CRCoV) ist eines der drei verschiedenen, beim Hund isolierten Coronaviren, unterscheidet sich jedoch genetisch von den beiden enterischen CCo-Virustypen. Das Canine Herpesvirus (CHV-1) verursacht bei ausgewachsenen Hunden oder älteren Welpen leichte u. a. respiratorische oder

PCR-Profil oberer Atmungstrakt Hund (Material: Rachen-, Augenabstrich, Dauer: 1 – 3 Tage) Organismus

Klinische Symptome

Chronische Träger

Impfung

Behandlung

Canines Parainfluenzavirus Typ 3 (CPIV-3)

Trockener Husten, seröser Nasenausfluss

Nein

· Intranasal · Injektion Routineimpfung für Welpen und adulte Hunde

· Unterstützend · Antibiotika gegen sekundäre bakterielle Infektionen

Canines Adenovirus Typ 2

Geringgradige Symptome (Tonsillitis) oder asymptomatisch

Nein

· Intranasal · Injektion Routineimpfung für Welpen und adulte Hunde

· Gewöhnlich nicht · Unterstützend Antibiotika, Antitussiva, etc., falls Beteiligung an Zwingerhusten

Canines Staupevirus (CDV)

Konjunktivitis, okulonasaler Ausfluss, gastrointestinale Symptome, Anfälle

Ja (Virusausscheidung bis zu 3 Monate)

· Injektion · Routineimpfung für Welpen und adulte Hunde

· Unterstützend · Antibiotika gegen sekundäre bakterielle Infektionen · kurzfristig Steroide · Antikonvulsiva

Canines respiratorisches Coronavirus (CRCoV)

Keine oder nur geringgradige Symptome

Unbekannt

Keine

· Gewöhnlich nicht · Unterstützend Antibiotika, Antitussiva, etc., falls Beteiligung an Zwingerhusten

Canines Herpesvirus (CHV)

Keine Atemwegssymptome Ja oder leichte Rhinitis/ (möglicherweise Jahre) Pharyngitis Totgeburten oder Welpensterben in der ersten Woche

Wird meist nur bei Zuchthündinnen eingesetzt

· Gewöhnlich nicht · Unterstützend Antibiotika, Antitussiva, etc., falls Beteiligung an Zwingerhusten

Canines Influenzavirus (CIV)

Milde Form: Fieber, Husten +/- Nasenausfluss. Schwere Verlaufsform: Tachypnoe, hohes Fieber, pulmonale Blutungen, plötzlicher Tod

Keine

· Antibiotika Bei schwerer Verlaufsform aggressive unterstützende Therapie

Unbekannt

Diagnostic

Update keine klinischen Symptome. Es kann jedoch transplazentar oder durch direkten Kontakt übertragen werden und bei sehr jungen Welpen (meist unter zwei Wochen) zum Tod führen. Eine Übertragung des Virus von asymptomatischen Trägern auf andere Tiere (tragende Hündinnen, Deckrüden, Welpen etc.) kann von Bedeutung sein. Das Canine Influenzavirus (CIV) wurde erst 2004 bei Hunden isoliert, als es in Florida, USA, zu einem Krankheitsausbruch bei Wettkampf-Greyhounds kam. Fast 100 % der infizierten Tiere erkranken, wobei die meisten Hunde eine nur leichte Form der Infektion aufweisen (Fieber und Husten während 10 bis 14 Tagen, danach Genesung). Etwa 5 % der Hunde entwickeln jedoch eine schwere Verlaufsform mit hohem Fieber und Tachypnoe, wobei es oft zum plötzlichen Tod der Tiere kommt.

Übertragung Man geht davon aus, dass der Übertragungsweg bei jedem der o. a. Erreger durch direkten Kontakt mit respiratorischen (oronasalen) Sekreten, auch an Gegenständen, sowie durch Tröpfcheninfektion erfolgt. Dabei werden Viren vom infizierten Tier durch Husten, Niesen oder auch einfaches Atmen auf andere, sich in der Nähe befindende Tiere übertragen. Manche dieser Erreger können auch transplazentar, über den Harn oder andere Körpersekrete übertragen werden (CDV und CHV).

Diagnostische Tests Obwohl zur Diagnose dieser Infektionskrankheiten verschiedene Tests zur Verfügung stehen, sind viele davon nicht wirklich für die Praxis geeignet, sei es wegen zu langer Bearbeitungszeiten, mangelhafter Spezifität oder Sensitivität oder aufgrund der verwendeten und kostenintensiven Untersuchungsverfahren. Manche dieser Methoden umfassen das Anlegen von Viruskulturen, Virusisolationstechniken oder die Bestimmung von Serumantikörpern (wobei in der Regel noch Wochen später in der Rekonvaleszenz Proben gewonnen und untersucht werden müssen, um einen Titeranstieg nachzuweisen).

Im Gegensatz dazu bietet das IDEXX RealPCR™ Profil „Oberer Atmungstrakt Hund“ hochsensitive und hochspezifische Testergebnisse (die Sensitivität und Spezifität beträgt bei diesem Profil mehr als 90 %). Die Bearbeitungszeit für den Test beträgt zwischen 1 und 3 Tagen, sodass die Diagnose sehr rasch gestellt und die entsprechende Behandlung frühzeitig begonnen werden kann. Auch eventuell notwendige Vorsichtsmaßnahmen wie die Isolierung infizierter Tiere können prompt ergriffen werden. Parallel zur PCR Untersuchung sollte eine bakterielle Untersuchung eingeleitet werden, um die am Zwingerhustenkomplex ebenso beteiligten Bakterien (z. B. Bordetella bronchiseptica) oder andere Bakterien nachweisen und ein Antibiogramm zur gezielten Therapie erstellen zu können.

Die Verwendung des Profils oberer Atmungstrakt Hund in Ihrer Praxis Wann sollte der Test durchgeführt werden Bei jedem Hund, der hustet oder mit okulonasalem Ausfluss vorgestellt wird, sollte die Durchführung des PCR-Profils erwogen werden. Hunde, die vor Kurzem in Tierheimen oder Hundepensionen untergebracht waren oder sich stationär in einer Tierklinik aufhielten (und dort eventuell intubiert wurden), weisen ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankungen auf und sollten bei Auftreten klinischer Symptome getestet werden. Hündinnen mit Totgeburten oder Welpen, die innerhalb weniger Wochen nach der Geburt sterben, sollten auf das canine Herpesvirus getestet werden (CHV-1 kann als Einzeltest angefordert werden; einzusendendes Material: Vaginaltupferprobe). Einschränkungen: In den ersten Wochen nach einer StaupeImpfung mit modifizierten Lebendvakzinen kann es zu positiven PCR-Testergebnissen kommen (nicht bei Verwendung von Liquor als Probenmaterial, wenn dieser nicht mit peripherem Blut kontaminiert ist). Bei Totimpfstoffen und rekombinanten Vektorimpfstoffen besteht keine Interferenz mit dem PCR-Test.

Literatur: 1. Greene CE, Appel MJ. Canine Distemper. In Greene CE, ed. Infectious Diseases of the Dog and Cat. Philadelphia:Saunders Elsevier;2006: 441-451 2. Lednicky JA, Dubach L, et al. Genetically distant American Canine distempoer virus lineages have recently caused epizootics with somewhat different characteristics in raccoons living around a large suburban zoo in the USA. Virology J. 2004;1:2 3. Elia G, Decaro N, et al. Detection of canine distemper virus by real-time RT-PCR. J of Virol Methods. 2006;136:171-176 4. Amude AM, Alfieri AA, Alfieri AF. Antemortem diagnosis of CDV infection by RT-PCR in distemper dogs with neurologic deficit without the typical clinical presentation. Vet Res Commun. 2006;30(6):679-687

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