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February 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Architektur
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bauen im konjunkturprogramm der stadt kassel Umsetzung in 2009 - 2011 Sonderinvestitions- und Konjunkturprogramm

Übersicht der Projekte 1. sportanlage scharnhorststrasse Ersatzneubau Umkleidegebäude, Teil 1, Seite 8-11 2. grundschule waldau Neubau einer Mensa, Teil 1, Seite 12-15 3. FridtjoF-nansen-schule, Umbau und Sanierung der Sporthalle, Neubau einer Mensa, Teil 1, Seite 16-21 4. martin-luther-king-schule, Umbau und Sanierung, Erneuerung der Fassade, Teil 1, Seite 22-23 5. paul-julius-von-reuter-schule, Aula Sanierung und Ausstattung, Teil-Sanierung, Hauptgebäude A, Teil 1, Seite 24-25 6. Betreuungsräume Bossentalschule, Neubau einer Mensa mit Küche, Ersatzneubau einer Kindertagesstätte, Teil 1, Seite 26-29 7. Friedrichsgymnasium, Sanierung der Turnhalle, Erweiterung um vier Klassenräume, Teil 1, Seite 30-33 8. heinrich-steul-schule, Anbau an die Sporthalle, Sanierung der Sanitäranlagen, Teil 1, Seite 34 9. schule am lindenBerg, Sanierung der Sanitäranlagen, Teil 1, Seite 35 10. unterneustädter schule, Einbau einer Lern- und Lehrküche, Sanierung der Sanitäranlagen, Teil 1, Seite 36-37 11. valentin-traudt-schule, Teilsanierung der Schule, Teil 1, Seite 38-39 12. walter-hecker-schule, Erweiterung, Teil 2, Seite 1-4 13. luisenschule, Turnhallensanierung, Teil 2, Seite 5-6 14. carl-anton-henschel-schule Turnhallensanierung, Toilettenneubau, Teil 2, Seite 7-8 15. reFormschule, Turnhallensanierung, Teil 2, Seite 9-10 16. elisaBeth-knipping-schule, Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume, der Lehrküche, des Hauptgebäudes Lernzentrum, Teil 2, Seite 11-12 17. schule am wall, Sanierung der Mensa und Küche, Teil 2, Seite 13-14 18. spielhaus quellhoFstrasse, Neubau, Teil 2, Seite 15-16 19. max-eyth-schule, Zeughausruine, Außenanlage, Sanierung und Einrichtung, im 5. und 6. BA, Teil 2, Seite 17-20 20. oskar-von-miller-schule Verwaltungstrakt, Lernzentrum und Gebäudesanierung, Teil 2, Seite 21-22 21. ernst-leinius-schule, Neubau einer Mensa, Teil 3, Seite 1-2 22. rathaus altBau, Teilsanierung Flure und Vestibül, Teil 3, Seite 3-4 23. astrid-lindgren-schule, Sanierung der WC-Anlagen, Teil 3, Seite 5 24. schule am warteBerg, Sanierung der WC-Anlagen, Teil 3, Seite 6 25. schule schenkelsBerg, Neubau des Schulhauses als Ersatzneubau, Teil 3, Seite 7-12 26. heinrich-schütz-schule, Umbau und Erweiterung, Teil 3, Seite 13-18 27. Feuerwache 1, Erweiterung Gebäude E, Teil 4, Seite 1-4 28. goethe-gymnasium, Sanierung Fachklassenräume, Fassaden- und Oberflächensanierung, Teil 4, Seite 5-6 29. alexander-schmorell-schule, Umnutzung von Klassenräumen EG, Teil 4, Seite 7-8 30. oFFene schule waldau, Erweiterung Mensa, Anbau Musikraum, Teil 4, Seite 9-11 energetische sanierungen, Teil 4, Seite 12-15 weitere projekte, Teil 4, Seite 16

Vorwort

Nach einem erfolgreichen Ablauf der Sonderinvestitions- und Konjunkturprogramme erscheint der Ihnen vorliegende Bericht über die Abwicklung und Umsetzung der Maßnahmen. Die finanz- und gesamtwirtschaftliche Krise spitzte sich im Jahre 2009 weiterhin zu. Landes- und Bundesregierung haben das Risiko früh erkannt und umgehend Maßnahmen zur Gegensteuerung ergriffen. Dabei wurden Programme aufgelegt, die nicht nur die Wirtschaftskrise überwinden sollten, sondern auch den Kommunen eine Möglichkeit gaben, den bestehenden erheblichen Investitions- und Instandhaltungsstau abzubauen.

Auch die gesellschaftlichen und pädagogischen Entwicklungen der Schullandschaft erfordern nutzergerechte Optimierungen. Im Zuge der Sonderinvestitionsprogramme konnte die Stadt Kassel auf diese unmittelbar reagieren und die Infrastruktur anpassen sowie energetische Maßnahmen umsetzen. Mitte 2009 hat die Stadt Kassel, vertreten durch das Amt für Hochbau- und Gebäudebewirtschaftung, mit der Umsetzung begonnen und alle Maßnahmen zum Ende 2011 beendet. Mit dem Sonderinvestitions- und Konjunkturprogramm wurde es der Stadt Kassel möglich, Neubau- und Sanierungsprojekte in Höhe von 60,6 Mio. Euro zu realisieren. Um die Maßnahmen

förderrichtliniengerecht abschließen zu können, mussten alle Projektbeteiligten unter einem enormen Zeitdruck arbeiten. Für den reibungslosen und fristgerechten Projektablauf möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken. Einen besonderen Dank für die Umsetzung der Investitionsmaßnahmen und die gute Zusammenarbeit möchte ich den ausführenden Firmen, den planenden und bauleitenden Architektur- und Ingen ieurbüros sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Amtes für Hochbauund Gebäudebewirtschaftung und allen mitbeteiligten Ämtern aussprechen. In dem vorgelegten Bericht werden die ausgeführten Maßnahmen im Einzelnen vorgestellt. 1

Dr. Jürgen Barthel Stadtkämmerer

Herausforderung angenommen! Die fertig gestellten Bauten und baulichen Eingriffe in Form von Sanierungsmaßnahmen können sich sehen lassen! Qualitätsvolle Architektur ist entstanden. Deutliche funktionale Verbesserungen erleichtern den Schulalltag. Die Qualität der Baugestalt sowohl außen als auch innen wird die Nutzer prägen und hoffentlich anregen. Sie prägt auch das Umfeld.

Es gab Risiken: -

(zu) kurze Planungs- und Bauzeit große Anzahl unterschiedlicher Projekte (Neubau und Sanierung) Kostenlimit Personalkapazitäten Firmenkapazitäten / Marktverhalten Ingenieur- und Architekturbüros

Ziel: Gebäude von hoher architektonischer und funktionaler Qualität. -

Funktionalität (Nutzerbedarfe) Dauerhaftigkeit (Materialwahl) Nachhaltigkeit (Flexibilität und Wiederverwendbarkeit) Energieeffizienz qualitätvolle Baugestalt (bezogen auf den Ort) Termin- und Kostentreue

Mein Dank gilt den eingeschalteten Architektur- und Ingenieurbüros, mit denen wir partnerschaftlich und kollegial eng zusammen arbeiten konnten und deren Identität sich uneingeschränkt in den Bauten widerspiegelt, den Kolleginnen und Kollegen der Ämter Bauaufsicht, Bauverwaltung, Gartenamt, Revisionsamt und Kämmerei für

Zusammengefasst: Mehrwert

Herausforderung umgesetzt.

teilweise unkonventionelles Handeln, um den zeitlichen Vorlauf für Genehmigung und Vergabeverfahren auf ein Minimum zu reduzieren. Mein Dank gilt im Besonderen meinen Kolleginnen und Kollegen, dem Projektteam für die Übernahme zusätzlicher beträchtlicher Steuerungsaufgaben. Hervorheben darf ich an dieser Stelle die Abteilungsleiter Norbert Schreck und Dieter Schoop, die ohne zu zögern in einem ersten amtsinternen Gespräch die Herausforderung als eine Chance angenommen und diese teilweise „virtuos“ umgesetzt haben. Dank an Frau Felde, die das „Scharnier“ zwischen Zuschussgeber und Stadt darstellte.

Prof. Hans-Joachim Neukäter

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umsetzung und ablauf Allgemein Zur Stabilisierung der konjunkturellen Entwicklung und zur Beseitigung eines erheblichen Investitions- und Instandsetzungsstaus in den Kommunen haben das Land Hessen und der Bund mit Wirkung vom 01.01.2009 Sonderinvestitions- bzw. Konjunkturprogramme aufgelegt.

gung bringen lassen. Ein gleiches Programm wird für Gebäudeneubauten und Gebäudeerweiterungen fortgeschrieben, die ihren Anlass in pädagogischen oder nutzerorientierten Neuausrichtungen (Ganztagsbetreuung an Schulen, Bedarf an Kindertagesstätten und Sporteinrichtungen) haben.

Mit dem Zukunftsinvestitionsgesetz förderte der Bund in einem zweiten Konjunkturpaket die Städte und Länder im Bereich Bildung und Infrastruktur, wobei die finanzschwachen Kommunen besonders unterstützt werden sollten. Neben der Stabilisierung der Konjunktur hatte der Bund das Ziel, die Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts, die Finanzkrise, abzuwehren.

Um vom Bekanntwerden der Förderprogramme im Dezember 2008 bis zur Bescheiderteilung im Mai 2009 keine Zeit zu verlieren, wurden überplanmäßig 400 000 Euro im städtischen Haushalt für unmittelbare Auftragsvergaben an Architektur- und Ingenieurbüros zur Vorplanung, Projektierung und Kostenermittlung von tragenden Projekten bereitgestellt. Wünschenswert wären Planungsmittel für mehr Projekte bis zur Genehmigungsplanung in Höhe von rund 4,0 Mio. Euro gewesen, womit vier bis fünf Monate früher Bauaufträge hätten erteilt werden können. Das Risiko einer nachträglichen Nichtanerkennung der Projekte für eine Förderung war jedoch zu groß. Bis zur Bescheiderteilung im Mai 2009 mit einer Gesamtsumme von 60,6 Mio. Euro mussten sowohl Förderquoten nach unten korrigiert als auch Projekte in den Programmen hinsichtlich ihrer Förderfähigkeit getauscht und aktualisiert werden.

Unmittelbar nach Bekanntwerden dieser Programme im Dezember 2008 – Fördervolumina waren in einer Bandbreite von 50 bis 70 Mio. Euro angekündigt - hat die Stadt Kassel Maßnahmenpakete für die Beantragung der Förderung nach Prioritäten in Gesamthöhe von 76,6 Mio. Euro definiert, die den städtischen Gremien innerhalb eines Monats zur Beschlussfassung vorgelegt wurden. Das war so kurzfristig möglich, weil die Stadt Kassel parallel zum städtischen Haushaltsplan seit 1990 jährlich ein Gebäudesanierungsprogramm fortschreibt, das einzelgebäudebezogen in Prioritäten (Brandschutz/Sicherheit, Substanzerhalt/ Substanzverbesserung, Defizite im energetischen Bereich und in der Barrierefreiheit) notwendige Investitionen beschreibt, die sich aufgrund der Kreditbegrenzungen im Haushalt nicht unmittelbar in die Haushaltsveranschla-

Planungs- und Genehmigungsphase Der ursprüngliche Maßnahmenkatalog teilte sich zunächst in 2 Pakete: Schulbaumaßnahmen und sonstige Infrastruktur. Zur Verbesserung des Lernumfeldes gab es neben den Einzelmaßnahmen eine Pauschale mit einem Volumen von 5 3

Mio. Euro, die ca. 35 Kleinmaßnahmen wie z. B. Verkabelung und EDV-Ausstattung, Erneuerung der Einrichtungsgegenständen, Herstellung von Außenanlagen oder Anschaffung von technischen Geräten an diversen Schulen beinhaltete. In April 2009 wurden alle Maßnahmen definiert und beschrieben und bei der damaligen Landestreuhandstelle Hessen – Bank für Infrastruktur-, jetzt die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), beantragt. Diese wurden einen Monat später genehmigt. Ab Mai 2009 konnten alle Projekte starten.

Umsetzung der Landes- und Bundeskonjunkturprogramme Die Stadt Kassel setzt jährlich durchschnittlich 15 Mio. Euro an Neubau- und Sanierungsprojekten um. Durch den Anlauf der Konjunkturprogramme kamen zusätzlich 60,6 Mio. Euro hinzu, die in 2,5 Jahren realisiert werden mussten. D. h. das jährliche Investitionsvolumen stieg um über 160 % und damit war das geplante Volumen an zusätzlichen Investitionen mit eigenem Personal beim laufenden Betrieb nicht umsetzbar. Um die Einzelprojekte förderrichtliniengerecht ausführen zu können, wurde die Planung und die Bauleitung – bis auf wenige Projekte – an externe Architektur- und Ingenieurbüros vergeben. Das vergebene Honorar an Architekten- und Ingenieurbüros beläuft sich auf knapp 6,7 Mio. Euro und entspricht im Verhältnis zum gesamten Investitionsvolumen ca. 11 %. Eine Übersicht mitwirkender Büros wird in der Anlage 1 auf Seite 94 dargestellt.

Zur sicheren Erreichung der Projektziele ist die Führung und Betreuung der Projektbeteiligten von hoher Bedeutung. Diese Leistung, die sogenannte Projektsteuerung, wurde auf rund 1,2 Mio. Euro geschätzt. Da die Stadt Kassel so viel wie möglich in die sanierungswürdige Gebäudesubstanz investieren wollte, wurde die Projektsteuerung trotz personeller Engpässe durch das Amt Hochbau- und Gebäudebewirtschaftung übernommen. Neben der Projektsteuerung ist auch zusätzlicher Personalbedarf in unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung wie Hochbau- und Gebäudebewirtschaftung, Submission und Beschaffung, Revision, Umwelt- und Gartenamt entstanden. Insgesamt wurden 6,5 Stellen befristet für die Dauer des Projektes eingerichtet. Um zusätzliche Aufgaben wie betriebswirtschaftliche- und verwaltungstechnische Koordination der Programme, Informations- und Berichtsmanagement, fristgerechte Abrufe der Fördermittel sowie Erstellung und Abgabe der Nachweise über die Verwendung der Fördergelder ordnungsgemäß erfüllen zu können, wurde im Amt Hochbau- und Gebäudebewirtschaftung Projektcontrolling eingerichtet. Diese Stelle ist als Schnittstelle zwischen internen und externen Bauleitern, Projektanten, Ministerien und der Koordinationsstelle WIBank Hessen zu bezeichnen.

Umfang und Struktur der Maßnahmen Das genehmigte Kontingent i. H. v. 60,6 Mio. Euro wird mit 40,2 Mio. Euro durch das Land Hessen (inkl. Pauschale i. H. v. 5 Mio. Euro) und knapp 20,4 Mio. Euro durch den Bund gefördert. Aus den zwei ursprünglich geplanten Maßnahmenpaketen, dem einen mit 50 Mio. Euro im Bereich Schulbau und dem anderen mit 20 Mio. Euro im Bereich sonstige Infrastruktur, wurden nach dem Vertragsdurchlauf vier Pakete.

Übersicht der Sonderinvestitionen der Stadt Kassel in Euro Maßnahmen

Investitionskosten

Anteil Bund

Anteil Land

Eigenanteil Stadt

Schulbau Land

26.313.000

----

21.927.500

4.385.500

Schulbau Bund

16.070.000

12.052.500

2.008.750

2.008.750

Zwischensumme

42.383.000

12.052.500

23.936.250

6.394.250

Infrastruktur Land

13.915.520

-----

11.596.266

2.319.253

Infrastruktur Bund

4.301.478

3.226.108

537.684

537.684

Zwischensumme

18.216.998

3.226.108

12.133.951

2.856.938

Gesamtsumme

60.599.998

15.278.608

36.070.201

9.251.188

Landesprogramm Die Kommunen erhalten von der Wirtschaftsund Infrastrukturbank Darlehen, die in voller Höhe ausgezahlt werden. Die Tilgung der Darlehen erfolgt innerhalb von 30 Jahren mit gleichen Jahresraten. Bundesprogramm (insbesondere für energetische Sanierung) Aus den Bundesmitteln werden 75 % der Investitionskosten finanziert. Zusätzlich erhalten Kommunen von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Darlehen, die in Höhe der Kofinanzierung (25 %) ausgezahlt werden. Die Tilgung der Darlehen erfolgt im gleichen Zeitraum wie die im Landesprogramm. Der Eigenanteil der Kommune beträgt 50 % des Kofinanzierungsdarlehens. Investitionszeitraum Die Maßnahmen aus dem Bundesprogramm mussten in einem außerordentlich kurzen Zeitraum – bis 2010 begonnen werden und spätestens im Jahr 2011 abgeschlossen sein. Wobei die Maßnahmen aus dem Landesprogramm, ausgenommen Pauschale, im Jahr 2009 begonnen und spätestens im Jahr 2011 abgeschlossen werden mussten. Für die Pauschale galten andere Regelungen. Hier war der politische Wille und Zielsetzung für

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den Einsatz von Pauschalmitteln eine möglichst schnelle Auftragsvergabe durch die Schulen anzustoßen, um in kürzester Zeit das Lern- und Lehrumfeld spürbar zu verbessern. Vor diesem Hintergrund mussten die entsprechenden verbindlichen Aufträge/Verträge bis 31.01.2010 in voller genehmigter Höhe erteilt werden. Die tatsächliche Zahlung sollte bis Mai 2010 erfolgen.

Informationsmanagement Vor dem Maßnahmenbeginn hat das Amt Hochbau- und Gebäudebewirtschaftung alle Projektbeteiligten, insbesondere Architektur- und Ingenieurbüros, zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. In dieser Veranstaltung wurde über die allgemeine Abwicklung der Sonderinvestitions- und Konjunkturprogramme berichtet um einen reibungslosen Projektstart zu gewährleisten. Informiert wurde über: - Förderbedingungen und Terminvorgaben, - Vergabesummen sowie –verfahren, - Submissions- und Vergabetermine, - Vergabeunterlagen und E-Vergabe, - Vergabevorschläge und Laufzettel, - Prüfung und Abrechnung. Beim laufenden Prozess sind in vielen Kommunen Fragen und Unklarheiten entstanden. Zur Klärung grundsätzlicher Fragen wurde durch den

Zuschussgeber eine sogenannte Clearingstelle eingerichtet. Hier wurden Kriterien der Zusätzlichkeit, Vergabe wesentlicher Aufträge, Bauund Abrechnungsfristen, Gestaltung und Abgabe der Verwendungsnachweise u. v. m. behandelt. Des Weiteren berichtete die Clearingstelle über das Antrags- und Genehmigungsverfahren, Stand der Umsetzung, Verteilung der Zinslasten etc. Neben dem Informations- und Problemaustausch wurde entsprechend der Förderrichtlinie ein permanentes Berichtswesen eingerichtet. Mit dessen Koordination wurde die Wirtschafts- und Infrastrukturbank beauftragt. In diesem Berichtsverfahren wurde der Umsetzungs- und Auftragsstatus, das gebundene Volumen, Zeitpunkt der geplanten Bauausführung und Inbetriebnahme bei Landesmaßnahmen bzw. Endabrechnung bei Bundesmaßnahmen gemeldet.

Vergabebeschleunigungserlass Zur Stützung der Konjunktur in Hessen und zur wirkungsgerechten Umsetzung der bis zum 31.12.2011 angelegten Sonderinvestitions- und Konjunkturprogramme des Landes und zur Unterstützung der Konjunkturprogramme des Bundes mussten alle Beschaffungsverfahren schnellstmöglich umgesetzt werden. Der Vergabebeschleunigungserlass des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung vom 18. März 2009 ermöglichte durch weitreichende Erleichterungen im Vergabeverfahren eine schnelle und effektive Umsetzung der Konjunkturmaßnahmen. Hier wurden u. A. die Schwellenwerte und Freigrenzen für freihändige Vergaben, beschränkte Ausschreibung, Auf-/Abgebotsverfahren sowie sonstige Beschaffungen als Direktkauf herauf gesetzt.

Kapazitätsengpässe bei Auftragnehmern Im Zuge der Ausschreibungen und im weiteren Verlauf der Maßnahmen waren verstärkte Kapazitätsengpässe in den Gewerken Schlosser, Dachdecker, Metallbau, Fliesenleger, Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen aufgrund niedriger Beteiligungsquote feststellbar. Auch die Architektur- und Ingenieurbüros litten unter Personalengpässen.

Verteilung der eingesetzten Mittel nach Regionen Als heimische Region wurde der Postleitzahlenbereich 34 definiert. Ergebnis der Auswertung: in der Ausführungsphase im Jahre 2010 sind 60-61% der Gesamtvergaben in der heimischen Region geblieben. Nach der Fertigstellung der Maßnahmen ist der Anteil auf 58 % minimal gesunken. In die benachbarten Postleitzahlenbereiche flossen 20% und damit 22% in die sonstigen Postleitzahlenbereiche. Zielerreichungsgrad Mit den Konjunkturprogrammen war es der Stadt Kassel möglich, Neubau- und Sanierungsprojekte in Höhe von 40,4 Mio. vorzuziehen und damit den Haushalt zu entlasten. Zusätzlich konnten weitere Maßnahmen in Höhe von 21,2 Mio. umgesetzt werden, die noch gar nicht im Haushalt berücksichtigt waren. Es handelte sich hierbei im Wesentlichen um Neubauten von Mensen im Rahmen der Ganztagsbetreuung, um größere Sanierungen und eine Pauschale zur Verbesserung des Lernumfeldes in diversen Schulen. Dadurch konnte die Stadt Kassel unmittelbar auf die beschleunigte Veränderung der Schullandschaft mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung und mit dem Bau neuer Mensen reagieren. Zum anderen wurde durch die energetischen Sanierungen und Neubauten die Energieeffizienz 5

der Bausubstanz verbessert. Neben der Reduzierung des Primärenergieverbrauches, welcher zur Senkung der Energiekosten führt, wird auch ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Durch die begleitende Unterstützung der Clearingstelle, eine gute Zusammenarbeit mit der Wirtschafts- und Infrastrukturbank sowie den Projektbeteiligten konnte die Stadt Kassel alle Maßnahmen aus den Sonderinvestitions- und Konjunkturprogrammen erfolgreich abschließen.

Ersatzneubau Umkleidegebäude

sportanlage scHarnHorststrasse 7

Kassel-Bettenhausen Ölmühlenweg planung und bauleitung foundation 5 + architekten BDA Foitzik Krebs Spies Partnerschaft Kassel

aufgabe Abriss und Neubau auf der bestehenden Bodenplatte des Vorgängerbaus nach heutigen energetischen Anforderungen Eingeschossiges Gebäude BGF: 255 m2 NGF: 202 m2 BRI: 915 m3 Bauzeit: März bis Oktober 2010 Gesamtbaukosten: 603 000 Euro brutto

Außenansicht und Innenraum des Vorgängerbaus

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Grundriss

Dusche 1

Dusche 3

Dusche 2

Dusche 4

Lager außen Umkleide 1

Umkleide 2

Umkleide 3

Umkleide 4

Flur Schiedsrichter

WC/H Vorraum WC/H

Jugendraum

Beh.-WC

Putzmittelraum

WC/D Vorraum WC/D WC/H außen

Abstellraum Technikraum Kasse

Das neue Umkleidegebäude für den Fußballverein BC Sport, wurde auf der vorhandenen Bodenplatte der alten Umkleide aus den 60er Jahren errichtet und gibt dem Sportverein damit ein neues Gesicht am alten Standort. Die städtebauliche Situation ist bestimmt von einer sehr heterogenen, eher gewerblich geprägten Umgebung. Durch den Neubau der Umkleide soll ein positives Signal an diesem in die Jahre gekommenem Ort gesetzt werden. Durch die hinterleuchtete Glasfassade sollen bislang dunkle Ecken aufgewertet sowie Verschmutzung und Vandalismus vorgebeugt werden. Durch die Ausbildung von auskragenden Vordächern wird zur Straße hin der Eingangs- und Kassenbereich akzentuiert und Richtung Sportplatz eine Aufenthalts- und Übergangszone für Sportler und Zuschauer hergestellt. Vorgehängte Fassadenplatten sorgen hier für eine klare Formensprache und eine robuste und dauerhafte Konstruktion.

Querschnitt

Das Gebäude ist durch die Mittelflurerschließung in zwei Bereiche geteilt: auf der einen Seite Sanitär- und Technikräume, auf der anderen Seite großzügige Umkleiden mit Duschen. Durch die raumhohe Verglasung und die transparenten Wände zwischen Duschen und Umkleiden wird der oft typische Charakter von Umkleiden mit hoch liegenden Kippfenstern und schlechter Belichtung vermieden. Während das Gebäude außen von der Vereinsfarbe Blau geprägt wird, bestimmt im Innenraum der grasgrüne Fußboden mit der aufgebrachten Grafik im Stil einer Taktiktafel die Atmosphäre und stellt die inhaltliche und visuelle Verbindung zum Fußballplatz her. Durch die Ausführung der Decken und Außenwände in Leichtbeton konnte mit einfachen Mitteln in monolithischer Bauweise den energetischen Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 entsprochen werden. Die Außenwände kommen ohne zusätzliche Wärmedämmung aus und nutzen durch eine Schicht aus Profilglas optimal solare Gewinne, die durch die dunklen Flächen absorbiert und mittels eines schmalen „Klimapuffers“ im Gebäude gehalten werden. Durch eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird – bei gleichzeitiger Energieeinsparung – allen Räume Frischluft zugeführt und Feuchtigkeit abtransportiert. So werden Bauschäden vermieden und den elf verschwitzten Freunden auch nach dem Spiel ein angenehmes Raumklima geboten.

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grundscHule waldau Neubau einer Mensa 11

Lageplan

Grundriss

Neubau einer Mensa für die Grundschule Waldau Kassel-Waldau Görlitzerstraße aufgabe Erweiterung der Grundschule um einen Mensaneubau, der als Multifunktionsraum für Veranstaltungen genutzt werden kann und einen Außenraum mit Aufenthaltsqualität hat. planung und bauleitung ATELIER 30 Architekten GmbH, Kassel

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Bestandssituation - Grundlagen Die Grundschule Waldau soll durch einen Mensabau erweitert werden. In der Anfangsphase wünscht der Nutzer ca. 80-100 Schüler täglich mit Essen in der neuen Mensa zu versorgen. Die Mensa soll zusätzlich als Multifunktionsraum für Veranstaltungen genutzt werden. Ergänzt werden soll der Neubau durch einen gestalteten Außenraum mit Sitzgelegenheiten und Aufenthaltsflächen. Konzept Das neue Mensagebäude wird an der Görlitzerstraße positioniert. Der eingeschossige Mensabau wird zum neuen Gesicht der Grundschule. Sie präsentiert sich zum Parkplatz hin mit einer geschlossenen Fassade und einem Rhythmus aus Öffnungen in verschiedener Lage und Höhe. Nach Westen hin, an die Funktionsspange anschließend, liegt der Speisesaal. Der Haupteingang für die künftigen Nutzer befindet sich im Süden auf der Schulhoffläche. Hier ist die Fassade aus Gründen der Sicherheit (angrenzende Ballspielfläche) ebenfalls geschlossen und durch einzelne Öffnungen ergänzt. Zur Grünfläche hin öffnet sich der Mensabau über eine große Glasfassade. Laubbäume bilden das grüne Dach des Hofs, was eine hohe Aufenthaltsqualität verspricht. Der Sockel des Mensabaus entwickelt sich aus dem Gebäude heraus entlang des Geländes und bildet mit dem darauf stehendem Zaun die Hofeinfassung. Konstruktion Der eingeschossige Mensabau ist als Stahlbetonkonstruktion errichtet worden und mit einer vorgehängten und hinterlüfteten Fassade aus HPL-Vollkernplatten verkleidet. Für die Farbgebung wurde ein Farbkonzept entwickelt. Das Flachdach wird durch eine Stahlunterkonstruktion und StahlTrapezbleche getragen und mit einer Kiesschicht belegt. Die großzügige Öffnung zum Freiraum hin wurde durch eine Pfosten-Riegel-Fassade mit großen Glasanteilen realisiert. BGF: 225 m2 | NF: 200 m2 | BRI: 1 025 m3 Gesamtbaukosten: 919 000 Euro brutto Planungszeitraum: April 2009 - Mai 2010 Bauzeit: November 2009 bis September 2010

Ansicht Gartenseite

Ansicht Straßenseite

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facHingenieure Tragwerksplanung und Brandschutz: EHS beratende Ingenieure für Bauwesen | HLS-Planung: Ingenieurbüro Freund TGA GmbH ELT – Planung: Ingenieurbüro Winter | Außenanlagen: Planungsgemeinschaft Landschaft + Freiraum GbR

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Fridtjof-Nansen-Schule Kassel-Helleböhn Schwarzwaldweg nutzung Grundschule

fridtjof-nansenscHule 1) Umbau und Sanierung der Sporthalle 2) Neubau einer Mensa

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umbau und sanierung der sportHalle aufgabe Modernisierung und energetische Sanierung der in den 70er Jahren als Holzständerbau errichtete Turnhalle. Erweiterung und Sanierung des Sanitärtraktes. Neugestaltung des Eingangsbereiches planung und bauleitung AIS ARCHITEKTEN, Kirchhoff - Rügemer

neubau einer mensa aufgabe Um eine ordnungsgemäße Durchführbarkeit der pädagogischen Mittagsbetreuung zu gewährleisten beabsichtigte der Magistrat der Stadt Kassel an der Fridtjof-Nansen-Schule eine Mensa mit einer Wärme- bzw. Ausgabeküche anzubauen. planung und bauleitung RJ Planungsbüro, Rolf Jentzsch - Renée Möser - Thomas Georg

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umbau und sanierung der sportHalle Die Turnhalle, als Holzständersystembau der 70er Jahre errichtet, zeigte in der inneren, als auch in der äußeren Erscheinung starke Gebrauchsspuren aufgrund jahrelanger intensiver Belegungen. Die Turnhalle wird neben dem täglichen Schulbetrieb auch von verschiedenen Vereinen in den Abendstunden genutzt. Die bestehende Konstruktion mit den bauphysikalischen Anforderungen der 70er Jahre zeigte keinerlei Dämmung im Fußbodenaufbau. Die

Dämmeinlagen in den Wänden wiesen neben einer Minimalstärke ebenfalls einen großen Vergang auf. Trotz des Betriebes zweier großvolumiger Deckenheizlüfter konnte eine ausreichende Temperierung nicht erreicht werden. Die natürliche Belichtung wurde auf der Ostseite mit raumhohen Kunststoffstegplatten erreicht, während die Westseite mit industrieverglasten Oberlichtflächen erhellt wurde. Die Kunststoffstegplatten waren durch Bewit-

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Turnhalle vor der Sanierung

Eingangssituation vor der Sanierung

terung im Bezug auf ihre Lichtdurchlässigkeit bereits stark geschädigt, zusätzlich beeinträchtigt durch die an der Fensterfront durchlaufende Prallwand. Beleuchtungskörper mit schlechter Lichtausbeute in nicht ballwurfsicherer Qualität unterstützten den negativen Gesamteindruck. Die Raumakustik wurde als sehr hallig bezeichnet. Die Blechverkleidung der Außenhaut aus vertikal eingesetzten Trapeztafeln waren zum Teil deformiert und von der Unterkonstruktion gelöst. Die Holzständerkonstruktion zeigte an einer Vielzahl von Knotenverbindungen statische Schwachstellen. Der Sanitäranbau entsprach nicht mehr den energetischen Mindestanforderungen, zudem waren notwendige Nutzungsabläufe mit der räumlichen Trennung der Jungen- und Mädchenumkleide nicht gegeben. Der Haupteingang zur Schule wurde vom Straßenzugang kaum wahrgenommen. Die Stufenanlage war sehr schmal ausgeführt, ohne einen behindertengerechten Zugang. Funktionale Überarbeitung - Zielsetzung Der Sanitärbereich für Mädchen und Jungen wurde zusammengefasst. Hierfür wurde der Großteil der bestehenden Sanitäranbauten durch einen Massivbaukörper ersetzt.

Zu den schulbetrieblichen WC-Anlagen wurden neben dem Einbau einer behindertenfreundlichen Anlage weitere WC Einrichtungen geschaffen, die eine separate Nutzung der Anlage ermöglichen. Mit dem Einbau der Lüftungsanlage und einer Fußbodenheizung in allen Bereichen wird die Nutzungsqualität maßgeblich erhöht. Die außenliegende Verschattungsanlage der Fensterfront ermöglicht bei flachstehender Sonneneinstrahlung einen ungehinderten Turnhallenbetrieb. Der Flurbereich zwischen Sanitärtrakt und Turnhalle wurde erweitert . Die flächenbündig ausgebildete Hallenbeleuchtung, integriert in die schallabsorbierend gestaltete und ballwurfsichere Decke, ergibt in Verbindung mit einem hell ausgeprägten Farbkonzept ein freundliches Erscheinungsbild. Architektonische Ausprägung Die klare Architektursprache der bestehenden Schulanlage soll durch die Überarbeitung unterstützt und ergänzt werden. Es wird vermieden, den neuen Baukörpern eine übergeordnete Stellung zu geben. Sie fügen sich mit Form und Farbgebung in den Kontext der Anlage ein. Die Grundstruktur der Hallenkonstruktion wurde beibehalten. Neue, tiefgezogene Verglasungsflächen, in Verbindung mit einer 17

orthogonal gegliederten Fassadenbekleidung aus geformten und farblich beschichteten Stahlblechtafeln im Zick-Zack Profil vermitteln eine neue Wahrnehmung der Halle. Der kubisch gestaltete Sanitärtrakt wird in Anlehnung an den Bestand als eingeschossiger Flachbau ausgebildet. Die äußere, schuppenartig ausgebildete Blechverkleidung orientiert sich mit ihrer Farbgestaltung an den Grundfarben der Schulgebäude. Der Hauptzugang auf beiden Seiten des eingeschossigen Verbindungsbaues wird mit einer neuen Stufenanlage großzügig gestaltet. Mit Rampenanlagen wird die behindertengerechte Zugänglichkeit gewährleistet. Ein den Eingangsbereich überlagerndes und frei schwebendes Dach weist auf den Hauptzugang als ein sichtbares Erkennungszeichen hin. Eine helle Farbgebung in den Innenräumen geben den offenen Charakter der Anlage wieder. Ausführungszeitraum: 2009 – 2010 Bruttogrundrissfläche: 844 m2 Umbauter Raum: 5 134 m3 Gesamtbaukosten: 1 624 000 Euro brutto

Neubau eiNer MeNsa Neubau einer Mensa mit einer Wärme- bzw. Ausgabeküche für eine pädagogische Mittagsbetreuung. Der eingeschossige Neubau besteht aus zwei in der Höhe unterschiedlich, ineinander geschobene Kuben, welche in Verbindung mit dem bestehenden Gebäude einen Rahmen für einen behaglichen Schulhof bilden. In dem hohen Gebäudeteil befindet sich der Speiseraum mit ca. 96 Sitzplätzen. Eine im Speiseraum installierte mobile Trennwand schafft Flexibilität für zeitgleich am Nachmittag stattfindende Nutzungen. Die Kapazität ist auf eine Bewirtung in zwei Schichten ausgerichtet, so dass täglich ca. 200 Essen ausgegeben werden können. Diese Essen werden über einen Catering Service angeliefert und in der Ausgabeküche in Kombidämpfern erwärmt. Ergänzend dazu werden frische Waren wie Salat und Obst angeboten, die täglich gekauft und zubereitet werden.

Nutzung des vorhandenen Schachbretts und des Weges beeinträchtigte, wurden diese abgebrochen und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Die Mensa wird von einem Innenhof von zwei Seiten über einen vorhandenen Pergolagang erschlossen. Die Anlieferung erfolgt über einen Abzweig des vorhandenen Zufahrtsbereichs. Neben der Zufahrt ist eine Stahlbetonwand mit einer Höhe von 2,50 m als Trennung vorgesehen, so dass der Innenhof weiterhin vom Fahrverkehr freigehalten wird. Das Gebäude wurde in konventioneller Massivbauweise erstellt. Die Außen- und Innenwände bestehen aus Mauerwerk. Das Außenmauerwerk wurde mit einem Wärmedämmverbundsystem sowie einem Fassadensystem bestehend aus farbigen Faserzementplatten (niedriger Gebäudeteil) und einer Aluwelle (hoher Gebäudeteil) versehen. Die Dächer sind als Flachdach ausgebildet. Die nach Süden ausgerichtete großzügige Verglasung ist mit einem Sonnenschutz in Form von außen liegenden Jalousien ausgestattet. Die Innendecke des Speiseraumes wurde mit

einer Schall absorbierenden Akustikdecke abgehängt, des Weiteren wurden abschnittsweise Wandfelder mit einer Akustikverkleidung versehen, um den Lärmpegel einzudämmen. Die schlichte und doch farbenfrohe Innenraumgestaltung, belichtet durch eine nach Süden ausgerichtete großzügige Verglasung, bietet den Kindern genügend Freiraum für Kreativität. Der Heizenergiebedarf entspricht den Vorgaben der EnEV in der neusten Fassung. Die Wärmeversorgung für die Mensa erfolgt über eine Fußbodenheizung, welche an die vorhandene Heizungsanlage des Schulgebäudes angebunden ist. Diese vorhandene Wärmeversorgung soll zukünftig auf Fernwärme umgerüstet werden. Die Zuund Abluft erfolgt über eine Lüftungsanlage im Technikraum, die über Kanäle in der abgehängten Decke des niedrigen Gebäudeteils und über runde Wandauslässe den Speiseraum be- und entlüftet. Eingeschossig – BRI: 1 100 m3 | NGF: 208 m2 Ausführungszeitraum: März bis Dezember 2010 Gesamtbaukosten: 780 000 Euro

Der Küchentrakt umfasst neben der Wärme- bzw. Ausgabeküche eine Spülküche, eine Anlieferung und ein Personal-WC. Dieser Küchentrakt befindet sich ebenso wie das Lager, der Technikraum, der Windfang und der Ausgussraum im niedrigen Teil des Gebäudes. Da die neue Mensa die Grundriss Mensa und Pergola

Vorhandener Pergolagang

Querschnitt

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Martin-Luther-King Schule Kassel-Nord (Holland) Schillerstraße nutzung Berufsschule, Berufsfachschule, Fachschule anlass Struktur und Ausstattung erfordern eine alters- und nutzungsbedingte Generalsanierung des gesamten Gebäudekomplexes. bauaufgabe 1. Umbau und Sanierung der Bereiche Verwaltung, Schulleitung und Lehreraufenthalt – Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung 2. Energetische Sanierung, Erneuerung der Fassade – Sprengwerk Architekten, Kassel

martin- 1) Umbau und Sanierung lutHer- 2) Erneuerung der Fassade king-scHule 21

umbau und sanierung Neben der allgemeinen Renovierung werden die Räume entsprechend den zeitgemäßen pädagogischen Anforderungen und denen des Lehrkörpers umgebaut. Neue Räume zum Arbeiten und Aufenthalt in der unterrichtsfreien Zeit werden geschaffen. Im Kernbereich und der zugleich zentralen Anlaufstelle für Besucher und Lehrer entsteht eine große und transparente, öffentliche Warte- oder auch Kontaktzone einschließlich Geschäftszimmer. Die zentrale Lage fungiert so als Bindeglied zu allen Ebenen der Schulleitung, unterbindet aber zugleich die Nutzung der Flure als Durchgang in das jeweils zweite Treppenhaus. So entstehen die für den Ganztagsbetrieb der Schule zwingend notwendigen Rückzugsbereiche des Kollegiums. Wie in den weiteren Bauabschnitten für den gesamten Komplex geplant, werden die wesentlichen Bereiche mit einer Lüftungsanlage ausgestattet. Nutzfläche (nur Umbau): 1 052 m² Gesamtbaukosten (ohne Fassade): Baukosten 1 250 000 Euro brutto

energetiscHe sanierung der gebäudeHülle Ausbau der vorhandenen Fenster- und Brüstungselemente und Ersatz durch eine Aluminium- Pfosten- Riegelkonstruktion. Wärmedämmung der geschlossenen Wandflächen und Bekleidung mit einer großformatigen, hinterlüfteten Plattenfassade. Entwurfsleitlinien Erhalt des ursprünglichen Erscheinungsbildes unter Verwendung von modernen und zweckmäßigen Materialien und Berücksichtigung der aktuellen energetischen Anforderungen. Die Fassadengliederung der neuen Fassaden erfolgt entsprechend der ursprünglich vorhandenen Gliederungselemente: Sockelgeschoss als Lochfassade, Gliederung und Aufteilung der Aluminium- Pfosten- Riegelkonstruktion entsprechend dem ursprünglich vorhandenen Sonnenschutz-Betonrasterplattenelementen. Die Farbgebung der Plattenfassade erinnert an die der ursprünglichen Klinkerfassade.

Ausführungszeitraum: Baubeginn Juni 2010 Fertigstellung September 2011

Fassadenflächen: ca. 3 200 m2 Ausführungszeitraum: Baubeginn September 2009 – Fertigstellung Mai 2010 Baukosten Fassaden: 2 200 000 Euro brutto

planung und bauleitung Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung: Stefan Bublak, Hans-Joachim Neukäter, Alexandra Wendt, Einrichtung: Jolanta Bialas, Bauleitung: Manuela Dsiosa-Hallek

planung und bauleitung

facHingenieure

SPRENGWERK Architekten, Kassel

Tragwerksplanung: Reitz und Pristl, Kassel | HLS-Planung, Bauleitung, Elektroplanung: enco energie consulting GmbH

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paul-julius-Von reuter-scHule 1) Aula Sanierung und Ausstattung 2) Teil-Sanierung, Hauptgebäude A

Paul-Julius-von-Reuter Schule Kassel-Nordholland Schillerstraße planung und bauleitung amb, Architekturbüro Lothar Bulle, Kassel

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sanierung und ausstattung der aula Die Gemeinschaftsaula der Paul-Julius-von-Reuter Schule und der Martin-Luther-King-Schule sollte im Innenausbau und in der Elektrotechnischen- bzw. Beleuchtungstechnischen Ausrüstung grundlegend saniert werden. Ebenso sollte die Ausstattung bzw. Möblierung erneuert und den Bedürfnissen Aula so angepasst werden, dass sie auch multifunktional genutzt werden kann. Ein Hauptanliegen bestand weiterhin darin, die sehr schlechten akustischen Verhältnisse zu verbessern und auf ein Niveau zu bringen, dass die Aula als zentrale Versammlungsstätte der Schulen, für Vorträge, Diskussionen, Musikveranstaltungen, Vorführungen als auch als Prüfungsraum, problemlos genutzt werden kann. Um den vorgenannten verschiedenen Nutzungsanforderungen gerecht zu werden, wurde die Aula mit Akustik – Deckensegel und einem Akustik-Kassettenwand-System ausgestattet. Die gesamte Elektro- und EDV-Technik sowie die Beleuchtungen, einschließlich Sicherheitsbeleuchtung, wurden erneuert. Außerdem erhielt die Aula eine Ausstattung mit Licht- und Medientechnik mit Lichtsteuersystem, Digital – Dimmer, Amptown Case, Flightcase, Desisty 1 KW Stufenleuchten mit einer Bühnenbeleuchtungstraverse. Auf der Bühne wurde eine Motor-Rollleinwand (4 x 3 m) im Deckenbereich installiert.

Der vorhandene Parkettfußboden wurde aufgearbeitet und neu versiegelt. Zur Ausstattung gehörte neben einer neuen Bestuhlung auch ein multifunktionales Rednerpult. Objektgröße 155 m2 Ausführungszeitraum 04.01.2010 – 19.03.2010 Baukosten 130 646 Euro teil-sanierung, Hauptgebäude a Die Teilsanierung der Berufsschule hatte das Ziel, alle Teile des Gebäudes, sowohl konstruktiv als auch die Technische Ausrüstung, auf den von

der Stadt Kassel geforderten neuesten baulichen und technischen Standard in städtischen Gebäuden zu bringen und zu sanieren. Dazu gehörten insbesondere die sicherheitsrelevanten als auch energetischen Maßnahmen, sowie auch ökologische und soziale Anforderungen. Bei der Sanierung und Ausführung der Baukonstruktionen und deren Teile wurde die Einhaltung der Energiesparverordnung EnEV 2009 vollständig umgesetzt, ebenso die Forderung hinsichtlich der Schalldämmung und des Brandschutzes. Bei den Gebäudetechnischen Anlagen wurden die Empfehlungen und Hinweise zur Energieeinsparung bzw. zum Management umgesetzt. Außerdem sind die kompletten Fernmelde- und IT-Anlagen einschließlich Gefahrenmeldeanlage erneuert worden. Im Bereich der Verwaltung wurde das Sekretariat umgeplant und vergrößert sowie die Teeküche ausgelagert und neu konzipiert. Objektgröße Nutzfläche: 2 272 m2 Ausführungszeitraum: im laufenden Schulbetrieb 17.08.2009 – 28.05.2010 Baukosten 913 056 Euro

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Betreuungsräume Bossentalschule Kassel-Wolfsanger Hildebrandstraße

betreuungsräume bossentalscHule 1) Neubau einer Mensa mit Küche 2) Ersatzneubau einer Kindertagesstätte

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BGF: 1 615 m2 NGF (NF + VF + FF): 1 268 m2 BRI: 6 061 m3 Primärenergiebedarf: 235 kWh/m2a Baukosten: 2 590 000 Euro Herrichten und Erschließen: 105 000 Euro Bauwerk-Baukonstruktion: 1 730 000 Euro Bauwerk-Technische Anlagen: 680 000 Euro Außenanlagen: 75 000 Euro Planungsbeginn: Februar 2009 Übergabe: 11. April 2011

Neubau

Bestand

eingang kita

mensa

eingang scHule

c

b

kita

Vw

aufgabe Erweiterung der Grundschule Bossental für die Betreuung von zwei Gruppen unter Dreijähriger sowie Betreuungsräume für drei Hortgruppen, ein Ersatzneubau für den Kindergarten mit drei Gruppen und eine Mensa, die für Schul- und Kleinkinder gleichermaßen zu nutzen ist. Den Kindern soll einen fließender Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ermöglicht werden.

a a

bibliotHek gymnastikHalle Mensa und Kindertagesstätte ergänzen die Reihe der Schulgebäude von Architekt Otto Haeseler aus den sechziger Jahren

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planung und bauleitung BAUFRÖSCHE Architekten und Stadtplaner GmbH, Kassel Bauleitung, Ausschreibung und Einrichtungsplanung: Stadt Kassel, Hochbau und Gebäudebewirtschaftung, Jochen Umbach, Jolanta Bialas facHingenieure Statik: IB Fey, Kassel | Elektroplanung: IB Winter, Kassel | HLS: IB Freund, Kassel | Außenanlagen: Ines Schulz, Kassel

Der hessische Bildungs- und Erziehungsplan sieht vor, die Kleinkindbetreuung sowie Mittagsverpflegung und Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder zu gewährleisten. Mit der Realisierung der Betreuungsräume im Bereich der Grundschule Bossental sind ideale Voraussetzungen dafür geschaffen worden, die gesamte Bildungskette an einem Ort zu versammeln. Auf dem Schulgelände befinden sich bereits eine Gymnastikhalle und die Stadtteilbücherei. Jetzt wird das Angebot an diesem Standort mit einem Pavillonensemble erweitert, das den Kindern einen fließenden Übergang vom Kindergarten in die Grundschule ermöglicht. Es entstanden Neubauten für die Betreuung von zwei Gruppen unter Dreijähriger sowie Betreuungsräume für drei Hortgruppen, ein Ersatzneubau für den Kindergarten mit drei Gruppen und eine Mensa, die für Schulund Kleinkinder gleichermaßen zu nutzen ist. Der Ersatzneubau für den Kindergarten wurde nicht aus dem Konjunkturprogramm, sondern mit Eigenmitteln der Stadt Kassel finanziert. Der Kasseler Architekt Wolfgang Haeseler (1929-2008), bekannt durch das Hochhaus der Brandkasse sowie Kirchen- und Krankenhausbauten in Kassel, plante die Grundschule Bossental 1964. Die Schule gliedert sich in kubische Verwaltungs- und Klassentrakte, die an einem offenen Verbindungsgang aufgereiht sind. Der transparente Gang strukturiert die Wegebeziehungen innerhalb des Campus, gleichzeitig ermöglicht er eine geschützte Schulhofatmosphäre. Das Konzept der gereihten Baukörper wird weitergeführt und durch den ebenfalls sehr geradlinigen Neubau zum Abschluss gebracht. Die schlicht verputzten Gebäude konkurrieren nicht mit den Klinkerbauten des Bestandes, nehmen aber mit der Farbwahl darauf Bezug. Der fortgesetzte Gang führt zur neuen Mensa, die nicht nur im baulichen Sinne ein Bindeglied zwischen Kita und Schule darstellt. Vormittags treffen sich hier die Kindergartenkinder zum gemeinsamen

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Frühstück im „Kindercafé“, mittags nehmen die Grundschüler ein warmes Essen ein um danach zur Nachmittagsbetreuung in den Hort zu gehen. Auch für Elternabende oder Informationsveranstaltungen bietet der in warmen Farben und Materialien gestaltete Saal ein angenehmes Ambiente. Die verschiedenen Bereiche der Betreuungseinrichtung erreicht man über eine gemeinsame Halle. Sie bietet die Möglichkeit zu Information und Kommunikation zwischen den Eltern und Erziehern. Baulich verbindet die Halle die halb versetzten Geschosse sowohl über Treppen als auch barrierefrei mit einem Aufzug miteinander. Während die ganz Kleinen der Kinderkrippe ihre Spiel- und Schlafräume in einem separaten Gebäudeteil im Erdgeschoss nutzen, können die über Dreijährigen sich nicht nur in den Themenräumen ihres Kindergartens im Gartengeschoss aufhalten, sondern auch verschiedene Angebote in den Projekträumen des Hortes im Obergeschoss wahrnehmen. Die Vielzahl der Räume bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten, wie z.B. Rollenspiel, Turnen, Planschen, Werken, Kochen, Basteln, Bauen, Lernen, Musizieren und Experimentieren. Der großzügige Außenraum findet seinen Platz auf dem Standort der ehemaligen Kita. Kinderkrippe und Kindergarten haben jeweils altersgerechte Spielplätze im Garten. Sie sind von allen Gruppenräumen ebenerdig erreichbar, da der vorhandene Geländeversprung in Form von Sitzstufen in die Gestaltung des Spielgeländes aufgenommen wurde. In dieser Kindertagesstätte lassen sich moderne pädagogische Konzepte umsetzen, in denen jedes Kind nach seinen Fähigkeiten gefördert werden kann.

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Friedrichsgymnasium Kassel-Mitte Humboldtstraße planung und bauleitung crep D architekten bda Ralf Schnucke – Volker Umlauff

friedricHsgymnasium

1) Sanierung der Turnhalle 2) Erweiterung um vier Klassenräume 28

Das Friedrichsgymnasium wurde in den 50er Jahren erbaut und bis heute mehrfach erweitert. Mit der aktuellen Erweiterung erhält die Schule vier neue Klassenräume sowie eine barrierefreie Aufzugsanlage. Zu dem wurden die Einrichtung der naturwissenschaftlichen Räume erneuert sowie der Kunstraum und der Musikraum saniert. Die Maßnahmen wurden aus Mitteln des Landes und des Bundes finanziert. Der Erweiterungsbau Der zum Sportplatz, nach Westen orientierte Erweiterungsbau ergänzt die bestehende, einhüftige Gebäudeanlage im ersten und zweiten Obergeschoss um jeweils zwei Klassenräume. Im Erdgeschoss bietet das aufgeständerte Gebäude eine überdachte Freifläche als Erweiterung des Pausenhofs. Die Tragstruktur des Gebäudes ist im „Luftgeschoss“ in Form eines Tisches aus Sichtbeton ausgebildet auf dem, der zweigeschossige, mit anthrazitfarbenen Eternitplatten verkleidet Quader mit den Klassenräumen ruht. Der Anschluss zum Bestandsgebäude wird über eine schmale verglaste Flurzone hergestellt. Um die Eingriffe im Bestand möglichst schonend zu gestalten, wurden vorhandene Fensteröffnungen durch Abbruch der Brüstungen für die notwendige Anbindung genutzt.

Lageplan

Während sich das Gebäude nach Außen, mit der anthrazitfarbenen Faserzementverkleidung und dem Sichtbeton als Kontrast zum Altbau darstellt, wurde im Inneren die Farbgestaltung des Bestandes übernommen oder auf die Farbigkeit der Entstehungszeit zurückgeführt. 29

terungsbau vom Untergeschoss bis zum 1. Obergeschoss verbindet. Die zu verwendende Fundamentierung und die Unterfahrt war Teil der Erweiterung aus 80er Jahren und definierte die Lage der Aufzugsanlage im Gebäude. In Folge des Einbaus wurden die Sanitäranlagen für Mädchen und behinderte Schüler saniert und neu gestaltet.

Sanierung In allen Klassenräumen des Altbaus wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik durchgeführt. Die naturwissenschaftlichen Räume Biologie und Physik erhielten zudem ein Decken orientiertes Medienversorgungssystem, um eine flexible Raumbespielung zu ermöglichen. Die neuen Klassenräume wurden entsprechend ENEV 2009 mit einer Lüftungsanlage ausgestattet.

Sanierung und energetische Sanierung der Turnhalle

Aufzugsanlage Im Bereich der Verwaltung, in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang wurde ein barrierefreier Aufzug eingebaut, der den Altbau mit dem Erwei-

Mit der Sanierung der Turnhalle des Friedrichsgymnasiums Kassel wurde ein Baustein der Denkmal geschützten Schule von 1957 grundlegend saniert und modernisiert. Die Maßnahme, die in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege durchgeführt wurde, beinhaltet die energetische, akustische und brandschutztechnische Ertüchtigung der, auch als Aula mit Bühne genutzten Turnhalle. Gebäude Die Modernisierung umfasst die Erneuerung der Fenster und die Dämmung der Außenwände unter Beibehaltung der charakteristischen Fassadenprofilierung. Zudem wurde auf eine Photovoltaikanlage auf der südlichen Dachfläche installiert. Die zusätzlichen Dachlasten aus dem Einbau der Heizungs- und Lüftungsanlagen konnten durch Austausch der Ziegeldeckung gegen eine Metalldeckung, ohne Eingriffe an den Bestandskonstruktionen kompensiert werden. Die Photovoltaikanlage wurde flächenbündig in die neue Titanzinkdeckung integriert.

Flur

Flur

Querschnitt und Längsschnitt Erweiterungsbau

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Innenausbau Der Schwerpunkt der Turnhallensanierung lag in der Erneuerung der Hallendecke. In diese waren neben der neuen Heizungs- und Lüftungstechnik die RWA Öffnungen zur Entrauchung der Halle zu integrieren. Um die Auflagen des Brandschutzes und die Anforderungen aus der Veranstaltungsnutzung zu erfüllen, wurde eine akustisch wirksame Gipskartondecke F30-Qualität eingebaut. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurde die Sportausstattung, wie Basketballkorb, Seilzuganlage für Kletterseile sowie der Bühnenvorhang erneuert.

Zusammenfassung: - Sanierung der Turnhalle, Anbau 4 Klassenräume, inklusive Behinderten Aufzug - Ausstattung Naturwissenschaften Physik und Biologie - Akustik Klassenräume - Sanierung Kunstraum / Musikraum - Dämmung der Unterdecke Haupteingang Ausführungszeitraum: ab März 2010 bis August 2011 Fertigstellung: Mai 2011 Übergabe an den Nutzer: September 2011 Gesamtbudget: Anbau: 1 620 000 Euro – Turnhalle: 808 000 Euro

Heizung, Lüftung, Raumakustik Die Erneuerung der haustechnischen Anlagen beinhaltet, den Einbau von Deckenstrahlplatten, einer Tageslicht gesteuerte Beleuchtungsanlage sowie eine umfassende Modernisierung der Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Um die auch als Aula und Theaterbühne genutzte Halle, von Überformungen und technischen Einbauten freizuhalten, war die Ausnutzung aller räumlichen Ressourcen im Dachgeschoss und im Bühnenbereich notwendig

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HeinricH-steulscHule Anbau an die Sporthalle Sanierung der Sanitäranlagen Heinrich-Steul-Schule Kassel-Forstfeld Forstbachweg nutzung Schule für Lernhilfe

Ausführungszeitraum: Herbst 2009 Baukosten: 100 000 Euro

planung und bauleitung Christoph Harney, Kassel Die Heinrich-Steul-Schule ist geprägt von einem großen Innenhof mit umlaufendem Laubengang. Wunsch der Schulleitung war es einen Geräteraum an die bestehende Turnhalle anzubauen, der die Möglichkeit bietet, sowohl Geräte von Seiten der Turnhalle unterzustellen, als auch Spielgeräte für den Schulhof auszugeben. Die strenge Architektursprache des Bestandes sollte mit einer öffnenden Geste in den Innenraum des Schulhofes erweitert werden. Die Sanitärräume wurden in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung farblich gestaltet. Jede Toilettenzelle sollte einen eigenen Charakter bekommen. Entwurfsleitlinien Aufgreifen der bestehenden Material- und Farbgebung. Weiterführen der bestehenden Linien zu einem einladenden auskragenden Dachüberstand.

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Sanitäranlage vor der Sanierung

Die Schule am Lindenberg ist ein Gebäude aus den 50er Jahren mit der Typischen Farbgebung dieser Zeit. Pastelltöne in grün, rot und gelb. Diese Farben werden aufgegriffen und in neuen Materialien wie z.B. Glas übersetzt. Das Aufgreifen der vorgefundenen Raumlinien führt zu Fliesen im senkrechten Verband verlegt. Entwurfsleitlinien Achtung des Bestandes, selbstverständliche Räume und lichte Farben. Die Maßnahmen im Einzelnen: - Umbau und Verkleinerung der Toilettenanlage. - Änderung des Grundrisses und Einbau eines Abstellraumes, einer Bücherei und eines Putzmittelraumes. - Einbau von drei T30 Türen zum Flurbereich und Änderung des Grundrisses um einen separat erschlossenen Abstellraum und Bücherei unterbringen zu können. - Erneuerung der HLS und ElektroInstallationen, sowie der Entwässerung im Kellergeschoss. - Sanierung der Innenräume mit Erneuerung des Putzes, Anstrich, Fliesen, Türen, WC-Trennwände, Installationswände und Abhangdecken. Ausführungszeitraum: Herbst 2009 Baukosten: 180 000 Euro

Schule am Lindenberg Kassel-Forstfeld Togoplatz

nutzung Grundschule

planung und bauleitung Christoph Harney, Kassel

scHule am lindenberg Sanierung der Sanitäranlagen 33

unterneustädter scHule 1) Einbau einer Lern- und Lehrküche 2) Sanierung der Sanitäranlagen Unterneustädter Schule Kassel-Unterneustadt Leipziger Straße nutzung Grundschule planung und bauleitung Christoph Harney, Kassel

In der Unterneustädter Schule sollte eine Lehrund Lernküche eingerichtet werden in der die Kinder lernen in angenehmer Atmosphäre, selbständig Essen zu bereiten, Tische zu decken und gemeinsam zu essen. Was gehört wo hin? Durch Farbnuancen wird eine Zuordnung erreicht. Die Küche bleibt in einer Farb-Familie und bietet wiedererkennbare Schränke und Schubladen. Dadurch wird die selbstverständliche Ordnung einprägsam erlernt. Ausführungszeitraum: Herbst 2009 Baukosten: 40 000 Euro

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Die Toiletten der Unterneustädter Schule sind in einem Pavillon auf dem Schulhof untergebracht. Es bestand der Wunsch die bestehenden Toiletten zu sanieren und im Rahmen dieser Maßnahme eine Barrierefreie Toilette einzurichten. Diese wurde vom Behinderten Beirat der Stadt finanziell unterstützt. Die bestehende Pavillonarchitektur wartet mit einigen, nicht auf den ersten Blick erkennbaren, Überraschungen auf. So sind hier auf der Rückseite einige quadratische Fenster angeordnet, die wieder neu in Szene gesetzt werden konnten. Entwurfslinien Bestehendendes aufgreifen, mit Farbe und Formgebung dunkle Flure aufhellen und weiten. Die vorgefundene Farbgestaltung der Schüler wird aufgegriffen und im Fliesenbild neu interpretiert. Fliesen des gleichen Farbtons werden abwechselnd matt und glänzend im Verband verlegt. Dies führt zu einer optischen Belebung der Fläche. Ausführungszeitraum: Herbst 2009 Baukosten: 180 000 Euro

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Valentin-Traudt-Schule Kassel-Rothenditmold Wolfhager Straße

nutzung Offene Ganztagsschule Grund- Haupt- und Realschule planung und bauleitung Christoph Harney, Kassel

Sanitäranlage vor der Sanierung

Valentintraudt-scHule Teilsanierung der Schule 36

Die Maßnahmen im Einzelnen: - Sanierung der Toilettenanlage - Erstellung eines Besprechungsraumes in einem bestehenden Flur - Erneuerung Fenster - Sicherheitsbeleuchtung - T30 Abschottungen - Dämmung des bestehenden Kaltdaches auf der obersten Geschossdecke - Erstellung eines Besprechungsraumes in einem bestehenden Flur Sanierung der Toilettenanlage Die Schultoiletten unterlagen einem hohen Maß an Vandalismus und mussten permanent beaufsichtigt werden. Gleichzeitig stellt eine Schultoilette einen sehr intimen Ort dar, der nicht nur einer Notdurft Rechnung zu tragen hat, sondern

auch Aufenthaltsqualität besitzen sollte. Das Ziel war es, eine Toilette zu konzipieren, die gemeinsam mit den Schülern und Lehrenden gestaltet werden kann. Hierzu wurden gemeinsam mit den Schülern Fliesen gestaltet, die als Gestaltungselement in die Toiletten eingebracht wurden. Durch diesen Partizipationsprozess wurde eine Identifikation mit dem entstanden Raum erreicht, der den Vandalismus einem achtungsvollen Umgang mit dem entstandenen Ort weichen lässt. Erstellung eines Besprechungsraumes in einem bestehenden Flur Das Ziel war es, einen Ort zu schaffen an denen sich Lehrer und Eltern in angenehmer Atmosphä37

re begegnen können um in Ruhe die Belange der Kinder besprechen zu können. Da hierfür kein Raum zur Verfügung stand, wurde ein Teil des Flures abgetrennt und zu einem solchen Besprechungsraum aufgewertet. Entwurfsleitlinien Einfach, selbstverständlich, farbig und fröhlich Ausführungszeitraum: Sommer 2009 Baukosten: 400 000 Euro

walter-HeckerscHule Erweiterung Walter-Hecker-Schule Kassel-Mitte Schillerstraße aufgabe Erweiterungsbau des Gebäudeensembles um Werkstätten, Klassen- und Fachräume nutzung Berufsschule und Fachoberschule planung und bauleitung Krahl Architekten BDA Hochbau, Außenanlagen und Ausstattung 1. BA: roller krahl architekten bda

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Am Standort des im 2. Weltkrieg zerstörten Schulgebäudes an der Sickingenstraße ist ein dreigeschossiger Erweiterungsbau erbaut worden.

Lageplan

Sic

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Aufgrund des Schulparkplatzes, der auf der historischen Baufläche liegt, rückt der Neubau an der Sickingenstraße in Richtung Westen zum Schulhof von der historischen Bauflucht ab. An der Schillerstraße folgt er exakt der Bauflucht des alten Schulgebäudes. Für die Walter-Hecker-Schule werden in diesem Neubau Werkstätten, Klassen- und Fachräume realisiert. Das bauliche Konzept sieht vor durch die gläserne Ostfassade zum Schulhof Transparenz und Offenheit herzustellen. Zu den beiden Straßenseiten (West-, Südseite) und der Fassade zum Bestand (Nordseite) wird durch eine weitestgehend geschlossene Fassade in Abgrenzung zum Straßenraum der Rücken ausgebildet. Die geschlossenen Wandflächen auf der Westseite erhalten zur Belichtung Fensterbänder. Sch

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Das bestehende Gebäudeensemble der Walter-Hecker-Schule besteht aus drei Gebäuden unterschiedlicher Entstehungszeit: - 1902 Gründerzeitbau - 1956 erste Erweiterung - 1979 Pavillon

raß

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Querschnitt

Grundriss EG

Grundriss 1. OG

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Aufgrund des heterogenen Gebäudebestandes wurde ein kubischer Solitär entworfen, dessen Fassade sich dreiseitig weitgehend verschließt. Von diesen Seiten betrachtet ist weder die Geschossigkeit noch die Nutzung des Baukörpers erkennbar. Hinter den auf die Fassade verstreuten Fensterbändern liegen im Erdgeschoss die Werkstätten und in den beiden Obergeschossen die Erschließung der Klassen- und Fachräume. Die Flure in den Obergeschossen werden durch intensive Farbgebung an den Wänden und Decken zum Erlebnisraum. Zum Schulhof hin öffnet sich das Gebäude nahezu vollständig durch geschosshohe Verglasungen gleich einem großen Bildschirm. Im Erdgeschoss sind die Werkstattbereiche der Lackierer, Maurer und Holzbauer durch zwei eingestellte Kuben (magenta und grün) unterteilt. Diese Kuben beherbergen Umkleiden, Toiletten, Verbindungsflure und Lehrerstützpunkte. Die Anbindung an den Bestand erfolgt über einen Verbindungsbaukörper im 1. und 2. OG. Dieser ist vollständig mit einer satinierten Industrieglasfassade verkleidet, die im Straßenraum bei Dunkelheit zum Lichtkörper wird. Die Klassen- und Fachräume, Flure und Toiletten werden mechanisch beund entlüftet und sorgen durch optimierten Luftwechsel für gute Raumluftbedingungen. Der abgeführten Luft wird über einen Wärmetauscher die Wärmeenergie entzogen und der Frischluft wieder zugeführt. Bruttogrundfläche: 2 500 m2| Nettogrundfläche: 1 750 m2 Gesamtbaukosten: 4,7 Mio. Euro

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luisenscHule Turnhallensanierung Luisenschule Kassel-Vorderer Westen Luisenstraße nutzung Realschule planung und bauleitung Ladleif | Nolda Architekten BDA 43

Die 1906 bezogene Luisenschule wurde als städtische Mädchenmittelschule gebaut und zeitgleich mit der daneben liegenden Kreuzkirche erstellt. Die Kreuzkirche wurde im Krieg vollständig zerstört und als 50er-Jahre-Bau neu aufgebaut, so dass die Luisenschule heute das historische Relikt dieses Ensembles ist. Die Schule steht unter Denkmalschutz und gilt als ein gelungenes Beispiel für einen ergänzenden, mit modernen Mitteln ausgestalteten Wiederaufbau der 50er-Jahre.

Im Rahmen des Konjunkturprogrammes wurde die ausgeführte Maßnahme auf die Sanierung der historischen Turnhalle reduziert. Die westlich an das Gebäude angegliederte Turnhalle ist ein zweigeschossiger Bau mit einem aufwendigen Mansardwalmdach. Zielsetzung war, die Funktionszusammenhänge der Sporthalle neu zu ordnen und das Gebäude insgesamt Instand zu setzen. Die Turnhalle ist im Erdgeschoss angeordnet. Ein separater Treppenabgang erschließt den Keller. Heute befinden sich in diesem Bereich die Umkleiden und ein Werkraum mit angegliederten Lagerräumen. Der Werkraum wurde Instand gesetzt und durch eine fest eingebaute Werkbank in Funktion und Nutzbarkeit optimiert. Die vorgefundenen Umkleidekabinen und Duschen waren durch die Vorgeschichte als Volksbad sehr großzügig, so dass durch Reduzierung der Duschplätze, Einbau von Toilettenanlagen und Anordnung von zu-

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sätzlichen Putzräumen, zwei in ihrer Ausstattung und räumlichen Ausdehnung identische Umkleidebereiche entstanden. Im unteren Bereich des Treppenhauses gibt es einen direkten Zugang zur Gartenfläche, die als Außensportplatz genutzt wird. Die im Umkleidebereiche vorgefundenen Materialien wurden ergänzt. Gestalterische Zielsetzung war hier, optisch den Charakter eines historischen Badebereiches zu erhalten. So wurden neue Waschbecken in vorhandene Wandbögen angeordnet und in handwerklicher Art der 50er Jahre ausgeführt. Alle Bereiche wurden mit mechanischer Lüftung ausgestattet, und die elektrische Installation inklusive Beleuchtung erneuert. Die Turnhalle wurde weitgehend ohne Veränderung der Innengestaltung Instand gesetzt. Bauzeit: Juli 2009 – Januar 2010 Baukosten: 280 000 Euro

Carl-Anton-Henschel-Schule Kassel-Nordstadt Holländische Straße

Querschnitt Sporthalle

carl-antonHenscHel-scHule Turnhallensanierung und Toilettenneubau 45

aufgabe Technische und energetische Sanierung der Turnhalle, Sanierung und Neuausstattung der WC-Anlagen in den Anbauten planung und bauleitung OHLMEIER ARCHITEKTEN - BDA DWB, Kassel Die Turnhalle der Carl-Anton-Henschel-Schule Kassel wurde im Zeitraum von September 2009 bis November 2010 baulich, technisch und energetisch saniert. Hierbei wurden alle Böden der über 100-Jährigen Halle sowie die Außenwände der seitlichen Anbauten aus den 60er Jahren wärmegedämmt sowie neue Isolierglas- Holzfenster und -türen eingebaut. Das Hauptdach wurde neu eingedeckt, die Dächer der Anbauten gedämmt und neu abgedichtet. Im Inneren der Halle wurde die Zwischendecke herausgenommen und der Raumabschluss nach oben in die Ebene des Mansarddaches verlegt. Durch die neue Innendeckenkonstruktion, welche neben einer 26 cm starken Dämmschicht auch eine akustisch wirksame Beplankung erhielt, gewinnt der Innenraum deutlich an Höhe. Die imposante Stahlkonstruktion des Dachtragwerks wurde hierdurch ebenfalls erlebbar gemacht. Der Innenraum der Halle ist in warmen Farbtönen gehalten. Eine zweifarbige, horizontal gegliederte Prallwandbekleidung bildet dabei ein optisches Gegengewicht zur dominanten Dachkonstruktion. Dazwischen liegt eine beruhigende, verputzte Wandzone, in der auch die neuen, elektrisch zu öffnenden Fenster liegen. Die gesamte Haustechnik einschliesslich aller Leitungen wurde erneuert. Die Beheizung erfolgt nun durch eine Fussbodenheizung unter dem leuchtend grünen Linoleum-Sportboden. Insgesamt wurden im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms 1 180 000 Euro aus Landesmitteln 2009 in die Generalsanierung der Turnhalle investiert. Hierbei wurden auch die in den Anbauten liegenden vier WC-Anlagen generalsaniert und neu ausgestattet. Die Außenansicht der Anbauten wurde mit einer langlebigen und hochwertigen Plattenverkleidung aus Laminat-Vollkernplatten modern neu interpretiert und bildet so einen angenehmen Kontrast zur renovierten Backsteinarchitektur der Turnhalle.

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reformscHule Turnhallensanierung Reformschule Kassel-Wilhelmshöhe Schulstraße aufgabe Bauliche, technische und energetische Sanierung der 1904 erbauten Halle

planung und bauleitung OHLMEIER ARCHITEKTEN - BDA DWB Kassel

Die Gymnastikhalle der Reformschule Kassel wurde innerhalb einer Bauzeit von gut einem Jahr baulich, technisch und energetisch saniert. Hierbei wurde die 1904 erbaute Halle bis auf die Grundmauern rückgebaut und einschliesslich Dach- und Deckenkonstruktionen neu wiederhergestellt. Nach dem Wiederaufbau der Halle im Jahr 1949 sowie dem Anbau der Umkleiden Anfang der 60er Jahre ist damit die dritte, umfassende Baumaßnahme in der über 100-jährigen Geschichte der Halle abgeschlossen.

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Querschnitt Sporthalle

Der Innenraum der Halle, in warmen Farbtönen gehalten und mit viel Holz an Wand und Decke strahlt nun eine behagliche Atmosphäre aus. Auch die Raumakustik wurde verbessert. Die Halle ist mit Holzfenstern ausgestattet, die durch weit öffnende Lamellenfenster eine effektive Querlüftung der Halle ermöglichen. Das neue Dachtragwerk rekonstruiert als Holzbinderkonstruktion die ursprüngliche Dachausformung als Satteldach auch im Inneren. Die Nutzfläche der Halle blieb mit 390m2 unverändert. Die gesamte Haustechnik einschliesslich aller Leitungen wurde erneuert. Die Beheizung erfolgt nun durch eine Fussbodenheizung unter dem Linoleum-Sportboden. Insgesamt wurden im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms gut 800 000 Euro aus Landesmitteln 2009 in die Generalsanierung der Gymnastikhalle investiert. 47

elisabetHknipping-scHule Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume,

der Lehrküche, des Hauptgebäudes Lernzentrum

Elisabeth-Knipping-Schule Kassel-Nordstadt Mombachstraße nutzung Berufliche Schule planung und bauleitung PENKHUES ARCHITEKTEN Prof. Berthold H. Penkhues BDA DWB 49

Die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume umfasst einen Biologie- und zwei Chemieräume mit insgesamt ca. 264 qm. Die Räume wurden neu ausgestattet mit Mobiliar mit chemikalienfester Oberfläche und neuen Energiesäulen mit Gas-, Wasser- und Stromanschluss. Zusätzlich entstand eine Arbeitsfläche mit chemikalienfester und hitzebeständiger Oberfläche entlang der Fensterfront, eine Laborspüle und einem Laborglasreinigungsautomaten. Die Laboranlagen wurden ausgetauscht und an die bestehende Abluftanlage angeschlossen, Zu- und Abluftleitungen für die Raumluft wurden neu verlegt. Die weitere Einrichtung umfasst Unterschränke, eine Tafelanlage und eine Schrankwand. Linoleum wurde neu auf dem Boden verlegt, eine neue abgehängte Rasterdecke einschließlich Beleuchtung eingebaut und die Wände gestrichen. Im Zuge der Maßnahme wurden die Räume den Anforderungen des Brandschutzkonzepts angepasst. Bei der Sanierung der Lehrküche wurde das Grundleitungssystem an die neue Planung angepasst, Boden und Wände durchgehend neu gefliest und eine neue abgehängte Decke einschließlich Beleuchtung erstellt, die Putz- und Gipskartonwandflächen gestrichen. Der Raum erhielt eine neue Küchenausstattung, zu der u.a. die Einrichtung einer Spülküche, Kochbereiche und Arbeitsbereiche gehören. Die neue Haustechnik umfasst Heizungs-, Lüftungs-, Elektro- und Sanitärinstallationen. Dazu gehört auch die Montage von Dunstabzugshauben im Kochbereich. Der Raum wurde den Anforderungen des Brandschutzkonzepts angepasst und erhielt eine neue Zugangstür.

Der Thekenbereich wurde umstrukturiert und aus dunklem Holz gefertigt. Passend zu dem gewählten Farbkonzept erscheint das übrige Mobiliar und lädt zum Hinsetzen und Genießen ein. Die Fensterfront zum Schulhof erhielt eine Folie, die nach außen das zum Thema Restaurant und Essen passende Gemälde „Die Bauernhochzeit“ von Bruegel zeigt, von innen aber durch eine Perforation den Blick freigibt. So wird eine gewisse Privatsphäre für Prüfungssituationen innerhalb des Restaurants erzeugt ohne den Blick in den Außenraum zu versperren. Gleichzeitig wird der Schulhof aufgewertet durch die großflächige Inszenierung des Gemäldes. Eine weitere Maßnahme der Sanierung ist der Umbau der nicht mehr genutzten Demonstrationsküche in ein Selbstlernzentrum für die Schüler. Gleichzeitig wird der Raum als Bibliothek genutzt. Es wurden 13 Einzelarbeitsplätze und 2 Gruppenarbeitsplätze für jeweils 8 Schüler eingerichtet, an allen Arbeitsplätzen wurden EDV-Anschlüsse installiert. Die Einbauten der Demonstrationsküche wurden einschließlich der Installationen entfernt. Der Raum wurde

Angrenzend wurde das bestehende Restaurant neu gestaltet. Durch neue Wandbekleidungen mit Gipskarton wurde der Raumzuschnitt beruhigt, Wandvitrinen geschaffen und ein neuer Anstrich mit grünem umlaufenden Streifen verleiht dem neuen Restaurant ein neues frisches Aussehen.

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den Anforderungen des Brandschutzkonzepts angepasst, erhielt eine neue Zugangstür sowie in Teilbereichen Wandbekleidungen mit Gipskarton. Ein neuer Linoleumboden wurde verlegt und die Wände gestrichen. Größe der Baumaßnahme: 845 m2 Planungs-/Ausführungszeitraum: 2009-2010 Baukosten: 1 253 000 Euro

Schule am Wall Kassel-Wesertor Schützenplatz nutzung Grundschule Größe: 232 m2 planungs- und ausfüHrungszeitraum 2009-2010 baukosten 386 000 Euro planung und bauleitung PENKHUES ARCHITEKTEN Prof. Berthold H. Penkhues BDA DWB

scHule am wall Sanierung der Mensa und Küche 50

Drei ehemalige Unterrichtsräume werden über größere Wandöffnungen miteinander verbunden und als großer zusammenhängender Kantinenraum genutzt. Der als zukünftige Küche geplante Raum bietet bereits die Anlieferungsmöglichkeit über einen Außenzugang. Die einzelnen Kantinenräume erhalten eine gewölbte Abhangdecke in Anlehnung an den Bestand und erzeugen einen durchgängigen Raumeindruck. Die Wände aller Erschließungsflächen des Bestandsbaus sind durch einen 1,50 m hohen grünen Farbanstrich gegliedert. Diese Wandgestaltung wird in dem Kantinenraum neu interpretiert. Umlaufend wird eine Wandvertäfelung aus einem Holzwerkstoff vorgesehen. Um eine ausreichende Belichtung der 60 cm unterhalb des Geländeniveaus liegenden Räume zu gewährleisten und einen großzügigen Bezug zum Außenraum zu schaffen, werden die Brüstungen der Fenster entfernt. Die Anlieferungsstraße mit angegliederten Parkplätzen besaß bisher Hinterhof-atmosphäre. Die Parkplätze wurden im Zuge der Baumaßnahme auf die andere Seite der Zufahrt verlegt. So konnte eine kommunikative und entspannende Aufenthaltszone im Freibereich der neuen Kantine mit ovalen Sitzinseln entstehen. Durch den neu gestalteten Außenbereich kann endlich eine Verbindung zu benachbarten Ausbildungsstätten wie z.B. der Universität und eine Öffnung zum Stadtviertel geschaffen werden. 51

Neubau

spielHaus quellHofstrasse

Spielhaus Quellhofstraße Kassel-Nordstadt Quellhofstraße Größe: 160 m2 planungs- und ausfüHrungszeitraum 2009-2011 baukosten 350 000 Euro planung und bauleitung PENKHUES ARCHITEKTEN Prof. Berthold H. Penkhues BDA DWB 53

Die Stadt Kassel plante an der Stelle des alten Kinderspielhauses am „Aktivspielplatz Quellhofstraße“ ein neues Kinderspielhaus zu errichten. Das bestehende Gebäude wurde abgerissen und an gleicher Stelle auf dem Hügel ein größerer, auf die Bedürfnisse des Nutzers abgestimmter Neubau errichtet. Das Spielhaus in der Quellhofstraße bietet nun wieder einen Treffpunkt für die Kinder und Jugendlichen. Sie haben hier die Möglichkeit zu spielen und zu basteln, es gibt einen großen Gruppenraum, eine mobile Bühne, einen Billardraum, Computerarbeitsplätze im PC-Raum und eine Teeküche mit Müsliausgabe. Das Gebäude ist als einfacher Flachdachkörper, eingeschossig und ebenerdig, mit einem kleinen Dachüberstand vor den Eingängen und der Südseite errichtet, die Abmessungen betragen ca. 18m x 10,5m. Die Nutzungen verteilen sich wie folgt: Es gibt eine Spange für die erforderlichen Nebenräume, die dem Hang zugeordnet ist. Dazwischen liegt die Erschließung. Nach Süden

orientiert gliedert sich eine Raumabfolge mit den gesamten Hauptnutzungen an, die somit lichtdurchflutet sind und einen großzügigen Blick in den grünen Außen-Spielbereich des Geländes freigeben. Vom Büro aus sind das Haus und der Spielplatz gut zu überschauen. Eine große Herausforderung war die erforderliche vandalensichere Gestaltung des Hauses. Um trotzdem die Qualitäten des Neubaus herauszuarbeiten, kann ein dreiteiliges Schiebetor vor die gesamten großzügigen Fensterflächen der Südseite geschoben werden. Während der Öffnungszeiten des Hauses wird das Schiebetor zur Seite in den Garten geschoben.

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Die Flächen des Schiebetors können als GraffitiWand von den Jugendlichen genutzt und selbst gestaltet werden. Die übrigen Fenster werden zum Hang hin mit feststehenden Metallgittern gesichert, die durch ihre sorgfältige Auswahl einen spannenden Lichteinfall in die Funktionsräume gewährleisten und trotzdem einen Ausblick gestatten. Das Bürofenster besitzt ein Metallgitter mit dem graphisch gestalteten Schriftzug „Quellhof“, das Orientierung für Ankommende am Haupteingang schafft und den Mitarbeitern dabei geschützten Ausblick und Kontrolle über das Gelände sichert.

aussenanlagen zeugHausruine bauzeit 20.1. - 25.5.2010 baukosten Landschaftsbau brutto: ca. 71 000 Euro Metallbau: 15 350 Euro planung und bauleitung PLF, Planungsgemeinschaft Landschaft + Freiraum, Kassel

1) Zeughausruine, Außenanlagen 2) Sanierung und Einrichtung im 5. und 6. BA

max-eytH-scHule 55

Die Zeughausruine in der Kasseler Altstadt ist zu etwa einem Drittel ihrer ursprünglichen Größe rudimentär erhalten. Von der Nordseite her wird sie von einem Glaskubus durchdrungen, der die neue Mensa der MaxEyth-Schule beinhaltet. Über eine Treppenanlage kann von der vorgelagerten Terrasse aus, die Innenfläche der Ruine betreten werden. Um diese Innenflächen einer öffentlichen Nutzung zuführen zu können, soll der Eingangsbereich aus Richtung Zeughausstraße neu organisiert und gestaltet werden. In der Innenfläche wird die Entwässerungsrinne neu gestaltet und Teile der vorhanden Wildpflasterflächen saniert. Eine dreistufige Treppenanlage mit einer anschließenden Podestfläche schiebt sich von außen neu in die Ruine. Sie wird durch eine Rampe mit sechs Prozent Gefälle ergänzt. Die Außenflächen werden durch gelbgraues Sandsteinkleinpflaster belegt.

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Das 2. Berufsschulzentrum, bestehend aus der Max-Eyth-Schule und der Oskar-von-Miller-Schule (beide in den 70er Jahren errichtet), wird seit 1995 abschnittsweise bei laufendem Schulbetrieb saniert und erweitert. Neben der substanziell baulichen und technischen Verbesserung am bestehenden Gebäude wurde die Einrichtung und Ausstattung der Schule erneuert.

sanierung und einricHtung im 5. und 6. bauabscHnitt bauzeit September bis November 2010 baukosten 5. Bauabschnitt: 778 610 Euro und 6. Bauabschnitt: 936 838 Euro

Im Rahmen der Generalsanierung im 5. Bauabschnitt wurden alle baulich, energetisch und sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten durchgeführt. Auch die Gewerke Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro wurden vollständig erneuert.

planung und bauleitung Stadt Kassel, Hochbau und Gebäudebewirtschaftung

Im Erdgeschoss wurden Toilettenanlagen und das Hausmeisterbüro generalsaniert. Mit der Realisierung dieser Maßnahme wurde der Standard der Schule auf den höchsten Stand gebracht. Außerdem wird durch den Austausch der Fenster eine enorme Energieeinsparung erzielt und somit ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Im 6. Bauabschnitt wurde der letzte Sanierungsabschnitt des Flügels Artilleriestraße ausgeführt. Diese Maßnahme umfasst die Sanierung der Treppenhäuser, der angrenzenden Unterrichtsräume und Pausengänge, den Endausbau der WC- und haustechnischen Anlagen. Die Sanierung erstreckt sich über mehrere Etagen, sowohl im Süd- als auch im Westflügel der Schule. Der Ausbau im WC-Bereich sowie der Haustechnik musste teilweise mit Eigenmitteln der Stadt Kassel vorfinanziert werden. Somit konnte der 3. und 4. Bauabschnitt und die Cafeteria in der Zeughausruine in Betrieb genommen werden. Der Endausbau ist im 6. und damit im letzten Abschnitt realisiert worden. Mit dieser Investition wurden die Bauteile den neuen Normen der Energieeinsparungsverordnung angepasst. Damit wird der Primärenergieverbrauch reduziert, was zur CO2 Verminderung beiträgt und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leistet. planungs- und projektbeteiligte Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung in Entwurf, Planung, Bauleitung: Matthias Kolodziejczak, Einrichtung/Ausstattung: Jolanta Bialas und Heike Oehm | Gebäudetechnik 6. BA: Thorsten Kaplan Gebäudetechnik, 5. BA: EDL Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik, Großalmerode

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Oskar-von-Miller-Schule Kassel-Wesertor Weserstraße - Artilleriestraße nutzung Berufsschulzentrum mit den Ausbildungsschwerpunkten Elektrotechnik, Informationstechnik, Kraftfahrzeugtechnik, sowie Sanitärund Heizungstechnik Nutzf lächen ca. 1 800 m2 Verkehrsf lächen ca. 250 m2 bauzeit Oktober 2009 bis August 2010 gesamtkosten 4,5 Mio. Euro, davon: 1,9 Mio. Euro Baukonstruktion 800 000 Euro technischer Ausbau 1,3 Mio. Euro für die Ausstattung planung und bauleitung SPRENGWERK Architekten, Kassel

oskar-Vonmiller-scHule 1) Verwaltungstrakt 2) Lernzentrum und Gebäudesanierung 58

Auflösen der starren Grundrisse der bisherigen Einzelklassen, hin zu offenen Bereichen in Großräumen, mit der Möglichkeit des Lernens in individuellen Lerngruppen bei größtmöglicher Flexibilität. Dadurch ist es möglich Teile der bisherigen Flure als Unterrichtsfläche mit zu nutzen. Das Gebäude erhielt so ohne jegliche Erweiterung zusätzliche Unterrichtsflächen von ca. 300 qm. Zusätzlich wurden im Kellergeschoss Laborräume hergestellt. Zur besseren Belichtung dieser Räume wurde im Außenbereich ein Lichthof geschaffen der durch Gabionenwände begrenzt wird. Energetische Sanierung d.h. Wärmedämmmaß-nahmen um das Gebäude auf den Stand der von der Energieeinsparverordnung 2009 geforderten Werte zu bringen. Dämmung der Fassade, Verkleidung der Betonkonstruktion mit Aluminiumelementen, Innendämmung in den Bereichen an denen aufgrund der Klinkerfassade eine Außendämmung nicht möglich war. Austausch sämtlicher Fenster unter Berücksichtigung des erhöhten Schallschutzes, da sich das Gebäude an der hochfrequentierten Weserstraße befindet, mit einer Verkehrsbelastung von bis zu 30 000 Fahrzeugen täglich. Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung um das Öffnen der Fenster zu vermeiden. Erneuerung der kompletten technischen Infrastruktur wie Heizung, Elektro, Sanitär, Beleuchtung sowie IT-Technik auf den heutigen Standard. Erneuerung sämtlicher Wand-, Fußboden-, und Deckenflächen, sowie der gesamten Inneneinrichtung. Lärmminde-

rungsmaßnahmen, hierzu zählen neben den bereits erwähnten Schallschutzfenstern und der Lüftungsanlage, auch der Einbau von schallabsorbierenden Akustikdecken in sämtlichen Unterrichtsräumen, Fluren und Treppenhäusern. Brandschutztechnische Maßnahmen, Einbau von T-30 Brandschutztüren, Ertüchtigung der Betonrippendecken, sowie Einbau einer Brandmeldeanlage. Lernzentrum Eine ehemalige Bibliothek wurde zu einem Selbstlernzentrum für Schüler umgebaut . Es wurden 19 Einzelarbeitsplätze an Dreieroder Vierertischgruppen eingerichtet, an allen Arbeitsplätzen wurden EDV- Anschlüsse installiert. Die Gruppenarbeitsplätze wurden mit Akustikelementen ausgestattet um gegenseitige Störungen zu verhindern.

T30-RS

Grundriss Lernzentrum

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ernst-leiniusscHule Neubau einer Mensa Ernst-Leinius-Schule Kassel-Harleshausen Wolfhager Straße Nutzfläche: 165 m2 Bruttogrundrissfläche (BGF): 196 m2 Bruttorauminhalt (BRI): 829 m3 nutzung Grundschule gesamtkosten 822 000 Euro brutto bauzeit März 2010 bis Februar 2011 Außenanlagen: Dezember 2011

planungs- und projektbeteiligte Entwurf und Planung: Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung, Hans-Joachim Neukäter, Stefan Bublak, Ricarda Barton, Alexandra Wendt | Einrichtung/Ausstattung: Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung | Jolanta Bialas | Bauleitung: Streckebach Architekten, Kassel | Tragwerksplanung: Reitz und Pristl, Kassel | HLS-Planung, Bauleitung: HEMPEL Engineering Consultants GmbH, Vellmar | Elektroplanung: DIPL.-ING. OSKAR WINTER LICHTPLANUNGEN, Kassel | Außenanlagen: Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel | Künstlerische Gestaltung: Arno Reich – Sigggemann, Kassel

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Lageplan

Im Rahmen der Grundschulkindbetreuung und dem Ziel eine Ganztagesschule einzurichten wurde an der Schule eine Cafeteria mit Essensausgabe gebaut. Bauaufgabe Ergänzung des Raumprogramms an der Schule mit einem Mehrzweck- und Speiseraum zuzüglich einer Wärmeküche für die Möglichkeit eines Ganztagsschulbetriebes.

bäudes der mittlerweile zum Haupteingang gewordene „Hintereingang“ aufgewertet. Die Erschließung führt über den vorhandenen Pausengang und nach Bedarf über einen weiteren Ausgang und zugleich den zweiten baulichen Fluchtweg, unmittelbar vom Schulhof aus. Hier ist zugleich die Anlage einer kleinen Terrasse geplant. Die Andienung erfolgt über einen Fuß- und Fahrweg vom Parkplatz an der Wolfhager Straße. Neben dem Aufenthaltsbereich sind stirnseitig die notwendige bauliche und technische Infrastruktur, mit Küche, Ausgabe, kleinem Personalbereich und Abstellräumen untergebracht.

Städtebau und bauliche Umsetzung Der Neubau wird als eingeschossiger Baukörper, zwischen Pausengang und einem Klassenraum, in das Ensemble aus den fünfziger Jahren eingefügt. Zugleich Gebäudestruktur wird durch den Abbruch des abgängigen Toilettenge- Eingeschossiges, kubisches Gebäude

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Fassaden Vorgehängte, hinterlüftete Fassade aus Schichtstoffplatten (Trespa), farblich akzentuiert. Fenster und Glasfassade aus Aluminium mit Wärmeschutzverglasung Energetische Aspekte Unterschreitung der gültigen EnEV um über 20% Hochgedämmte Gebäudehülle, teilweise Gründach, Lüftung des gesamten Gebäudes, Beleuchtung mit Präsenz- und Tageslichtsteuerung zu Zwecken der Stromeinsparung, Wärmeversorgung aus bestehender Heizzentrale über Fußbodenheizung und statischen Heizflächen in den Nebenräumen.

ratHaus altbau Teilsanierung Flure und Vestibül

Rathaus Kassel Altbaubereich, Haupteingangszone, seitliche Flurbereiche, 1. und 2. OG nutzung Büroräume, Versammlungsräume, Stadtverordneten- und Magistratssaal Altbaubereich, Flur, Erschließung verschiedener Amtsbereiche Flurfläche insgesamt 2 Geschosse ca. 1 650 m2 und neue Poststelle ca. 170 m2 Gesamtkosten: 1,4 Mio. Euro inklusive neuer Poststelle und Informationsschalter. bauzeit Juni 2010 bis Oktober 2011 planung und bauleitung Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung

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Blick auf den Bürgersaal

Der historische Altbaubereich des Rathauses in Kassel entstand in den Jahren 1907-1909. Das Gebäude aus massivem Mauerwerk, mit Sandsteinverzierungen und Gesimsen wird durch einen großzügig angelegten Haupteingangsbereich mit einer vorgelagerten massiven Außentreppe erschlossen. Die Aufgaben waren - Bauaufsichtlich- und brandschutztechnische nicht mehr zulässige Flurwände abzubauen - Repräsentive Eingangsbereiche zu schaffen - Elektrotechnische Ausstattung nach aktuellen Richtlinien - Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes aus der Bauzeit um 1900, unter Berücksichtigung von Denkmalschutzaspekten Die Umbaumaßnahmen erfolgten während des laufenden Büro- und Besucherbetriebes und wurde in

Neu eingerichtet: Der Informationsbereich

dem historischen Vorbild entsprechende Fliesenbelag, wurde entfernt und durch einen dem historischen Bild nachempfundenen neuen Fliesen- und Plattenbelag ergänzt. Die größten Teile der durch die Säulen geprägten Flure konnten so wieder in ihrem ursprünglichen Zustand aus dem Baujahr 1909 versetzt werden. Das Vestibül als eigentlich repräsentative Eingangshalle wurde nach den Forderungen des Brandschutzes von Brandlasten, wie zum Beispiel dem ehemaligen Pförtnerhäuschen befreit und mit einer entsprechenden Beleuchtung versehen, erheblich aufgewertet. So entstand im Rathaus wieder ein repräsentativer Eingangsbereich, der zusammen

mehreren, aufeinander folgenden Bauabschnitten durchgeführt. Weil in den fünfziger und sechziger Jahren Büroräume fehlten, wurden die doppelreihigen Hauptflure des Altbaus im ersten und zweiten Obergeschoss, an der Fensterseite einseitig mit leichten Stellwänden in Büro- und Lagerräume umgebaut. Diese bauaufsichtlich- und brandschutztechnisch nicht zulässigen Flurwände wurden nun zurückgebaut und damit erhebliche Brandlasten aus den Fluchtwegen entfernt. Die sehr kleinen und den Arbeitsstättenrichtlinien nicht mehr entsprechenden Büroräume sowie die Poststelle wurden in moderne Räume verlagert. Im Zuge der Abrissarbeiten kam in Teilbereichen wieder der historische Fußbodenbelag zum Vorschein. Dieser Bodenbelag wurde wiederhergestellt. Der in den restlichen Flurbereichen vorhandene, nicht

mit den seitlichen Fluren auch als Fläche für kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann. Für Rathausbesucher steht nun ein moderner und ansprechend ausgestatteter Informationsbereich zur Verfügung. Die Lack- und Kunststofffarben an Wänden und Säulen wurden in aufwändigen Verfahren abgetragen und mit Silikatfarben sowie organischen Putzen nach den Befunden aus der Bauzeit wieder hergestellt. Brandschutzmaßnahmen, sowie die elektotechnisch notwendige Technik, wie Brandmelde-, Sprachalarmierungs- und Beleuchtungsanlagen, wurden nach den in den neuesten Richtlinien und Verordnungen aufgeführten Vorgaben durchgeführt.

planungs- und projektbeteiligte Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung | Entwurf und Planung: Hans-Joachim Neukäter, Stefan Bublak | Bauleitung: Rolf Müller | TGA: Klaus Förster | Inneneinrichtung: Jolanta Bialas, Heike Oehm Lichtplanung: Torsten Braun, Limburg

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astridlindgrenscHule Sanierung der WC-Anlagen Astrid-Lindgren-Schule Kassel-Wehlheiden Hupfeldstraße planung und bauleitung Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung

Die vorhandenen Schüler- und Lehrertoiletten wurden saniert, dabei wurde eine neue Raumaufteilung umgesetzt. Ausgeführte Arbeiten: Abbrucharbeiten, Entkernung der vorhandenen WC-Räume, Rohbauarbeiten, Anlegung der neuen Wandscheiben, Neuaufbau der Elektro- und Sanitärinstallation, Einbau einer Lüftungsanlage, Estricharbeiten, Putzarbeiten, Trockenbauarbeiten, anlegen von Trockenbauwänden und -Vorsatzschalen, Montage von Unterdecken, Fliesenarbeiten, Malerarbeiten, Schreinerarbeiten, Lieferung und Montage der Innenund Zugangstüren, Lieferung und Montage der WC-Trennwände und Waschtischplatten, Montage der Sanitärobjekte, Fertigmontage Beleuchtung und der Elektroinstallation, Bauendreinigung. Gesamtbaukosten: 76 300 Euro

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scHule am warteberg Sanierung der WC-Anlagen Schule am Warteberg Kassel-Nord Philippinenhöfer Weg planung und bauleitung Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung

Die vorhandenen Schülertoiletten wurden saniert, dabei wurde eine neue Raumaufteilung umgesetzt. Ausgeführte Arbeiten: Abbrucharbeiten, Entkernung der vorhandenen WC-Räume, Sondierung und Erneuerung der Grundleitungen, Rohbauarbeiten, Anlegung der neuen Wandscheiben, Neuaufbau der Elektro- und Sanitärinstallation, Einbau einer Lüftungsanlage, Estricharbeiten, Putzarbeiten, Trockenbauarbeiten, anlegen von Trockenbauwänden und -Vorsatzschalen, Montage von Unterdecken, Fliesenarbeiten, Malerarbeiten, Schreinerarbeiten, Lieferung und Montage der Innen- und Zugangstüren, Lieferung und Montage der WCTrennwände und Waschtischplatten, Montage der Sanitärobjekte, Fertigmontage Beleuchtung und der Elektroinstallation, Bauendreinigung. Gesamtbaukosten: 116 000 Euro 65

Schule Schenkelsberg Kassel-Oberzwehren Hügelweg nutzung Grundschule planung und bauleitung Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung

scHule scHenkelsberg Neubau des Schulhauses als Ersatzbau 66

Erdgeschoss zweigeteilt: Mensa mit Infrastruktur, Mehrzweck- und Speiseraum gekoppelt, als Aula verwendbar Klassentrakt mit Fachräumen und Bibliothek.

Obergeschoss: Räume für Verwaltung, Lehrer und Lehrmittel

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Das Gelände der Schule Schenkelsberg liegt am südlichen Ortsrand des Stadtteils Oberzwehren. Die in den 60er Jahren erbaute Schulanlage besteht aus einem Ensemble aneinander gereihter eingeschossiger Pavillons, einem langen Riegel mit Klassenräumen in der zeittypischen Schusterbauweise und einem Hausmeisterwohnhaus. 1996 erhielt die Schule eine Gymnastikhalle. Nach über 40 Jahren Nutzungsdauer müssen die in Fertigbauweise errichteten Pavillons abgebrochen werden. Mit dem Neubau des Schulhauses wird Ersatz für die Klassen- und Verwaltungsräume geschaffen, die durch den Abbruch der abgängigen Pavillons wegfallen. Für einen möglichen Ganztagesbetrieb wird zusätzlich ein teilbarer Mehrzweckraum mit Küche und Infrastruktur errichtet. Sämtliche Nutzungen werden in einem neuen Gebäude zusammengefasst, das zwischen dem Längsbau und den Pavillons situiert wird. Die Pavillons können so bis Abschluss der Baumaßnahme stehen bleiben und genutzt werden. Erst nach Inbetriebnahme des Neubaus werden sie abgebrochen, zur Aufrechterhaltung des Unterrichtes sind keine Provisorien zu schaffen.

Lageplan - Städtbauliche Umsetzung: Zusammenfassung der Nutzungen in einem Gebäude, Städtebauliche Figur als „weniger strenger“ Antipode zum bestehenden Klassenraumtrakt, Mensa und auskragender Baukörper als Auftakt und Gelenk für das gesamte Schulensemble, Abriss der alten Schulpavillons

Die unterschiedlichen Nutzungen sind an einer Dreiteilung der Kubatur erkennbar, der prismatische Baukörper des Mehrzweck- und Verpflegungsbereiches ist dem Baukörper

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des Erdgeschosses eingeschoben. Das Erdgeschoss ist zweibündig organisiert. Den Auftakt machen Eingang, Foyer und Mehrzweckraum, im südlichen Gebäudeteil befinden sich die Unterrichtsräume sowie eine Bibliothek.

zentralen Anlage auf der Liegenschaft geliefert und über ein Fussbodenheizsystem im Gebäude verteilt. Der verbleibende Schulhof erhält neue Oberflächen, Sitzmauern sorgen für die räumliche Einfassung. Das Gelände um die ehemaligen Pavillons wird neu geformt und renaturiert, im Bereich der Mensa bieten rangartig angeordnete Stufe eine Bühne für vielfältige Nutzungen, schulische Aktivitäten, Feste und auch der Mittagstisch können im Sommer nach außen verlagert werden. Übergeordnetes Thema ist das Alphabet, das überall auf dem Gelände in verschiedenster Form auftaucht: als Einlage im Bodenbelag, Spielelement, Hecke, Baumscheibe oder als stehende Betonbuchstaben.

Die zum Bestand hin orientierte Gebäudehälfte ist zweigeschossig, im Obergeschoss sind, einbündig aufgereiht, die Räumlichkeiten für Lehrer und die Verwaltung untergebracht. Der in Farbe und Material abgesetzte Baukörper der Mensa bildet von der Einfahrt kommend den neuen Auftakt und Mittelpunkt der Schule. Die Auskragung des Obergeschoßes formuliert den Eingang und birgt hinter einer großen Fassadenöffnung das Lehrerzimmer - Kinder und Lehrer haben sich wechselseitig im Blick. Während das eigentliche „Schulhaus“ eine Putzfassade erhält, besteht die Außenhülle des Mehrzweckraumes mit einer Vorsatzschale aus großformatigen Platten. Großzügige Fensteröffnungen und Verglasungen stellen die optimale Versorgung mit Tageslicht sicher. Hohe Schichtstärken und Dämmstoffgüten, sowie eine durchgängige Dreifachverglasung mindern die Wärmeverluste weit über die Ziele der EnEV hinaus. Mehrzweckraum und sämtliche Unterrichtsräume werden von einer mechanischen Lüftung mit Wärmerückgewinnung versorgt. Die Heizwärme wird von der 69

Energetische Aspekte - Unterschreitung der gültigen EnEV um über 20% - Hochgedämmte Gebäudehülle, teilweise Gründach - Lüftung der Unterrichtsräume sowie des Mehrzweckbereiches mit Wärmerückgewinnung - Beleuchtung mit Präsenz- und Tageslichtsteuerung zu Zwecken der Stromeinsparung - Wärmeversorgung aus bestehender Heizzentrale über Fussbodenheizsystem - Automatische Steuerung des Sonnenschutzes zur Verringerung der Kühllasten

Fassaden - Schulbau ein- und zweigeschossig, Wärmedämmverbundsystem (Putzoberfläche) - Mehrzweck- und Speiseraum, Fassadenpaneele - Fenster und Glasfassade mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung

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Bruttogrundrissfläche (BGF): 1 440 m2 Nutzfläche: 1 254 m2 Gesamtbaukosten: 3,65 Mio. Euro brutto inklusive Abbruch, Ausstattung und Außenanlagen Baubeginn: Oktober 2009 Fertigstellung Gebäude: III. Quartal 2010 Abbrucharbeiten: IV. Quartal 2010 Außenanlagen, Renaturierung: IV. Quartal 2010 bis II. Quartal 2011

planung und bauleitung Stadt Kassel - Hochbau und Gebäudebewirtschaftung Entwurf und Planung: Markus Batscheider, Hans-Joachim Neukäter Einrichtung, Ausstattung: Heike Oehm Bauleitung: Frank Zetzmann

facHingenieure Tragwerksplanung: Fehling + Jungmann, Kassel | HLS-Planung: IWE, Sven Land, Kassel | Elektroplanung: Ingenieurbüro Heine, Kassel | Außenanlagen: schöne aussichten, Kassel | SiGeKo: Greifzu, Ingenieurbüro für Bauwesen, Philippsthal | Baugrunduntersuchung: Dr. Henne, Ingenieurbüro für Geotechnik, Kassel | Umwelttechnische Untersuchung: Büro Stey, Bau- und Umwelttechnik, Kassel | Brandschutztechnisches Gutachten: Neumann, Krex + Partner, Niestetal | Prüfstatik: AMK Ingenieure, Kassel

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Umbau und Erweiterung

HeinricH-scHützscHule 73

Die heutige Heinrich-Schütz-Schule wurde gegen Ende der 1920er Jahre vom Architekten Heinrich Tessenow erbaut. Sie ist ein international prägendes Beispiel für die sogenannte Frühe Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Städtebaulich gesehen bildet das Gebäudeensemble den westlichen Abschluss der von Osten her ansteigenden Parks und Gärten der Goetheanlage in Richtung Wilhelmshöhe. Ein im Grundriss rechteckiges und in Nord-/Südrichtung axialsymmetrisch gestaltetes viergeschossiges Klassenhaus mit symmetrischen Fassadenaufbauten und einem eingestellten Innenhof wird flankiert und gerahmt von drei verschiedenartig gestalteten Gebäudeflügeln. Sie nehmen die besonderen Nutzungen auf und dienen als Aula, Sporthallen und Hausmeisterwohnung. Diese mehrflügelige Anlage liegt frei und zentral in einem kleinen Park direkt an der WilhelmshöherAllee. In den 1970er Jahren ist das Ensemble in Richtung Süden um einen Fachklassentrakt erweitert worden. Diese für die Zeit typische, sichtbar belassene Beton-Fertigteilkonstruktion mit ihren gerasterten Waschbetonfassaden baute sich mitten vor dem Tessenowschen Ensemble auf und verstellte dort in Richtung Wilhelmshöher-Allee die historische Ansicht aus den 20er Jahren.

Das zwischen 2009 und 2011 fertig gestellte Umbau- und Erweiterungskonzept nimmt den ursprünglichen Gedanken einer dreiflügeligen Gebäudeanlage von Heinrich Tessenow wieder auf. In östlicher Verlängerung der Fluchten des Turnhallenflügels entsteht der neue Fachklassentrakt für die Fächer Musik, Chemie, Biologie und Physik mit insgesamt 13 Klassen und zusätzlichen Sammlungsräumen. Diese Stellung des Erweiterungsbaus ist mit Blick auf die Ausrichtung des Ensembles auf seinen städtebaulichen Kontext von besonderer Bedeutung. So bleiben die wichtigen von Heinrich Tessenow gewählten Bezüge mit ihren gewohnten Blickbeziehungen zur Goetheanlage sowie zur nordöstlich beginnenden Friedrich-Ebert-Straße weitgehend uneingeschränkt erhalten. Der vorhandene Schulhof erhält über den Erweiterungsbau mit seinem vorgelagerten und einseitig offenen Laubengang eine räumliche Fassung. Zugleich bietet er ein Dach für die Schulpausen bei Regen. Die weißen Farbgebungen der Putzfassaden und prägenden Sonnensegel am Erweiterungsbau orientieren sich am Hauptgebäude. Der architektonische Ausdruck bleibt eigenständig und entschieden der Moderne verpflichtet, ohne jedoch die Tessenowschen Gestaltungsprinzipien zu verlängern.

Der Erweiterungsbau ist in Anlehnung an ein sogenanntes Passivhaus mit einer beheizbaren Be- und Entlüftungsanlage für alle Klassen- und Sammlungsräume ausgestattet. Über außen liegende, fest arretierte und textile Segel wird der Sonnenschutz gewährleistet. Ihre Bespannung besteht aus mikroperforiertem und mit Kunststoff überzogenem Gewebe. Diese garantiert eine maximale Lichtdurchlässigkeit bei gleichzeitig hohem Sonnenschutz (Strahlungstransmission = 28 %). Hinzukommen innen liegende Blendschutzrollos, die bei Arbeiten an Bildschirmen zusätzlich heruntergefahren werden können. Abgetragen wird der in der 70er Jahren entstandene und mittlerweile marode gewordene Fachklassentrakt, sodass sich heute zur Wilhelmshöher-Allee wieder die ursprünglichen Proportionen zeigen und die originalen Gebäudegruppierungen sichtbar werden. Die Umbauten und Renovierungen in den Bestandsgebäuden wurden in den letzten 15 Jahren zum größten Teil vom Amt für Hochbau und Gebäudebewirtschaftung der Stadt Kassel geleitet. Vom Büro Schultze + Schulze wurden neben dem Erweiterungsbau die Erneuerung der Aula mit davorliegender Eingangshalle sowie der Einbau einer Mensa im Untergeschoss mit Terrasse zum Park an der Wilhelmshöher–Allee geplant. Wolfgang Schulze

Heinrich-Schütz-Schule Kassel-Vorderer Westen Freiherr-vom-Stein-Straße nutzung Gesamtschule, Jahrgänge 5. bis 10. Klasse planung und bauleitung Schultze + Schulze Architekten BDA Kassel

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Südseite mit feststehenden Sonnensegeln

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bescHreibung der massnaHme Teilweiser Umbau und Sanierung des vorhandenen Schulhauses mit Einbau einer Mensa sowie Neubau eines Fachklassentrakts für Biologie, Physik, Chemie und Musik. Abriss des Fachklassentraktes aus den 1970er Jahren. Größe Erweiterungsbau: 13 Fachklassen zuzüglich Sammlungs- und Nebenräume Hauptnutzfläche Erweiterungsbau: 1 076 m2 Umbauter Raum Erweiterungsbau: 10 115 m3 Ausführungszeitraum: 2009 bis 2011 Gesamtinvestition: Umbau, Sanierung vorhandenes Schulhaus mit Erweiterungsbau ca. 10,0 Mio. Euro

Eingangshalle

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Belichtung Flur im Untergeschoss über Glassteindecke

Nordansicht aus Richtung Goethestraße

Schulhof

Grundriss Erdgeschoss

30,26 m

Parkanlage

Längsschnitt

Wilhelmshöher Allee

Lageplan, Erweiterung in hellgrau

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Südansicht aus Richtung Wilhelmshöher Allee

Ensemble aus Alt- und Neubau

planung und bauleitung Schultze + Schulze Architekten BDA Kassel Prof. Wolfgang Schulze, Oliver Berger, Manfred Elsner, Heinz-Josef Geissen, Alfred Gittinger, Hilmar Klapp, Klaus Nörtemann, Nadine Sperling

facHingenieure Tragwerksplanung: EFG, Fuldabrück-Bergshausen | Prüfstatik: Eisfeld, Kassel | TGA/HLS: Itega, Hann.-Münden | TGA/Elt: Döring, Kassel | Bodengutachten, Planung und Bauleitung Gründung: Kratzenberg, Kassel | Brandschutz: Neumann, Krex und Partner, Kassel | Sigeko: Scheyk, Kassel | Akustik: ITA, Wiesbaden | Beratung Sonnensegel: Henry Koch, Kassel mit Fa. Dallwig Grimm GmbH, Kassel

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Feuerwehr-Feuerwache 1 Kassel Wolfhager Straße planung und bauleitung RSE Planungsgesellschaft mbH, Kassel

feuerwacHe 1 Erweiterung Gebäude E 78

Die Stadt Kassel erweitert die Feuerwache 1. Mit der Errichtung eines Neubaus anstelle des abzubrechenden Gebäudes E (Werkstattgebäude mit Schlauchturm) soll die Anlage arrondiert werden. Die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen finden unter laufendem Feuerwehrbetrieb statt. Im EG befindet sich der Hauptzugang von der Wolfhager Straße, die Fahrzeughalle mit Umkleide und Desinfektionszentrum sowie der Schlauchwerkstatt und der CSA- / Grobreinigung. Dieser erdgeschossige Bereich wird durch die Durchfahrt, die den Innenhof mit der Gießbergstraße verbindet, von der Gerätewerkstatt

und dem Gerätelager getrennt. Im 1. OG, vom Haupttreppenhaus zugänglich, befindet sich über dem Bereich der Umkleide und dem Desinfektionszentrum die Kleiderkammer. Im Gerätelager wird mittels einer Regalkonstruktion eine zweite Ebene eingestellt, die Abstellfläche schafft. Im 2. OG befinden sich Büro- und Aufenthalts79

räume für den Rettungsdienst und die Feuerwehr. Zusätzlich sind hier Ruheräume mit entsprechenden Umkleiden und Nassräumen für Rettungsdienst und Feuerwehr untergebracht. Außerdem befinden sich hier Werkstätten für Chemie und Atemschutz mit entsprechenden Nebenräumen, eine Elektrowerkstatt und eine Kombiwerkstatt. In der Mittelzone ist die Rauchgasübungsstrecke eingerichtet, sowie ein Teeküchen- und Pausenbereich, der über einen Lichthof mit Tageslicht versorgt wird. Ein zentral angeordneter Lastenaufzug versorgt die Werkstätten im 2. OG mit Material. Am Haupttreppenhaus ist ein behindertengerechter Aufzug, der auch für den Transport mit einer Trage genutzt werden kann, angeordnet. Der behindertengerechte Aufzug fährt bis ins 3. OG, wo Räumlichkeiten für den vorbeugenden Brandschutz vorgesehen sind. Die Büros sind ähnlich wie Kombibüros um eine offene Mittel-

C B

A E

C D

Lageplan Bestand (dunkelgrau) und Neubau (grün) Die für den Neubau benötigte Grundstücksfläche befindet sich im Besitz der Stadt Kassel. Der Neubau wird anstelle des abgebrochenen Bestandsgebäude E auf dem Gelände der Feuerwehr Kassel, Feuerwache 1, errichtet. Der Neubau schließt direkt an das Gebäude D an und ragt im südlichen Bereich über die Grundstücksgrenze zur Martin-Luther-King-Schule

zone gruppiert, in der sich Besprechungstische sowie ein kleines Archiv mit Teeküche befinden. Die Decke über dem 2. OG wird in Massivbauweise erstellt, so dass auf der Dachfläche Erweiterungsmöglichkeiten bestehen.

Baukonstruktion Das Gebäude ist als Stahlbetonfertigteilkonstruktion mit Fertigteilstützen auf Köcherfundamenten gegründet. Fertigteilunterzüge tragen eine Halbfertigteildecke mit Aufbeton.

Eine Wegverbindung auf der Dachfläche zwischen dem vorbeugenden Brandschutz und der Technikzentrale gewährleisten den zweiten Rettungsweg.

Der Neubau ist ein Anbau an die neue Leitstelle, Gebäude D und überbaut in diesem Bereich die vorhandene Rampe zur Tiefgarage, um so den Lückenschluss zur Leitstelle herzustellen.

Zur Erschließung des 2. bzw. 3. OG dienen das südliche und nördliche Treppenhaus. Das 3. Treppenhaus, das zur Gießbergstraße orientiert ist, endet im 2. OG. Um die Ringerschließung zwischen Alt- und Neubau zu gewährleisten, wird im Süden an das Treppenhaus der Leitstelle angebaut und im Norden im 2.OG eine neue Brücke erstellt, die das 2.OG des Neubaus mit dem 2.OG des Altbaus (Bestandsgebäude C) verbindet.

Die Tragwerkskonstruktion im südlichen Bereich des 2. OG‘s für zwei Büros und die Elektrowerkstatt, in Verlängerung der Leitstelle, ist eine Stahlkonstruktion auf der Stahlbetondecke. Die Dacheindeckung ist mit Trapezblechen hergestellt. Eine analoge Stahlkonstruktion ist für die Dachaufbauten der Technikzentrale sowie des vorbeugenden Brandschutzes ausgeführt. Die geschlossenen Fassaden im EG sind als Stahlbetonfertigteilsandwichelemente errichtet. Die Fenster und Türen bestehen aus Aluminiumelementen, die Tore zur Fahrzeughalle sind als Sektionaltore ausgeführt.

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Die Fassade im 2. OG besteht innenseitig aus Stahlbetonfertigteilen, die Sturz und Brüstung bilden, mit einer vorgesetzten Wärmedämmung und einer hinterlüfteten Blechfassade, die sich an der Gliederung der vorhandenen Leitstellenfassade orientiert. Sämtliche Gebäudeteile, die im 2. und 3. OG mittels einer Stahlkonstruktion erstellt sind, haben eine Fassade aus selbsttragenden Isolierpaneelen mit Blechverkleidung. Die hinterlüftete Außenhaut orientiert sich im Material und Gliederung an den Blechkassetten der Leitstelle im 2. OG bzw. der Alu-Welle der Technikzentrale im 3. OG. Innenseitig ist die Außenfassade mit einer GKVorsatzschale verkleidet. Eine mobile Trennwand

unterteilt den Sitzungs-/Unterrichtsraum im 2. OG. Die Dächer sind als Warmdach mit mineralischer Wärmedämmung und Folienabdichtung auf Stahlbeton bzw. Trapezblechlagen hergestellt. Außenanlagen Die durch Erdarbeiten aufgenommenen Beläge des Feuerwehrgeländes sind wieder an den Bestand angearbeitet worden. Dies gilt auch für die öffentlichen Verkehrsflächen/Bürgersteige im Bereich der Wolfhager und Gießbergstraße.

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Grundstücksgröße: 8 462 m2 BRI Bauteil A-D: 27 438 m3 BRI Bauteil E: 19 437 m3 BGF Bauteil A-D: 8 125 m2 BGF Bauteil E: 3 777 m2 Gesamtbaukosten: 8,2 Mio. Euro brutto

G ausfüHrungszeitraum mehrere Bauabschnitte Januar 2010 – Mai 2011

planung und bauleitung RSE Planungsgesellschaft mbH, Kassel

Sanierung Fachklassenräume Fassaden- und Oberflächensanierung 83

1. Sanierung der Fachklassenräume Chemie mit angrenzenden Teilbereichen der Physikund Biologieräume: - Oberflächensanierung der Wände, Böden und Decken - Erneuerung der naturwissenschaftlichen Einbauten Chemie (Boden- u. Deckenversorgungssystem, Festeinbauten Übungs- und Sammlungsräume, Tische und Stühle) - Erneuerung eines Hörsaalgestühls - Erneuerung der Alu-Schiebefenster der Physik- und Chemieräume im 1. UG/Südfassade einschließlich außenliegendem Sonnenschutz - Erneuerung der Lüftungsanlage - Erneuerung von Kreidetafeln und Montage eines interaktiven Whiteboards

2. Oberflächensanierung der Wände, Böden und Decken im Bereich der Flure und Treppenräume über alle Geschosse, einschließlich Brandschutzertüchtigung: - Oberflächensanierung der Wände, Böden und Decken - Brandschutzertüchtigung der Geschossdecken im Fluchtwegbereich (Flure der Obergeschosse und 1. UG), einschließlich Entfernung von Brandlasten aus dem Deckenbereich (Schilfrohrdeckenbekleidung und Elekrotrassen) - Brandschutzertüchtigung von Stahlunterzügen und Stützen - Erneuerung von Rauchschutztüren im 1. UG - Austausch bzw. Instandsetzung von Obentürschließern an Brandschutztüren im Bestand

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3. Sporthalle - Erneuerung der textilen Prallschutzwände 4. Fassadensanierung: - Sanierung des Sandsteinsockels in Teilbereichen - Malertechnische Überarbeitung der Fensterbänke und Gesimse in Teilbereichen der Nord- und Westfassade einschließlich Gewände und des Erkers

Alexander-Schmorell-Schule Kassel-Wolfsanger Grenzweg nutzung Staatliche Sonderschule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche planung und bauleitung ASP_Architekten Kassel

alexanderscHmorellscHule Umnutzung von Klassenräumen EG Die zum Pausenhof der Schule orientierten Klassenräume in Trakt F und G wurden grundlegend renoviert und zum Teil umgenutzt. Das Bistro im Bereich des Schul-Foyers wurde zusammengelegt mit einem angrenzenden Raum, um die neue Cafeteria aufzunehmen. Hier wurde eine Tresenanlage für die Speisenausgabe mit behindertengerechter Küchenzeile errichtet. Anstelle der alten Bibliothek entstand die neue Mediathek. Die Raumfolge wurde entsprechend der Nutzungsanforderungen neu gegliedert. Die Räume erhielten neue Türen, Bodenbeläge und Unterdecken wurden ausgetauscht, Beleuchtung und Einbaumöbel neu geplant. Bauzeit: September bis Dezember 2009

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Gesamtkosten: 237 000 Euro

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offene scHule waldau Erweiterung Mensa und Anbau Musikraum 87

Die räumlich beengten Verhältnisse der Mensa an der Offenen Schule Waldau erforderten eine Erweiterung. In diesem Zuge sollte auch der Wunsch nach einem zusätzlichen Musikraum erfüllt werden, der den musikalischen Schwerpunkt der Schule zusätzlich fördern soll. Um eine große Nutzungsvielfalt zu ermöglichen sind die erforderlichen Räume durch eine flexible Trennwand abgetrennt. Im Bedarfsfall können so auch größere Veranstaltungen durchgeführt werden. Ein einfacher rechteckiger Raum mit zwei etwa gleich großen Räumen bildet das Grundvolumen. Die Längseiten grenzen zum einen an die bestehende Struktur der Bestandsgebäude der Schule aus den

Offene Schule Waldau Kassel-Waldau Stegerwaldstraße nutzung Gesamtschule bauzeit 2010/11 gesamtkosten 720 000 Euro planung und bauleitung HHS Planer + Architekten AG, Kassel

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1980iger Jahren, zum anderen an einen öffentlichen Grünzug. Die Struktur des Gebäudes reagiert auf diese Situation mit einer orthogonal strengen Geometrie auf der Südseite. Ausgerichtete Wandscheiben bilden die Tragstruktur für die flach ausgebildete Decke. Auf der gegenüberliegenden Seite sind gleiche Wandscheiben angeordnet, jedoch verlassen diese den rechten Winkel. Sie geraten gleichsam in Bewegung – scheinbar angetrieben durch die Musik. In der Verkürzung entstehen so in Richtung Grünraum offene und geschlossene Abschnitte, die sich je nach Standpunkt verändern und reizvolle Ausblicke freigeben. Auf der gegenüberliegenden Seite sind in der Wandabwicklung die Scheiben ablesbar, gefüllt mit stark farbigen Paneelen, hinter denen sich die Stauräume des Musikraums befinden. In der Außenfassade sind diese Felder mit messingfarbenem Blech ausgefüllt. Eine Reminiszenz an das Material der Blechblasinstrumente der schulischen Musikgruppen. Im Westen öffnet sich der Raum mit dem gesamten Querschnitt in Richtung eines kleinen Freibereichs und stellt so die Verbindung zu dem Musikhof her. Über einen anthrazit farbenen Zwischenbau, der innen wie außen den Abstand zum Bestandsgebäude herstellt, wird die Verbindung zur Hauptmensa hergestellt. Auch der Freiraum nimmt das Spiel mit orthogonalen und bewegten Volumen auf. Richtung Schulgebäude ist der Hof durch eine präzise Heckenscheibe abgeschlossen, in Richtung Freiraum bilden Wandscheiben, die sich aus dem Gebäude entwickeln, einen offenen Filter zum Grünzug. In der Fläche ist eine kleine Plattform, ausgestattet mit besonderen Beleuchtungseffekten, ein Fixpunkt. Die Plattform kann als Bühne für Außenveranstaltungen genutzt werden.

Planungs- und Projektbeteiligte HHS Planer + Architekten AG, Kassel Mitarbeiter: Andreas Wiege, Viktoria Zaitsev, Ralf Löber Landschaftsarchitekten: LOMA architecture landscape urbanism, Kassel Tragwerksplanung: EHS beratende Ingenieure für Bauwesen, Lohfelden Haustechnikplanung und Brandschutzplanung: enco energie-consulting, Kassel Akustikplanung: ZUB Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e.V., Kassel

Die Realisierung wurde durch das große Engagement des schulischen Fördervereins maßgeblich unterstützt.

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Energetische Sanierungen Über die ausführlich beschriebenen ganzheitlichen Sanierungsmaßnahmen hinaus wurden in einer Reihe von Sportstätten spezielle energetische Sanierungen durchgeführt. Diese betrafen einzelne Teile der Gebäudehülle wie Fenster und Dächer sowie technische Anlagen wie Heizung, Beleuchtung, Lüftung und die dazu gehörigen Regeleinrichtungen. So ist es gelungen mit überschaubarem finanziellen Aufwand nachhaltige Energie- und Betriebskosteneinsparungen zu realisieren, die der Stadt auf Dauer zu Gute kommen.

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Sporthalle Waldau

Sporthalle am Goethegymnasium 2

Sporthalle Oberzwehren

In der Dreifelder-Sporthalle Waldau, Baujahr 1980, welche stark von Schul- und Vereinssport frequentiert wird, wurden folgende energetische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt: - Flachdachsanierung mit Sanierung der Lichtkuppeleinfassung - Beleuchtungserneuerung mit Steuerung - Erneuerung der Lüftungs- und Heizungssteuerung

Es sind bauliche, energetische, technische und sicherheitsrelevante Sanierungsmaßnahmen an der Sporthalle vorgesehen. Zur energetischen Verbesserung tragen die Außenwanddämmung, der Einbau einer Deckenstrahlheizung und die neue Beleuchtung mit tageslichtabhängiger Steuerung bei.

Die Sanierung des Hauptdaches der 1980 errichteten Dreifelder-Sporthalle Oberzwehren wurde 2006 aus städtischen Mitteln durchgeführt. Aufgrund der Kreditbegrenzung konnte die ebenfalls dringende Sanierung der Nebendächer damals nicht durchgeführt werden. Dies war jetzt mit Mitteln des Sonderinvestitionspaketes möglich.

Insgesamt wurden in energetische Maßnahmen 152 000 Euro investiert. Damit kann nach der Prognose eine Einsparung des Heizenergiebedarfs von ca. 11% erreicht werden, zuzüglich einer schwer zu beziffernden Wärmeeinsparung durch den Wechsel des Heizsystems und der Stromeinsparung durch die tageslichtabhängige Beleuchtung.

Mit der Investition von insgesamt ca. 195 000 Euro wird der Primärenergieverbrauch reduziert, was zur CO2-Verminderung beiträgt. Es wurde eine Mineralfaserdämmung als Gefälledämmung mit einer Mindestdämmstoffdicke von 18 cm eingebaut.

Wärmedämmung der Außenwände: Die Fassade der Sporthalle ist an den Giebelseiten sowie auf der straßenseitigen Längsseite mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen worden. Die Südostseite der Außenwand war bereits vor einigen Jahren saniert worden.

Sporthalle Harleshausen

Mit den Investition von zusammen ca. 580 000 Euro Für die Gesamtmaßnahme kann der Transmissions- und der Lüftungswärmeverlust der Halle reduziert werden. Nach dem ersten Winter in Betrieb nach der Sanierung kann man aufgrund der Betriebsdaten von einer Reduzierung des Wärmeverbrauchs um 12-15 % ausgehen. Erneuerung der Dachdämmung: Die alte Phenolharzdämmung von 6-8 cm Stärke wurde gegen 20 cm starke Mineralwolldämmung ausgetauscht. Erneuerung der Lüftungsregelung: Die Lüftung wird nutzungsabhängig unabhängig von der Heizfunktion gesteuert, in den Duschen gesteuert über Feuchtefühler, in WC-Bereichen über Präsenzmelder.

Austausch der Hallenheizung: Die Radiatorenheizung in der Halle wurde durch eine Deckenstrahlheizung (Paneeldecke) mit integrierten Deckenleuchten ersetzt. Ausführung der Beleuchtung: Leuchtstofflampen mit EVG, Beleuchtungsregelung in der Halle mit Präsenzmeldern und tageslichtabhängiger Abschaltung.

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Die Sanierung des Hauptdaches der 1979 errichteten Dreifelder-Sporthalle Harleshausen wurde 2008 aus städtischen Mitteln durchgeführt. Aufgrund der Kreditbegrenzung konnte die ebenfalls dringende Sanierung der Nebendächer damals nicht durchgeführt werden. Dies war jetzt mit Mitteln des Sonderinvestitionspaketes möglich. Mit der Investitionen von insgesamt ca. 256 000 Euro wird der Primärenergieverbrauch reduziert, was zur CO2-Verminderung beiträgt. Es wurde eine Mineralfaserdämmung als Gefälledämmung mit einer Mindestdämmstoffdicke von 20 cm eingebaut.

Sporthaus Stegerwaldstraße

Sportanlage Fasanenhof

Sportanlage im Baumhof

Die Fenster des 1948 errichteten Sport- und Umkleidegebäudes auf der Sportanlage Stegerwaldstraße sind erneuert worden.

Das Dach und die Fenster des 1965 errichteten Sport- und Umkleidegebäudes auf der Sportanlage Fasanenhof wurden erneuert und saniert.

Das Dach und die Fenster des 1954 errichteten Sport- und Umkleidegebäudes auf der Sportanlage Im Baumhof sind erneuert und wärmegedämmt worden.

Mit der Investition von ca. 4 000 Euro wurden die Bauteile nach den aktuellen Normen für energetische Sanierung saniert. Damit wird der Heizwärmebedarf des Gebäudes reduziert, was zur CO2Verminderung beiträgt.

Mit der Gesamtinvestition in Höhe von ca. 76 000 Euro wurden diese Bauteile nach den neuen Normen energetisch saniert. Damit kann nach der Prognose eine Einsparung des Heizenergiebedarfs von 30 % erreicht werden, was zur entsprechenden CO2-Verminderung beiträgt.

Ersatz der Fenster: Die alten, einfach verglasten Holzfenster wurden sämtlich ausgetauscht. Es wurden Holzfenster mit einem UW-Wert von 1,2 W/m²*K eingebaut.

Sporthaus Eichwald (Cornelius-Gellert-Kampfbahn)

Die Fenster des 1958/1988 errichteten Sport- und Umkleidegebäudes auf der Sportanlage Eichwald wurden komplett erneuert. Mit der Investition in Höhe von 7 000 Euro wurden diese Bauteile nach den neuen Normen energetisch saniert. Damit kann nach der Prognose eine Einsparung des Heizenergieverbrauchs von ca. 17% erreicht werden, was zu einer entsprechenden CO2-Verminderung beiträgt. Ersatz der Fenster: Die alten, einfach verglasten Holfenster wurden sämtlich ausgetauscht. Es wurden Holzfenster mit einem UW-Wert von 1,2 W/m²*K eingebaut.

Ersatz der Fenster: Die einfach verglasten Holzfenster wurden sämtlich ausgetauscht. Es wurden Holzfenster mit einem UW-Wert von 1,3 W/m²*K eingebaut. Die Türen wurden gegen neue Holztüren ausgetauscht. Dachdämmung: Das Dach wurde auf einer Teildachfläche von ca. 100 m² erneuert. Es wurde eine Dämmung von 20 cm, WLG 040, eingebaut. Die restliche Dachfläche war im Rahmen von Reparaturarbeiten bereits mit einer Dämmung von 22 cm EPS saniert worden.

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Mit der Gesamtinvestition in Höhe von 55 000 Euro wurden diese Bauteile nach den neuen Normen energetisch saniert. Damit kann nach der Prognose eine Einsparung des Heizenergiebedarfs von ca. 30% erreicht werden, was zu einer entsprechenden CO2-Verminderung beiträgt. Ersatz der Fenster: Die einfach verglasten Fenster mit BetonStahlrahmen wurden sämtlich ausgetauscht. Es wurden Holzfenster mit einem UW-Wert von 1,3 W/m²*K eingebaut. Die Türen wurden gegen neue Holztüren ausgetauscht. Dachdämmung: Der alte Dachaufbau mit 3 cm Backkork wurde entfernt. Das Dach wurde insgesamt neu gedämmt und abgedichtet. Es wurde eine Dämmung von 20 cm, WLG 040, eingebaut.

Sport- und Umkleidegebäude Wolfsanger Das Dach des 1950 errichteten Sport- und Umkleidegebäudes Am Wolfsanger wurden erneuert und energetisch saniert. Mit der Investition in Höhe von 35 000 Euro wurde die alte Dämmung der obersten Geschoss-decke ersetzt durch 20 cm Mineralwolldämmung. Alle Türen und Fenster wurden erneuert durch Fenster mit einem UW-Wert von 1,2 W/m²*K. Damit wird der Heizwärmebedarf des Gebäudes erheblich reduziert, was zur CO2-Verminderung beiträgt.

Sport- und Umkleidegebäude Am Heisebach

Sport- und Umkleidegebäude Am Donarbrunnen

Das Dach des 1973 errichteten Sport- und Umkleidegebäudes auf der Sportanlage Am Heisebach wurde grundlegend saniert und stärker gedämmt. Mit der Investition in Höhe von 73 000 Euro wurde das Dach nach den neusten Normen energetisch saniert. Damit wird der Heizwärme-bedarf des Gebäudes reduziert, was zur CO2-Verminderung beiträgt. Verstärkung der Dämmung: Die vorhandenen EPS-Dämmung, Stärke 6 cm, wurde verstärkt. Als zusätzliche Dämmschicht wurden 10 cm Dämmung mit der WLG 030 eingebaut.

Im 1963 errichteten Sport- und Umkleide-gebäude Am Donarbrunnen wurden zwei Fenster erneuert. Mit der Investition in Höhe von 2 500 Euro wurden Fenster nach den neusten Normen mit einem UW-Wert von 1,2 W/m²*K eingebaut. Es handelt sich vornehmlich um eine Instandhaltungsmaßnahme, bei der aufgrund der sanierten Fläche keine große Energieeinsparung erwartet werden kann.

Sportanlage Stockwiesen

Die in den 60er Jahren errichtete Sporthalle am Warteberg wurde saniert: - Erneuerung und Dämmung des Daches, Aufbau von Metallverblendungen und Installation neuer Blitzschutzanlagen - kleinere Sanierungsarbeiten an den Dächrändern - eine neue Sicherheitsbeleuchtungsanlage im Innenbereich - Ausbesserungsarbeiten wie Maler- und Putzarbeiten, Oberflächenverschließung nach Kabelverlegung und brandschutztechnische Wandabschottungen

Die Fenster des 1972 errichteten Sport- und Umkleidegebäudes auf der Sportanlage Stockwiesen wurden erneuert. Mit der Investition in Höhe von 17 000 Euro wurden diese Bauteile nach den neusten Normen energetisch saniert. Damit kann nach der Prognose eine Einsparung des Heizenergie-verbrauchs von ca. 12,5 % erreicht werden, was zu einer entsprechenden CO2-Verminderung beiträgt. Ersatz der Fenster: Die alten, einfach verglasten Fenster mit Stahlrahmen wurden sämtlich ausgetauscht. Es wurden Holzfenster mit einem UW-Wert von 1,2 W/m²*K eingebaut.

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Sporthalle Am Warteberg

Mit der Dämmung des Daches wird eine enorme Energieeinsparung erzielt und somit ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Gesamtbaukosten 53 835 Euro

Weitere Projekte Cafeteria der Jacob-Grimm-Schule

Sporthalle 1. Berufschulzentrum

Sporthalle Heinrich-Schütz-Schule

An der Jacob-Grimm-Schule, Wilhelmshöher Allee, wurde die bestehende Cafeteria mit neuem Mobiliar ausgestattet. Die angebotenen Speisen können in Vitrinen gekühlt werden. Die Cafeteria wird unter Aufsicht eines Lehrers von Schülern betrieben. Gesamtbaukosten 20 500 Euro

In der stark durch Schul- und Vereinssport frequentierten Dreifelder-Sporthalle am 1. Berufsschulzentrum, Baujahr 1985, sind folgende Baumaßnahmen durchgeführt worden: - Sportbodenerneuerung - Sonnenschutz - Brandmeldeanlage und zweiter Fluchtweg Zudem wurde die Lüftungsanlage komplett erneuert. Die Baukosten belaufen sich auf 499 000 Euro inklusive einem Anteil von 261 000 Euro für die Lüftungsanlage

Das unter Denkmalschutz stehende Sporthallengebäude beinhaltet 2 Sporthallen (EG und UG), eine Gymnastikhalle im UG sowie Umkleide- und Duschräume. Saniert wurde auch unter energetischen Gesichtspunkten: - baukonstruktive und gebäudetechnische Grunderneuerungen - Brandschutz- und Sicherheitsmaßnahmen - Erneuerung der Sporthallendecken und Deckenheizung - Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im UG - Anpassung der vorhandenen Elektrik inkl. der Beleuchtungsanlagen an die neuen technischen Standards - neue Schwingböden, Prallschutzwände, Geräteraumtore, Festeinbauten und Ausstattung - Ausbau der Räume der Gymnastikhalle - Umkleiden, Duschen und Sanitäranlagen saniert. Gesamtbaukosten 869 535 Euro

Joseph-vonEichendorff-Schule Sanierung der Lehrertoiletten Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wurden in einem letzten Bauabschnitt die Lehrertoiletten grundlegend erneuert. Gesamtbaukosten 12 500 Euro

Wilhelmsgymnasium, Sanierung Aula und Lehrerschwimmbecken Als letzter Schritt der Generalisierung des unter Denkmalschutz stehenden, ca. 50 Jahre alten Gebäudes wurden diverse Brandschutzmaßnahmen in der Aula, eine Fassadenteilsanierung und die Erneuerungen der Schwimmbadtechnik notwendig. Gesamtbaukosten 640 000 Euro

Teilsanierung Sportanlage Waldauer Wiesen Am 1963/1972 errichtetem Sport- und Umkleidegebäude auf der Sportanlage Waldauer Wiesen wurden seit Jahren punktuelle Sanierungen durchgeführt, die nicht zu einer wesentlichen Verbesserung der Bausubstanz führten. Im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms des Landes Hessen wurde eine vollständige Betonsanierung an tragender Stahlbetonskelettkonstruktion, Podesten, Treppenläufen und zusätzliche Malerarbeiten an Außentüren ausgeführt. Gesamtbaukosten 59 997 Euro

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anlagen 1 übersicHt der mitwirkenden büros AIS Kirchhoff und Rügemer Architekten, Kassel AMK Ingenieurbüro für Bauwesen, Kassel Architekten und Stadtplaner Baufrösche, Kassel Architekturbüro crep D, Kassel Architekturbüro Lothar Bulle, Kassel ASP Planungs- und BauleitungsGesellschaft mbH, Kassel ATELIER 30 Architekten GmbH, Kassel Bein & Daume - Planungsbüro, Kassel Büro für Freiraum- und Landschaftsplanung Detlef Schmidt, Grebenstein Büro für Landschaftsarchitektur Erik Hanf, Kassel climaconcept Werner, Spangenberg Dipl. Ing. Oskar Winter, Kassel Dipl.-Ing. A. Hilke Architekt BDB, Kassel Dipl.-Ing. Christoph Harney, Kassel Dipl.-Ing. Dieter Reintanz, Baunatal Dipl.-Ing. Harald Weiß, Waltershausen Dipl.-Ing. Otto Kramer, Kassel Dittmann, Werner und Komplizen, Kassel Döring Beratende Ingenieure GmbH, Kassel Dr.-Ing. Jürgen Henne Ingenieurbüro für Geotechnik GmbH, Kassel EDL Energie- und Umwelttechnik GmbH, Großalmerode EFG Beratende Ingenieure GmbH, Fuldabrück enco energie consulting GmbH, Kassel Erd- und Grundbaulaboratorium Gerhard Kratzenberg, Kassel Fehling + Jungmann GmbH, Kassel Fey Ingenieure VBI, Kassel foundation 5+ architekten landschaftsarchitekten, Kassel Günther Greifzu, Philippsthal HAZ Beratende Ingenieure für das Bauwesen GmbH, Kassel

Hempel Engineering Consultants GmbH, Vellmar HHS Planer + Architekten AG, Kassel Ing.-Büro für Elektrotechnik Ralf Heine, Hann. Münden Ingenieurbüro Christel Scheyk, Kassel Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Andreas Freund, Kassel Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Lothar Hepp, Kaufungen Ingenieurbüro für Bauwesen Haberstroh, Kassel Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung ITEGA GmbH, Hann. Münden Ingenieurbüro Leppert, Kassel Ingenieurbüro TGA Albarus + Hentrich, Eschwege ITA Ingenieurgesellschaft für technische Akustik mbH, Wiesbaden IWE S. Land Ingenieurberatung Wärme-Elektrotechnik, Kassel Jentzsch u. Partner GbR, Kassel KIG Koch Ingenieur GmbH, Vellmar Köhler Ingenieurbüro TGA, Grebenstein Krahl Architekten BDA, Kassel Ladleif Architekten BDA, Kassel Landschaftsarchitektur Schöne Aussichten, Kassel Ohlmeier Architekten BDA DWB, Kassel Planungsgemeinschaft Landschaft + Freiraum, PLF, Kassel Prof. Dipl.-Ing. M. Arch. Berthold H Penkhues, Kassel REITZ und PRISTL Ingenieurgesellschaft mbH, Kassel RSE Planungsgesellschaft mbh, Kassel Schultze & Schulze Architekten und Städtebauarchitekten BDA, Kassel SCHULZ LANDSCHAFTSARCHITEKTEN AKH, Kassel Sprengwerk - Architektur + Sanierung, Kassel Streckebach Architekten, Kassel Wolfgang Stey, Kassel

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2 fotoarbeiten - bildrecHte Constantin Meyer, Köln Seiten 7, 8, 9, 24, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 44, 45, 46, 47, 60, 61, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 73, 74, 75, 77, 86, 87, 88 Tanja Jürgensen, Kassel Seiten 20, 21, 58, 59 Michael Wiedemann, Kassel Seiten 62, 63 RSE, Moshiri Seiten 78, 79, 80, 81 Alle anderen Text-, Bild- und Abbildungsrechte liegen bei den entsprechenden Planungsbüros. 3 texte Autoren der Texte zu den Projekten sind die Planungsbüros selbst. 4 druck JD Druck GmbH Gedruckt auf Tom&Otto Silk FSC Mix C101533 5 recHte Nachdruck und Vervielfältigungen, auch Auszugsweise, sind nicht gestattet.

Impressum herauSgeBer Magistrat der Stadt Kassel redaKtion

Stadt Kassel Hochbau und Gebäudebewirtschaftung Hans-Joachim Neukäter, Stefan Bublak, Maria Felde EYEDEXE GmbH Autoren der Projektexte: Planungsbüros Konzeption und geStaltung EYEDEXE GmbH auflage 1 000 Stück erSchienen Dezember 2011 www.stadt-kassel.de

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