bewegend - Hessisches Staatsballett

January 24, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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BEWEGEND

DAS ZWEITE JAHR DES HESSISCHEN STAATSBALLETTS

02 MAGAZIN

Tyler Schnese

AUS LIEBE ZUM TANZ – BEWEGEN! Liebes Publikum, „Dance is communication!“, dieser Satz Martha Grahams, der Grande Dame des Modern Dance, stand richtungsweisend über der zweiten Spielzeit des Hessischen Staatsballetts. Tanz als universelle Sprache der Kommunikation, des Miteinanders.

Neben den wunderbaren Vorstellungen, die das Ensemble des Staatsballetts an über fünfzig Abenden für Sie in Wiesbaden und Darmstadt auf die Bühne gebracht hat, den aufregenden Gastspielen und Residenzen, war die Arbeit mit den Teilnehmern des Projekts Odysse_21  für mich persönlich eine sehr außergewöhnliche und einmalige Erfahrung: Über 140 Amateure haben sich eine Spielzeit lang auf eine tänzerische Spurensuche nach ihrer Heimat begeben. Das Resultat war überwältigend! Gemeinsam mit unserem Ensemble standen sie auf der Bühne. Das Entscheidende war aber nicht die Aufführung selber: Über die allen gemeinsame Sprache des Tanzes ist eine Gemeinschaft entstanden, die noch immer spürbar ist. Mit einer so intensiven Erfahrung hatte ich nicht gerechnet. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer tanzen in einem unserer Tanz-Klubs, andere organisieren sich im neu gegründeten Freundeskreis des Staatsballetts, um auf diese Art ihre Liebe zum Tanz leben zu können und Tanz in ihrer Stadt zu unterstützen. Interessant ist, dass der Ursprung des Wortes Amateur im lateinischen Verb „amare“ liegt und schlicht bedeutet: lieben. Amateure sind somit Menschen, die einer Tätigkeit aus Liebe nachgehen. Die Arbeit mit diesen Tanz–Liebhabern hat mich immer wieder zum Ursprung meiner eigenen Liebe zum Tanz geführt, die im Alltag manchmal in den Hintergrund rückt. In vielen wunderbaren Momenten mit allen Tänzerinnen und Tänzern des Hessischen Staatsballetts habe ich das Glück erleben dürfen, dass Tanz verbindet und eine Kraft hat, die ganz ursprünglich ist. Für all diese Momente der Hingabe bin ich meinen Tänzern sehr dankbar. Ich möchte Sie ermutigen zu tanzen, wann immer sie können. Werden Sie Amateur! Tun Sie es bei uns oder zu Hause, beim Kochen, auf der Straße, für sich alleine oder mit den Menschen, die sie umgeben. Und wenn Sie weitere Inspiration benötigen, seien Sie in unseren Vorstellungen herzlich willkommen. Ich freue mich auf Sie! Bewegt starten wir in unsere dritte Saison: Die Spielzeit 2016/2017. Ihr

03

Dass der Tanz viele unterschiedliche Sprachen spricht, haben wir seit unserer ersten Spielzeit immer wieder zeigen dürfen. Und dass Sie, unser Publikum, diesem Tanz in all seiner sprachlichen Vielfalt immer aufgeschlossen gegenüber standen, haben Sie uns durch Ihre rege Teilnahme immer wieder gezeigt. Die große Liebe zum Tanz und zur Bewegung ist dabei stets der Antrieb, sowohl bei Ihnen als auch bei uns.

IN BEWEGUNG

Tim Plegge, Gianluca Martorella und Ensemble bei den Proben zu  Kaspar Hauser

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Weltenwanderer Ballettabend von Itzik Galili, Edward Clug und Marco Goecke

VON ITZIK GALILI

A WALK ABOVE Seraphine Detscher Tyler Schnese

VON EDWARD CLUG

SSSS …

Ezra Houben Igli Mezini

Vitek Korˇ ínek Ensemble

VON MARCO GOECKE

SUITE SUITE SUITE

VON ITZIK GALILI

A WALK ABOVE Ezra Houben

WELTENWANDERER A WALK ABOVE von Itzik Galili M US I K Arvo Pärt, Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi, Wolfgang Amadeus Mozart, Erik Satie C HOR E O GR A F I E , KO S T Ü M E BÜ H N E

Itzik Galili

Janco van Barneveld

L IC H T DE S IG N

Yaron Abulafia

C HOR E O GR A F IS C H E A S S IS T E N Z

Elisabeth Gibiat PROBE N L E I T U NG

ITZIK GALILI »Die Tänzer sind eine Goldmine, die Farben, eine Reflexion meiner Grenzen und dessen, was ich nicht sehen kann. Jeder von ihnen bringt ein anderes Element in den kreativen Prozess, gemacht aus Körper und Seele, weit über das hinaus, was man von den traditionellen Kenntnissen eines Tänzers erwartet.«

Edward Clug wurde in seiner Heimat Rumänien im klassischen Tanz ausgebildet und hat sich inzwischen als ein Erneuerer des Genres profiliert. Seine Bühnenlaufbahn begann Clug im Slowenischen Nationaltheater Maribor, wo er zum Ersten Solisten avancierte. Als Gast-Solist tanzte er im Ballett des Kroatischen Nationaltheaters Zagreb. Seit 2003 amtiert Edward Clug am Slowenischen Nationaltheater Maribor als Ballettdirektor und verhalf seiner Kompanie innerhalb von kurzer Zeit zu internationalem Ansehen. Radio & Juliet  entstand 2005 und reiste von Maribor in die USA, nach Kanada, Russland, Korea, Singapur, Israel, Frankreich, Portugal, Italien, Belgien, in die Niederlande und die Staaten Ex-Jugoslawiens. 2008 begann Edward Clugs Zusammenarbeit mit dem Slowenischen Komponisten Milko Lazar, mit dem er Pret-a-porter  für seine eigene Kompanie, 4 Reasons für das National Ballett Portugal, Chamber Minds für das Ballett Zürich und Pocket Concerto sowie No Men’s Land für das Stuttgarter Ballett kreierte. Vielfach ausgezeichnet gilt Clug heute als einer der virtuosesten Choreografen und einfallsreicher Bewegungserfinder. Seine Ballette gehören zum Repertoire angesehener Kompanien weltweit. Neben Werken für sein Ensemble kreierte Clug für das Ballett Zürich, das Royal Ballet of Flanders, das Nederlands Dans Theater 2 und das Stuttgarter Ballett.

EDWARD CLUG »Ich vertraue ihnen, sie vertrauen sich selber, und sie wissen, dass ich ihnen vertraue.«

Marco Goecke wurde kürzlich in der Kritiker­u mfrage der Zeitschrift Tanz zum Choreografen des Jahres 2015 gewählt. Zum Tänzer ausgebildet wurde der Wuppertaler an der Ballettakademie Köln, der Heinz-BoslStiftung-München und am Königlichen Konservatorium Den Haag. Darauf folgten Engagements an der Deutschen Staatsoper Berlin und dem Theater Hagen. Früh feierte Goecke Erfolge mit Choreografien für die Noverre-Gesellschaft Stuttgart. 2003 gewann er den renommierten Prix Dom Pérignon mit Blushing, getanzt von Mitgliedern des Stuttgarter Balletts. Seit zehn Jahren ist Marco Goecke Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts und war von 2005 bis 2012 in gleicher Funktion für das Scapino Ballet Rotterdam tätig. Das Nederlands Dans Theater 1 ernannte ihn 2014 zum Associate Choreographer. Marco Goecke choreografierte Werke für Solisten des New York City Ballet und für Kompanien wie das Norwegische Nationalballett, Stuttgarter Ballett, Hamburg Ballett, Leipziger Ballett, Ballett des Staatstheaters Braunschweig, Nederlands Dans Theater, Les Ballets de Monte Carlo und das Ballett Zürich. Zahlreiche seiner Stücke wurden von Kompanien in Europa, Kanada, Israel und Brasilien ins Repertoire übernommen. Zu Goeckes erfolgreichsten Arbeiten gehören Sweet Sweet Sweet, Beautiful Freak, Le Spectre de la rose, On Velvet, Supernova, Suite Suite Suite, Orlando und Nijinski. Mit seiner Produktion Nussknacker wurde Marco Goecke für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2007 nominiert.

MARCO GOECKE »Am Ende ist jedes ein ganz persönliches Stück.«

SSSS ... von Edward Clug M US I K

Frédéric Chopin

C HOR E O GR A F I E , L IC H T BÜ H N E , KO S T Ü M E

Edward Clug

Thomas Mika

E I N S T U DI E RU NG

Matjaz Marin

PROBE N L E I T U NG

Gianluca Martorella

Uraufführung 2012, Stuttgarter Ballett Premiere am 1. Oktober 2015 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden

SUITE SUITE SUITE von Marco Goecke M US I K

Johann Sebastian Bach

C HOR E O GR A F I E , BÜ H N E U N D KO S T Ü M E L IC H T DE S IG N

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Itzik Galili startete 1990 in die Choreografenkarriere. Rasch mit Preisen bedacht, gelang ihm bereits zwei Jahre später mit The Butterfly Effect  der internationale Durchbruch. Vor dem Hintergrund seiner unkonventionellen, nicht-akademischen Ausbildung, konnte er die Grenzen des traditionellen Tanzes erweitern. Sein Vokabular ist reich und dynamisch, gelegentlich sogar akrobatisch. Als Choreograf bewegt sich Galili zwischen Abstraktion und Narration. Dabei spielt er souverän mit Gegensätzen und weiß Humor und Aggression ebenso auszubalancieren wie Sexappeal und Eleganz. Heute finden sich Itzik Galilis Werke im Repertoire großer Kompanien in aller Welt. Seinen Lebensmittelpunkt hat der israelische Choreograf seit 35 Jahren in den Niederlanden, wo er die Kompanie Galili Dance gründete. Er choreo­g rafierte für das Nederlands Dans Theater 2, das Niederländische Nationalballett, das Scapino Ballet Rotterdam, für renommierte Ensembles in Europa, Israel, Brasilien, Australien, USA, Kanada und Kuba. Sein Œuvre umfasst mehr als achtzig Werke, darunter Through Nana’s Eyes, For Heaven’s Sake, See Under X, Peeled, The Grammar of Silence, The Chambers of a Heart und The Man of the Hour. Itzik Galili wurde zum Ridder in de Orde van Oranje-Nassau ernannt.

Uwe Fischer

Uraufführung am 1. Oktober 2015 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Marco Goecke

Udo Haberland

DR A M AT U RGI E

Nadja Kadel

E I N S T U DI E RU NG

Ralitza Malehounova PROBE N L E I T U NG

Gianluca Martorella

Uraufführung 2008, Leipziger Ballett Premiere am 1. Oktober 2015 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden

DR A M AT U RGI E

Brigitte Knöß

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Kaspar Hauser Ballett von Tim Plegge Uraufführung

Tyler Schnese

Lara Misó Peinado, Tyler Schnese, Leander Menzel

Ta ul a

D nt Sh e

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Ca

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»KASPAR, WER BIST DU?«

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KASPAR HAUSER Ballett von Tim Plegge Uraufführung M US I K Dimitri Schostakowitsch, Franz Schubert, Henryk Górecki, Thomas Larcher u. a. C HOR E O GR A F I E , L I BR E T T O

Tim Plegge BÜ H N E

Sebastian Hannak

KO S T Ü M E

Judith Adam

DR A M AT U RGI E , L I BR E T T O

Esther Dreesen-Schaback C HOR E O GR A F IS C H E A S S IS T E N Z

Uwe Fischer, Gianluca Martorella K L A NG - C OL L AGE

Daniel Lett

Uraufführung am 13. Februar 2016, Staatstheater Darmstadt

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Premiere am 4. März 2016, Hessisches Staatstheater Wiesbaden

»Vor allem steht für mich das Gefühl vom Fremdsein hier im Vordergrund. Kaspar gehört einfach nicht dazu. Das ist mir in dieser Radikalität klar geworden, und genau dies hat mich an der Geschichte so bewegt und interessiert – und gerade jetzt, wo das Fremdsein ein so wichtiges Thema unserer eigenen Zeit geworden ist.« Tim Plegge

Igli Mezini

Miyuki Shimizu

Guido Badalamenti

Tyler Schnese

David Cahier

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Grenzgänger Ballettabend von Marcos Morau und Damien Jalet

ARIADNA

VON MARCOS MORAU

Anissa Bruley Igli Mezini

VON DAMIEN JALET

THR(O)UGH

Aaron Shaw David Cahier Taulant Shehu Ensemble

DAMIEN JALET

geboren in Valencia, studierte Choreografie am Institut del Teatre Barcelona und Movement Research in New York. Seine Abschlussarbeit schloss er mit der höchst möglichen Bewertung ab und wurde vom Institut del Teatre für seine heraus­ragende Leistung ausgezeichnet. Die künstlerischen Fähigkeiten Moraus – der auch einen Master in Theatertheorie absolvierte – umfassen ebenso Disziplinen wie Fotografie und Schauspiel. 2005 gründete Marcos Morau zusammen mit Künstlern aus den Bereichen Tanz, Film, Fotografie und Literatur das Kollektiv La Veronal. Das künstlerische Team sucht ständig nach neuen Ausdrucksformen, um kulturelle Referenzen – aus Film, Literatur, Musik und Fotografie – in eine starke narrative Sprache umzuwandeln und globale Kunsträume zu schaffen. Einen Namen machte sich die Kompanie mit ihrem ganz eigenen Ansatz, geografische Re­g ionen, ihre Geschichte und Kultur in dramatische Produktionen zu übersetzen und damit eine Analogie von Tanz und Geografie zu bilden. Sie treten bei einigen der wichtigsten Theater und Festivals auf (Biennale von Venedig, Chaillot Paris, Sadler’s Wells, Sidans Korea, Tanz im August Berlin). Morau kreiert zudem für Scapino Ballet, Göteborg Dans, Carte Blanche, die spanische Compañía Nacional de Danza, Norrdans, Skånes Dans­teater, Ballet du Rhin, Ballet de Lorraine u. a.. 2013 wurde Marcos Morau mit dem National Dance Award des spanischen Kulturministeriums aus­gezeichnet. Seine Kreationen gewannen sowohl bei nationalen als auch inter­nationalen ChoreografieWettbewerben Preise (u. a. in Hannover, Kopenhagen, Madrid).

ist ein französisch-belgischer Choreograf und Performer. Seine Arbeit entsteht meist im Kollektiv, wodurch die Grenzen zwischen Tanz und anderen Medien wie der Bildenden Kunst (Antony Gormley, Marina Abramovi´ c, Nawa Kohei, Jim Hodges), der Mode (Jean-Paul Lespagnard, Hussein Chalayan, Riccardo Tisci, Bernhard Willhelm), dem Theater (Arthur Nauzyciel) und der Musik (Fennesz, Loscil, Winter Family, editors, Florence and the machine) verschwimmen. Zu seinen jüngsten Werken zählen Babel (words) (gemeinsam mit Sidi Larbi Cherkaoui, ausgezeichnet mit zwei Olivier Awards), les médusés (eine großflächige choreografische Installation mit 30 Künstlern im Louvre in Paris), Yama (für das Scottish Dance Theatre), Bolero (für das Ballett der Pariser Oper), Obsidian piece (für die Icelandic Dance Company, ausgezeichnet mit dem Gríman für die beste Choreografie), Inked (für die Aakash Odedra Company) und gravity fatigue (Choreografie für die erste Theaterarbeit von Hussein Chalayan, Sadler’s Wells). Damien Jalet ist Preisträger der Villa Kujoyama 2015 in Kyoto, wo er mit dem bildenden Künstler Nawa Kohei eine Arbeit entwickelt, die im September 2016 am neuen Rohm Theater Kyoto Premiere feierte. Der 70-minütigen Dokumentarfilm The Ferryman  von Gilles Delmas (mit Marina Abramovi´c als Sprecherin und der künstlerischen Mitarbeit von Ryuichi Sakamoto) stellt eine Gemeinschaftsarbeit Jalets dar, welche Rituale themamatisiert, die im vulkanischen Inselbogen wie Bali und Japan praktiziert werden. 2013 wurde Damien Jalet von der französischen Regierung mit dem „Ordre des Arts et des Lettres“ gewürdigt.

GRENZGÄNGER ARIADNA von Marcos Morau M US I K Benjamin Britten, Djivan Gasparyan, Hamlet Gonashvili, Eleni Karaindrou, Aram Khachaturian, Krzysztof Komeda, György Ligeti, Oleg Malov, Krzysztof Penderecki C HOR E O GR A F I E Marcos Morau in Zusammenarbeit mit den Tänzerinnen und Tänzern des Hessischen Staatsballetts KON Z E P T, BÜ H N E & KO S T Ü M E L IC H T-DE S IG N

Marcos Morau & La Veronal

Bernat Jansà

DR A M AT U RGI E

Josefine Sautier

C HOR E O GR A F IS C H E A S S IS T E N Z K Ü N S T L E R IS C H E BE R AT U NG PROBE N L E I T U NG

Lorena Nogal

Roberto Fratini und Nicolas Jongen

Gianluca Martorella

Uraufführung am 26. Mai 2016, Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus

THR(O)UGH von Damien Jalet M US I K

Christian Fennesz

C HOR E O GR A F I E BÜ H N E

Damien Jalet

Jim Hodges mit Carlos Marques da Cruz

KO S T Ü M E

Jean-Paul Lespagnard

L IC H T-DE S IG N

Jan Maertens

DR A M AT U RGI E

Josefine Sautier

C HOR E O GR A F IS C H E A S S IS T E N Z PROBE N L E I T U NG

Aimilios Arapoglou

Uwe Fischer

Uraufführung am 26. Mai 2016, Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus

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MARCOS MORAU

VON HIER NACH DORT

 DIE ZWEITE SPIELZEIT DES HESSISCHEN STAATSBALLETTS VON

Esther Dreesen-Schaback

So ganz voneinander trennen lassen sich die vergangenen Spielzeiten bei einer näheren Betrachtung nicht: Führt doch das Eine zum Anderen, etwas setzt sich fort – Bewegung lässt sich nicht als Momentaufnahme festhalten. Im ersten Jahr stand alles im Zeichen des Anfangs. Mit vollen Segeln brach das Hessische Staatsballett zu unbekannten Ufern auf. Wie eine Symbolfigur hat der in der letzten Szene zu neuen Welten davonschwebende Astronauten-Prinz im Ballett Aschenputtel  diese Idee in die zweite Spielzeit hinübergetragen.

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So lag der Schwerpunkt der zweiten Spielzeit nach Gründung des Hessischen Staatsballetts in der Erkundung neuer Orte. „Lust auf fremde Welten“, so hat es Tim Plegge im Vorwort des Spielzeithefts 2015/2016 herausgehoben. Und er spricht von dem Mut, Grenzen der Lebenswirklichkeit zu überwinden. Das kann man sowohl auf die professionelle Ebene des jungen Ballettdirektors als auch auf die zwischenmenschliche Ebene beziehen, galt es doch viele neue Situationen in hoher Verantwortung zu bewältigen und daran zu wachsen. Schon im Titel haben die Produktionen und Ballettabende Weltenwanderer, Grenzgänger  und Odyssee_21  eines gemein: Sie tragen bereits verschiedene Aspekte von Bewegung in sich. Es war nicht der physikalische Aspekt des Tanzes gemeint, sondern Bewegung im Allgemeinen. Dabei umfasste der erste Abend, also die Herbstproduktion der Spielzeit 2015/16, Stücke von Choreografen aus ganz unterschiedlichen Teilen der Erde: Deutschland – Slowenien – Israel. Drei Choreografen, drei Länder, drei Welten und auch verschiedene Körpersprachen. Kaspar Hauser hat als ein Mensch ohne Ort, als Fremder und Obdachloser ein Zuhause gesucht. Er wurde bewegt, verschleppt und dann schutzlos permanenter Bedrohung ausgesetzt. Mit Kaspar Hauser  ist die Linie der Handlungsballette fortgesetzt worden. Nach Aschenputtel, das voller Hoffnung und mit einer möglichen neuen Welt endet, wollte Tim Plegge nun ein Ballett kreieren, das die Zuschauer mit Fragen und uneindeutigen Zuständen zurücklässt. Dadurch lässt sich eine größere Offenheit in der Haltung erzeugen. Keine klare Trennung in schwarz-weiß, mehr ein Suchen nach Möglichkeiten. Wie viele Menschen noch im selben Jahr sowohl Landesgrenzen als auch unermessliche andere innere sowie äußere Grenzen überwinden sollten, war dem Team zu dem Zeitpunkt, als das Stück ausgewählt wurde, nicht klar. Durch Bewegung beeinflussen und verändern wir das Verhältnis zu unserer Umgebung. Dies hat sich insbesondere bei dem Partizipationsprojekt mit dem Titel Odyssee_21  ereignet, bei dem Menschen jeden Alters und Herkunft eingeladen waren,

das Thema Heimat in Bewegung umzusetzen. Unter Anleitung von Tim Plegge, Nira Priore Nouak und Valérie Sauer erarbeiteten etwa 140 Personen eine Choreografie. Die Teilnehmer haben nicht nur sich gemeinsam bewegt, sie haben auch in sich etwas in Bewegung gebracht und zwischenmenschliche Grenzen überwunden. Mit der Produktion Infra, die Teil des Abends Spiegelungen  in der aktuellen Spielzeit ist, wird die Idee der Partizipation von Odyssee_21  weitergeführt. Erneut stehen Bürgerinnen und Bürger in einem Abend mit den Ensemblemitgliedern auf der Bühne und sind als Statisten Teil einer großen Produktion. Beachtung erfuhren freischaffende Künstler, die ihre Arbeit am Hessischen Staatsballett fortführen können. Vergangene Spielzeit haben fünf Künstlerinnen und Künstler Arbeits- und Aufführungsraum zur Verfügung gestellt bekommen. Die Reichweite der Residenzkünstler war groß. So gestaltete und erforschte Rianto javanische Tanzkunst, wohingegen Paula Rosolen, die von Frankfurt aus bekannt gewordene Künstlerin, sich von der Bewegung der Puppenspieler inspirieren ließ. Kulturelle und tänzerische Vielfalt haben die zahlreichen (acht!) Gastspiele zu bieten. Große Namen wie Hofesh Shechter Company oder Sidi Larbi Cherkaoui und große Entdeckungen wurden von Bruno Heynderickx und Tim Plegge eingeladen. Wirft man einen Blick auf die Residenzen und Gastspiele insgesamt, dann merkt man bald, dass einem in Wiesbaden und Darmstadt die Welt des Tanzes offen steht. Die Säulen des Hessischen Staatsballetts sind zahlreich und die Produktionen vielseitig. Der gemischte Ballettabend mit verschiedenen Choreografen, das abendfüllende Handlungsballett, Ballett für junges Publikum, Residenzen und Gastspiele wurden um das Format der Partizipation erweitert. Auch im Team und im Ensemble des Staatsballetts war viel Bewegung. Einige sind in ihre Heimat zurückgegangen, andere haben sich tiefer in Darmstadt und Wiesbaden verwurzelt. Vor wenigen Wochen ist sogar ein Freundeskreis des Hessischen Staatsballetts aus der Taufe gehoben worden, der seinen Mitgliedern eine freundschaftliche Nähe zur Compagnie und besondere Einblicke in die Arbeit des Balletts ermöglicht. Als Ballettdramaturgin konnte ich den künstlerischen Weg, den Tim Plegge bisher vollzogen hat, von Anfang an mitverfolgen und regelmäßig durch meine Arbeit unterstützen. Ganz persönlich kann ich sagen, dass mich sein Weg berührt. Ich beobachte eine große Ernsthaftigkeit und ein tief verstandenes Verantwortungsbewusstsein, gepaart mit dem Mut zur Selbstreflexion. ... Apropos Mut: Das ist schon das Thema der jetzigen Spielzeit.

Miyuki Shimizu

Ein Partizipationsprojekt unter der künstlerischen Leitung von Tim Plegge

»Für mich ist die ganz Welt meine Heimat. Ich liebe alle Menschen. Die ganze Welt liebe ich. Ich bin froh, dass ich die Chance habe unter Menschen zu sein, frei zu leben und mit Menschen zu kommunizieren. Ich mag einfach die ganze Welt.«

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Coly Lamine

»Heimat ist so etwas wie eine Mutter für mich, weil es der Ort ist, an dem ich geboren wurde, an dem ich aufwuchs. Es ist der Ort, an dem meine Vorfahren lebten, an dem meine Freunde leben. Es ist der Ort, an dem ich die ersten Worte meines Lebens ausgesprochen habe, an dem ich zum ersten Mal zur Schule ging. Meine Heimat ist wichtiger als jeder andere Ort.« Najma, 16 Jahre, aus Somalia

K Ü N S T L E R IS C H E L E I T U NG

Tim Plegge C HOR E O GR A F I E Tim Plegge in Zusammenarbeit mit Nira Priore Nouak, Valérie Sauer und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern AUS S TAT T U NG

VALÉRIE SAUER

NIRA PRIORE NOUAK

»Als sich die Tanzensembles der Staatstheater Darmstadt und Wiesbaden zum Hessischen Staatsballett vereinten, entstand ein Gefühl der Gemeinschaft, das ich auch auf unsere Zuschauer, die Bürgerinnen und Bürger, ausweiten wollte. Mit Odyssee_21 haben wir dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt und über 140 Menschen beider Städte in einer Choreografie zusammengebracht – Menschen, die diese Odyssee für mich zu einer unvergesslichen und überwältigenden Reise gemacht haben.«

»Tanzen zu erleben, in Wertschätzung und Achtsamkeit, ist der Kern unserer Arbeit. Der Tanzboden gibt uns die Freiheit, Grenzen zu überwinden, zurück zum Körper zu finden, ein Stück Heimat zu erleben. Auf diesem Weg entstehen immer wieder neue überraschende Bilder: die Ankerplätze unserer Odyssee!«

»Das Projekt Odyssee_21 war eine unglaubliche Erfahrung, reich durch die Vielfalt an Menschen und Persönlichkeiten, die in ihm aufeinander trafen. Durch das Co-Teaching mit Tim Plegge und die Entwicklung des Stücks mit den TeilnehmerInnen gab es viele besondere Momente. In der Schlussphase des Projekts war es spannend zu beobachten, wie wir alle zusammengewachsen sind.«

Elisabeth Wendt

De-Da Productions

DR A M AT U RGI E

Josefine Sautier

PROJ E K T-A S S IS T E N Z

Aylin Ünal

PRODU K T ION S L E I T U NG

Simon Kranz

PRODU K T ION S A S S IS T E N Z

Linda Pilar

Brodhag T H E AT E R PÄ DAG O GIS C H E V E R-

Geraldine Blomberg, Priska Janssens, Lina Zehelein

M I T T LU NG

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TIM PLEGGE

V I DE O

Abdihakin Mohamed Faraweyne, Ada Topcu, Agata Wrõbel, Alba Uka, Alena Schestag, Andjela Maljevic, Andke Bender-Heß, André Hella, Andrea Pastiu, Angelika Moll, Angelika Platte, Anna Schmitt, Änne Thiel, Anneliese Schuler, Annemie Grum-Mevißen, Anold Suksai, Antoni Petcu, Araceli Rodriguez Leis, Arwen Prittwitz, Astrid Jochum, Astrid Siegel, Ayoub Allali, Basma Bensalah, Beatrixe Klein, Bernhard Schulte-Kellinghaus, Bettina Trouet, Bianca Lorenz, Birgit Müller, Bruni Hytrek, Carmela D’Angelo, Carola Lüttke, Carola Welkenbach-Binhack, Christel Benecke, Christine Weber, Claudia Ortiz Arraiza, Corinna Igel, Cornelia Waindzioch, Dalwinder Nau, Daniel Aykan, Danielle Heilmann, Deborah Gaubatz, Edda Liess, Elif Melisa Kara, Elisabeth Hilder-Cuntz, Elisabeth Lawonn, Elke Blanché, Elke Janssen, Emad Korkis Esther Schneider, Eva Fuchs, Farideh Assabor-Geuze, Finja Wienold, Frank Richter, Gabriela Kaczor, Gabriele Sophia Volmer, Gerhard Beron, Gerhild Röder, Gerlinde Schoer-Petry, Gerlinde Thoma, Gertraude Hamm, Gledisa Luli, Gudrun Glaßer-Hausberg, Gudrun Ornth-Sümenicht, Halise Dilara Kara, Hannan Alo, Heinoek Tsegaye Habtom, Hiltrud Fischer-Taubert, Hubertus Marold, Ibrahim Arafat Obaid, Jan Hünnerscheidt, Jana Ranis, Jeanette Matlubi, Joachim Fahrwald, Jovana Keshishova, Julie Kudnick, Jürgen Funke, Jutta Koser, Jutta Mende, Karin Olivia Grün, Katharina Apitz, Katharina Ewald, Käthe Springer, Katja Wiese, Klaus Uffenbrink, Lamine Coly, Laura Fehlhaber, Leah Teklemariam, Leila Sepanlou, Lisa Döring, Lucie Schwetz, Lucille Scally, Maja Jordan, Marianne Beyer, Marion Kibbert-Ackermann, Martin Höfling, Martine Nicolet, Melanie Kustra, Misuk Kim, Modestas Aidukas, Mohamad Rajab Zain Eddin, Monika Rennert, Monika Weiser, Nadine Pflug, Nahom Tsegaye Habtom, Najma Shariff, Nicolaus Werner, Nouhaila Itouli, Omar Mohamed Faraweyne, Oubah Mohamed Aouled, Petra Fabri-Richters, Philipp Lehmann, Ramona Huth, Raphaela Maglousidou, Rasha Darwish, Rebekka Fahrwald, Regina Ehses-Just, Regina Thomas, Reinhard Völker, Rita Löhr, Rita Neidhöfer, Rosa Bauer-Schuh, Sabine Dubbel, Sabine Groenendijk, Sabine Moll, Sabrina Diesler, Sahand Yaghmai, Sahra Mohamed Faraweyne, Salmana Abid, Sarah Grünewald, Saranrat Paotong, Sibylle Magel, Silke Gorsegner, Sophie Vergères, Steisy Michelle Morel Diaz, Susanne Klug, Swetlana Schamlu, Tom Eidelmann, Ulrich-Irato Hildmann, Ursula Reuter, Uschi Obermaier, Uwe Zimmer, Vítek Korˇ ínek, Zakia Ayrad

MIT

TANZVERMITTLUNG AM HESSISCHEN STAATSBALLETT NIRA PRIORE NOUAK, DIE NEUE LEITERIN FÜR TANZVERMITTLUNG

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Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert die Zusammenarbeit von Städten und Partnern in der Region. Für die Jahre 2016–2018 wird durch ihn die Tanzplattform Rhein-Main großzügig unterstützt. So basiert die Tanzvermittlung beim Hessischen Staatsballett, die ein großes Anliegen der vergangenen und der jetzigen Spielzeit ist, auf dieser Förderung. E S T H E R DR E E S E N- S C H A B AC K Frau Priore Nouak, als neue Kraft beim Hessischen Staatsballett starten Sie gleich mit vollem Programm in die Spielzeit 2016/17. Ihren Einstieg hatten Sie bereits vergangene Spielzeit als Mitverantwortliche für das Stück Odyssee_21, dem ersten großen Partizipationsprojekt des Hessischen Staatsballetts. Nun sind Sie festes Teammitglied und für die Wiesbadener und Darmstädter der Schlüssel zur Teilnahme am Tanzgeschehen. Sie haben zunächst an der Bundesstaatlichen Ballettschule Royal Academy of Dance in Sao Paulo, Brasilien, Tanz studiert. Das war allerdings nur der Anfang. Es folgten ein Architekturstudium, 20 Jahre Bühnenerfahrung bei verschiedenen Tanzcompagnien, Studien in Germanistik, Anglistik und Philosophie, ein Studium für zeitgenössische Tanzpädagogik, diverse Fortbildungen in Körpertechniken sowie – und da kommen wir langsam in der lebenspraktischen Wirklichkeit an – die Ausbildung zur Lern- und Entwicklungsbegleiterin am Institut für Bewegungs- und Lernentwicklung in Hamburg. Wie würden Sie Ihr Verständnis von Tanzvermittlung beschreiben? N I R A PR IOR E NOUA K Ich beobachte und begleite Entwicklungsprozesse in der Rolle der Vermittlerin. Meine Arbeit findet also an der Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Bildungskontexten statt. Das begründet mein Interesse, Institutionen wie Schulen oder Kitas mit dem Theater zusammenzubringen. Die Arbeit im Bereich zwischen künstlerischer und pädagogischer Herangehensweise hat ein enorm hohes Potenzial. Hier wird die körperliche Erfahrung zum Motor des kreativen Denkens. Kern meiner Arbeit ist die Verbindung der Sinneswahrnehmung und der Motorik. Verschiedene zeitgenössische Improvisationstechniken sowie Körperübungen und die methodische Verbindung von Theorie und Praxis bilden die Grundlage der Angebote. Ich gebe gerne Bewegungsaufgaben, die dann erprobt, erforscht und ausgearbeitet werden. In diesem Prozess entsteht ein differenziertes Denken über Bewegung, das anders ist, als das vorherige. Das Verständnis für Tanz fängt an, sich zu verändern, zu erweitern.

E . D.- S . Dadurch, dass diese Erfahrungen in einer Gruppe gemacht werden, ist der soziale Faktor nicht zu unterschätzen. Man überwindet Hemmschwellen, begegnet neuen Menschen und macht gemeinsam Erfahrungen, die tiefer gehen als eine normale Begegnung. Unter dem Motto „Mittanzen“ passiert beim Hessischen Staatsballett zur Zeit viel. Auf was können sich Tanzinteressierte in Wiesbaden und Darmstadt in Zukunft freuen? N. P. N. Wir gründen Tanz-Klubs sowohl in Wiesbaden als auch in Darmstadt. Sie richten sich an alle tanz- und bewegungshungrigen Menschen, die Freude an aktiver Teilnahme am Tanzleben haben. Das Schöne an diesen Kursen ist, dass wirklich eine längerfristige Idee dahinter steht. Es ist also nicht nach einer geringen Zahl von Kursstunden vorbei – und man sieht sich nicht wieder. Es geht vielmehr darum, Verbindlichkeit zu schaffen, durch die Vertrauen und Gemeinsamkeit entstehen kann. Ganz konkret gibt es in dieser Spielzeit, also von Ende Oktober 2016 bis Juli 2017, den Tanz-Klub in Wiesbaden für die Altersstufe 16 bis 60, der von dem Tänzer Taulant Shehu geleitet wird, sowie ein Tanz-Klub in Darmstadt, der von mir geleitet wird und sich an Personen ab 60 Jahren richtet. Jeweils zu Beginn einer Saison kann man sich für diese Klubs anmelden. Zusätzlich gibt es eine Vermittlungsresidenz. Das bedeutet: Ein externer Tanzpädagoge oder eine Tanzpädagogin wird für einzelne Ideen der Vermittlung engagiert. Was ich mir ebenfalls wünschen würde, ist ein Diskussionsforum für Vermittlungsarbeit. Durch meine bisherige Tätigkeit als freischaffende Tanzvermittlerin habe ich viele Verbindungen zu Schulen und Kitas aufgebaut. Diese möchte ich gerne vertiefen und regelmäßigen Kontakt pflegen. E . D.- S . Thematisch orientieren sich diese Angebote an der jeweiligen großen Produktion der Spielzeit. Das Projekt Odyssee_21 hat sich mit der Heimatsuche befasst, wie es in dem Handlungsballett Kaspar Hauser der Fall ist. Dass auch die hier angekommenen Geflohenen bei dem Projekt mitgewirkt haben, war dann im Bezug auf das Thema „Heimat“ eine – zum Teil auch schmerzliche – Bereicherung. Das Thema „Dreaming is good for you“ für die Partizipationsprojekte dieser Spielzeit leiten sich von Tim Plegges Neukreation Sommernachtstraum ab. Sie haben mir in einem Gespräch einmal gesagt, dass für Sie die Vermittlung durch den Tanz selbst passieren kann. Das halte ich für einen sehr richtigen Ansatz. Sicher wird es weiterhin die Vermittlung über Einführungen und Matinéen, oder auch offene Proben geben, bei denen sich die Gäste über das Zuschauen und Zuhören dem Tanz nähern können. N. P. N. Ja. Jedoch erfolgt Vermittlung nicht nur über das Sprechen, über das Reden von und über Tanz, sondern auch durch das Tanzen selbst.

»Die Natur, in der ich aufgewachsen bin und auch als Kind immer gespielt habe, das ist für mich Heimat.« Nicolaus Werner

»Heimat ist etwas tiefes, das hat mit sinnlicher Wahrnehmung zu tun. Also mit Geschmack, mit Geruch, mit diesem Bauchgefühl in der Sprache, dass ich da spezielle Wörter habe die ich sonst nirgends benutze … das fühlt sich einfach anders an.«

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Anneliese Schuler

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BACKSTAGE

Tim Plegge

Sabine Groenendijk

Tatsuki Takada

Simon Kranz

Au ré lie Pa t ri ar ca

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id hi e r 

pt is te

Ca

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Clémentine Herveux

Carolinne de Oliveira

James Nix

Uwe Fischer

Miyuki Shimizu

Taulant Shehu 

Claudia Ortiz Arraiza

Aaron Shaw

Denislav Kanev

Guido Badalamenti

Tim Plegge

Lara Misó Peinado

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Gianluca Martorella

James Nix

DAS HESSISCHE STAATSBALLETT BEIM 22. TANZSOMMER INNSBRUCK

»Wir blicken zurück auf vier erfolgreiche Wochen mit beeindruckenden Darbietungen des Hessische Staatsballetts …«

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tanzsommer

Im Juni 2016 bildete das Hessische Staatsballett mit Weltenwanderer  den offiziellen Auftakt zum Tanzsommer Innsbruck.

DAS HESSISCHE STAATSBALLETT LÄDT EIN

CHOY KA FAI  /   S OFTMACHINE

RIANTO & SURJIT NONGMEIKAPAM

MELK PROD

IFEEL2

SoftMachine  ist ein Performancezyklus, der die Genealogie des zeitgenössischen Tanzes in Asien untersucht, um dessen historische Linien und mögliche Zukunft zu erfassen. Der Indonesier Rianto, Spezialist der traditionellen Tanzform Lengger, präsentiert sein Cross-Gender-Tanzrepertoire. Er erkundet die Spannungen der choreografischen Praxis zwischen Traditionellem und Zeitgenössischem, männlich und weiblich, Stadt und Land. Surjit Nongmeikapam, ausgebildet in klassischindischen Tanzformen ist einer der ersten Tänzer im indischen Manipur, der mit zeitgenössischem Tanz experimentiert. Seine SoftMachine  entlarvt künstlerische Strategien, Marketingideologien und den heiklen Versuch, sich selbst zu exotisieren.

DA 13. und 14.10.2015, Kleines Haus

MOUVOIR/STEPHANIE THIERSCH

BRONZE BY GOLD

Mit dem Asasello-Quartett und Dj Elephant Power

Eine junge Frau und ein Mann mittleren Alters tanzen halbnackt in einer tropischen Traumwelt mit schwimmenden Pflanzen. Sie werden beobachtet. Eine raue weibliche Stimme singt seltsame Assoziationen zur Natur. Ein hypnotisierendes Tanzstück entspinnt sich, bei dem nur eine einzige Schrittfolge zum Einsatz kommt … Der aus Aschaffenburg stammende Marco Berrettini, ehemals Deutscher Meister im Disco-Tanz, beschäftigt sich in iFeel2 auf humorvolle Weise mit menschlichen Metamorphosen. Um philosophischen Fragen wie Warum sind wir alle auf dieser Erde?  und Welchen Wert hat das menschliche Leben?  näher zu kommen, setzte sich der Choreograf Marco Berrettini mit dem Essay Du musst dein Leben ändern von Peter Sloterdijk auseinander. Zentral ist dabei der Gedanke vom Menschen als einem übenden Wesen, das sich in Askese und Exerzitien selbst erzeugt, formt und steigert. Die sanften Popklänge der Band Summer Music (Marco Berrettini und Samuel Pajand) wurden eigens für das Stück komponierten und dienen als eine Art Libretto für das permanent mutierende Duett zwischen dem Choreografen und der Tänzerin Marie-Caroline Hominal.

DA 14. und 15.11.2015, Kammerspiele

Jeder glänzt, gewittert oder erlischt: Sieben Performer, ein Streichquartett und ein DJ werden als utopische Gemeinschaft dazu gebracht, sich zu verbinden, zu verketten, aneinander zu zerren, spielerisch und unbequem, lustvoll und erzwungen. Bronze by Gold kommt daher wie eine eklektizistische Montage. Sie entwickelt einen Sog und wirbelt ikonische Bilder einer Gesellschaft durcheinander, die sich selber feiert, die aufgibt, weiterzieht, überleben muss. „Das Stück berauscht die Sinne, führt Tänzer und Zuschauer an ihre Grenzen.“ (rbb stilbruch, Margarete Kreuzer)

DA 26. und 27.3.2015, Kleines Haus WI 4. und 5.12.2015, Kleines Haus

SPITFIRE COMPANY

ANTIWORDS

Für Antiwords wurde Petr Bohácˇ von den Werken Václav Havels beeinflusst, insbesondere von der filmischen Adaption seines Stückes Audience. Was passiert, wenn sich ein Bierbrauer und ein verfolgter Politiker, Alter Ego von Václav Havel selbst, auf der Bühne treffen? Zwei Schauspielerinnen, eine Kiste echtes tschechisches Bier, riesige Masken und absurder Humor. Ein Hit!

DA 21. und 22.1.2016, Kammerspiele

LEINEROEBANA

GHOST TRACK

Ein Abend der Begegnung zwischen Orient und Okzident. In Ghost Track schaffen Andrea Leine und Harijono Roebana mit ihrer überwältigend ideenreichen Choreografie ein beispiellos neues west-östliches Gesamtkunstwerk ohne übliche Klischees zu bedienen. Die Tänzer – drei aus Indonesien, fünf aus Westeuropa – fordern sich heraus. Ihre Herkunft und Tradition verbindet sich nach und nach mit spielerischer Leichtigkeit zu neuen Formen. Es entsteht eine globale Begegnung, die dem Osten ebenso viel Ausgelassenheit zugesteht wie dem Westen Verinnerlichung. Verstärkt wird diese Aufhebung der Grenzen durch die Musik. Der indonesische Komponisten Iwan Gunawan, expressiv und live interpretiert von einem GamelanEnsemble, bewegt sich leichtfüßig zwischen Volkstümlichkeit und Minimal Music.

DA 5.11.2015, Großes Haus

ONE STEP BEFORE THE FALL Die hypnotisierende Welle von Sprache und Sound von Lenka Dusilová und der energetische Tanz von Markéta Vacovská konvergieren in einem einzigen Augenblick im Boxring. Das genre-übergreifende Stück der umjubelten Spitfire Company beschäftigt sich mit der Thematik des Kämpfens, der Erschöpfung, der Symptome der Parkinson-Krankheit und des Kollaps und ist, neben Muhammed Ali, allen Überlebenskämpfern gewidmet. Die Performance zählte 2013 zu den Preisträgern der Tschechischen Tanzplattform und des Edinburgh Fringe Festivals. „Float like a butterfly, sting like a bee. The hands can’t hit what the eyes can’t see.“ Muhammad Ali

LA VERONAL

VORONIA

DA 21. und 22.1.2016, Kammerspiele Being in Evil means to go always as far as possible. – Georges Bataille Voronia, die neue Produktion der aufstrebenden spanische Kompanie La Veronal, entstand unter anderem im Residenzprogramm des Hessischen Staatsballett im vergangenen Mai. Die Kompanie La Veronal setzt darin ihren ganz eigenen Ansatz fort, geografische Regionen, deren Geschichte und Kultur, in dramatische Produktionen zu verwandeln und damit eine Analogie von Tanz und Geografie zu schaffen. Dem

Bösen auf der Spur blickt die Kompanie ins Erdinnere, in die tiefste Kaverne der Welt: die Krubera-Voronia-Höhle im Westlichen Kaukasus. Voronia beschäftigt sich mit Licht und Dunkelheit, mit Gut und Böse und mit dem menschlichen Bedürfnis nach Religion. Marcos Morau studierte Choreografie in Barcelona, Valencia und New York und gründete das Kollektiv La Veronal 2005 zusammen mit Künstlern aus den Bereichen Tanz, Film, Fotografie und Literatur.

DA 6. und 7.10.2015, Kleines Haus

HOFESH SHECHTER COMPANY

BARBARIANS

BALÉ DA CIDADE DE SÃO PAULO

WATER STAINS ON THE WALL Das Balé da Cidade de São Paulo gilt als eine der innovativsten Kompanien Südamerikas. Ihre einzigartige Ästhetik ist geprägt von einem brasilianischen Selbstverständnis, welches den Tänzerinnen und Tänzern innerhalb der universellen Sprache des zeitgenössischen Tanzes sowohl technische als auch interpretatorische Vielfalt beschert. In Mauro Bigonzettis Antiche Danze präsentieren sie ein kontrastreiches Stück, welches vollkommen von der Musik inspiriert ist - von der Renaissance bis zur modernen Sinfoniekultur des 19. Jahrhunderts. In Bandoneón von Luiz Arrieta, bewegen sich die Tänzerinnen und Tänzer kraftvoll und zugleich wehmütig zur Musik von Astor Piazzola. O Balcão De Amor von Itzik Galili, der kürzlich auch A Walk Above in Weltenwanderer für das Hessische Staatsballett kreierte, wandelt zwischen Fantasie und Wirklichkeit.

WI 23.2.2016, Großes Haus

COMPANHIA NACIONAL DE BAILADO

ORFEU E EURÍDICE Nach dem großen Erfolg bei den Internationalen Maifestspielen 2015 kehrt Hofesh Shechter mit seiner herausragenden Kompanie an das Staatstheater Wiesbaden zurück. Die Trilogie barbarians enthüllt eine spärliche Welt für drei völlig unterschiedliche Aufnahmen über Intimität, Leidenschaft und die Banalität der Liebe. Eröffnet wird der Abend mit dem verstörenden the barbarians in love, in dem sich Shechters Choreografie von ihrer elegantesten und intimsten Seite zeigt. Eine sakral-barocke Partitur begleitet, zitternd vor einer der Ordnung innewohnenden Erregung, eine wahrlich zeitgemäße Beichte. Es folgt tHE bAD, das in einer Residenz am Hessischen Staatsballett entstand – eine flüchtige Explosion von Dubstep Grooves für eine urbane Choreografie mit fünf Tänzern. Das verschrobene Duett two completely different angles of the same fucking thing  rundet den Abend ab, der die einzigartige und ironische Handschrift ihres Machers und die Vielseitigkeit und das Talent seiner Tänzer präsentiert.

WI 15.3.2016, Großes Haus

Das portugiesische Nationalballett wurde 1977 in Lissabon gegründet und hat sich in den fast 40 Jahren seines Bestehens zu einem Glanzlicht in der portugiesischen Kulturlandschaft entwickelt. Orfeu e Eurídice entstand im Jahr 2014 zur Feier des 300. Geburtstags des deutschen Opernkomponisten Christoph Willibald Gluck. Die portugiesische Choreografin Olga Roriz wurde zu diesem Anlass beauftragt, eine abendfüllende Choreografie nach Glucks gleichnamiger Oper zu kreieren. Entstanden ist ein überaus emotionaler, sinnlicher Ballettabend mit 36 technisch wie künstlerisch überzeugenden Tänzerinnen und Tänzern. In starken Bildern, großen Gruppen und hingebungsvollen Duetten erzählt die Grande Dame des portugiesischen Tanztheaters den antiken Mythos als zeitlose Geschichte über den Verlust eines geliebten Menschen. Bewegend!

DA 16. und 17.3.2016, Großes Haus

DORRANCE DANCE

ETM: DOUBLE DOWN

In ETM: Double Down  trifft virtuoser Stepptanz auf interaktive elektronische Musik-Technologie. Live gespielte Sounds verschmelzen mit den Schritten und Sprüngen der 2011 gegründeten Dorrance Dance Company zu einer musikalischen Komposition. Michelle Dorrance durchbricht die Tradition des Stepptanzes und erweitert das choreografische Vokabular durch Elemente aus dem zeitgenössischen Tanz, dem Breakdance, House, Lofting und Hip-Hop. Mühelos vereinen die Tänzerinnen und Tänzer die Stile, wodurch eine erfrischend neue Ästhetik entsteht. Ob atemberaubende Soli oder dynamische Gruppenszenen – choreografische Experimentierfreude versetzte die Zuschauer bei dieser Europapremiere und einzigen Vorstellung in Deutschland in Staunen!

DA 23.6.2016, Großes Haus

CIE XY

IL N’EST PAS ENCORE MINUIT

AYELEN PAROLIN

HERETIQUES

Wenn die nordfranzösische Compagnie XY auf der Bühne erscheint, wird es akrobatisch! 2009 gegründet, umfasst das Ensemble heute 22 Artisten. Auf spektakuläre Weise experimentieren sie mit ihren Körpern, katapultieren sich von Sprungbrettern, wirbeln durch die Luft, türmen sich in atemberaubender Höhe, um dann wieder auseinanderzufallen. Es ist ein Spiel der Konstruktion und Dekonstruktion, die Komposition und Dekomposition eines zum Leben erwachten Gemäldes. Mittendrin in diesem bildgewaltigen Spektakel steckt die Frage nach der Auffassung von Arbeit, Zusammenhalt, Anstrengung, Leichtigkeit und Präzision und von Spiel in all seinen Bedeutungen. Die Verbindung zwischen Individuum und Gruppe wird – insbesondere in einem Moment, in dem Menschen damit rechnen, aufgefangen zu werden – zur grundlegenden Dimension. In ihr werden Stärke und Schwäche des Kollektivs sichtbar.

DA 22.5.2016, Großes Haus

EASTMAN-SIDI LARBI CHERKAOUI

FRACTUS V

Sidi Larbi Cherkaoui, belgischer Choreograf und Direktor des Königlichen Balletts Flandern, ist berühmt für Werke kultureller Vielfalt. Für Fractus V steht er mit vier sehr unterschiedlichen zeitgenössischen Tänzern auf der Bühne: ein Zirkus-Akrobat, ein Lindy-Hop-Solist, ein Flamencotänzer und ein Breakdancer. Sie treten in einen körperlichen Dialog, versuchen eine Gemeinschaft zu bilden – sowohl auf der Bühne als auch im täglichen Leben. Diese Philosophie weitet der Choreograf auf die Livemusik aus, kollaboriert mit einem japanischen, einem koreanischen und einem afrikanischen Musiker. Inspiriert wurde er von den Texten des jüdisch-amerikanische Linguisten und politischen Philosophen Noam Chomsky. Insbesondere Chomskys Grundsatzplädoyer zur Redefreiheit gegenüber dem politischen Versuch zu kontrollieren und zu manipulieren geht mit Cherkaouis Bedürfnis als Künstler nach einem Raum einher, in dem er seine Identität konstant neu erfinden kann. Ein Prozess, der nicht graduell geschieht, sondern durch radikale Brüche und die Fähigkeit, die Vergangenheit zurückzulassen. Ein Stück, das für die natürlichen Brüche steht, die nötig sind, um zu wachsen und zu erstarken.    

DA 3.5.2016, Großes Haus

Die argentinische Choreografin Ayelen Parolin lädt die Zuschauer mit Hérétiques zu einem zeitgenössischen Ritual ein. Auf der Basis von Wiederholung und Ausdauer entspinnt sich zu eigens komponierten Klavierklängen ein Stück um ein Leitmotiv: das „Dreieck“ und seine endlosen Variationen. In einem obsessiven und mechanischen Trio verweisen zwei Tänzer und eine Pianistin auf die heutigen Imperative von Leistungsfähigkeit und Rentabilität. Die mathematische Konstruktion der Bewegung verbindet sich mit geometrischen und präzisen Gesten. Im Crescendo pendeln die Interpreten zwischen Kanon und Unisono, steigern sich bis an ihre Grenzen um auszutesten, was an diesem Punkt passieren wird.

WI 30.1.2016, Wartburg

JAN MARTENS

SWEAT BABY SWEAT Es gibt diese alles verzehrende Liebe. Die Liebe zwischen zwei Menschen, die einander nicht gehen lassen können – oder wollen. Der gefeierte belgische Nachwuchschoreograf Jan Martens nutzt als Ausgangspunkt für sein Duett Sweat Baby Sweat das größte Klischee-Thema überhaupt – die Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau – und setzt damit seine Suche nach der Symbiose von Geschichtenerzählung und Abstraktion fort. Untermalt von Liebesliedern und zarten sphärischen Klängen würde man zuerst einen sehr theatralischen Ansatz erwarten. Das Gegenteil ist der Fall. Minimalistisch und dennoch zutiefst sinnlich entpuppt sich ein modernes Paarungsritual: Naiv, verführerisch, zärtlich und zugleich unfassbar schmerzvoll. Ein ständiges Spiel zwischen fürsorglichem Trost und grausamer Konfrontation – und der „wahrscheinlich längsten Kuss der Tanzgeschichte“, wie der Tanzkritiker Arnd Wesemann vermutet.

DA 18. und 19.6.2016, Kammerspiele

RESIDENZEN

5 3

42

1 1

YANIV COHEN Yaniv Cohen ist ein israelischer Choreograf, Tänzer und Bildender Künstler. Im Residenzprojekt Clouds without rain  observiert Cohen die Eigen- und Fremdwahrnehmung des Menschen. Über Improvisationstechniken sucht er nach den Auswirkungen dieses Vexierspiels auf die Selbstdarstellung von Performern und Tänzern.

2

RIANTO Vor dem Gastspiel Softmachine  ist der indonesische Tänzer und Choreograf Rianto für sein Solo Body without brain  Residenzgast und untersucht die Beziehung zwischen javanischer Mystik und dem neurologischen System des menschlichen Körpers.

3

PAULA ROSOLEN Mit Paula Rosolen ist eine erfolgreiche regionale Künstlerin zu Gast am Hessischen Staatsballett. Für ihr neues Werk Puppets  betrachtet Rosolen die Bewegungen von Puppenspielern als Tanzmaterial und eröffnet damit eine überraschende Perspektive auf das choreo­g rafische Potenzial dieser uralten Theaterpraxis.

2 Nach einer ersten Residenzphase zu Beginn der Spielzeit setzt die regionale Künstlerin Paula Rosolen im Rahmen der Tanzplattform RheinMain ihre Arbeit an Puppets  fort. Sie untersucht darin die Bewegungen von Puppenspielern als Tanzmaterial und eröffnet eine überraschende Perspektive.

4

ALEXANDER WHITLEY Alexander Whitley, durch Choreografien für das Royal Ballet und die Kompanie Rambert als Newcomer gefeiert, erforscht in seiner Residenz zum neuen Werk Pattern Recognition (Arbeitstitel) menschliche Lern- und Gedächtnisprozesse.

5

ZERO VISIBILITY CORP. zero visibility corp. ist derzeit eine der erfolgreichsten norwegischen Kompanien. Ina Christel Johannessen, Künstlerische Leiterin, dienen leerstehende Räumlichkeiten eines Pariser Waisenhauses als Inspiration für Future, das sie u.a. in ihrer Residenz am Hessischen Staatsballett kreieren wird. Basis des Tanzstücks sind mögliche Wünsche, Gedanken und Zukunftsvisionen verwaister Kinder.

4

Das Hessische Staatsballett – als Kooperation der Staatstheater Darmstadt und Wiesbaden – geht über Grenzen! Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert die Sparten Tanz, Ballett und Tanztheater in der Region seit 2009 mit bisher über 7 Millionen Euro. Unterstützt werden damit Projekte wie die Tanzplattform Deutschland 2016 oder die Tanzplattform Rhein-Main 2016–2018 (beide: Künstlerhaus Mousonturm und Hessisches Staatsballett).

Getragen wird der gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden, Hanau und Bad Vilbel. Weitere herausragende Kunst- und Kulturprojekte finden Sie unter www.kulturfonds-frm.de / Facebook / Twitter / Newsletter

Tyler Schnese, Ensemble in »Kaspar Hauser«, Choreografie: Tim Plegge, Foto: Bettina Stöß

Kunst bewegt!

EZRA HOUBEN

MASAYOSHI KATORI

Tänzer

DENISLAV KANEV

SIMON KRANZ

Kompaniemanager

Tänzerin

STELLINA NADINE JONOT

VÍTEK KORˇÍNEK

Tänzer*

Tänzerin**

MARGARET HOWARD

Tänzerin

LUDMILA KOMKOVA

Tänzerin

CLÉMENTINE HERVEUX

JOHANNES GRUBE

Ballettbetriebsdirektor*

Tänzerin*

SABINE GROENENDIJK

Tänzer

PABLO GIROLAMI

Tänzerin**

ELISABETH GAREIS

Ballettmeister

UWE FISCHER

Tänzerin

SERAPHINE DETSCHER

Tänzer**

ALEXANDER CYR

Tänzer

DAVID CAHIER

Tänzerin*

ANISSA BRULEY

Tänzerin**

KRISTIN BJERKESTRAND

Tänzer

GUIDO BADALAMENTI

Tänzerin*

CLAUDIA ORTIZ ARRAIZA

VALERIA LAMPADOVA

Tänzerin

Tänzerin**

LIVIA GIL ohne Abbildung:

Tänzer**

Kurator/Stellvtr. Ballettdirektor

BRUNO HEYNDERICKX

Tänzerin**

POLETT KASZA

TEAM

Tänzerin*

* Spielzeit 2015/16 ** Spielzeit 2016/17 *** als Gast Spielzeit 2016/17

VALÉRIE SAUER

MIYUKI SHIMIZU

TATSUKI TAKADA

SHELBY WILLIAMS

TENALD ZACE

Tänzer*

Tänzerin*

Tänzer

Tänzerin

Tänzer*

Tänzer

Dramaturgin

JOSEFINE SAUTIER

Tänzerin***

EMANUELE ROSA

TAULANT SHEHU

Assistenz der Ballettleitung

LISIANNE WIEGAND

Tänzer**

RAMON JOHN

Tänzer

AARON SHAW

SOPHIE VERGÈRES

Tänzer

JEAN-BAPTISTE PLUMEAU

Tänzerin*

Tänzer*

TYLER SCHNESE

Tänzer**

GAETANO VESTRIS TERRANA

Ballettdirektor

TIM PLEGGE

Tänzerin

AURÉLIE PATRIARCA

Korrepetitor

CAROLINNE DE OLIVEIRA

NIRA PRIORE NOUAK

Leiterin Tanzvermittlung**

Tänzer

JAMES NIX

DANIEL LETT

Tänzerin

LARA MISÓ PEINADO

Tänzer

IGLI MEZINI

Korrepetitor

WALDEMAR MARTYNEL

Ballettmeister

GIANLUCA MARTORELLA

Musikalischer Assistent

HERZLICH WILLKOMMEN! Mit Beginn der zweiten Spielzeit wurde der Freundeskreis des Hessischen Staatsballetts gegründet. Seinen Mitgliedern steht ein Angebot offen, das tieferen Einblick in die Arbeit der Compagnie und des Leitungsteams bietet. Dazu gehören gesonderte Probenbesuche, Gespräche oder Einführungen. Durch Ihre Mitgliedschaft haben Sie die Möglichkeit, die Arbeit des Hessischen Staatsballetts in seiner Vielfalt zu unterstützen. Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt auf mit Frau Priore Nouak, Tel. 06151 / 2811 7422, [email protected]

IMPRESSUM Das Hessisches Staatsballett dankt dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain für die Unterstützung bei der Produktion dieses Magazins. Spielzeit 2016/17

T E X T N AC H W E IS E

H E R AUS GE BE R

Hessisches Staatsballett Hessisches Staatstheater Wiesbaden I N T E N DA N T Uwe Eric Laufenberg GE S C H Ä F T S F Ü H R E N DE R DI R E K T OR

Bernd Fülle

Staatstheater Darmstadt Karsten Wiegand

I N T E N DA N T

GE S C H Ä F T S F Ü H R E N DE R DI R E K T OR

Jürgen Pelz

Hessisches Staatsballett B A L L E T T DI R E K T OR U N D C H E F C HOR E O GR A F

Tim Plegge

K UR ATOR U N D ST E L LV E RT R ET E N DE R B A L L ET T DIR E K TOR

Bruno Heynderickx

KOM PA N I E M A N AGE R

Simon Kranz R E DA K T ION

Esther Dreesen-Schaback

KON Z E P T U N D GE S TA LT U NG

Q, www.q-home.de PRODU K T ION Komminform, www.komminform.de

S.13: aus dem Programmheft des Hessischen Staatsballetts zu WELTENWANDERER Edward Clug in einem Interview mit Melanie Suchy in dem Wiesbadener Tagblatt, 26.9.15 Marco Goecke aus dem Gespräch mit E. DreesenSchaback im Programmeft zu NIJINSKI (Hrg. Theaterhaus Stuttgart e. V.) S. 18: Auszüge aus einem Interview von Esther Dreesen-Schaback mit Tim Plegge, in: KASPAR HAUSER S. 24, 30: Originalbeitrag S. 28, 29, 31: Auszüge aus der Produktion ODYSEE_21 S.37 Zitat: www.tanzsommer.at BI L DN AC H W E IS E

S. 1–2: Regina Brocke · S. 3: De-Da Productions S. 4–5: Sebastian Hannak · S. 7–12: Regina Brocke S. 13: I.Galili © Gadi Dagon, E. Clug © Benjamin Švarc, M. Goecke © Roman Novitzky S. 15–25: Bettina Stöß · S. 18 oben, Mitte: Regina Brocke S. 26–28: Sven-Helge Czichy S. 29: De-Da Productions · S. 31: Sven-Helge Czichy S. 32–33: imagemoove/Angelika Zwick S. 34–36: imagemoove/Angelika Zwick, Regina Brocke, Denislav Kanev, privat · S. 37: privat S. 38–39: Melk Prod. © Massimiliano Donati,

Rianto © Choy Ka Fai, Bronze by Gold © Martin Rottenkolber, Antiwords © Spitfire Company, One Step before the Fall © Jiri Strebl, Ghost Track © Deen van Meer, Voronia © Josep Aznar S. 40–41: Barbarians © Gabriele Zucca, Balé de São Paulo © Balé da Cidade de São Paulo, Companhia Nacional de Bailado © Companhia Nacional de Bailado, Dorrance Dance © Christopher Duggan, Cie XY © Compagnie XY, Fractus V © Filip Van Roe, Ayelen Parolin © Charlotte Sampermans, Jan Martens © Klaartje Lambrechts S. 42: Y. Cohen © Erik Berg, Rianto © Mark Freeman, P. Rosolen © Constantin Lipatov, A. Whitley © Daniel Jaems, I. C. Johannessen © Tine Poppe S. 44–45: De-Da Productions S. 46: Regina Brocke S. 48: De-Da Productions

Kommunikation in Print und Web.

www.q-gmbh.de

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