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January 31, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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con moto

Akademie Musiktheater heute 2008 / 09

Oper für alle

Musiktheater morgen

Workshop an der Opéra de Lyon

Weg von der Hochkultur, hin zu den Menschen

Wenn der Klang zur Szene wird Experimentelles Musiktheater

Inhalt

4 6 8 10 13 14 18 22 24 26 28 30

Gesehen und gehört Ein Sommernachtstraum in Weimar MorgenAugsburg – ein Plädoyer für Netzwerkbildung Wenn der Klang zur Szene wird – experimentelles Musiktheater Oper für alle – Workshop an der Opéra de Lyon Biographien der Stipendiaten 2008 – 2010 Biographien der Stipendiaten 2007 – 2009 Musiktheater morgen – weg von der Hochkultur, hin zu den Menschen Die hybride Form – neue Arbeitsweisen im Repertoirebetrieb Bedürfnis nach Brüchen – Regisseur Sebastian Baumgarten im Gespräch Schön war die Zeit – Alumni 2001 – 2008 Die Akademie im Überblick

2 // 3

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, mit der Begrüßung von 16 jungen Opernschaffenden im Rahmen

die Begegnung mit bisher unbekannten Inszenierungskonzepten.

eines Festakts an der Oper Frankfurt nimmt die Akademie Musik-

Das Spektrum reicht von Peter Eötvös’ Uraufführung von „Lady

theater heute im November 2008 bereits den achten Stipendiaten-

Sarashina“ an der Opéra de Lyon (S. 12) bis zur Uraufführung

jahrgang auf. Die Teilnehmer des Förderprogramms aus den

„Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?“ des Stipendiaten

Sparten Dirigieren, Dramaturgie, Komposition, Intendanz, Regie

Leo Dick am Theater Bielefeld (S. 10).

und Bühnenbild sind aufgefordert, in den nächsten zwei Jahren neue Wege im Bereich des Musiktheaters zu entdecken. Der

Grenzen überschreiten und Neues wagen – dieser Anspruch

Besuch ausgewählter Opernaufführungen im In- und Ausland und

durchzieht die vielfältigen Projekte der Stipendiaten, Alumni und

die damit verbundenen Werkstattgespräche mit Persönlichkeiten

Kuratoren der Akademie Musiktheater heute, die wir Ihnen in dieser

der aktuellen Musiktheaterlandschaft fördern den intensiven

Ausgabe von „con moto“ vorstellen: Juliane Votteler berichtet

Gedankenaustausch untereinander und dienen als Anstoß für

über die Stärkung von Netzwerken am Stadttheater (S. 8),

gemeinsame Projekte.

Sebastian Baumgarten plädiert im Gespräch mit Timo Kreuser für neue Arbeitsweisen im Repertoirebetrieb (S. 26) und Barbara

Seit ihrer Gründung im Jahre 2001 hat sich die Akademie Musik-

Rucha erzählt von unkonventionellen Wegen in der kulturellen

theater heute der Deutsche Bank Stiftung zu einem lebendigen

Bildungsarbeit (S. 22).

Netzwerk von Studenten und Berufsanfängern entwickelt. Neben diesem Anliegen zählt die Förderung von Gemeinschaftsprojekten

Netzwerkbildung und Nachwuchsförderung sind auch in Zukunft

der Stipendiaten, die innerhalb des Opernbetriebs neue Impulse

die tragenden Säulen im Engagement der Deutsche Bank Stiftung.

setzen, zu ihren zentralen Programmschwerpunkten. Eine leben-

Das zeigt die Unterstützung bei der Gründung des neuen Opern-

dige Kunst- und Kulturszene braucht mutige Nachwuchskünstler,

studios an der Oper Frankfurt. Praktische gemeinsame Projekte

die bekannte Wege verlassen und damit traditionelle Grenzen

der Stipendiaten beider Initiativen sind geplant und werden den

überschreiten. Erneuerung im Musiktheaterbereich lässt sich nicht

kreativen Austausch zwischen den verschiedenen Berufsgruppen

einfordern, ohne jungen Talenten ein Forum zum Experimentieren

weiter fördern.

zu bieten. Im Mai 2009 wird am Theater Bielefeld „Helges Leben“ von Wie das konkret aussehen kann, zeigt die Produktion von

Karola Obermüller und Mark Moebius, beide Stipendiaten des

Benjamin Brittens „Ein Sommernachtstraum“ im April 2008. Das

Jahrgangs 2006 – 2008, uraufgeführt. Die Idee zu der Vertonung

Kooperationsprojekt zwischen Stipendiaten der Akademie, den

des erfolgreichen Theaterstücks der Autorin Sibylle Berg ent-

Schülern des Musikgymnasiums Weimar, Studenten der Hoch-

stand während des jährlichen Arbeitstreffens dieses Jahrgangs.

schule für Musik „Franz Liszt“ und dem Deutschen Nationaltheater

Wir freuen uns über das Kooperationsprojekt mit dem Theater

Weimar wurde bei seiner Premiere vom Publikum begeistert auf-

Bielefeld, an dem insgesamt neun unserer Stipendiaten beteiligt

genommen (S. 6).

sind.

Der Mut, ungewohnte Wege im Musiktheater einzuschlagen,

Mit der vorliegenden Ausgabe von „con moto“ laden wir Sie ein,

prägt auch die Programmgestaltung der Akademie. Besuche von

sich mit unserer Akademie auseinanderzusetzen. Ich wünsche

Uraufführungen und die Auseinandersetzung mit neuen Formen

Ihnen eine anregende Lektüre!

zeitgenössischen Musiktheaters ermöglichen den Stipendiaten

Bild Titelseite: Hubert Wild (links) und Almut Kühne (rechts) beim Festakt im Mousonturm Frankfurt, Oktober 2007 Linkes Bild: Workshop der Akademie in Leipzig und Berlin, Oktober 2008

Michael Münch Mitglied des Vorstands Deutsche Bank Stiftung

Gesehen und gehört Die Workshops der Akademie, bestehend aus gemeinsamen Inszenierungsbesuchen, Gesprächen mit Künstlern, Intendanten und Interessengruppen des Musiktheaters, bilden das Herzstück des Akademieprogramms. 11. – 13. Oktober 2008: Workshop in Leipzig und Berlin

(Dirigent), Ueli Wiget (Musiker), Thierry Coduys (Electro acoustic

Inszenierungsbesuche: „Der fliegende Holländer“ (UA) und „La voix

6. – 9. Juni 2008: Workshop in Bielefeld und Essen

system), Giuseppe Frigeni (Regisseur), Avery Willis (Regieassistentin)

humaine“ / „Pierrot Lunaire“ an der Oper Leipzig sowie „Requiem“ an der Komischen Oper Berlin Gesprächspartner: Leipzig:

Inszenierungsbesuche: „Kann Heidi brauchen, was es gelernt

Alexander von Maravic (Intendant und geschäftsführender Direktor),

hat?“ (UA) am Theater Bielefeld, „Tannhäuser“ am Aalto Theater

Franziska Severin (Operndirektorin), Bettina Bartz (Chefdramaturgin),

Essen und „Arabische Nacht“ am Grillo Theater Essen Gesprächs-

Dr. Christine Villinger (Leiterin Presse und ÖA), Michael von zur

partner: Bielefeld: Michael Heiks (Intendant), Peter Kuhn (GMD),

Mühlen (Regisseur), Carl Hegemann (Dramaturg), Johannes Harneit

Leo Dick (Komponist), Jón-Philipp von Linden (Dramaturg),

(Komponist und Dirigent), Young-Hee Kim (Sopranistin), Peter

Tassilo Tesche (Szenograph), Titus Engel (Musikalische Leitung),

Konwitschny (Chefregisseur) // Berlin: Susanne Moser (Geschäfts-

Thomas Witzmann (Dramaturg des Fonds Experimentelles Musik-

führende Direktorin), Philip Bröking (Operndirektor), Ingo Gerlach

theater / NRW KULTURsekretariat) // Essen: Susanne Oeglaend

(Dramaturg), Markus Poschner (Dirigent), Sebastian Baumgarten

(Regisseurin), Jeffery Dowd (Sänger), Stefan Soltesz (Intendant

(Regisseur)

und GMD), Juliane Pschigode (Betriebsdirektorin und stellvertretende Intendantin), Christine Hoenmanns (Presse- und ÖA),

3. – 8. Juli 2008: Sommerworkshop beim Festival International d’Art Lyrique d’Aix-en-Provence

Heide Koch (Marketing / Kommunikation), Christian Jost (Kompo-

Inszenierungsbesuche: „Così fan Tutte“, „Zaide“, „Passion“

30. Mai – 1. Juni 2008: Kommunikationsworkshop in Eppenheim bei Frankfurt

und „Siegfried“ Konzertbesuch: Berliner Philharmoniker, Bedrich

nist), Ina Wragge (Dramaturgin)

Smetana: „Ma Vlast, Cycle de poèmes symphoniques“ Gesprächspartner: Festivalleitung: Bernard Fouccroulle (General Director), Jérôme Brunetière (General Secretary), Marie-Victoire Caubel (Spon-

25. – 27. April 2008: Workshop in Altenburg / Gera, Weimar und Halle

soring), Emilie Delorme (Production Administrator), Fréderic Tessier (Educational Service) // Künstlerische Teams: Louis Langré (Dirigent),

Inszenierungsbesuche: „Lohengrin“ am Theater Altenburg / Gera,

Pamela Rosenberg (Intendantin Berliner Philharmoniker), Franck Ollu

„A Midsummer Nights Dream“ am Deutschen Nationaltheater

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„Pinienkerne wachsen nicht in Tüten“ am Theater Heidelberg, November 2007

Überblick 2007 / 2008 Weimar (Kooperationsprojekt Akademie Musiktheater heute, Deut-

Gretel“ (Theater Bremen) Gesprächspartner: Hannover: Dr. Michael

sches Nationaltheater Weimar, Hochschule für Musik „Franz Liszt“,

Klügl (Intendant), Swantje Gostomzyk (Presse- und ÖA), Ulrich Lenz

Musikgymnasium Weimar), „Orpheus in der Unterwelt. Eine Hom-

(Chefdramaturg), Wolfgang Bozic (GMD), Frank Hilbrich (Regis-

mage an Einar Schleef“ am Thalia Theater Halle Gesprächspartner:

seur), Sylvia Roth (Dramaturgin), Lutz de Veer (Dirigent), Dorothea

Gera: Prof. Matthias Oldag (Intendant), Tobias Wolff (Chefdrama-

Hartmann (Dramaturgin), Marcelo Cardoso Gama (Regisseur ) //

turg und Leiter Marketing), Florian Lutz (Regisseur), Andrea Kannapee

Bremen: Hans-Joachim Frey (Generalintendant), Hans-Georg

(Kostümbildnerin), Dieter Richter (Bühnenbildner) // Weimar: Tobias

Wegner (Musiktheaterdramaturg), Christian Schuller (Regisseur),

Kratzer (Regisseur ), Elena Tzavara (Regisseurin) // Halle: Annegret

Daniel Montane (Dirigent)

Hahn (Intendantin), Mira Ebert (Regisseurin), Barbara Rucha (Dirigentin ), Berit Schuck (Projektleiterin), Christian Beck (Bühnenbildner)

19. / 20. Oktober 2007: Festakt im Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt am Main

7. – 10. März 2008: Workshop an der Opéra de Lyon „Fest.Akt.Dreidimensionales Musiktheater nach den Fichtenwalder Inszenierungsbesuche: „Lady Sarashina“ (UA), „Curlew River“

Regeln“, Abschlussprojekt der Stipendiaten 2005 – 2007 anlässlich

und „Hanjo“ Konzertbesuch: „Freude“ (Stockhausen) / Biennale

der Aufnahme des Stipendiatenjahrgangs 2007 – 2009. Weitere

Musiques en Scène Gesprächspartner: Serge Dorny (Intendant),

Mitwirkende: Almut Kühne und Hubert Wild (Gesang), Albrecht

Robert Körner (Leiter KBB), Stéphanie Petiteau (Cultural Develop-

Riermeier (Schlagzeug), Wolfgang Wengenroth (Klavier) und das

ment), Peter Eötvös (Komponist und Dirigent), Gary Walker

Quarrel Quartett

(Dirigent), Konstantin Wolff (Sänger), Johannes Debus (Dirigent)

1. – 3. Februar 2008: Arbeitswochenende der Stipendiaten 2007 – 2009 in Berlin

Vorschau 2009 Januar 2009: Workshop Ultraschall-Festival Berlin // März 2009:

26. / 27. Januar 2008: Arbeitswochenende der Stipendiaten 2006 – 2008 in Bielefeld

Kommunikationsworkshop // April 2009: Workshop Brüsseler Oper „La Monnaie" und Ars Musica Festival Brüssel // Mai 2009: Workshop Theater Bielefeld, UA „Helges Leben“ // Juni 2009:

18. – 20. Januar 2008: Workshop in Hannover und Bremen Inszenierungsbesuche: „Orfeo auf der Leiter“, „Don Carlo“, „Simplicius Simplicissimus“ (Staatsoper Hannover), „Hänsel und

Workshop Theater Freiburg und Theater Basel // August / September 2009: Sommerworkshop Festival

Ein Sommernachtstraum in Weimar

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Brittens „Sommernachtstraum“ in einer Skihütte: Stipendiaten der Akademie Musiktheater heute übernahmen Regie und Dramaturgie bei „Ein Sommernachtstraum“ am Deutschen Nationaltheater in Weimar.

Bank Stiftung, arbeiteten intensiv mit Nachwuchskünstlern des Musikgymnasiums, die Orchester und Chor stellten, sowie mit jungen Sängern des Opernstudios der Hochschule zusammen. Eine neue Erfahrung für die Schüler des Musikgymnasiums war die Tatsache, erstmals an einer großen Opernproduktion unter professionellen Bedingungen teilzunehmen. Wichtig, so Regis-

Die Jahreszeiten waren durcheinander geraten. Deshalb ließen

seurin Elena Tzavara, sei aber auch gewesen, dass die Kinder und

die beiden Regisseure Elena Tzavara und Tobias Kratzer sowie

Jugendlichen etwas über das Grundprinzip des Theaters gelernt

Ausstatterin Kathrin Brose die Handlung des „Sommernachts-

haben: „Sie haben erkannt, dass es im Theater unterschiedliche

traums“ in einem winterlichen Setting auf einer Almhütte statt-

Formen gibt, eine Geschichte zu erzählen, und dass Elfen nicht

finden, die Durchgangsort und Treffpunkt für alle Personen-

unbedingt immer in Röckchen auftreten müssen.“

gruppen des Stücks – Elfen, Liebespaare und Handwerker – war. Die vom Publikum gefeierte und von allen Beteiligten äußerst pro-

Eine Kooperation wie beim „Sommernachtstraum“, in der Aus-

fessionell und mit großer Spielfreude zur Aufführung gebrachte

bildung und Praxis derart verknüpft wurden, ist ein neuer Meilen-

Premiere am 26. März 2008 war das gelungene Resultat eines

stein in der Geschichte der Akademie Musiktheater heute und

einzigartigen Kooperationsprojekts der Deutsche Bank Stiftung:

ein Beispiel für fruchtbare Synergien zwischen unterschiedlichen

Die Zusammenarbeit mit dem Weimarer Nationaltheater wurde

Projekten der Deutsche Bank Stiftung. Zusätzlich zu den von

ergänzt durch die Beteiligung des seit vielen Jahren von der Stif-

der Akademie vergebenen Förderpreisen, bei denen oft mehrere

tung geförderten Musikgymnasiums Schloss Belvedere, dessen

Stipendiaten an einer Produktion zusammenarbeiten, unterstützt

Orchester und Kinderchor unter der musikalischen Leitung von

die Akademie verstärkt die praktische Zusammenarbeit der Stipen-

Juri Lebedev spielte und sang, sowie durch die Hochschule für

diaten. „Bei diesem Projekt konnten wir das Engagement der Stif-

Musik „Franz Liszt“, deren Gesangsstudenten mehrere Partien

tung auf geradezu ideale Weise bündeln“, betont Michael Münch,

übernahmen.

Vorstand der Deutsche Bank Stiftung. „Unsere Stipendiaten haben an die langjährige Verbindung der Stiftung zum Musikgymnasium

Das Ziel, vor allem dem künstlerischen Nachwuchs eine Plattform

angeknüpft und von der praktischen Zusammenarbeit mit den

zu bieten, wurde erreicht. Die beiden Regisseure, die Drama-

verschiedenen Institutionen profitiert.“ ///

turgen Janina Moelle und Lucas Reuter sowie die musikalischen Assistenten Masayuki Carvalho und Martin Wolter, allesamt Stipendiaten der Akademie Musiktheater heute der Deutsche

Linkes großes Bild und oberes Bild: „Ein Sommernachtstraum“ am Deutschen Nationaltheater Weimar, März 2008

MorgenAugsburg Ein Plädoyer für Netzwerkbildung von Juliane Votteler

Der Beginn in Augsburg bot mir die Gelegenheit, den langgeheg-

erfolgreichen Premieren richtig angenommen. Jetzt, am Beginn

ten Wunsch, ein Drei-Sparten-Haus so zu leiten, dass die Genres

der zweiten Spielzeit und nach vier sehr gelobten Premieren, sind

miteinander in einen ästhetischen Diskurs treten, in Angriff zu

auch die Letzten überzeugt. Welch vielfältige Aufgaben man als

nehmen. Ich empfinde dies als eine wesentliche Aufgabe, weil es

Intendant neben den künstlerischen Aufgaben noch zu bewältigen

das Modell des Drei-Sparten-Hauses nur in der deutschsprachigen

hat, insbesondere auch im Sinne der Pflege zu Sponsoren und

Theaterlandschaft gibt. Oper, Schauspiel und Ballett unter einem

Donatoren, ist inzwischen evident geworden.

Dach zu vereinen bietet die Chance, diese Künste miteinander zu durchleuchten und gemeinsam ästhetische Ziele zu formulieren.

Außerdem war es mir ein Anliegen, eine „Handschrift“ für das

Dazu war der wichtigste Schritt, drei Spartendirektoren zu benen-

Augsburger Haus zu entwickeln und eine kontinuierliche Linie zu

nen, von denen jeder für sich in seinem Bereich souverän ist, über

verdeutlichen. Das bedeutet zum einen: Neudeutungen von Klas-

ausreichende Erfahrung in seinem Genre verfügt und eigene Ziele

sikern in Oper und Schauspiel, eine nie erschöpfende Befragung

verfolgt. Wichtig war es, Persönlichkeiten zu finden, die ihre

der Texte auf ihre heutige Aussage hin: Was beschäftigt uns an

Ensembles eigenständig zusammenstellen und begleiten, die

dem Werk heute noch? Welche Fragen treffen auch über Hunderte

Regisseure und Choreographen nach den Möglichkeiten der enga-

von Jahren hinweg ins Herz unseres Denkens? Wie ist unsere

gierten Schauspieler, Tänzer und Sänger suchen und betreuen

Haltung zu den Stoffen und Figuren? Unbekannte Texte müssen

und den Leitungsteams in ihrem Findungsprozess moderierend

so gezeigt werden, dass Text und Partitur verstehbar werden und

zur Seite zu stehen, statt Macht oder Druck auszuüben. Mit Ralf

sie Interesse am Autor oder Komponisten und an den Zeitum-

Waldschmidt für die Oper, Markus Trabusch für das Schauspiel

ständen der Werkentstehung wecken.

und Robert Conn für das Ballett ist dies meines Erachtens bestens gelungen.

Und andererseits das Aufzeigen von Bezügen neuer Werke untereinander. Hierfür wählten wir eine Epoche als Schwerpunkt: die

Obwohl es in Augsburg schon Schauspieldirektoren gegeben hat

1920er-Jahre. Diese Epoche besitzt für Augsburg eine wesentliche

und der Leiter der Sparte Tanz als Ballettdirektor auftrat, machte

Bedeutung. Aber es ging nicht nur um die Recherche der His-

sich kurz nach Veröffentlichung dieser Entscheidung Unmut breit.

torie, sondern um die Frage der Parallelität von damals zu heute:

Wenn die Intendantin selbst nicht inszeniert, warum dann noch drei

Probleme wie Arbeitslosigkeit, Kolonialpolitik, Ideologiekriege,

Direktoren, von denen „nur“ der Schauspieldirektor inszeniert –

Weltwirtschaftskrise und viele weitere boten sich an. Vor diesem

und auch dies wurde vielfach verschwiegen.

Hintergrund haben wir Werke aus dieser Zeit und zeitgenössische Stücke gezeigt, die ähnliche Themen aufgreifen, wie „Kasimir und

Die Abwehr war für mich lange Zeit schwer verständlich und konnte

Karoline“ von Ödön von Hórvath und „Push up 1-3“ von Roland

nur schrittweise überwunden werden. Insgesamt überzeugte die

Schimmelpfennig.

Homogenität der aus bisherigen und neuen Ensemble-Mitgliedern entstandenen Künstlergruppen. Die neuen Strukturen wurden im

In der neuen Saison setzen wir die Beschäftigung mit der Zeitreise

Haus sehr schnell, beim Publikum aber erst nach den ersten

fort und gehen mit „Der Silbersee“ (Kurt Weill / Georg Kaiser),

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einer Gemeinschaftsproduktion von Schauspiel und Musiktheater,

Linkes Bild: „Die Entführung aus dem Serail“ am Theater

weiter nach vorn in die 1930er-Jahre. Dies bot sich umso mehr

Augsburg, Januar 2008

an, da im September eine große Ausstellung zur „Machtergreifung“ im Augsburger Rathaus eröffnet wurde und wir im Theater zum Saisonstart eine eigene Ausstellung zeigen, die die Rolle des

Rechtes Bild: „Emil und die Detektive“ am Theater Augsburg, November 2007

Theaters in dieser Zeit von 1933 bis 1937 dokumentiert. zungen (Antisemitismus, Antiislamismus), Arbeitslosigkeit – damals Ein Grundstein der künstlerischen Arbeit am Haus ist die Bildung

durch Rationalisierung und heute durch Globalisierung – und die

einer eigenen Gruppe, eines Netzwerks aus Regisseuren, Bühnen-

Entwicklung der Technologien (von der Eisenbahn zum Raumschiff).

und Kostümbildnern, Dramaturgen, den Mitarbeitern der Öffentlichkeitsarbeit und des Fundraisings, den musikalischen Mitarbeitern

In dieser Gruppe befinden sich auch zahlreiche Alumni der Akade-

und der Pädagogin neben der Leitung des Hauses. Diese Gruppe,

mie Musiktheater heute wie Cordula Däuper, Kevin John Edusei,

die wir beim ersten Treffen im Winter 2006, also mehr als ein

Jörg Behr und viele andere. Ich kenne die Akademie seit Jahren,

halbes Jahr vor der ersten Spielzeit, in Augsburg versammelten

ich verfolge die Arbeiten kontinuierlich und halte auch den Kontakt

und „MorgenAugsburg“ tauften, soll sich mit dem Theater in

zu vielen Mitgliedern. Die Idee des Netzwerks ist ja ganz ähnlich.

einer kontinuierlichen Verbindung sehen. Das Ziel ist, eine Runde

Besonders wichtig erscheint es mir, die intellektuellen Ressourcen

zu bilden, in der man die eigene Arbeit vorstellen kann und die

zu nutzen, den Austausch ernst zu nehmen, nicht isolierte „Clubs“

der anderen wahrnimmt, kommentiert und diskutiert. Die Künstler

zu bilden, sondern sich gegenseitig im Werdegang zu verfolgen

sollen die Sicherheit haben, nicht nur einmal in Augsburg zu

und sich gegenseitig die künstlerischen Erfahrungen zu spiegeln.

arbeiten, sondern von Anfang an die Gewissheit haben, wiederzu-

Die Chance, miteinander nicht nur über Kunst zu sprechen, son-

kommen. Und es sollen sich neue Verbindungen zwischen Regie

dern am Entstehungsprozess mitzuwirken, aufgefordert zu sein,

und Ausstattung, Dramaturgie und musikalischer Leitung bilden.

sich einzumischen, die Stimme zu erheben und sich zu sammeln,

Augsburg soll in einem vielleicht als sentimental empfundenen

um angemessen und respektvoll über die Arbeit des anderen zu

Sinne, aber durchaus auch pathetischen Anspruch eine Heimstatt,

reflektieren, ist ein großes Geschenk, das wir uns selbst machen

eine Werkstatt, ein Sprungbrett mit Sicherheitsleine werden.

können. Wir sollten sie nutzen.

Dieser Anspruch ist hoch, es ist nicht leicht, alle „dabei“ zu hal-

In diesem Sinne hoffe ich, dass es uns allen möglich sein wird,

ten, aber es hat sich doch ein fester Stamm herausgebildet, der

weiterhin das Beste zu geben, um dem Theater in allen Sparten

sich immer wieder trifft: Ein- bis zweimal im Jahr kommen wir für

Ausdruck und Gehör zu verschaffen. Gerade in den Zeiten der

ein Wochenende zusammen und diskutieren zu einem gestellten

Verunsicherung, wie sie augenblicklich wirtschaftlich gesehen auf

Thema oder arbeiten in einzelnen Gruppen, etwa an dem Thema

uns zukommen, ist es wichtig, zusammenzurücken, zusammen-

der 1920er-Jahre und der Parallelität von Zusammenhängen damals

zuhalten und sich Sicherheit zu geben für die wichtigsten Güter,

und heute: Kolonialpolitik und die Folgen, Ideologie-Auseinanderset-

die wir besitzen: die Freiheit und die Kunst. ///

Wenn der Klang zur Szene wird von Leo Dick, Stipendiat 2007 – 2009

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Eine der vielen eigenartigen Seiten der Kunstform Oper ist, dass die Akteure auf der Bühne vielleicht 80 Prozent ihrer Aufmerksamkeit auf ihre Gesangstechnik richten müssen, dieses Faktum aber sorgsam zu verbergen haben hinter einer möglichst überzeugenden mimetischen Figurendarstellung, die im Wechselspiel mit den anderen Akteuren eine (außermusikalische) Fabel vermitteln soll: In den seltensten Fällen führt dieser geradezu abstruse Anspruch an den Sängerdarsteller zu einem auch nur halbwegs ausgeglichenen Gesamtresultat, Gesang oder Rollenspiel (in der Regel Letzteres) bleiben fast unweigerlich auf der Strecke. Unmittelbar überzeugend erscheint daher der in den 1960er-Jahren etwa in den Arbeiten von Kagel, Cage und anderen auftauchende Ansatz, die an sich schon vorhandene performative Qualität des Musizierens ganz bewusst zum Gegenstand der Szene werden zu lassen. Nicht nur die sichtbare Komponente des Singens, sondern auch des Instrumentenspiels wurde zum theatralischen Vorgang umgedeutet. Dies hat den unschätzbaren Vorteil, dass jeder Musiker nicht nur in der Tonproduktion, sondern auch im von ihm verlangten szenischen Spiel unweigerlich „bei sich“ ist und sich nicht zusätzlich die Aufgaben eines Schauspielers aneignen muss – in diesem Punkt ist die Nähe dieses sogenannten instrumentalen

Linkes großes Bild: „Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?“

Theaters zur ungefähr gleichzeitig aufkommenden Performance-

am Theater Bielefeld, Juni 2008

Bewegung unübersehbar. Dazu gehört auch, dass nicht auf eine metaphorische Ebene etwa im Sinne von Geschichten, Rollen, Symbolen verwiesen wird, sondern die (Klang-)Aktionen nur für

Rechtes Bild: Bühnenbildentwurf von Tassilo Tesche zu „Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?“

sich stehen. Anders als bei Performances bleibt aber bei allen prominenten Ausprägungen dieser Gattung so etwas wie eine feste, in Partituren notierte, also reproduzierbare Werkgestalt als Grundlage für das Bühnengeschehen verbindlich – eine überra-

abstrakte Kunstfertigkeit, sondern als elementare menschliche

schende und nicht zu unterschätzende Rückbindung an das Prinzip

Äußerung bzw. Tätigkeit im sozialen Kontext verstanden. Die

Oper!

Klangakteure müssen nicht professionell ausgebildete Musiker sein (und sind es in der Regel auch nicht), das präsentierte Klang-

Der Zirkel Neue Musik akademischer Prägung hat das instrumentale

ereignis ist nicht Resultat der Umsetzung einer komplexen

Theater mittlerweile in sich aufgesogen, szenische Komponenten

Partitur, sondern entsteht in der gemeinsamen szenischen Arbeit.

des Musizierens bilden einen festen Bestandteil des kompositori-

Als theatralische Ereignisse wirken Arbeiten dieser Richtung

schen Vokabulars zeitgenössischer Tonsetzer. Die bewusste

lebensnäher und eindrücklicher auf mich als solche der musik-

Selbstreferenzialität des Ansatzes droht in diesem Kontext, nach-

dominierten Sphäre. Der Verzicht auf eine integrale Autorenins-

dem der einstige, die Gesellschaft aufrüttelnde Modernitätsschock

tanz, etwa eines Komponisten oder Textdichters, hat allerdings

der Gewöhnung gewichen ist, umzuschlagen in fade und ängst-

auch einen Verzicht auf gewisse Differenzierungs- und dadurch

liche Selbstgenügsamkeit. Szenischen Konzerten dieser Couleur

Ausdrucksmöglichkeiten im klanglichen (und sprachlichen) Bereich

mangelt es ebenso oft wie repräsentativen Opernaufführungen an

zur Folge – es ist vorstellbar, dass die Einbeziehung komposito-

theatraler Kommunikationskraft.

rischer Arbeitstechniken durchaus zu überraschenderen, innovativeren Resultaten in Form und Inhalt führen könnte.

Lebendigere Strömungen der Verbindung von Musik und Szene kommen derzeit aus der Richtung des modernen Sprech- und

Ziel meines Musiktheaterprojekts „Kann Heidi brauchen, was

Tanz- bzw. Bewegungstheaters. In Arbeiten von Künstlern wie

es gelernt hat?“ war einerseits, die Möglichkeiten differenzierter

Marthaler und Häusermann spielt ein metaphorischer Überbau,

Klanglichkeit der Neuen Musik zu nutzen, diese andererseits aber

wenn auch nicht im Sinn einer Fabel, sondern mehr eines thema-

aus ihrer abstrakten Hermetik heraus zu einer nachvollziehbaren

tischen Bezugspunkts, konkreter Bilder und Handlungen, eine

szenischen Konkretheit zu führen. Die Heidi-Bücher sollten als

wichtige Rolle: Musizieren als Gegenstand der Szene wird nicht als

thematische Referenz klangbildliche Assoziationsfelder für die

gemeinsame künstlerische Arbeit eröffnen und dem Publikum einen Anknüpfungspunkt zum Verständnis unserer musikszenischen Sprache bieten. Nicht die (als bekannt schon beinahe vorauszusetzende) Heidi-Fabel sollte im Vordergrund stehen, sondern die Auseinandersetzung mit dem zentralen thematischen Gehalt der Bücher, der Suche des Menschen nach verlorener Heimat (sprich: dem Glück) im Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur, Berg und Tal, Stadt und Land. Im Einbeziehen und in der verfremdenden Bespielung von symptomatisch für die gegensätzlichen Lebenssphären stehenden Instrumenten und Klangobjekten, wie z. B. Alphorn versus Klavier oder Säge versus Tischglocke, fanden wir einen Ansatz zur konkreten klangszenischen Umsetzung der abstrakten Thematik. Unser Ensemble bildeten wir hauptsächlich aus akademisch ausgebildeten Musikern, die in der Lage sind, komplexe kompositorische Strukturen zu reproduzieren. Die Ergänzung der Gruppe mit zwei Schauspielern, einer Volksmusikerin und einem Jazzmusiker sollte unser Ausdruckspotenzial erweitern. Wichtig war uns, die persönlichen Bezugspunkte jedes Spielers zur Thematik in die Arbeit einzubeziehen und für die Bühne fruchtbar zu Bild oben links: Berg oder Tanne? Kernzellen der Partitur zu

machen. Um trotzdem den Anspruch einer übergeordneten kom-

„Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?“

positorischen Durchstrukturierung nicht preisgeben zu müssen,

Bild oben rechts: „Kann Heidi brauchen, was es gelernt hat?“ am Theater Bielefeld, Juni 2008

arbeiteten wir in mehreren Phasen zusammen: In diversen Sitzungen wurde gemeinsam klangliches und gestisches Material gesammelt, das zwischen den Treffen in die kompositorische

Bild unten: Bühnenbildentwurf von Tassilo Tesche zu „Kann

Arbeit einfloss, die wiederum Ausgangspunkt für die nächste

Heidi brauchen, was es gelernt hat?“

kollektive Arbeitsphase war. In der Begegnung entstand so allmählich eine in Partitur definierte Werkstruktur, die sich freilich auch von Aufführung zu Aufführung stetig wandelte. Als zentral für eine fruchtbare Arbeitsstrategie im experimentellen Musiktheaterbereich erachte ich nach den Erfahrungen mit „Heidi“ die Bereitschaft zur Kooperation im möglichst heterogen besetzten Team und zur prozessualen, in mehreren Wellen erfolgenden Stückgenese. Zunehmende Vertrautheit im Darsteller- und Autorenteam führt zur zunehmenden Durchdringung der einzelnen medialen Ebenen. In diesem Sinn begreifen wir unsere „Heidi“Arbeit als eine Zwischenstation auf der persönlichen Suche nach dem ewigen musiktheatralischen Ziel einer idealen Austarierung von Klang, Wort und Szene. ///

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Oper für alle Workshop an der Opéra de Lyon im März 2008 von Katja Nawka, Stipendiatin 2007 – 2009 Die Opéra de Lyon ist ein architektonisches Meisterwerk. Neu

erscheinung, sondern als Ressourcenquelle in der Vermittlung

konstruiert – entkernt und umgebaut – wurde das Opernhaus An-

verschiedener Fachkompetenzen (Tischler, Dekorationsmaler,

fang der 1990er-Jahre vom Architekten Jean Nouvel, der seine

Schneider usw.). Und tatsächlich wirkt der Operneingang mit den

Vision eines Opernhauses verwirklichte: Die Oper sei in der Mitte

für das Japan-Festival eigens aufgestellten japanischen Pflanzen

der Gesellschaft anzusiedeln und an erster Stelle ein Ort der Be-

nicht sehr opernhaft, in der Nähe üben Skater in den seitlichen

gegnung und der Kunstproduktion. Drei Tage konnten wir hier

Bogengängen der Oper, treffen Jugendliche zusammen und reden.

das „Japan-Festival 2008“ erleben, sahen drei moderne Opern-

Oper ist hier eingegliedert in die Stadtarchitektur und das soziale

kompositionen, „Lady Sarashina“ (Peter Eötvös), „Curlew River“

Geschehen.

(Benjamin Britten) und „Hanjo“ (Toshio Hosokawa), die inhaltlich und in der Umsetzung auf dem japanischen No-Theater basierten.

Dass seine Idee funktioniert, freut Dorny sehr, er gibt aber auch zu bedenken, dass diese Idee an einem anderen Ort unter anderen

„Lady Sarashina“ unter der Leitung von Peter Eötvös war ein

Bedingungen vielleicht nicht funktioniert hätte. Mit seinem für

beeindruckend spannungsarmer Abend mit einfacher Handlung,

Frankreich einmaligen Konzept bewirkte Dorny in Lyon und Um-

in sparsamem Stil komponiert und inszeniert mit einem stark ver-

gebung einen Konsens darüber, dass die Oper in die Gesellschaft

langsamten Musik- und Bühnengeschehen. „Curlew River“, als

hineinwirken kann. Finanzdiskussionen spielen dabei keine Rolle

religiöse Parabel konzipiert, faszinierte durch ein Spiel im Spiel,

mehr. Wenn dies in Deutschland bei Entscheidungsträgern über

die Brechung von Illusionen und die Besetzung der Hauptrolle der

Etatkürzungen im Kulturhaushalt die vorherrschende Meinung

Mutter mit einem Mann. In „Hanjo“ empfand Anne Teresa De

wäre, hätten die Theater- und Opernhäuser eine reale Entwicklungs-

Keersmaeker die retardiert fortschreitende Handlung in minima-

chance und letztlich Deutschland wieder Aussichten auf eine

listisch ablaufenden Szenen nach.

blühende Kulturlandschaft. ///

Nach den Opernbesuchen hatten wir sehr anregende Begegnungen und Gespräche mit Peter Eötvös, dem Intendanten Serge Dorny und anderen Mitarbeitern des Hauses, die uns die Werke musikalisch und inszenatorisch eingehender erschlossen und alle kritischen Fragen geduldig beantworteten. Dorny war für mich eine Entdeckung. Er verkörpert jene Intendantengestalt, die es versteht, bei den Mitarbeitern eine Gesamtidentität mit dem Haus aufzubauen und sie für ihre Ideen zu begeistern. Nouvels architektonisches Konzept greift Dorny höchst erfolgreich für seine Vision einer Öffnung der Oper für alle Bevölkerungsschichten und alle künstlerisch-ästhetischen Formate auf. Das Publikum ist begeistert – die Oper Lyon hat eine Auslastung von 95 Prozent und viele junge Zuschauer. Damit hat sie überregionale Bedeutung errungen und ihr wurde der Titel „Französische Nationaloper“ zuerkannt. Oper, meint Dorny, solle ein anregender Ort sein, nicht nur ein reproduzierender, ein Zentrum für kulturelle Kraft, als „Performing Art Center“, das Kunst anbietet. Aber vor allem solle sie im Sinne einer „community work“ den Austausch mit und die Integration von Menschen befördern. Oper sieht er nicht als eine elitäre Rand-

Bild oben: Fassade der Opéra de Lyon Bild unten: Arbeitsgespräch während des Workshops in Lyon, März 2008

Stipendiaten 2008 – 2010

Minou Arjomand

Dorka Batizi

Alexander Charim

Nelly Danker

Sparte: Dramaturgie

Sparte: Intendanz

Sparte: Regie

Sparte: Regie

Assistentin des Komponisten

Seit Oktober 2007 freie Mit-

Freier Regisseur, Auswahl

Regisseurin (und Autorin) u. a.

Christian Jost. Seit 2006

arbeit an der Hamburgischen

eigener Arbeiten: „Die Moun-

von „Lonely House“ an der

Dramaturgiehospitanzen an

Staatsoper im Bereich Drama-

tainbiker“ von Volker Schmidt

Studiobühne Opera Stabile der

der Komischen Oper und der

turgie. 2008 Orchestermana-

am Schauspielhaus Wien und

Hamburgischen Staatsoper

Deutschen Oper in Berlin,

gerin des young.euro.classic

„Romeo und Julia“ von

(2008), „Die Schnecke“ von

u. a. „Der Traumgörge“ von

Festivalorchesters China –

Shakespeare am Staatstheater

Moritz Eggert am Theater

Alexander Zemlinsky (Regie:

Deutschland. 2006 – 2008 stu-

Karlsruhe (2008 / 09), „Strudl-

Luzern (2007), „Ich weiß nicht,

J. Schlömer), Deutsche Oper

dentische Aushilfe bei Deutsche

hofstiege“ nach Heimito von

was soll es bedeuten“ im Kon-

Berlin. Regiehospitanzen bei

Grammophon in den Bereichen

Doderer am Schauspielhaus

zerthaus Berlin (2006), „Hänsel

der Uraufführung von Hans

Lektorat, Notenarchiv und

Wien (2008), „Omero /

und Gretel“ bei den Bergedorfer

Werner Henzes „Phaedra“

International Marketing. 2005 –

Combattimento“ nach Derek

Musiktagen Hamburg (2005),

(Regie: P. Mussbach), Staats-

2006 Regieassistenz bei

Walcott / Claudio Monteverdi

„Carmen“ im Saalbau Neukölln-

oper Berlin, Bertholt Brechts

der Opernproduktion „Don

beim Weimarer Kunstfest

Berlin (2003). 2003 – 2007

und Kurt Weills „Aufstieg und

Giovanni“ auf Kampnagel

pélérinages / Poesiefestival

Regiemitarbeiterin von Hans

Fall der Stadt Mahagonny“

(Regie: A. Bode) und Praktikum

Berlin. „Liebe 1968“ am BAT

Neuenfels (u. a. „Fidelio“ in

(Regie: A. Homoki), Komische

im Produktionsbüro der The-

Berlin, eingeladen zu Festivals

Hamburg, „Idomeneo“,

Oper Berlin. Neben anderen

aterakademie Hamburg in den

u. a. nach Paris, Hamburg und

„Lady Macbeth von Mzensk“

Stipendienauszeichnungen

Bereichen Organisation,

Novi Sad. 1999 – 2002 Regie-

und „Die Zauberflöte“ in

2007 Stipendiatin im Rahmen

Presse-, Öffentlichkeitsarbeit,

assistenzen und -hospitanzen

Berlin). 1999 – 2004 Studium

des Mannheimer Mozart-

Marketing und Sponsoring für

u. a. an der Wiener Staatsoper.

der Musiktheaterregie an der

sommers, 2006 / 07 Fulbright

die Opernproduktion „Ein

Finalist beim Ring Award 08.

Hochschule für Musik „Hanns

Stipendium. Seit 2007 For-

Sommernachtstraum“ (2005).

2003 – 2007 Studium der

Eisler“ Berlin. Geboren 1978 in

schungs- und Lehrtätigkeit an

2003 Praktikum am Goethe-

Schauspielregie an der Hoch-

Karlsruhe.

der Columbia University

Institut Budapest im Bereich

schule für Schauspielkunst

New York. Geboren 1984 in

Organisation und Öffentlich-

„Ernst Busch“, Berlin. Geboren

Princeton, USA.

keitsarbeit. Geboren 1980 in

1981 in Wien.

Prag.

14 // 15

Lennart Dohms

Thomas Eisenträger

Agnes Fabich

Anja Kerschkewicz

Sparte: Dirigieren

Sparte: Intendanz

Sparte: Bühnenbild

Sparte: Bühnenbild

Studiert Orchesterdirigieren

Seit September 2007 Personal-

Seit 2006 Studium der Kultur-

Studiert seit 2007 Szenogra-

in Dresden. Seit 2004 Leitung

leiter an der Volksbühne am

wissenschaften an der Europa-

phie bei Penelope Wehrli und

von Opern- und Konzertpro-

Rosa-Luxemburg-Platz. 2006 –

Universität Viadrina in

Beatrix von Pilgrim mit dem

duktionen, z. B. 2008 die UA

2007 Mitarbeit am Ballhaus

Frankfurt / Oder. 2004 – 2006

Nebenfach „Medienkunst

der Oper „Vorfall in Kwangju“

Ost, Berlin. Seit Juli 2006

Produktdesignstudium an der

Sound“ an der HfG-Karlsruhe.

von Eunsun Lee an der

Rezensent für klassik.com.

Universität der Künste Berlin.

2004 – 2007 Studium Bühnen-

kleinen szene der Semperoper,

2005 – 2007 Referendariat in

Bühnenbildentwurf und -kon-

und Kostümbild bis zum Vor-

außerdem Porträtkonzert in

Berlin, u. a. bei der Stiftung

zeption zu „Mad Forest“ von

diplom an der Kunsthochschule

Zusammenarbeit mit Isabel

Oper in Berlin und der Berliner

Caryl Churchill im Rahmen des

Berlin-Weißensee. Szenenbild-

Mundry, 2007 Porträtkonzert

Senatsverwaltung für Wissen-

JMK Award, London (2008).

nerin bei der Sommerakademie

in Zusammenarbeit mit Brian

schaft, Forschung und Kultur

Seit 2007 Bühnenbildassistentin

KlangKunstBühne Berlin (Regie /

Ferneyhough. 2006 – 2008

im Referat Bühnen, Orchester

u. a. von Riccardo Hernandez

Komposition: R. Häusermann).

Assistent der Singakademie

und Tanz. Direktionsassistent

und Es Devlin: Assistenz bei

2006 Bühnenbild zu „Die

Dresden. 2006 Assistent von

beim Festival junger Künstler

Entwurf und Realisierung von

Glasmenagerie“ (Regie:

Hartmut Haenchen bei den

Bayreuth (2005). Regiehos-

Olga Neuwirths „Lost Highway“

K. Minkowski), einer Koopera-

Dresdner Musikfestspielen.

pitanz zu Massenets „Manon“

(English National Opera /

tion der Kunsthochschule Berlin-

2006 / 07 Stipendiat am Conser-

(Regie: Urs Häberli) und

Young Vic Theatre), „Carmen“

Weißensee mit dem Ernst-

vatoire national supérieur de

Dramaturgiehospitanz u. a. zu

(English National Opera),

Busch-Regieinstitut und dem

musique et de danse Paris

Verdis „La forza del destino“

„Salome“ (Royal Opera House)

Bat-Theater, Szenenbildnerin

(Prof. Zsolt Nagy). Konzerte in

am Landestheater Coburg

und „I Puritani“ (Nederlandse

für mehrere Filmprojekte, z. B.

Frankreich, Deutschland und

(2000 und 2005). 2000 – 2005

Opera, Amsterdam). Mehrfache

„Herr G. löst ein Problem“

Tschechien. 2001 Studium

Studium der Rechtswissen-

Preisträgerin des Deutschen

(Regie: M. Grau) an der Hoch-

der Theaterwissenschaft und

schaften mit wirtschaftswissen-

Jugendfotopreises. Geboren

schule für Film und Fernsehen

Theologie in Köln. 2002 Musik-

schaftlicher Zusatzausbildung

1984 in Erding.

Konrad Wolf. Kostümbildassis-

studium in Salzburg. Geboren

an der Universität Bayreuth.

tenzen an Berliner Opernhäu-

1981 in Bonn.

Geboren 1979 in Coburg.

sern. Geboren 1983 in Berlin.

Stipendiaten 2008 – 2010

Eunsun Lee

Bernhard F. Loges

Sparte: Komposition

Sparte: Dramaturgie

Kami Wilhelmina Manns

Volker Perplies

Studentin im Solistenexamen

Promoviert zurzeit am Institut

an der HfM Karlsruhe bei

für Theaterwissenschaft

Regie von Platons „Gastmahl“

pflichtung am Aalto-Musik-

W. Rihm. Studium der Kompo-

Bochum und schreibt für

am Nationaltheater Sidi Bel

theater Essen. Dort seit 2007

sition an der HfM Dresden bei

„Schauplatz Ruhr“. Seit 2000

Abbes, Algerien, und „Medea“

neben Kinder- und Jugendkon-

J. Herchet. Derzeit Kompo-

u. a. Regisseur der Musik-

mit der Compagnie Soie

zerten Dirigate von „Aufstieg

nistin und Projektleiterin für die

theater-Kreation „Irrlichter“ am

Sauvage in Lyon (2009). Regie-

und Fall der Stadt Mahagonny“

Filmmusik zu „Die wiegende

Theater im Depot in Dortmund

assistentin u. a. bei der UA

(Weill / Brecht) und „Die arabi-

Waage“ an der TU Dresden.

(2007). Regie, Dramaturgie

„Lady Sarashina“ (Komp.:

sche Nacht“ (Christian Jost).

2005 – 2007 Meisterklassen

und Bühne zu Koltès’ „Roberto

P. Eötvös, Regie: U. Amagatsu)

2000 – 2006 Dirigierstudium

Komposition bei W. Krätzschmar.

Zucco“ an der Studiobühne

an der Opéra National de

an der Hochschule für Musik

2006 Leitung des Installations-

Bochum (2004 / 05). Produk-

Lyon (2008 / 09). Regiehospi-

und Theater Hamburg bei

projekts „Klangstraße“ bei den

tionsdramaturg zu Ambroise

tanzen bei Peter Stein zu

Christof Prick. Hospitanzen an

Dresdner Musikfestspielen.

Thomas’ „Hamlet“ an der

Tschaikowskys „Pique Dame“

der Semperoper in Dresden,

UA ihres Musiktheaterstücks

Deutschen Oper am Rhein

an der Opéra National

2003 Assistent von Christof

„Vorfall in Kwangju“ an der

(2006). Seit 2000 Dramaturgie-

de Lyon (2007 / 08) und bei

Prick beim Charlotte Symphony

kleinen szene der Semperoper

und Regiehospitanzen und

„Wallenstein“ am Berliner

Orchestra, 2006 Repetitor

(2007 / 08). Stipendien u. a. der

-assistenzen an der Deutschen

Ensemble (2007). 2002 – 2007

zur Aushilfe am Theater Kiel.

Kulturstiftung des Freistaates

Oper am Rhein und dem

Studium der Regie an der

2004 – 2007 Stipendiat

Sachsen (2008) und Preise für

Theater Aachen. Seit 2007

Hochschule für Schauspiel-

des Dirigentenforums des

Kompositionen im Rahmen

Promotionsstipendiat der

kunst „Ernst Busch“ Berlin und

Deutschen Musikrats. 2000 –

des Wiener Sommerseminars

Studienstiftung des deutschen

der Ecole Nationale Supérieure

2004 Stipendiat der Baye-

für Musik (2006) sowie des

Volkes und Stipendiat der

des Arts et Techniques du

rischen Begabtenförderung.

Internationalen Kompositions-

Richard-Wagner-Stipendien-

Théâtre Lyon. Geboren 1977 in

Geboren 1979 in Fürth.

wettbewerbs des Dresdner

stiftung. Lehrbeauftragter am

Berlin.

Kammerchors (2006). Geboren

Institut für Theaterwissen-

1976 in Seoul / Südkorea.

schaft Bochum. Geboren 1980

Sparte: Dirigieren

Sparte: Regie

in Simmerath.

Solorepetitor mit Dirigierver-

16 // 17

Calogero Scanio

Anno Schreier

Sophia Simitzis

Sparte: Komposition

Sparte: Komposition

Sparte: Regie

Lena-Lisa Wüstendörfer

Sizilianischer Komponist u. a.

Freischaffender Komponist.

Freischaffende Regisseurin, u. a.

für Kammeroper und Theater.

„Wunderhorn“, ein szenischer

„Dido’s death. Zuschaun wie

Dirigentin und Violinistin. Seit

2008 „Die unsichtbare Hand“

Liederzyklus (UA Mainfranken

einer stirbt“ und „6 Arien der

2007 musikalische Assistentin

(Libr.: Bernhard Glocksin,

Theater Würzburg, 2008),

Cleopatra“, Ballhaus Ost,

von Claudio Abbado. Künstle-

Text: Al-Jubouri / Goethe, TA

„Kein Ort. Nirgends“, Oper

Berlin, sowie Regiemitarbeit

rische Leiterin des Jubilate-

Ensemble Atelier Neue Musik,

nach Christa Wolf (Libr.:

zu „Operngeisterbahn“, SESC

Chors in Basel seit 2006 sowie

Bremen), 2006 „Puppenspieler“

Christian Martin Fuchs, UA

São Paolo. Seit 2004 Regie-

des Messias-Chors Zürich-

(Libr.: Angela Delissen, UA

Staatstheater Mainz, 2006).

assistentin u. a. bei „Parsifal“

Oelikon. 2007 Vertretung der

Theater Bremen), 2003 „Pulci“ –

Schloss im Juli 2007 sein

(Regie: Christoph Schlingensief),

künstlerischen Leitung des

ein Kindermärchen für Sprecher

Studium in der Meisterklasse

Bayreuther Festspiele. Teilneh-

Jugendsymphonieorchesters

und Ensemble (Text: Gianni

Komposition von Hans-Jürgen

merin am Realisierungswettbe-

Regio Basiliensis in Basel. Seit

Rodari, UA Monopoli). 2002

von Bose an der Hochschule

werb für zeitgenössisches

2000 Teilnehmerin zahlreicher

Gewinner des XII. Internatio-

für Musik und Theater in

Musiktheater operare 08. Semi-

Meisterkurse, u. a. in Luzern,

nalen Wettbewerbs „Città di

München ab. 1999 – 2005

finalistin des Ring Award 08.

Schwäbisch Gmünd, Riga und

Barletta“. Seit 2005 Komposi-

Kompositionsstudium bei

1998 – 2004 Studium der

Zug, in Dirigieren und Violine.

tionsstudium bei Younghi

Manfred Trojahn an der

Musik-, Theater- und Literatur-

Seit 2002 Mitglied der Schwei-

Pagh-Paan an der Hochschule

Robert-Schumann-Hochschule

wissenschaften an der Ludwig-

zerischen Studienstiftung.

für Künste Bremen, 2000 –

Düsseldorf. Zahlreiche Stipen-

Maximilians-Universität

2004 – 2007 Diplomstudium

2005 bei Giorgio Tedde am

dien und Preise, u. a. 2002 –

München, der Sorbonne

Dirigieren an der Hochschule

Conservatorio di Piacenza und

2006 Stipendiat der Studien-

Nouvelle Paris und der

für Musik der Stadt Basel. Seit

1995 – 2000 bei Eliodoro

stiftung des deutschen Volkes

FU Berlin. Geboren 1978 in

2002 Studentin der Musik-

Sollima in Palermo. Geboren

und 2007 Leonhard und Ida

München.

wissenschaft und Volkswirt-

1980 in Frankfurt am Main.

Wolf-Gedächtnispreis für

schaft an der Universität Basel.

Musik der Landeshauptstadt

Geboren 1983 in Zürich.

Sparte: Dirigieren

München. Studiert seit 2007 Musiktheorie an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Geboren 1979 in Aachen.

Stipendiaten 2007 – 2009

Max-Philip Aschenbrenner

Christof Belka

Johannes Bergmann

Sparte: Intendanz

Sparte: Regie

Sparte: Dramaturgie Seit März 2006 Pressereferent

Seit der Spielzeit 2008 / 2009

Seit August 2008 Mitarbeiter

an der Schaubühne Berlin. 2005

fester Regieassistent für beide

der Direktion am Theater Neu-

Produktion und Inszenierung

Sparten in Münster. Studierte

markt in Zürich. 2005 – 2007

der Oper „María de Buenos

Theaterwissenschaft an

Assistent im Forschungsprojekt

Aires“ als Werkstattprojekt mit

der Ruhr-Universität Bochum

„www.theatertheorie.ch“ an

über 60 Teilnehmern an der Uni

sowie Musikwissenschaft an

der HMT Zürich, 2005 – 2006

Passau. 2003 / 04 Persönlicher

der Folkwang-Hochschule

Assistent Interne Kommunika-

Assistent von Robert Wilson

Essen und an der FU Berlin.

tion, Opernhaus Zürich. Seit

für knapp 30 Neuproduktionen

Tätigkeit als Regisseur, Assis-

2004 Mitarbeiter Kommunika-

und Wiederaufnahmen welt-

tent, Darsteller und Theaterpä-

tion und Öffentlichkeitsarbeit

weit. Hospitanzen und Assis-

dagoge. Seit 2004 Gast-Enga-

beim Festival „les muséiques“,

tenzen an der New York City

gements als Regie-Assistent

Basel. 2007 Dramaturgie-Hospi-

Opera und dem Stadttheater

bei den Städtischen Bühnen

tanz für „Simone Boccanegra“,

Passau. Sprachen, Wirtschafts-

Münster und am Schauspiel-

sowie Assistenz „Mozart und

und Kulturraumstudien an der

haus Dortmund, seit 1998

Salieri“ an der Oper Frankfurt.

Universität Passau (Diplom-

Mitglied im Jugendtanztheater

Eigene Projekte u. a. 2007 / 2008

Kulturwirt, 2005), davor Ang-

des Theater Bielefeld. 2001 –

Konzeption „Die Lears“, Wiener

listik und Musikwissenschaften

2002 Mitglied beim „Theater

Festwochen. 2002 – 2003 Doku-

an der FU Berlin. Musikalische

Total“ in Bochum. Eigene

mentarfilm „Pick a Part That´s

Ausbildung in Klavier, Klari-

Projekte (Darsteller und / oder

New“ für das British Red Cross.

nette und Gesang an der Leo-

Regie) an der Studiobühne der

BA in European Media Science

Borchard-Musikschule Berlin.

Ruhr-Universität Bochum (u. a.

an der Hochschule für Film

Geboren 1978 in Berlin.

„Doña Rosita oder Die Sprache

und Fernsehen Potsdam und

der Blumen“, „Halb | Schatten

Master of Arts in Dramaturgie

| Geschöpf“, „Lear oder Die

an der Universität Frankfurt.

Mauer muss weg“). Geboren

Geboren 1981 in Deggendorf.

1980 in Bielefeld.

18 // 19

Leo Dick

Nikolaus Frinke

Timo Kreuser

David Maiwald

Sparte: Komposition

Sparte: Bühnenbild

Sparte: Dirigieren

Sparte: Dirigieren

Schloss im Juni 2007 sein

Seit August 2008 Assistent für

Studierte Kapellmeister und

Seit 2005 Chordirektor und

Studium in der Meisterklasse

Bühne und Kostüm am Thalia

Chordirigieren in München und

Kapellmeister am Theater Kiel.

Komposition / Musiktheater von

Theater Hamburg, 2007 – 2008

Dresden. Aufbaustudium an

2001 – 2005 Solorepetitor

G. Aperghis an der HdK Bern

Ausstattungsassistent am

der HfM „Hanns Eisler“ bei

mit Dirigierverpflichtung und

ab. 2008 Assistent der Studien-

Theater Magdeburg. 2007 Co-

Christian Ehwald. Interdiszipli-

Assistent des Chordirektors am

gangsleitung desselben Fachbe-

Kostümentwurf für das Stutt-

näre Arbeiten mit DNA-PRO-

Staatstheater Braunschweig.

reichs, 2005 Lehrer für Musik-

garter Ballett zu „Dummy Run“

JECT. Akademist des Absolut

1999 – 2001 Solorepetitor und

theorie an der Musikschule

(Choreographie: D. Lee), 2006

Ensemble NY & K. Järvi (Musik-

Assistent von A. Mounk. 1997–

Konservatorium Bern. 2006 Pro-

Kostümentwurf zu „Recitations

fest Bremen 2006 / 2008), 2005 –

2000 Stellv. Musikalischer

duktionshospitanz beim Festival

pour voix seule“ von G. Aperghis,

2006 freier Mitarbeiter des

Leiter des Int. Jugendsinfonie-

Rümlingen, 2003 beim Berliner

Stuttgart (Regie: H. Utz), 2003

Staats- und Domchors Berlin.

orchesters Elbe-Weser. Ver-

Festspielhaus. 2004 Regieassis-

Co-Bühnenentwurf zu „Schön

Dirigate von Neuinszenierungen:

schiedene Meisterklassen und

tent am Theater Luzern. 2007

ist die Jugend“, Stuttgart (Regie:

Semperoper / kleine szene,

Assistenzen. Studierte Dirigie-

Förderpreis des „Fonds experi-

H.-U. Becker). 2006 Auswahl

Komische Oper / HAU, Staats-

ren an der Musikhochschule

mentelles Musiktheater NRW“

des Bühnenbildentwurfs zu

schauspiel Dresden, „Kann Heidi

Karlsruhe bei W.-D. Hauschild

für das Projekt „Kann Heidi

„Nora“ zur Ausstellung „Theater-

brauchen, was es gelernt hat?“,

sowie Komposition bei W. Rihm.

brauchen, was es gelernt hat?“,

raum und Realität“ im Deutschen

(L. Dick) bei Music Theatre Now /

2007 Finalist im Dirigier-

Aufführungen 2008 in Bielefeld,

Ledermuseum, Offenbach.

Radialsystem V. Musikalische

wettbewerb Besançon, 2005

Bern und Berlin. 2003 1. Preis

2002 – 2007 Bühnen- und Kos-

Einrichtung, Pianist und Perfor-

Förderpreis der Freunde des

im Kompositionswettbewerb

tümbildstudium an der Staat-

mer für „Tosca“ (S. Baumgarten),

Staatstheaters Braunschweig

der HMT Zürich für Farblicht-

lichen Akademie der Bildenden

„Fuck off America“ (F. Castorf),

und Bayreuth-Stipendium der

flügel. Studierte Komposition

Künste in Stuttgart bei Prof. M.

Volksbühne am Rosa-Luxem-

Richard-Wagner-Gesellschaft;

an der UdK Berlin (Diplom

Zehetgruber. 2005 – 2007 Stipen-

burg-Platz, „Zwischenstand der

mehrfacher Preisträger bei

2004) sowie Regie an der HfM

diat des Cusanuswerks. 1998 –

Dinge“ (C. Schlingensief),

„Jugend musiziert“ (Bratsche

„Hanns Eisler“ Berlin (2000 –

2000 Ausbildung zum Tischler.

Maxim Gorki Theater, „Anatol“

und Klavier). Geboren 1975 in

2006, Diplomprüfung 2008).

Geboren 1978 in Brühl / Erftkreis.

(L. Perceval). Geboren 1978 in

Osnabrück.

Geboren 1976 in Basel.

Herdecke.

Stipendiaten 2007 – 2009

Katja Nawka

Ulrike Niehoff

Katharina Ortmann

Sparte: Intendanz

Sparte: Intendanz

Sparte: Dramaturgie

Seit Juni 2007 Assistentin des

Dipl.-Kulturwirtin (Univ.), seit

Seit Januar 2008 Dramaturgin

Künstlerischen Betriebsdirektors

Juli 2008 Leiterin des Künst-

für Konzert und Musiktheater

an der Semperoper Dresden.

lerischen Betriebsbüros des

am Staatstheater Oldenburg.

2005 / 06 Mitarbeiterin des

Musik-Festivals Grafenegg.

2007 Mitarbeiterin der Drama-

Künstlerischen Betriebsbüros

2004 – 2007 Festivalmanagerin

turgie an der Sächsischen

am Theater Bielefeld, Seminar-

und 2007 – 2008 Intendantin

Staatsoper Dresden sowie freie

leiterin im Fach Musikwissen-

des Musikfestivals Klang &

Mitarbeiterin der Dramaturgie

schaften an der HU Berlin,

Raum in Kloster Irsee. 2005 –

an der Komischen Oper Berlin.

2003 – 2005 Assistentin des

2008 Leiterin des Kulturbüros

2006 / 07 Produktionsdrama-

Orchestermanagements des

Ostallgäu in Marktoberdorf.

turgie bei „Serse“, HfM „Hanns

Bundesjugendorchesters.

Verschiedene freie Projekte,

Eisler“ Berlin (Regie: S. Polster).

2003 Regiehospitanz bei „Don

u. a. „Kulturexpedition“ und

Seit 2005 Pressereferentin bei

Giovanni“, Komische Oper

„Jugendkulturpreis Ostallgäu“,

„Klangnetz“ – Verein zur För-

Berlin (Regie: P. Konwitschny).

„Helges Leben“ (Theater

derung junger Berliner Kompo-

2002 – 2006 Stipendiatin des

Bielefeld). Studierte Sprachen-,

nistInnen. 2006 / 07 Dramatur-

Cusanuswerks, 2002 – 2003

Wirtschafts- und Kulturraum-

gieassistenz bei „Hoffmanns

Erasmus-Stipendiatin an der

studien an der Universität

Erzählungen“, Komische Oper

Université Sorbonne, Paris.

Passau. DAAD-Stipendium für

Berlin (Dramaturgie: I. Gerlach),

Studierte Musik-, Theater-

Abschlussarbeiten (2002

2006 bei „Die Zauberflöte“,

wissenschaften und Betriebs-

Diplomarbeit beim Chicago

Teatr Wielki, Warschau (Regie:

wirtschaftslehre an der

Symphony Orchestra, Chicago)

A. Freyer). Studierte Musikwis-

Humboldt-Universität zu Berlin

sowie für Auslandspraktika

senschaft, Neuere Geschichte

(M. A. 2006). Geboren 1976 in

(Praktikum beim Musikverlag

und Germanistik an der TU

Berlin.

Sociedade Comercial Dargil,

und FU Berlin (M. A. 2006),

Lissabon). Geboren 1977 in

2002 Erasmus-Stipendiatin an

Ingolstadt.

der Université Sorbonne, Paris. Geboren 1980 in Rostock.

20 // 21

PRASQUAL

Veronica Rignall

Jonas Zipf

Sparte: Komposition

Sparte: Regie

Sparte: Regie

Derzeit Kompositions-Aufbau-

Seit 2006 Regieassistentin an

Seit 2005 Regiestudium an der

studium in Düsseldorf bei

den Münchner Kammerspielen.

Bayerischen Theaterakademie /

Manfred Trojahn sowie elek-

Studierte Theaterregie an

HMT München. Regiearbeiten

tronische Komposition in Köln

der Universität für Musik und

2007 „HermannSchlachten07“,

bei Hans Ulrich Humpert, dort

Darstellende Kunst Wien

Stuttgarter Wagenhallen, und

Klavierunterricht bei Klaus

(Diplom 2006). Arbeitete frei-

„Kasimir und Karoline“ (Vor-

Oldemeyer. Kompositionsstu-

beruflich als Regisseurin, u. a.

diploms-Inszenierung, Akade-

dium an der Musikhochschule

für das österreichische Außen-

mietheater München). 2006

in Posen / Polen (M. A. 2005).

ministerium in Skopje (2006);

u. a. Dramaturg für „Cascando“,

Kurse bei Karlheinz

verschiedene Regieassistenzen,

Kampnagel Hamburg, und

Stockhausen, Peter Eötvös,

u. a. beim ORF in Wien. Seit

Regieassistent bei Ch. Nel am

Brian Ferneyhough. 2007

2003 eigene Projekte, u. a.

Prinz-Regenten-Theater

Stipendium des polnischen

L. Noréns „Dämonen“ und

München. Seit 2001 Drama-

Kulturministers, 2005 – 2007

F. Schillers „Maria Stuart“, bei-

turg der Darmstädter Gruppe

DAAD-Stipendiat. 2004 Preis

des Neue Studiobühne Wien,

„theaterquarantäne“. 2002 –

für Komposition im IV. Inter-

sowie am dietheater Wien.

2004 Studium der Psychologie

nationalen Wettbewerb in

2006 Würdigungspreis des

an der FU Berlin, 2004 / 05

Sankt Petersburg, 2003 dort

österreichischen Bundesminis-

Erasmus-Stipendiat an der

Auszeichnung für die Kammer-

teriums für Wissenschaft,

Université VIII Paris. Stipendiat

oper „Ester“. Diese Oper wird

Bildung und Kultur. Geboren

der Freunde des Prinz-

2008 / 09 in der Breslauer Oper

1979 in Böblingen.

Regenten-Theaters München

gespielt. Ebenfalls in Breslau

und der Studienstiftung des

wurde 2008 auch sein „Brat-

Deutschen Volkes. Geboren

schenkonzert“ uraufgeführt.

1982 in Jugenheim.

Geboren 1981 in Jelenia Gora / Polen.

Musiktheater morgen Weg von der Hochkultur, hin zu den Menschen von Barbara Rucha Barcelona, Oslo, Hamburg: Die Eröffnung dieser neuen Opern-

Personenkreis und bestehende Netzwerke in die verschiedenen

häuser und Konzertsäle suggeriert eine Blütezeit des Musiktheaters.

Arbeitsbereiche des Schaffensprozesses einer Oper integriert

Doch diese architektonischen Prachtbauten mit all ihrer modernen

werden. Die Profis im Ensemble wurden vom Enthusiasmus und

Veranstaltungstechnik erreichen breite Teile der Bevölkerung gar

der Hingabe der Laien angesteckt und gaben hinter der Bühne

nicht, stoßen bestimmte Altersgruppen sogar ab: zu eng die

Schauspieltipps und Sängerratschläge. Das Projekt gipfelte in

vermeintliche Kleiderordnung, zu vermeintlich altbacken das gebo-

sechs ausverkauften Vorstellungen vor begeistertem Publikum

tene Programm und zu vermeintlich pompös die Räume. Wer hätte

und noch heute trifft sich der Buxtehuder Opernchor regelmäßig

sich auch das Education-Projekt „Le Sacre du Printemps“ der

zum Theaterstammtisch.

Berliner Philharmoniker, das durch den Film „Rhythm is it!“ bekannt wurde, in den heiligen Hallen des Berliner Scharounbaus vorstel-

Jenseits der etablierten Spielstätten mit ihren fest angestellten

len können? Die kühle und dezent verkommene Atmosphäre der

Chören und Orchestern ergibt sich die Zusammenarbeit von Profis

Arena Treptow bot da schon das bessere Ambiente.

und Laien fast von selbst. Daraus folgen auch eine veränderte Klangästhetik sowie ein kreativer Umgang mit dem bestehenden

Auch die meisten Produktionen der RuhrTriennale, die seit der

Repertoire. Das Thalia Theater Halle erlebte dies im vergangenen

Gründung von ihren industriellen Spielorten lebt, wären in einer

April mit dem Projekt „Orpheus in der Unterwelt – Hommage an

klassischen Guckkastenbühne deplatziert. Das „Forum Zeitgenös-

Einar Schleef“. Die Operette wurde im ehemaligen Kaufhaus an der

sischer Musik Leipzig“ FZML veranstaltet in seiner Reihe „FreiZeit-

Mansfelder Straße gespielt, einem Bau, der in seiner Geschichte,

Arbeit“ Konzerte im Schwimmbad, in der Straßenbahn, auf dem

Architektur und seinem Streitwert an den Palast der Republik in

Arbeitsamt und beim Wandern im nächtlichen Park. Diese Orte

Berlin erinnert. Alle Rollen wurden mit Chören besetzt; es betei-

sollen sowohl ein jüngeres Publikum neugierig machen als auch

ligten sich über 150 Sängerinnen und Sänger aus Halle und Halle-

ein zufällig vorbeikommendes Laufpublikum erreichen.

Neustadt. Ich erweiterte die musikalische Sprache Offenbachs um die Mittel des Rap, des Gospels, des Sprechgesangs sowie um

Der Vermittlungsaspekt war auch ein zentraler Gedanke bei der

Zitate aus anderen Werken, Schlaflieder, Trinklieder und Fußball-

Produktion „Die drei Rätsel“ von Detlev Glanert, die Rose Bartmer,

songs, die ich den Mitwirkenden teilweise auf den Mund schrieb.

Julia Haebler, Sarah Zalfen und ich im September 2008 in einer

Berit Schuck entwickelte eine neue Textfassung, in Zusammen-

großen Tennishalle in Buxtehude leiteten. Die Abwesenheit einer

arbeit mit einigen Rappern aus der Neustadt wurden zudem

Theater-Infrastruktur sahen wir als Chance für die künstlerische

Rap-Songs für die Figur des Pluto erarbeitet. So entstand eine

Umsetzung. Wir mobilisierten Schulen für den Kinderchor und eine

zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem Orpheus-Thema

Berufsschule für den Bau der Bühne. Wir fanden passionierte

auf der Grundlage von Offenbachs Operette.

Hobbyschneiderinnen für die Kostüme; Opernchor und Opernorchester, in denen auch Mitglieder und Lehrer der örtlichen Musik-

Der soziokulturelle Aspekt dieser Art des Arbeitens zeigt sich dabei

schulen sangen und spielten, wurden neu gebildet. So konnten –

ganz nebenbei in den Proben, wenn ältere Chormitglieder nach

gemäß unserem Motto „Eine Stadt macht eine Oper“ – ein großer

anfänglichem Naserümpfen Achtung für die rhythmische Sprach-

22 // 23

gewalt der Rapper entwickeln, wenn diese ihrerseits über ihren

Zehnjähriger mit Inbrunst die Titelmelodie von „Dallas“ und impro-

Schatten springen und anfangen zu singen oder wenn zwei Mit-

visieren ein paar Teenager die Filmmusik von „Fluch der Karibik“

wirkende aus dem Hallenser Bürgertum mit einem Mädchen aus

durch alle Tonarten, bevor wir Mussorgskys „Bilder einer Aus-

Halle-Neustadt zur Beratungsstelle für Kindesmissbrauch gehen.

stellung“ proben, Konzerte auf Open-Air-Bühnen spielen und mit polnischen Klezmer-Musikern auf dem MELEZ-Festival in der

Wir brauchen eine künstlerische und finanzielle Förderung von

Jahrhunderthalle Bochum kooperieren. ///

integrativen und intergenerativen Musikprojekten. Hochkultur und künstlerische Sternstunden können nur in einem Umfeld von und

Weitere Informationen:

im regen Austausch mit diversen und kontroversen Strömungen

www.fzml.de

der musikalischen Praxis auf allen Ebenen entstehen und fruchten.

www.die-drei-raetsel.de

In diesem Zusammenhang ist „Jedem Kind ein Instrument“, der

www.thaliatheaterhalle.de www.jedemkind.de

Beitrag der Bundeskulturstiftung zur „Kulturhauptstadt Essen 2010“, spannend für das Musiktheater von morgen: Alle Grundschulkinder des Ruhrgebiets können in den nächsten Jahren ein Instrument ihrer Wahl erlernen und in unzähligen „Ensembles Kunterbunt“ das gemeinsame Musizieren erleben. Neben dieser Breitenförde-

Bild oben: „Orpheus in der Unterwelt – Hommage an Einar Schleef“, Inszenierung am Thalia Theater Halle, April 2008

rung gibt es das „Kinderorchester Ruhr“ für die Acht- bis Vierzehn-

Bild unten: Probe des „Kinderorchester Ruhr“ unter der Leitung

jährigen, das ich seit diesem Sommer leite. Dort trompetet ein

von Barbara Rucha, Alumna der Akademie Musiktheater heute

Die hybride Form Neue Arbeitsweisen im Repertoirebetrieb von Timo Kreuser, Stipendiat 2007 – 2009

24 // 25

Als zukunftsträchtige Vision für das Musiktheater postulieren Theatermacher eine Neuinterpretation des Werkbegriffs, eine Absage an das Axiom der Geschlossenheit des Werks hin zur Möglichkeit einer offenen Form.

werden integrativer Bestandteil eines neuen Werks und ihre Beteiligung eine reell persönliche. Dadurch wird die Inszenierung zum singulären Kunstwerk, dessen Wiederholbarkeit unter veränderten Umständen unmöglich ist. Die Materialität des Ausgangsstoffs muss als neues Format für die Oper verstanden werden, das parallel neben dem herkömm-

Unter den darstellenden Künsten fungiert die Oper als letzte

lichen existieren kann. Die Existenz und der Bekanntheitsgrad des

resistente Bastion des hermetischen Werkbegriffs des 19. Jahr-

Urtextes sind Bedingung für eine Ableitbarkeit, und nur in Korres-

hunderts. Bisher verschließt sie sich den Transformationen des

pondenz damit wird eine gegenseitige Anreicherung möglich.

20. Jahrhunderts, wie der Entkontextualisierung des Alltäglichen

Dies lässt sich an den historischen Beispielen von Verdis „Don

(Marcel Duchamps), dem Prinzip der permanenten Transformation

Carlos“, der keineswegs Schiller ersetzte, sondern in eine andere

(Joseph Beuys) und dem Herstellungsprozess als Kunstwerk per se

Kunstform transferierte, und Puccinis „Tosca“, die gerade wegen

(Matthew Barney) in der bildenden Kunst, den offenen Werken

des damals prominenten Dramas von Sardou ein großer Erfolg

und kulminierenden Konzepten (Karlheinz Stockhausen, John Cage)

war, erkennen. So hat auch Sebastian Baumgarten in seiner

im experimentellen Musiktheater oder dem offenen Umgang mit

„Tosca“ an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Sardous

dem Ausgangsstoff im Sprechtheater. In der gängigen Form ist

Drama der Oper von Puccini gegenübergestellt und den Stoff

der Rezeptionshistorie des schmalen 60-Werke-Kernrepertoires

unter dem Aspekt der Künstlerpsyche untersucht. In einer kom-

aufgrund einer zwangsläufigen quantitativen Überinterpretierung

plexen Simultaneität von Informationen und Bildern entsteht

nur schwer eine neue Facette hinzuzufügen. Das Verhältnis der

eine heutige Künstlerrealität zwischen Video, Fernsehen, Musik

hermetischen Kunstsphäre Oper zu der durch mediale Entwick-

und einer durch das Publikum personifizierten Öffentlichkeit, in

lungen erweiterten Realität des 21. Jahrhunderts (Public Art, Video,

der sich Privates mit Professionellem vermischt. Eine ähnliche

Film, Performance, Design, Electronic Art) gestaltet sich zuneh-

Arbeitsweise hat Baumgarten in „Requiem“ an der Komischen

mend problematisch. Der Hörertyp des von Theodor W. Adorno

Oper Berlin angewandt, in dem er Mozart mit dem Petras /

postulierten Experten, an den sich die komponierte Musik bei aller

Kauenhowen-Text „In der Schlangengrube“ kombinierte und in

gewonnenen Flexibilität noch immer richtet, wurde vom Konsu-

mehreren Tableaus Paraphrasen über das Sterben erzeugte.

menten abgelöst, dem der Zugang notorisch erschwert wird. Viel mehr als traditionelle leben solche Formate von KommunikaNur in sich schlüssige Arbeiten, die nicht mehr Referenz an

tion und Konsistenz. Damit stellen sie das bisherige Opernsystem

ein Werk, also systemimmanente Bildung voraussetzen, sondern

mit seiner Umbesetzungspraxis infrage. Zusätzlich steigen die

per se autark und somit zwanglos wahrnehmbar sind, scheinen

Anforderungen an eine fundierte Kenntnis des Urtextes und krea-

der heutigen Zeit angemessen. Soll man eine über Jahrhunderte

tive Lösungen seitens aller Beteiligten. Alle Elemente, vom Takt bis

zu höchster Differenzierung gebrachte Sinnestätigkeit leichtfertig

zum Gesamtwerk, Texte, Kostüme, Bühne, Video, Darsteller etc.

als unzeitgemäß abtun? Sind dies die ersten Anzeichen eines

werden zu Einzelteilen einer zerlegten Maschine, deren Bauplan

kulturellen Verfalls? Sicher nicht! Eine Simultaneität unterschied-

zu Probenbeginn nicht vorhanden ist. Aus ihnen gilt es gemeinsam

licher Niveaus gesellschaftlicher Bewusstseinsstufen hat es immer

eine produktionsfähige Maschine zu konstruieren.

gegeben, sie gehören ebenso zu den Eigenarten einer pluralistischen Gesellschaft wie die Allgegenwart konservierender Kräfte,

Ein Abend hebt erst ab und lernt zu fliegen, wenn alles ineinander

die ein Beibehalten von Werten propagieren. Es gilt vielmehr, die

greift.

Ausgangsstoffe in einen Dialog mit der veränderten Alltagsrealität zu bringen, ihnen in zeitgemäßen Darstellungsformen wieder eine

„Kunst ist ein Spiel, ein schönes Spiel im Sandkasten.“

Relevanz zu verleihen. Ein möglicher Zugang hierzu wären ein

(Jonathan Meese, in: Dr. Eiahabs Neutralmeuterei de Large, Hörspiel WDR 2007)

///

Grundverständnis der Materialität des Ausgangsstoffs, ein Aufbrechen der musikalischen Linearität und eine Autorenschaft des Produktionsteams. In dem Aufbrechen der musikalischen Linearität verzichtet man auf einen hörenden Nachvollzug von musikalischen Binnenstrukturen und Formverläufen zugunsten einer Konzentration auf die Eigenbefindlichkeit in Raum und Zeit, einer symbolischen Standortbestimmung des Ichs in der Welt. Alle beteiligten Künstler einer

Bild links: „Tosca“, Inszenierung von Sebastian Baumgarten an

Inszenierung mit ihren Biographien und künstlerischen Visionen

der Volksbühne Berlin, Februar 2008

Bedürfnis nach Brüchen Regisseur Sebastian Baumgarten im Gespräch mit Timo Kreuser, Stipendiat 2007 – 2009

TK _ In den letzten Jahren wurden die verschiedensten Versuche

und Brüche, über Kleidung und Farben dieses Lebensgefühl zu

unternommen, eine neue Bewertung des Begriffs „Musiktheater“

erzeugen.

vorzunehmen. Neben der klassischen Oper entwickeln sich Formen von Arbeiten, die das Genre entweder erweitern oder eigene Kate-

TK _ Das Tempo eines Abends liegt in der Hand der musikalischen

gorien von Musiktheater behaupten.

Leitung, dadurch liegen alle Spannungsabläufe in der Hand einer Person. Wenn es im Repertoirebetrieb zu einer Umbesetzung kommt,

SB _ Die Wiederholbarkeit des Prozesses ist etwas, was ich in-

führt das zu großen Schwierigkeiten. Dabei geht es erst mal gar

frage stelle. Ich wünsche mir für den Musiktheaterbereich, dass

nicht um die individuelle Qualität, sondern um die Kenntnis des

es wie im Schauspiel Möglichkeiten gäbe, eine freie, offene Form,

inszenatorischen Konzepts und Spannungsbogens.

die sich an ein bestimmtes Grundmuster, an eine Grundrhythmik hält, zu etablieren. Diese Form kann eine Geschichte oder die

SB _ Das Gleiche erlebt man im Schauspiel mit Umbesetzungen,

Musikalität eines Abends sein, die auch einen freien Umgang mit

selbst eine brillante Schauspielerin kann bei einem Einspringer

den Texten erfordert.

nicht das leisten, was man zuvor individuell mit einer anderen erarbeitet hat. Hätte man von vornherein mit der Umbesetzung

TK _ Du hast im Rahmen Deiner Inszenierung von „Tosca“ in

gearbeitet, wäre ein anderer Spannungsbogen entstanden.

Berlin von der „Autorenschaft des Regisseurs“ gesprochen. Wenn man als Regisseur individuell mit den Sängern arbeitet und SB _ Der klassische Regiebegriff wird aktuell infrage gestellt. Eine

einen Abend gemeinsam mit ihnen entwickelt, was ja zu deutlich

Auflösungsform sind Regie-Kollektive, in denen mehrere Künstler

authentischeren und überzeugenderen Lösungen führt, stellt

gleichberechtigt an einem Abend arbeiten, die andere ist die

sich das System der Oper infrage, das von der Austauschbarkeit

Situation, dass ein Regisseur so weit an einem Stück rumschraubt,

lebt. Wenn das Haus dem Publikum einen neuen Sänger oder

dass er das Werk eigentlich gar nicht mehr interpretierend insze-

Dirigenten bietet, funktioniert sofort der ganze Abend nicht mehr.

niert, sondern sagt: Ich schaffe ein neues Bild und stelle es dem Ursprungstext gegenüber. Bei Letzterem bist Du dann in einer

TK _ Worin liegt das Ziel einer ergebnisoffenen Arbeitsweise und

Autorenschaft und damit löst sich der klassische Regiebegriff auf.

welche Bewertungskriterien könnte man anlegen?

Bei „Tosca“ ist mir aufgefallen, dass man mehr über die Musika-

SB _ Du musst etwas inhaltlich bewirken oder erzählen. Bei „Tosca“

lität gesprochen hat als über die Intellektualität oder Inhalte. Für mich

war es so, dass es sich anbot, bestimmte Auflösungserscheinungen,

war es immer das Wichtigste, dass ich aus meiner Biographie,

die bereits im Werk inhaltlich angelegt sind, aufzugreifen und ihnen

aus meiner Verwurzelung mit der Elektronikszene in Berlin heraus

ihren Lauf zu lassen. Da ist eine Welt, die explodiert aufgrund ihrer

versuche, ein Lebensgefühl auf der Bühne herzustellen. Mit elek-

unzähligen politischen und sozialen Probleme, außerdem gibt es

tronischer Musik, permanenter Wiederholung und Loops geht ja

diese merkwürdige Künstlerstory. Puccini gibt das selbst schon

auch eine gewisse Lethargie einher – genau das Gegenteil von

vor, wir stellen in der Tosca immer so eine Art Herzkurve kurz

Wut und Aussage und Text. Elektronik ist ein sehr autistisches

vor dem Infarkt fest, mit großen Ausschlägen und Flatlines im

Medium. Auch wenn ich in der Oper nichts anderes habe als

Wechsel.

die Partitur, versuche ich über Bilder und Vorgänge, über Tempo

26 // 27

Oder man kommt von einem Material auf das andere, von dem

diese Einigung zwischen Dirigent und Regisseur findet nicht statt.

einen Text auf den anderen, von der einen Musik auf die andere.

Da ist der Regisseur mit seinem Lebensgefühl, hat noch einen

Dann bist Du in einer Metatextualität. Ich habe immer das Gefühl,

bestimmten Theaterstil, dann kommt der Dirigent, vielleicht mit

je weiter man wegdenkt, desto spannender und interessanter wird

ganz anderen persönlichen Voraussetzungen, ist aber mindestens

das am Ende. Je mehr man den Zufall zulässt, das nicht Denkbare

genauso bedeutend für den Abend. Dadurch, dass da oft nicht die

oder das scheinbar komplett Beliebige, desto eher entstehen diese

gleiche Energie ist, kommt es zu Missverständnissen. Zum Glück

Szenen, die sich im Gesamtzusammenhang besser behaupten kön-

gibt es inzwischen aber auch oft eine gegenseitige Akzeptanz. ///

nen als jene, für die man klassisch versucht eine Lösung zu finden, die dann aber auch immer im negativen Sinne zu Theater neigen.

Das Gespräch wurde im April 2008 geführt.

TK _ Gilt es diese Arbeitsweisen als Standard zu etablieren? SB _ Ich möchte nicht endlos betonen, dass es nur um eine bestimmte Art des Umgangs oder der Auflösung gehen kann. Wenn Du fünfzig Inszenierungen mit stärkeren oder schwächeren Auflösungserscheinungen gemacht hast, kannst Du auf einmal auf ein Stück stoßen, das Dich anders interessiert. Ich hab das gerade mit „Der Meister und Margarita“ in Düsseldorf erlebt. Ich finde es richtig, bei manchen Stücken oder bei manchen Opern keine Ableitungen zu bauen, sondern sie durchzuerzählen. Aus! Ende! Bei anderen Stücken geht es dann wieder gar nicht, ohne zu kommentieren. TK _ Was sind Deine Wünsche an die Zusammenarbeit mit einem Dirigenten? SB _ Die Kommunikation muss aus einer gemeinsamen Wahrnehmung der Umwelt stattfinden. Das bedeutet nicht, dass man gleicher Meinung ist, sondern, dass man die gleichen Dinge sieht, die gleiche Aufmerksamkeit für sie hat. Das ist für mich sehr wesentlich, und das muss auch umgekehrt eine Rolle spielen, diese Anforderung sollten Dirigenten auch an Regisseure stellen. Ich will ja keinen Erfüllungsgehilfen, sondern mit einer eigenen Meinung konfrontiert werden. Ein Bedürfnis nach Brüchen ist für mich eine weitere wichtige Bedingung. Man muss sich darauf einigen, was die Musik ist, und

Bild oben links: „Tosca“, Inszenierung von Sebastian Baumgarten an der Volksbühne Berlin, Februar 2008 Bilder rechts: Probenarbeiten am Schauspiel Hannover

Schön war die Zeit Alumni 2001– 2008

Die Akademie Musiktheater heute hat sich seit ihrer Gründung 2001 zu einem lebendigen Netzwerk für junge Führungskräfte des Musiktheaters entwickelt. Zahlreiche Alumni und Stipendiaten arbeiten in herausragenden

Informationen zu den aktuellen beruflichen Positionen der Alumni

Positionen der deutschen Opernlandschaft. Nicht selten arbeiten

gibt es auf der Website der Akademie: www.musiktheater-heute.org

sie auch als Kollegen an einem Haus zusammen, etwa am Theater Augsburg (S. 8 – 9) oder am Theater Bielefeld (S. 10 – 12).

Aktuelle Projekte werden auch im Veranstaltungskalender der Website angekündigt.

Auch nach dem Ende der aktiven Stipendiatenzeit gibt es noch regen Austausch zwischen Alumni und aktuellen Stipendiaten. Die Akademie fördert den Kontakt und die jahrgangsübergreifende Netzwerkbildung beispielsweise durch gemeinsame Workshops. Ein weiterer wichtiger Termin ist der jährlich stattfindende Festakt zur Begrüßung des neuen Stipendiatenjahrgangs, bei dem schon so manches gemeinsame Projekt geplant wurde.

Schlussapplaus für Künstler der Produktion „Fest.Akt.Dreidimensionales Musiktheater nach den Fichtenwalder Regeln“ – Abschlussprojekt der Stipendiaten 2005 – 2007 am Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, 19. Oktober 2007

28 // 29

Regie

Jörg Behr, Andreas Bode, Christian Carsten, Cordula

Intendanz

Stefan Brandt, Michael Dühn, Thomas

Däuper, Johannes Erath, Marcelo Cardoso Gama, Kristina Gerhard,

Ellenberger, Christoph Gaiser, Heribert Germeshausen, Julia Glesner,

Annika Haller, Eva Maria Höckmayr, Pavel B. Jiracek, Liis Kolle,

Maren Hofmeister, Alexander Hollensteiner, Peter Krause,

Tobias Kratzer, Andreas Leisner, Florian Lutz, Anna Malunat,

Daniel Kunz, Maria-Christina Plieschke, Christoph Helge Rehders,

Hendrik Müller, Vera Nemirova, Susanne Gjesdal Øglænd, Isabel

Benjamin Sahler, Verena Thole, Ronny Unganz, Stefan Vogel,

Ostermann, Alexander Radulescu, Mathilde Reichler, Rebecca H.

Martin Witkowski, Kristina Wuss, Sarah Zalfen

Rosenthal, Juliane Scherf, Elisabeth Stöppler, Eszter Szabó (†),

Dramaturgie

Christin Bahnert, Rose Bartmer,

Elena Tzavara, Karsten Wiegand, Brigitte Witzenhause Hannah Dübgen, Nicola Gess, Swantje Gostomzyk, Dorothea

Dirigieren

Alexander G. Adiarte, Brett Alan Austad,

Hartmann, Tina Hartmann, Iris Kannen, Katharina Kost, Malte

Masayuki Carvalho, Kevin John Edusei, Maria Fitzgerald, Ferenc

Krasting, Ann-Christine Mecke, Janina Moelle, Matthias Nöther,

Gábor, Simon Gaudenz, Askan Geisler, Andreas Hotz, Vladislav

Lucas Reuter, Olaf A. Schmitt, Robert Sollich

Karklin, Raik Knorscheidt, Judith Kubitz, Cornelius Meister, Tilman

Komposition

Mark Moebius, Karola Obermüller

Michael, Daniel Montané, Markus Neumeyer, Carolin Nordmeyer, Premil Petrovic, Alessandro Ratti, Barbara Rucha, Anna Shefelbine, Peter Tilling, Constantin Trinks, Wolfgang Wengenroth, Witolf Werner, Martin Wolter

Bühnenbild

Alexandre Corazzola, Sebastian Hannak

Kuratorium / Jury

Das hochkarätig besetzte Kuratorium der Akademie Musiktheater heute trägt mit seinem Engagement wesentlich zum Erfolg des Programms bei:

Juliane Votteler

Joachim Schlömer

Intendantin am Theater

Tänzer, Choreograph,

Augsburg

Regisseur

Eva Wagner-Pasquier

Prof. Manfred Trojahn

Designierte künstlerische

Komponist, Professor für

Leiterin und Geschäftsführerin

Komposition an der Robert

der Bayreuther Festspiele

Schumann Hochschule in

Albrecht Puhlmann Sebastian Baumgarten

Intendant der Staatsoper

Regisseur

Stuttgart

Prof. Dr. Heiner Goebbels

Lothar Zagrosek

Komponist, Regisseur,

Chefdirigent des Konzerthaus-

Professor für Angewandte

orchesters Berlin

Theaterwissenschaft an der

Klaus Zehelein

Justus-Liebig-Universität Gießen

Präsident der Bayerischen

Ioan Holender

Theaterakademie „August

Direktor der Wiener Staatsoper

Everding“

Düsseldorf

Andreas Homoki Chefregisseur und Intendant der Komischen Oper Berlin Peter Konwitschny Chefregisseur an der Oper Leipzig

Die Stipendiatenauswahl erfolgt durch eine jährlich wechselnde Fachjury. Der Jury 2008 gehören an:

Bernd Loebe Intendant der Oper Frankfurt am Main

Prof. Dr. Norbert Abels Chefdramaturg der Oper Frankfurt am Main

Christine Mielitz Operndirektorin am Theater Dortmund Dr. Gérard Mortier Direktor der Opéra National de Paris

Klaus Grünberg Bühnenbildner, Lichtdesigner Stefan Märki Generalintendant des

Künstlerischer Leiter der Münchener Biennale

Alle Angaben in diesem Magazin erfolgten mit bestem Wissen und wurden mit größter Sorgfalt und Umsicht aus unterschiedlichen Quellen zusammengestellt. Eine Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Angaben kann dennoch nicht

Deutschen Nationaltheaters

übernommen werden. Allen Beteilig-

Weimar

ten, die an der Erstellung dieses

Prof. Dr. Peter Ruzicka Komponist, Dirigent,

Redaktionelle Anmerkung:

Cornelius Meister

Magazins mitgewirkt haben, danken wir für die Unterstützung.

Generalmusikdirektor am Theater und Philharmonischen

Gedruckt auf RecySatin von

Orchester Heidelberg

Schneidersöhne. Das Papier ist aus 80 Prozent Sekundärfasern hergestellt.

30 // 31

Bewerbung / Infos

Fragen

Bewerbung

Impressum

Fragen zur Akademie Musik-

Sie möchten sich für das

theater heute beantworten

zweijährige Stipendium der

wir gerne:

Akademie Musiktheater

Herausgeber Deutsche Bank Stiftung November 2008

heute bewerben? Telefon: 069 910-33414 Bewerben können sich Studieakademie.musiktheater-

rende und Berufseinsteiger

[email protected]

(maximal zwei Jahre nach Ende

www.musiktheater-heute.org

des Studiums) aus den Bereichen Dirigieren, Dramaturgie,

Postadresse

Komponieren, Kulturmanage-

Akademie Musiktheater heute

ment (mit Berufswunsch Musik-

c /o Deutsche Bank Stiftung

theater), Bühnenbild und Regie.

60262 Frankfurt

Die Altersgrenze liegt bei 30 Jahren zum Zeitpunkt der

Leitung

Bewerbung.

Michael Münch Mitglied des Vorstands

Eine Bewerbung für den

Deutsche Bank Stiftung

Förderzeitraum 2009 – 2011 ist von Mitte Januar bis 31. Mai

Projektmanagement

2009 ausschließlich online

Oliver Brandt

über die Website der Akademie Musiktheater heute möglich.

Maria Schnepp Catherine Sondermann Kirsten Uttendorf

Bild links: „Die Entführung aus dem Serail“, W. A. Mozart,

Redaktion Oliver Brandt Laura Krautkrämer Gestaltung Weigand Design und Kommunikation GmbH Druck Druckerei Imbescheidt GmbH & Co. KG Bildnachweise Titelseite: © Katrin Schander Seite 2: © Masayuki Carvalho Seite 4 / 5: © Stephan Walzl Seite 6: © Matthias Baus Seite 7: © Matthias Baus Seite 8: © A. T. Schaefer Seite 9: © Nik Schölzel Seite 10: © Matthias Stutte Seite 11: © Tassilo Tesche Seite 12: © Matthias Stutte (oben rechts), Leo Dick (oben links), Tassilo Tesche (unten links) Seite 13: © Masayuki Carvalho Seite 22 / 23: © Gert Kiermeyer (oben), Claus Langer (unten) Seite 24: © Thomas Aurin Seite 26 / 27: © Thomas Aurin Seite 28 / 29: © Katrin Schander Seite 30 / 31: © A. T. Schaefer (links oben), Nik Schölzel (rechts oben) Rückseite: fsg3 München

Deutsches Singspiel in drei Aufzügen, Theater Augsburg, Januar 2008 // Als Musikalischer Leiter war Kevin John Edusei, Alumnus der Akademie, an diesem Projekt beteiligt

Porträtbilder Stipendiaten Christof Belka

Bild rechts: „Emil und die Detektive“, Erich Kästner, Theater

Foto: © Sophie Belka

Augsburg, November 2007 // Inszeniert von Cordula Däuper,

David Maiwald

Alumna der Akademie

Foto: © Jochen Klenk

HELGES

LEBEN– URAUFFÜHRUNG

Mark Moebius & Karola Obermüller

Eine Oper für alle und jeden nach dem schönen Theaterstück von Sibylle Berg Libretto von Christin Bahnert, Tobias Kratzer, Jón Philipp von Linden, Florian Lutz, Mark Moebius, Janina Moelle, Karola Obermüller und Juliane Scherf Musikalische Leitung und Klavier.............................Carolin Nordmeyer, Witolf Werner Inszenierung............................................................Florian Lutz, Juliane Scherf Bühnenbild, Kostüme................................................Rainer Sellmaier Dramaturgie.............................................................Jón Philipp von Linden Produktionsleitung...................................................Alexander Hollensteiner, Ulrike Niehoff Helges Angst............................................................ Luca Martin Tina......................................................................... Christiane Linke Mutter / Krankenschwester.......................................Sarah Kuffner Frau Gott..................................................................Elisabeth Umierski Frau Tod...................................................................Diana Amos Helge........................................................................Hubert Wild Helges Vater.............................................................Jacek Janiszewski Tinas Angst.............................................................. Melanie Hirsch u.a. Bielefelder Philharmoniker

schrill, böse, stark Helges Leben wird am 31.05.2009 am Theater Bielefeld uraufgeführt. Es folgen fünf weitere Vorstellungen am 04., 23., 25. Juni sowie am 03. und 05. Juli 2009

Ein Kooperationsprojekt von

Gefördert durch

Gestaltung: fsg3, München

Ich hätte gerne mal ein angenehmes Gefühl

Theater Bielefeld 31.05.09

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