Ci-Impulse, Ausgabe 3-2010

January 30, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Hörgeräteakustiker
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Hannoversche

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Cochlear-Implant Gesellschaft e.V.

IMPULSE

3/2010

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Leben mit dem Cochlea-Implantat und anderen Hörsystemen

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I n d i es e r : e b a g s u A

Hörsysteme Sommerfest 2010 CIC Wilhelm Hirte 20 Jahre 1

WWW.HCIG.DE

Störer

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MAESTRO 2010 Verkleinert für größte Leistung.

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[email protected] · www. medel.de

Inhalt Inhalt............................................................................................Seite Was ist ein Cochlea-Implantat (CI)?...................................................................2 Welches Hörsystem bei welcher Hörminderung?.......................................4/5 Beginnende Schwerhörigkeit..............................................................................6 Mittelgradige Schwerhörikeit / Aktive Mittelohrimplantate.................... 8-10 Erfahrungsbericht zum Mittelohrimplantat.....................................................11 Bei Taubheit und hochgradiger Schwerhörigkeit / Das Cochlea-Implantat (CI)..........................................................................12/13 Hochtontaubheit / Herkömmliche Hörsysteme........................................14-16 Erfahrungsbericht zu einem Hybrid.................................................................17 Nervenschwerhörigkeit / ABI und AMI............................................................18 Erfahrungsbericht mit einem Hirnstammimplantat.................................19-21 Nachgefragt................................................................................................... 22/23 Erfahrungsbericht zu unterschiedlichen Hörhilfen.................................24/25 Erfahrungsbericht „Ich kann wieder hören“.................................................. 26 Warum CI nicht überall operieren lassen?..................................................... 27 Rezension.............................................................................................................28 Regenerative Therapie des Innenohres bzw. des auditorischen Systems........................................................................ 30-31 XII. Hannoverscher Cochlea-Implantat-Kongress 2010......................... 32-34 Erlebnisbericht Technik-Seminar................................................................35/36 Servicecenter im Hörzentrum Hannover........................................................37 Erlebnisbericht Sommerfest HCIG...................................................................38 Erlebnisbericht Nepal................................................................................... 40/41 Kinder-Jugend-Seite / Preisausschreiben.................................................42/43 20 Jahre „Wilhelm Hirte“.............................................................................. 44/45 Termine / Veranstaltungen................................................................................ 45 CI-Selbsthilfegruppen / Egids Glosse.........................................................46/47 Kontaktadressen...........................................................................................48/49 Beratertermine der HCIG.................................................................................. 50 Wir über uns – Die Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V..... 51 Anmeldeformulare für Mitgliedschaft und Schnecke-Sammelabo........... 52

Impressum Herausgeber: Kontakt: Redaktionsteam: Herstellung: Auflage: Titelbild:

Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V. »Ciimpulse« • c/o HZH • Karl-Wiechert-Allee 3 • 30625 Hannover Telefon 0511/532-6603 • Telefax 0511/532-6833 Manfred Schumacher • Susanne Herms • Hans-Jürgen Thomas Egid Nachreiner • Peter Strobel Verlag für faire Werbung, Winsener Straße 2, 21271 Hanstedt E-Mail: [email protected] 2.000 Exemplare Peter Strobel Photodesign Köln

Die Ciimpulse erscheinen 4mal im Jahr und werden den Mitgliedern im Rahmen des Jahresbeitrages kostenlos zugesendet. Der Verkauf einzelner Exemplare ist nicht möglich. Ihre Bilder und Manuskripte senden Sie bitte per E-Mail an: [email protected] Redaktionsschluss für das Heft 4/2010 ist der 15. Oktober 2010. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nicht immer wird es uns möglich sein, alle Einsendungen abzudrucken. Die Veröffentlichung eingesandter Artikel behält sich die Redaktion daher vor. Für eingesandte Manuskripte oder Bildmaterial übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Die Autoren der Beiträge dieses Heftes erklären sich mit einer Veröffentlichung ihres Artikels auf der Website der HCIG einverstanden. Für einen Widerspruch gegen die Veröffentlichung reicht ein entsprechender Vermerk schon bei der Einsendung des Beitrags.

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Möglichkeiten der Versorgung hörgeschädigter Menschen mit Hörsystemen sind vielfältig. Was wann die optimale Wahl ist, kann ein Laie sicher nicht entscheiden. Das Wissen und Halbwissen im Internet kann bei der Wahl des bestmöglichen Hörsystems keine Richtschnur sein. Gut aufgehoben sind Ratsuchende in HNO-Kliniken, die personell und technisch die Möglichkeit haben, die Hörschädigung richtig zu diagnostizieren und die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Eine unverbindliche Voruntersuchung kann viele Fragen klären und auch einen Eindruck vermitteln, ob man/frau sich mit den Versorgungs- und Nachsorgemöglichkeiten vor Ort gut aufgehoben fühlt. Der rapide technische Fortschritt lässt den regelmäßigen Kontakt mit der Klinik sinnvoll erscheinen, um sich über Neues zu informieren. In diesem Heft finden Sie einen Überblick über die derzeitigen Möglichkeiten der Versorgung mit Hörsystemen. Wenn Sie selbst – als CI-Träger – für manche der vorgestellten Hörsysteme keine Verwendung haben, so gibt es doch sicher in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis Menschen, die von diesen Informationen profitieren können. Geben Sie das Heft weiter! Sie können möglicherweise mithelfen, einen hörgeschädigten Menschen vom „Es geht schon so…“ hinzuführen zum „Ich verstehe Sie gut!“ Auf den Artikel „Regenerative Therapie des Innenohres bzw. des auditorischen Systems“ möchte ich besonders hinweisen. Frau Dr. Warnecke berichtet hier über faszinierende Perspektiven für die zukünftige Behandlung hörgeschädigter Menschen. Vielleicht ist ja Taubheit in Zukunft wirklich heilbar und nicht nur durch eine Prothese behandelbar? Wir Mitglieder der HCIG können durch unsere Unterstützung der Klinik und des Hörzentrums vielleicht einen kleinen Teil dazu beitragen, diesen Traum wahr werden zu lassen – auch wenn dies sicher noch geraume Zeit dauern wird! Ganz herzlich bedanken möchte ich mich schließlich bei allen Mitgliedern für die Wiederwahl als Vorstand für sozialrechtliche Belange. Ihr Vertrauen motiviert mich, mich weiter mit dieser trockenen Materie zu befassen und das Ganze mit gelegentlichen Glossen aufzulockern. Egid Nachreiner

Was ist ein Cochlea-Implantat (CI)?

Advanced Bionics

Cochlear

MED-EL

Cochlea-Implantate sind künstliche Innenohren, mit denen ertaubte und an Taubheit grenzend schwerhörige Menschen wieder ein Hörvermögen erlangen können.

Neurelec

möglichst früh erfolgen, idealer Weise bis zum Ende des zweiten Lebensjahres. Cochlea-Implantate wurden an der Medizinischen Hochschule Hannover im Jahre 1984 eingeführt. Durch kontinuierlichen Ausbau des Cochlear-Implant-Programmes ist die HNO-Klinik der MHH heute das größte Cochlear-ImplantZentrum der Welt.

Cochlea-Implantate bestehen aus einem Stimulator, der in einer Operation in Vollnarkose in das Innenohr implantiert wird. Nach Abheilen der Operationswunde kann dieser Stimulator von einem äußerlich getragenen, so genannten »Sprachprozessor« angesteuert werden. Er gibt dann die vom Sprachprozessor aufgenommenen Schalleindrücke – codiert in elektrische Impulsfolgen – direkt an den Hörnerv weiter. Die Sprachprozessoren gibt es bei den verschiedenen Cochlea-Implantat-Firmen in mehreren Modellen. Die Abbildungen zeigen die aktuellen Ausführungen. Ein Hinterdem-Ohr-Prozessor (HdO-Prozessor) ist heutzutage der Standard. Mittelfristig wird wohl ein vollimplantierbares CI angestrebt. Wichtig ist die Feststellung, dass fast alle ertaubten und an Taubheit grenzend schwerhörigen Menschen von der Cochlea-Implantat-Technologie profitieren. Der für die CIVersorgung wichtige Hörnerv ist in über 95% der Fälle ausreichend intakt. Häufig leben taube Menschen jahrelang mit der Fehldiagnose »Hörnervenschaden«. Dies ist in der Regel falsch; sogar bei Hirnhautentzündungen ist der Hörnerv praktisch immer unberührt. Schädigungsort ist meist die Hörschnecke, was für die CI-Versorgung kein Hindernis ist. Festgestellt werden kann dies allein durch eine fundierte Untersuchung an einem Cochlear-Implant-Zentrum.

Das Hörzentrum Hannover (HZH) ist angeschlossen an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH).

Bei erwachsenen Menschen kann man mit einiger Vergröberung annehmen, dass ca. 50% der Patienten mit CI wieder eine Telefonierfähigkeit erreichen. Bei Kurzzeitertaubten liegt dieser Prozentsatz noch beträchtlich höher. Für nahezu alle Patienten gilt dagegen, dass sie in Verbindung mit dem Absehen vom Mund zu einem deutlich verbesserten Sprachverstehen (mehr verstandene Wörter pro Sekunde) gelangen. Bei Kindern sind die Erfolge durchschlagend in Bezug sowohl auf das Hörvermögen als auch bei der Erlangung der Lautsprachkompetenz. Die Implantation sollte bei ihnen

Kontaktadresse: Hörzentrum Hannover CI-Sekretariat an der HNO-Klinik der MHH Karl-Wiechert-Allee 3 30625 Hannover Telefon: 0511/532-6603 Telefax: 0511/532-6833

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Hier könnt ich Unterstützung brauchen. Das Cochlear ™ Graeme Clark Stipendium bietet engagierten CI-Trägern finanzielle Unterstützung für ein erfolgreiches Studium. Informieren Sie sich jetzt und bewerben Sie sich bis zum 15.9.2010!

Professor Graeme Clark ist Gründer des Instituts für HNO-Heilkunde an der Universität in Melbourne. Dank ihm konnte bereits 1982 das erste mehrkanalige Cochlea-Implantat angepasst werden. Seit 2002 werden in seinem Namen jährlich weltweit studierende CI-Träger finanziell unterstützt, die über einen Studienplatz an einer staatlich anerkannten Universität oder Fachhochschule verfügen. Unterlagen anfordern unter: Telefon 0049 (0)511-5 42 77 225, Fax 0049 (0)511-5 42 77 70 [email protected] oder downloaden unter: www.cochlear.de/community/467.asp

Cochlear und das elliptische Logo sind Marken von Cochlear Limited. N34381F APR10

Fachbeitrag

Welches Hörsystem bei welcher Hörminderung? Übersicht über die Hörsystemversorgung im HörZentrum Hannover Die apparative Behandlung von Schwerhörigkeiten besteht seit mehreren Jahren mittlerweile aus einer großen Bandbreite von verschiedenen, sehr gut die Schwerhörigkeit kompensierenden Systemen. Diese Vielfalt bedeutet nicht nur, dass alle Arten von Schwerhörigkeiten zu behandeln sind, sondern vor allem, dass die Betroffenen eine Wahl zwischen verschiedenen Therapieformen haben. Die folgende Zusammenstellung dient als Orientierungshilfe. In keinem Fall deckt sie die Möglichkeiten vollständig ab – aber sie ermöglicht eine erste Anregung, sich damit zu beschäftigen.

I Geringgradige Hochtonschwerhörigkeit

II Mittelgradige Schwerhörigkeit

Erste Einschränkungen im Sprachverstehen in geräuschvoller Umgebung, das Radio muss lauter gestellt werden als bei normal Hörenden.

Erhebliche Einschränkung des Hörens auch in Ruhe, TVGerät und Radio müssen lauter gestellt werden, Gespräche in Gruppen sind nur durch häufiges Nachfragen möglich oder durch Vermeiden solcher Gespräche.

Therapie: I.1 sog. offene Hörgeräteversorgung mit kleinen Hörschläuchen und nicht individuell aufwändig gefertigten sog. Otoplastiken, Hörgerät hängt hinter dem Ohr (HdO) I.2 sog. RetroX-System mit Hörgerät in der Ohrmuschelfalte und Übertragung über eine kleines Metallröhrchen, welches in den Beginn des Gehörgangs implantiert wurde (nicht sichtbar) I.3 sog. Gehörgangshörgeräte (IdO) sind von außen fast nicht sichtbar, sie werden passgenau in den Gehörgang angepasst

Therapie: II.1 Hörgeräteversorgung mit Hörschläuchen und individuell gefertigten sog. Otoplastiken, Hörgerät hängt hinter dem Ohr (HdO), nur in manchen Fällen sind kleine Hörschläuche möglich II.2 aktive Mittelohrimplantate mit Tragen eines Audioprozessors hinter dem Ohr per Magnet über dem Hörimplantat unter der Haut II.3 in ausgewählten Fällen Cochlea-Implantat

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III Hochtontaubheit

Therapie: III.1 CI und Hörgerät kombiniert Kombinierte Therapie mit elektrischer Stimulation über ein CI der hohen und mittleren Frequenzen und Hörgeräteversorgung auf der gleichen Seite, falls kein normales Tieftongehör mehr vorhanden ist.

In Ruhe ist auch Sprachverstehen mit teilweisem Blick auf die Lippen gut möglich, bei geringer Geräuschbelastung besteht eine Gehörlosigkeit für Töne und Sprache, mit Hörgeräteversorgung ist keine Besserung möglich

IV Schwerhörigkeit im Mittelohr Schmerzen, zeitweise „laufende“ Ohren, Ohroperationen, fortschreitende Schwerhörigkeit Therapie: IV.1 Ohroperation mit zusätzlicher konventioneller Hörgeräteversorgung IV.2 Ohroperation mit aktivem implantierbaren Mittelohrimplantat

V Nervenschwerhörigkeit Meist komplette Gehörlosigkeit oder wechselnde „Qualität“ des Hörens. Therapie: V.1 Hirnstammimplantat oder V.2 Mittelhirnimplantat

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I und IV Geringgradige Hochtonschwerhörigkeit

Beginnende Schwerhörigkeit

KIND Hörgeräte

Die ersten Zeichen einer beginnenden Schwerhörigkeit zeigen sich in der Schwierigkeit, Unterhaltungen in geräuschvoller Umgebung zu verfolgen. Gespräche in Ruhe und auch Gruppengespräche in bekanntem Personenkreis sind gut möglich. Allerdings lässt das Verstehen bei zunehmender Dauer der Gespräche aufgrund der notwendigen Konzentration nach. Auch wird es häufig schwierig, wenn der Gesprächsinhalt oder das Beobachten der Gesichtsmimik während der Unterhaltung fehlt. Kleine Fehler im Verstehen des Gesprächs fallen dem Betroffenen auf – den Freunden meist nicht. Eine solche geringe Schwerhörigkeit ist gekennzeichnet durch ein gutes Tieftongehör und ein schlechtes Hochtongehör. Nur in seltenen Fällen sind alle Frequenzen gleichmäßig (pantonal) betroffen. Bei der Therapie dieser sogenannten geringgradigen Schwerhörigkeit ist eine Hörgeräteversorgung adäquat, um bei geringer Verstärkung und hohem Tragekomfort eine spürbare Erleichterung in geräuschvoller Umgebung zu er-

reichen. Die Neuentwicklung der letzten Jahre ermöglicht es, dass ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO-Gerät) sehr kleinen Formats mit einem sehr dünnen Hörschlauch, aber ohne Otoplastik, und einem kleinen „Schirmchen“ eine Kompensation erreicht. Kosmetisch günstig werden diese kleinen technischen Wunder in unterschiedlichen Formen und wahlweise auch Farben „verpackt“. Die Technik lässt eine frequenzspezifische Verstärkung zu, so dass ein unangestrengtes Sprachverstehen in geräuschvoller Umgebung erreicht wird. Die Passform und die geringe Größe des Hörgerätes erlauben ein unauffälliges Tragen. Bei einer Hörminderung, die die tiefen Frequenzen nicht betrifft, wären Hörgeräte mit Gehörgangsverschluss, wie die In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO-Geräte) nicht sinnvoll – die tiefen Töne müssten künstlich verstärkt werden. IdO-Hörgeräte sind gut geeignet für Patienten mit einer über alle Frequenzen gleichmäßig verteilten Hörminderung. Ein Verschluss des Gehörgangs zieht keine akustischen Nachteile nach sich und die Sichtbarkeit der Hörsysteme ist extrem gering. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei geringgradiger / beginnender Schwerhörigkeit ein Hörsystem akustisch sinnvoll ist. Es ist kosmetisch günstig und am Träger nahezu unauffällig .

Log o w bew et tve r l ä e r b n g er t! ! ! e is e r P Toll e en ! zu g ewin n Ma cht m i t! Sei d k r eati v!

Autorin Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat Oberärztin HNO-Klinik & Hörzentrum Hannover (Dir.: Prof. Dr. T. Lenarz) MHH

„Leserbriefe“ Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis- oder Erfahrungsbericht veröffentlichen. Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen, Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das CI oder zu unserer Zeitung haben.

Mehr auf der

e t i e S Ki J u -

Seite 42

Ihre Redaktion 6

Cochlea-Implantat? Wir begleiten Ihren Weg zum Erfolg! Schwerhörigkeit und Taubheit waren in der Vergangenheit Schicksalsschläge, denen Menschen hilflos ausgeliefert waren. Dank der modernen Wissenschaft kann heute eine hochgradige Hörschädigung durch ein Cochlea-Implantat erfolgreich abgemildert werden und die Betroffenen können ein erfülltes Leben führen. „In der Kaiserberg-Klinik sprechen Sie mit Fachleuten, die selbst CI-Träger sind und deshalb auch ihre eigene Lebenserfahrung einbringen.“ Kaiserberg-Klinik Fachklinik für Orthopädie, Hörstörungen, Tinnitus, Schwindel und Cochlea Implantate, Anschlussheilbehandlungen (AHB) und Rehabilitation

Wir helfen Ihnen, wenn Sie zu Ihrem persönlichen Erfolg mit einem Cochlea-Implantat etwas mehr beitragen möchten, denn wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Kaiserberg-Klinik Pitzer GmbH & Co. KG Am Kaiserberg 8–10 61231 Bad Nauheim Postfach 1480 61214 Bad Nauheim Telefon: 06032/703-0 Telefax: 06032/703-775 [email protected] [email protected] www.pitzer-kliniken.de

Wir ermöglichen Ihnen den Austausch mit ebenfalls Betroffenen und bieten Ihnen Maßnahmen an, die Ihrer körperlichen Stabilisierung dienen.

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Die Kliniken der Pitzer-Gruppe

II und IV Mittelgradige Schwerhörigkeit

Aktive Mittelohrimplantate Unter einem Mittelohrimplantat versteht man ein implantierbares Hörsystem, welches bei Innenohrschwerhörigkeit, kombinierter- oder Schallleitungsschwerhörigkeit eingesetzt werden kann. Diese Hörsysteme eignen sich besonders für Patienten, die aus medizinischen und audiologischen Gründen kein Hörgerät tragen können oder eine Alternative zur Ihrem konventionellen Hörgerät suchen. Folgende Gründe können die Implantation eines Mittelohrimplantats erfordern:

hörigkeit, Schallleitungs- und kombinierten Hörverlusten • Diskretion: das Mittelohrimplantat wird durch die Haare verdeckt Mittelohrimplantate lassen sich in teil- und vollimplantierbare Hörsystem unterteilen. Je nach Art und Grad des Hörverlustes und der Wünsche des Patienten empfiehlt Prof. Lenarz mit dem HZH-Audiologen individuell ein adäquates Mittelohrimplantat.

• chronische Gehörgangsentzündung, • Mittelohrentzündung, „laufende“ Ohren • Gehörgangsfehlanlagen • Allergien • Zerumenüberproduktion • schwitzende Haut • Berufliche und psycho-soziale Indikationen

Das Vibrant® Soundbridge® von MED-EL Das teilimplantierbare, aktive Hörsystem Vibrant Soundbridge (Abbildung 1) von der Firma MED-EL wird bei geringbis mittelgradigen Innenohr-, Mittelohrund kombinier ten Schwerhörigkeiten eingesetzt. Abbildung 1

Die Vorteile eines Mittelohrimplantates wurden in zahlreichen klinischen Studien belegt und mit unseren Erfahrungen im Hörzentrum in Hannover dokumentiert. Die resultierenden Vorteile für unsere Patienten umfassen: • Der Gehörgang bleibt mit einem Mittelohrimplantat völlig frei • Ein Verschlussgefühl oder Reizungen des Gehörganges werden vermieden • Höchster Tragekomfort • Natürliche Klangqualität von Sprache und Tönen ohne Verzerrungen • Verbesserte Leistung: Bietet eine große Hörverstärkung ohne Okklusion des Gehörgangs und ohne Rückkopplungspfeifen. Besonders hilfreich ist dies für Patienten mit einem Hörverlust im Hochtonbereich mit geringer Hörminderung im Mittel- und Tieftonbereich • Gegenüber konventionellen Hörgeräten bieten Mittelohrimplantate einen erweiterten Frequenzbereich bis 8 kHz • Bessere Sprachergebnisse, besonders in geräuschvollen Umgebungen • Alternative bei medizinischen Indikationen: Die erste wirkliche Alternative für Patienten mit einer Innenohrschwerhörigkeit sowie Schallleitungs- und kombinierten Hörverlusten, die aus medizinischen Gründen, wie zum Beispiel chronischen Gehörgangsentzündungen, „laufendes“ Ohr, kein Hörgerät tragen können • Etabliertes chirurgisches Verfahren: Verwendet ein im Bereich der Ohrenheilkunde übliches chirurgisches Verfahren • Stabile Leistung: Langzeitergebnisse in klinischen Studien zeigen, dass Mittelohrimplantate stabile Resultate hinsichtlich des Hörvermögens und des Sprachverstehens aufweisen. Zahlreiche unabhängige Untersuchungen und klinische Studien bestätigen die Mittelohrimplantate als geeignete Behandlungstherapie bei Innenohrschwer-

Bei einer Innenohrschwerhörigkeit wird der durch das Vibrant Soundbridge verstärkte Schall auf den Amboss gegeben und versetzt so die Gehörknöchelchenkette auf mechanische Weise in Schwingungen (Abbildung 2). Liegt eine kombinierte oder Schallleitungsschwerhörigkeit vor, so werden die vom Vibrant Soundbridge erzeugten mechanischen Schwingungen auf die Membran des Runden Fensters oder einer geeigneten vibrierenden Struktur im Mittelohr gegeben (Abbildung 3). Das Vibrant Soundbridge besteht aus zwei Komponenten: • dem Implantat • dem äußerlich getragenen Audioprozessor

Abbildung 2

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Abbildung 3

Audioprozessor

Signalverarbeitung. Das verarbeitete Signal wird an den implantierten Teil des SIMOS übertragen. Der Button Audioprozessor wird individuell für jeden Patienten durch den HZH-Audiologen angepasst.

Der äußere Teil des Vibrant Soundbridge ist der so genannte Audioprozessor (Abbildung 4). Dieser wird hinter dem Ohr oberhalb der Ohrmuschel auf der Kopfhaut platziert und magnetisch gehalten.

MET™ Implantat Der implantierte Teil des SIMOS (Abbildung 8) besteht aus der Empfängerspule, dem Haltemagneten, dem Demodulator, dem Leistungskabel und dem Abbildung 8 elek tromagnetischen Wandler (MET- Middle Ear Transducer). Der interne Empfänger liegt unter der Haut oberhalb der Ohrmuschel. Er enthält eine Spule zum Empfang der Signale des Button Audioprozessors. Das verstärkte Signal des Button Audioprozessors wird durch die Haut zum Implantat und über das Leitungskabel zum Wandler weitergeleitet. Der direkt mit dem Amboss verbundene Wandler bewirkt ein Vibrieren der Gehörknöchelchenkette. Durch diese Ankopplung werden die verstärkten Informationen zum Innenohr, durch die Hörschnecke zum Hörnerv übertragen.

Gehalten wird der Audio- Abbildung 4 prozessor über dem Implantat durch einen kleinen Magneten. Der Audioprozessor ist in vier Farben erhältlich (dunkelbraun, hellbraun, sand, grau) und enthält das Mikrofon zur Schallaufnahme, die Batterie (Standard Hörgerätebatterie), den Haltemagneten, die Sendespule zur transkutanen Signal- und Energieübertragung an das Implantat sowie die Elektronik zur Signalverarbeitung. Der Audioprozessor wird individuell für jeden Patienten durch den HZH-Audiologen angepasst. In Abbildung 5 trägt die Patientin den Audioprozessor in dunkelbraun unauffällig unter dem Haar. Der Gehörgang bleibt bei einer Versorgung mit dem Vibrant Soundbridge Abbildung 5 System komplett frei.

Das vollimplantierbare Carina™ von OTOlogics™

Das SIMOS™ (Semi-Implantable Middle Ear Ossicular Stimulator) von OTOlogics™

Das vollimplantierbare Hörsystem Carina (Abbildung 9) von der Firma OTOlogics eignet sich für mittel- bis hochgradige Innenohr-, Mittelohr- und kombinierten Schwerhörigkeiten. Das Carina wird hinter dem Ohr komplett unter die Haut implantiert und Abbildung 9 ist somit von außen nicht sichtbar. Um abhängig von der Art der Schwerhörigkeit die optimale Schallankopplung des Carinas zu gewährleisten, wird die Wandlerspitze mit verschiedenen vibrierenden Strukturen im Mittelohr verbunden. Das Carina besteht aus drei Komponenten: • Implantat • Ladesystem • Fernbedienung

Das teilimplantierbare Hörsystem SIMOS (Abbildung 6) von der Firma OTOlogics eignet sich für mittel- bis hochgradige Schallempfindungsschwerhörigkeiten. Das SIMOS besteht aus zwei Komponenten: • dem MET™ Implantat • dem extern getragenen Abbildung 6 Button™ Audioprozessor

Button™ Audioprozessor Der hinter dem Ohr getragene Button Audioprozessor (Abbildung 7) wird oberhalb der Ohrmuschel am Kopf durch einen Magneten gehalten. Der Button Audioprozessor ist in vier Farben (beige, braun, schwarz, grau) erhältlich. Er beinhaltet die Spule, das Mikrofon, den Lautstärkesteller, die Batterie sowie die Elektronik zur Abbildung 7

Das Implantat Das vollständig implantierbare Carina (Abbildung 10) besteht aus einem Mikrofonsystem, dem wiederaufladbaren Akku, dem Schallprozessor, der Empfängerspule mit Magneten und der Zuleitung zum MET Wandler.

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DACS

Mikrofon Wiederaufladbarer Akku

Ein weiteres teilimplantierbares Hörsystem ist das DACS (Direct Acoustical Cochlear Stimulation), welches sich zurzeit in der klinischen Erprobung befindet. Das DACS eignet sich besonders gut für Patienten mit einer ausgeprägten, kombinierten Schwerhörigkeit, die beispielsweise durch Otosklerose und chronische Mittelohrentzündung entsteht. Das DACS arbeitet nach dem Prinzip der direkten mechanischen Anregung der Hörschnecke, wobei hier der verstärkte Schall über eine Stapesprothese direkt in das Innenohres übertragen wird. Das DACS besteht aus einem Implantat und einem extern getragenen Audioprozessor, der sich aus Mikrofon, Verstärker und Batterie zusammensetzt. Wir konnten bereits Erfahrungen mit dem DASC-System an unserer Klinik sammeln und können demnächst auch andere Produkte mit direkter Innenohrankopplung anbieten.

Digitaler Signal-Prozessor

IS-1 Konnektor Zuleitung Empfängerspule

Magnet Wandler

Abbildung 10

Geräusche werden von einem empfindlichen Mikrofon erfasst und vom Schallprozessor verstärkt. Die Spitze des Carina-Wandlers wird im Mittelohr plaziert. Der Wandler wandelt die elektrischen Signale in eine mechanische Bewegung um, durch die die Gehörknöchelchen direkt stimuliert werden. Auf diese Weise kann der Patient die Geräusche wieder wahrnehmen. Der wideraufladbare Akku kann eine Lebensdauer von circa 15 Jahren haben.

Operation Eine Mittelohrimplantat-Operation findet in unserer HNO-Klinik stationär statt. Für den Aufenthalt sind drei bis fünf Tage geplant. Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt, um optimale Bedingungen für eine Operation unter dem Mikroskop zu haben.

Die Fernbedienung Mit der Fernbedienung kann der Patient das Implantat einund ausschalten sowie die Lautstärke regeln. Dazu wird die Fernbedienung einfach über dem Implantat an die Haut gehalten.

Tabellarischer Überblick über die verschiedenen an der MHH verwendeten aktiven Mittelohrimplantate Hersteller

MED-EL

OTOlogics

OTOlogics

Hörsystem

Vibrant Soundbridge Amadé gering- bis mittelgradige Innenohr-, Mittelohr- und kombinierte Schwerhörigkeiten teilimplantierbar digital 119 dB 250 – 8000 Hz acht sechzehn ZL 675

SIMOS

Carina

mittel- bis hochgradige Innenohr-, Mittelohr- und kombinierte Schwerhörigkeiten teilimplantierbar digital 118 dB 200 – 6250 Hz zwei zwölf ZL 13

gering- bis mittelgradige Innenohr-, Mittelohr- und kombinierte Schwerhörigkeiten vollimplantierbar digital 121 dB 200 – 6250 Hz sieben neun Akku

Hörverlust

Trageform Signalverarbeitung Lautstärkemax. Frequenzbereich Kanäle Aktive Bänder Batterie

Internetadressen Von allen genannten Herstellern, Kliniken usw. sind hier die jeweiligen Internetadressen aufgelistet. Medizinische Hochschule Hannover Herstellerfirmen Medizinische Hochschule Hannover: www.mh-hannover.de MED-EL: www.vibrant-medel.com HNO-Klinik der MHH: www.mhh-hno.de OTOlogics: www.otologics.com Hörzentrum Hannover: www.hoerzentrum-hannover.de Phonak Acoustic Implants : www.acousticimplants.com Autor Thomas Giere/Anna-Lena Hinze

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Erfahrungsbericht Frau M. Erfahrungsbericht einer Patientin mit Mittelohrimplantat Mit neun Jahren habe ich eine Querflöten-Ausbildung am Konservatorium begonnen. Es folgten kurz darauf Tenorhorn und Posaune. Ich habe bei „Jugend musiziert“ einen zweiten Platz belegt und mit 16 Jahren eine Dirigenten-Ausbildung mit dem Silberabzeichen erfolgreich abgeschlossen. Ein Leben ohne Musik ist für mich unmöglich. Mit 18 Jahren, mit Beginn meiner Lehre, bekam ich die ersten Hörgeräte. Damit war aber an Musik nicht zu denken. Ich habe mich dann solange ohne Hörgeräte und mit schlechtem Hören durch mein Leben gearbeitet, bis es nicht mehr ging. Ich musste meine eigene Kapelle und viele andere Dinge aufgeben.

Durch eine medizinische Indikation bekam ich im Jahr 2002 endlich ein Mittelohrimplantat. Im Abstand von einem halben Jahr wurde auch am anderen Ohr implantiert, was mir mein Leben aus früheren Tagen wieder ermöglichte. Ich kann wieder gute Musik machen und bin sogar als stellvertretende Dirigentin in meinem Musikverein in Neuenkirchen tätig. Frau M.

„Leserbriefe“

Durch einen Umzug kam ich 1997 als erste Posaunistin zum Instrumental-Musikverein Neuenkirchen. Ein modernes Blasorchester der gehobenen Klasse. Mein Gehör wurde jedoch so schlecht, dass ich die Anweisungen und Erklärungen unseres Dirigenten nicht mehr verstehen konnte. Wieder wurde ich mit herkömmlichen Hörgeräten versorgt. Damit konnte ich tatsächlich vieles wieder hören, was mir vorher unzugänglich war. Aber Musik machen, geschweige denn als Dirigentin tätig zu sein, war völlig unmöglich.

Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis- oder Erfahrungsbericht veröffentlichen. Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen, Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das CI oder zu unserer Zeitung haben. Ihre Redaktion

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Bei Taubheit und hochgradiger Schwerhörigkeit an Taubheit grenzend

Das Cochlea-Implantat (CI) Das Cochlea-Implantat (Abb.1) ist eine Innenohrprothese, die bei Taubheit und hochgradigen Schwerhörigkeiten bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt wird. RADIOVERBINDUNG

MIKROFON SPRACH-

EXTERNER

PROZESSOR

ENCODER

IMPLANTIERTER EMPFÄNGER/

ELEKTRODE

STIMULATOR

werden in spezifische Signale umgeformt und dann an die Elektrode gesandt. Abhängig von der Insertionstiefe der Elektrode werden frequenzspezifisch die jeweiligen Bereiche in der Cochlea stimuliert (Abbildung 3).

Abbildung 1: Blockschaltbild eines Cochlea-Implantates (Lenarz 1998, S.71)

Das CI setzt sich aus einer internen und einer externen Komponente (Abbildung 2) zusammen. Die interne ist das Implantat, welches operativ hinter dem Ohr im Felsenbein platziert wird und mit dem Elektrodenträger, der in die Cochlea (Hörschnecke) eingeführt wird. Zu den externen Komponenten zählen die hinter dem Ohr sitzende, von einem Magneten gehaltene Sendespule, welche mit dem unter der Kopfhaut befindlichen Magneten des Implantates verbunden ist und dem so genannten Sprachprozessor in Form eines Hinter-dem-Ohr-Gerätes.

Abbildung 2: Übersicht über ein CI-Systems a: externe Komponente: HdO-Sprachprozessor Freedom; b: interne Komponente: CI-Elektrode (eigene Abbildung)

Abbildung 3: Hörvorgang mit dem CI 1: der analoge Schalleindruck wird in ein digitales Signal umgewandelt; 2: das digitale Signal wird über die Sendespule induktiv an das Implantat durch die Haut weitergeleitet; 3: je nach Schallsignal werden die entsprechenden Elektroden stimuliert; 4: die Elektroden reizen dementsprechend den Hörnerv, der den Schalleindruck an das Hirn weiterleitet. (Abbildung aus der Informationsbroschüre der Firma Cochlear Ltd.)

Genau wie beim Hörgerät nimmt das Mikrofon den Schall aufauf und wandelt ihn in elektrische Signale um, die zum Sprachprozessor weiter geleitet werden. Er wandelt sie in weitere codierte Signale um. Diese Umwandlung basiert auf unterschiedlichen so genannten Sprachverarbeitungsstrategien. Der Sprachprozessor wurde zuvor individuell auf das Hörempfinden des Trägers eingestellt und auf seinen Dynamikbereich abgestimmt. Die elektrischen Impulse werden nun durch das Kabel an die Sendespule weitergeleitet. Von dort wird das „Radiosignal“ (Funkwellen) drahtlos durch die Kopfhaut zur internen Komponente des Cochlea-Implantates weitergeleitet. Hier werden die Informationen empfangen und dekodiert. Diese Impulse

Oftmals haben Patienten eine schleichende (progrediente) Schwerhörigkeit. Es werden zunächst die hohen Frequenzen nicht mehr gehört und somit wichtige Sprachanteile nicht mehr richtig verstanden, dann sind tieffrequente Bereiche betroffen. Das Hörgerät ist ein Verstärker, der noch vorhandene Haarsinneszellen im Innenohr erreichen und stimulieren kann. Viele Patienten haben keinen Nutzen mehr von den Hörgeräten und einen hohen Leidensdruck, da sie ihre Mitmenschen nicht mehr verstehen und sich somit aus der Gesellschaft immer mehr zurückziehen. Die Elektroden des CIs sollen die Haarsinneszellen ersetzen, so dass der gesamte Sprachbereich wieder abgedeckt wird und der Patient Klänge, Geräusche wahrnehmen und auch

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wieder Sprache verstehen kann. Das Sprachverstehen basiert auf elektrischer Stimulation. Bei einer beidseitigen hochgradigen Schwerhörigkeit oder Taubheit werden heutzutage gleich zwei Implantate implantiert. Andere Patienten haben auf der einen Seite ein CI und auf der gegenüberliegenden (kontralateralen) Seite noch ein Restgehör, welches noch mit einem Hörgerät versorgt werden kann. Diese Versorgungsform ist die so genannte bimodale Versorgung. Auf der einen Seite (CI-Seite) ist das Ohr elektrisch stimuliert und auf der Hörgeräte-Seite akustisch. Der Patient muss eine Synergie der beiden unterschiedlichen Höreindrücke herstellen, die ihm jedoch zu nutzen kommt. Das akustische Hören, insbesondere wissenschaftlich erwiesen der Tieftonbereich, kann dem Patient einen besseren Musikhörgenuss bieten sowie die Stimmenerkennung von Männer- und Frauenstimmen sowie die Prosodie. Das CI gibt die Schärfe des Sprachverstehens. Viele haben einen deutlichen Zugewinn mit der Hinzunahme des Hörgerätes. Den größten Zugewinn kann man bei einem tonalen Restgehör im Tieftonbereich (250 Hz bis 500 Hz) zwischen 40dB und 80dB erzielen, jedoch soll jeder Patient individuell mit seinen Wünschen in der jeweiligen Lebenssituation gesehen werden. Im Prozess der lebenslangen CI-Nachsorge soll das Sprachverstehen des Patienten immer wieder kontrolliert werden.

Wir suchen: Ihre Kunst Die CI-Station (Station 46) der HNO-Klinik der MHH wird umgebaut. Patientenzimmer und Badezimmer werden erneuert; für die CI-Patienten wird es einen eigenen Aufenthaltsbereich geben. Auch die Wände erhalten einen neuen und farbenfrohen Anstrich. Jetzt fehlt nur noch die Dekoration – und die darf von den CI-Patienten und -Patientinnen kommen. Daher unser Aufruf: Sie zeichnen, malen, aquarellieren, schwelgen in Formen, Farben und Fantasien? Dann stellen Sie doch Ihre Werke bei uns aus! In unserer neuen Wechselausstellung zeigen wir die Kreativität unserer Patienten für unsere Patienten. Seien Sie dabei und bereichern Sie unsere Aktion. Formate können von A 5 bis A 2 reichen. Bitte schicken Sie Ihre Bilder an das Hörzentrum Hannover Stichwort „Kunst am Bau“ Karl-Wiechert-Allee 3 30625 Hannover

Autorin Stephanie Rühl

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III Hochtontaubheit

Wenn herkömmliche Hörsysteme nicht mehr ausreichen Die Kombination aus akustisch-elektrischer Stimulation bei Resthörigkeit mit Cochlea-Implantaten Mark A. Schüßler1, Henrike Schultrich1, Katrin Fürsen1 1 HZH HNO-Klinik, MHH, Deutschland, (Direktor: Prof. Prof. h. c. Dr. med. Th. Lenarz)

der Hörschnecke statt. Sind die Haarzellen für die hohen Frequenzen bei einem Hochton-Hörverlust beschädigt, können diese nicht mehr reagieren und somit keine Hörwahrnehmung im Gehirn erzeugen. Es können also nur noch die tiefen Frequenzen vom Gehirn verarbeitet werden.

Sind Sie nach jahrelangem Tragen ihres Hörgerätes oder ihrer Hörgeräte an die Grenzen ihrer Versorgung gestoßen? Hat sich ihr Hören im Laufe der Zeit vielleicht soweit verändert, dass Sie den Eindruck haben, noch ganz gut zu hören, aber in vielen Situationen nicht mehr ausreichend zu verstehen?

Für ein ausgewogenes Hörvermögen sind aber tiefe wie auch hohe Töne wichtig. Tiefe Frequenzen übertragen die Vokale der Wörter, spiegeln aber auch die Grundfrequenz der Stimme, die Stimmlage sowie die Sprachmelodie wieder.

Auf Grund des immer voran schreitenden technologischen Fortschrittes können heutzutage auch Patienten mit einer vorhandenen Resthörigkeit mit einem Cochlea-Implantat versorgt werden.

Die hohen Frequenzen enthalten zum Beispiel die Zischlaute und einige Konsonanten. Wenn Sie nun ihr Hörvermögen im Hochtonbereich verlieren, können Sie einzelne Worte nicht mehr voneinander abgrenzen. Sie hören zwar, aber Verstehen nicht mehr, da gewisse Elemente der Sprache fehlen. Es ergeben sich Probleme in Situationen mit Hintergrundgeräuschen oder wenn viele Personen gleichzeitig sprechen. Auch das Verstehen eines Sprechers, der sich in einer größeren Entfernung befindet, wird deutlich schwieriger.

Besonders Patienten mit einem stabilen geringen bis moderaten Restgehör in den tiefen Frequenzen (bis 500 Hz) und einem schweren bis an Taubheit grenzendem Hörverlust im Hochtonbereich (Abb. 1, Abb. 2) können von den neuen technologischen Möglichkeiten im CI-Bereich profitieren, wenn sie mit konventionellen Hörsystemen kein ausreichendes Hörvermögen mehr erreichen.

Mit Hilfe der Wiederherstellung des Hörvermögens im Hochtonbereich über ein CI können diese Beeinträchtigungen begrenzt werden. Zusätzlich können Sie Nutzen aus Ihrem noch guten Restgehör im Tieftonbereich ziehen und von der elektrisch-akustischen Stimulation profitieren.

Den Hörprozess im Innenohr können Sie sich so vorstellen, dass Schall ins Innenohr eindringt und die Haarzellen in Schwingung versetzt werden. Dadurch wird ein Signal an das Gehirn weitergeleitet und es werden Höreindrücke wahrgenommen. Am Ende der Hörschnecke – also tief im Innenohr – werden die Haarzellen für tiefe Töne stimuliert. Die Stimulation der hohen Töne findet hingegen am Anfang

Abb. 1: audiometrischer Indikationsbereich der Fa. CochlearTM, dunkelgrau: Standartbereich für die HybridTM-Versorgung, hellgrau: erweiterter Indikationsbereich

Abb. 2: audiometrischer Indikationsbereich der Fa. Med-El

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Sprachprozessor und akustische Komponente

An der MHH werden zwei unterschiedliche Systeme der elektrisch-akustischen Stimulation implantiert: das Nucleus® HybridTM-System der Fa. CochlearTM und das EASTMSystem der Fa. Med-El.

Die Abb. 5 und 6 zeigen die Sprachprozessoren der Fa. CochlearTM (FreedomTM HybridTM-Sprachprozessor) und der Fa. Med-El (DUET 2 Sprachprozessor).

In den Abbildungen (Abb. 1, Abb. 2 auf Seite 14) können Sie erkennen, ob bei Ihrem Hörverlust eine elektrisch-akustische Versorgung möglich ist.

Die Sprachprozessoren beider Hersteller werden hinter dem Ohr getragen und stimulieren elektrisch den Hochtonbereich des Innenohres. Zusätzlich werden die tiefen Frequenzen über eine akustische Komponente auf demselben Ohr angeboten. Dies wird bei den beiden Herstellern unterschiedlich realisiert:

Mit Hilfe des CochlearTM Hybrid- SystemsTM und des EASSystemsTM der Fa. Med-El wird das noch vorhandene Restgehör der tiefen Frequenzen genutzt und mit der elektrischen Stimulation des Hochtonbereiches über ein CI kombiniert.

Der FreedomTM HybridTM-Sprachprozessor der Fa. CochlearTM ist eine Einheit, welche sich aus der akustischen und aus der elektrischen Komponente zusammensetzt. Die akustische und die elektrische Komponente sind intern aufeinander abgestimmt und werden über eine gemeinsame Software für jeden Patienten und dessen Hörverlust individuell eingestellt. Die Signalverarbeitung beider Komponenten des FreedomTM HybridTM-Sprachprozessors ist digital. Der akustische Teil funktioniert wie ein Lautsprecher und stimuliert den Tieftonbereich des Innenohres akustisch, wie Sie es von herkömmlichen Hörsystemen kennen. Der elektrische Teil stimuliert direkt die Hörnerven über das Implantat. Die Batterieversorgung erfolgt entweder über ein wiederaufladbares System (Akku) oder über ein Batteriefach, das zwei oder drei Zink-Luft-Batterien enthält.

Beide Systeme bestehen aus einem Implantat und einem externen Sprachprozessor.

Implantat Das Implantat wird mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffes unter die Haut in die Hörschnecke implantiert. Die HybridLTM-Elektrode des Nucleus® HybridL24TMImplantates der Fa. CochlearTM (Abb. 3) verfügt genauso wie die herkömmliche Elektrode über 22 Elektrodenkontakte, ist aber mit 16 mm kürzer und filigraner. Bei der Flex 20 -Elektrode (Abb. 4) von Med-El wurden sowohl die Länge als auch der Durchmesser reduziert. Auf dem 20 mm langen Elektrodenträger sind 12 elektrische Kontakte angeordnet – wie auch bei der Standard-Elektrode.

In den DUET 2 Sprachprozessor (Abb. 6) von Med-El ist zusätzlich zur Verarbeitung des CIs ein Hörgerät integriert, so dass nur ein Gerät am Ohr getragen wird. Das Hörgerät übernimmt die Reizung des Tieftonbereiches. Die Töne werden über einen Schallschlauch und ein Ohrpassstück an das Ohr abgegeben. Die akustische Komponente kann sowohl manuell über vier Regler als auch über die Software, mit der das CI angepasst wird, programmiert werden. Die Bedienung des Sprachprozessors, z. B. für die Lautstärkeveränderung oder den Programmwechsel, erfolgt über eine Fernbedienung. Der DUET 2 wird mit drei Batte-

Durch diese speziellen Elektrodeneigenschaften kann mit beiden Systemen das tieffrequente Restgehör erhalten werden.

TM

Abbildung 3 HybridL -Elektrode

Abbildung 4 SONATATI100 und FLEXEAS Elektrode Abbildung 5 FreedomTM HybridTM Sprachprozessor

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Cocktail-Party-Effekt Durch die akustische Versorgung des Gehörs wird ein feinstrukturiertes Wahrnehmen des Grundtones eines Sprechers möglich. Dadurch kann eine bekannte Stimme besser aus dem Stimmengewirr heraus erkannt werden.

Bessere räumliche Wahrnehmung und Orientierung im Raum

Die Patienten berichten über eine Verbesserung der räumlichen Wahrnehmung sowie über eine verbesserte akustische Orientierung im Raum, wenn eine zusätzliche akustische Stimulation zum CI stattfindet.

Geräuschquellen können leichter differenziert werden

TM

Abbildung 6 DUET 2 EAS Sprachprozessor

Verschiedene Tests zeigen, dass Geräuschquellen besser auseinandergehalten werden können, wenn eine zusätzliche akustische Stimulation zum CI erfolgt.

rien betrieben, die sowohl das Cochlea-Implantat als auch das Hörgerät mit Energie versorgen. Im Vergleich zu einem konventionellen CI wird der Energieverbrauch durch das Hörgerät bei beiden Systemen nicht merkbar erhöht.

Verbessertes Musikempfinden Einige Patienten berichten, dass die Freude an der Musik wieder ein Bestandteil ihres Lebens geworden ist. Sie können dabei Töne besser voneinander unterscheiden. Sogar das Erkennen von Instrumenten fällt ihnen leichter.

Hörbare Vorteile der elektrischakustischen Stimulation:

Verbessertes Sprachverstehen in ruhiger und geräuschvoller Umgebung

Aufgrund der besseren Frequenzauflösung bietet die Kombination aus elektrischem und akustischem Hören viele Vorteile. Bei der elektrischen Stimulation über ein CI werden einzelne Frequenzen in Frequenzbänder zusammengefasst, wodurch eine relativ grobe Frequenzauflösung entsteht. Eine akustische Stimulation für die erhaltenen Haarsinneszellen hingegen bietet zusätzlich eine feinere Frequenzauflösung im Tieftonbereich.

Die Patienten berichten über ein verbessertes Sprachverstehen in Ruhe, im Störschall und auch bei größerer Entfernung. Die Ergebnisse einer internationalen Studie (Abb. 7) der Fa. CochlearTM zeigen, dass das Sprachverstehen bei Hintergrundgeräuschen durch das Hybrid-SystemTM sich schon nach sechs Monaten enorm verbessert hat, verglichen mit dem alleinigen Gebrauch eines Hörgerätes.

Klangqualität

In Patienten-Berichten und klinischen Untersuchungen konnten einige entscheidende Vorteile festgestellt werden:

Patienten berichten, dass sich die Klangqualität wesentlich verbessert hat. Bei einer Veränderung Ihres Hörverlustes oder einer starken Verschlechterung Ihres Restgehörs können beide Systeme problemlos angepasst werden. Die Einstellung des Systems kann dann so verändert werden, dass auch der volle Frequenzbereich (Tiefton- sowie auch Hochtonbereich) komplett über das CI übertragen wird und man alle Frequenzen über das CI wahrnehmen kann. Dieses flexible Vorgehen ermöglicht eine Erhaltung des Sprachverstehens bei Hörveränderungen, ohne dass ein operativer Eingriff notwendig ist.

Abbildung 7

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Erfahrungsbericht Margret Janssen

Mein Leben und Hören mit Hybrid Seit Anfang 2009 trage ich auf der linken Seite das CochlearHybrid-System und seit Anfang 2010 auf der anderen Seite ein normales Cochlea-Implantat (CI) der Fa. Cochlear. Im Alter von zweieinhalb Jahren erkrankte ich an einer Hirnhautentzündung. Damals gab es noch nicht so viele Möglichkeiten wie heute. Meine Eltern gingen mit mir zu verschiedenen HNO-Ärzten, welche immer wieder Hörtests und andere audiologische Untersuchungen mit mir durchführten. In der Schule musste ich immer vorne sitzen, damit ich die Lehrer verstehen konnte. 1978 bin ich aus beruflichen Gründen von Ostfriesland nach Bad Nenndorf gezogen. Dort habe ich als Schwesternhelferin in einem Krankenhaus gearbeitet. Auf der Station war ein HNO-Arzt (Dr. Ebert), welcher mir den Rat gab, mich doch einmal in seiner Praxis untersuchen zu lassen. Diesen Rat habe ich dann auch angenommen. So bekam ich dann in den 80er Jahren mein erstes Hörgerät. Als dies nicht mehr ausreichte, habe ich mich an die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) gewendet. Nach einiger Zeit war es schließlich so weit, und ich erhielt im Sommer 2005 einen Termin zur Voruntersuchung. Per Post erhielt ich dann die Entscheidung: Bei mir sollte eine Hybrid-Operation durchgeführt werden. Ich wusste aber zu diesem Zeitpunkt noch zu wenig über die Hybrid-Versorgung. Deshalb ging ich bis 2008 immer wieder zur Kontrolle in die MHH. Eine Ärztin nahm sich die Zeit und erklärte mir das „Hybrid-CI“ genau. Danach habe ich mich für diese Operation entschieden.

Margret Janssen

Im Januar 2009 wurde die Operation durchgeführt und im Februar 2009 erfolgte die Erstanpassung des CIs. Das Hören mit dem CI habe ich zuerst als ungewohnt und zu laut empfunden. Es brauchte Zeit, sich daran zu gewöhnen, und das Hören wurde immer besser. Im Mai 2009 kam das Hörgerät zusätzlich zum CI auf dem implantierten Ohr hinzu. Dann wurde das Hören noch besser. Mit der Zeit lernte ich immer mehr neue Geräusche kennen und hören wie z. B. „Vogelzwitschern“. Hier musste ich zuerst meine Familie fragen, was das überhaupt für ein Geräusch war. Personen, welche mich zuvor nur mit Hörgerät gekannt hatten und mich nach der Hybrid-Operation wieder getroffen haben, sagten mir, dass ich vorher viel lauter gesprochen hätte und dies jetzt nicht mehr so sei.

Tag der offenen Tür im HZH 28. August 2010, 12 bis 18 Uhr Hörtests, Infos der Selbsthilfegruppen, Vorträge, tanzende Haarzellen, Gewinnspiel, Märchenland für Kinder, Sinneswerkstatt, Buttonmaschine, und, und, und... Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher HNO-Klinik der MHH und Hörzentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover

Das Hören ist nach der Hybrid-Implantation für mich viel besser geworden. Was momentan noch nicht so gut funktioniert, ist das Verstehen beim Auto fahren und in Situationen, wo durch mehrere Personen zu viel durcheinander geredet wird. Wenn ich aber mit meinem Hund auf dem Hundeplatz bin, klappt das Hören schon ganz gut. Ich bereue nicht, diesen Schritt gemacht zu haben. Margret Janssen (Text & Foto)

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V Nervenschwerhörigkeit

ABI und AMI – Hirnstammund Mittelhirnimplantat Von zentral-auditorischen Implantaten wie dem ABI (Auditory Brainstem Implant) oder dem AMI (Auditory Midbrain Implant) profitieren Patienten, deren Hörnerv nicht intakt ist und auch Patienten, deren Cochlea so stark verknöchert ist, dass kein CochleaImplantat (CI) mehr implantiert werden kann. In der Vergangenheit wurden vor allem NF2-Patienten ( Neurofibromatose Typ 2) mit diesen Implantaten versorgt, seit einiger Zeit aber auch Menningitis-Patienten mit stark fortgeschrittenen Verknöcherungen der Cochlea sowie Kinder mit nicht angelegten Hörnerven. Diese zentral-auditorischen Implantate wurden an der HNO-Klinik der MHH mit entwickelt und weltweit erstmals implantiert. Sie stellen für diese Patientengruppe die einzige Möglichkeit dar, das Hören wiederherzustellen.

fache Töne und Tonfolgen, wie sie aus der Cochlea an den Nerven geleitet werden, reichen nicht aus. Da die Elektrode im Bereich der neuralen, anders systematisch aufgebauten Hörbahn reizt, ist die Versorgung komplexer. Etwa zehn Prozent der ABI-Patienten können nach einer Eingewöhnungsphase wieder einfache Telefongespräche führen, die anderen Patienten werden durch das Lippenbild im hörenden Sprachverstehen unterstützt.

Beim ABI erfolgt die elektrische Stimulation durch einen flächig gearbeiteten Elektrodenträger mit bis zu 21 Kontakten, der direkt auf den Nucleus Cochlearis aufgelegt wird. Die anderen Komponenten des Implantats sowie der außen getragene Sprachprozessor sind direkt vom CI übernommen. Das Implantat wird häufig im Rahmen einer Tumorentfernung eingesetzt, es kann jedoch auch in einer separaten Operation eingesetzt werden. Da die Stimulation durch das ABI an einem zentraleren Punkt der Hörbahn erfolgt als die Stimulation durch das CI, ist die Reizung komplizierter. Ein-

Der relative Erfolg des ABI, besonders bei Patienten mit NF2, ist zum Teil erklärbar mit der Kompression des Hirnstamms durch den Tumor. Daher wurde in einer Zusammenarbeit mit dem Implantathersteller Cochlear Limited ein Implantat zur Stimulation des im Mittelhirn gelegenen Colliculus Inferior entwickelt. Dieser ist durch die Grunderkrankung nicht beeinträchtigt. Die ersten Ergebnisse mit diesem Auditory Midbrain Implant (AMI) stimmen optimistisch. Bisher wurden an der HNO-Klinik der MHH (in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Nordstadt in Hannover und Prof. Dr. Majid Samii vom INI Hannover) 39 Patienten mit einem ABI und fünf Patienten mit einem AMI versorgt. Unter den 39 ABI-Patienten befinden sich vier Erwachsene, die nach einer Meningitis nicht rechtzeitig mit einem CI versorgt wurden und nun nur noch mit Hilfe des ABI hören können. Außerdem wurden vier Kinder mit einem ABI versorgt, deren Cochlea oder Hörnerv nicht angelegt wurde. Das jüngste ABI-Kind ist zweieinhalb Jahre alt und macht erfreuliche Fortschritte.

„Leserbriefe“ Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis- oder Erfahrungsbericht veröffentlichen. Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen, Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das CI oder zu unserer Zeitung haben. Ihre Redaktion

Autor Gert Joseph

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Erfahrungsbericht Ragna Sprigade

Hirnstamm-Implantat - Meine Erfahrungen mit dem Hören vor und nach dem Erhalt eines ABI Ich möchte mit der Geschichte meines zweiten Lebens beginnen, das ganz anders ist als das erste. Es begann, als ich 53 Jahre alt war und mich physisch und psychisch auf dem Höhepunkt fühlte. Ich erkrankte an Meningitis; beide Innenohren waren lahm gelegt - sowohl die Schnecke als auch das Labyrinth. Die Meningitis ließ mich aber immerhin am Leben und verschonte mein Gehirn. Innerhalb von vier Tagen war ich taub und hatte auch kein Gleichgewichtsempfinden mehr. Als die Entzündung des Innenohrs (erst) nach einem halben Jahr abklang, war die Verknöcherung der Schnecke schon sehr weit fortgeschritten.

gen, weil ich in einer zwanglosen geselligen Runde keine Chance zum Verstehen hatte. Ich konnte nur ab und zu mit jeweils einem Kollegen/einer Kollegin essen oder Kaffee trinken gehen. Meine Taubheit ließ mich auch in gefährliche Situationen geraten; beispielsweise gab es bei uns im Gebäude Feueralarm, von dem ich nichts mitbekam. Es dachte auch keiner der Kollegen daran, mich zu verständigen. Meine Studentin wollte gerade das Gebäude betreten, als die Kollegen schon draußen waren. Sie vermisste mich unter ihnen und durchschaute die Situation sofort. Über einen Schleichweg erreichte sie mein Zimmer und verständigte mich. Zum Glück war nichts passiert; das Feuer in der oberen Etage war unter Kontrolle. Erst nach diesem Vorfall wurde ein Feuermelder mit Lichtsignal in meinem Zimmer installiert, der aber meist ohne besonderen Grund losging und mich beim Arbeiten störte.

Trotz nicht eindeutiger Befunde bezüglich der Hörnerven wurde mir an der Charité (Berlin) rechts ein CochleaImplantat eingepflanzt, so gut es eben bei dem Zustand der Schnecke möglich war. Leider war es kein Erfolg – ich konnte nicht wirklich hören, nahm nur eine Vibration wahr, die mein Gehirn in Dröhnen übersetzte, für alle Geräusche gleich. Lang – kurz, stark – schwach, das war alles, was mich aus der akustischen Außenwelt erreichte; das war aber immerhin schon mehr als vorher. Mir half, dass ich sehr guten Einzelunterricht im Absehen erhielt, so dass die direkte mündliche Verständigung nicht unmöglich, wenn auch sehr anstrengend war. Mit meinen Töchtern wurde auch das Fingeralphabet genutzt, das beide schnell erlernten.

Fachliche Beratung ist unverzichtbar Auf beharrliches Anraten einer CI-Patientin entschied ich mich für eine Reha in Bad Berleburg. Dort schöpfte ich Hoffnung auf ein CI mit parallel array (anderer Zugang für eine zweite Elektrode wg. Verknöcherung durch Meningitis) für das linke Ohr.

Als Ertaubte unter Normalhörenden

Zu diesem Zweck wandte ich mich der MHH zu, wo mir auch Hoffnung gemacht und ein Termin für die OP vereinbart wurde. Zum Glück war Professor Lenarz, der mich operieren wollte, misstrauisch gegenüber den Befunden und bestand auf einem Test direkt vor der OP. Dieser fiel negativ aus. Es wurde ein PET-Scan veranlasst, der zweifelsfrei ergab, dass beide Hörnerven nicht funktionsfähig waren. Ein zweites CI hätte also auch keinen Erfolg gehabt. Im gleichen Zug wurde mir aber das ABI angeboten. Meine erste Reaktion war Entsetzen und Furcht. Ich war doch froh, dass mein Gehirn bei der Meningitis verschont geblieben war und nun ein Eingriff direkt am Gehirn! Aber ich studierte die Berichte im Internet und ließ mich noch einmal eingehend in Hannover beraten. Frau Dr. Lesinski-Schiedat (damals noch keine Professorin) machte mir - wirklich sehr geduldig - die Chancen klar und bot mir sogar an, Fragen auch am Wochenende noch zu beantworten. Auf der Heimfahrt hatte ich dann den Beschluss gefasst, es zu wagen. Ich wusste: Der Zeitpunkt (61 Jahre) war noch günstig für mich, es war ein erfahrenes, ausgezeichnetes Team und es war die letzte Chance für mich, überhaupt noch etwas hören zu können. Mir wurden keine großen Erfolge prophezeit, aber allein das Wahrnehmen von Geräuschen und die Unterstützung des Absehens würden für mich einen enormen Gewinn darstellen. Mir wurde auch mitgeteilt, dass ich die erste Patientin mit ABI in Deutschland sein würde, die vorher keine Neurofibromatose 2 hatte.

Ansonsten wurde schriftlich kommuniziert. Bis zu meinem Ruhestand 2005 habe ich 39 Jahre lang an der Humboldt-Universität zu Berlin Englischkurse für Studenten aller Fachrichtungen gegeben; glücklicherweise hatte mich schon vor der Ertaubung auf das Akademische Schreiben spezialisiert. Die Arbeit nahm ich eineinhalb Jahre nach der Erkrankung und gleich nach einer Reha in Rendsburg wieder auf. An der Arbeitsstelle hatte ich eine ausgezeichnete studentische Hilfskraft als Arbeitsassistentin, die in Sitzungen für mich mitschrieb. In Diskussionen hatte ich es sehr schwer, weil es so schnell ging. Ich bin zwar ein schneller Leser, war aber trotzdem im Hintertreffen, wenn ich etwas beisteuern wollte, weil die Kollegen dann oft schon bei einem anderen Thema waren. Dazu kam, dass sie immer wieder vergaßen, dass ich ertaubt war, weil sie mich ja von vorher als gut hörend kannten. Im Unterricht (Englisches Akademisches Schreiben) übernahm meine Assistentin den direkten Kontakt mit den Studenten, falls etwas nicht funktionierte. Bei mir hätte es zu lange gedauert (Zeit wäre dem Unterricht verloren gegangen). Der eigentliche Unterricht, bei dem wir zur Verständigung ein Konferenzprogramm nutzten, fand im Computerpool statt; die Arbeiten der Studenten und meine Kommentare dazu wurden über E-Mail verschickt. Natürlich gab es keine geselligen Kontakte mit den Kolle-

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Nebenwirkungen nach der OP Am Tag vor der OP wurde noch einmal eine MRT-Untersuchung durchgeführt, für die der Magnet des CIs kurzzeitig entfernt wurde. Dann erfolgte die OP, die zwischen acht und zehn Stunden dauerte, weil der technische Aufbau und das ständige Überprüfen sehr viel Zeit kosteten. Ich kam auf der Intensivstation zu mir. Da ich aus den Informationen im Internet wusste, dass mit unangenehmen, aber vorübergehenden Nebenwirkungen zu rechnen war, wunderte ich mich nicht, dass die Welt auf dem Kopf stand, doppelt erschien und sich leise hin- und herwiegte. Angeblich ist das auf die Reizung von Seh- und Gleichgewichtszentrum beim Durchführen der Elektroden vom Labyrinth zum Hörkern zurückzuführen. - Die Welt stand einige Stunden später wieder auf den Füßen, das Doppeltsehen hielt noch etwa 14 Tage an, das Schwanken, das eine ständige leichte Übelkeit verursachte, etwa auch so lange; ein Flimmern an der Peripherie beim Augendrehen blieb noch einige Wochen.

Ragna Sprigade

Vor der Entlassung durfte ich noch die vier Probetöne hören, die ersten wirklichen akustischen Signale seit meiner Erkrankung vor sieben Jahren. Die Einheilung dauerte rund zwei Monate. Dann kamen die Ersteinstellung und die klinische Reha in Hannover. Bei der Ersteinstellung - und auch später, wenn Elektroden überprüft werden - muss ein Venenzugang gelegt werden und ein Arzt anwesend sein, falls es irgendwelche gefährlichen Auswirkungen gibt. Bei mir mussten einige Elektroden abgeschaltet werden, weil das Augenflimmern stärker wurde oder unbestimmte Angstgefühle auftraten. Ich fand es sehr schwer, die Tonhöhen der einzelnen Elektroden einzuordnen, weil die Töne von unterschiedlicher Qualität waren – die meisten zirpten, aber einige quakten.

Ich konnte sogar beim Telefontraining die Antwort auf Entscheidungsfragen (Ist die Hose rot oder blau?) verstehen. Zu Hause hatte ich dann einmal in der Woche Hörtraining in der Logopädie-Schule, das mir sehr weiterhalf.

Erste Höreindrücke, Sprache und Stimme

Den Vorschlag, es bei einer Einstellung mal mit einem Text zu versuchen, mochte ich nicht ernst nehmen. Es ging aber tatsächlich gar nicht so schlecht und wurde von Einstellung zu Einstellung besser. Beim Hörtraining gelang es mir sogar, das Thema und den roten Faden eines kurzen Textes zu erfassen, und bei den immer noch nötigen Nachfragen klärte sich dann der Rest. Ich konnte mich auch am Telefon mit einer bekannten Person mit viel Nachfragen verständigen und verstand Sprecher im Fernsehen, falls ihr Gesicht zu sehen war, teilweise ganz gut, sogar ohne Untertitel. Aus dem Off verstand ich einzelne Brocken.

Es wurde zusehends leichter, sich mit einer Person in ruhiger Umgebung zu unterhalten; die Unterstützung des Absehens trat wirklich ein. Wir mussten immer weniger aufschreiben, und es war längst nicht mehr so anstrengend wie vorher. Das galt für Zuhause wie auch für die Arbeit. In Sitzungen und im Unterricht brauchte ich aber nach wie vor einen Assistenten.

Texte verstehen

Das erste Hören war sehr merkwürdig, Autos zirpten, Menschen trillerten, dazu kam ein grunzender Tinnitus nach dem Getriller. Aber ich konnte genau hören, wenn eine Mitpatientin den Reißverschluss ihrer Tasche öffnete und schloss. Ich hörte etwas im Fahrstuhl, das wohl die Ansage war und das ich bei meinen vorherigen Aufenthalten in Hannover gar nicht hatte feststellen können. Auf der Rückfahrt im Auto konnte ich den Blinker-Ton hören und auch den Navigator, ohne ihn allerdings zu verstehen. Das war schon sehr beeindruckend für mich. Zu Hause tickte unser Hund, statt zu bellen. Aber ich konnte schon die Klingel hören, was eine enorme Erleichterung für mich war; vorher musste ich die Tür im Auge behalten, wenn jemand sich angesagt hatte.

Prozessorwechsel Als mein Sprachprozessor (Esprit) kaputt ging, bekam ich einen neuen des gleichen Typs. Der klang aber anders. Das warf mich etwa um ein halbes Jahr zurück, was sehr frustrierend war. Ich stieg dann auf den Typ Freedom um, weil mir der Klang weicher und musikalischer erschien. Allerdings klang auch alles verschwommener. Aus Erfahrung wusste ich, dass es eine ganze Weile dauern würde, bis ich mich an ihn gewöhnt hätte. Und wirklich: es

Nach etwa drei Monaten begann Sprache nach Sprache zu klingen, aber Stimme nicht nach Stimme – es war alles flach und heiser. Bei der Reha in Berleburg konnte ich dieses Mal wirklich am Hörtraining teilnehmen. Das Mal davor war es lediglich eine Übung im Absehen. Ich schwamm in der schwächeren Gruppe mit und schlug mich wacker.

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Voraussage: Unterstützung des Absehens Stand: Trifft voll und ganz zu. In ruhiger Umgebung und bei Personen mit gutem Mundbild und klarer Aussprache sind Nachfragen nur noch selten nötig. Aufschreiben ist passé, außer bei einigen Personen und Fremdsprachen. Bei einem Vortrag ohne Mitschrift konnte ich ca. 80 Prozent verstehen, weil ich nahe am Sprecher saß; es war aber äußerst anstrengend. Im Hörtest ist das Textverständnis mit Absehen und Hören so gut wie bei Guthörenden. Ich kann auch vorgelesene Texte (auch auf Englisch) gut mitlesen. Beim Fernsehen fällt mir auf, welche Unterschiede es zwischen gesprochener Sprache und Untertiteln gibt, und ich verstehe die Unterschiede. Ich brauche aber natürlich nach wie vor Untertitel.

dauerte etwa zwei Jahre, bis ich das Gefühl hatte, wieder etwa so weit zu sein, wie mit dem Esprit. Dafür aber war das Musikhören erleichtert; das war der große Gewinn. Es klingt natürlich nicht so wie früher. Ich kann auch keine neue Melodie erkennen; mir bekannte nur, wenn sie wirklich einfach sind, wie beispielsweise Kinderlieder. Ich höre aber zumindest einen vibrierenden Ton, nicht wie beim Esprit kurze, abgehackte Töne, wenn ein Sänger einen langen Ton singt. Und die Stimmung des Stücks erreicht mich – getragen, feierlich, übermütig, graziös etc. Es ist (noch?) kein wirklicher Genuss; eher eine intellektuelle Übung und Analyse. Es ist zumindest angenehm und kein lästiges Geräusch mehr wie beim Esprit.

Zusammenfassend: Voraussage und heutiger Stand

Musik: Dies ist ein angenehmes Extra, das durch eine Voraussage nicht erfasst wurde.

Voraussage: Geräuschwahrnehmung und Erkennung Stand: Wahrnehmung, wenn nicht zu weit entfernt, ca. 100%; Erkennung weniger gut; Autos, Flugzeuge, Klingel, Telefon, Hundebellen oder Stimmen (auch von Vögeln) usw. sind zu erkennen; jedoch keine Erkennung individueller Stimmen (auch der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Stimmen ist schwer zu erkennen). Natürlich ist kein Richtungshören möglich. Allerdings würde ich nun auf keinen Fall den Feueralarm überhören.

Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, diesen Schritt zu wagen, der mir - bei allen noch vorhandenen Einschränkungen - eine ganz neue Lebensqualität ermöglicht. Allerdings weiß ich, dass meine Hörerfolge mit dem ABI leider nicht typisch sind, sondern eine große Ausnahme darstellen. Ragna Sprigade

CHT!!N! U B E G S U A Jetzt schon mal Hvormerken! ∙ Vorankündigung ∙ Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung E UNTE INFOS SIE ITERE WENachdem wir am 06.03.2010 so erfolgreich mit der Firma MED-EL und am 05.06.2010 mit der Firma Cochlear ein Seminar durchführten, ist jetzt für den 11.09.2010 ein Seminar mit der Firma Advanced Bionics vorgesehen.

Technisches Anwenderseminar für CI-Träger mit einem System von Advanced Bionics am 11.09.2010 Im HZH wollen wir die sehr guten räumlichen und technischen Möglichkeiten nutzen, um Zusatztechnik für das CI vorzustellen und praktisch auszuprobieren. Folgende Stationen sind beabsichtigt: 1) Zusatzausrüstung und Anschlussmöglichkeiten für mein AB-CI 4) Telefonieren über Skype 5) Fernsehen und Musik / Hörbücher 2) Telefonieren mit Handy 6) FM-Anlagen 3) Telefonieren im Festnetz Außerdem gibt es einen Informationsstand der Firma Humantechnik mit u. a. Lichtwecker, Türklingel, Feuermelder etc. und das Angebot der Firma Kind in ihren Räumen. Wir stellen einige Möglichkeiten vor, wie Sie im Alltag besser zurechtkommen können. Falls Sie bereits eine gute technische Lösung für das eine oder andere Hörproblem gefunden haben, möchten wir Sie einladen, Ihr Gerät (Telefon, Handy…) mitzubringen und vorzustellen. Bitte bringen Sie in jedem Fall Ihr Audiokabel mit und überprüfen Sie, ob die T-Spule an Ihrem Prozessor aktiviert ist. Weitere Informationen dazu werden wir auf unserer Homepage www.hcig.de veröffentlichen. Bitte melden Sie sich für die Folgeseminare (alle Hersteller) bei Herrn Klokemann zum Eintrag in die Vomerkliste an. Sie werden dann direkt infomiert, wenn das nächste Seminar stattfindet. Ingo Klokemann, Hörzentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover Tel.: 0511/532-6802, Fax: 0511/532-6833, E-Mail: [email protected]

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t g a r f e g h c a N …bei Frau Prof. Dr. Lesinski-Schiedat im Hörzentrum Hannover Was sollte ein Ratsuchender machen, der gerne wissen möchte, welches Hörsystem für ihn infrage kommt? Am besten wäre es, wenn sich ein Ratsuchender mit der Kopie einer Hörprüfung im Hörzentrum per E-Mail oder per Fax/Post meldet. Anhand der Hörprüfung können wir entscheiden oder empfehlen, ob sofort eine zwei- bis dreitägige Voruntersuchung sinnvoll ist oder ob wir noch weit von einer elektrischen Hörprothese (z. B. dem CI) entfernt sind. Im zweiten Fall wäre dann eine sehr ausführliche ambulante Vorstellung zu planen. Bei der Möglichkeit der Planung wird dem Patienten mindestens eine zusätzliche Anreise erspart, da bereits beim Erstkontakt sehr viel Wissen von und um den Patienten erarbeitet werden kann, um schon eine sehr klare Empfehlung auszusprechen - auch nach einem ambulanten Besuch.

produktiv entlastetet werden und zu ihrem Ziel kommen, nämlich einem besseren Hören und Verstehen.

Nachgefragt

Bei der stationären Voruntersuchung wird ein so genannter „Promotoriumstest“ gemacht. Dieser Test wird nicht überall durchgeführt oder in einem anderen Verfahren. Verursacht der Test Schmerzen und warum ist er in dieser Form so wichtig? Wir haben seit vielen Jahren sehr große Erfahrung auf diesem Gebiet. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, dies zu erläutern (in aller Kürze): 1. Der Promontoriumstest ist kein einzelner Test, sondern er besteht aus zwei Teilen. Beide Teile benutzen eine (!) Elektrode, die durch das Trommelfell einmal (!) gestochen wird. Natürlich in örtlicher Betäubung. 2. Der erste Teil beinhaltet die Electrocochleographie (ECochG). Nach akustischer Stimulation wird über die Elektrode die Restfunktion der Hörschnecke gemessen, indem der ausgelöste Strom der Haarzellen gemessen wird. Es ist das einzige Verfahren, welches beispielsweise bei Kindern, sofern OAE (otoakustische Emissionen, eine Messmethode für die Haarzellen) nicht mehr registrierbar sind, eine hochgradige cochleäre Störung diagnostizieren kann. Alle Untersuchungen, bei denen sie nicht gemacht wird, können NIE zwischen cochlärer und/oder neuraler Schwerhörigkeit unterscheiden und gehen bei jedem Patienten das Risiko ein, eine neurale Schwerhörigkeit zu übersehen, die nach der Hörschnecke entsteht und entsprechend therapiert werden muss. Das halte ich für ein großes Risiko und möglicherweise dann auch für einen Diagnostikfehler. 3. Der zweite Teil beinhaltet die direkte künstliche elektrische Stimulation der Hörnerven (Promontoriumstest) über die gleiche Elektrode. Sie wird nun elektrisch gereizt. Hier muss der Patient mitarbeiten können, indem er ansagt, ob er etwas hört, was er hört und ob er etwas spürt. Dies

Muss dazu etwas mitgebracht werden? Bei gesetzlich Krankenversicherten wird ein Überweisungsschein (mit Kennzeichnung „E“ - wie ermächtigt) benötigt. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Sofern frühere Untersuchungsergebnisse vorliegen, können sie mitgebracht werden. Es werden aber alle notwendigen Untersuchungen aktuell in der Klinik durchgeführt, um auch auf Grundlage dieser umfassenden aktuellen Ergebnisse Auskünfte erteilen zu können. Muss der Haus-HNO-Arzt eine solche Überweisung ausstellen oder kann es da Schwierigkeiten geben? Was soll als Grund für die Untersuchung angegeben werden? Ein Arzt hat keine Möglichkeit, eine Überweisung zu verweigern. Ein einfaches Argument überzeugt jeden Facharzt: Das HZH möchte kein Konkurrent für den HNO-Facharzt sein, sondern ein Assistent. Alle Patienten werden weiter Ihren Facharzt brauchen - aber wir können helfen, dass alle

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Nachgefragt / Erfahrungsbericht Stephan Geißler sorgungsvertrag für ihre Versicherten in Deutschland mit entsprechenden Kliniken ausgehandelt.

Nachgefragt

ist nur Menschen möglich, die in einer solchen Situation mitarbeiten können, also Erwachsenen oder Jugendlichen und jenen, die schon einmal gehört haben. Den Test mit Gehörgangselektrode anzubieten, halten wir für falsch. Dabei wird nämlich die Elektrode in den äußeren Gehörgang gelegt, und somit spürt der Patient mit Sicherheit zuerst den Strom, bevor er etwas hört. In einer wissenschaftlichen Arbeit haben wir beide Test durchgeführt und mussten feststellen, dass mehr als zwei Drittel der Patienten zunächst mit der Gehörgangselektrode etwas im Gehörgang gespürt haben und keinen Höreindruck angeben konnten - auch nicht, nachdem der Strom erhöht wurde. Bei den gleichen Patienten war dies im Nadeltest nicht der Fall.

Wenn eine solche oder ähnliche Untersuchung schon einmal gemacht wurde, ist es empfehlenswert, diese zu wiederholen? Die technische Entwicklung schreitet sehr schnell fort und es gibt auch immer wieder neue Untersuchungs- und Therapiemöglichkeiten. Man sollte sich nochmals zu einem Arztgespräch anmelden, dann kann entschieden werden, ob weitere Untersuchungen empfehlenswert sind. Anmerkung der Redaktion Anliegen mit unserem Schwerpunktthema „Hörsysteme“ ist es, allen von einer Hörminderung Betroffenen aufzuzeigen, dass es nicht nur eine Hilfsmöglichkeit gibt, sondern mehrere. Damit auch, Mut zu machen, sich gründlich untersuchen zu lassen. Für diese Thematik und Zielsetzung haben sich aufgrund unserer ausdrücklichen Bitte die Autoren bereit erklärt, einen Beitrag für die „CI-Impulse“ zu schreiben. Wir hatten darum gebeten, dass keine umfassende wissenschaftliche Darstellung erfolgt, sondern eine Kurzfassung, aus der erkennbar wird, dass es diese Möglichkeiten gibt. Weitergehende Informationen sind dann auch z.B. in den Kliniken direkt abrufbar.

Verpflichtet diese Voruntersuchung zu irgendetwas, z. B. einer Operation? Nein, sie verpflichtet zu nichts. Der Patient kann die Ergebnisse in Ruhe zuhause für sich selber verarbeiten und mit Personen seines Vertrauens (z. B. dem Haus-HNO-Arzt) besprechen. Zu einer weitergehenden Therapie kann er sich dann wieder anmelden. Ist es für die anschließende Nachsorge oder akute Behandlung wichtig, dass die Klinik wohnortnah liegt? Nein, die Komplikationen und somit die akuten Behandlungen wie auch der Bedarf, etwas Spezifisches zu unternehmen, sind so selten, dass die Wohnortnähe nahezu überhaupt keine Rolle spielt. Vielmehr ist es von großer Bedeutung, dass Erfahrung und Qualität des Personals breit angelegt sind. Dies haben die führenden Krankenkassen in Deutschland auch erkannt. Sie haben einen speziellen Ver-

Wir danken allen Autoren/Autorinnen sehr herzlich für ihre Mitwirkung! Die Redaktion

Erfahrungen mit unterschiedlichen Hörhilfen Mit 40 Jahren bekam ich mein erstes Hörgerät für das rechte Ohr. Aus optischen Gründen entschied ich mich für ein „Im-Ohr-Gerät“. Schon zwei bis drei Jahre später benötigte ich auch eine Hörhilfe für das linke Ohr. Die Hörschwäche setzte sich kontinuierlich auf beiden Seiten weiter fort. Aus den „Im-Ohr-Geräten“ wurden bald „Hinter-dem-Ohr-Geräte“, weil größere Verstärkung notwendig wurde. Durch das Tragen von Hörgeräten mit verschiedener Verstärkung kam es dazu, dass ich mich zum Beispiel beim Singen nur mit dem linken beziehungsweise rechten Ohr in verschiedenen Tonlagen hörte. Die Geräte damals waren noch reine Breitbandverstärker. Allerdings wurde auch mit diesen Geräten schon versucht, die Frequenzbereiche anzuheben, die das Gehör mehr oder weniger schwach wahrnahm. In meinem Stephan Geißler

Lebenskreis kam ich gut damit zurecht. Als Liebhaber klassischer Musik hatte ich immer den Eindruck eines natürlichen Musikhörens. Für den Tennissport braucht man die Verständigung über akustische Signale vom Gegenspieler. Hiermit hatte ich zu diesem Zeitpunkt wenige Probleme. Ebenfalls problemlos war das Telefonieren, vorausgesetzt, ich hielt den Lautsprecher des Telefonhörers direkt ans Mikrofon des Hörgerätes.

Stärkere Hörhilfen wurden zunehmend erforderlich Mit fortschreitender Schwerhörigkeit wurden die Hörhilfen immer stärker. Gleichzeitig machte die Technik enorme Fortschritte. Mit den digitalen Geräten kam ich gut zurecht. Selektive Gespräche waren problemlos. Allerdings mied ich zunehmend gesellschaftliche Veranstaltungen mit hohem Geräuschpegel. Im weiteren Verlauf der Schwerhörigkeit bekam ich dann auch zunehmend Probleme in Besprechungen mit mehreren Teilnehmern. Die Teilnehmer zum Beispiel saßen zu weit von mir weg beziehungsweise sprachen zu leise. Nun half ein externes Mikrophon von Pho-

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nak weiter. Mit dem „Handy-Mic“ kam ich dann sowohl im Beruf als auch im Privatleben sehr gut über die Runden. Mit dem Handy-Mic konnte ich mich auch direkt an das Fernsehgerät oder an HiFi-Geräte anschalten und damit in normaler Lautstärke Fernsehsendungen etc. verfolgen. Zum Telefonieren stellte mir mein Arbeitgeber eine drahtlose Kopfgarnitur zur Verfügung, wie diese auch Telefonistinnen benutzen. Damit kam ich beim Telefonieren gut zurecht.

dass ich plötzlich nicht mehr nachfragte „Wie bitte, was hast du gesagt?“ Offensichtlich war mein Hören nur mit dem Sprachprozessor inzwischen besser als zuletzt in der Kombination mit dem Hörgerät. Mit dem Sprachprozessor wird dem Träger Hören in hoher Kultur angeboten. Sprachfrequenzen und auch andere normale Umweltgeräusche werden klar und charakteristisch wiedergegeben. Zurzeit bin ich in der Phase des Lernens, die Signale des neu implantierten CI zu verarbeiten. Viel zu schnell hatte ich mich auf die bilaterale Versorgung konzentriert und musste feststellen, dass ich in den vier Wochen der beidseitigen Versorgung keine Fortschritte mehr im Hören mit dem neu implantierten CI gemacht hatte. Deshalb trage ich momentan nur noch diesen neuen Sprachprozessor. Verstehen kann ich eigentlich alles. Die Sprachen allerdings klingen noch unnatürlich hoch. Das anfänglich begleitende Rauschen ist verschwunden. Der Tinnitus hat sich auch wieder beruhigt und ist wieder wie gewohnt mal da oder auch nicht. Vögel und sonstige Umweltgeräusche hören sich inzwischen einigermaßen „normal“ an. Ich glaube - und da bin ich sehr zuversichtlich - dass mich „Hören vom Feinsten“ erwartet.

Mit CI und Hörgerät zurück in die Welt des Hörens 2005 bekam ich dann rechts ein CI. Die Zeit bis zur Erstanpassung des Prozessors konnte ich gut mit dem Handy-Mic und dem Hörgerät links überbrücken. Nach einigen Monaten wurde mein Ohr mit dem neuen Sprachprozessor zum dominanten Ohr. Zunächst war ich über Geräusche überrascht, die ich nicht mehr kannte (z. B. Kochen von Wasser). Aber ich kam wieder in die Welt des Hörens zurück. Nach einigen Änderungen bei den ersten Nachsorgen war mein Hören „perfekt“, nachdem ich auch das Hörgerät links durch ein moderneres und stärkeres ersetzt hatte. Klare Verständigung und vor allem die Charakteristik der einzelnen Stimmen waren für mich wieder absolut zu hören. Man konnte mir wieder etwas zurufen und ich verstand es. Der Versuch, wieder ins Konzert zu gehen, wurde zum Erfolg. Ich stellte aber fest, dass Musik mit dem Sprachprozessor sehr „flach“ klang. In der Kombination beider Geräte, in der Lautstärkeeinstellung 3/4 Hörgerät und 1/4 Sprachprozessor, war ich dann vom Konzert begeistert.

Stephan Geißler (Text & Foto)

News

Advanced Bionics teilt mit:

Weg vom Handy-Mic

C1-Harmony für ALLE: Nach der erfolgreichen Einführung des C1-Harmony für Kunden mit der CIS-Strategie, ist es nun auch für Kunden mit der SAS-Strategie möglich, auf das neue HdO-System zu wechseln. Erste Anpassungen von SAS-Kunden zeigen dabei hervorragende Ergebnisse. Falls Sie an einem Prozessorwechsel interessiert sind, wenden Sie sich bitte ab Anfang September an Frau Sabina Bednarz unter sabinab@advancedbionics. de oder Tel. 0511/5700882, bzw. Telefax 0511/5700883.“

Der Prozess der Hörschwäche auch auf dem linken Ohr setzte sich fort. Zuletzt konnte ich mich allein nur mit dem Hörgerät im linken Ohr nicht mehr verständigen. Damit hatte ich nur noch in Verbindung mit dem Sprachprozessor den Eindruck des räumlichen Hörens. Das Hören mit dem Prozessor im Alltag funktionierte gut. Auf die Handhabung des Handy-Mic konnte ich weitestgehend verzichten. Wegen der umständlichen Anschaltung an den Sprachprozessor und der Handhabung – man muss das Handy-Mic jedem Gesprächsteilnehmer Richtung Mund halten – benutzte ich es nur noch bei Versammlungen und Tagungen. Zum Telefonieren gebrauchte ich einen Telefon-Adapter, den ich direkt an den Prozessor „anstöpseln“ konnte. Bei einer weiteren Nachsorge lies ich mir ein abgedämpftes Programm auf einen Programmplatz des Prozessors aufspielen, um auch in lauter Umgebung direkten Gesprächen einigermaßen folgen zu können.

„ClearVoice – Hören im Störlärm leicht gemacht! Seit einigen Monaten ist es in der MHH möglich, dass Kunden mit einem Harmony-Prozessor bei Nutzung der Sprachverarbeitungsstrategie HiRes120 den zusätzlichen Modus ClearVoice aktivieren lassen. ClearVoice bietet dabei die Möglichkeit, in geräuschvoller Umgebung einen Sprecher wesentlich leichter zu verstehen. Dabei werden durch ClearVoice die Umgebungsgeräusche systematisch analysiert und aus dem Nutzsignal heraus gerechnet. Wer mehr über ClearVoice erfahren möchte, wendet sich bitte an die Mitarbeiter des ABShops im HZH, die Mitarbeitern der MHH, besucht die (bisher noch) englischsprachige Website: http://www. advancedbionics.com/CMS/uk/ClearVoice.aspx oder liest den Artikel von Frau Urban aus Ciimpulse 2/2010.

Hören „in hoher Kultur“ mit Sprachprozessor Im April 2010 bekam ich das zweite CI. Nun war ich bis zur Erstanpassung des zweiten Sprachprozessors darauf angewiesen, ausschließlich mit dem „alten“ Sprachprozessor rechts zu hören. Ich selbst habe es nicht bemerkt, aber meine Umgebung hatte es als bemerkenswert empfunden,

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Erfahrungsbericht Jutta Thiele

Ich kann wieder hören! Vor einigen Jahren erhielt ich die Diagnose eines HNO-Arztes: „An Taubheit grenzend.“ – Können Sie sich vorstellen, wie verzweifelt ich war? Ein glücklicher Zufall brachte mich in die MHH, wo ich etliche Tests und Voruntersuchungen durchlaufen musste. Die Operation überstand ich schmerzfrei. Ich hatte keinerlei Erwartung, als der erste Tag der fünftägigen Anpassung mit einigen technischen Einstellungen am Computer begann und ich anschließend mit meinem ersehnten Cochlea-Implantat zum Hörtraining gebracht wurde. Der Hörpädagoge hatte eine CD aufgelegt. Die Frage, ob ich etwas hörte, musste ich verneinen. Ich war ein wenig geschockt, aber er machte mir Mut. Wir übten mit Worten und Sätzen. Auch das fand ich nicht sehr ermutigend. Am zweiten und dritten Tag hörte ich allmählich die Stimme auf der CD, konnte aber die Worte nicht richtig verstehen. Mein Eindruck war zunächst: Bei mir funktioniert nicht alles so, wie es soll – auch wenn mir geduldig erklärt wurde, dass mein Hörnerv erst aus dem Tiefschlaf erweckt werden müsste und die Lautstärke erst nach und nach gesteigert werden könnte. Gleichwohl spazierte ich von Anfang an auf dem Klinikgelände umher und konnte dabei immer mehr Geräusche auffangen, die ich größtenteils zuordnen konnte. Es war einfach herrlich! Menschen zuzuhören ließ bei mir den Eindruck aufkommen: „Das Hören klappt ja schon richtig gut“. Ich war sprachlos und dankbar. Den vierten Tag des Hörtrainings werde ich in meinem Leben nie vergessen. Plötzlich hörte ich die Stimme meines Pädagogen, der mir gegenüber saß, d i r e k t in meinem Ohr beziehungsweise Cochlea-Implantat.

Jutta Thiele

konnte. Können Sie sich das schöne Gefühl vorstellen, plötzlich sogar hinter sich eine Stimme zu hören und auch noch zu verstehen? Das ist überwältigend! Meine Enkelkinder konnte ich im Laufe der Zeit immer besser verstehen. Und mein Musikgehör versetzt mich immer mehr in Erstaunen. Ich genieße die Musik. – Beim Telefonieren mache ich es mir ein wenig zu einfach. Ich telefoniere mit dem schlechten Ohr, das Ohr ohne Implantat. Ich stelle dann das Telefon auf Mithören (Lautsprecher), sodass mein Implantat-Ohr mit hören kann. Und schon habe ich keinerlei Schwierigkeiten mehr und höre alles. Ich gebe zu, es ist reichlich bequem.

Da machte es Klick: Ich hatte begriffen, was für ein Wunderwerk der Technik ich mein Eigen nennen durfte. – Meine Begeisterung und Dankbarkeit steigern sich zunehmend, wenn ich an die Fortschritte denke, die ich auf dem Wege des neuen Hörens machen durfte. Ich hörte plötzlich Vögel singen, Frösche quaken, Gläser klingen, das Telefon klingeln, die Blätter in den Bäumen rascheln wie auch die Schritte auf dem Asphalt. Ich hörte den Menschen zu und konnte immer mehr verstehen, was ich vorher nie hören konnte. Ich habe so viele herrliche Erlebnisse gehabt; mein Kopf ist randvoll von ihnen.

Ich habe nie erwartet, solche Ergebnisse zu erzielen bzw., dass aus der Technik soviel Potenzial heraus zu holen wäre. Ich nehme heute an Gruppengesprächen teil, treffe mich mit Menschen in Lokalitäten – trotz der Geräusche – und bin dankbar für mein neues Leben. Dieses winzige Gerät, so groß wie ein Zwei-Euro-Stück, hat mein Gehör gerettet und mir ein ganz normales Leben ermöglicht. Es ist wie ein Wunder der Technik.

Kurz danach saß ich bei einer Geburtstagsfeier mit sieben Leuten an einem Tisch und konnte an dem Gespräch teilnehmen und alles verstehen. Oder in der Kirchengemeinde, mein Platz war in der letzten Reihe, dort waren die Kopfhörer installiert. Alles staunte, als ich ganz selbstbewusst in der vierten oder fünften Reihe saß und alles verstehen

Jutta Thiele (Text & Foto) Scheteligstraße 23 23570 Lübeck-Travemünde

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Fachbeitrag

Warum CI nicht „überall“ operieren lassen? Allgemein gilt für operative Maßnahmen dasselbe wie für handwerkliche Tätigkeiten: Wer eine Sache besonders oft macht, der wird sie – angemessene Geschicklichkeit vorausgesetzt – mit der Zeit auch besonders gut machen. Operieren kann man nicht aus Büchern lernen, man lernt es durch häufige Durchführung. Es ist auch auf keinen Fall so, dass „ein guter Operateur“ „alles“ gut operieren kann. Das gibt es nur im Fernsehen. Auch ein sehr erfahrener Chirurg wird neue Eingriffe erst einstudieren müssen. Beispielsweise trainieren wir an der MHH-HNO neue Implantationstechniken mit neuen Implantaten grundsätzlich zunächst und sehr viel am anatomischen Präparat. Cochlea-Implantat-Operationen wiederum sind (noch) keine Alltags-Operationen – anders als etwa Mandeloperationen, die seit Jahren und mehrfach in jeder Stadt in Deutschland durchgeführt werden. Es gibt mehr Menschen, die an einer Mandelentzündung erkranken als Menschen, die gehörlos sind. Außerdem wird bei einer CI-Versorgung ein medizinisches Produkt verwendet, welches auch „gehandhabt“ werden muss.

Komplikation, die schleichend auftritt, aber sicher einen bleibenden Nervenschaden hinterlassen würde.

Die erschreckende Tatsache, dass es sogar heute vereinzelt HNO-Ärzte gibt, die diese Implantate noch gar nicht richtig „wahrgenommen“ haben, illustriert diese „Seltenheit“ deutlich. Das bedeutet zumindest derzeit, dass angesichts sehr vieler vorhandener Implantationskliniken in Deutschland in den kleineren Zentren die wünschenswerte operative Erfahrung sich nicht sammeln kann. Cochlea-Implantat-Operationen sind nicht einfach „Mastoidektomien“ oder „eine andere Mittelohroperation“. Viele taube Ohren weisen zum Beispiel Innenohrmissbildungen auf, die besondere Erfahrung mit diesem „Gerät“ wünschenswert machen. Auch der eigentliche Zugang zur Hörschnecke, die sogenannte posteriore Tympanotomie, bringt eine nicht unerhebliche Gefährdung des Gesichtsnerven mit sich, die nur in erfahrenen Händen minimiert werden kann. Alleine eine große Patientenzahl kann zu dieser Erfahrung führen, denn eine solche posteriore Tympanotomie wird eben fast nur bei CI-Operationen durchgeführt.

Zusammenfassend ist deshalb derzeit zu wünschen, dass sich die CI-Implantationen in Chirurgenhänden konzentrieren, die diesen Eingriff häufig durchgeführt haben UND durchführen und die die Gesamtverantwortung auch dauerhaft tragen wollen und können. Deshalb ist zu fordern, dass der Operateur über eine Infrastruktur verfügt, die eine angemessene Anpassung/Rehabilitation und eine ebensolche Nachsorge ganzjährig und dauerhaft garantiert. Typischerweise wird das alles nur an großen Zentren der Fall sein.

Und schließlich: Eine angemessene Rehabilitation und kontinuierliche Nachsorge lässt sich derzeit wirtschaftlich nur an größeren Zentren gewährleisten. Das mag sich in Zukunft, mit der weiteren Verbreitung der Implantate, ändern. Derzeit machen wir aber die Erfahrung, dass es Kliniken gibt, die ihren CI-Patienten nur eine minimale Rehabilitation anbieten, die bei weitem das Potential der Implantate nicht ausschöpft. Das bedeutet, dass die Patienten zwar besser hören als mit den Hörgeräten – aber eben deutlich schlechter als sie eigentlich mit CI VERSTEHEN könnten! Genauso beobachten wir, dass die meisten niedergelassenen Kollegen (verständlicherweise) bei Problemen im Zusammenhang mit dem Implantat nicht ausreichend sicher sind in ihren diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen. Hier stehen wir mit unserer ganzjährigen und dauerhaften Bereitschaft gern immer zur Verfügung. Auch dies ist eine wichtige Funktion für ein CI-Zentrum.

Autorin Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat Oberärztin HNO-Klinik & Hörzentrum Hannover (Dir.: Prof. Dr. T. Lenarz) MHH

Dasselbe gilt für die Ingenieursleistungen. Auch hier zahlt sich Erfahrung durch große Stückzahlen aus. Vor allem die modernen Implantate mit hohen Reizfolgeraten sind nicht immer unproblematisch in ihrer Programmierung. Fälle spontaner Impedanzanstiege mit Verfall des Hörens und massiven Schwindelbeschwerden bei Fehlprogrammierung kamen wiederholt bei uns zur Vorstellung. Vereinzelt wurden solche Patienten sogar (unnötigerweise und erfolglos) reimplantiert, da der Hörnerv gefährdet war. Dies wäre eine

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Rezension

Cochlea-Implantat – mit dem CI leben, hören und sprechen Ein Ratgeber für Eltern von Dorothea Senf

Und in Anbetracht der Tatsache, dass Pädagogen in Kindergärten und Schulen immer öfter die Hände über dem Kopf zusammenschlagen ob der mangelhaften Kommunikations- und Sprachfähigkeiten hörender Kinder, ist dieses Büchlein auch für verantwortungsbewusste Eltern hörender Kinder zu empfehlen. Es fördert ganz sicher den Zusammenhalt zwischen Eltern und Kind(ern) und eine gute und korrekte sprachliche Ausdrucksweise.

Als ich mich zur Erstanpassung meines CIs in der MHH aufhielt, konnte ich hautnah miterleben, was für ein Schock es für Eltern ist, erfahren zu müssen, dass ihr Kind gehörlos oder an Taubheit grenzend schwerhörig ist. Mittlerweile eröffnet sich für die meisten dieser Kinder die Möglichkeit, durch eine Operation ein CI zu bekommen, was zunächst ein gewisser Trost ist. Jedoch entstehen in Verbindung damit natürlich Ängste, Ungewissheit, Unsicherheit und unzählige Fragen, die zunächst die Operation und danach in erster Linie das Hören- und Sprechen-Lernen des Kindes betreffen. Und genau dafür ist der Ratgeber „Cochlea-Implantat – mit dem CI leben, hören und sprechen“ von Dorothea Senf ein wunderbarer Leitfaden (nicht nur) für Eltern, deren Kind Implantat-Träger ist. Natürlich bekommt man in der untersuchenden Klinik Informationen rund um das CI, aber letztendlich sind es in erster Linie die Eltern bzw. die Familie, die in häuslicher Atmosphäre die meiste Zeit mit dem operierten Kind verbringen und sicher größtes Interesse am Hör- und Spracherfolg Ihres Kindes haben. Neben den grundlegenden Fakten rund um Voruntersuchungen und die Operation beschreibt die Autorin schwerpunktmäßig eine Fülle von Möglichkeiten, wie Eltern ihrem Kind spielerisch in den unterschiedlichen Phasen des Hören-Lernens behilflich sein können. Dabei zeigt sie auch den Weg auf, wie sich die auditive Wahrnehmung im Laufe der Wochen und Monate weiterentwickelt und man dementsprechend das Kind fortlaufend fördern kann.

Über die Autorin: Dorothea Senf ist als Audiologie-Phoniatrie-Assistentin und Logopädin in der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren Klinik in Dresden tätig. Sie war mehrere Jahre im Sächsischen Cochlear-Implant-Centrum tätig. Neben der therapeutischen Arbeit ist sie beteiligt an Forschungsprojekten und Veröffentlichungen, Vortragstätigkeiten, Durchführung von Studentenkursen, Supervision für Studenten der Logopädie sowie Lehrtätigkeit an der Schule der Bavariaklinik in Kreischa. Auf die Frage, was Dorothea Senf bei ihrer Arbeit mit kindlichen CI-Patienten besonders motiviert und berührt, erklärt sie: „ … die sprachliche Entwicklung und die dadurch erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten – auch bei Hördefiziten – haben mich schon immer interessiert. Ebenso war ich gespannt, wie sich die stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten mit einem CI entwickeln würden. … Ich fragte einen 9jährigen Jungen – er war postlingual ertaubt – nach ca. drei Monaten, wie er denn jetzt höre, und er antwortete: Wie soll ich denn jetzt hören? Ich höre doch wieder normal! Es berührt mich immer wieder, wie erstaunt und meist auch neugierig die kleinsten Patienten sich bei neuen Reizen zu den Schallquellen (auch zu sprechenden, rufenden Personen) hinwenden und welche Freude im Gesicht der Eltern zu sehen ist, wenn die Kleinen das erste Mal auf das Rufen ihres Namens reagieren.“

Kommunikation und Hör-/Sprachentwicklung Eng mit dem Hören und Verstehen von Sprache ist natürlich die eigne Sprachentwicklung verbunden. Dorothea Senf beschreibt aus ihrer beruflichen Erfahrung heraus Anregungen für kreative Spiele und was bei der lautsprachlichen Kommunikation mit dem Kind wichtig und richtig ist. Der Gebrauch von Bilderbüchern, Gedichten/Reimen und das Liedersingen sind einige Möglichkeiten der kurzweiligen Beschäftigung innerhalb der Familie. Anhand eines Überblicks über die Hör- und Sprachentwicklung hörender Kinder bekommt man nützliche Anhaltspunkte, wie in etwa die Fortschritte eines mit einem Implantat versorgten Kindes – entsprechend seinem „Höralter“ – verlaufen können. Interessanterweise gibt sie auch Empfehlungen, das Kind nicht zu überfordern und was zu tun ist, wenn das Kind „keine Lust“ zum Üben oder Lernen hat. Neben der Rehabilitation und der Therapie durch Logopäden und Pädagogen spielen die Eltern eine wesentliche Rolle bei der Hör- und Sprachentwicklung ihres CI-Kindes. Dieses Buch ist eine großartige Hilfe für Eltern und Familienangehörige.

Cochlea-Implantat – mit dem CI leben, hören und sprechen Ein Ratgeber für Eltern von Dorothea Senf. Schulz-Kirchner-Verlag, ISBN 3-8248-0442-5, 8.40 €

Eine Rezension von Dagmar Behnke

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Schon seit 1991 nutzen wir modernste Technologien für bestmögliche Hörqualität, perfekten Tragekomfort und hohe Widerstandsfähigkeit unserer Produkte. Warum Sie mit dem AB CI-System die richtige Entscheidung treffen, erfahren Sie unter:

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Fachbeitrag

Regenerative Therapie des Innenohres bzw. des auditorischen Systems Die derzeitige Standardtherapie der hochgradigen Schwerhörigkeit bzw. Ertaubung bedient sich der direkten Stimulation der Hörnerven mittels einer elektronischen Innenohrprothese, des Cochlea-Implantates (CI). Ist der Hörnerv geschädigt und steht er einer direkten elektrischen Stimulation nicht mehr zur Verfügung, so können mittels Hirnstamm- bzw. Mittelhirnelektroden weiter zentral gelegene Strukturen des auditorischen Systems stimuliert werden. Die Erfolge, welche mit dieser Therapieform erzielt werden können, sind variabel und es kann allgemein formuliert werden, dass die Qualität des Hörens, welche mit elektronischen Prothesen erzielt werden kann, derjenigen des natürlichen Gehörs weitaus unterlegen ist. Die physiologische Situation im Innenohr ist dadurch gekennzeichnet, dass etwa 30 000 Nervenfasern afferent von den inneren Haarzellen zu den bipolaren, im Modiolus gelegenen Spiralganglienzellen und von dort weiter zentral verlaufen. Vergegenwärtigt man sich dies, wird klar, dass sehr feine Frequenz-Unterschiede wahrgenommen werden können. Anders ist es z. B. beim CI, wo 22 Elektroden die Aufgabe der inneren Haarzellen übernehmen und die Frequenz-Unterscheidung deshalb nur sehr grob möglich ist. Es wird allgemein angenommen, dass eine verbesserte Nerv-Elektroden-Interaktion zu einem besseren Höreindruck, insbesondere in einer Lärmsituation, führen kann.

Osmotische Pumpe für die Langzeitverabreichung von Medikamenten in das Innenohr, gekoppelt an eine aktive Elektrode. (Aus: Scheper et al., Neuroscience Research, 2009.)

übergeordneter Wichtigkeit für die Effizienz des CochleaImplantates zu sein. Bei der Ertaubung gehen in der Regel die Haarzellen des Corti-Organs unter; und nachfolgend kommt es auch zu einem Untergang der Neurone. Wachstumsfaktoren sind Botenstoffe, die eine neuroprotektive Wirkung haben, d. h. sie können trophische und regenerative Prozesse in Nervenzellen anregen. Für die Neuronen im Innenohr, die Spiralganglienzellen, ist vor allem die neuroprotektive Wirkung von brain-derived neurotrophic factor (BDNF), Neurotrophin-3 und Neurotrophin-4, insbesondere nach Untergang der Haarzellen, nachgewiesen.

Deshalb sind zwei Hauptziele Gegenstand unserer Forschung im Bereich der regenerativen Therapie des Innenohres: 1. Der Erhalt und der Ersatz untergegangener Zellen des Innenohres 2. Die Optimierung des Cochlea-Implantates

Durch die Verabreichung der Botenstoffe in das Innenohr ließe sich also der Untergang der Spiralganglienzellen aufhalten und eine Verbessung der Hörleistung nach CochleaImplantation erzielen. Allerdings handelt es sich bei diesen Botenstoffen um sehr instabile Faktoren, die immer wieder in das Innenohr verabreicht werden müssten, um einen langfristigen Effekt zu erzielen. Derzeit testen wir verschiedene andere Substanzklassen, die deutlich stabiler als Wachstumsfaktoren sind. Sollten diese Substanzklassen die Spiralganglienzellen vor Degeneration schützen, so könnte die Weiterentwicklung in Richtung klinischer Anwendung erfolgen.

Erhalt und Ersatz untergegangener Zellen des Innenohres Die Anzahl der zur Stimulation zur Verfügung stehenden Nervenzellen (Neurone) der Hörnerven und ihre Erregbarkeit scheinen von

Die Art der Verabreichung von Medikamenten in das Innenohr stellt eine weitere Herausforderung dar, da eine einmalige Gabe in der Regel nicht ausreicht, um einen langfristigen Schutz vor Degeneration zu erzielen. Es gibt osmotische Pumpen (Abb. 1), die einmalig mit dem Arzneimittel gefüllt werden und eine Verabreichung über mehrere Tage und Wochen ermöglichen; allerdings sollte die

Genetisch veränderte Zellen (Zelllinie von Mausfibroblasten), welche BDNF und einen Fluoreszenzfarbstoff (green fluorescent protein) produzieren.

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verabreichte Substanz stabil sein. Ferner muss die Pumpe nach definierten Zeitpunkten gewechselt werden, was in der klinischen Anwendung nicht praktibel erscheint. In der derzeitigen Forschung ist es möglich, Zellen mittels viraler Vektoren genetisch so zu verändern, dass sie die labilen Botenstoffe produzieren, die die Spiralganglienzellen vor dem Untergang schützen. Wir haben in Zellkulturexperimenten ebenso wie im Tierversuch nachweisen können, dass solche Zellen ausreichend BDNF produzieren (Abb. 2), um einen protektiven Effekt auf Spiralganglienzellen auszuüben.

Kontrolle deutlich mehr Spiralganglienzellen überlebt haben. Sollte es uns möglich sein, patienteneigene Zellen genetisch zu verändern, ohne sich eines viralen Vektors bedienen zu müssen, so können Cochlea-Implantat-Elektroden als eine biologische Fabrik zur Produktion von Faktoren dienen, die eine Protektion der Neurone des auditorischen Systems zur Folge haben und somit das Sprachverstehen verbessern. Dr. med. Athanasia Warnecke HNO-Klinik der MHH

Die Optimierung des Cochlea-Implantates

„Leserbriefe“

Eines der Ziele der Cochlear-Implant-Forschung ist es, Elektroden als ein lokales Drug-Delivery-System (lokales Medikamenten-Verabreichungssystem) zu nutzen. Dies ist möglich, indem in die Elektrode des Implantates eine Mikropumpe eingebaut wird. Eine alternative Methode zur Verabreichung von Medikamenten oder Botenstoffen, die eine Langzeitapplikation garantieren, wäre die Beschichtung der Elektroden mit faktorproduzierenden Zellen.

Gerne würden wir auch Ihren Leserbrief, Erlebnis- oder Erfahrungsbericht veröffentlichen. Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie Anregungen, Erlebnisse, Fragen etc. rund ums das CI oder zu unserer Zeitung haben.

Wir haben genetisch veränderte Zellen auf Modellelektroden gezüchtet und in einem Modellversuch in das Innenohr implantiert. Hierbei hat sich gezeigt, dass im Vergleich zur

Ihre Redaktion

CHT!!N! U B E G S U A Jetzt schon mal Hvormerken! ∙ Vorankündigung ∙ Jetzt schon mal vormerken! ∙ Vorankündigung E UNTE INFOS SIE ITERE WENachdem wir am 06.03.2010 so erfolgreich mit der Firma MED-EL und am 05.06.2010 mit der Firma Cochlear ein Seminar durchführten, ist jetzt für den 11.09.2010 ein Seminar mit der Firma Advanced Bionics vorgesehen.

Technisches Anwenderseminar für CI-Träger mit einem System von Advanced Bionics am 11.09.2010 Im HZH wollen wir die sehr guten räumlichen und technischen Möglichkeiten nutzen, um Zusatztechnik für das CI vorzustellen und praktisch auszuprobieren. Folgende Stationen sind beabsichtigt: 1) Zusatzausrüstung und Anschlussmöglichkeiten für mein AB-CI 4) Telefonieren über Skype 5) Fernsehen und Musik / Hörbücher 2) Telefonieren mit Handy 6) FM-Anlagen 3) Telefonieren im Festnetz Außerdem gibt es einen Informationsstand der Firma Humantechnik mit u. a. Lichtwecker, Türklingel, Feuermelder etc. und das Angebot der Firma Kind in ihren Räumen. Wir stellen einige Möglichkeiten vor, wie Sie im Alltag besser zurechtkommen können. Falls Sie bereits eine gute technische Lösung für das eine oder andere Hörproblem gefunden haben, möchten wir Sie einladen, Ihr Gerät (Telefon, Handy…) mitzubringen und vorzustellen. Bitte bringen Sie in jedem Fall Ihr Audiokabel mit und überprüfen Sie, ob die T-Spule an Ihrem Prozessor aktiviert ist. Weitere Informationen dazu werden wir auf unserer Homepage www.hcig.de veröffentlichen. Bitte melden Sie sich für die Folgeseminare (alle Hersteller) bei Herrn Klokemann zum Eintrag in die Vomerkliste an. Sie werden dann direkt infomiert, wenn das nächste Seminar stattfindet. Ingo Klokemann, Hörzentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover Tel.: 0511/532-6802, Fax: 0511/532-6833, E-Mail: [email protected]

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Veranstaltung der MHH

XII. Hannoverscher Cochlea-Implantat-Kongress 2010

Das Publikum verfolgt interessiert die Vorträge

Tiefe Einblicke in das menschliche Gehirn ermöglichte der diesjährige Kongress. Die Organisatoren erlaubten uns dieses wichtige Organ im wahrsten Sinne des Wortes zu begehen. Nun ja, zumindest ein architektonisches Abbild dieses Wunderwerks der Evolution konnte erkundet werden.

Elektroden und verfeinerte Operationstechniken ermöglichen sehr gute Erfolge beim Erhalt des Restgehörs. Prof. Lenarz berichtete von Studien mit einer Erfolgsquote von über 90 %. Voraussetzung für eine sinnvolle Nutzung des Restgehörs ist natürlich, dass noch eine ausreichende Funktionalität der Hörschnecke in diesem Bereich vorliegt. Von verschiedenen Referenten wurde das hierfür notwendige Restgehör (Tonaudiogramm) definiert: kein oder geringer Hörverlust im Bereich der Frequenzen unter 1500 Hz (Hörverlust maximal 65 dB) bei hochgradiger Schwerhörigkeit oder Taubheit in den Frequenzen darüber.

Die Rede ist vom International Neuroscience Institute (INI) in Hannover, das vom 06.- 08.Mai 2010 Veranstaltungsort des Kongresses war. Das aktuelle Thema „Hörerhaltende Versorgung bei Cochlea-Implantaten und die Nutzung der cochlearen Reserve durch aktive Mittelohrimplantate“ führte zahlreiche Interessenten in dieses extravagante – wie ein menschliches Gehirn gestaltete – Gebäude.

Die Stimulation der Hörschnecke erfolgt dann anders als bei CI-Trägern nicht nur elektrisch, sondern elektrischakustisch. Die Fachleute sprechen hier von einer EAS (elektrisch-akustischen Stimulation) oder von einer hybriden Stimulation.

Die HCIG war natürlich wieder mit einem Stand vertreten, an dem über unseren Verein und Literatur zum Thema Hörschädigung und CI informiert wurde. Unser Geschäftsführer Ingo Klokemann hatte uns dafür einen sehr günstig gelegenen Standort organisiert. Manfred Schumacher, Ebba Morgner-Thomas, Susanne Herms und Dagmar Urban harrten während der gesamten Veranstaltung aus.

Ein wichtiger Aspekt dieser Art der Versorgung ist das Bestreben, möglichst wenige Schäden durch das Einführen der CI-Elektrode zu verursachen. Da die Elektroden für diese EAS- oder Hybridsysteme besonders flexibel und kürzer sind als die Standardelektroden, ist die Wahrscheinlichkeit der Schädigung des Innenohres geringer. Dies hält das Fenster offen für mögliche künftige Therapiemethoden. Abgesehen davon profitieren entsprechend versorgte Patienten durch dieses bimodale Hören beim Hören in Störschall und beim Musikhören. Argumente, die die Versor-

Cochlea-Implantat und Restgehör Den ersten Themenblock „Cochlea-Implantat bei Restgehör“ moderierten Frau Prof. Lesinski-Schiedat und Herr Prof. Timo Stöver, der neue Direktor der HNO-Klinik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt. Moderne

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gung von Kindern mit diesen Systemen attraktiv machen. Im Bereich der Rehabilitation finden sich beim Hör- und Kommunikationstraining keine wesentlichen Unterschiede zu CI-versorgten Patienten. Lediglich bei der Anpassung des Prozessors sind weitere Aspekte zu beachten. Den Rest des ersten Tages nutzten die Firmen, ihre Produkte zu präsentieren. Wer Lust hatte, konnte anschließend an einer Führung durch das nur 100 m entfernte neue Forschungsinstitut Vianna teilnehmen. Die dortigen Mitarbeiter gaben sich viel Mühe, den Teilnehmern – überwiegend medizinische Laien – ihr Aufgabengebiet und ihre Forschung zu erklären. Um nur einen Aspekt herauszugreifen: hier sollen die Grundlagen für ein CI gelegt werden, das nicht wie gewohnt die Signale elektrisch in der Cochlea abgibt, sondern per Laser. In der Bewertung möchte ich mich hier Mr. Spock anschließen: „Faszinierend“.

Professor Lenarz und sein Vorgänger Professor Lehnhardt

das Gegenohr meist gut hörend oder mit einem Hörgerät versorgt ist. Das „Training“ des CI-Ohres und der Abgleich des elektrischen mit dem akustischen Hören sind vor allem im Hinblick auf das Lautheitsempfinden und die Klangqualität problematisch.

CI-Versorgung bei einseitiger Taubheit und bei Kindern Am Folgetag stand zunächst das Thema „Cochlea-Implantat bei einseitiger Taubheit“ im Mittelpunkt der Vorträge, gefolgt von „Langzeitversorgung und Qualitätssicherung bei CI-Trägern“ sowie „Cochlea-Implantat-Versorgung bei Kindern heute“.

Etwas exotisch wirkte in meinen Augen ein Beitrag, in dem das Implantat „Tinnilec“ vorgestellt wurde. Frau Wenzel von der MHH beschrieb dieses Implantat als System, das aus einer Elektrode besteht, die vor die Rundfenstermembran und einen HdO-Prozessor gelegt wird. Im Rahmen einer Studie wurde bei einigen einseitig ertaubten Patienten mit dieser Versorgung eine Therapie des Tinnitus versucht. Die Ergebnisse der Studie waren positiv. Mir stellte sich bei diesem Ansatz die Frage, warum nicht gleich eine CI-Versorgung durchgeführt wurde. Schließlich hätte sich dadurch auch die Hörsituation verbessern lassen. Beruhigend fand ich die Anmerkung der Referentin, dass durch dieses Implantat die Möglichkeit einer späteren CI-Versorgung nicht eingeschränkt wird. Die Probanden, die sich für diese Studie zur Verfügung gestellt haben und damit die Tinnitusforschung fördern, haben sich in meinen Augen großen Respekt verdient!

Während des CI-Kongresses wurde eine Live CI-OP gezeigt

Einseitig ertaubte Menschen leiden nicht selten unter einem Tinnitus im ertaubten Ohr. Behandlungsmethoden, die auf einer akustischen Verdeckung beruhen, sind hier nur möglich, wenn eine CI-Versorgung durchgeführt wird. Dr. Büchner berichtete hierzu von einer Studie, die sowohl im Hinblick auf den Tinnitus als auch im Hinblick auf die Hörsituation positive Effekte zeigte. Um hier in Zukunft eine fundierte Indikation stellen zu können, müssen noch weitere Kriterien erarbeitet werden. Diese grundsätzlich positiven Aspekte werden von anderen Referenten in ihren Vorträgen bestätigt. An die Anpassung stellen diese einseitig versorgten Patienten natürlich besondere Anforderungen, da

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Rechtliche Aspekte und Integrierte Versorgung Weniger für CI-Träger als vielmehr für Hörgeräteträger interessant waren die Beiträge, die sich mit rechtlichen Aspekten im Zusammenhang von Hörschädigung und Medizinprodukten befassten. – Hierzu stellte Herr Klokemann die Auswirkungen des Urteils des Bundessozialgerichts vom 17.12.2009 zur Hörgeräteversorgung sehr anschaulich dar. Auch wenn durch dieses Urteil eine Verbesserung der rechtlichen Situation hörgeschädigter Menschen eingetreten ist, bedeutet es keinen Anspruch auf das jeweils hochwertigste Hörgerät. Es ist immer der Einzelfall zu prüfen. Wir dürfen also gespannt sein, wie die Krankenkassen mit diesem Urteil umgehen werden. Gespannt war das Publikum auch auf den Vortrag von Herrn Blaser von der Techniker Krankenkasse Hannover, der die Integrierte Versorgung in Hannover darstellte. Durch einen entsprechenden Vertrag mit der MHH sollen sowohl die Qualität der CI-Versorgung als auch die Wirtschaftlichkeit verbessert werden. Das Konzept wurde auch von der Financial Times Deutschland in einem Wettbewerb als eines der zehn besten Konzepte ausgezeichnet. Das Interesse des Publikums und dem entsprechend kritische wie hartnäckige Fragen richteten sich aber mehr auf mögliche negative Aspekte für die CI-Patienten. So wurde mehrfach die Frage gestellt, ob die freie Klinikwahl im Rahmen dieser Integrierten Versorgung eingeschränkt werde. Eine eindeutige und befriedigende Antwort blieb der Referent leider schuldig.

Professor Lenarz am Mikroskop

für CI-Kinder, die Problematik der Erstellung eines Hörprofils, die akustisch optimale Gestaltung von Klassenräumen, die Möglichkeiten der Integration hörgeschädigter Kinder in Regelschulen, Aspekte der psychologischen Gesundheit von CI-Jugendlichen, neue Aspekte der Pathophysiologie des Mittelohres und die Bedeutung des Kontaktes zu anderen gleich betroffenen Kindern/Jugendlichen beschrieben. Diese Vielfalt an Aspekten fließt in Förderkonzepte gestaltend ein; sie gibt auch Hinweise auf den Umfang der Aufgabenstellung. Hier gilt, wohl noch mehr als bei der Erziehung nichtbehinderter Kinder: „It takes a village!“ (Es braucht ein Dorf!) Ähnlich spannend ist die Entwicklung neuer Hörsysteme, die zwar ebenfalls implantiert werden, jedoch anatomisch und physiologisch vor dem CI ansetzen. Mit diesen kann möglicherweise in Zukunft Menschen geholfen werden, für die ein CI noch nicht in Frage kommt, sich aber mit herkömmlichen Hörsystemen mehr schlecht als recht durch ihren Alltag quälen. Die hierzu präsentierten Ergebnisse lesen sich sehr vielversprechend.

Mit ähnlich kritischen Fragen sah sich Herr Winter in seinem Beitrag zu „Remote Care“ konfrontiert. Hier waren die Sorgen und Ängste der anwesenden Patienten deutlich spürbar, in Zukunft nicht mehr ausreichend von ihrer Klinik versorgt zu werden. Schließlich soll bei diesem Konzept die Anpassung bei einem geschulten Akustiker vor Ort stattfinden, der online per Bild und Ton mit einem Techniker der betreuenden Klinik verbunden ist. Herr Winter betonte deshalb die Freiwilligkeit der Teilnahme an dieser Form der CI-Einstellung, zudem aber auch die wachsende Zahl an CITrägern, die neue Wege der Nachsorge erzwingt.

Zukünftige Themen rund um das CI Hochinteressante Themen am Samstag waren „Aktuelle Förderkonzepte bei Kindern und Jugendlichen mit CI“ und „Implantierbare Hörsysteme: Wann ist welches Hörsystem indiziert?“. (Ich selbst konnte leider nicht anwesend sein.) - Zukünftig wird die CI-Versorgung bei Kindern und Jugendlichen weiter zunehmen, zumal diese einmal beruflich und privat ihre Frau oder ihren Mann stehen müssen. Insofern kann man die Bedeutung der Förderkonzepte ermessen, die den Grundstein für die spätere Entwicklung (mit-)legen. In der schriftlichen Zusammenfassung der Vorträge werden hierzu familiäre Aspekte, die Auditiv Verbale Therapie, Ergebnisse zum Lese- und Rechtschreiblernprozess, die Frage der Notwendigkeit einer stationären Rehabilitation

Angesichts der Vielzahl der Beiträge konnte man nicht bei allen anwesend sein. Die Pausen waren dringend nötig, um Luft zu schnappen und Kontakte zu pflegen. Auch in diesem Sinne war der Besuch des Kongresses für mich sinnvoll verbrachte Zeit. (Die beschriebenen Vorträge stellen meine subjektive Auswahl dar.) Egid Nachreiner (Text) Fotos: Bettina S. Dörr

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Erlebnisbericht Wie ein erfolgreiches Technik-Seminar aussehen kann – oder: Der Glöckner vom Hörzentrum Hannover Für den 5. Juni 2010 hatte die HCIG zu einem Technik-Seminar für CITräger/-innen mit Implantaten der Fa. Cochlear ins HZH eingeladen. Leichtsinnigerweise hatte ich gleich zu Anfang zugesagt, hierzu einen Bericht mit meinen Eindrücken und Erfahrungen zu verfassen. Und nun sitze ich hier und versuche, meine Erinnerungen zu sortieren und mit den überlassenen und eingesammelten Informationsbroschüren in Einklang zu Hier alle Teilnehmer und Unterweiser vor dem HZH auf einem Bild bringen. Ein wenig komme ich mir vor wie die Weltreisenden, die zu Hause beim Sortieren gegeben, sich mit den verschiedenen Zubehörmöglichkeiihrer Bilder feststellen: „Ach, guck mal, in Gelsenkirchenten vertraut zu machen. – Und hier die Stationen im EinBuer waren wir auch“. – Aber nun der Versuch, der Veranzelnen: staltung systematisch gerecht zu werden:

Kleine Gruppen und thematisch getrennte Stationen • Telefonieren mit Festnetz

Hier konnten wir schnurgebundene und schnurlose Telefone allein oder auch mit einem zwischengeschalteten Verstärkermodul testen und evtl. auftretende Probleme beim Telefonieren ansprechen und diskutieren.

• Telefonieren mit Handy wird mir vermutlich für alle Zukunft unheimlich bleiben, obwohl sich der junge Mann von der HCIG alle erdenkliche Mühe gegeben hat, mir da zu helfen. Es muss aber wohl immer einige handy-resistente Banausen geben dürfen, die bei ihrer nächsten Reifenpanne einfach einen handybewehrten anderen Autofahrer anhalten, um die restliche Welt über ihr Missgeschick Andreas Beschoner erklärt zu informieren. – Also, Ralf, Birgid Lumma im Gespräch wenn Du Dein Vorkriegsmodell technische Details zum irgendwann eintauschen willst, Umgang mit ihrem Handy warten bei mir in der Schublade die neueste Generation, Zubehör und Startguthaben – eine Reihe formschöner Bilder meines rechten Knies inklusive. Ich kann es Dir auch schicken.

Begrüßung durch den Vorsitzenden der HCIG, Manfred Schumacher

Ein überschaubarer Teilnehmerkreis wurde einleitend vom Vorsitzenden der HCIG, Manfred Schumacher, begrüßt und auf die nachfolgend geplanten Seminarblöcke eingestimmt. Herr Pera von der Firma Cochlear gab ergänzende Erläuterungen, so dass - unterstützt durch begleitendes Herr Robert Pera von Infomaterial zu Gruppenzugehö- der Fa. Cochlear rigkeit, Inhalten und mittels eines Übersichtsplans des HZH – nach kurzer Orientierung mit der eigentlich vorgesehenen Arbeit begonnen werden konnte. In den auf jeweils 25 Minuten befristeten Stationen wurde den Gruppen von drei bis fünf Teilnehmern Gelegenheit

• FM-Anlage wurde von Vertreterinnen der Fa. Kind vorgestellt. Die Anlage könnte angesichts der einfachen Handhabung eine wirkliche Unterstützung in für uns kritischen Situationen sein – wenn da nicht der Preis wäre.

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• Skype (Telefonieren oder Videogespräch per Computer)

die Gruppen mit einer größeren Anzahl an Teilnehmern nach 25 Minuten noch keineswegs am Ende ihres Informationsbedarfs angekommen waren.

stellt für uns absolut die Alternative zum bisherigen Telefonieren dar, sobald wir erst einmal den engeren und weiteren Bekanntenkreis davon überzeugt haben. Die bildhafte Unterstützung von Gesprächen kann sicher auch für CI-Träger/-innen, die mit dem herkömmlichen Telefonieren oder mit dem Handy (s. o.) nicht so gut klar kommen, eine sinnvolle Alternative sein. Zeitgleich kann man unterstützend, wenn alle Stricke reißen, zusätzlich per Tastatur kleine Sätze zum Lesen eingeben (also schreiben). Meine Umrüstung – natürlich nur die meines Computers – ist in Arbeit.

Der Vortrag eines Vertreters der Fa. Cochlear zu Sonderversorgungsformen und perspektivischen Entwicklungen bei der Behandlung von Hörschädigungen, von denen wir sicher nur noch begrenzt profitieren werden, wie auch die Schlussworte von Manfred Schumacher trafen dann schon auf eine doch sichtlich mitgenommene Runde von Teilnehmern, die die vorgesehene Diskussionsrunde nur noch eingeschränkt bestreiten konnte. Herr Möller von der Fa. Cochlear zeigt den Teilnehmern den Umgang mit dem CI-Zubehör

• HearIt All (auch Hear It All) von Phonic Ear ist eine vielseitige, drahtlose Kommunikationshilfe, eine echte Alternative zur FMLösung, zu erschwinglichem Preis. Immer einsetzbar, wenn eine Tonverstärkung benötigt wird, etwa in Herr Gnadeberg erklärt Produkte Gesprächssituationen der Firma Phonic Ear oder bei der Verwendung von Tonquellen wie Radio und TV. Gespräche vom Festnetz- oder Mobiltelefon können drahtlos übertragen werden.

Natürlich waren die Pausen mit reichlich gutem Essen und Trinken versehen. Gespräche kamen dabei auch nicht zu kurz. Gut gefiel mir, dass die einzelnen Stationen von Mitgliedern der HCIG geleitet wurden, so dass es hier auch so manchen Tipp oder so manches tröstliche „ … das war bei mir anfangs auch so.“ von Selbstbetroffenen zu Selbstbetroffenen gab. Es war beileibe nicht mein erstes Technik-Seminar. Ich habe aber den Eindruck, dass mit dieser neuen Form eine wesentlich effektivere Variante gelungen ist, auch wenn ich mich zunächst wegen der Menge an Informationen mittelschwer überfordert sah und erst mit Abstand viele weitere Fragen aufgetaucht sind, die natürlich in einem nächsten Seminar unbedingt zu klären sind. Für mich war dieses Seminar der neuen Art eher ein Schnupperkurs, der ahnen lässt, was wir an Möglichkeiten wirklich haben.

• Fernsehen und Musik Hier wurden mehrere Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir uns das Hören von Fernsehsendungen und Musik erleichtern können. Zum Beispiel konnten wir mittels Induktionsschlinge zum Umhängen an einem vorhan- Christian Hartmann über technische denen Fernsehgerät Anschlussmöglichkeiten und ebenso an einem MP3-Player diese Variante sofort ausprobieren. Und das ganz ohne störendes langes Audiokabel.

Mein Wunsch für eine unbedingt notwendige Fortsetzung dieser Informationsveranstaltung ist eine Verlängerung bzw. Ausdehnung auf zwei Tage, um dadurch die Gelegenheit zu bekommen, sich noch intensiver mit der angebotenen Technik auseinandersetzen zu können und durch zwischenzeitliche Rückkoppelung und im Vergleich verschiedener Angebote die für mich optimale Lösung zu finden.

Kann aus „Vielem“ „Noch mehr“ werden?

Nach dem Technik-Seminar ist also hoffentlich vor dem (nächsten) Technik-Seminar. Betrachtet mich dazu jedenfalls schon mal als „fest gebucht“.

Sehr freundlich, aber auch mit einem sehr energischen Läuten, wurde durch den Glöckner vom HZH, in Person unseres netten Vorsitzenden der HCIG, Manfred Schumacher, auf den Wechsel zur nächsten Station hingewiesen. Das war durchaus nötig, weil die eingeplanten Zeiten oder

Birgit Lumma (Text) Fotos Dagmar Behnke

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Service-Center im Hörzentrum Hannover Liebe Leserinnen und Leser, im Hörzentrum Hannover gibt es eine Reihe von Service-Centern, die wir Ihnen hier einmal in einer Fortsetzungsserie vorstellen möchten. Damit werden Ihnen die räumliche Ausstattung, die Möglichkeiten vor Ort, die Kontaktdaten und die personelle Besetzung besser bekannt. Als erstes nun das Center der Firma MED-EL mit Herrn Hellmiß. Ihre Redaktion

Hörimplantate-Beratung und Service aus einer Hand Seit Mai können CI-Träger und Interessenten im Hörzentrum Hannover das gesamte Leistungsspektrum für MED-EL Hörimplantatsysteme in Anspruch nehmen. Das neue MED-EL Care Center™ bündelt alle nötigen Kompetenzen an einem Ort und bietet durch kurze Wege besonders effiziente und reibungslose Abläufe. Alle für die Beratung, Anpassung und Rehabilitation notwendigen Schritte können zentral im neuen Hörzentrum erledigt werden – eine wesentliche Erleichterung im Alltag der Hörimplantatträger. „Wir freuen uns, die Zusammenarbeit mit dem Hörzentrum Hannover weiter zu intensivieren“, sagt Dr. Hansjörg Schößer, Geschäftsführer von MED-EL Deutschland, „denn wir beide verfolgen das Ziel, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden.“ Auch Prof. Dr. Thomas Lenarz, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die Partner des MED-EL Care Center™ Hannover ist, betont die gute Zusammenarbeit: „Gemeinsam gelingt es uns, die Qualität der Patientenversorgung kontinuierlich zu verbessern und im nationalen wie auch internationalen Kontext höchstes Niveau zu bieten. Das MED-EL Care Center™ ist ein weiterer Beweis für die erfolgreiche Stefan Hellmiß, Klinikingenieur Kooperation im Sinne der und Ansprechpartner im MEDPatienten.“ EL Care Center, erklärt das MAZu den wesentlichen Leis- ESTRO 2010 CI-System tungen des Care Centers zählen eine kompetente und umfassende Beratung und Service im Hinblick auf MED-EL Hörimplantatsysteme, Zusatzgeräte und Ersatzteile, sowie die fachmännische Unterstützung bei allen technischen Fragen. Des Weiteren kann sich der Kunde hinsichtlich Rehabilitationsmaßnahmen, Kostenerstattung und Fachveranstaltungen informieren.

Beratung zu MED-EL Hörimplantatsystemen in schön gestalteten Räumlichkeiten

Care Centers. „Dazu gehört auch die Erläuterung der Funktion einer FM-Anlage.“ Der studierte Hörakustiker konnte bereits mit seiner Abschlussarbeit „Tinnitusbelastung/Tinnitusreduktion durch Vibrant Soundbridge Mittelohrimplantate“ umfangreiches Fachwissen zum Thema Hörimplantate sammeln. Zudem verfügt Hellmiß über Kenntnisse im Bereich der Audiologie und hinsichtlich Technologie und Messtechnik von Hörsystemen. Darüber hinaus besitzt er eine langjährige Erfahrung in der Kundenbetreuung und Beratung. „Ich fühle ich mich in meiner neuen Arbeitsumgebung sehr wohl, denn das Care Center ist nicht nur hochmodern und mit allem ausgestattet, was ich für meine Arbeit brauche, sondern die Räumlichkeiten besitzen auch ein sehr schönes Design“, fügt Hellmiß hinzu.

MED-EL Deutschland GmbH MED-EL Care Center™ Hannover Karl-Wiechert-Allee 3 D-30625 Hannover Stefan Hellmiß Tel.: 0511 2289952 E-Mail: offi[email protected] Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30 - 17.00 Uhr

„Wir bieten sämtliche Hörimplantatsysteme von MED-EL und demonstrieren genau deren Funktionsweise in Form von Animationen“, beschreibt Stefan Hellmiß, Klinikingenieur und Ansprechpartner vor Ort, zentrale Leistungen des

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Erlebnisbericht

Tolles Wochenende mit einem Sommerfest der HCIG Am 3. Juli 2010 fand im MERCURE Hotel in Hannover ein Sommerfest der HCIG statt, bei dem ich mit meiner Familie zu Gast war. Einige Teilnehmer, so wie auch wir, reisten schon am Vortag an und konnten beim abendlichen Büfett nette CI-Träger und auch Nicht-CI-Träger kennenlernen. Über das gesamte Wochenende war es eine angenehme Atmosphäre und im klimatisierten Hotel konnte man die Hitze gut aushalten. Für manche war die Nacht ziemlich kurz, da man bei den Gesprächen kein Ende finden konnte. Am nächsten Morgen nahmen wir nach einem tollen Frühstück als Gast an der Generalversammlung der HCIG teil und bekamen erste Eindrücke über den Verein. Für die Kinder gab es ein Betreuungsangebot, das unsere Kinder gerne nutzten. Zudem gab es verschiedene Stände von CI-Firmen, einer Zubehörfirma, Reha-Kliniken und einen Bücherstand der HCIG, bei denen man sich informieren konnte. Gleichgesinnten ist und nicht als „Exot“ angesehen wird! Ich habe so viele nette Leute kennengelernt und sogar alte Bekannte wieder getroffen. Der Austausch tat mir sehr gut und die Familie war mit eingebunden. Es war beeindruckend, wie gut das Team der HCIG die Veranstaltung geplant und durchgeführt hat. Im nächsten Jahr sind auch wir wieder dabei! Herzliche Grüße,

Danach gab es im Hotel ein Public Viewing zum WM-Spiel Deutschland gegen Argentinien, wo wir viel zu jubeln hatten - und der Saal war voll! Anschließend ging´s zum Sommerfest, bei dem gegrillt wurde. Einige Mutige - sogar der Vorsitzende ließ sich dazu überreden - tobten im Swimmingpool herum und kühlten sich ab. Die Letzten sind wohl erst um vier Uhr Nachts in die Falle gekommen! Am Sonntagmorgen genossen wir erneut das reichhaltige Frühstück und die Gespräche wurden fortgesetzt! Endlich mal wieder ein Wochenende, an dem man unter

Ulrike Fast und Familie (Text & Foto)

News

Cochlear teilt mit:

Die Firma Cochlear teilt mit, dass das Cochlear(tm) Nucleus® 5 System als erstes CI den red dot design award 2010 in der Kategorie Life Science und Medizin gewonnen hat. Der internationale Design-Preis „red dot“ wird für herausragende Leistungen bei Designqualität, Innovationsgrad und Funktionalität verliehen. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Experten-Jury die jahrzehntelange kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit für Menschen mit Hörschädigung. Weitere Informationen unter: [email protected], http://www.cochlear.de

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Erlebnisbericht

Namaste Nepal! Eine Trekkingreise mit CI Februar 2010. Berlin versinkt in Eis- und Schneemassen und ich im Winterblues. Da erzählt mir eine Freundin, dass sie sich mit einer anderen Frau über Ostern zu einer zweiwöchigen Trekkingreise nach Nepal angemeldet hat. Ob ich mit wolle? Wandern. Sonne. Exotik. Aber ja, keine Frage! Obwohl ich eigentlich keine organisierten Reisen mag. Schon gar keine Gruppenreisen mit lauter Guthörenden. Was soll ich sagen – Nepal ist ein Fest für die Sinne. In Kathmandu kann man prächtige alte Tempelanlagen und Paläste besichtigen, rund um den großen Stupa von Bodnath die Gebetsrollen drehen und den Mönchen beim Singen der Mantras zuhören, oder durch die Altstadtgassen schlendern und die Menschen in ihren farbenfrohen Kleidern bewundern. Besonders schön ist es am frühen Morgen, bevor der Autoverkehr sich zum Inferno steigert. Dann dösen nur ein paar Rikschafahrer in ihren buntbemalten Gefährten. Dann breiten die Marktfrauen ihr Gemüse auf den Plätzen aus, die Teehändler schöpfen ein Glas nach dem anderen von der dampfenden Mischung aus Schwarztee, Milch und Gewürzen aus ihren großen Töpfen. Ein buddhistischer Mönch erbettelt sein tägliches Brot. Der Schläfer auf den Stufen des großen Tempels ist erwacht, reckt und streckt sich, dass man alle Rippen sieht. Beim Zeitungsjungen debattieren Leser die News des Tages. Hunde und heilige Kühe stochern in den auf der Straße zusammengefegten Müllhaufen. Aus den Häusern streben die Bewohner mit einer blumengeschmückten Schale Reis einem der vielen Hindutempel zu. Dort opfern sie, zünden ein Talglicht an, läuten die Tempelglocke und drücken sich und ihren Familienangehörigen die Tikka auf die Stirn – einen Punkt aus roter Farbe. Nach dem Zauber der frühen Morgenstunden versinkt Kathmandu in Lärm und Abgaswolken. Die Menschen gehen ihrem täglichen Überlebenskampf nach. Die meisten tun das mit einer Würde und einer gelassenen Freundlichkeit uns reichen Fremden gegenüber, die mich tief beeindruckt hat.

Die Autorin am Poon Hill

nicht. Eine aus unserer Gruppe meinte anfangs, so richtig funktionieren würde mein CI ja wohl nicht, als ich sie bei einer rumpeligen Busfahrt schlecht verstand. Ich habe dann gesagt, dass es nicht mit einer Brille, sondern eher mit einem Holzbein zu vergleichen ist und die Technik in manchen Situationen an ihre Grenzen stößt. Für meine Mitreisenden war ich wahrscheinlich sehr schwerhörig, aber im Vergleich zu Hörgerätezeiten hörte ich unglaublich viel und fand in der Gruppe schnell Kontakt. Bei den obligatorischen Gruppenabendessen in Restaurants musste ich natürlich meine Kompromisse machen; da habe ich gegen Ende des Abends manchmal nicht mehr viel von der Unterhaltung mitbekommen. Beim Trekking war ich von hörtechnischen Einschränkungen weitgehend frei, da hat man nur die kleinen Geräusche der Natur um sich – den Wind, die Vögel und die Glöckchen der Maultierkarawanen, die in diesen straßenlosen Gegenden alle Güter transportieren. Da konnte ich mich wunderbar mit allen unterhalten oder auch einfach vor mich hinwandern und die Landschaft genießen. Und nachts traumhafte Ruhe, während andere die durch die dünnen Bretterwände der Hütte sägenden Schnarcher verfluchten. Ich teilte das Privileg der nächtlichen Ruhe übrigens mit einigen Touristen aus Japan, die sich in Gebärdensprache unterhielten und denen wir mehrmals unterwegs begegneten.

Nach einigen Besichtigungstagen in Kathmandu und Umgebung brachen wir zum Trekking ins Annapurnagebiet auf, sieben Tage von Hütte zu Hütte. Unsere Gruppe hatte sich inzwischen gut zusammengefunden. Wir waren acht Frauen und zwei Männer zwischen 30 und 50, bis auf ein Pärchen und uns drei Berlinerinnen alle Alleinreisende. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich ein CI habe und im Störlärm schlecht höre. Es dauerte dennoch ein bisschen, bis die anderen einschätzen konnten, Markttag in Kathmandu was ich mitbekomme und was

Wir hatten ein wahres Luxustrekking: Vier Träger schleppten unsere schweren Rucksäcke, sodass wir nur unser Tagesgepäck schultern mussten. Dazu kamen drei Sherpas, die sich um alles Organisatorische kümmerten, vom Quartier bis zum Teekochen. Die Rundumbetreuung mag überflüssig erscheinen, hatte aber ihr Gutes: Trekking in diesem Gebiet heißt Treppensteigen. Stundenlang geht es auf Stufen die steilen Hänge hinauf oder hinunter. Was unsere Träger trotz ihrer Last locker in Badelatschen bewältigten, brachte uns zuweilen doch aus der Puste. Hinzu kam, dass wir eine von Krankheiten geschlagene Truppe waren: Zeitweise schleppten sich acht von uns zehn mit Brechdurchfall oder Erkältungen durch die malerische Berglandschaft. Keine Mahlzeit verging ohne Witzeleien über die „plain-rice-Fraktion“ – diejenigen, die wieder einmal nur Reis oder Kartoffeln

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ohne alles essen konnten. Ich gehörte zu den zwei Glücklichen, die von derlei Malaisen völlig verschont blieben. Dafür lösten sich schon am ersten Wandertag die Sohlen meiner guten Lowa-Wanderstiefel vom Schaft. Bei jedem Schritt machte es flap-flap. Einen Schuster gab es in den Bergen nicht. Was also tun? Meine Rettung hieß „superglue“ – der einheimische Sekundenkleber, den es in jeder Hütte zu kaufen gibt. Mit dem pappte ich täglich aufs Neue meine Stiefel zusammen, und die Sherpas lachten sich schlapp über die Qualität made in Germany. So trekkte ich recht entspannt zum Poon Hill und wieder zurück. Die Landschaft ist fantastisch, blühende Rhododendronwälder und im Hintergrund die schneebedeckten Achttausender, dazu Wasserbüffel, Maultierkarawanen, Terrassenfelder und hübsche kleine Dörfer. Über den Tälern schwebt der Gesang unzähliger Vögel, läuten die Glocken der Ziegen und Maultiere, und abends zirpen die Grillen. Was will man mehr!

Patan, Durbar Square

nungs-Index) ist die Annapurnaregion im April klimatisch mit Mitteleuropa im Sommer vergleichbar. Wer unbedingt in der Monsunzeit fahren will oder im Terai Safari macht, hat natürlich feuchteres Klima. Aber man sollte sich davon nicht so einschränken lassen. Die Technik hält mit ein bisschen gesundem Menschenverstand (Trocknen! Filter wechseln!) viel aus, jedenfalls weit mehr, als die Gebrauchsanweisung erahnen lässt. Meine Hörgeräte haben von monatelangem Tropendunst bis zu Sandstürmen schon so ziemlich alles klaglos überlebt.

Wer jetzt Lust auf Nepal bekommen hat und sich fragt, ob es in puncto CI etwas zu beachten gibt: Oh ja! Man steige nicht unbedacht mit CI und zwei Begleitern auf ein wackliges Holzbötchen, um über den Phewasee zu rudern. Es könnte denen nämlich mitten auf dem See einfallen, dass der Ruderer und der Steuerer jetzt der Fairness halber die Plätze tauschen müssen. Was, wenn das bedenklich schwankende Bötchen bei diesem Manöver kippt und die kostbare Elektronik auf Nimmerwiedersehen in den Fluten verschwindet? Mir wird immer noch ganz schlecht bei dem Gedanken daran, was hätte passieren können!

Am Schluss unserer Reise wurde es noch einmal spannend: Wir hatten etwas von einer Aschewolke aus Island gehört. Würden wir problemlos fliegen können? Dass der gesamte deutsche Luftraum gesperrt war, haben wir erst in Kathmandu am Check-in erfahren. Also zurück in die Stadt. Und das Schreibseminar in Nieheim würde ich auch verpassen. Mist! Was nun? Natürlich konnte uns keiner sagen, wann und wie es weitergehen würde. Unser Visum lief ab. Die Stimmung in der Truppe schwankte von „Hurra, verlängerte Ferien!!!“ bis zum hysterischen „Ich will jetzt aber heim!!!“ Ich gebe zu, dass ich eher zu der pflichtvergessenen Fraktion gehörte. Nur die Aussicht, über Peking mit der transsibirischen Eisenbahn nach Hause zu fahren, hätte mich womöglich zur Abreise vor Freigabe des deutschen Luftraums bewegen können. Es folgten das obligatorische Schlangestehen beim Airline-Büro und beim Immigration office und viele Telefonate mit dem örtlichen Subunternehmer unseres Reisebüros, der sich wirklich rührend um seine gestrandeten Kunden kümmerte. Die Telefonate „in English“ habe ich lieber anderen überlassen. Aber ich besorgte eine nepalesische SIM-Karte und hatte damit das einzige funktionierende Handy und das gute Gefühl, auch mein Scherflein zu unserer „Rettung“ beizutragen. Geflogen sind wir schließlich vier Tage später nach Zürich statt nach Frankfurt/M. Von dort ging es mit der Bahn nach Hause. Namaste Nepal!

Ansonsten ist alles machbar. Nepal ist ein armes und in den Bergregionen unwegsames Land. Es versteht sich von selbst, dass bei evtl. technischen Pannen auf einer Trekkingtour außer „superglue“ nicht viel Hilfe zu erwarten ist. Auf Nummer sicher geht, wer sich von seinem Hersteller ein Ferien-Leihgerät mitgeben lässt. Ich hatte nur vorsorglich eine Ersatzspule, Ohrhaken und Mikrofonabdeckungen für meinen Freedom dabei – die Verschleißteile halt. Wer Akkus benötigt, reist in der Nachmonsunzeit (Oktober/November) vielleicht entspannter. Nepal produziert seinen Strom überwiegend aus Wasserkraft, und gegen Ende der Trockenzeit im Frühling gibt’s davon nicht mehr viel. In Kathmandu herrschte für große Teile des Tages planmäßig Stromsperre. In den Berghütten gab es abends Elektrizität, allerdings nicht unbedingt die ganze Nacht. An den wenigen Steckdosen in den Hütten, an denen man (stundenweise gegen Entgelt) aufladen kann, konkurriert man um die kurzen Stromlieferzeiten mit anderen Touristen, die ihre Kameraakkus betanken wollen. Mit Batterien reist es sich entspannter, vorausgesetzt man hat genügend dabei. Ich will nicht ausschließen, dass es möglich ist, in Kathmandu welche aufzutreiben, aber woanders eher nicht. Ansonsten ist CI-technisch auch nichts anderes zu beachten als beim Wandern in den Alpen, insbesondere was die Feuchtigkeit durch Regen, Schwitzen, etc. angeht. Trocknen ist ein Muss, wobei ein luft- und wasserdichter Beutel (vom Trekkingladen) und Trockentabletten völlig ausreichen. Die schweren elektrisch betriebenen Boxen sind für die Reise viel zu unpraktisch. Nach dem NATX (Nasse-Socken-Trock-

„Namaste“ ist ein nepalesischer Gruß; er bedeutet: „Ich grüße das Göttliche in Dir“. Dr. Tanja Laier (Text & Fotos)

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Kinder und Jugend

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(Kinder und Jugend)

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Sommerferien

Viele von euch fahren sicher mit den Eltern in den Urlaub – ans Meer oder in die Berge. Mit dem Auto, dem Flugzeug oder der Bahn. Seid ihr vielleicht schon mal mit dem

Was macht ihr in den Ferien? Sechs Wochen sind ganz schön lang – und trotzdem ziemlich schnell vorbei.

Finde alles heraus über die Fußball-WM! Viel Spaß beim 3.

BUCHSTABENSALAT

Fahrrad eine lange Tour gefahren?

Hier könnt ihr acht Begriffe finden, die waagerecht, senkrecht oder diagonal versteckt sind. Fussball Müller Weltmeister Finale Elfmeter Tor Spieler Klose

Viel Spaß !

ÖZ F T S F U S F B R L Z L R E XU E E CM T U ME E Z CNME K S F E S A L D FWE L S T S E

Z VDK S BA L G F MO E A Z S NHR E L F B T E E I E H T I N VOR P E OWN TME I F RÄR

Ä L D P I Z E N A S S R

V E I L C H E N T L T C

Ma ch t Sei d k m i t! reati v !

OE CX AG L G UN PM VÜ I L Z L U E E R H E

Außerdem gibt es viele Vereine oder Kommunen, die Ferienfahrten mit Zeltlager oder Jugendherberge anbieten. Besonders für Kinder und Jugendliche mit CI gibt es auch einige Angebote in den Ferien. Zum Beispiel das Hörcamp – eine Woche mit Hör- und Kommunikationstraining, Anpassung, Technikseminar, Beratung usw. In den letzten Jahren fand das Hörcamp in Werscher-

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Ein Bewerbungsgespräch durfte im Rollenspiel geübt werden und diejenigen, die zugeschaut haben, konnten hinterher positive und kritische Rückmeldungen geben. Für Bewerbungsunterlagen zum Beispiel ändern sich alle paar Jahre die Vorgaben. Zur Zeit eurer Urgroßeltern war es noch okay, einen handgeschriebenen Bericht abzugeben. Heute geht es ohne eine am PC geschriebene Mappe mit Foto, Lebenslauf und allen wichtigen Zeugnissen nicht mehr. Und welches ist nun der richtige Beruf für euch? Jeder hat andere Interessen und Fähigkeiten. Manche mögen gern mit Zahlen arbeiten – da ist vielleicht Buchhaltung oder Steuerberatung interessant. Viele möchten gern mit Kindern arbeiten – aber wie wird man eigentlich Erzieherin? Welchen Schulabschluss brauche ich da? Die Agentur für Arbeit kann zum Beispiel helfen, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden, oder sie kann die Ausbildung finanziell fördern. Viele Hörgeschädigte machen ihre Ausbildung auch in speziellen Zentren wie Fachschulen, Berufsbildungswerken oder Landesbildungszentren.

Welche Wunschberufe haben CI-Jugendliche? Im Grunde die selben wie alle anderen auch: von Fußballer über Erzieherin, Pferdewirtin und Arzt bis zur Schauspielerin...Manche Wünsche werden sich vielleicht in den nächsten Jahren noch mal ändern. Oder die Jugendlichen stellen fest, dass es doch nicht so einfach ist, nach Hollywood zu kommen. Wichtig ist aber: Wie finde ich heraus, was ich kann und was ich gerne machen möchte ...? Wie finde ich einen Praktikumsplatz, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz? Gibt es besondere Hilfen für hörgeschädigte Auszubildende oder Studierende? Wie bewirbt man sich? Reicht ein Telefonanruf – und kann ich mit fremden Menschen telefonieren? Sollte ich etwas schreiben und wie soll das aussehen? Wie führt man ein Bewerbungsgespräch? Ist es okay, in zerrissenen Jeans und Flipflops dahin zu gehen und während des Gesprächs Kaugummi zu kauen? All diese Fragen sind wichtig. Und es ist wichtig, in einer lockeren Atmosphäre darüber sprechen zu können.

©Bundesagentur für Arbeit

berg statt, seit diesem Jahr in Hannover im CIC. Teilgenommen haben diesmal zehn Jugendliche aus unterschiedlichen Städten, die eine Woche gemeinsam Hörtraining hatten. Sie haben sich überlegt, welche besonderen Situationen sie als Hörgeschädigte manchmal erleben und haben viel Zeit miteinander mit Reden, Musik machen und ein bisschen Lernen verbracht. Außerdem konnten sie einen ersten Blick in ihre berufliche Zukunft werfen.

Es gibt ein paar tolle Seiten im Internet, die weiter helfen, z. B.: http://www.berufskompass.at/berufskp3/ http://www.arbeitsagentur.de/nn_26266/Navigation/zentral/Buerger/Zwischenzeit/BIZ/BIZ-Nav.html Auch so kann man also einen Teil seiner Ferien verbringen, viel Spaß haben und dazu noch etwas lernen... Wenn ihr mögt, dann schickt uns doch ein Urlaubsfoto oder ein gemaltes Bild für die nächste Ausgabe. Die schönsten veröffentlichen wir und dann haben wir alle auch im Herbst noch ein kleines Urlaubsgefühl. :-) Viele Grüße

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et tLog ow b bewer er t ! ! ! g n ä l r ve e Seite 42) ( sieh

Jubiläum

20 Jahre Cochlear Implant Centrum „Wilhelm Hirte“ in Hannover Weltweit erste und größte therapeutische Einrichtung für Kinder mit Cochlear Implant feiert Jubiläum Im Sommer 1990 nahm eine wegweisende Einrichtung ihre Arbeit auf: Das Cochlear Implant Centrum (CIC) „Wilhelm Hirte“ begann, ertaubte oder taubgeborene Kinder mit einem Cochlear Implant in einer Therapie zu behandeln. Auf dem Gelände in Hannover Groß-Buchholz befinden sich das Therapiegebäude und drei Kinderhäuser mit insgesamt 21 Doppelzimmern und einem großen Spielplatz. Jede Woche können so 42 Kinder gemeinsam mit ihrer Mutter oder ihrem Vater an den meist zwei- bis dreitägigen Therapien teilnehmen.

zu und lernt die Mitarbeiter im CIC kennen. Die vielfältigen Therapieangebote fördern sowohl die HörSprach- Ent wicklung der CI-versorgten Kinder als auch die geistigen, emotionalen, motorischen und sozialen Fähigkeiten. Die Behandlung mit einem CI ist innerhalb der ersten drei Lebensjahre oder auch für Kinder mit Hörgeräten Eingangsbereich des CIC Wilhelm Hirte (zum Beispiel nach einem Hörsturz) sinnvoll.

Hören und Sprechen lernen Was für viele selbstverständlich ist, müssen diese Kinder erst lernen: Hören, denn dieses „Gefühl“, Stimmen, Geräusche oder gar Musik zu erleben, kennen die meisten von ihnen nicht. Für sie eröffnet sich eine ganz neue Welt, wenn sie das erste Mal die Stimme ihrer Mutter oder ihres Vaters hören und schließlich verstehen, dass aus den sich bewegenden Lippen auch liebevolle Geräusche kommen können. Zuvor wurden die Kinder in der HNO-Klinik der MHH mit einer Innenohrprothese (Cochlear Implant = CI) versorgt. In aller Regel beginnt dann die Arbeit der Therapeuten im CIC. Wer nicht hören kann, kann sich in aller Regel auch nicht artikulieren. Neben dem Hören und Verstehen müssen die Kinder auch das Sprechen lernen. Der Ablauf der Therapie beschränkt sich nicht auf einmalige Sitzungen.

20-jährige Erfolgsgeschichte Seit 1990 nahmen über 1300 Kinder an den Therapien teil. Dem hervorragenden Ruf des CIC als Vorreiter für die CITherapie entsprechend, kommen sie aus ganz Deutschland und dem Ausland, zum Beispiel aus der Ukraine oder von den Faröer-Inseln. Die Arbeit im CIC wurde immer weiter optimiert. Die Erfolgsbilanz ist beeindruckend: Von 1000 Fällen haben nur 10 Behandlungen nicht angeschlagen. Vor allem das Therapie-Team hat sich immer weiter entwickelt: angefangen mit fünf Mitarbeitern um den damaligen Leiter, Dr. Bodo Bertram, sind heute 19 Mitarbeiter auf dem Gelände am Stadtwald Eilenriede beschäftigt. Ingenieure, eine Audiologieassistentin, Sprachbehindertenpädagoginnen, eine Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin, Logopädinnen, eine Heilpädagogin sowie Ergotherapeutinnen kümmern sich um die verschiedenen Therapien für die Kinder. Eine Sekretärin und vier Hauswirtschaftskräfte sorgen für reibungslose Abläufe im CIC und in den angeschlossenen Eltern-Kind-Wohnhäusern. Seit 2009 leitet Dr. Barbara EßerLeyding das CIC Wilhelm Hirte.

Eine Basistherapie umfasst meist einen Zeitraum von 2 ½ bis 3 Jahren mit mehreren mehrtägigen Aufenthalten im CIC. Schon vier bis fünf Tage nach der Operation erfolgt im CIC ein Vortraining des Kindes. Dabei wird es auf die Erstanpassung des Sprachprozessors ca. fünf bis sechs Wochen nach der Entlassung aus der Klinik vorbereitet. Gemeinsam mit ihren Müttern und Vätern sieht es bei einer Anpassung

Jubiläumsfeier Das CIC Wilhelm Hirte feiert am 25. September 2010 von 11 bis 16 Uhr auf dem Gelände an der Gehägestraße 28-30 in Hannover. Nach einem kurzen Festakt mit Grußworten von Hannovers Bürgermeisterin Dr. Hilde Moenig, einem Geburts-

Auch Spielen gehört dazu

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tagsständchen des Mädchenchors Hannover und einem Vortrag von Dr. Wittfoth von der MHH zum Thema „Musik und Emotionen“ werden natürlich die Kinder im Mittelpunkt stehen. Für das Kinderfest sind unter anderem Hüpfburg, Karussell, Kinderschminken, Streichelzoo sowie Mitmachzirkus und natürlich kulinarische Genüsse eingeplant. Für Nachfragen und Informationen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung:

Tel. 0511/90959-25, Fax 0511/90959-33 E-Mail: [email protected], Internet: www.cic-hannover.de und Björn-Oliver Bönsch - Öffentlichkeitsarbeit Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt Janusz-Korczak-Allee 12, 30173 Hannover Mobil: 0177 / 293 33 42 Tel. 0511/8115-1117, Fax 0511/8115-99 1117 E-Mail: [email protected], Internet: www.hka.de

Dr. Barbara Eßer-Leyding MSG Leiterin Cochlear Implant Centrum Wilhelm Hirte Hannover Träger: Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt Gehägestraße 28-30, 30655 Hannover

Text Dr. Barbara Eßer-Leyding MSG Fotos Lucas Quentin, Zivildienstleistender im CIC

Termine

4. CI-Symposium in Zusammenarbeit mit der SRH Heidelberg, Bosenbergklinik

Reha Klinik Bad Grönebach: Schwerpunkt CI

05. - 06.11.2010. Die Veranstaltung rund um das Thema Cochlea-Implantat findet 2010 zum vierten Mal statt. „Nachdem wir bereits zu den drei vorherigen CI-Symposien jeweils über 100 Teilnehmer begrüßen durften, gehen wir auch in diesem Jahr von einem weiter gestiegenen Interesse aus“, sagt Dr. Harald Seidler, Chefarzt der HNO-Klinik in den MediClin Bosenberg Kliniken. Information und Anmeldung: 06851/14261, Telefax: 06851/14300. E-Mail: [email protected]

HELIOS Klinik Am Stiftsberg, Fachklinik bei Hörbehinderung und Tinnitus, Innere Medizin, Kardiologie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Volker Kratzsch, MBA, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung Hörbehinderung, Tinnitus und Schwindel-Erkrankungen, Telefon: 08334/981-509, Telefax: 08334/981-599. 01.12. - 22.12.2010

Seminar zur Entscheidungsfindung „CI – ja oder nein?“

02.-05.09., 02.-05.12.2010. Kaiserbergklinik Bad Nauheim, Herr Dr. Roland Zeh (Chefarzt), Am Kaiserberg 8-10, 61231 Bad Nauheim, Telefon: 06032/703-710, Telefax: 06032/703-555. E-Mail: Roland. [email protected], Internet: www.pitzer-kliniken.de

CI-Informations-Seminare in den MediClin Bosenberg Kliniken, St. Wendel MediClin Bosenberg Kliniken, 66606 St. Wendel, Chefarzt HNO-Arzt Dr. Harald Seidler. Termine: 02.09. - 04.09., 02.12. - 04.12.2010. Im Rahmen des Seminars erhalten Sie Informationen über CochleaImplantate, über das Hören mit dem CI und die Vorbereitungen, Möglichkeiten und Risiken. Weiterhin erhalten Sie sämtliche notwendigen Hörtests und diagnostischen Voruntersuchungen, z. B. Kommunikationsstatus und Funktionsfähigkeit der Hörnerven (Elektro-Audiometrie). Information und Anmeldung: 06851/14261, Telefax: 06851/14300. E-Mail: [email protected]

Infonachmittag im CIC Wilhelm Hirte für Eltern und Interessierte in Hannover

Infonachmittag im CIC Wilhelm Hirte für Eltern und Interessierte immer freitags: 27.08. / 22.10.2010 jeweils von 14 Uhr bis 18 Uhr. Information und Anmeldung bei Fr. Asmus ([email protected]), Telefon: 0511/90959-0, Telefax: 0511/90959-33. Wir freuen uns auf Sie! CIC Wilhelm Hirte, Gehägestr. 28-30, 30655 Hannover.

Selbsthilfegruppe für Schwerhörige Paderborn

VI. AB-Kundentage im Herbst 2010 Der Herbst des Jahres 2010 wird durch die nunmehr 6. Kundentage bestimmt. Wir freuen uns schon heute auf ein Wiedersehen mit einer attraktiven ersten Themenauswahl: Optimierung der Servicestruktur, Leihverträge und Urlaubslösungen, Wechsel zum C1-Harmony, Handynutzung, Überprüfem von T-MIC und CO, Clearvoice - Störlärmhilfe im Alltag. HIER DIE GEPLANTEN TERMINE: 02.09. in München, 03.09. in Frankfurt, 04.09. in Hannover, 05.09. in Hamburg, 09.10. in Köln. Die Welt des Hörens erwartet Sie – Harmony HiResolution Bionic Ear System von Advanced Bionics. Anmeldungen an: Advanced Bionics GmbH, Leonrodstraße 56, 80636 München, Telefax: 089/452132829 oder E-Mail: [email protected]

Reguläre Treffen: 03.09., 01.10., 05.11., 03.12. jeweils um 18.30 Uhr, 17.-19.09. Kommunikationswochenende. 22.10. gemeinsames Essen. 20.11. Kulturveranstaltung (Stadt Paderborn ), 11.12. Adventsfeier, 15.00 Uhr (Bleichstr. 70). Für Fachvorträge eines HNO-Arztes, Psychologen, Akustikers und für Hörberatung sind Referenten angefragt. Computerkurs für Mitglieder, nach Absprache die Termine bitte erfragen. Neu: Jeden 1. Dienstag im Monat allgem. Informationen von 16-18 Uhr in der Beratungsstelle Bleichstr. 70. Tipps von Betroffen für Betroffene und Angehörige, wie Hörgeräte-Telefonspule und Zusatzgeräte, Schwerbehinterten-Ausweis, Integrationsfachdienst. Was tun, wenn die Krankenkasse nicht zahlt, Fristen beachten usw.

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Selbsthilfegruppe Kiel

CI-Selbsthilfe – Neuigkeiten aus dem hohen Norden Ich heiße Susanne Depke und werde mich ab sofort in der Leitung der CI-Selbsthilfegruppe Kiel engagieren. - Herr Walter Linde wird sich allmählich aus der langjährigen Leitung zurück ziehen. Er steht aber bei Bedarf zunächst weiterhin allen bisherigen Mitgliedern der CI-Selbsthilfegruppe und auch mir mit Rat und Tat zur Seite.

Jahren in Kiel und arbeite hier als Zollbeamtin. Seit meiner Geburt bin ich hochgradig schwerhörig, bekam im Alter von acht Jahren für das rechte Ohr ein konventionelles Hörgerät und wurde im vergangenen Jahr an der MHH Hannover links mit einem CI versorgt. Ich hätte mir gewünscht, schon vor meiner OP mehr Informationen von Betroffenen zu erhalten. Und auch während meiner Anschlussheilbehandlung in diesem Frühjahr in Bad Nauheim habe ich gemerkt, wie wertvoll der Austausch mit Gleichgesinnten ist. - Insbesondere diese Erfahrungen haben mich dazu bewogen, mich verstärkt in die Arbeit der Selbsthilfegruppe in Kiel einzubringen.

Ich möchte an dieser Stelle die Chance nutzen, mich kurz vorzustellen, und dies zugleich mit dem Angebot an alle Interessierten / Betroffenen im Großraum Kiel und im Norden Schleswig - Holsteins verbinden, gemeinsam eine informative und gesellige Selbsthilfegruppe zu gestalten.

Susanne Depke

Ich freue mich auf die vor mir liegenden Aufgaben und wünsche mir sehr, dass sich viele Interessierte bei mir melden. Susanne Depke Homannstraße 18 24106 Kiel Telefon 0431/888 07 58 E-Mail: [email protected]

Ich bin gebürtige Münchnerin, 42 Jahre alt, lebe aber schon seit mehr als zehn

e s s o l G s d i Eg Deutschland – Serbien 0:1 Dieses Fußballspektakel bescherte mir ein neues Idol: Lukas Podolski! In intellektueller Hinsicht erübrigt sich bei diesem Namen jede Diskussion. Seine menschliche Größe nötigt zur Bewunderung! Torschüsse, die jeder Beschreibung spotten, und ein verschossener Elfmeter: er lacht, er grinst, er lässt sich nicht unterkriegen! Diese Haltung sollten wir uns zum Maßstab machen!

Italienische Mode, griechischer Wein, portugiesische Steaks, irischer Whisky, Urlaub in Spanien – wir sollten konsumieren, was das Zeug hält. Schließlich unterstützen wir dadurch diese Not leidenden Länder, reduzieren damit ihre Defizite und haben auch selbst noch etwas davon! Falls Sie es sich also noch leisten können, genießen Sie ein gutes Essen beim Griechen und geben lächelnd doppelt soviel Trinkgeld wie gewohnt. Es kommt uns allen zugute!

Der Name schlägt auch den Bogen zum europäischen Gedanken: Griechenland, Portugal, Irland, Italien und Spanien werden ihrer Schulden nicht mehr Herr und begeben sich unter den europäischen 750-Milliarden-Euro-Schirm. Die Rechnung werden natürlich wir Steuerzahler zu begleichen haben. Wenn das schon so ist, so wollen wir das Beste daraus machen!

Nehmen Sie Ihre jährliche Rentenauskunft zum Anlass im Hier und Jetzt zu leben und zu prassen. Später haben Sie kein Geld mehr dazu! Carpe diem! Egid Nachreiner

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Selbsthilfegruppe Paderborn

Selbsthilfegruppe für Schwerhörige Paderborn Bei so genannten „Gesundheitstagen“ und „Selbsthilfetagen“ in der Umgebung Paderborns sind wir mit einem Infostand vertreten. Gruppenabende gestalten wir stets zeitnah zu Fachvorträgen, die z. B. von HNO-Ärzten, Akustikern, Rechtsanwälten, Audiotherapeuten gehalten werden, oder zu Berichten von Mitgliedern, die einen Vortrag oder ein Seminar bei befreundeten Gruppen besucht haben. Zudem informieren wir über medizinische, rechtliche und technische Fragen und üben das Mundablesen und das Fingeralphabet. Auch in der Freizeit sind wir aktiv, treffen uns z. B. zum Radfahren, Kegeln oder Grillen (hierzu auch unsere Jahresübersicht 2010). Die Gruppe ist inzwischen auf 24 Mitglieder angewachsen, darunter sind zehn CI-Implantierte. Die genauen Termine zu unseren Treffen finden Sie auf Seite 45.

Gemütliches Kaffeetrinken in gemeinsamer Runde.

Hermann Tilles Schlaunstraße 6 59590 Geseke Telefon 02942/6558 Telefax 02942/5798871 [email protected]

Seit 1990 trifft sich die Selbsthilfegruppe für Schwerhörige regelmäßig am ersten Freitag im Monat in der Bleichstraße 70 in Paderborn zum Gedankenaustausch. Da einige Mitglieder Kontakte zu anderen Hörgeschädigten-Gruppen hatten, kam es auch zum Erfahrungsaustausch mit anderen Gruppen und zu Besuchen gemeinsamer Veranstaltungen. 1999 schloss sich die Gruppe dem Landesverband der Schwerhörigen und Ertaubten NRW an und trat als erste SHG auch dem Deutschen Schwerhörigen Bund bei. Neue Mitglieder sind der Gruppe jederzeit herzlich willkommen. Wir haben uns zur Aufgabe gestellt, die Mitglieder mit Rat und Tat zu unterstützen und zu fördern, etwa. bei der Beantragung eines Behinderten-Ausweises, bei der Formulierung eines Antrags oder eines Widerspruchs behilflich zu sein. Neu ab Februar 2010: Allgemeine Beratung Betroffener durch Betroffene, jeweils am ersten Dienstag im Monat von 16 bis 18 Uhr.

Gruppenleitersemiar in Nieheim

Selbsthilfegruppe bekannt machen? Sie möchten auf Ihre Selbsthilfegruppe aufmerksam machen? Sie bekannt machen? Und Sie wären bereit, sie in einem kleinen Beitrag vorzustellen? Wenn gewünscht, gar mit einem Bild? Dann schreiben Sie uns doch! Gerne veröffentlichen wir Ihren Artikel in einer unserer nächsten Ausgaben. Ihre Redaktion 47

Kontaktadressen Kontaktadressen für CI-Informationen PLZGebiet

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Ansprechpartner/in Anschrift

Telefon / Telefax

E-Mail / Internet

Maryanne Becker

Ketziner Weg 3 13589 Berlin

Telefon 030/91702597 Telefax 030/3756852

www.maryanne-becker.de

Matthias Schulz

Glitzaweg 8 22117 Hamburg

Telefon 040/69206613

[email protected]

Pascal Thomann

Böcklerstr. 32 22119 Hamburg

Telefon 040/65390700 Telefax 040/65390700

[email protected]

Ulrich Lüdeke

Fichtenweg 11a 29225 Celle

Tel./Fax 05141/43435 Mobil 0160/6313591

[email protected]

Susanne Herms

Danziger Straße 34 29439 Lüchow

Telefon 05841/6792 Telefax 05841/974434

[email protected]

Dagmar Urban

Mühlengraben 16 31134 Hildesheim

Telefon 05121/9344108 Telefax 05121/9344107

[email protected]

Roswitha Rother

Lobetalweg 35 33689 Bielefeld

Telefon 05205/71097

[email protected]

Egid Nachreiner

Bahnhofsallee 38 35510 Butzbach

Telefon 06033/748578 Telefax 06033/748578

[email protected]

Hans Peter Berghaus Friedrichstraße 223 42551 Velbert

Telefon 02051/808899 Telefax 02051/808899

Doris Heymann

Auf dem Hohwart 39 44143 Dortmund

Telefon 0231/5313320 Telefax 0231/5312271

[email protected]

Peter Strobel KCIG e.V.

Ansgarstraße 31 50825 Köln

Telefon 0221/5502727

[email protected] www.kcig-online.de

Dietrich Werne

Am Ziegelfeld 6 51107 Köln

Telefon 0221/863430 Telefax 0221/863430

[email protected]

Franz Poggel

Kunibertstraße 16 59457 Werl-Büderich

Ralf Janowsky

Wisor 31 59581 Warstein-Allagen

Telefon 02925/2579 Telefax 0721/151207686

[email protected]

Karin Zeh

Telefon 06031/1686519 Telefax 06031/1686520

[email protected]

6

Crößmannstraße 7 61169 Friedberg

Iris Eremit

Taunusstraße 7 63571 Gelnhausen

Telefon 06051/66539 Telefax 06051/66539

7

Florian Pietsch LKHD e.V.

Provenceweg 18 72072 Tübingen

Bildtelefon 07071/968485 Telefax 07071/538068

[email protected]

SHV München/Obb. e.V.

8

Gottfried-Böhm-Ring 1 81369 München

Telefon 089/7809508 Telefax 089/78018340

[email protected] www.shv-muenchen.de

Dorothea Böhme

Kormannstraße 5c 82362 Weilheim

9

Rolf Hörndlein SH-Seelsorge der ELKB

Egidienplatz 33 90403 Nürnberg

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5

[email protected]

[email protected] Telefon 0911/2141550 Telefax 0911/2141552

[email protected] www.schwerhoerigenseelsorge-bayern.de

Kontaktadressen Österreich CI-AA Karl-Heinz Fuchs Obmann-Stellvertreter

Währinger Straße 6-8 A-1090 Wien

Fax 0043(0)7252/77758

Kontaktadressen Schweiz Monika SchlachterPlüss SVEHK

Freiburgstraße 21 CH-3150 Schwarzenburg

Tel. 0041(0)317313344 Fax 0041(0)317313344

[email protected] www.svehk.ch

CI-Interessen gemeinschaft

Freiburgstraße 21 CH-3150 Schwarzenburg

Tel. 0041(0)443631200 Fax 0041(0)443631303

[email protected] www.cochlea-implantat.ch

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CI-Selbsthilfegruppen PLZGebiet

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Ansprechpartner/in Anschrift

Telefon / Telefax

E-Mail / Internet

Maryanne Becker

Ketziner Weg 3 13589 Berlin

Telefon 030/91702597 Telefax 030/3756852

[email protected]

Dagmar Behnke

Carstennstraße 43b 12205 Berlin

[email protected]

Susanne Depke

Homannstr. 18 24106 Kiel

[email protected]

Matthias Schulz

Glitzaweg 8 22117 Hamburg

Telefon 040/69206613

[email protected]

Pascal Thomann

Böcklerstr. 32 22119 Hamburg

Telefon 040/65390700 Telefax 040/65390700

[email protected]

Ingrid Harms SHG Lüneburg

Böhmholzerweg 18 21394 Heiligenthal

Telefon 04135/7718 Telefax 04135/8520

[email protected]

Fred Supthut

Steinkamp 24 23845 Grabau

Telefon 04537/266 Telefax 04537/266

[email protected]

Lisa Plümer

Fehmarnstraße 31 27755 Delmenhorst

Telefon 04221/23332 Telefax 04221/802412

[email protected]

Susanne Herms und

Danziger Straße 34 29439 Lüchow

Telefon 05841/6792 Telefax 05841/974434

[email protected] www.shg-besser-hoeren.de

Birgid Lumma

Hauptstraße 3 28488 Lübbow

Telefon 05843/1386 Telefax 05843/308556

Rolf Erdmann SHG für Hörgeschädigte an der VHS Hannover

Linzer Straße 4 30519 Hannover

Telefon 0511/8386523 Telefax 0511/8386523

Pia Schweizer SHG für Kinder u. Eltern

Goethestraße 4 30952 Ronnenberg

Telefon 05643/8881 Telefax 05643/8881

Gisela Mätzke

Holtrupper Weg 13 34434 Borgenteich

Telefon 0511/466492 Telefax 05643/8881

[email protected]

Doris Heymann

Auf dem Hohwart 39 44143 Dortmund

Telefon 0231/5313320 Telefax 0231/5312271

[email protected]

Stefanie Keßels und

Im Tannenwinkel 4a 41749 Viersen

Telefon 02162/1032879

[email protected]

Irmgard Fölting SHG im Kreis Viersen

Kapellenbruch 192 41372 Niederkrüchten

Telefon 02163/58953 Telefax 02163/58953

[email protected] www.dazugehoeren.eu

Elvira Mager SHG Ruhrgebiet Nord

Sadeckistraße 9 46284 Dorsten

Telefon 02362/71145 Telefax 02362/776214

[email protected]

Ingrid und Dahlienweg 7 Hans-Jürgen Meißner 46499 Hamminkeln SHG Ruhrgebiet West

Telefon 02852/6361 Telefax 02852/6361

[email protected]

Maria Hohnhorst

Im langen Thron 2 49424 Goldenstedt

Telefon 04444/2405 Telefax 04444/989725

[email protected]

Ricarda Wagner und

Kärntner Straße 31 57223 Kreuztal

Tel. 02732/6147 oder 3823 Telefax 02732/6222

[email protected]

Michael Stötzel SHG Südwestfalen

Bergstraße 6 57271 Hilchenbach

Telefon 02733/51324

[email protected]

Hermann Tilles SHG Paderborn

Schlaunstraße 6 59590 Geseke

Telefon 02942/6558 Telefax 02942/5798871

[email protected]

Rainer und Marlies Wulf

Am Wäldchen 19 59069 Hamm

Telefon 02385/3115 Telefax 02385/771235

[email protected] www.ci-shg-hamm.de

Renate Stoll

Ulmenstraße 6 73066 Uhingen

Telefon 07161/32344 Telefax 07161/32374

Regine Zille

Arberweg 28 85748 Garching

Telefon 089/32928926 Fax 01805/06034592718

Adelheid Braun

Richard-Wagner-Weg 7 96450 Coburg

Elke und Karl Beck SHG CI-Träger in Thüringen

Kleinrettbach Brühl 33 99192 Gamstädt

Margit Gamberoni SHG Bamberg

Auf dem Lerchenbühl 34 96049 Bamberg

[email protected]

[email protected] [email protected]

Telefon 036208/71322 Telefax 036208/71322

[email protected]

[email protected] www.schwerhoerige-bamberg.de

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Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V. Wir bieten Ihnen eine kostenlose Beratung im Rahmen der Selbsthilfe. Wir sind selber CI-Träger und haben Hörgeräte genutzt. Im direkten Gespräch möchten wir uns mit Ihnen austauschen. Durch unsere Erfahrungen können wir Sie unterstützen und wichtige Hinweise geben. Profitieren Sie davon und nehmen Sie unser Angebot in Anspruch.

ittwoch M n e d e J Uhr und 0 0 : 2 1 10 : 00 * 6: 00 Uhr 1 0 0 : 3 1

Sie finden uns im Hörzentrum Hannover Karl-Wiechert-Allee 3 · 1. Etage · Seminarraum 1165 Wir empfehlen vorherige Terminvereinbarung!

Ihr HCIG-Beraterteam

Egid Nachreiner Dipl. Sozialpädagoge Audiotherapeut [email protected] Telefon 06033/748578 Telefax 06033/748578

Ebba Morgner-Thomas Stellv. Vorsitzende der HCIG ebba.morgner-thomas @hcig.de Telefon 02304/72631 Telefax 02304/72631

Susanne Herms Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit der HCIG [email protected] Telefon 05841/6792 Telefax 05841/974434

Manfred Schumacher Vorsitzender der HCIG manfred.schumacher @hcig.de Telefon 04261/846185 Telefax 04261/846172

Jeden Mittwoch 10:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 16:00 Uhr *

18.08.2010 Egid Nachreiner*

22.09.2010

Ebba Morgner-Thomas

27.10.2010

Ebba Morgner-Thomas

25.08.2010 Manfred Schumacher

29.09.2010

Manfred Schumacher

03.11.2010

Susanne Herms

01.09.2010

Ebba Morgner-Thomas

06.10.2010

Ebba Morgner-Thomas

10.11.2010

Manfred Schumacher

08.09.2010

Susanne Herms

13.10.2010

Manfred Schumacher

17.11.2010

Egid Nachreiner*

15.09.2010

Egid Nachreiner*

20.10.2010

Manfred Schumacher

24.11.2010

Susanne Herms

Unser Angebot wird ermöglicht durch die Zusammenarbeit von

Hannoversche Cochlear-Implant Gesellschaft e.V.

*Herr Nachreiner ab 10:30 Uhr

Beratungstermine Mai - August 2010

Wir über uns Die Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V. Wir über uns

Fragen bieten wir unseren Mitgliedern kostenlose Beratung an. Wir veranstalten Seminare und Workshops zu vielen Themen rund um die Hörschädigung, die für Mitglieder vergünstigt angeboten werden.

Die Hannoversche Cochlear-Implant-Gesellschaft e.V. (HCIG) wurde im Herbst 1996 an der HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) gegründet. Der Verein hat das Ziel, die Interessen aller Cochlea-Implantat-Träger der MHH zu vertreten. Die HCIG ist von der Medizinischen Hochschule unabhängig, arbeitet jedoch mit ihr eng zusammen. Wir verfolgen mit diesem Konzept die Absicht, das an der MHH vorhandene Fachwissen und die dort vorhandenen Kontakte aktiv in unsere Vereinsarbeit einzubringen.

Erfahrungsaustausch Vor allem aber verstehen wir uns auch als Erfahrungs-Vermittlungsstelle. Vielleicht kommt der eine oder andere mit den technischen Details der CIs nicht zurecht oder es gibt Schwierigkeiten mit Krankenkassen, Kostenträgern oder Servicefirmen. Andere unserer Mitglieder hatten möglicherweise dieselben Probleme und haben diese bereits für sich gelöst. An dieser Stelle setzt der Erfahrungsaustausch ein. Denn es muss nicht jeder das Rad neu erfinden. Alle unsere Mitglieder sind aufgerufen, unsere Vereinszeitschrift mit ihren einschlägigen Erfahrungen mitzugestalten, sei es als Leserbrief oder sei es als Beitrag in »Aufsatzform«.

Mitgliedschaft Jeder kann bei uns Mitglied werden. Stimmberechtigte (ordentliche) Mitglieder müssen jedoch entweder an der MHH versorgte CI-Träger sein, CI-Träger, die an der MHH ihre Nachsorge durchführen lassen oder Eltern von CI-Kindern sein, die an der MHH versorgt wurden (bei Volljährigkeit geht das Stimmrecht auf das Kind über). Auch Mitarbeiter des CI-Teams der MHH können ordentliche Mitglieder werden. Alle weiteren Mitglieder werden als Fördermitglieder geführt. Wir wollen mit dieser Konstruktion gewährleisten, dass auch wirklich die Betroffenen das letzte Wort haben. Selbstverständlich aber haben aktive Mitglieder bei uns immer Gewicht, egal ob sie nun ordentliche oder fördernde Mitglieder sind.

Mehr muss der Spaß nicht kosten Mitglieder zahlen jährlich 30 Euro Beitrag. Dieser erfasst die gesamte Breite unserer Vereinsangebote sowie den Bezug unserer Vereinszeitschrift »Ciimpulse« viermal im Jahr. Außerdem besteht für HCIG-Mitglieder die Möglichkeit des Bezugs der DCIG-Zeitschrift »Schnecke« im günstigen Sammelabonnement.

Service Wir wollen unseren Mitgliedern allgemeine Informationen über Cochlea-Implantate und Fortschritte in diesem Bereich bieten. Dafür geben wir die Vereinszeitschrift »ciimpulse« heraus und unterhalten eine umfassende Homepage im Internet unter www.hcig.de. Für sozialrechtliche

Sie sind neugierig geworden? Dann gibt´s nur eins: Mitglied werden! Unsere Formulare finden Sie umseitig. Aus Gründen der Datensicherheit bitten wir Sie, Ihre Anmeldung abzutrennen und im Couvert zu versenden.

Postanschrift: c/o Hörzentrum der MHH · Karl-Wiechert-Allee 3 · 30625 Hannover

Vorsitzender:........................................................................................Manfred Schumacher, Dipl.-Verwaltungswirt Stellvertretende Vorsitzende:...........................................................Ebba Morgner-Thomas Schriftführer:.......................................................................................Prof. Dr. Thomas Lenarz Kassenführer:......................................................................................kommisarisch: Ebba Morgner-Thomas Vorstand für sozialrechtliche Belange:...........................................Egid Nachreiner, Dipl.-Sozialpädagoge Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit:..................................................Susanne Herms Geschäftsführer:..................................................................................Ingo Klokemann Technikkommission:...........................................................................Ralf Janowsky, Dipl.-Ingenieur

Unser Spendenkonto: SSK Hannover · Konto 843563 · BLZ 25050180 51

Anmeldeformulare

Sichern Sie sich Ihre Ciimpulse mit Ihrer Mitgliedschaft in der HCIG!

Anmeldung zur Mitgliedschaft in der HCIG (Jahresbeitrag zurzeit 30 Euro) Name:.......................................................................Vorname:.................................................................... Straße:..............................................................................................Geburtsdatum:.................................. PLZ/Ort:............................................................................................Beruf:.................................................. Telefon:......................................................................Telefax:...................................................................... E-Mail:............................................................................................................................................................  Ich möchte ordentliches Mitglied werden.  Die Implantation bei mir wurde an der MHH durchgeführt.  Die Implantation bei mir wurde nicht an der MHH durchgeführt. Ich werde jedoch im Rahmen der Nachsorge an der MHH betreut.  Ich bin Elternteil eines Kindes mit Implantation an der MHH.  Ich bin Elternteil eines CI-Kindes. Die Implantation wurde nicht an der MHH durchgeführt. Mein Kind wird jedoch im Rahmen der Nachsorge an der MHH oder in einem angeschlossenen CIC (Wilhelm Hirte oder Werscherberg) betreut. Vor- und Zuname des Kindes:............................................................................................

Ihre Anmeldung zur Mitgliedschaft senden Sie bitte an: Frau Ebba Morgner-Thomas Kirchstraße 63 58239 Schwerte Telefax: 02304/72631 E-Mail: ebba.morgner-thomas @hcig.de



Geburtsdatum des Kindes:................................................................................................. Angaben zum CI:

CI-Fabrikat:................................................................

Implantierende Klinik:................................................................................................................................. Datum der Implantation:.......................................Datum der Erstanpassung:....................................  Ich möchte förderndes Mitglied werden. (Obige Kriterien treffen nicht zu.)  „Ich bin durch meine Anmeldung und Teilnahme damit einverstanden, dass zufällig von mir angefertigte Bilder auch in den „Ciimpulsen“ (Vereinszeitschrift der HCIG) veröffentlich werden.“ Einzugsermächtigung:  Ich willige ein, dass der Mitgliedsbeitrag von meinem Konto bis auf Widerruf abgebucht wird. Bankverbindung:

Institut:.......................................................................

Kto.-Nr.:.................................................................... BLZ:............................................................................. ........................................................................................................................................................................ Ort, Datum Unterschrift

Schnecke-Sammelabo Falls Interesse besteht: Ihre Bestellung der Schnecke im Sammelabo senden Sie bitte an: Frau Ebba Morgner-Thomas Kirchstraße 63 58239 Schwerte Telefax: 02304/72631 E-Mail: ebba.morgner-thomas @hcig.de

 Ja, ich möchte als Mitglied der HCIG die Schnecke im Sammelabonnement zum Preis von 14,50 Euro beziehen. Die für diesen Bezug notwendige Vollmacht zum jährlichen Lastschrifteinzug des Betrages erteile ich hiermit. Diese Vollmacht kann ich jederzeit widerrufen, mit Widerruf läuft auch das Abonnement aus. Name:.......................................................................Vorname:.................................................................... Straße/Nr.:.......................................................................................Geburtsdatum:.................................. PLZ/Ort:......................................................................................................................................................... Telefon:.....................................................................Telefax:....................................................................... E-Mail:...............................................................................................HCIG-Mitglieds-Nr.:.......................... Bankverbindung:

Institut:.......................................................................

Kto.-Nr.:.................................................................... BLZ:............................................................................. ........................................................................................................................................................................ Ort, Datum Unterschrift

Ich weiß, wovon ich spreche. Und die auch! Am besten ist, man hat jemanden, mit dem man sich direkt versteht. Der Rest läuft dann einfach wie von selbst. Willkommen beim Cochlear ™ Service.

Cochlear ™ Service Telefon 0511-5 42 77 50, Fax 0511-5 42 77 81 [email protected] www.cochlear-service.de

Ihr direkter Draht zu den Experten: �� ���������������������������������������������� �� ����������������������������������������������������� � ����������� �� ������������������������������������������������� �� �������������������������������������������������������� �� ���������������������������������������������������� �������������������������������������������������������������������������

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