das ensemble - Schauspiel Essen

February 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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sc h auspi el ESSE N ST Ü C K AU F !

Auto r e n tag e a m S c h aus p i e l Ess e n 1 3. – 1 5. A p r i l 201 2

Wir schweben wieder von Charlotte Roos Die Totalvernutzung der Welt von Sandra Gugic Sprengsätze von Roland Hüve Wild weht der Wind oder Quadrophenia II von Nikolaus Günter 2pacAmaruHector von Enno Stahl und Stefan Filipiak verpiss dich gewiss von Hartmut Musewald Abwasser von Nora Schüssler Am Leben werden wir nicht scheitern von Mario Salazar Szenische Einrichtungen Karoline Behrens Ulf Goerke Siegfried Hopp Thomas Ladwig Michael Mertins Moritz Peters Jana Milena Polasek Sylvia Sobottka Ensemble Lisa Förster Sven Gey Mechthild Grabner Gerhard Hermann Lisa Jopt Zora Klostermann Jan Pröhl Bernhard Schmidt-Hackenberg Sven Seeburg Johann David Talinski Adrian Thomser Rezo Tschchikwischwili Tina Wilhelm stückauswahl und projektleitung Carola Hannusch Judith Heese Marc-Oliver Krampe Vera Ring stückauswahl und Moderation Ulrike Gondorf Ausstattungsleitung Andreas Jander

Bühne und Kostüme Asima Amriko Jan Brandt Johanna Denzel Simone Grieshaber Christina Hillinger Anne Koltermann Johanna Meyer Nora Müller Natalia Nordheimer Elena Ortega Lisa Marie Rohde Mirjam Pajakowski Eunsung Yang licht Daniela Schulz ton Karolin Killig, Markus Schmiedel Projektkoordination und Regieassistenz Susanne Nowack

Technischer Direktor Daniel Kaiser | Werkstättenleiter und Stellvertreter für den Bereich Ausstattung Ralf Gehrke | Technischer Leiter Schauspiel Michael Lüdiger | Konstrukteurin Sandra Meitinger-Schwartze | Bühneninspektor Schauspiel Stephan Abeck | Bühnenmeister Klaus-Detlef Sperl, Kalle Spies, Siegfried Zywitzki | Leiter der Beleuchtung Schauspiel Michael Hälker | Beleuchtungsmeister Eduard Ollinger, Daniela Schulz | Leiterin der Tonabteilung Sabine Bormann | Ton und Video Reinhard Dix, Karolin Killig, Mark Rabe, Markus Schmiedel | Leiter des Malersaals und der Plastiker Wolfgang Goroncy, Meinhard Groos | Leiter der Schreinerei Michael Kramer | Leiter der Schlosserei Frank Karlisch | Leiter der Dekorationswerkstatt Peter Riemann | Leiter der Requisite Dirk Lücker | vorarbeiter Requisite Schauspiel Ralph Kuisle | Kostümdirektor Ulrich Lott | Leiterin der Kostümabteilung Schauspiel Inga Koop | Chefmaskenbildnerin Schauspiel Karola Baumgart | Leiter der Betriebs- und Haustechnik ­Leonhard Johae | Herstellung der Dekorationen und Kostüme Werkstätten der Theater und Philharmonie Essen GmbH

Stück auf!-Marathon am 14. April 2012, 12:00 Uhr, Casa AUFFÜHRUNGSDAUER ca. 10 Stunden. Mehrere Pausen. Aufführungsrechte Nikolaus Günter, Hartmann & Stauffacher Verlag für Bühne, Film, Funk und Fernsehen („Wir schweben wieder“), Kaiser Verlag („Die Total­ vernutzung der Welt“), Hartmut Musewald, Pegasus Theater- und Medienverlag („Am Leben werden wir nicht scheitern“), Nora Schüssler, Enno Stahl und Stefan Filipiak, Theaterverlag Desch („Sprengsätze“)

Die Autorentage „Stück auf!“ werden gefördert von der Kulturstiftung Essen und entstehen in Kooperation mit der Bühnenbildklasse der Kunstakademie ­Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Johannes Schütz sowie der Folkwang Universität der Künste.

Regiehospitanz Cindy Piotrowski Nicole Steinsiepen Ausstattungshospitanz Verena Leick Sarah Sleziona Dramaturgiehospitanz Julia Rund

Kulturpartner

L i e b e s Pu b l i ku m . „Allem Anfang wohnt ein Zauber inne“ schrieb schon Hermann Hesse. Dies gilt auch für unsere ersten Autorentage „Stück auf!“ am Schauspiel Essen. Dass dieser Zauber auch mit viel Arbeit verbunden ist, lässt sich erahnen. Ca. 10.000 Seiten wurden gelesen, bewertet und ein Teil von ihnen schließlich ausgewählt. Es galt eine fachkundige Jury zusam­menzustellen und sie mit zwei Hochschulen und den Mitarbeitern des Schauspiel Essen unter einen (terminlichen) Hut zu bringen. Hinzu kamen acht junge Regisseure, die Ausschnitte aus den ausgewählten Stücken zu einem großen „Marathon“ verdichteten. Und nicht zu vergessen die neun Autoren, die heute sicherlich der Präsentation ihrer Theaterstücke und der Preisvergabe entgegenfiebern und sich zuvor in Interviews auch persönlich dem Publikum vorstellen werden. Dass dies alles stattgefunden hat, verdanken wir unserer unermüdlich lesenden Dramaturgie, einem Künstlerischen Betriebsbüro mit Nerven aus Stahl und einem Ausstattungs- und Technik-Team, das immer eine Lösung findet. Also doch Zauberei!? Keine Zauberei aber ist die finanzielle Unterstützung durch die Kulturstiftung Essen, die all dies erst möglich gemacht hat. Ihr gilt unser ganz besonderer Dank! Ebenfalls danken möchte ich der Stadt Essen und der Sparkasse Essen sowie dem Freundeskreis der Theater und Philharmonie, die wie selbstverständlich die Preise ausgelobt haben. Und ich bedanke mich bei Prof. Bruno Klimek und Prof. Johannes Klaus von der Folkwang Universität der Künste sowie bei Ruth Groß und Prof. Johannes Schütz von der Kunstakademie Düsseldorf für die bereichernde Zusammenarbeit. Also lassen Sie sich verzaubern bei unseren ersten Autorentagen am Schauspiel Essen!

Christian Tombeil Intendant Schauspiel Essen

T h e at e r aktu e l l – Ess e n e r Auto r e n tag e 201 2 Was spiegelt die Befindlichkeiten unserer zeitgenössischen Gesellschaft besser wider als die Sensibilität, das Einfühlungsvermögen, die Kreativität und der souveräne Umgang mit der Sprache durch junge ­Autoren, die diese Befindlichkeiten umzusetzen vermögen in Theaterstücke, die uns mitreißen, aufwühlen, gar zurückstoßen, die wir bejubeln oder strikt ablehnen. Wie auch immer, es ist lebendiges, gegenwärtiges Theater, Spiegelbild eines „Jetzt“, Kultur „at its best“! Mit vollem Engagement und großer Befürwortung hat daher die Kulturstiftung der Stadt Essen mitgeholfen, die ersten „Essener Autorentage“ aus der Taufe zu heben. Die großartige Idee von Christian Tombeil hat uns spontan überzeugt. Gerne engagiert sich daher die Kulturstiftung der Stadt Essen für dieses für das kulturelle Leben in unserer Stadt so wichtige Projekt, das wegführt von der reinen „Eventkultur“, uns ­Themen unserer Gesellschaft vor Augen führt, die uns sozusagen „auf den Nägeln brennen“, Dramatik in Bild und Sprache, heute, jetzt! Christian Tombeils Idee ist offenbar auch bei den jungen, zeitgenössischen Autoren auf großen Zuspruch gestoßen, 170 Stücke wurden eingesandt. Die hochkarätig besetzte Jury wird es nicht leicht haben, hieraus die besten auszuwählen. Autorentage in Essen, das gab es noch nie! Möge diese großartige Initiative vollen Erfolg haben, das Publikum ­begeistern und – ebenso wünschenswert – Wege in eine weiterhin hoch­lebendige Zukunft der Theaterkultur in Essen weisen.

Dr. Henner Puppel Kulturstiftung der Stadt Essen

Das P r o g r a m m 12:00 Uhr Begrüßung durch Intendant Christian Tombeil

Das Schauspiel Essen veranstaltet vom 13. bis zum 15. April 2012 zum ersten Mal die Autorentage „Stück auf!“, in deren Mittelpunkt die Präsentation von acht ausgewählten Theaterstücken und ihren Autoren steht. Wir denken in der Spielzeit 2011/12 über Formen des (bürgerlichen) Widerstands nach, über eine neu erwachte Protestkultur, zivilen Ungehorsam, Demokratie, Volkszorn und die damit verbundene Hysterie, den Wunsch nach Solidarität – zwischen den Generationen, den Kulturen – und darüber, welche Rolle Kunst im Rahmen einer neu erwachten „Widerstandskultur“ spielen kann. In diesem Zusammenhang waren die teilnehmenden Dramatiker gebeten, Stücke unter dem Thema „Widerstehen!“ einzusenden. Fast 170 Stücke erreichten uns. Aus ihnen wählten die Dramaturgen des Schauspiel Essen gemeinsam mit der Dramaturgin und Journalistin Ulrike Gondorf, die auch den Stückemarathon moderieren wird, acht Stücke aus, die nun in szenischen Lesungen ausschnittsweise dem Publikum und der Fachwelt vorgestellt werden. Eine fünfköpfige Jury entscheidet, welcher Autor den Preis der Stadt Essen, gefördert von der Sparkasse Essen, in Höhe von € 5.000 erhält. Verbunden hiermit ist zudem die Uraufführung dieses Stückes in der Spielzeit 2012/13 am Schauspiel Essen. Auch das Publikum hat die Chance, sein Lieblingsstück mit einem Preis in Höhe von € 1.000 zu küren, den der Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen e. V. zur Verfügung stellt.

12:15-13:30 Uhr Wir schweben wieder von Charlotte Roos Die Totalvernutzung der Welt von Sandra Gugic 13:30-14:00 Uhr Pause 14:00-15:30 Uhr Sprengsätze von Roland Hüve Wild weht der Wind oder Quadrophenia II von Nikolaus Günter 15:30-16:00 Uhr Pause 16:00-17:30 Uhr 2PacAmaruHector von Enno Stahl und Stefan Filipiak verpiss dich gewiss von Hartmut Musewald

17:30-18:30 Uhr Pause 18:30-20:00 Uhr Abwasser von Nora Schüssler Am Leben werden wir nicht scheitern von Mario Salazar 20:00 Uhr Song for whoever Johann David Talinski, Jörg Butler und Pascal Wenzke improvisieren die Melodie deines Lebens 21:00 Uhr Preisverleihung durch Oberbürgermeister Reinhard Paß Im Anschluss (ca. 22:00 Uhr) Party mit der spanischsprachigen Popband „A solas sin mi“

D i e Stück e u n d d i e Auto r e n W i r sc h w e b e n w i e d e r

von Charlotte Roos

Szenische Einrichtung Karoline Behrens Bühne Mirjam Pajakowski Kostüme Asima Amriko Laura Lisa Förster Bruno Bernhard Schmidt-Hackenberg Edith Tina Wilhelm Maria Mechthild Grabner Carl Gerhard Hermann Laura dolmetscht simultan – gerade Hugo Chávez, der in Kopenhagen die imperialistische Weltdiktatur brandmarkt. Während sie in enger Kabine das große Ganze vermittelt, ringt ihr Freund Carl mit dem Kleinklein des eigenen Selbst. Alle Psychokrankheitsbilder hat er durch, seine Therapeutin ist mit ihrem Latein am Ende. Laura will er aus seinem Leben ekeln, um diesem dann endlich ein Ende zu machen. Aber nicht einmal das will ihm gelingen. In einer Stripbar versucht er, irgendwie seine stagnierende Existenz zu sprengen, und trifft auf Edith, die nach einer Jugend als Hochseilartistin nun überraschend würdevoll an der Stange tanzt. In ihrer leichten, direkten Art wirbelt sie nicht nur Carls Lebensbodensatz ordentlich auf, sondern mobilisiert auch Bruno, der auf einmal eine seltsame Affinität zu den Hornbrillen seines Vaters entwickelt hat und immer mehr dessen Sichtweisen mit den Gestellen gleich mit übernimmt. Ganz für sich joggt zuguterletzt Maria am Fluss entlang, dreimal in der Woche dreißig Minuten, und kann es nicht fassen, wie wenig sie von anderen wahr­ genommen wird, wie sehr sie ausgeschlossen ist von allem, was sie

sich für ein angemessen erfolgreiches Leben vorgestellt hat. Von Lauras politischem Kommentar begleitet, schrauben sich nun Carl, Edith, Bruno und Maria immer weiter rein in ihre Existenzkämpfe, ihre Wünsche, Ängste, Neurosen, Überlebensstrategien. Charlotte Roos wurde 1974 in Düsseldorf geboren und lebt in Berlin. Nach dem Magister in den Fächern Germanistik und Romanistik folgten erste Regieassistenzen am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, beim Steirischen Herbst in Graz und am Staatstheater Hannover. Eigene Inszenierungen seit 2001 in Graz, Bochum, Hannover und Zürich. Künstlerisches Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Theatertexte und Prosa. Einladung zu den Wiener Werkstatttagen im Oktober 2007. Aufenthaltsstipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen 2008/09. Teilnahme am Autorenprojekt „stück/für/stück“ des Schauspielhaus Wien seit März 2008 und am Forum Junger Autoren Europas im Rahmen des Festivals „Neue Stücke aus Europa“ am Staatstheater Wiesbaden im Juni 2008. Die Uraufführung ihres Stückes „Die Unmöglichkeit einer Insel“ fand in der Spielzeit 2007/08 am Theaterhaus Jena statt. Dort wurde im Oktober 2008 auch ihr zweites Theaterstück „Allergie“ uraufgeführt. Mit „Hühner. Habichte.“ wurde die Autorin 2009 zum Berliner Stückemarkt, zu den St. Galler Autorentagen und zum Autorenwochenende am Staatstheater Stuttgart eingeladen. Der Text reüssierte in St. Gallen und gewann sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis des Wettbewerbes, der neben einem Preisgeld auch die Uraufführung des Stückes inkludierte (2010, Theater St. Gallen). „Wir schweben wieder“ ist das vierte Theaterstück der Autorin und wurde auch zum Heidelberger Stückemarkt 2012 eingeladen. Charlotte Roos arbeitet zudem an einem Prosaprojekt mit dem Arbeitstitel „865“. Zusammen mit dem deutsch-arabischen Schauspieler Mohamed Achour entwickelt sie einen Theaterabend unter dem Titel „Identitoz / Integratis“.

D i e Tota lv e r n ut z u n g d e r W e lt

von Sandra Gugic

Szenische Einrichtung Thomas Ladwig Bühne und Kostüme Johanna Denzel, Simone Grieshaber, Elena Ortega A Sven Seeburg B Jan Pröhl C Johann David Talinski Dieser Text ist die Versuchsanordnung einer Bestandsaufnahme unserer Welt, ein Abschreiten des unsicheren Terrains unserer Gegenwart: Es gibt hier keine Antworten, nur Querverweise. Die Performer A, B und C jagen, zwischen Sinnsuche, Unsicherheit und Sucht nach Irrelevanz, in dieser diffusen Bestandsaufnahme der Welt mit High-Speed durch das World Wide Web, um letztlich mit sich selbst konfrontiert zu werden. Durch all ihre Gespräche und Gedanken schlägt immer wieder eine Frage, die sich quer stellt, die Sehnsucht nach einem realen Gegenüber. Was bedeutet die Existenz des Einzelnen und wie funktioniert unsere Verortung in der Welt? Dieser Text versucht in Worten, Fragen und Bildern die innerhalb einer maßlosen Informationsflut entstehenden Überlagerungen und Leerstellen in unserem allgegenwärtigen, multitaskischen Leben und Denken zu erforschen. Und los.

Sandra Gugic, 1976 in Wien geboren, schreibt Prosa, Lyrik und Theatertexte. Ab Oktober 2009 Studium der Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Seit Oktober 2011 ­Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Lebt in Wien und Leipzig. Preise und Stipendien u. a.: 2008 Exil Literaturpreis (2. Preis, Prosa), 2009 Stipendiatin des 13. Klagenfurter Literaturkurses / Tage der deutschsprachigen ­Literatur / Ingeborg Bachmann Preis, 2009/10 Dramatikerstipendium der Stadt Wien, 2010/11 Staatsstipendium für Literatur des bm:ukk (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Österreich), 2011 Hohenemser Literaturpreis (Anerkennungspreis) Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u. a.: kolik, tippgemeinschaft, Lautschrift Weiteres u. a.: 2009 Schauspielhaus Wien Schreibklasse, szenische Lesung von „Spoons“ 2010 Jungdramatikerfestival des Volkstheaters Wien „GO WEST“, UA von „Dort, jetzt und danach“ 2010 Forum Junger Autoren / Theaterbiennale / Hessisches Staats­ theater Wiesbaden 2011 Garage X Wien Projekt „Startguthaben“, Konzept und szenische Einrichtung

S p r e n g s ät z e

von Roland Hüve

Szenische Einrichtung Michael Mertins Bühne Jan Brandt Kostüme Jan Brandt, Anne Koltermann Er Sven Gey Sie Lisa Jopt Attentäterin Tina Wilhelm Zwei Menschen begegnen sich in einem Zug und verlieben sich ineinander. Sie treffen sich sporadisch in der Wohnung der Frau und beginnen ein scheinbar spontanes Spiel um ihre Identitäten. SIE ist Ärztin und kurz davor, sich zu verheiraten; aber das verrät sie nicht. ER präsentiert gleich mehrere Biographien, die aber alle falsch zu sein scheinen. Wahr scheint nur ihr Begehren, ihre Liebe. Währenddessen beschäftigt die Öffentlichkeit eine Serie von Selbstmordattentaten. Ziel sind Orte, die zum Zeitpunkt der Anschläge menschenleer sind: Bürogebäude, Tankstellen, Geschäfte, Fernsehstudios. Keine Organisation übernimmt die Verantwortung. Die einzigen Opfer sind die Selbstmordattentäter selbst, zwischen denen es aber keine Verbindung zu geben scheint. Es sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die bislang nicht durch extreme Taten aufgefallen sind. Nur eins verbindet sie: Alle hinterlassen eine Abschiedsbotschaft in Form eines sehr kurzen Super-8-Films. Selbstmordattentäter ohne terroristische Organisation. Liebende ohne Namen und Geschichte. Das Stück führt beide Handlungsstränge aufeinander zu.

Roland Hüve ist geborener Westfale (1962, Dortmund), aber früh zum Rheinländer konvertiert. Er wuchs in der Voreifel auf, studierte an den Universitäten in Köln und Paris, lernte in der freien Theaterszene, als Regieassistent beim WDR in Köln (Hörspiel) und im Düsseldorfer Schauspielhaus. Erste Regiearbeiten in der freien Szene der 80er Jahre und als Studioregisseur. Seit 1995 in der Hauptsache als Theaterregisseur unterwegs. Inszenierungen u. a. in Düsseldorf, Göttingen, Osnabrück, Bielefeld, Krefeld, Köln, Augsburg, Tübingen, Oldenburg, Bremerhaven. 2005-2007 Oberspielleiter am Theater Augsburg. Autor und Bearbeiter von Theaterstücken, Kinderbüchern, Comics (in Zusammenarbeit mit Reinhard Kleist) und deutschen Synchronfassungen zahlreicher ausländischer Film- und TV-Produktionen. Er lebt in Köln.

Wild weht der Wind oder Quadrophenia II

von Nikolaus Günter

Szenische Einrichtung Jana Milena Polasek Bühne Jan Brandt Kostüme Asima Amriko Helene Mechthild Grabner Jonathan Adrian Thomser Pietsche Johann David Talinski Toto Bernhard Schmidt-Hackenberg Eine deutsche Kleinstadt als Ausgangspunkt einer besonderen Freundschaft: Helene, Pietsche, Jonathan und Toto wachsen gemeinsam in dieser Stadt auf und wehren sich mit viel Spaß und aller Macht gegen die ihnen zugedachten Lebensläufe. Was anfänglich stark pubertär von Carwalking und einem kategorischen Nein gegen ihr kleinbürgerliches Umfeld geprägt ist, verwandelt sich im Verlauf ihrer Jugend in eine die Stadtgrenzen überwindende Haltung und den Willen, ihr Leben besonders bewusst und ohne Kompromisse zu führen. Das Stück rekonstruiert die einzelnen Schritte dieser Freundschaft und lässt die Überlebenden sich zehn Jahre später in Berlin wieder begegnen bzw. stark betäubt, monologisierend in einer spanischen Kaschemme noch einmal zu Wort kommen. Was sich zunächst als Adoleszenzdrama verstehen lassen könnte, entwickelt sich so zu einem Text über Schuld und den Schmerz der eigenen Biographie.

Nikolaus Günter wurde 1976 in Kassel geboren. 1992 Umsiedelung mit seinen Eltern nach Pitschen/ Byczyna in Polen. Nach seinem Schulabschluss, der Familientradition folgend, Lehre als Fleischer, 1995 Abbruch dieses Vorhabens aufgrund sprachlicher Komplikationen und Umzug nach Berlin. Dort diverse Studienabbrüche, unter anderem Geschichte, Sinologie und Kulturwissenschaften sowie erste Kontakte zum Theater. 2001 tritt er der Berliner Off-Theater-Gruppe „Vereinstheater Deutschland“ bei und engagiert sich zunächst als Fahrer, Beleuchter, Techniker und Ideengeber. 2005 Bühnenbildmitarbeit für die Produktion „California Dreaming“ des „Vereinstheater Deutschland“, die mit dem Publikumspreis des „100° Festivals“ in Berlin ausgezeichnet wird. Diverse Nebenjobs als Pizzabäcker und Nachhilfelehrer für Spanisch und enge Arbeitsbeziehung zu dem Regisseur Jörg Reimer, der ihn zu zahlreichen Projekten am Düsseldorfer Schauspielhaus zur Beratung heranzog. Mit „Wild ist der Wind oder Quadrophenia II“ legt Günter sein Debüt als Dramatiker vor.

2 pac A m a r uH e cto r

von Enno Stahl und Stefan Filipiak Szenische Einrichtung Ulf Goerke Bühne Nora Müller, Elena Ortega Kostüme Natalia Nordheimer Hector Bernhard Schmidt-Hackenberg Mina Lisa Förster Heithausen Jan Pröhl Brenner Sven Gey Geiseln (Jürgens, Okada, Tergreve, Ohlischläger) Puppen/Stimmen Hector Pandotero, Anführer einer bislang nicht in Erscheinung getretenen terroristischen Bewegung, hält die Globalisierung und den Neo-Liberalismus für die Urheber unserer gesellschaftlichen Misere. Um umwälzende Veränderungen zu erreichen, bedient er sich eines Mittels, das seit dem Wirken der RAF in Deutschland praktisch inexistent ist: des politischen Terrorismus. Mit seiner Gruppe „Rheinische Bewegung 2PacAmaru“ stürmt er eine Weihnachtsfeier, auf der Landespolitiker und Wirtschaftsbosse den Verkauf einer deutschen Firma an japanische Investoren begießen und nimmt die Verantwortlichen des abgekarteten Deals als Geiseln. Zum Unwillen der SEK-Einsatzleitung gewinnt ein bekannter Moderator eines Privatsenders Hectors Vertrauen. Der berichtet in seiner Show über das Geschehen auf der Burg und macht die Besetzung via Webcam zum interaktiven Spektakel. Die hehren Ziele der Besetzer bringen Polizei und Politik in arge Bedrängnis und machen den Anführer der Terrorgruppe zum Medienstar. Als Hector sich allerdings darauf einlässt, in der täglichen „Castinghow“ jeweils eine Geisel „herauswählen“ zu lassen, droht er im Strudel seines eigenen Drangs nach Medienpräsenz zu versinken …

Stefan Filipiak, *1966 in Osnabrück. Erste Bühnenerfahrungen machte Stefan Filipiak in Off-Theatern in Osnabrück und Münster. Mit Mitte Zwanzig folgte das Studium an der Berliner Schule für Schauspiel. Theaterengagements führten ihn nach Stendal und Neuss, wo er auch heute noch lebt. Seit 2002 inszeniert er, unterrichtet Schauspiel, arbeitet als Theaterpädagoge mit jungen Hartz-IV-Empfängern – und schreibt für die Bühne. 2010 gewann er mit „RaumZeit“ zusammen mit Christian Linker den 2. Sandkorn-Autorenwettbewerb, mit anschließender Uraufführung in Karlsruhe. 2011 war er Preisträger bei „Kinder zum Olymp“ mit „Mugel Dich frei!“ und beim 1. Stuttgarter Autorenpreis mit „schwierige übung freiheit“. Enno Stahl, geboren 1962 in Duisburg-Rheinhausen. Autor, Kritiker, Literaturwissenschaftler, Organisator und Performance-Künstler. Journalistische und belletristische Veröffentlichungen in Zeitungen und Sendern sowie in Zeitschriften und Anthologien. Lesungen, Performances und Vorträge rund um den Globus. Seine literarische Arbeit konzentriert sich vornehmlich auf Romane, Essays und Prosabände. Zur diesjährigen Leipziger Buchmesse erschien der Roman „Winkler, Werber“ sowie der Filmessay „Für die Katz und wider die Maus“. Weitere Bücher zuletzt u. a.: „Heimat & Weltall“, „Diese Seelen“, „2PAC AMARU HECTOR“ sowie das Hörspiel „Hector – Die Geiselshow“, WDR 2007. Verschiedene Stipendien und Preise, zuletzt: 2008 Hörspielstipendium der Filmstiftung NRW e.V.; 2004 Preis der Schwartzkopff Buchwerke; 2002 Sieger der Sparte Experiment bei der Literaturbörse des Steirischen Herbst.

v e r p i ss d ic h g e w i ss

von Hartmut Musewald

Szenische Einrichtung Siegfried Hopp Bühne und Kostüme Johanna Denzel, Johanna Meyer Else Lisa Jopt Ilse, Carmen Zora Klostermann Godehard Gerhard Hermann Herbert Sven Seeburg Godehard hat Arbeitslosigkeit durchlitten, Leiharbeit erduldet und endlich geschafft, woran er schon nicht mehr zu glauben wagte. Die Wirtschaft boomt. Herbert hat ihn auf einem seiner Wurstbratwagen festangestellt. Godehard verdient gutes Geld und vorbei ist auch die traurige Zeit permanenten sexuellen Notstandes. Ilse, weder hübsch noch besonders helle, doch anhänglich und nie abweisend, liebt ausgerechnet ihn. Alles ist nahezu perfekt, bis Godehard eines Abends seinen Chef beim „Reanimieren“ halbtoter, schleimgammeliger Rohbratwürste überrascht. Herbert spielt sein Arsenlaugengepansche herunter, schwört, alles sei im grünen Bereich. Godehard möchte es nur zu gern glauben, kann es jedoch nicht wirklich. Er verflucht sein „Gewiss“, meint ebenfalls ein Menschenrecht auf gutes Leben zu haben, genau wie jeder Atombombenbauer, jeder Waffenverticker. Jobs, in denen doch ebenfalls die eine oder andere Leiche nie wahrhaftig ausgeschlossen werden kann. Godehard will nicht schuldig werden, andererseits sein gerade wieder ins Lot gekommenes wunderbares Leben nicht verlieren. Doch genau das prophezeien ihm Schwiegermutter Else, Herbert wie dessen durchgeknallte, attraktive Gattin Carmen. Die verführt Godehard unter dem Wurstbratwagen. Im sexuellen Rausch luststammelt er, seine Klappe zu halten.

Auf der Gartenparty wird Godehards Beförderung zum Geschäftsführer gefeiert. Doch will in ihm nicht der kleinste Freudenfunke aufglimmen. Innerlich zerrissen ficht er einen schmerzlichen Kampf gegen sein keine Ruhe gebendes Gewissen. Entsetzen in der ausgelassenen Feierrunde als er kleinlaut mitteilt, es nicht zu können. Am Ende eine Leiche, nur eben ganz anders als von Godehard gefürchtet, doch kaum weniger katastrophal für ihn. Hartmut Musewald Nach fünf Jahren Zeitungsarbeit, redaktioneller Mitarbeiter einer Lokalredaktion, später Pressefotograf in der Zentralredaktion, folgten 28 Jahre freiberufliche Tätigkeit als Publikationsfotograf VdJ/DJV. Als Freier über ausreichend finanzielle Mittel wie Zeit verfügend, begann ich mich für die literarische Schreiberei zu begeistern. Vorwiegend Prosatexte, später Entwürfe für Theaterstücke sowie Filmfragmente. 2004 Pleite, Berufsaufgabe. Ein irre tiefes Loch, Frustration pur, monatelang. Ähnlich wie schon während der Zeit meines Ausreiseantrages (zurückgezogen aus Feigheit vor der eigenen Courage) wurde die Schreiberei zum Rettungsanker, verhinderte den totalen Absturz. In einer Art Wutschreiberei, Tag für Tag bis zu 16 Stunden, Schlag auf Schlag entstanden drei Krimis. Ruhiger geworden, die neue bescheidene Situation halbwegs akzeptierend, folgten mehrere Theaterstücke. Danach wieder Krimis. Sieben befanden bzw. befinden sich auf Verlagstour. Keinem war bislang das Glück beschieden von einem Verleger mit Interesse oder gar Begeisterung wahrgenommen zu werden.

A b wass e r

von Nora Schüssler Szenische Einrichtung Moritz Peters Bühne und Kostüme Christina Hillinger, Lisa Marie Rohde Oma Mechthild Grabner Tamara Tina Wilhelm Bunny Lisa Förster Benjamin Jan Pröhl Peter Johann David Talinski Eigentlich sind es ganz durchschnittliche Mittelschicht-Menschen: Peter ist Manager. Bunny, seine schwangere Frau, Biologin. Tamara, allein erziehende Mutter zweier Töchter und Lehrerin. Und die Oma lebt allein und ist die Oma von Tamara und Peter. Die lebt noch. Und lebt. Und lebt und lebt. Man trifft sich am Wochenende und abends zum gemeinsamen Kochen oder auf ein Bierchen. Man plaudert. Man sitzt im Garten, trinkt Kaffee. Genießt die Sonne. Doch etwas stimmt nicht in dieser Welt: Der Pool im Garten muss überdacht sein. Wasser darf man nicht trinken. Die Luft darf nicht zu feucht sein. Der Komposthaufen erinnert an längst vergangene Zeiten. Man muss aufpassen, was man isst. Tamaras Tochter sammelt besonders gern Tiere mit zwei Köpfen oder ohne Ohren auf dem Schulweg auf. Mal ein Kaninchen. Mal eine Schlange. Und Bunny ist sich sicher: Das flinke Eichhörnchen im Garten hat einen Gehirntumor. Und dann kommt Benjamin. Der allein stehende Benjamin, der gegenüber von Tamara einzieht. Benjamin, der immer freundlich lächelt. Gruslig, findet Bunny. Aber das sind vielleicht nur die Schwangerschafts-Hormone. Sexy, findet Tamara, aber sie sucht wohl einfach verzweifelt nach einem Mann. Hinterhältig, denkt sich die Oma, aber

sie vergisst das wieder. Peter mahnt zur Vorsicht, aber dann mit dem neugeborenen Baby, das so gar nicht seinen Vorstellungen entspricht, ist es soviel einfacher, Benjamin einfach zu vertrauen. Und schließlich hat jeder seine Abgründe, sogar der aalglatte Peter. Also wird Benjamin Teil der kleinen Gruppe. Aber Benjamin hat ein düsteres Geheimnis, das er nur der Oma anvertraut, denn die ist ja sowieso bald tot: Seine letzte große Liebe war ein knapp vierzehn Jahre altes Mädchen. Und dann, kurz nachdem Peters und Bunnys Sohn ohne Ohren und mit zwei Zungen geboren wurde und wieder einmal alle im Garten beisammen sind und Benjamin plötzlich mit Tamaras Tochter verschwunden zu sein scheint, kann die Oma nicht mehr anders und erzählt von Benjamins Vergangenheit. Zuerst glaubt ihr niemand. Doch Peter will Benjamin zur Rede stellen. Nur: Benjamin ist schon nicht mehr bei ihnen. Nora Schüssler, Jahrgang 1984, promoviert an der Universität Augsburg zum Thema „Theater im Spannungsfeld von kulturellem Realitätssystem und imaginativer Transformation“ mit Unterstützung von Michael Huthmann und arbeitet als Regisseurin und Autorin. Sie gründete 2004 „Theater Panoptikum“ in Augsburg, mit dem sie zwei Inszenierungen pro Jahr in Augsburg auf die Bühne brachte. Seit 2004 inszeniert sie auch eigene Stücke in Augsburg, zuletzt im Dezember 2010 „Anna“. Seit 2009 arbeitet sie am „Sensemble Theater“ Augsburg und inszenierte dort zuletzt Nino Haratischwilis „Z“ im Mai 2011. Im Dezember 2011 war sie Regieassistentin von Alexander May bei einer Inszenierung von Goethes „Urfaust“. Im Februar inszenierte sie im Rahmen des Brecht Festivals der Stadt Augsburg Brechts „Baal“ im Alten Stadtbad.

A m L e b e n w e r d e n w i r n i c h t sc h e i t e r n

von Mario Salazar

Szenische Einrichtung Sylvia Sobottka Bühne und Kostüme Mirjam Pajakowski, Eunsung Yang Wollring/Haberland Zora Klostermann Mwanda/Büyükal Lisa Jopt Bettin/Huemer Sven Gey Wolter/Ossi/Student Adrian Thomser Buddelkarsten Gerhard Hermann Klette Rezo Tschchikwischwili Deutschland führt Krieg. Gegen wen, das weiß man nicht. Die Marschbefehle für den Fronteinsatz werden scheinbar willkürlich verschickt. Eines Abends im Hinterhof eines Mietshauses findet Mwanda den Nachbarn Dresdner tot in der gelben Tonne vor. Die Alte Wolter wohnt Parterre. Sie ist sich sicher: Dresdner ist aus dem Fenster gesprungen. Selbstmord ist der Normalfall. Haberland, die Physikerin, berechnet die Flugbahn des Todessprungs. Bettin, der Nazi, dem es schwer fällt, sich für so viele Menschen Visionen auszudenken, interessiert sich mehr für die Kommunistin Wollring aus dem Vorderhaus und für Dresdners Mercedes S-Klasse, der bei Dresdner in der Wohnung steht. Büyükal beansprucht das Automobil für sich. Er hat seine Familie im Casino verspielt und muss diese nun in Russland suchen fahren. Wollring wiederum wartet auf ihren Liebhaber Ossi, mit dem sie noch in dieser Nacht in einem Heißluftballon den Hinterhof verlassen will. Doch Ossi kommt mit einem Jackpotgewinn von 47 Millionen Euro nachhause, womit er Wollrings Träume zerstört. Huemer träumt von der Existenz als Kunststoffmensch und von der Befreiung vom menschlichen Bewusstsein. Klette, der Hausmeister, träumt von einem ordentlichen Hinterhof und droht jedem, der sich ihm in den Weg stellt, mit

einer Anzeige, die einen Fronteinsatz zur Folge hat. Mwanda muss die Beine breit machen, um ihre neugeborenen Zwillinge ernähren zu können. Der heimgekehrte Soldat zwingt die Hausgemeinschaft mit einem Maschinengewehr im Anschlag dazu, mit ihm ein vorgezogenes Weihnachtsfest zu feiern. Der Soldat ist der Weihnachtsmann und verteilt die Geschenke. Der Student aus dem fünften Stock kauft Hausmeister Klette die Herzen der Toten und Halbtoten ab. Haberland hat eine Lösung parat, um der Menschheit ein Ende zu setzen: die Atombombe. Im Morgengrauen ist alles Leben auf der Erde getilgt. Es ist still. Buddelkarsten, der sich vom Hinterhof einen Tunnel nach Las Vegas graben wollte, um seine verstorbene Frau zu suchen, buddelt sich an die Oberfläche. Er wähnt sich endlich in Amerika. Es gibt kein Las Vegas mehr. Es gibt keine Erde mehr. Es gibt nur noch den Studenten, der auf Buddelkarstens letztes Herz gewartet hat. Mario Salazar, geboren 1980 in Berlin. Nach dem Abitur Arbeit mit Heimkindern in Spanien und Frankreich. Zivildienst im Psychiatrischen Krankenhaus Eibenhof in Berlin. Magisterstudium der Politikwissenschaft, der Nordamerikastudien und der Lateinamerikanistik an der Freien Universität Berlin und der Universidad de Chile. Studium bei Moritz Rinke, Michael Lentz und Jens Groß am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Eingeladen zu den Werkstatttagen 2010 des Wiener Burgtheaters. Mit „Alles Gold was glänzt“ Hörspielpreisträger des Stückemarktes des Berliner Theatertreffens 2011. „Alles Gold was glänzt“ wird in der Spielzeit 2012/13 von Milan Peschel am Theater Heidelberg uraufgeführt. Zurzeit Arbeit am Drama „Hieron“ und dem Briefroman „Hans“. Mario Salazar lebt in Berlin. „Am Leben werden wir nicht scheitern“ ist auch zum Heidelberger Stückemarkt 2012 eingeladen.

das e n s e m b l e

Lisa Förster

Studentin der Folkwang Universität der Künste

Gerhard Hermann Ensemble Schauspiel Essen

Jan Pröhl

Ensemble Schauspiel Essen

Sven Gey

Absolvent der Folkwang Universität der Künste

Lisa Jopt

Ensemble Schauspiel Essen

Mechthild Grabner

Studentin der Folkwang Universität der Künste

Zora Klostermann

Studentin der Folkwang Universität der Künste

Bernhard Schmidt-Hackenberg

Sven Seeburg

Johann David Talinski

Adrian Thomser

Rezo Tschchikwischwili

Tina Wilhelm

Student der Folkwang Universität der Künste

Absolvent der Folkwang Universität der Künste

Ensemble Schauspiel Essen

Ensemble Schauspiel Essen

Ensemble Schauspiel Essen

Absolventin der Folkwang Universität der Künste

D i e R e g i ss e u r e Karoline Behrens, Jahrgang 1982, assistierte nach ihrem Studium am Deutschen Theater Berlin und am Schauspiel Frankfurt, wo sie unter anderem „Die Gerechten“ von Camus, „Der Knacks“ von Fitzgerald und „Lanzarote“ von Houellebecq inszenierte. Seit der Spielzeit 2011/12 ist sie freie Regisseurin und arbeitet vor allem am Theater Heidelberg, am Schauspiel Frankfurt, im Rottstr 5 Theater in Bochum und am Stadttheater Gießen. Ulf Goerke war mehrere Jahre als Schauspieler tätig. Nach seinem Regie-Grundstudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin machte er 2005 an der Bayerischen Theaterakademie in München sein Diplom für Sprech- und Musiktheaterregie. Seitdem arbeitet er als freier Regisseur und ist Mitbegründer der Theatergruppe „ANSTART“. Inszenierungen von ihm wurden im Rahmen der Körberstiftung „Junge Regie“ an das Thalia Theater nach Hamburg, zu den Theatertagen Brandenburg/Sachsen Anhalt, den Bayerischen Theatertagen und dem „Kaltstart“-Festival Hamburg eingeladen. Ulf Goerke inszeniert u. a. in Hamburg, München, Ulm, Braunschweig, K ­ oblenz und Nürnberg. Der ausgebildete Einzelhandelskaufmann und diplomierte Sozialpädagoge Siegfried Hopp war nach einem Zusatzstudium der Theaterpädagogik an der FH Osnabrück von 2005 bis 2008 am Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel als Regieassistent und Theaterpädagoge tätig. Ab 2008 arbeitete er als Regieassistent, Abendspielleiter und Regisseur am Theater Krefeld Mönchengladbach. Dort inszenierte er Rainer Lewandowskis „Heute weder Hamlet“ sowie „Das Interview“ von Theodor Holman und Theo van Gogh. Seit der Spielzeit 2010/2011 ist er Regieassistent am Schauspiel Essen, wo er in der Heldenbar das selbst geschriebene Stück „Der Mars lacht“ zeigte. In der Spielzeit 2012/2013 wird er erstmalig für die Casa inszenieren.

Thomas Ladwig, geboren 1981 in Essen, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Leipzig. Danach arbeitete er als Regieassistent am Schauspiel Leipzig mit Regisseuren wie Christian Schlüter, Wulf Twiehaus, Robert Schuster und Wolfgang Engel. 2008 wechselte Ladwig ans Schauspiel Essen. In dieser Zeit entstanden seine Inszenierungen „Ein Volksfeind“ und „Der Kaiser von China“ sowie diverse Arbeiten für die Heldenbar. Seit Oktober 2010 arbeitet Ladwig als freier Regisseur. Mit dem Doppelabend „Solo“, szenischen Lesungen wie „Lafcadio. Ein Löwe schießt zurück“ sowie der Inszenierung von Ingrid Lausunds Komödie „Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“ waren seitdem mehrere Arbeiten von ihm am Schauspiel Essen zu sehen. Michael Mertins, geboren 1979 in Würzburg, studierte 2001 bis 2007 Theaterwissenschaften an der Ludwig-Maximilian Universität München. In dieser Zeit assistierte er in freien Theaterproduktionen und gewann den Preis für zukunftsweisende Theaterformen beim „Teatarfest Sarajevo“ 2004. Daneben verwirklichte er als Dramaturg und Regisseur verschiedene kulturelle Projekte am „Pathos Transport Theater“ München. Mit der Spielzeit 2008/09 begann er sein Engagement als Regieassistent am Rheinischen Landestheater Neuss. Dort bearbeitete er Goethes Briefroman „Die Leiden des Jungen Werther“ für die Studiobühne und brachte seine Drehbuchbearbeitung von Aki Kaurismäkis „I Hired a Contract Killer“ auf die Bühne. Zurzeit lebt und arbeitet er in Köln. Moritz Peters wurde 1981 in New Haven/USA geboren. Nach einer Zwischenstation in den Niederlanden wuchs er in Bochum auf. 20012005 absolvierte er ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Danach war er vier Jahre lang Ensemblemitglied des Schauspiel Frankfurt. 2009 wechselte er ans Zimmertheater Tübingen, wo er auch eine erste

eigene Inszenierung realisierte. Seit 2010 ist Moritz Peters Regieassistent am Schauspiel Essen. Nach einigen Regiearbeiten in der Heldenbar (seine Inszenierung „Lachsfieber“ wurde zum Kaltstart Festival 2011 eingeladen) inszenierte er in dieser Spielzeit „Satt“ von Marianna Salzmann in der Casa. Jana Milena Polasek studierte deutsche und italienische Literaturwissenschaften in München und Rom. Während des Studiums erstmalige Berührung mit dem Theater über Regiehospitanzen am Residenztheater in München; nach dem Studium arbeitete sie als Regieassistentin am Staatstheater Nürnberg und am Schauspielhaus Zürich, wo sie ihre erste eigene Inszenierung – „Leonce und Lena“ nach Georg Büchner – realisierte. Seit 2010 freie Theaterprojekte in München („Das Erdbeben in Chili“) und Zürich („you must know where you end and the world begins“), Mitwirkung beim „Dong Xuan Festival“ am HAU in Berlin sowie Teilnahme am Heidelberger Stückemarkt 2011. Seit der Spielzeit 2011/2012 ist sie Regieassistentin am Maxim Gorki Theater. Sylvia Sobottka wurde 1983 in Bochum geboren. Sie studierte Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, Szenische Künste an der Universität Hildesheim und Theaterregie an der Otto Falckenberg Schule in München. Als Mitglied des interdisziplinären Theaterkollektives „Horst Majeur“ erarbeitete sie die Lectureperformance „Pornstorm – Shakespeares’ ‚Der Sturm‘ im Zeitalter postkolonialer Triebökonomie“ (eingeladen zum 12. Festival „Grenzenlos Kultur“ in Mainz und zum Körber Studio „Junge Regie“ 2008 in Hamburg). Im Rahmen von „Munich Central“, dem Stadtprojekt der Münchner Kammerspiele, erarbeitete sie den Spaziergang „Polnische Cousinen – eine theatrale Weiterqualifizierung“, in der sie mit Schauspielern und Laien zum Thema Reinigungsarbeit in Privathaushalten performte. Zuletzt inszenierte sie „Cold Shoulder to Cry on“, „Die Anstalt der besseren Mädchen“, „Die Freier“ und „Gespräche mit Astronauten“ von Felicia Zeller am Theater Augsburg.

D i e Bü h n e n - u n d Ko stü m b i l d n e r Asima Amriko wurde 1985 bei Bonn geboren. Nach der Ausbildung zur bekleidungstechnischen Assistentin absolvierte sie Praktika bei verschiedenen Modelabels in Berlin und Köln. Auf eine Hospitanz am Düsseldorfer Schauspielhaus folgte die Weiterbildung als Kostümbildnerin in Bremen. Seit Mai 2010 ist sie als Ausstattungsassistentin am Schauspiel Essen tätig und hat dort die Kostümbilder für „Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“, „Lafcadio. Ein Löwe schießt zurück“ und „Balls – Fußball ist unser Leben“ entworfen. Jan Brandt, geboren 1979 in Zweibrücken, aufgewachsen in Pinneberg. Von 2000 bis 2002 war er Bühnenbildassistent am Altonaer Theater. Es folgte ein Praktikum in der Plastikenabteilung am Schauspielhaus Hamburg. An den Bühnen Köln wurde er 2002 bis 2005 zum Bühnenmaler ausgebildet und arbeitete bis 2007 dort fest angestellt. Seit 2007 ist er Bühnenbildstudent an der Kunstakademie Düsseldorf. Johanna Denzel, geboren 1986 in Heidelberg, studiert seit 2006 an der Kunstakademie Düsseldorf Bühnenbild. 2007/08 arbeitete sie als Ausstattungshospitantin am Rheinischen Landestheater Neuss. Für das Theaterkollektiv „Stückewerk e.V.“ entwarf sie für die Produktion „Odysseus“ die Kostüme. 2011 folgte eine Einladung zum Festival „Made in Düsseldorf“ vom FFT und Theatermuseum Düsseldorf, für das sie Bühne und Kostüme für „Leone und Lena“ entwarf. Am Düsseldorfer Schauspielhaus arbeitete sie als Ausstattungshospitantin bei „Karte und Gebiet“ und „Peter Pan“ mit. Seit 2009 wirkte sie bei diversen Klassen- und Gruppenausstellungen in Düsseldorf, Recklinghausen und Köln mit sowie bei einer Performance für das Kulturbüro Kiefernstraße Düsseldorf und bei „Elfriede Jelinek Winterreise – Eine Auseinandersetzung“, einer Filminstallation in Kooperation mit den Theaterwissenschaftsstudenten der Ruhr-Universität Bochum.

Simone Grieshaber, geboren 1983 in Stuttgart, studierte von 2003 bis 2006 Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Stuttgart, Freie Kunst an der Freien Kunstschule P.ART in Stuttgart bei Bernd Mack und seit 2006 Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Karl Kneidl und Prof. Johannes Schütz. Vor dem Studium absolvierte sie ein Jahr lang Hospitanzen an den Staatstheatern Stuttgart. 2009 war sie Bühnenbildassistentin am Badischen Staatstheater in Karlsruhe. In Ausstellungen zeigte sie u. a. eine Rauminstallation zu Elfriede Jelineks „Winterreise“ in Bochum 2012, Video und Malerei 2010 im Raum Kalk in Köln sowie Bilder zu Beethovens Oper „Fidelio“ im Kunstverein Recklinghausen 2009. Christina Hillinger wurde 1980 in Bochum geboren. Sie studierte Kunstgeschichte und Geschichte an der dortigen Ruhr-Universität sowie Bühnen- und Kostümgeschichte am Mozarteum Salzburg. Bereits während ihres Studiums assistierte sie bei den Salzburger Festspielen und arbeitete als Bühnen- und Kostümbildnerin, u. a. am Salzburger Landestheater und am Theater der Stadt Aalen. Seit der Spielzeit 2010/2011 ist Christina Hillinger am Schauspiel Essen als Ausstattungsassistentin tätig. Dort hat sie zudem die Kostümbilder für „Balls – Fußball ist unser Leben”, „Satt”, und „supernova (wie gold entsteht)” entworfen. Anne Koltermann, geboren 1988, machte von 2007 bis 2010 eine Ausbildung zur Möbeltischlerin. Anschließend hospitierte sie am Schauspiel Essen, was in eine Gastassistenz überging. Seit der Spielzeit 2011/12 ist sie als Ausstattungsassistentin für Bühne und Kostüme fest dort engagiert. 2011 war sie für Kostüme und Maske für Dennis Kellys „DNA“, inszeniert von Thomas Ladwig, zuständig. 2012 entwarf sie im Rahmen von „Das versteckte Zimmer“ die Bühne für „Sie sind ein schlechter Mensch, Mr. Gum“. Im gleichen Jahr entstanden mit Elena Ortega Bühne und Kostüme zu „Mein Urgroßvater, die Helden und ich“.

Johanna Meyer, 1988 geboren in Ludwigsburg; nach dem Abitur folgte in der Spielzeit 2008/09 am Staatstheater Stuttgart eine Assistenz in der Theaterpädagogik, wo sie erste bühnen- und kostümbildnerische Tätigkeiten verfolgte. Danach studierte sie zwei Semester an der Freien Kunstschule Stuttgart, u. a. Bühnenbild bei Susanne Gschwender. Im selben Jahr absolvierte Johanna Meyer eine Bühnenbildhospitanz an der Staatsoper Stuttgart bei der Produktion „Pnima” (Regie: Yona Kim, Bühne: Herbert Murauer, Kostüme: Katharina Weißenborn). Seit 2010 studiert sie an der Kunstakademie Düsseldorf in der Bühnenbildklasse von Prof. Johannes Schütz. Nora Müller war von 2009 bis 2011 als Ausstattungsassistentin am Mannheimer Nationaltheater tätig. Am Theaterhaus Tig7 in Mannheim arbeitete sie 2010 für „Mirandolina – Ein sehr italienischer Abend“, inszeniert von Inka Neubert, und 2011 für „Zappen“, inszeniert von Pascal Wieandt, als Ausstatterin. Zurzeit ist sie Gastassistentin an der Kunstakademie Düsseldorf. Natalia Nordheimer, geboren 1987 in Kischinau, Moldawien. Auf ein Jahrespraktikum am Schauspielhaus Bochum folgten ab 2009 Gast­ assistenzen am Schauspiel Essen und am Schauspielhaus Bochum. 2010 arbeitete sie am Schauspiel Essen als Kostümbildnerin für „Alles außer Abhauen“ im Rahmen des Kulturhauptstadtprojekts NEXT GENERATION. Am Rottstr 5 Theater in Bochum war sie 2011 und 2012 als Kostümbildnerin für die Stücke „Die Rückkehr“ und „Wer hat Angst vor Virginia Woolf …?“ tätig. Ab kommender Spielzeit ist sie feste Ausstattungsassistentin am Schauspiel Essen.

Elena Ortega, 1989 in Hagen geboren. Im Anschluss an ihre Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin hospitierte sie unter anderem am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Deutschen Theater Berlin und am Theater Bremen. In der Spielzeit 2010/11 war sie Ausstattungsassistentin am Schauspiel Essen. Für „Balls – Fußball ist unser Leben“ und „Lafcadio. Ein Löwe schießt zurück“ am Schauspiel Essen entwarf sie die Bühnenbilder.

D i e Ju r y

Mirjam Pajakowski wurde 1986 in Weißenhorn geboren. Zurzeit studiert sie Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf. Vor ihrem Studium absolvierte sie mehrere Hospitanzen in den Bereichen Regie, Bühne und Kostüm am Apollo Theater Siegen. Während ihres Studiums folgte eine weitere Hospitanz am Düsseldorfer Schauspielhaus sowie eine Assistenz am Deutschen Theater Berlin.

Prof. Hans-Jürgen Drescher, geboren 1954. Studium der Germanistik, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte. Von 1980 bis 1987 Dramaturg an der Oper Frankfurt. Zusammenarbeit mit Regisseurinnen/Regisseuren wie Ruth Berghaus, Herbert Wernicke und Christof Nel. Im Anschluss Chefdramaturg des Musiktheaters im Revier in ­Gelsenkirchen und am Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim. Von 1991 bis 2011 Leiter des Suhrkamp Theater- und Medienverlags, Frankfurt am Main (ab 2010 in Berlin). Seit 2009 Vizepräsident der Akademie der Darstellenden Künste. 2001 Ernennung zum HonorarProfessor durch die Hochschule für Gestaltung, Offenbach am Main. Seit Juli 2011 Künstlerischer Direktor und Geschäftsführer der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg.

Lisa Marie Rohde studierte Architektur in Frankfurt am Main. Schon während ihres Studiums absolvierte sie mehrere Hospitanzen am Schauspiel Frankfurt. Nach ihrem Diplom assistierte sie als Bühnenbildassistentin am Schauspiel Hannover und am Staatstheater Stuttgart. Seit der Spielzeit 2010/2011 ist sie als Ausstattungsassistentin am Schauspiel Essen engagiert. Nach der Uraufführung „Balls – Fußball ist unser Leben” hat sie zudem die Bühne für „Satt” am Schauspiel Essen entworfen.

Stefan Keim, geboren 1967, ist Kulturjournalist und Entertainer. Er arbeitet regelmäßig für die Kultursendungen des WDR, das Deutschlandradio Kultur, die Welt, die Welt am Sonntag und die Deutsche Bühne. Schwerpunkte sind Theater, Musik, Film und Kulturpolitik. Außerdem tourt Stefan Keim mit Kabarett- und Krimiprogrammen durch Kleinkunsttheater und Restaurants. Keim ist Hausautor des Berliner Kabaretts „Die Distel“, schreibt Moderationen und Szenen für Galas und Preisverleihungen, verfasst Theaterstücke und Kurzgeschichten.

Eunsung Yang wurde 1983 in Chonju in Süd-Korea geboren. Zwischen 2002 und 2007 studierte sie Malerei und Druckgrafik an der Hong-ik Universität in Seoul. Seit 2009 studiert sie Bühnenbild an der Kunstakademie Düsseldorf.

Philipp Löhle, geboren 1978 in Ravensburg. Studium der Geschichte, Theater- und Medienwissenschaft und deutschen Literatur in Erlangen und Rom. Erste Theaterstücke entstanden noch während des Studiums, außerdem journalistische und filmische Arbeiten. Für „Genannt Gospodin“ wurde der Autor mit dem Förderpreis des Bundesverbandes der Deutschen Industrie ausgezeichnet. Das Stück war außerdem für den Mülheimer Dramatikerpreis 2008 nominiert. 2007 gewann ­Philipp Löhle den Werkauftrag des Theatertreffen-

Stückemarktes. „Lilly Link“ wurde 2008 mit dem Jurypreis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet. Von 2008 bis 2010 war Philipp Löhle Hausautor am Maxim Gorki Theater in Berlin. In der Spielzeit 2011/2012 ist er Hausautor am Nationaltheater Mannheim. „Das Ding“ ist für den Mülheimer Dramatikerpreis 2012 nominiert. Armin Petras studierte von 1985 bis 1987 Regie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Er war Mitbegründer der Theatergruppe „Medea Ost“ und inszenierte 1987 am Theater Nordhausen. Nach seiner Ausreise in die BRD arbeitete er als Regieassistent am Frankfurter Theater am Turm (TAT) und an den Münchner Kammerspielen. Armin Petras war von 1996 bis 1999 Oberspielleiter am Theater Nordhausen sowie Hausregisseur in Leipzig und von 1999 bis 2002 Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel. 2002 wechselte er als fester Regisseur ans Schauspiel Frankfurt. Seit der Spielzeit 2006/07 ist er Intendant am Maxim Gorki Theater Berlin. Zur Spielzeit 2013/14 wechselt er als Schauspielintendant ans Staatstheater Stuttgart. 2005 wurde Armin Petras mit dem Lessing-Preis des Freistaates Sachsen ausgezeichnet. Armin Petras ist der wichtigste Regisseur für die Stücke des Dramatikers Fritz Kater, dessen Stücke mehrfach den Mülheimer Dramatikerpreis erhielten. Fritz Kater wurde 2008 mit dem Else-Lasker-SchülerDramatikerpreis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet. Vera Ring, Jahrgang 1974, studierte Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaft in Düsseldorf. 1999 wurde sie als Dramaturgin, ein Jahr später als Chefdramaturgin an die Landesbühne Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven engagiert. 2003 wechselte sie an die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach, wo sie ab der Spielzeit 2008/09 die Leitung der Schauspieldramaturgie übernahm. Seit der Spielzeit 2010/11 ist sie als Chefdramaturgin und ab 2012/13 zudem als Stellvertretende Intendantin am Schauspiel Essen engagiert.

Die Autorentage „Stück auf!“ am Schauspiel Essen gehen 2013 in die zweite Runde. Erneut werden acht Dramatikerinnen bzw. Dramatiker eingeladen, sich und ihr ausgewähltes Theaterstück dem Publikum und der Fachwelt vorzustellen. In der Spielzeit 2011/12 widmete sich das Schauspiel Essen dem Thema Widerstand. Doch wofür der ganze Aufstand? Für Veränderung. Für ein bewussteres, ein verantwortungsvolleres, ein intensiveres, ein glücklicheres Leben. Aber wie sieht das aus? Liegt das in ferner Zukunft? Ist sie im Hier und Jetzt, die sprichwörtliche „Schöne neue Welt“? Oder war früher alles besser? Utopien sind so alt wie die Menschheit. Immer gab es einen Sehnsuchtsort, an dem die Tauben gebraten vom Himmel fallen oder alle Menschen gleich sind. Leider gab es auch immer gleich eine Schlange, einen Neider oder das nagende Gefühl, sich nicht zufrieden geben zu wollen mit einem „Status Quo“. Es kann schließlich immer besser werden. Die politischen Utopien sind eine nach der anderen zerbrochen, der Kapitalismus kränkelt nicht mehr nur, er liegt am Boden. Worin liegt das neue Heil? Hilft womöglich nur die Flucht nach vorn, hin zu einem wissenschaftlichen Fortschritt, der unser Leben optimiert und die Verantwortung einer höheren, künstlichen Intelligenz übergibt? Allen Übels entledigt, sogar des Sterbens – wäre das die beste aller möglichen Welten? Unter dem Motto „Schöne neue Welt“ können ab sofort Stücke eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 01.09.2012 (Datum des Poststempels oder der E-Mail). Die detaillierten Teilnahmemodalitäten finden sich unter http://www.schauspiel-essen.de/stueck-auf/

A S T R A T H E AT E R & LU N A

E U L E N S P I E G E L F I L M T H E AT E R • G a l e r i e C i n e m a

F i l m s t u d i o G l ü C k a u F • r i o F i l m t h e at e r m ü l h e i m

w w w . e s s e n e r - f i l m k u n s t t h e a t e r. d e

In der Stadt unterwegs mit …

Wenn in Deutschland ein Stück als well-made play bezeichnet wird, schwingt immer ein bisschen guilty pleasure mit, nach dem Motto: Das ist ja sehr unterhaltsam und pfiffig gemacht, aber so richtig Kunst ist das ja nicht. Die Lady Gaga unter den Theaterformen. Als hätte man als Theaterautor hauptsächlich die Aufgabe, unentwegt an neuen Formen zu arbeiten. Aber das heißt, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Zuerst ist da etwas, das man erzählen will, und dann entsteht durch die Beschäftigung mit dem Thema die Form, mit der man es am besten erzählen kann. Das kann ein well-made play sein oder ein vierstündiger Monolog für einen Kinderchor und zwei Kettensägen. Das eine ist nicht anspruchsvoller als das andere. Beides verlangt präzises Handwerk und gute Vorbereitung. Wichtig ist, dass Theater Türen öffnet, und welcher Form es sich dabei bedient, ist eigentlich egal. Lutz Hübner

Nac h w e i s e „Wenn in Deutschland…“: Auszug aus „Die Geschichtenerzähler“ von Lutz Hübner, Theater der Zeit 4/2012 Die Biografien der Autoren und die Inhaltsangaben der Stücke wurden von den Autoren bzw. ihren Verlagen verfasst. F OTO S Fotos Autoren: Filipiak: Charlotte Kons, Günter: privat, Gugic: privat, Hüve: privat, Musewald: Margrit Musewald, Roos: Martin Klimas, Salazar: Camilla Elle, Schüssler: Julia Hisserich, Stahl: Kirsten Adamek. Fotos Ensemble: Hermann, Jopt, Pröhl, Seeburg, Tschchikwischwili: Sabrina Weniger, Förster: Nicolas Garin, Gey: Lina Gschlößl, Grabner: privat, Klostermann: Carolin Ebbert und Stephanie Ebbert, Schmidt-Hackenberg: privat, Talinski: Darek Gontarski, Thomser: privat, Wilhelm: Emanuela Danielewicz IMPRE SS U M Theater und Philharmonie Essen GmBH Geschäftsführer: Berger Bergmann Schauspiel Essen. Spielzeit 2011/12 Intendant: Christian Tombeil Redaktion: Julia Rund, Carola Hannusch Gestaltung: Jan Frerichs Druckerei: Margreff GmbH

Kulturell. Wir engagieren uns aktiv für die Essener Kultur-Szene: Mit eigenen Ausstellungen, Konzerten und als Sponsor verschiedenster Kunst- und Kulturveranstaltungen. Gut für uns. Gut für Essen. www.sparkasse-essen.de

www.evonik.de

Junge Menschen brauchen Kultur. Egal, wie reich ihre Eltern sind.

Junge Menschen brauchen Kultur. Deshalb sorgt Evonik dafür, dass Kinder und Jugendliche aus allen Schichten Zugang zu Theater und Philharmonie bekommen. So leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt in unserer Stadt. Und das von Herzen gern.

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