die oststeiermark mit allen sinnen erleben

January 15, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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DIE OSTSTEIERMARK MIT ALLEN SINNEN ERLEBEN

„Lernen mit „Kopf, Herz und Hand“ (Pestalozzi, 1746 – 1827) Bausteine zur Planung von Projekttagen und Exkursionen mit geographischen und wirtschaftskundlichen Schwerpunkten. Vorwiegend für die Schulstufen 5-9 „Aus der Praxis – für die Praxis“. Die Autoren/Autorinnen dieser Unterlagen möchten den GW-Lehrerinnen und GW-Lehrern an AHS eine praktische Handreichung zur Gestaltung von Exkursionen oder Projekttagen in dieser Region geben. Teile der Oststeiermark haben sehr viele Merkmale eines peripheren Gebietes, mit allen Chancen und Problemen, die solchen Räumen eigen sind. Diese Region Österreichs eignet sich besonders gut für Projekttage, in denen vielfältige geographische, wirtschaftliche und fächerübergreifende Inhalte erfahren und erlebt werden können. Diese Unterrichtsunterlagen wurden am Institut für Geographie und Raumforschung im WS 2005/2006 im Rahmen der Lehrveranstaltung „Praktisch angewandte Unterrichts- und Projektplanung“ erstellt. Autorenteam Bernsteiner Bernd Mag. Eisenkölbl Beate Fasching Bernhard Mag. Hasenhüttl Martha Jarnig Gerhard Kaucic Thomas Kern Andrea Landner Bianca Maier Rene Gaugl Elisabeth Lerchner Birgit Neubauer Julia Papesch Sarah Mag. Pötz Alois Sonnberger Gregor Die namentlich gezeichneten Beiträge liegen in der Verantwortung des Autors.

INHALTE 1. 1.1. 1.2. 1.3. 1.4.

Unterkünfte Bezirk Hartberg Bezirk Feldbach Bezirk Fürstenfeld Bezirk Radkersburg

2.

Geographische und wirtschaftliche Grundlagen der Region (Lehrerinformation) Allgemeine natürliche Grundlagen der Oststeiermark Oststeirischer Vulkanismus Der Geo-Trail von Kapfenstein Hydrogeologische Voraussetzungen der Thermenregion Riedellandschaft – Landschaftsform und Klima Klima, Wetter, Böden der Oststeiermark als Grundlage von Produkten der Region Wetterdaten der Oststeiermark am Beispiel von Feldbach Strukturwandel der Landwirtschaft der Region am Beispiel des Vulkanlandes Strukturwandel der Region am Beispiel dreier oststeirischer Gemeinden Thermen als Wirtschaftsfaktor der Oststeiermark Wein als Wirtschaftsfaktor der Region: Beispiel Traminer Geographisches und Historisches zu Wallfahrten am Beispiel von Pöllauberg Geographisches und Historisches zu Klöstern am Beispiel von Vorau und Pöllau Geographisches und Historisches zu Schlösserstraße Begegnung schaffen: Slawische Gewässer-,Berg- und Siedlungsnamen in der Oststeiermark

2.1. 2.2. 2.3. 2.4. 2.5. 2.6. 2.7. 2.8. 2.9. 2.10. 2.11. 2.12. 2.13. 2.14. 2.15. 3. 3.1. 3.2. 3.3.

Geographische Standorte/Aussichtswarten Bezirk Weiz Bezirk Hartberg Bezirk Radkersburg und Feldbach

4. 4.1. 4.2. 4.3. 4.4. 4.5.

Natur erleben und Sport betreiben können – Projektmodule Der Geo-Trail von Kapfenstein Der Planetenweg in Feldbach Natur und Sport im Raum Stubenberg –Schielleiten Natur erleben im Tierpark Herberstein Natur eleben und Sport betreiben im Raum Bad Gleichenberg-GnasRiegersburg Kneipp Aktiv Park Mitteres Feistritztal Pöllauer Becken – Naturpark Pöllau Waldlehrpfad Vorau Honiglehrpfad und Hummelnest in Anger Ökopark Hartberg Apfelstrasse: Haus des Apfels

4.6. 4.7. 4.8. 4.9. 4.10. 4.11.

5. 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. 5.5. 5.6. 5.7. 5.4. 5.2.

Kultur erleben können – Projektmodule Kulm – Keltendorf Villa Rustica Schlösserstraße Schloss Herberstein Riegersburg Schloss Kornberg Schloss/ehemaliges Stift Pöllau Stift Vorau Maria Fieberbründl

6.

Den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel mit allen Sinnen erleben Beispiel Thermenorte

6.1. 7.

7.3. 7.4.

Sich durch die Produktionsbetriebe und Dienstleistungsbetriebe kosten – Projektmodule Vulcano Schinken – Familie Habel Essigmanufaktur und Schnapsbrennerei – Familie Gölles Schnaps – Alkohol und Sucht (Oberstufe!) Ölmühle Schokolade - Firma Zotter

8.

Literatur

7.1.. 7.2.

1.

Unterkünfte

1.1. Bezirk Hartberg  Jugend- und Familiengästehaus Marktstraße 603 8225 Pöllau Tel: 03335/30011 e-mail: [email protected] www.jfgh.at/poellau  Waldhof Muhr Zeil 46 8225 Pöllau Tel: 03335/ 3600 e-mail: [email protected] www.waldhof-muhr.at  Gasthaus Pack Josef-Hallamayr-Str. 30 8230 Hartberg Tel:03332/62470 www.gasthof-pack.at e-mail: [email protected]  Gasthof Heschl Prätis 3 8225 Pöllau Tel: 03335/ 2244 e-mail: [email protected]  Haus Kerngast Zeil 175 8223 Stubenberg am See Tel: 03176/8175 1.2. Bezirk Feldbach (Eisenkölbl)  Jugend & Familiengästehaus Gnas - Sport & Erlebniswelt Gästehausleitung:Raimund del Negro 8342 Gnas Nr. 194 Tel.: 03151/51472 e-mail: [email protected] 172 Betten Aufteilung: 172 Betten, 2 – 5 Bettzimmer mit Galerie und getrenntem Bad und WC, Zimmer großteils mit Balkon, kombinierbare Einzel- oder Doppelbetten mit großzügigen Aufenthaltsräumen, Abenteuerzimmer Einrichtungen: Seminarräume, Internet-Café, Stüberl, Sauna, Bar, Fußballplätze,

Kunstrasenplatz, teilbare Sporthalle, Erlebnisfoyer, Boulderwand, Kletterwand, Tennishalle, Tennisfreiplätze, Fitnessraum in Zusammenarbeit mit MOVEFIT, Diagnostikraum Das Gästehaus und die Sporteinrichtungen sind zur Gänze rollstuhlfreundlich ausgestattet! Lage: Das Gästehaus liegt am Rande des Ortskerns von Gnas im Grünen mit angrenzendem Sportzentrum.

1.3. Bezirk Fürstenfeld  Jugend & Familiengästehaus Thermenland Gästehausleitung: Mag. Peter Meier Burgenlandstraße 15-17 8280 Fürstenfeld Tel.: 03382/52152 e-mail: [email protected] Aufteilung: Komfortable Zimmereinheiten (je 2 Zimmer, Vorraum, DU/WC), Zimmer mit 2-5 Betten Einrichtungen: Seminarräume, Aufenthaltsräume, Café Restaurant Cateringservice, Dart, Tischfußball, Internetterminals, Computerschulungszentrum, Terrassencafé, Tischtennis, Kinderspielplatz, Spielwiese, Busparkplatz, Fahrradraum, ausgestattet mit Original Grander-Technologie

Lage: Im Stadtzentrum von Fürstenfeld, mitten im steirischen Thermengebiet, ist unser neues Gästehaus idealer Ausgangspunkt für einen Besuch der zahlreichen Heilund Erlebnisthermen wie der Therme Loipersdorf oder der Therme Bad Blumau, der Steirischen Schlösserstraße und der Steirischen Apfelstraße, des Styrassic Parks, des Zoos von Schloss Herberstein, des Raab Nationalparks, die man per Fahrrad oder per Auto erreichen kann.

1.4. Bezirk Radkersburg  Gasthof "Zum Lindenhof" 03476/2460 [email protected] http://members.aon.at/zum_lindenhof/  Lehrlingshaus Bad Radkersburg 03476/2542 [email protected] www.lbs-radkersburg.ac.at/lehrlingshaus.htm

2.

Geographische und wirtschaftliche Grundlagen der Region (Lehrerinformation)

2.1. Allgemeine natürliche Grundlagen der Oststeiermark Die Oststeiermark ist ein Teil des Steirischen Tertiärbeckens, das sich buchtförmig ausdehnt. Es ist durch eine Schwelle (Südburgenländische Schwelle) vom Ungarischen Becken getrennt. Die Beckenbildung war Grundlage für die Anhäufung von 2000 – 3000 m mächtigen jungtertiären Sedimenten. Die Sedimentierung begann im Helvet und endete im Pannon. In dieser Zeit waren die stehenden Gewässer der Bucht schon völlig ausgesüßt. Im Pleistozän wurde der Sedimentfuß aus helevetischen, tortonen, sarmatischen und pannonen Schichten zerschnitten und es entstand die heutige Formenwelt dieses Raumes mit den typischen Riedeln. Charakteristisch für diesen Raum ist auch die vulkanische Tätigkeit im Mittelmiozän (Oberhelvet bis Untertorton, 22- 25 Mio. Jahre vor Heute). Es gab noch eine spätere vulkanische Phase im Daz (4 -4,5 Mio. Jahre vor Heute). Heute zeigen sich in diesem Raum eine typische Talasymmetrie, eine starke Zerschneidung der Hänge der Riedel, sowie Rutschungen, die für die Formung der Riedel große Bedeutung bekamen. Die ganze Region ist durch das Steirische Randgebirge vor Klimaeinflüssen von drei Seiten her relativ abgeschirmt, nach S und O hin aber offen. Generell ist dieser Raum weniger ozeanisch als vielmehr leicht kontinental geprägt. Das heißt nicht, dass nicht auch N- und NW-Wetterlagen eine Rolle spielen. Speziell im Sommer kommt es öfters zu einem Zusammentreffen von kühleren Luftmassen aus N und NW mit wärmeren aus dem Süden. Das führt zu häufigen Gewittern, die für diesen Raum typisch sind. Die Niederschlagsmengen nehmen vom SO her (ca. 800 mm) zu, um im Bereich des Steirischen Randgebirges 900 – 1000 mm zu erreichen. Auf den höchsten Erhebungen Erhebungen des Randgebriges liegen die Niederschläge sogar zwischen 1200 und 1800 mm. Die Temperaturverhältnisse sind zeitweise recht deutlich kontinental geprägt. Besonders das Grazer Becken und die Flußniederungen sind winterkalt und nebelreich. Inversionen sind häufig, besonders groß in den Morgenstunden. Nach: Paschinger, H.: Steiermark. Sammlung Geogr. Führer, Berlin-Stuttgart 1974. 2.2. Oststeirischer Vulkanismus (Meier) Die Vulkantätigkeit ist als Teil der magmatischen Ereignisse im pannonischen Raum zu sehen. Im steirischen Anteil dieses Vulkangebietes gibt es zwei unterschiedliche Vulkanzyklen: a) Miozäner (vor 22-25 Mio. Jahren) Vulkanismus (Gleichenberger Kogel, Kalsdorf – Ilz, Weitendorf). Die Vulkantätigkeit im Miozän lieferte latitische Gesteine (Shoshonit, Quarztrachyt, Trachyandesit, Trachyt). Obertagsaufschlüsse gibt es in Weitendorf bei Wildon und in der Nähe von Gleichenberg (Gleichenberger Kogel). b) Jüngere (Daz, vor 4 – 4,5 Mio. Jahren) Vulkanismus (Kapfenstein, Riegersburg, Klöch..) . Den nördlichen Teil des Klöcher Vulkangebietes bildet der Kindsbergkogel, ein Aufschüttungskegel aus Schlacken und Tuffen mit

basalterfüllten Radialspalten. Im südlichen Teil erstreckt sich ein Kesselkrater (Caldera), der mit festem Nephelinbasanit sowie einigen da zwischengeschalteten Schlacken- und Tuffhorizonten erfüllt ist. Im Bereich des festen Gesteins wird der Steinbruch betrieben. Es sind 90 Mineralarten aus Klöch bekannt. Darunter viele verschieden gefärbte Calcitkristalle in mehreren Habitusausbildungen. In der Oststeiermark kommen oft Vulkanite vor. Vulkanite sind magmatische Eruptivgesteine. Bei Eruptivgestein handelt es sich um ein Gestein, das als Magna an die Oberfläche kommt und dann erstarrt. Eruptivgesteine enthalten meist sehr kleine mit dem bloßen Auge erkennbare Kristalle, was zu einer gleichmäßigeren Färbung führt. Dies liegt daran, dass durch ihre schnelle Abkühlung zu wenig Zeit zum Wachstum großer Kristalle blieb. 2.3.

Der Geo-Trail von Kapfenstein (Hasenhüttl)

„Der Geo-Trail Kapfenstein – Weg durch den Vulkan – ist der erste VulkanLehrpfad in Österreich, der sich mit dem Wesen und den Sensationen der Welt der Vulkane beschäftigt. [...] Der Geo-Trail Kapfenstein lässt den Besucher in die Jahrmillionen Erdgeschichte der geologischen Prozesse eintauchen; ein spannender Besuch, der vom Makrokosmos der Plattentektonik unserer Erde bis zum Mikrokosmos der Minerale reicht. Dieser Weg durch den Vulkan erklärt an 11 Stationen die Entstehung des Kapfensteiner Vulkans und seiner Umgebung.“ (J. LOIZENBAUER/M. MESSNER 2001) Station 1 – Der Vulkan von Kapfenstein Der Vulkan von Kapfenstein wird genetisch dem Typ des Phreatomagmatismus zugeordnet, bei dem heißes Magma beim Aufsteigen auf Grund- (= phreatisches) oder Oberflächenwasser trifft. In der Folge kommt es zu heftigen Wasserdampfexplosionen, die tiefe Krater in die Erdoberfläche reißen. Gleichzeitig wird ein Gemisch von vulkanischen Partikeln und mitgerissenen Gesteinsbrocken des Umgebungsgesteins kilometerhoch in die Luft geschleudert und rund um den Vulkanschlot wieder abgelagert. Die verfestigte vulkanische Asche nennt man Tuff. Je nach der Form der Ablagerungen spricht man von Tuffringen (bei Kontakt mit Grundwasser) oder Tuffkegeln (bei oberflächennahem Wasser). In der Mitte des Kraters kann sich ein See (= Maar) bilden. Der Vulkan von Kapfenstein entstand vor ca. 2 Millionen Jahren (am Ende des Tertiärs). Aus einem älteren Vulkan wurde bei der Verlagerung des Förderschlots ein neuer Krater herausgesprengt. Die vulkanische Asche des jüngeren Vulkans lagerte sich über den älteren Tuffen ab. Nachdem die Aktivität des Vulkans aufgehört hatte, entstand die heutige Landschaft. Der größte Teil der Tuffe wurde erodiert, nur mehr die Bereiche, die damals unter der Erdoberfläche lagen, sind erhalten. Station 2 – Der Vulkan von Hochstraden Auch der Vulkan des Stradner Kogels brach vor ungefähr 2 Millionen Jahren aus. Im Gegensatz zum Kapfensteiner Vulkan wurde hier jedoch nur wenig vulkanische Asche in die Luft geschleudert. Statt dessen flossen riesige glühende Lavaströme aus dem Krater und bildeten einen Lavasee.

Die heutige Landschaftsform rund um den Stradner Kogel entstand, als es vor ca. 300.000 Jahren zu einer Hebung des Gebietes kam, in deren Folge sich die Flüsse in die damalige Ebene einschnitten. Die Erosion erfolgte in mehreren Stadien, so wie das Klima wechselte. Heutige Verebnungsflächen zeigen uns diese Erosionsstadien noch an. Station 3 – Der Schlot des alten Vulkans Bei dieser Station steht man mitten im Schlot des älteren Vulkans. Bei jeder Explosion fielen die größeren Blöcke des herausgesprengten Materials, die aufgrund ihres Gewichts nicht weit flogen, wieder in den Schlot des Kraters zurück. Dadurch entstand im Schlot selbst ein Gemisch aus bereits früher einmal abgelagerten Tuffen, aus Umgebungsgestein sowie aus frischen vulkanischen Gesteinen. Die Tuffe (verfestigtes vulkanisches Lockergestein) werden je nach ihrer Korngröße unterschiedlich benannt. Feinkörnige Tuffe (Durchmesser bis 2 mm) werden als Aschentuff, Korngrößen von 2-64 mm als Lapillituff (=Steinchentuff) bezeichnet, und Tuffe mit Korngrößen größer als 64 mm werden Bomben- oder Blocktuffe genannt. Hier bei Station 3 sind Bombentuffe zu sehen, wobei die größten Gesteinsbrocken Durchmesser von über 300 mm haben. Station 4 – Der Vulkan von Gleichenberg Der Vulkan von Bad Gleichenberg entstammt der ersten vulkanischen Phase des Steirischen Beckens. Der erste Ausbruch liegt ca. 17, der letzte ca. 12 Millionen Jahre zurück, was bedeutet, dass dieser Vulkan 5 Millionen Jahre lang aktiv war! Vom Gleichenberger Vulkan ist heute nur mehr eine Kuppe zu sehen, ursprünglich erreichte er aber eine Höhe von ca. 1500 m und bedeckte ein Gebiet von 20 x 30 km. Die Entstehung dieses Vulkans häng direkt mit der Alpenbildung zusammen, bei der Gesteine der Afrikanischen Platte unter die Europäische Platte geschoben werden. Zusammen mit aufsteigendem Magma gelangen diese „Afrikanischen Gesteine“ an die Oberfläche und bildeten den Gleichenberger Vulkan. Die Form der Eruptionen unterschied sich stark vom Kapfensteiner Vulkan: ähnlich wie beim Stradner Kogel, besteht dieser Berg zum größten Teil aus Lavaergüssen. Auswurfprodukte (Tuffe) sind nur untergeordnet festzustellen. Die Gesteine dieses Vulkans werden als Trachyte und Trachyandesite bezeichnet. Im Norden des Gleichenberger Vulkangebietes wandelten aufsteigende heiße Gase und Fluide nach dem Ende der Magmaförderungen die Trachyte und Trachyandesite in Opale und Trass um. Ein weiteres Umwandlungsprodukt vulkanischen Materials stellt der Gossendorfer Fango dar, der als heilende Erde bekannt ist. Station 5 – Am Rande des neuen Kraters Diese Station befindet sich am Rand des neuen Kraters, welchen der jüngere Vulkan bei seinen Ausbrüchen in die eben gelagerten Schichten des älteren Vulkans riss. Die vulkanischen Ablagerungen zeichnen immer die Form des Geländes nach, auf das sie fallen. Daher bilden die Schichten dieser Station den neu entstandenen Krater, in dem sie abgelagert wurden, ab. Die Felsen, die in diesem Aufschluss sichtbar sind, entstanden durch Aschenfall (= Fallout). Ablagerungen dieses Typs sind gut geschichtet und meist eben gelagert. Fallen Aschen auf einen unebenen Untergrund, so neigen sie dazu, diese Unebenheiten mit der Zeit auszugleichen, wie man es auch hier bei den Schichten in der oberen Hälfte des Aufschlusses beobachten kann. Außerdem sind

Fallout-Ablagerungen gut sortiert. Beim Transport durch die Luft und beim Herunterfallen benötigen Körner mit gleicher Dichte und Größe gleich viel Zeit, werden also miteinander abgelagert. Die gut geschichteten Tuffe dieses Aufschlusses stellten früher ein begehrtes Baumaterial dar. Das Gestein weist eine gewisse Härte auf, ist aber trotzdem gut zu bearbeiten und entlang der Schichtflächen leicht spaltbar. Station 6 – Der Vulkan als Baumeister Man unterscheidet drei große Gruppen von Tuffablagerungen: 1) Aschenfall / Fallout (vgl. auch Station 5): Aschen werden in die Luft geschleudert, fallen durch die Schwerkraft wieder auf die Erde zurück und lagern sich auf dem Untergrund ab. Sie zeichnen stets die Morphologie des Untergrundes nach. Die Schichten dieses Typs bauen den Großteil des Kapfensteiner Vulkans auf. 2) Aschenströme: Wenn es zum Fließen der herabfallenden Aschen kommt, spricht man von Aschenströmen. Dabei kommt es zu ähnlichen Mustern wie z.B. in Flüssen, wo das fließende Wasser Sand transportiert. Die Schichten sind unregelmäßiger und es kommt zu Kreuzschichtungen, in sehr steilem Gelände auch zu Verfaltung der Ablagerungen („slumping“). 3) Schlammströme / Lahare: Bereits abgelagerte Tuffe werden durch Wasser und manchmal durch Erdbeben wieder in Bewegung gesetzt. Die aufgeweichten Massen, ähnlich den Muren, wälzen sich als Schlammstrom die Hänge hinab. Am Kapfensteiner Vulkan wurde die Ostflanke des jüngeren Vulkans durch Schlammströme weggeschwemmt. Diese Ablagerungen liegen jedoch außerhalb des Geo-Trails. Station 7 – Der Vulkan durchs Mikroskop Unterm Mikroskop werden auch die Mineralien, aus denen die Tuffschichten bestehen, sichtbar. Die hellen Schichten enthalten mehr Quarz, die dunklen Schichten mehr vulkanische Bestandteile. Die grünen Minerale sind Olivin, der immer wieder in den Schichten des Kapfensteiner Vulkans zu sehen ist. Die weißgrauen Minerale sind Quarzkörner, die dunkleren Minerale stellen verschiedene vulkanische Gesteinsbruchstücke dar. Letztere bestehen aus Klinopyroxen, Plagioklasmineralen und Erzen. Station 8 – Der Vulkan von Riegersburg Zur gleichen Zeit wie in Kapfenstein, vor ungefähr 2 Millionen Jahren, kam es zum Ausbruch von ca. 40 Vulkanen in der Südoststeiermark, darunter der schon erwähnte Vulkan von Hochstraden (vgl. Station 2) und der Vulkan von Riegersburg. Der Grund für die Ausbrüche war eine ausgedünnte Erdkruste am Rande des pannonischen Beckens. Flüssiges Magma konnte an Spalten aufsteigen und wurde in großteils explosiven Eruptionen ans Tageslicht gebracht. Auf einem der Vulkanschlote (die durch die Erosion als Härtlinge aus dem Krater herausgefräst wurden) steht die Riegersburg, die aus den vulkanischen Gesteinen der Umgebung aufgebaut wurde. Auch in der Region um Kapfenstein wurden die Tuffe als Baumaterial verwendet, der Geo-Trail führt an alten Steinbrüchen vorbei.

Station 9 – Der Schlot des jüngeren Vulkans Diese Station befindet sich inmitten des Kraters des jüngeren Vulkans. Die Ablagerungen weisen eine auffallende Ähnlichkeit mit denen des älteren Kraters auf: Sie bestehen aus feinkörnigen Tuffen und zahlreichen Blöcken aus Umgebungsgestein, die durch das Breiterwerden des Vulkanschlots herausgerissen wurden. Nach dem Ende der vulkanischen Aktivität wurde der Vulkankegel durch die Erosion fast dem Erdboden gleichgemacht. Flüsse lagerten Schotter im Krater ab, die man an dieser Station sehen kann. Über den Schottern lagerten sich noch vulkanische Aschen eines neueren Vulkans, der in wenigen Kilometern Entfernung lag, ab. Station 10 – Edler Stein aus großer Tiefe Das Mineral Olivin kommt entweder in Form einzelner Kristalle in den Tuffen vor (vgl. Station 7) oder in Form von Gesteinsknollen, den sogenannten Olivinbomben. Diese bestehen aus den Mineralen Olivin (hellgrün), Bronzit und Chromspinell (beides Pyroxene) und Chromdiopsid, untergeordnet wurden Magnetkies und Idait festgestellt. Das Gestein, das aus diesen Mineralen besteht, wird als Peridotit bezeichnet. Olivin ist ein höchst seltenes Mineral – und das Markenzeichen des Kapfensteiner Vulkans (auch das Weingut Winkler-Hermaden taufte seine besten Wein „Olivin“). Die Olivinbomben stammen aus einer Tiefe von 60 km, sie repräsentieren also die Gesteine des Erdmantels. Die Aufstiegsgeschwindigkeit von Basaltmagmen, in denen die Olivinbomben mitgeführt werden, wird auf 7 bis 35 km/h geschätzt: das Magma kommt also in nur wenigen Stunden aus einer Tiefe von 60.000 Metern an die Oberfläche. Station 11 – Die Eruptionen Die Schichtabfolge, die man an dieser Station sieht, stellt die einzelnen Eruptionsereignisse dar. Der untere Teil wird von acht Tuffbänken, die durch braune Bodenbildungen getrennt sind, aufgebaut. Die Bodenbildungen zeigen an, dass zwischen den einzelnen Eruptionen immer wieder längere Pausen lagen, in denen sich Böden ausbilden konnten. Auf Grund der Korngrößenverteilung in den Tuffen, der Dicke der Bänke und dem geschätzten Volumen der Ablagerungen kann man die Eruptionen mittels eines sogenannten Vulkan-Explosivitäts-Index einteilen. Nach dieser Skala förderte jede dieser Eruptionen, die als nur schwach bis mäßig eruptiv eingestuft werden, 500.000 m³ Material (das entspricht einer Ladung von ca. 100.000 LKWs). Die Höhe der Eruptionssäule lag dabei zwischen 1.000 und 5.000 Metern, die Eruptionsdauer wird pro Schicht auf 1-3 Stunden geschätzt. Die oberste Tuffschicht hat eine Dicke von 100 cm und repräsentiert eine stärkere Eruption, die wesentlich mehr Material als bei den unteren Schichten zu Tage förderte. Literaturnachweis LOIZENBAUER, J./MESSNER, M., 2001: Geo-Trail Kapfenstein. Der Weg durch den Vulkan. – Informationsbroschüre, Kapfenstein, 84 S. LIEB, G., 1988: Geomorphologie. – ÖH-Skriptum, Graz, 121 S.

2.4. Hydrogeologische Voraussetzungen der Thermenregion (Neubauer) Die Thermenregion Steiermarsk befindet sich im Steirischen Becken. Dieses wird als Teil der Reihe der Ostrandbecken der Alpen gegen Süden hin gesehen. Die Schichtfolge des Pannonischen Beckens lässt sich mit dem Wiener Becken vergleichen, jedoch waren hier keine aufreißenden Grabenbrüche für tiefe Störungen verantwortlich. Wie allgemein bekannt ist wirken sich solche Störungszonen auf den gestiegenen Wärmefluss in der Erde aus und lassen heiße Quellen entstehen. Die steirische Vulkanregion ist ein Teil des innerkarpatischen Vulkankranzes, der durch die noch andauernde Subduktion des Karpatenbogens sein vulkanisches Aufschmelzungsmaterial aus der Tiefe bezieht und mit seinem Aufstieg an der Krustenverdünnung der Pannonischen Masse mitwirkt. Vor 20 Millionen Jahren griff das Meer von der Ungarischen Tiefebene in den Alpenraum über. Das steirische Tertiärbecken senkte sich ein und wurde überflutet. Durch das Einsenken des Beckens an Schwächezonen der Erdkruste (starke tektonische Bewegungsvorgänge) kam es zu vulkanischer Tätigkeit. Im Osten Österreichs können im Tertiär drei vulkanische Episoden unterschieden werden: 1. Im mittleren Miozän fanden zwischen 14 und 13 Millionen Jahren die ältesten Eruptionen statt. Nach dem Chemismus handelt es sich um kalkalkalische Vulkanite. 2. Die zweite Phase ereignete sich im jüngeren Miozän (Pannon/Daz)) zwischen 11.5 und 10.5 Millionen Jahren. Dazu gehören der basaltischen Auswürfe. 3. Nach einer längeren Ruhepause bildete eine sehr aktive, relativ lange andauernde und an Auswurf reiche Phase mit verschiedenen Pyroklastika im späten Pliozän den Abschluss des Vulkanismus. Nach radiometrischen Altersbestimmungen fanden diese jüngsten vulkanischen Aktivitäten in Österreich zwischen 3.7 und 1.7 Millionen Jahren statt. Auch dieses letzte Ereignis wird durch die Krustendehnung im Rücken des Gebirgskörpers bei gleichzeitiger Absenkung des Pannonischen Beckens erklärt. Eine Nachwirkung des Vulkanismus im steirischen Tertiärbecken ist die erhöhte geothermische Tiefenstufe – es ergeben sich 16m/1°C. Streng genommen ist der erhörte Wärmefluss nicht an die Vulkanbauten gebunden, sondern hängt von der regionalen Krusten-Mantel-Struktur dieser Großregion ab. Der Vulkanismus ist eine Folge und zeugt für die starke Aktivität im Untergrund, welche hier in diesem Fall heiße Quellen hervorruft. Durch Wasserbohrungen können diese natürlichen Wärmeflusswerte in der Thermenregion wirtschaftlich zu Bade- und Heizzwecken genutzt werden. Krenmayr, H.G. u.a.: Rocky Austria. Eine bunte Erdgeschichte von Österreich. Geologische Bundesanstalt, Wien, 2002. http://www.museumonline.at/1998/schools/steierma/SM_HTBLA/pages/geologie/ main.htm http://www.geologie.ac.at/RockyAustria/rocky_austria.htm 2.5.

Riedellandschaft – Landschaftsform und Klima (Bernsteiner)

Ein Riedel ist ein schmaler, langgestreckter, flacher Geländerücken zwischen zwei Tälern. Eine Abfolge von Riedeln bildet eine so genannte Riedellandschaft, wie sie im Südburgenland und im oststeirischen Hügelland zu finden ist.

Riedelland ist auch die recht gut eingebürgerte Bezeichnung für die aus tertiären Lockergesteinen aufgebaute Landschaft östlich der Mur. Es ist durch die breiten Täler der Raab, Feistritz und Lafnitz (sowie einiger weiterer kleinerer Bäche) in drei voneinander getrennte, jedoch physiognomisch sehr ähnliche Teile gegliedert. Die Grenze zum Gebirge ist lokal sehr unterschiedlich ausgebildet, am undeutlichsten im Südwesten von Weiz und in der Pöllauer Bucht. Im Zwickel von Lafnitz und Feistritz sowie am Nordrand des Unteren Murtales werden größere Areale von altpleistozänen Platten eingenommen, und lokal treten im SE des Gebietes aus dem Riedelland kleine, aus vulkanischen Gesteinen des Tertiärs aufgebaute Bergländer bzw. Erhebungen hervor. Von diesen wurden die drei größten als Teilgebiete hervorgehoben (Stradner Kogel, 609 m, Gleichenberger Kögel, 598 m, und Klöcher Massiv, 462 m), wozu jedoch bemerkt werden muß, dass sie sich nur schlecht abgrenzen lassen. (Quelle: www.umwelt.steiermark.at Verfasser: Dr. Gerhard Karl Lieb) Klima Auf Grund seiner Lage südlich des Alpenhauptkammes weist das Klima dieser Zone kontinental getönte Züge auf, wobei dies in erster Linie die Tallagen betrifft (St.Peter/Ottersbach Jänner -3,4°C, Juli 18,5°C, Jahr 8,7°C, aperiodische Tagesschwankung 11K), während die Riedellagen ein thermisch ausgeglichenes Klima aufweisen (Rosenberg/Klöch in 450m Jänner -1,0°C, Juli 19°C, aperiodische Tagesschwankung 7K). Die Zahl der Frosttage schwankt zwischen 130-140d/a in den kalten Seitentalbecken und 80-90 in den Gunstlagen von Klöch. Klöch darf als wärmstes Gebiet in der Steiermark angesehen werden, es überschreitet das Jahresmittel von 9,5°C und lokal in den Weinhängen in Südexposition werden auch 10°C erreicht! Bezüglich der Niederschlagsverhältnisse ist der Jahresgang kontinental (Jänner 32mm, Juli 134mm, Kirchbach/Stmk., Jahr: 890mm). Die Sommerniederschläge beruhen vorwiegend auf Konvektionsniederschlag (Gewitter: ca. 40d/a damit relativ gewitterreich und auch hagelgefährdet), wobei die absoluten Maxima in 24 Stunden 100 – 130 mm erreichen können. Die Winter sind schneearm und auf den Riedeln ausgesprochen mild (Zahl der Tage mit Schneedecke 60-70d/a, in den Südhängen 30-40d/a, in den Nordhängen 80-90d/a). Die Zahl der Niederschlagstage erzielt einen Rahmen von 95-105d/a. Der Jauk bewirkt vor allem im Frühjahr einen oft beträchtlichen Vegetationsvorsprung und zählt daher zu den auffälligsten Klimamerkmalen des südöstlichen Alpenvorlandes. 2.6.

Klima -Wetter - Böden der Oststeiermark als Grundlage von einigen Produkten der Region (Kern)

Als erstes Beispiel für die natürlichen Voraussetzungen der Produktion typischer Produkte der Oststeiermark kann man die Region Weiz – Gleisdorf anführen. Charakteristisch für diese Region ist sind große lokalklimatische Unterschiede auf kurzer Distanz. Ein Merkmal sind auch schneearme Winter und gewitterreiche Sommern (Stationswerte von Weiz: Jännermittel: 30 mm, Juli 130 mm) und der Temperatur (Jännermittel von -4° bis -1° bzw. Juliwerte von 17° bis 19° je nach Lage, Jahresmittel von 7,5° bis 9,7°).

Die Lage ist auch bestimmt durch eine Windarmut im Winterhalbjahr. Das fördert aber auch die Bildung von Talnebel, die im in den Unterläufen der größeren Täler anzutreffen sind. Die Riedelkuppen registrieren die geringste Frostgefährdung mit etwa 80 Tagen/Jahr, wohingegen die Talbecken 140 bis 145 Tage pro Jahr erzielen können. Analog ist auch das Verhältnis der Dauer der Vegetationsperiode zu sehen (Tallagen 227 bis 230, Riedel 240 bis 245 Tage/Jahr). Ein nicht unwichtiges Merkmal dieser Zone ist die sehr hohe Bereitschaft zu Unwettern, ausgelöst durch die besondere Position des Randgebirges und der offenen Lage zu einem Raum, der durch die Nähe zur Adria auch über genügend Feuchtepotential in der Atmosphäre verfügt. Diese meteorologischen und klimatischen Voraussetzungen und auch geeignete Böden (siehe unten) schaffen ein gewisses Gunstpotential für den Obstbau (Apfelstrasse), wiewohl auch einige Probleme (Unwetter, Hagel...) diesem Wirtschaftszweig zu schaffen machen. Als zweites Beispiel für den Zusammenhang Wetter – Klima – Böden als Grundlage für Produkte dieser Region kann man das Fedlbacher Riedelland anführen. Vieles gilt für diese Region auch, was für die Weizer-Gleisdorfer Region typisch ist. Die Lage im südöstlichen Alpenvorland mit einer Abschirmung durch die Alpen begünstigt die Ausbildung von häufigen, aber generell seichten Inversionen, die Lokalwindzirkulation und abschnittsweise auch die Entwicklung von Talnebeln. Der Übergang von den frostgefährdeten Talzonen zu den begünstigten Riedeln erfolgt aber relativ rasch. Hinsichtlich des Niederschlages wird die Zunahme desselben mit der Seehöhe wegen der vergleichsweise geringen Reliefenergie von 100 - 150 m in einem nahezu vernachlässigbaren Rahmen verbleiben. Der Jahresniederschlag bewegt sich dabei zwischen 790 und 840 mm mit einer Dominanz des Sommerniederschlages (insgesamt einem schwach kontinental getöntem Klima entsprechend). Die tiefsten Teile der Talböden, das gilt für alle Täler zwischen Weiz und Radkersburg, sind Auböden. Durch die Regulierung der Flüsseist die früher weit verbreitete Vergleyung zurückgegangen. Die Riedel weisen ziemlich einheitlich Braunerde Parabraunerde auf. All das zusammen gibt eine ganz gute natürliche Voraussetzungen für den hier weit verbreiteten Maisbau, der die Grundlage für die Schweinezucht dieser Region und damit auch für die Schinkenproduktion abgibt. Auf dieser Basis hat die Gründung der „Schlemmerregion Südoststeiermark“ einen wertvollen Beitrag für die Lebensqualität der Menschen in und um die Region geleistet. Ziel war es, die Region in der Südoststeiermark erneut zu beleben. Dies geschah unter anderem durch    

Schaffung von Arbeitsplätzen, Sicherung von Arbeitsplätzen Gründung von Betrieben Zusammenarbeit der Betriebe Steigerung der touristischen Attraktivität der Südosteiermark.

Es kommt zur Gründung einer gemeinsamen Wirtschaftsoffensive, zur Stärkung und Sicherung des Wirtschaftsstandortes Steirisches Vulkanland. Beteiligte an dieser Wirtschaftsoffensive sind die Gemeinden des Steirischen Vulkanlands sowie wichtigen Partner (Bauern...) der Region.

Herr Ing. Josef Ober, Bürgermeister der Gemeinde Auersbach, war einer der Mitbegründer der Kulinarischen Region Steirisches Vulkanland (Gespräche von Schulklassen sind mit ihm möglich). Josef Ober ist die Stärkung der regionalen Wirtschaft ein großes Anliegen. Sein Ziel ist es, dass sich jeder Betrieb im Steirischen Vulkanland in die regionale Wirtschaft einfügt. Dies führt dann zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Südoststeiermark. Einige namhafte Betriebe in der Region:  Vulcano- Schinken – Fleischwarenmanunfaktur in Auersbach In Kooperation mit Landwirten aus der Region kommt es zur Herstellung der äußerst schmackhaften Delikatesse Vulacno Schinken.  Zotter Schokolade Herstellung von handgeschöpfter Fair- Trade Schokolade.  Essig- und Schnapsmanufaktur Gölles Herstellung von Essig- und Schnapsspezialitäten  Ölmühle Berghofer Herstellung von Kernöl  Diverse namhafte Weinbauern Quelle:  www.vulkanland.at 2.7.

Wetterdaten der Oststeiermark am Beispiel von Feldbach (Sonnberger)

Analoge Wetterstationen: Analoge Wetterstationen sind meist in so genannten Wetterhütten untergebracht. Dies sind kleine "Kästen" aus Holz oder witterungsbeständigen Kunststoffen, die die Messinstrumente vor Regen und Schmutz schützen, aber gleichzeitig für korrekte Messwerte sorgen. Wetterhütten und Instrumente: Wetterhütten bestehen aus winddurchlässigen Lamellenwänden und sind außen weiß angestrichen, um die Temperaturdaten nicht durch die Sonneneinstrahlung zu verfälschen. Eine dunkle Oberfläche würde bei Sonnenschein, aber auch bei leichter Bewölkung, mehr Strahlung absorbieren, an die Innenluft weitergeben und damit die Innen- gegenüber der Außentemperatur erhöhen. Es gibt aber auch Stationen bei denen die Sensoren für die Temperatur nicht in einer „Hütte“ sind sondern frei liegen aber dafür belüftet sind. Damit die Daten verschiedener Wetterstationen vergleichbar sind, hat man festgelegt, dass Wetterstationen exakt 2 m über einer Grasfläche und 10 m vom nächsten Baum entfernt aufgestellt werden müssen, außerdem sollten die Stationen im Idealfall ganztägig von der Sonne beschienen und ungehindert vom Wind getroffen werden. Alternativ zu den konventionellen Wetterstationen werden für automatische bzw. digitale Stationen auch kleinere Strahlungsschutzhütten mit aktiver Belüftung (Zwangsbelüftung) verwendet. Auch diese bestehen aus Lamellenwänden, sind aber zusätzlich mit einem strombetriebenen Lüfter ausgestattet, damit die geringeren Maße des Gehäuses nicht durch Materialerwärmung zu einer Verfälschung der Lufttemperatur führen. Die "typische Wetterhütte" ist mit Psychrometer (Gerät zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit), Maximum- und Minimumthermometer und einem

Thermohydrograph ausgestattet (zeichnet Temperatur und Luftfeuchtigkeit über einen gewissen Zeitraum auf). Außerhalb der Wetterhütte ist außerdem ein Regenmesser unter freiem Himmel und ein Anemometer (Gerät für die Messung der Windgeschwindigkeit) angebracht. Manche Stationen messen darüber hinaus auch die Globalstrahlung, Sonnenscheindauer oder spezielle Werte wie die Verdunstung oder die Bodentemperatur. Um Daten von diesen analogen Wetterstationen zu sammeln, müssen die Instrumente innerhalb der Wetterhütte abgelesen werden. Außerhalb ist der Wasserstand im Regenmesser bzw. die aktuelle Windgeschwindigkeit und -richtung am Anemometer abzulesen. Dies geschieht bei hauptamtlichen Stationen jede Stunde (bei nebenamtlichen Stationen nur um 7, 14 und 21 Uhr), beim Regenmesser jeden Morgen um 7 Uhr. Vorteile analoger Stationen:   

keine Stromquelle erforderlich bessere Beurteilung, wie genau und zuverlässig die aktuellen Messwerte sind. Beobachter macht noch weitere visuelle Beobachtungen (z. B. Wetterverlauf, Sichtweite), die auch sehr wertvoll sind und bei unbemannten automatischen Wetterstationen entfallen

Nachteile:  

die Wetterdaten werden nur in gewissen Zeitabständen (z. B. stündlich) erfasst die Wetterdaten müssen immer „von Hand“ abgelesen werden, was eine erhebliche Kostenbelastung mit sich bringt

Digitale Wetterstationen: Digitale Wetterstationen haben im Wesentlichen die entgegengesetzten Vor- und Nachteile. Sie bestehen aus zwei oder mehreren getrennten Teilen:  

der Basisstation, welche die Daten empfängt und auswertet den Sensoren für die Messdaten und die zugehörige Datenübertragung.

Die Sensoren werden an den gewünschten Messpunkten angebracht, an denen sie Daten sammeln und zur Basisstation übermitteln. Diese empfängt die Daten entweder über Kabel oder per Funk. Manche aufwändigen und teueren Systeme bieten weitere Möglichkeiten wie für Bewölkung oder Strahlungsbilanz, bzw. sind mit Webcams ausgerüstet

Aufbau und Funktion einer Wetterstation:

Legende: 1. Sensor für Lufttemperatur in 200 cm Höhe (belüftet) 2. Sensor für Lufttemperatur in 20 cm Höhe (belüftet) 3. Sensor für relative Luftfeuchte (Haarharfe) 4. Sensor für Windgeschwindigkeit (250 cm) 5. Sensor für Globalstrahlung *) 6. Sensor für Blattnässe *) 7. Sensor für Bodentemperatur in 5 cm Tiefe 8. Sensor für Bodentemperatur in 20 cm Tiefe 9. Sensor für Bodentemperatur in 50 cm Tiefe *) 10. Regenmesser (beheizt) 11. Vogelschutzgitter 12. Ventilator für Belüftung 13. Datensammler 14. Datenleitung zum Betriebscomputer 15. Anschluß an Stromnetz

Als Beispiel für eine Wetterstation in im oststeirischen Riedelland habe ich jene von Feldbach ausgewählt. Die angegebenen Messwerte beziehen sich auf das Jahr 2003 und stammen aus dem Jahrbuch des ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik). Nun können vor Ort die Werte verschiedenster Wettererscheinungen verglichen und interpretiert werden – bei unserer Tabelle ist dies jedoch nur bedingt möglich da viele Messwerte in Monatsmitteln angegeben sind und so ein Tagesvergleich nicht möglich ist. Die Analyse anderer Daten wie Nebeltage oder Tage mit Gewittern gestaltet sich einfacher. Die Formel für die Ermittlung des Temperatur-Tagesmittels lautet: M = (T7.00+T14.00+Tmax+Tmin):4 Monatsmittel können dann durch Addition der Tagesmittel und der Division durch die Monatstage erstellt werden.

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.

Lufttemperatur in °C Mittelwert zum 7 Uhr - Termin

-5.5

-6.4

1.5

5.3 14.6 19.9 18.6 19.1 10.2 4.5

3.9

7.0

Mittelwert zum 14 Uhr - Termin

0.2

1.6

3.3

14.6

Mittelwert zum 19 Uhr - Termin

-2.3

-1.4

7.9 11.0 19.5 23.2 23.3 25.2 15.8 7.9

7.0

0.7

11.5

Monats-/Jahresmittelwert

-3.3

-3.2

5.5

6.2

-0.1

9.8

mittlere tägliche Maxima

1.2

2.1

4.1

15.8

mittlere tägliche Minima

-6.6

-7.2

absolutes Maximum

10.9 10.0 20.1 25.4 30.5 33.8 34.0 35.9 27.8 23.8 19.2

abs. Maximum - Tag der Registrierung absolutes Minimum

3.

27.

11.3 13.6 22.0 27.0 26.2 28.9 20.0 11.6 10.0

-2.1

8.5 17.3 21.7 21.1 22.6 13.9 7.1

12.2 15.0 24.3 28.3 27.7 30.0 21.0 12.4 10.9 0.4 28.

2.8 10.6 15.4 14.8 16.2 29.

6.

11.

22.

13.

22.

3.6 2.

2.9 19.

-3.0

4.9

8.9

35.9

21.

2.9

-4.6 -2.4 -12.8 -21.

12.

18.

23.

7.

16.

2.

14.

26.

26.

26.

15.

25.

Mittelwert zum 7 Uhr - Termin

93

89

87

84

79

77

78

81

90

92

92

86

86

Mittelwert zum 14 Uhr - Termin

77

59

52

49

51

50

46

43

50

62

71

68

57

Mittelwert zum 19 Uhr - Termin

86

70

60

58

57

61

55

53

64

81

85

76

67

Monats-/Jahresmittelwert

87

77

71

69

66

66

64

65

74

82

85

79

74

31

5

4

29

42

47

124

51

72

99

36

39

579

8

3

1

9

15

18

58

31

28

42

12

24

58

abs. Minimum - Tag der Registrierung

-21.2 -12.8 -6.0 -4.8 2.2 11.3 11.1 11.8

8.6

Relative Luftfeuchte in %

Niederschlag in mm Monats-/Jahressumme max. Niederschlagssumme innerhalb 24 Std. max. Nied.summe - Tag der Registrierung

6.

4.

31.

2.

20.

14.

22.

31.

9.

3.

1.

31.

maximale Schneehöhe in cm

26

13

0

0

0

0

0

0

0

8

0

3

Literaturverzeichnis: http://de.wikipedia.org/wiki/Wetterstation http://www.wetter-herrenberg.de/station/wetterhuette.htm http://www.zamg.ac.at/fix/klima/jb2003/Web/index.html

26

2.8.

Strukturwandel der Landwirtschaft der Region am Beispiel des Vulkanlandes (Landner)

Seit Jahren hat sich ein gewaltiger Strukturwandel der Landwirtschaft im Steirischen Vulkanland vollzogen. Die Entwicklung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe bezüglich deren Größe soll an Hand der untenstehenden Graphik sichtbar gemacht werden:

Deutlich erkennbar ist die starke Abnahme der Kleinbetriebe, die schlussendlich für die landschaftliche Vielfalt der Kulturlandschaft verantwortlich sind. Die Klasse zwischen 20 und 50 Hektar steigt hingegen stark an. Dieser Anstieg ist auf den strukturellen Zwang in der Landwirtschaft zu größeren Betrieben, Bewirtschaftungsflächen und intensiver Bearbeitung zurückzuführen. Trotz allem hat das Vulkanland nach wie vor enormes landwirtschaftliches Potenzial, wozu natürlich auch der wieder ansteigende Weinbau beiträgt. Durch die hohe Veredelung wertvoller Feldfrüchte kann die Landschaft indirekt über die Belieferung von TopMärkten erhalten werden. Wie auch andere Regionen muss das Vulkanland eine starke Abnahme der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in den letzten Jahren verzeichnen:

Diese graphische Darstellung zeigt, dass sich seit 1970 die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in der Region Vulkanland fast halbiert hat. Im Allgemeinen hat sich die gesamte Struktur der Land- und Forstwirtschaft seit 20 Jahren stark verändert: Im Jahre 1994 wurden nur mehr 46% der Nutzfläche im Vollerwerb bewirtschaftet. Seit 1980 reduziert sich die Zahl der Vollerwerbsbetriebe stetig um ca. 1,5% pro Jahr. Der Anteil dieses Betriebstyps liegt heute bei 27%. So gehen jährlich in der Land- und Forstwirtschaft ca. 130 Arbeitsplätze verloren. Der landwirtschaftliche Strukturwandel in der Region Vulkanland soll verdeutlichen, dass die Marketingstrategien heutzutage auf Qualität statt Quantität zählen. Deshalb versucht diese Region sich mit hochwertigen, teilweise einzigartigen Produkten in der Wirtschaft zu etablieren. Mit Innovation und Werbung für eine gesunde Lebensweise werden so immer wieder neue Kunden geworben. Ziel dieser Region ist es heute, das Steirische Vulkanland zur "Kulinarischen Region" zu machen, weshalb es notwendig ist, sich wieder den regionalen Produkten zuzuwenden und diese zu veredeln sowie zu vermarkten. Vermarktungsgemeinschaften, die mit hochwertigen Produkten erfolgreich neue Marktnischen erobern, sind Eckpfeiler eines neuen Weges von Landwirten in dieser Region. Quellen: www.vulkanland.at [Stand 28-12-2005] www.leader-austria.at/regions/steirischesvulkanland [Stand 28-12-2005] www.raumplanung.steiermark.at/cms/dokumente/10014131/c9df6be2/feldbach.pdf [Stand 28-12-2005]

2.9.

Strukturwandel der Region am Beispiel dreier oststeirischer Gemeinden (Fasching)

Der Strukturwandel der Oststeiermark, vor allem der Thermenregion, hat sich in den letzten zwanzig Jahren recht rasch vollzogen. Aus der Agrargesellschaft mit vielen Kleinbauern wurde eine Dienstleistungsgesellschaft. Viele Klein- und Mittelbetriebe (Landwirtschaften) wurden aufgelöst und Grund und Boden für den Bau von Hotels, Ferienzimmern und Freizeitanlagen anderweitig genützt. In Bad Waltersdorf wurden für die Errichtung der Therme in Zeitraum 1984 – 2001 39,20 Millionen Euro investiert. Zusätzlich investierte der Ort 145,35 Millionen Euro, um die Weichen in eine neue Zukunft zu stellen. Um den Wandel aufzuzeigen kann man drei Gemeinden im Bezug auf Bevölkerungsentwicklung, Anteil an den einzelnen Wirtschaftssektoren, Berufsstruktur und Altersstruktur sowie der Pendlerzahl vergleichen. Beispielhaft herausgegriffen wurden hier die Gemeinden Bad Waltersdorf als „neue“ Tourismusgemeinde, Wenigzell als eine traditionelle Tourismusgemeinde und Buch– Geiseldorf als „Nichttourismusgemeinde“. Interessant ist einmal der Vergleich der Bevölkerungsstruktur. Im Zeitraum zwischen 1971 und 2001 stieg die Bevölkerungszahl in Bad Waltersdorf von 1871 auf 2023 Einwohnern um 7,51%, gleichzeitig nahm in Wenigzell sowie in Buch – Geiseldorf die Bevölkerung ab. (Wenigzell von 1627 auf 1554 = - 4,69%; Buch – Geiseldorf von 1070 auf 1010 = -5,94%). Es ist offensichtlich, dass die Thermengemeinde Bad Waltersdorf von dem allgemeinen Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum weitgehend verschont bleibt, ja sogar ein Wachstum verzeichnen kann. Ein weiteres Merkmal ist die unterschiedliche Altersstruktur in den Vergleichsgemeinden. Der Anteil der bis 10- jährigen liegt in Waltersdorf bei 12,4%, in Wenigzell bei 10,3%, in Buch – Geiseldorf ist er 10,6%. Weniger Unterschiede ergeben sich in der Alterstruktur der 10 – 35 jährigen (hier liegt Bad Waltersdorf auf Rang drei). (Wenigzell 38,48%, Buch – Geiseldorf 37,22%, Bad Waltersdorf 36,48%). Auch der Anteil der 36 – 60 jährigen (Wenigzell 32,04, Buch – Geiseldorf 31,98, Bad Waltersdorf 30,84%) zeigt keinen besonders markanten Unterschied. Anders ist es bei den über 60-jährigen, hier hat Buch – Geiseldorf mit 20,2% die meisten, Bad Waltersdorf mit 19,4% die wenigsten in dieser Altersgruppe. Wenigzell liegt mit 19,8% in der Mitte. Aufschluss über den Strukturwandel bekommt man auch durch den Vergleich der Wirtschaftssektoren in den Gemeinden. In Bad Waltersdorf ging die Anzahl der Beschäftigten im Primärsektor im Zeitraum 1981 – 2001 von 27,3% auf 9,7% zurück, was ein Minus von 17,6% bedeutet. Der Sekundäre Sektor verzeichnete ein Minus von 9% ( von 39,2% auf 30,2%). Dies ergibt ein Wachstum des Tertiären Sektors um 26,6%! (von 33,5% auf 60,1%). In der Vergleichsgemeinde Wenigzell verkleinerte sich der Agrarsektor von 32,0% auf 16,6%, was einem Rückgang von 15,4% entspricht. Im Sekundärsektor sank die Zahl der Beschäftigten von 36,3% auf 29,3% - ein Rückgang von 7%. Der Dienstleistungsbereich stieg hier um 22,5% (von 31,6% auf 54,1%). In der Gemeinde Buch–Geiseldorf vollzog sich der Strukturwandel so: Primärsektor von 25,7% auf 10,7% = -15%; Sekundärsektor von 45,9% auf 38,7% = -7,2% sowie Tertiärsektor von 28,5% auf 50,6% = +22,1%. Es zeigt sich deutlich, dass in Bad Waltersdorf der Wandel von einer Agrargesellschaft zu einer Dienstleistungsgesellschaft am weitesten fortgeschritten ist. Im Detail bemerkenswert ist außerdem, dass die beiden Tourismusgemeinden Bad Waltersdorf und Wenigzell im Jahre 1981 im Tertiärsektor noch fast gleichauf

lagen, Bad Waltersdorf im Jahr 2001 jedoch schon um 6% mehr Anteil am Dienstleistungsbereich aufwies. Wirft man nun einen Blick auf die Pendlerzahlen wird diese Entwicklung noch deutlicher. Allein das Verhältnis von Einpendlern zu Auspendlern zeigt, dass Bad Waltersdorf in dieser Beziehung eine Ausnahmestellung einnimmt. Die Zahl der Auspendler beträgt 533, wobei die meisten davon in die Städte Fürstenfeld, Hartberg oder Graz pendeln (44,12%). Die Zahl der Einpendler liegt bei 675, diese stammen hauptsächlich aus dem direkten Umland, sowie aus den Bezirken Weiz und Güssing.(55,88%). Der unterschiedlichen Veränderungen in Teilen der Oststeiermark wird durch den Vergleich deutlich. Wenigzell: Auspendler 401, die meisten davon Pendeln in Nachbarbezirke und andere Gemeinden des Bezirkes Hartberg. Die Auspendlerquote beträgt hier 77,26%. Im Gegensatz dazu stehen nur 22,74% Einpendler, die überwiegend aus den Nachbargemeinden stammen (118). In Buch – Geiseldorf ist das Ergebnis ähnlich. Hier gibt es 490 Pendler, wovon 381 die Gemeinde verlassen. Dies entspricht einem Prozentsatz von 77,75. 5,77% der Auspendler arbeiten in Bad Waltersdorf. Die Einpendlerzahl liegt bei 109 (22,25%). Es ist deutlich zu sehen, dass die Tourismusgemeinde Bad Waltersdorf in diesem Bereich in der ganzen Region eine Sonderstellung einnimmt. Interessant ist auch der Blick auf die Zahl der Betrieben und die Beschäftigten. In Bad Waltersdorf gab es 1991 81 Betriebe, bis 2001 stieg die Zahl auf 117 an, was einem Wachstum von 44,4% entspricht. Noch deutlicher stieg die Zahl der Beschäftigten, von 511 im Jahre 1991 auf 1030 im Jahr 2001 (+101,6%). Überraschend ist, dass die Gemeinde Buch – Geiseldorf in dieser Statistik mit dem großen Nachbarn Bad Waltersdorf fast Schritt halten konnte. Hier konnte man bei den Arbeitsstätten ein Plus von 36,8% verzeichnen und bei den Beschäftigten sogar ein Plus von 83,7%. Um so ernüchternder stellt sich das Ergebnis der Gemeinde Wenigzell dar. Hier lag der Zuwachs im Zeitraum 1991 – 2001 bei den Betrieben bei +19,6% und bei den Beschäftigten bei +9,5%. Der Strukturwandel ist in den Oststeiermark in einem sehr kurzen Zeitraum erfolgt und er ist noch nicht abgeschlossen. Es ist aber auch deutlich, dass Gemeinden im Umland der Thermen an einer positiven Entwicklung partizipieren können. Literatur: www.statistik.at (01/2006) www.soz.jku.at (01/2006) Amt der Steirische Landesregierung (01/2006) Wirtschaftskammer Steiermark (01/2006) 2.10. Thermen als Wirtschaftsfaktor der Oststeiermark (Kaucic) Der Wellness-Boom machte auch vor Österreich und im speziellen vor der Steirermark nicht halt. Dies bestätigen auch die zahlreichen neu errichteten Thermen wie die Therme Nova in Köflach. Um diesen Gesundheitstrend hat sich ein ganzer Tourismuszweig gebildet, für den das Geschäft mit dem „warmen“ Wasser die Haupteinnahmequelle darstellt. Deswegen wird es in Zukunft zu einer Art Selektion unter den Thermen kommen., das heißt, wer sich rechtzeitig richtig am Markt positioniert, wird bestehen.

Bad Waltersdorf: Der Kurort Bad Waltersdorf ist Bestandteil des „steirischen Thermenlandes“ und befindet sich 65 km östlich von Graz im Bezirk Hartberg. Der Ort hat 2023 Einwohner und liegt auf 290 m Seehöhe. Im Zuge der Ölkrise in den 70ger Jahren des 20. Jhdts, wurde auch in Waltersdorf nach Öl gebohrt und man stieß dabei auf die heißen Quellen, die die Entwicklungen in Waltersdorf und seiner Umgebung besonders beeinflussen sollten. 1981 begann man bereits die vorhandene Geothermie auszunützen und man beheizte Schulen, andere öffentliche Gebäude und einige Haushalte. 1984 wurde die Heiltherme eröffnet und von 1987 bis 2001 laufend ausgebaut und die nötige touristische Infrastruktur geschaffen. In Waltersdorf hat man mit der Zeit die geothermische Energieversorgung soweit ausgebaut, dass das gesamte Umfeld versorgt werden kann. Das bedeutet eine hervorragende Luftqualität, die für den Kurtourismus unbedingt notwendig ist. Im Jahr 2001 konnte man einen Umsatz im Tourismussektor von 54,5 Millionen Euro erwirtschaften und durch die zahlreichen Ausbauten und Erweiterungen des Angebots konnte man 800 Arbeitsplätze schaffen. Nächtigungszahlen und Bettenanzahl für Bad Waltersdorf zwischen 1985 und 2004

Jahre 1985 1990 1995 2000 2004

Nächtigungen 15.061 82.739 185.148 330.074 366.170

Betten 170 630 1390 1587 1740

Blumau: Wie Bad Waltersdorf ist auch Bad Blumau ein Teil des steirischen Thermenlandes. Blumau liegt in der Oststeiermark am kleinen Fluss Safen und an der Thermenlinie. Erst durch die Therme, die 1997 eröffnet wurde und durch ihren Gestalter Friedensreich Hundertwasser wurde der Ort bekannt. 2001 wurde Blumau schließlich zum Kurort erhoben . Blumau hat 1526 Einwohner und liegt auf 284 m Seehöhe. Bis in die 90er Jahre des 20. Jhdtswar die Gegend um Blumau landwirtschaftlich geprägt, es gab wenige Arbeitsplätze in der Gemiende. 1995 gab es 82 Gästebetten und es konnten 2220 Nächtigungen verzeichnet werden. 2 Jahre später verbuchte man alleine zwischen dem 10. Mai und dem 10. Juni 7522 Nächtigungen. 2003 konnte man schon 214 000 Nächtigungen vorweisen, wobei der Anteil der ausländischen Kurbesucher 60% ausmacht, wobei davon der Großteil aus Deutschland kommt. Ein wichtiger Faktor für diesen Erfolg ist mit Sicherheit die außergewöhnliche Architektur der Anlage und das vielfältige Angebot im Erholungsbereich. Auch in Blumau konnte man mit der Errichtung der Therme 500 neue Arbeitsplätze schaffen. Wie geht es mit den Thermen weiter? Immer neue, größere Anlagen werden errichtet, da viele Gemeinden ihre große Chance wittern.

Aber Experten meinen zu wissen, dass in 3- 5 Jahren eine Sättigung des Marktes eintreten wird. Deswegen wird es immer wichtiger, dass sich die einzelnen Thermen am Markt positionieren, um auch in Zukunft bestehen zu können. Der Wettbewerb wird immer härter werde, nicht nur unter den inländischen Thermen. In den letzten Jahren hat sich eine Internationalisierung im Thermentourismus eingestellt, die man natürlich auch in den verschiedenen Thermenregionen der Steiermark spürt. Slowenien, Tschechien oder Ungarn drängen auf dem Markt und ihr großer Vorteil, den sie mitbringen, ist der Preis. Deswegen ist die richtige Marketingstrategie überlebensnotwendig geworden, Einige Regionen haben sich sogar schon zusammengeschlossen und verfolgen ein einheitliches Marketing. Als Beispiel wäre das „steirische Thermenland“ zu erwähnen, das mit 1,9 Millionen Besuchern auch das Beliebteste ist. Auch müssen die Thermen auf das Verhalten der Gäste, das sich in den letzten Jahren drastisch geändert hat, reagieren. Heutzutage spielt der Faktor „Zeit“ wichtige Rolle. Jeder möchte in kurzer Zeit möglichst viel erleben. 75 % der Thermengäste sind Tagesbesucher. Dementsprechend muss auch das Angebot angepasst werden, doch die höhere Wertschöpfung liegt nach wie vor beim Kurgast. Quellen: www.statistik.at www.wikipedia.at www.badwaltersdorf.com www.blumau.com/22931_DE www.bad-blumau.com/ 2.11. Wein als Wirtschaftsfaktor der Region (Jarnig) Eine besondere Eigenart prägt die Landschaft zwischen Fedlbach und Radkersburg. Es sind erloschene Vulkane, die auch für den Weinbau dieser Region Bedeutung bekamen. Der Wein erhält in dieser Region, verstärkt durch das kühle Klima, seine unverkennbare Würze und Aromatik. Tradition trifft hier auf Moderne: Sauvignon Blanc und Morillon (wie der Chardonnay hier heißt), sind im Vormarsch. Im Weinort Klöch, einem geschlossenen Weinbaugebiet an der slowenischen Grenze, hat man sich dagegen schon vor langer Zeit auf die Kultivierung des rosenduftigen Traminers spezialisiert - und bleibt dabei. Denn auf dem vulkanischen Boden gedeiht körperreicher Traminer, der weit über Österreich hinaus bekannt ist. Die Geschichte des Traminers in Klöch Klöch, die Heimat des Traminers, hat den urkundlichen Beweis, dass zumindest seit dem Jahre 1444 Weinbau betrieben wird. Diese Urkunde (auf dessen Existenz ein BORG-Professor aus Bad Radkersburg im Steiermärkischen Landesarchiv gestoßen ist) besagt nämlich, dass ein Klöcher Ritter bei einem Gläubiger aus Radkersburg stark verschuldet war und deshalb seine Weingärten verpfändet hatte. Der Ritter starb, ohne seine Schulden bezahlt zu haben und 1444 beurkundete ein Richter aus Radkersburg die Pfändung dieser Gärten, die somit erstmals urkundlich erwähnt wurden. Noch weiter zurück als der Weinbau in Klöch lässt sich die Herkunft des Traminers verfolgen, wobei die Meinungen seiner tatsächlichen Herkunft auseinander gehen: vom alten Ägypten ins nördliche Griechenland bis nach Südtirol. Nachweisbar ist lediglich, dass der Name "Traminer" auf den Weinort Tramin, südlich von Bozen, zurückgeführt werden kann, ohne dass gleichzeitig eine Bestätigung für seine

Herkunft aus Südtirol besteht. Sicher ist jedenfalls, dass der Traminer eine alte Rebsorte ist, besonders körperreich im Geschmack und einzigartig im Duft. Der „Anti-Stress-Traminer“ ist ein besonders Unikat. Ein Gläschen guten Klöcher Traminers soll stressabbauend wirken! Zu dieser positiven Erkenntnis gelangte das Forscherteam vom Institut für Angewandte Stressforschung Bad Radkersburg in Zusammenarbeit mit der Universität Graz und der United States Airforce Academy, Department of Biology, in Colorado Springs, USA. Die erste wissenschaftliche Untersuchung, die der Anlassgesetzgebung im Zusammenhang mit der 0,5 Promillegrenze recht gibt. Der Klöcher Traminer bewirkt bis ca. 0,5 Promille erhöhte Sauerstoffaufnahme ins Gewebe. Die folgende Tabelle zeigt, dass besonders in der Region Radkersburg der Weinanbau ein spezielle Rolle spielt und hier auch als wichtiger Wirtschaftsfaktor angesehen wird. In dieser Region wird im Vergleich zur restlichen Steiermark überdurchschnittlich viel Wein angebaut.

2.12. Geographisches und Historisches zu Wallfahrten am Beispiel von Pöllauberg (Gaugl) Wallfahrten – eine alte Tradition Wallfahrten sind eine uralte Tradition, die sich in vielen Religionen findet. Der Kirchengeschichtsschreiber Eusebius berichtet über den kappadokischen Bischof Alexander, der sich bereits im Jahr 212 auf den Weg nach Jerusalem machte. Die Spanierin Etheria fand um 400 schon eine 'Infrastruktur' für Wallfahrer vor, als sie ebenfalls das Heilige Land besuchte. Die Tradition der Reise an heilige Orte durchzieht die Geschichte. Immer wieder, bis in die neueste Zeit, entstanden neue Wallfahrtsheiligtümer. Gerade die letzten Jahre sahen eine Wiederbelebung dieser christlichen Frömmigkeitsform, speziell sogar der klassischen Fußwallfahrt. Ein ganz simpler Beleg für das neue Interesse sind Berichte von heimgekehrten Wallfahrern. Wer vielleicht sogar den Jakobsweg gegangen ist, den alten, mehrere hundert Kilometer langen Pilgerweg durch Nordspanien nach Santiago de Compostella, findet zuhause immer ein interessiertes Publikum. Im Lauf der Jahrhunderte wandelte sich manches am Charakter von Wallfahrten. In ruhigen, gesicherten Verhältnissen führt es den Menschen nicht mehr bis an seine Grenzen. Es kann zu einem angenehmen Gemeinschaftserlebnis werden. In dieser heitereren Form hat es die europäische Kultur mitgeprägt. Geoffrey Chaucer beschreibt es in seinen "Canterbury-Geschichten", einer Sammlung von Verserzählungen, dargeboten von Personen, die nach Canterbury zu den Reliquien des Hl. Thomas Becket pilgern. Solche Gesellschaftswallfahrten waren im mittelalterlichen England unglaublich beliebt. Nicht anders war es auf dem Kontinent, sodass der Autor des geistlichen Wegweisers "Nachfolge Christi" etwas säuerlich bemerkt: "Die viel auf Wallfahrt gehen, werden selten heilig." Doch nirgendwo steht geschrieben, dass Pilger nicht fröhlich sein dürfen! Wallfahrten am Beispiel von Pöllauberg Schon um 1160 war am damals noch bewaldeten Gipfel des Pöllauberges eine Quelle entdeckt worden, worüber man bald, des auffälligen Vorkommens einer Quelle am Berg wegen, ein Marienbildnis anbrachte. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde an dieser Stelle eine kleine romanische Kapelle erbaut und der heiligen Maria geweiht. Der Berg wurde dadurch bald Samstagsberg genannt. An Samstagen hielten die Kapläne aus Pöllau in dieser Kapelle Gottesdienste ab. Gegen 1340 tauchten die ersten Pläne auf, etwas abseits der alten Kapelle eine größere Kirche zu errichten. Nach deren Fertigstellung wurde die alte Kapelle der Mutter Marias, der heiligen Anna geweiht, mehrfach umgebaut und 1730 in die heutige Form gebracht. Die gotische Wallfahrtskirche Pöllauberg Den Grundstock für die Erbauung der Wallfahrtskirche bildeten die großzügigen Stiftungen Katharinens von Stubenberg an die Pfarrkirche von Pöllau. 13337 wurde mit Einführung der täglichen Messe am Pöllauberg auch der Baubeschluss für die Kirche gefasst. Unter den Pöllauer Pfarrern die Pöllauberg besonders förderten, ragt Dietmar von Fladnitz heraus, der durch sein privates Vermögen viel zur Ausstattung der Wallfahrtskirche beitrug. Auch die Glasfenster wurden von Pfarrern gestiftet. Als größerer Wallfahrtstag entwickelte sich im 14. Jahrhundert der „ neue Samstag“, der Vortag des Exaudisonntags (das ist der Sonntag vor Pfingsten), der als der Weihetag der Kirche gilt.

Die Bedeutung als Wallfahrtsort erhielt die Kirche von Pöllauberg durch mehrere Ablaßbriefe, so wie jener des dritten Erzbischofes von Salzburg vom 25. Oktober 1415, oder jene, die von mehreren Kardinälen aus Rom verfasst wurden. In Jahre 1451 gründeten die Kaufleute aus Hartberg und Pöllau eine Bruderschaft „ zu Unserer Lieben Frau am Samstagberg“, deren Einkünfte der Erhaltung der Kirche dienen sollte. Mit der Inkorporation der Pfarre Pöllau an das dortige Chorherrenstift wurden die Chorherrn auch Sellsorger der Wallfahrtskirche. In der Reformationszeit erlebte die Kaplanei der Wallfahrtskirche fast ihren Niedergang, weil das Wallfahrtswesen fast zu erliegen kam. Erst in der Gegenreformation begann sich die Situation wieder zu entspannen. Es wurde dann wieder jeden Samstag, später wieder täglich die Messe in der Kirche gelesen. Die Kaplanei am Pöllauberg wurde schließlich 1707 zur Pfarre erhoben. Baulich änderte sich das Aussehen der Kirche vor allem durch eine schwere Umweltkatastrophe 1674. Durch einige Blitzschläge wurde der Glockenturm und das Kirchendach zerstört. Infolge erhielt die Kirche eine barocke Umgestaltung und Einrichtung. Als das Chorherrnstift in Pöllau aufgelassen wurde verlor die Wallfahrt auf den Pöllauberg wieder mehr an Bedeutung. Erst im späten 19. Jahrhundert gelang es wieder das Interesse am Wallfahrten zu steigern, wenngleich auch neue Wallfahrtsorte, wie Maria Fieberbründl (ab 1879), die Wallfahrtsströme verlagerten. Gegenwärtig pilgern mehr als 120. 000 Besucher jährlich nach Pöllauberg. Dies kann man auch an den zahlreichen Danksagungen an die „Gottesmutter Maria sehen“, die sich hinter dem Hauptaltar der Kirche befinden.

2.13. Geographisches und Historisches zu Klöstern am Beispiel von Vorau und Pöllau (Papesch)

1. Lage

Stift Vorau Das Stift liegt in einer beckenartigen Landschaft auf einem vom Vorauerbach steil aufragendem Orthoamphibolitstock. Die Vorauer Bucht Din ist eingebettet in das Randgebirge zwischen Masenberg im Süden und Ausläufern des Wechsels im Norden und Westen. Masenbeüden Ausläufern des Wechsels im Norden und Westen. Nach Osten ist die Zone über 2 Täler geöffnet (Waldbach und Vorauer Bach). Die Zone B.9 umfasst demnach 2 Teilbecken, wobei jenes von Waldbach etwas größer ist.

Stift/Schloss Pöllau Stift/Schloss von Pöllau liegt am Rande der Pöllauer Bucht. Die Pöllauer Bucht stellt ein Becken dar, das NW - SE orientiert ist. Es liegt eingebettet in den Randgebirgsbogen zwischen Masenberg im E und Rabenwaldkogel im E.

2. Orden

Augustiner- Chorherren

3. Geschichte

1163 von Ottokar III gegründet. 1237 Brand, um 1300 Neubau. Einheitliche Neugestaltung des Stiftes ab 1625. Heutiger Bau der Stiftskirche ist Resultat der gegenreformatorischbarocken Prachtentfaltung.

3. Kunst

Barocke Kirche, welche 1660-1662 vom italienischen Kirchenbaumeister Domenico Sciassia erbaut wurde. Großartigen Bibliothek, welche noch heute einige der wichtigsten Wissensbestände unseres Landes beheimatet. 40.000 Bände, welche ab 1500 gedruckt wurden. 415 Handschriften-reichen bis ins 9. Jhdt zurück. 206 Inkabunabeln und das Vorauer Evangeliar, welches im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts verfasst wurde. Das vierbändige Riesenantiphonar aus Böhmen, welches um 1360 entstand und bei dem jeder Band an die 22 kg wiegt. 1467 verfasste Volksbibel „Kaiserchronik“, die zahlreiche Kaisergeschichten von Julius Caesar bis hin zum zweiten Kreuzzug erzählt.

Von 1504-1785 als AugustinerChorherrenstift geführt. Stiftskirche erbaut von J. Carlone aus Graz zwischen 1701 und 1712. Vom ehemaligen Stiftsgebäude sind nur mehr der Graben und Teile der Außenmauer erhalten. Die Pöllauer Stiftskirche ist mit ihren imposanten Raumdimensionen (62,25 m lang, 37,20 m breit, Kuppelhöhe 42 m) der größte barocke Kirchenbau der Steiermark. Tochterkirche der Lateranbasilika in Rom seit 1990 Der „Steirische Petersdom“ lockt mit seinem prunkvoll barocken Baustil, der die Kirche in ein Wunderwerk reich gestalteter Arkaden, prachtvoller Tonnengewölbe und eindrucksvollen Gesimse verwandelt. Gewölbe- und Kupelfresken von M. von Görz, Altarblätter von J.C. Hackhofer, J.A. von Mölk und Altomonte.

2.14

Geographisches und Historisches zur Schlösserstraße (Lerchner)

16 Burgen und Schlösser im Südosten Österreichs prägen die Landschaft östlich von Graz. Das Bundesland Steiermark gehört aufgrund seiner gewachsenen historischen Entwicklung zu den burgen- und schlösserreichsten Ländern der Erde. Zum Schutz des Landes und zur Sicherung der Verkehrswege am Hofzaun des Reiches errichtet, wurden die oststeirischen und südburgenländischen Burgen bis ins 17. Jahrhundert in ihrer Wehrhaftigkeit ausgebaut, als Heiducken, Türken und Kuruzzen wiederholt an der Ostgrenze des Reiches einfielen. Nach der Schlacht von Mogersdorf 1664 war die größte Gefahr gebannt, die Burgen überdauerten als Zeitzeugen die harten Zeiten und blieben, auch nachdem sie ihre militärische Funktion im Laufe der Jahrhunderte schließlich eingebüßt hatten, weiterhin Orte herrschaftlicher Amtsgewalt. Die Festungsbauten des oststeirischen Burgengürtels wandelten sich nun zunehmend zu Schlössern, man stellte höhere Ansprüche an die Wohnlichkeit der Bauten, erweiterte sie und schmückte sie mit den Formen der Renaissance oder des Barock. Die heute im Burgenland liegenden Schlösser waren lange Zeit im Besitz der Grafen von Güssing. Durch ihre Absicht, eine unabhängige Herrschaft zu gründen, gerieten sie jedoch in Konflikt mit den ungarischen Königen wie den österreichischen Herzögen und wurden schlussendlich gestürzt. Seit dem 17. Jahrhundert war das Burgenland Teil von Westungarn, seit dem Ende des Ersten Weltkrieges gehört es mitsamt seinen Burgen und Schlössern der Republik Österreich an.

Schloss Kapfenstein Schloss Stubenberg Schloss Hartberg Burg Lockenhaus Riegersburg Schloss Pöllau Festenburg Burg Schlaining

Schloss Kornberg Schloss Herberstein Schloss Aichberg Burg Bernstein Schloss Obermayerhofen Schloss Schielleiten Schloss Burgau Burg Güssing

2.15. Slawische Gewässer-,Berg- und Siedlungsnamen in der Oststeiermark Wenn sich Schüler für die Geographie und die Geschichte des Grenzraumes mit der slawischen Bevölkerung interessieren, ist folgende Begegnungsstätte eine gute Adresse: Pavel Haus Pavlova hiša Laafeld Potrna 30 Radkersburg-Umgebung Voice/Fax +43 3476 / 3862 [email protected] Seit dem 8.Jhdt. ziehen die Bayern vom Norden her über das obere Ennstal zu, um schließlich die Flußsysteme von Mur, Drau und Rab zu erreichen. Das folgende slawisch-bayrische Neben- und Miteinander führt zur Übernahme der slawischen Toponymie durch die Bayern und, gefördert durch die bayrische Herrschaft, zur allmählichen Assimilation der Slawen bis zur Sprachgrenze. Dieser Prozess dürfte bis zum 13. Jahrhundert seinen Abschluss gefunden haben, in einzelnen Lagen vielleicht bis zum 14. Jhdt. Genuin slawisch sind in der Oststeiermark im Einzugsgebiet der Raab Feistritz (1245 Fystriz) -*bystrica = „der klare, über Steingrund fließende Bach“, Ilz (1187 Illenz) im Nachbratal - *ilnica = Lehmbach“, Lungitz (1128 Lungviz) - *loNg-/IoNk-(o)vica“ = Au-,Wiesenbach, Rittschein (1322 Retschein) -* recina zu reka= „Fluss“, Rabnitz (1145 Reuenice, 1185 Rabnic) -* rab`nica „der zur Raab gehörende Bach“, in örtlicher alternativer Lautung auch Ragnitz -* raknica = „Krebsbach“, Saifen (860 Sabniza?, 1128 Sauen) -*zabn(ic)a = Frosch-Krötenbach“....... Noch zahlreicher als die Gewässernamen sind die Siedlungsnamen, von denen man eine kleine Auswahl bieten kann: Graz (1128 Gracz, 1130 Graetz) - *grad`c = „Burg“, Fernitz (1209 Forenze) - * bor(ov)`nica =“Föhrenau“, Leibnitz (970 Lipnizza) -*lipnica = „Lindenau“, Fehring (1265 Voeringe) -* bor(ov)nika = „Föhrenhain“, Gnas -*KneNz“ – „dem Fürsten gehörig“, Studenzen -*studen`c, studenica =“Kaltenbach, Kaltenbrunn“, Pöllau -*poljane = „Fedlleute, Leute in der Ebene“, Passail (1230 Pozile) -* poselje „“Ansiedlung“, Interessant sind auch slawische Elemente im steirischen Sprachgebrauch. Beispiele: Klapotez = Vogelschreck-Klapperrad in den Weingärten“
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