Die Wirkung von 5-HTP aus Griffonia simplicifolia, L

January 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Psychiatrie
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Information für Ärzte und Therapeuten

Biogena Griffonia-Studie

Die Wirkung von 5-HTP aus Griffonia simplicifolia, L-Phenylalanin und B-Vitaminen auf Depression, Angst und Stress Ergebnisse einer placebokontrollierten, randomisierten, doppelt verblindeten Interventionsstudie mit Biogena Griffonia50 Serolution® Zusammenfassung Bei depressiven Verstimmungen, Angststörungen und erhöhter Stressbelastung ist in vielen Fällen keine medikamentöse Behandlung indiziert. Ärzte und Therapeuten suchen deshalb nach natürlichen Behandlungsoptionen, die – unabhängig von den Erfahrungswerten aus der Praxis – auch wissenschaftlich belegt sind. Die vorliegende placebokontrollierte, doppelt verblindete, randomisierte Interventionsstudie verifiziert die beobachtete gute Wirkung des Kombinationspräparats Biogena Griffonia50 Serolution® bei Depressionen, Angststörungen und Stress.

Studienziel: Der Nachweis, dass eine Supplementierung mit einem Kombinationspräparat aus 5-HTP, L-Phenylalanin, Phosphatidylcholin und B-Vitaminen bei Personen mit depressiven Verstimmungen, Angststörungen und erhöhter Stressbelastung zu messbaren Verbesserungen der Symptome führt.

Hintergrund: 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) ist eine aromatische Aminosäure, die endogen aus der essentiellen Aminosäure L-Tryptophan gebildet werden kann. Sie dient u.a. als Vorstufe für die Biosynthese von Serotonin. Anders als L-Tryptophan ist 5-HTP nicht proteinogen und wird nicht zur Bildung des Vitamins Niacin herangezogen, sondern steht ausschließlich für die Umwandlung zu Serotonin zur Verfügung1. Serotonin spielt eine wichtige Rolle im Zentralnervensystem (ZNS), bei der Regulation der Stimmungslage, des Schlaf-Wach-Rhythmus, der Appetitkontrolle, der Stresstoleranz und der Schmerzwahrnehmung2. Die körpereigene Serotoninbildung wird durch das Enzym Tryptophan-Hydrolase eingeleitet, das den geschwindigkeitsbestimmenden Schritt in der Umwandlung von L-Tryptophan zu 5-Hydroxytryptophan darstellt. In der nächsten Stufe erfolgt die Decarboxylierung von 5-HTP durch die aromatische L-Aminosäure-Decarboxylase zum Neurotransmitter Serotonin (Abb. 1). Die Aktivität der Tryptophan-Hydrolase kann durch Faktoren wie beispielsweise Insulinresistenz, Stress, Magnesium- oder Vitamin-B6-Mangel beeinträchtigt sein, wodurch die endogene 5-HTP-Synthese und daraus folgend auch die Serotonin-Synthese eingeschränkt werden3. Durch die Gabe von 5-HTP kann – anders als durch die Zufuhr von L-Tryptophan – eine eingeschränkte Tryptophan-Hydrolase-Aktivität umgangen werden,

Die Verwendung der Kombination aus den Aminosäuren 5-Hydroxytryptophan (5-HTP aus Griffonia simplicifolia) und L-Phenylalanin sowie Phosphatidylcholin und B-Vitaminen führt zu messbaren Verbesserungen der DASS-Werte (Depression Anxiety Stress Scales) bei Patienten, die unter depressiven Verstimmungen, Angststörungen oder starker individueller Stressbelastung leiden. In den Kategorien Depression und Angst konnte eine statistisch signifikante Verbesserung der DASS-Werte gegenüber Placebo erzielt werden. Damit liegt nun auch eine überzeugende wissenschaftliche Bestätigung der zahlreichen positiven Erfahrungen aus der Praxis vor.

weshalb der Einsatz von 5-HTP gegenüber L-Tryptophan in der Therapie depressiver Verstimmungen, Angst und Stress günstiger ist. Die Serotoninsynthese erfolgt hauptsächlich in den enterochromaffinen Zellen und den Mastzellen der Darmschleimhaut. Von hier wird das Serotonin über die Blutplättchen zu den Zielgeweben transportiert. Allerdings kann Serotonin die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden, sodass eine Serotonin-Synthese auch im ZNS und im Gehirn stattfindet. Im Gegensatz zu Serotonin können sowohl L-Tryptophan als auch 5-HTP durch die Blut-Hirn-Schranke gelangen und die Konzentration von Serotonin im ZNS steigern. Tryptophan

Tryptophan-Hydrolase (Cofaktoren: Vitamin B6, Magnesium, Folsäure, Eisen)

5-Hydroxytryptophan (5-OH-Tryptophan)

L-Aminosäure-Decarboxylase (Cofaktor: Vitamin B6)

Serotonin Abb. 1: Serotoninsynthese im Stoffwechsel.

Das Serotonin-Dopamin-Gleichgewicht Die metabolischen Prozesse von Serotonin sind eng verknüpft mit denen des Katecholamins Dopamin. Beide Neurotransmitter werden von verschiedenen Autoren als Akteure eines übergreifenden Regulationssystems angesehen, da sie sich bei Aufnahme, Synthese, Abbau und Transport gegenseitig beeinflussen. 1

So benötigen beide Substanzen, wie auch ihre jeweiligen Precursoren, bei der Aufnahme den gleichen Transportmechanismus mittels OCT (organischer Kationentransporter). Die erhöhte Zufuhr von 5-HTP könnte deshalb langfristig zu einer Dopaminverarmung führen, da durch die 5-HTP-Anflutung die Aufnahme der Dopamin-Precursoren L-Phenylalanin und Tyrosin negativ beeinflusst wird. Die daraus resultierende Dopaminverarmung kann die Effektivität einer 5-HTPBehandlung beeinträchtigen. Die kombinierte Einnahme der entsprechenden Serotonin- und Dopamin-Precursoren – in der im Studienpräparat enthaltenen Menge – wird deshalb in der Behandlung von Neurotransmitter-bezogenen Erkrankungen als sinnvoll erachtet4. Depressionen und depressive Verstimmungen Der Einsatz von 5-HTP als natürliche Therapie-Alternative bei depressiven Verstimmungen und Depressionen findet in der Praxis insbesondere aufgrund des geringen Nebenwirkungspotenzials hohe Zustimmung. Es ist nachgewiesen, dass ein höherer Serotoninspiegel im Liquor die Symptome depressiver Erkrankungen verbessern kann. 5-HTP kann im Gegensatz zu Serotonin die BlutHirn-Schranke passieren und ist von der Tryptophan-HydrolaseAktivität unabhängig. Daher scheint es den Serotoninspiegel im ZNS und damit depressive Erkrankungen günstig beeinflussen zu können. In mehreren Studien wurde der Einsatz von 5-HTP als natürliches Antidepressivum belegt. Die erste klinische Studie wurde bereits 1972 durchgeführt und dokumentierte an 107 depressiven Patienten, dass die Substitution von 50–300 mg 5-HTP bei 69 % der Teilnehmer innerhalb von 2 Wochen zu signifikanten Verbesserungen führte5. In einer weiteren Pilotstudie konnte an 58 Probanden gezeigt werden, dass eine über einen Zeitraum von 3 Wochen verabreichte Menge von 150–300 mg 5-HTP/d bei 68 % der Teilnehmer zu positiven Effekten führte. Die Autoren dieser Studie kommen zu dem Schluss, dass endogene Depressionen wie Altersdepressionen die Hauptindikationen für eine 5-HTP-Ergänzung sind6. Eine aktuelle Vergleichsstudie mit 70 depressiven Patienten, die 5-HTP oder Fluoxetin erhielten, bestätigt die Gleichwertigkeit der Aminosäure mit dem Medikament. Effektiv war bereits eine Dosierung von 150 mg 5-HTP/d nach 2 Wochen7. Angststörungen Auch für die Indikationen Angst und Panikstörungen gibt es Hinweise auf die positiven Effekte von 5-HTP. So wirkt ein 5-HTP-haltiger Griffonia simplicifolia-Extrakt im Tierversuch bei Ratten anxiolytisch8. Bereits 1985 konnte eine erste Pilotstudie zeigen, dass 5-HTP zu einer signifikanten Reduktion der Werte auf den eingesetzten Angst-Skalen führte9.

herbeigeführten Paniksymptomen konnten 200 mg 5-HTP die Intensität der Symptome signifikant verringern11. Signifikante Ergebnisse hatten sich bereits zuvor bei Patienten mit Panikstörungen ergeben, nicht aber bei gesunden Probanden12. Stress Chronischer Stress kann die Aktivität der Tryptophan-Hydrolase reduzieren und dadurch das serotonerge System beeinflussen13. Studien, die sich mit dem direkten Einfluss einer 5-HTP-Substitution auf Stress-Symptome befassen, sind bis dato nicht publiziert. Aus der Praxis ist jedoch bekannt, dass Dauerstress zur Entwicklung einer Depression beitragen kann (Stressdepression). Umgekehrt gibt es Hinweise, dass Menschen mit einer vorhandenen Depression durch ein gestörtes Serotonin-Gleichgewicht weniger Stress-Resilienz aufweisen.

Die Studie Basierend auf dieser Datenlage und den positiven Rückmeldungen aus der Praxis wurde das Biogena-Präparat Griffonia50 Serolution® auf seine Wirkung bei Depressionen, Angststörungen und Stressbelastung gegenüber Placebo getestet. Methodik: Es handelte sich um eine prospektive, placebokontrollierte, randomisierte und verblindete Studie, die im November/Dezember 2014 durchgeführt wurde. Eingesetzt wurde die DASS-Skala (Depression Anxiety Stress Scales). Die Befragung der Teilnehmer erfolgte elektronisch (Online-Befragung mit LamaPoll, Langner Maibaum Notev GbR, Berlin). Material: Getestet wurde Biogena Griffonia50 Serolution®, ein diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke. Das Kombinationspräparat enthält pro Tagesdosis (= 2 Kapseln): 5-Hydroxytryptophan (aus Griffonia simplicifolia) L-Phenylalanin Phosphatidylcholin B-Vitamine: Niacin Pantothensäure Vitamin B6 Vitamin B2 Vitamin B1 Folsäure Biotin Vitamin B12

100 mg 100 mg 40 mg 36 mg 12 mg 4 mg 3,2 mg 2,8 mg 400 µg 300 µg 2 µg

Das Placebo-Präparat enthielt ausschließlich Zellulosepulver. Bei 93 % der für eine Studie ausgewählten Kinder mit nächtlichen Angstzuständen hatte die Behandlung mit 5-HTP bereits nach einem Monat positive Effekte. Nach 6 Monaten traten bei 83 % der behandelten Kinder keine Albträume mehr auf (Kontrollgruppe: 28 %). Die Autoren schließen daraus, dass 5-HTP in der Lage ist, den Arousal-Level bei Kindern zu modulieren und eine langfristige Verbesserung bei Nachtängsten herbeizuführen10. Bei experimentell

Probandenauswahl Insgesamt nahmen 81 freiwillige Teilnehmer mit Anzeichen von Depressionen, Ängsten und/oder starkem Stress teil. Die Rekrutierung erfolgte über Biogena-Partner-Ärzte und über themenbezogene Publikumsveranstaltungen unter Ärztebeteiligung in Salzburg und Wien.

2

Zur Auswertung wurden letztlich nur Teilnehmer zu Verum- und Placebogruppe zugelassen, die die jeweiligen Einschlusskriterien nach der DASS-Skala erfüllten (Cut-Off-Wert). Das heißt, dass bei allen ausgewerteten Teilnehmern zu Beginn der Studie tatsächlich eine depressive Verstimmung, eine Angststörung bzw. eine erhöhte Stressbelastung vorlag.

Rücklauf Fragebogen 1: 81

Griffonia: 40

Nur TN, bei denen zu Beginn eine Depression, eine Angststörung und/oder erhöhte Stressbelastung nachweisbar waren, wurden zur Endauswertung zugelassen (Abb. 2).

Placebo: 41

Fragebogen 2 nicht beantwortet: 2

Rücklauf Fragebogen 2: 38

Einnahme abgebrochen: 0

Einnahme korrekt: 38

Fragebogen 2 nicht beantwortet: 4

Rücklauf Fragebogen 2: 37

Einnahme korrekt: 35

Einnahme abgebrochen: 2 (1 x Magenschmerzen, 1 x Schwitzen)

Ausschluss: 0

Depression: 26

Auswertbare Teilnehmer: 38

Angst: 19

Stress: 29

Ausschluss: 4 (1x Melatonin1 x Rhodiola Rosea-Einnahme, 1 x Verletzung, 1 x Veränderung der Lebensumstände)

Depression: 20

Angst: 15

In der Placebogruppe wurden 6 TN von der Auswertung ausgeschlossen (2-mal wegen abgebrochener Einnahme, 4-mal wegen zusätzlicher Medikation). In der Verumgruppe mussten keine TN von der Auswertung ausgeschlossen werden. Von den 38 TN der Verumgruppe lagen zu Beginn der Studie 26 über dem entsprechenden Cut-Off-Wert für Depression, 19 über dem Wert für Angst und 29 erfüllten die Kriterien für Stress. Bei den 31 TN der Placebogruppe lagen zu Studienbeginn 20 über dem Cut-Off-Wert für Depression, 13 über dem für Angst und 23 über dem von Stress.

Auswertbare Teilnehmer: 31

Stress: 23

Abb. 2: Probandenauswahl und Ausschluss

Studienablauf Die Teilnehmer (TN) füllten zu Beginn der Intervention den international eingesetzten DASS-Selbstbeurteilungs-Fragebogen (Depression Anxiety Stress Scales) aus, der ihnen elektronisch übermittelt wurde. Insgesamt nahmen 81 Personen teil. Die Zuteilung zur Verumgruppe (n=40) oder Placebogruppe (n=41) erfolgte randomisiert. Die beiden Gruppen unterschieden sich nicht signifikant hinsichtlich Alter, Geschlecht und Ausgangswerte in den DASS-Skalen. Die Zusendung des entsprechenden Präparats (Biogena Griffonia50  Serolution® oder Placebo) wurde über einen externen Logistiker abgewickelt. In diese Abläufe war die Studienleitung nicht eingebunden. Die TN wurden angewiesen, täglich 2 x 1 Kapsel vom Studienpräparat über 3 Wochen einzunehmen. Für auftretende Fragen oder bei unvorhergesehenen Symptomen konnten die TN die ärztliche Studienleitung telefonisch oder per E-Mail kontaktieren. Nach Ablauf der 3 Wochen erhielten die TN wieder per E-Mail den DASS-Fragebogen zugesandt. Sowohl in der Verum- als auch in der Placebogruppe wurden 2 Fragebögen nicht retourniert.

Die DASS-Skala DASS „Depression Anxiety Stress Scales“ Der DASS-Fragebogen ist ein von Lovibond et al. (2004)14 entwickeltes Selbstauskunftsverfahren, das aus insgesamt 42 Fragen besteht. Es erfasst mit je 14 Fragen Depressivität, Angst und die individuelle Stressbelastung. Der Fragebogen ist in mehr als 25 Sprachen übersetzt und lizenzfrei verwendbar (public domain). Für diese Studie wurde die deutsche Version des DASS nach Nilges, Korb und Essau eingesetzt. Die Antwortmöglichkeiten der Fragen für Depression, Angst und Stress reichen von 0 („traf gar nicht auf mich zu“) bis 3 („traf sehr stark auf mich zu oder die meiste Zeit“). Alle Items sind in die gleiche Richtung gepolt, die Skalensummen werden durch einfache Addition errechnet. Für die Auswertung wurden die von Lovibond et al. vorgeschlagenen Grenzwerte (Cut-Offs) verwendet (Tab. 1): • • •

Der problematische Wert (Cut-Off) für Depression (erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer depressiven Störung) beträgt ≥10 Punkte Der problematische Wert für eine Angst-Störung ist ein Cut-Off von ≥8 Punkten Der Cut-Off für erhöhte Stressbelastung liegt bei einem Wert von ≥15 Punkten

Normal

Depression

Angst

Stress

0–9

0–7

0–14

Mild

10–13

8–9

15–18

Moderate

14–20

10–14

19–25

Severe

21–27

15–19

26–33

28+

20+

34+

Extremely severe

Tab. 1: Die DASS-Einteilung nach Schweregrad der Störung (Lovibond et al., 2004).

Statistische Analyse Die statistische Auswertung erfolgte mittels IBM SPSS Statistics 20.

3

Ergebnisse: Die Auswertung der Daten zeigte in allen 3 Kategorien deutliche, zum Teil statistisch signifikante Verbesserungen gegenüber Placebo. Depression: Insgesamt ergaben sich bei 46 Teilnehmern (Verum n=26, Placebo n=20) zu Beginn der Studie Hinweise auf das Vorliegen einer depressiven Störung, was sich in einem DASSDepressionswert oberhalb des Cut-Off-Wertes von ≥10 Punkten auf der DASS-Skala äußerte. Durch die Intervention mit Griffonia50 Serolution® verringerte sich der DASS-Gesamtwert für Depression um 9,0 Punkte von durchschnittlich 19,8 auf durchschnittlich 10,8. Dies entspricht einer Verbesserung um 45 %. In der Placebogruppe reduzierte sich der Depressionsscore nur um 4,1 Punkte von 18,1 auf 14,0 (22 %) (Abb. 3).

20

Angst-Störungen: Für die Auswertung in der Kategorie Angst wurden insgesamt 34 Teilnehmer (Verum n=19; Placebo n=15) zugelassen, bei denen zu Beginn der Intervention der DASS-Wert über dem für Angst-Störungen definierten Wert von ≥8 lag. Durch die Supplementation mit dem Test-Präparat reduzierte sich der Gesamtwert für Angst in der Verum-Gruppe um 9,6 Punkte von 15,3 auf 5,6. Dies entspricht einer Verbesserung um 63 %. In der Placebogruppe sank der Wert um 4,9 Punkte von 14,2 auf 9,3 (34 %) (Abb. 4). Die Verbesserung von Angststörungen in der Verumgruppe ist gegenüber der Placebogruppe statistisch signifikant (p
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