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January 13, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Endokrinologie
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504-517 Org. Tischer 18.08.2000 13:40 Uhr Seite 504

Originalien Nutztiere

Aus der Arbeitsgruppe Bestandsbetreuung und Qualitätsmanagement1, Tierklinik für Fortpflanzung der FU Berlin und der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierhaltung und Technik2, Iden

Vergleich dreier Interventionsprogramme zur Behandlung von chronischen Endometritiden in einer Milchviehherde M. Tischer1, B.-A. Tenhagen1, J. Lühr2, H. Blum2, T. Engelhard2 und W. Heuwieser1 Praktischer Tierarzt 81: 6, 504-512 (2000) © Schlütersche GmbH & Co. KG, Verlag und Druckerei ISSN 0032-681 X

ZUSAMMENFASSUNG: In einem Feldversuch mit 542 Kühen wurden drei verschiedene Managementprogramme zur Behandlung von chronischen Endometritiden verglichen. Die freiwillige Wartezeit betrug 60 Tage. Alle Kühe wurden im Rahmen einer Puerperalkontrolle 22 bis 28 Tage post partum untersucht. Tiere, die bis zum 80. Tag post partum nicht besamt worden waren, wurden rektal untersucht und gemäß der Diagnose behandelt. Anhand der Ohrmarken erfolgte die Einteilung in drei Versuchsgruppen: Kühe in Gruppe 1, die bei der Puerperalkontrolle Symptome einer chronischen Endometritis zeigten, erhielten eine Uterusinstillation mit 100 ml einer 2-prozentigen m-Cresolsulfonsäure-Formaldehyd-Polykondensat-Lösung (14 : 1) (Lotagen®, Essex Tierarznei, München). Kühe in Gruppe 2, die Symptome einer chronischen Endometritis zeigten, erhielten eine Uterusinstillation mit 125 ml einer 20prozentigen Phytotherapeutika-Lösung (Eucacomp®, PlantaVet, Bad Waldsee). Alle Tiere der Gruppe 3 erhielten beginnend vom 42. Tag post partum 14tägig eine Injektion mit 0,75 mg Tiaprost (5 ml Iliren®C, Hoechst Roussel Vet GmbH, Wiesbaden). Insgesamt 34 Prozent der untersuchten Kühe zeigten Symptome einer chronischen Endometritis. In Gruppe 3 war die Brunstnutzungsrate gegenüber den Vergleichsgruppen höher. Die durchschnittlichen Rast- und Güstzeiten waren in Gruppe 3 kürzer als in Gruppe 2 (p < 0,05). Die Ergebnisse zeigen, dass Managamentprogramme, die auf dem strategischen PGF2α Einsatz beruhen, eine Alternative zu herkömmlichen Programmen darstellen, die auf einer intrauterinen Applikation von Arzneimitteln basieren. Schlüsselwörter: Endometritis, Interventionsprogramme, Bestandsbetreuung, Milchkuh Comparison of three management programs for control of chronic endometritis in a dairy herd SUMMARY: Three management programs to improve reproductive efficiency were compared in 542 dairy cows. The voluntary wait period was set at 60 days. Cows were examined for endometritis 22 to 28 days postpartum (pp) and assigned to three treatment groups: In group 1, cows with abnormal vaginal discharge were treated with an uterine infusion of 100 ml of a 2 per cent polycondensated m-cresolsulfuric acidformaldehyde solution (14 : 1) (Lotagen®, Essex Tierarznei, München). In group 2, cows with abnormal vaginal discharge were treated with an uterine infusion of 125 ml of 20 per cent herbal extract solution (Eucacomp®, PlantaVet, Bad Waldsee). In group 3, all cows were injected intramuscularly with 0,75 mg Tiaprost (5 ml Iliren®C, Hoechst Roussel Vet GmbH, Wiesbaden) in 14 day intervals, starting on day 42 pp until insemination. A total of 34 per cent of the cows showed sym-

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ptoms of chronic endometritis. Compared to group 1 and 2 service rate was significantly higher in group 3 (p < 0,05). Days to first service and days open were shorter in group 3 than in group 1 and 2, respectively (p < 0,05). Results indicate that management programms based on strategic application of PGF2α present an alternative to traditional programs based on uterine infusions. Key words: endometritis, management programs, herd health, dairy cow

Einleitung hronische Endometritiden stellen neben Nachgeburtsverhaltungen und Ovarialzysten die häufigsten Puerperalstörungen bei Milchkühen dar (Bosberry u. Dobson 1989). Kühe mit chronischer Endometritis haben verlängerte Güstzeiten, geringere Besamungserfolge, höhere Abgangsraten und verursachen dadurch erhebliche Gewinneinbußen im landwirtschaftlichen Betrieb (Oltenacu et al. 1983, 1990). Mangelhafte Abkalbehygiene, Aborte, Schwergeburten, unsachgemäße Geburtshilfe, Nachgeburtsverhaltungen, Ketosen und Hypokalzämien und Ovarialzysten erhöhen das Risiko für das Auftreten von chronischen Endometritiden im Puerperium (Aurich u. Grunert 1996; Gröhn et al. 1990). Auch eine übermäßige Körperkondition beim Trockenstellen kann zur Uterusatonie und zur verzögerten Rückbildung des Uterus führen und damit eine Prädisposition für chronische Endometritiden darstellen (Markusfeld 1984). Zur Diagnostik von chronischen Endometritiden ist in der Praxis die Palpation vom Rektum her weit verbreitet. Diese erfolgt mit der Zielsetzung, Symptome wie „Vergrößerung des Uterus“, „fluktuierenden Inhalt“ und „Induration der Uteruswand“ festzustellen (Callahan u. Horstmann 1993). Allerdings ist nicht erwiesen, dass die begrenzte Sensitivität der rektalen Palpation den Arbeitsaufwand dieser Methode rechtfertigt (Ferguson 1993; Ferry 1993). Grundsätzlich kommen für die intrauterine Behandlung von Endometritiden Antibiotika, Desinfizientien oder Adstringentien und auch Phytotherapeutika in Betracht. Für die parenterale Applikation stehen Antibiotika und Prostaglandin F2α (PGF2α) und Analoga zur Verfügung. Bei der intrauterinen Anwendung von Antibiotika ist unklar, ob die Wirkung auf die Reizung des Endometriums oder die antibakterielle Wirkung zurückzuführen ist (Seguin et al. 1974). Feldversuche zeigten, dass Uterusinstillationen mit Antibiotika keine Verbesserung der Fruchtbarkeitskennzahlen gegenüber einer unbehandelten Kontrollgruppe bewirkten (Dawson et al. 1988; Thurmond et al. 1993). Weiterhin muss bei der Antibiotikaapplikation eine dosis- und wirkstoffspezifische Wartezeit eingehalten werden, die durch die nicht abgelieferte Milch einen wirtschaftlichen Verlust für den Landwirt darstellt (Grunert 1986). Desinfizierende Lösungen reizen das Endometrium (Ehrenberg et al. 1998). Eine routinemäßige Verabreichung

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von 100 ml 2prozentiger Polyvidon-Jod-Lösung an Milchkühe 35 Tage post partum zeigte keinen positiven Effekt auf die Herdenfruchtbarkeit (Nakao et al. 1988). Bei Kühen, die vier Wochen post partum keine oder geringgradige Symptome einer Endometritis aufwiesen und mit einem Phytotherapeutikum (Eucacomp®) intrauterin behandelt worden waren, konnte eine Verbesserung des Erstbesamungserfolges und der Konzeptionsrate erzielt werden (Schnellbach 1991). Alternativ zur intrauterinen Endometritisbehandlung wird die Anwendung von Prostaglandin F2α beschrieben (Stefan et al. 1984; Stevenson u. Call 1988; Whitacre 1992). Nach der Applikation von PGF2α oder dessen Analoga an Kühe im Interöstrus kommen etwa 90 Prozent der Tiere innerhalb von drei bis sieben Tagen in Brunst (Folman et al. 1990; Rosenberg et al. 1990). Jede Brunst geht mit einer physiologischen Leukozytose und der Aktivierung der Gebärmuttermotilität einher, die die intrauterine Selbstreinigung und Involution beschleunigen (Paisley et al. 1986). Einige Autoren beschrieben die Verbesserung des Erstbesamungserfolges durch routinemäßige PGF2α-Applikationen in der Herde (Benmrad u. Stevenson 1986; White u. Dobson 1990), während andere Untersucher eine Verschlechterung des Erstbesamungserfolges demonstrierten (Lucy et al. 1986; Tehnhagen u. Heuwieser 1999). Weitere Studien weisen auf die Verkürzung der Güstzeiten durch PGF2α im Vergleich zu unbehandelten Kontrollgruppen hin (Benmrad u. Dobson 1989; Etherington et al. 1984; Etherington et al. 1994; Steffan et al. 1984; Whitacre 1992). Eine Verlängerung der Güstzeit um durchschnittlich 21 Tage durch eine strategische Prostaglandinanwendung wurde in einem Fall beschrieben (Stevenson u. Call 1988).

Kühe der Gruppe 1 und 2 Puerperalkontrolle 22.–28. Tag, bei Endometritis Uterusinstillation maximal 2 Nachbehandlungen Kühe der Gruppe 3 Puerperalkontrolle 22.–28. Tag, bei Endometritis keine Behandlung

42.–48. Tag PGF2α alle Kühe

56.–62. Tag PGF2α alle Kühe

eine zur Zeit allgemein anerkannte Behandlung bei der chronischen Endometritis des Rindes. Der Nachweis der Wirksamkeit erfolgte über den Vergleich der Fruchtbarkeitskennzahlen in den drei Gruppen.

Material und Methode Versuchsherde Diese Feldstudie wurden in einer Milchviehanlage in Sachsen-Anhalt durchgeführt. Insgesamt wurden 542 Kühe in die Untersuchung aufgenommen. Die Tiere wurden in Boxenlaufställen gehalten. Die Abkalbungen erfolgten ganzjährig mit etwa 50 Geburten monatlich. Die Fütterung bestand aus einer totalen Mischration (TMR) mit fünf in der Energiedichte differierenden Rationen. Die Milchleistung im Kontrolljahr 1996 betrug 7 659 kg Milch mit 4,49 Prozent Milchfett und 3,60 Prozent Milcheiweiß pro Kuh. Im Kontrolljahr 1997 stieg die Leistung um 123 kg pro Kuh bei 4,33 Prozent Milchfett und 3,56 Prozent Milcheiweiß pro Tier. Managementfestlegungen Der landwirtschaftliche Betrieb legte eine freiwillige Wartezeit von 60 Tagen fest. Zwischen dem 22. und 28. Tage post partum wurden alle Kühe im Rahmen der Puerperalkontrolle (PK) durch eine Palpation vom Rektum her und mittels eines Spekulums vaginal untersucht. Tiere, die bis zum 80. Tag post partum nicht in Brunst gesehen worden waren oder besamungsuntauglich waren, wurden durch Palpation vom Rektum her untersucht und der Diagnose entsprechend behandelt. Trächtigkeitsuntersuchungen erfolgten ab dem 35. Tag post inseminationem. Kühe, die die vom landwirtschaftlichen SterilitätsBetrieb festgelegten Mindestanuntersuchung forderungen hinsichtlich Milchab 80. Tag leistung und Güstzeiten nicht erfüllten, wurden als zuchtunnicht besamte tauglich eingestuft und am Ende Kühe 70.–76. Tag ihrer Laktation der Schlachtung PGF2α zugeführt.

Freiwillige Wartezeit von 60 Tagen

Abb. 1: Zeitablauf der Untersuchungen und Behandlungen für die Kühe der drei Gruppen

In wirtschaftlich orientierten Milchviehherden wird in zunehmendem Maße vom Tierarzt nicht nur die Diagnostik und Therapie von Einzeltieren sondern ein umfassendes Managementkonzept in Form von Betreuungsprogrammen gefordert (Heuwieser 1997; Mansfeld u. Metzner 1992). Ziel solcher Programme ist es, die Tiergesundheit zu erhalten, die Fruchtbarkeits- und Milchleistung zu steigern und die Wirtschaftlichkeit des landwirtschaftlichen Betriebes beziehungsweise die Lebensqualität der auf dem Betrieb arbeitenden Personen zu verbessern. Betreuungsprogramme sind durch im voraus geplante Untersuchungen aller Tiere einer Herde zu bestimmten Zeitpunkten in der Laktation oder bei bestimmten Ereignissen (z. B. Schwergeburt, Überschreiten bestimmter Zeitspannen bis zur ersten Brunst oder ersten Besamung) charakterisiert (Mansfeld u. Metzner 1992 a, 1992 b). Ziel dieser Feldstudie war es, die Wirksamkeit zweier alternativer Behandlungsmethoden bei der Therapie der chronischen Endometritis zu prüfen. Dabei handelte es sich um ein intrauterin anzuwendendes Phytotherapeutikum und um den strategischen Einsatz von Prostaglandin F2α. Beide Behandlungsmethoden wurden als strategisch geplante Programme mit der in der tierärztlichen Praxis häufig angewendeten intrauterinen Behandlung mit einer desinfizierenden und adstringierenden Lösung verglichen. Letztere diente als Beispiel für

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Besamungszeit

Versuchsgruppen

Alle Kühe wurden anhand der Endziffern ihrer Ohrmarken in drei Gruppen eingeteilt: Tiere der Gruppe 1 (Endziffern der Ohrmarken: 1, 2, 3, 10, 20, 30), die bei der Puerperalkontrolle Symptome einer Endometritis zeigten, erhielten eine Uterusinstillation mit 100 ml einer 2prozentigen m-Cresolsulfonsäure-Formaldehyd-Polykondensat Lösung (14 : 1) (Lotagen®, Essex Tierarznei, München). Ein und zwei Wochen später wurden erkrankte Kühe nachuntersucht und bei noch bestehenden Anzeichen einer Endometritis in gleicher Weise nachbehandelt. Tiere der Gruppe 2 (Endziffern der Ohrmarken: 7, 8, 9, 70, 80, 90, 00), die bei der Puerperalkontrolle Symptome einer Endometritis zeigten, erhielten eine Uterusinstillation mit 125 ml einer 20-prozentigen Lösung eines Phytotherapeutikums (Eucacomp®, PlantaVet GmbH, Bad Waldsee) intrauterin verabreicht. Dabei handelt es sich um eine Suspension aus pflanzlichen Bestandteilen (Majorana Herba, Calendula Flores, Melissa Herba, Oleum Eucalyptum). Ein und zwei Wochen später wurden erkrankte Tiere nachuntersucht und gegebenenfalls in gleicher Weise nachbehandelt. Auch die Tiere der Gruppe 3 (Endziffern der Ohrmarken 4, 5, 6, 40, 50, 60) wurden zum Zwecke der Vergleichbarkeit der drei Gruppen hinsichtlich der Endometritisprävalenz zwischen dem 22. und 28. Tag post partum untersucht. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte jedoch keine Behandlung, auch wenn sie Symptome einer Endometritis zeigten. 1

Anteil der Tiere mit Endometritis an den untersuchten Tieren

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Statt dessen erhielten alle Tiere dieser Gruppe zwischen dem 42. und 48. Tag post partum eine Injektion mit 0,75 mg Tiaprost (5 ml Iliren®C, Hoechst Roussel Vet GmbH, Wiesbaden) intramuskulär verabreicht. Diese Applikation erfolgte unabhängig von dem Vorliegen von Endometritissymptomen und wurde nach 14 Tagen wiederholt. Nach der zweiten Behandlung wurden brünstige Kühe besamt. Alle nicht besamten Tiere erhielten eine dritte Injektion mit Iliren®C. Der zeitliche Ablauf über die hier beschriebenen Untersuchungen und Behandlungen ist in Abbildung 1 zusammengefasst.

Auswertung Die Berechnung der Fruchtbarkeitskennzahlen diente der Beurteilung der Effektivität der Managementprogramme. Die Definitionen der in dieser Arbeit berechneten Fruchtbarkeitskennzahlen gibt Tabelle 1 wieder: Tab. 1: Definition der in der Untersuchung berechneten Fruchtbarkeitskennzahlen Fruchtbarkeitskennzahlen

Definition

Brunstnutzungsrate

Prozentsatz der Kühe, die innerhalb von 21 Tage nach Ablauf der freiwilligen Wartezeit besamt wurden

Rastzeit

Zeit in Tagen zwischen der Abkalbung und der ersten Besamung

Erstbesamungserfolg

Prozentsatz der besamten Tiere, die nach der Erstbesamung tragend wurden

Besamungserfolg

Anzahl der tragenden Kühe bezogen auf die Gesamtzahl der Besamungen im Versuchszeitraum in Prozent

Güstzeit

Zeit in Tagen zwischen der Abkalbung und dem ersten Trächtigkeitstag

Abgangsrate wegen Unfruchtbarkeit

Prozentsatz der Kühe, die im Versuchszeitraum wegen therapieresistenter Endometritiden oder Ovarialzysten vorzeitig selektiert wurden

Die statistische Auswertung der Versuchsergebnisse erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS für Windows 6.0© (SPSS Inc.). Zum Vergleich von drei unabhängigen Stichproben zwischen den Behandlungsgruppen wurden die Streuungen auf Varianzhomogenität geprüft (Levene-Test) und anschließend eine Varianzanalyse mit Anschlusstest (Bonferroni-Test) durchgeführt. Das Signifikanzniveau wurde auf α = 0,05 festgelegt. Der Einfluss der drei Behandlungsmethoden auf die Güstzeit wurde anhand einer Überlebenszeitanalyse (engl. „Survival analysis“) dargestellt. Für Vergleiche von Häufigkeitsverteilungen wurde der Chi-Quadrat-Test benutzt.

Die Palpation der Ovarien ergab, dass 49 Prozent der Kühe zum Untersuchungszeitpunkt einen palpierbaren Funktionskörper (Follikel oder Corpus luteum) aufwiesen. Bei 13 Prozent der Tiere wurden bohnen- bis haselnussgroße Ovarien ohne palpierbaren Funktionskörper befundet. Damit zeigten 62 Prozent der Kühe Befunde, die einem physiologischen Zyklus entsprachen. Zehn Prozent der Kühe zeigten kleine, derbe Ovarien ohne Funktionskörper (Verdacht auf Ovardystrophie) und 28 Prozent hatten einen Funktionskörper mit einem Durchmesser von über 3 cm (Verdacht auf Ovarialzysten). Bei diesen Tieren wurde daraufhin der Verdacht auf Azyklie geäußert. Kühe ohne oder mit geringgradigen klinischen Symptomen einer Endometritis zeigten zu 28 Prozent keine klinisch nachweisbare Ovaraktivität. Bei mittel- und hochgradigen Endometritiden oder Pyometra zeigten 49 Prozent der Tiere keine Ovaraktivität (χ2 = 9,31; p < 0,01). Kühe, die Symptome einer Endometritis zeigten, erhielten in Gruppe 1 durchschnittlich 1,58 und in Gruppe 2 durchschnittlich 1,35 Uterusinstillationen pro erkrankter Kuh. In Gruppe 3 wurden durchschnittlich 2,33 Injektionen pro besamter Kuh aufgewendet. Insgesamt wurden 634 Sterilitätsbehandlungen bei 265 Kühen durchgeführt (Tab. 2). Dabei handelte es sich um die Therapie von Ovarialzysten, Endometritiden und um Brunstinduktionen. In Gruppe 3 wurden weniger Kühe in der Sterilitätskontrolle untersucht und behandelt als in den Vergleichsgruppen. Der Unterschied war signifikant (Gruppe 3 vs Gruppe 1: χ2 = 7,50, p < 0,01; Gruppe 3 vs Gruppe 2: χ2 = 8,39, p < 0,01). Tab. 2: Behandlungen im Rahmen der Sterilitätskontrolle (ab 80 Tage post partum) Behandlungsgruppen Parameter

Gruppe 1

Gruppe 2

Gruppe 3

106 (53 %)a

91 (54 %)a

68 (37 %)b

Ovarialzysten/-dystrophie in %

50

55

55

Endometritis in %

7

5

6

Brunstinduktionen in %

43

40

39

2,58

2,29

2,25

Anzahl behandelter Kühe (%) davon mit

Behandlungen pro Kuh a/b

Werte mit unterschiedlichen Indizes unterscheiden sich signifikant (p < 0,05)

Fruchtbarkeitskennzahlen für alle Kühe

Ergebnisse

In Tabelle 3 sind die Fruchtbarkeitskennzahlen für die drei Gruppen dargestellt. Die Brunstnutzungsrate lag in Gruppe 3 signifikant höher als in den Gruppen 1 und 2 (p < 0,001). Die um zwölf Tage kürzere Rastzeit in Gruppe 3 gegenüber den beiden Behandlungsprogrammen mit Uterusinstillationen war ebenfalls signifikant kürzer (p < 0,001). Erstbesamungs- und Besamungserfolg zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen. Die Güstzeit in der Gruppe 3 war 15 Tage kürzer als in Gruppe 2 (p = 0,01). Insgesamt wurden

Klinische Untersuchungen

Tab. 3: Fruchtbarkeitskennzahlen in den drei Behandlungsgruppen

Von Januar 1996 bis Februar 1997 wurden im Rahmen der Puerperalkontrolle insgesamt 550 Kühe untersucht. Acht Tiere (1,5 %) wurden nachträglich von der Auswertung ausgeschlossen, weil sie zusätzliche Behandlungen erhielten, die nicht Teil der vorab festgelegten Behandlungsprotokolle waren. Es verblieben 542 Kühe (98,5 %) im Versuch. Die vaginale Untersuchung mittels eines Spekulums ergab, dass 34 Prozent der Tiere eine chronische Endometritis aufwiesen. Hinsichtlich der Prävalenz bestand zwischen den drei Behandlungsgruppen kein signifikanter Unterschied (Gruppe 1: 34 %, Gruppe 2: 31 %, Gruppe 3: 37 %). Die Mehrzahl der erkrankten Kühe (62 %) zeigte eine Endometritis II. Grades. 20 Prozent der Kühe wiesen eine Endometritis I. und 18 Prozent eine Endometritis III. Grades oder Pyometra auf.

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Behandlungsgruppen Parameter

Gruppe 1

Gruppe 2

200

167

175

Anzahl besamter Kühe (%)

155 (77,5)

138 (82,6)

144 (82,3)

Anzahl tragender Kühe (%)

120 (60,0)

116 (69,5)

109 (62,3)

Untersuchte Kühe

a/b

Gruppe 3

Brunstnutzungsrate in % Rastzeit x- ± δ

45a

38a

74b

90 ± 26a

90 ± 24a

78 ± 24b

Erstbesamungserfolg in %

53

54

48

Besamungserfolg in % Güstzeit x- ± δ

51

55

50

105 ± 38

109 ± 38a

94 ± 35b

Selektion wg. Unfruchtbarkeit (%)

36 (18,0)

27 (16,2)

26 (14,9)

Werte mit unterschiedlichen Indizes unterscheiden sich signifikant (p < 0,05)

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197 Tiere (36 %) aus unterschiedlichen Gründen für zuchtuntauglich befunden und der Schlachtung zugeführt. Durchschnittlich 7 Prozent der Tiere wurden wegen therapieresistenter, chronischer Endometritiden beziehungsweise 10 Prozent wegen therapieresistenter Ovarialzysten vorzeitig selektiert. Hinsichtlich der Abgangsraten ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Behandlungsgruppen. Fruchtbarkeitskennzahlen für Kühe mit beziehungsweise ohne Endometritis Die Fruchtbarkeitskennzahlen für Kühe mit Endometritis sind in Tabelle 4 zusammengefasst. Die Brunstnutzungsrate lag in Gruppe 3 signifikant höher als in Gruppe 2 (χ2 = 28,85; p < 0,001) und Gruppe 1 (χ2 = 8,65; p < 0,01). Die Rastzeit in Gruppe 3 war 18 Tage kürzer als in Gruppe 2 (p < 0,001). Erstbesamungserfolg und Besamungserfolg zeigten keine wesentlichen Unterschiede. Die Güstzeiten der Tiere aus Gruppe 3 waren im Mittel um 35 Tage kürzer als die Güstzeiten der Tiere aus Gruppe 2 (p = 0,001). Hinsichtlich der Abgangsraten ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Behandlungsgruppen. Für Kühe ohne Anzeichen einer Endometritis (Tab. 5) war in der Gruppe 3 die Brunstnutzungsrate ebenfalls höher und die Rastzeit kürzer als in den beiden anderen Gruppen. Tab. 4: Fruchtbarkeitskennzahlen für Kühe mit Endometritis Behandlungsgruppen

a/b

Parameter

Gruppe 1

Gruppe 2

Gruppe 3

Kühe mit Endometritis

67 (34 %)

52 (31 %)

65 (37 %)

Anzahl besamter Kühe (%)

43 (64,2)

41 (78,8)

50 (76,9)

Anzahl tragender Kühe (%)

31 (46,3)

32 (61,5)

33 (50,8)

Brunstnutzunsgrate in % Rastzeit x- ± δ

51a

27b

80c

87 ± 23

96 ± 24a

78 ± 24b

Erstbesamungserfolg in %

53

41

42

Besamungserfolg in % Güstzeit x- ± δ

46

43

42

100 ± 38

130 ± 45a

95 ± 38b

Selektion wg. Unfruchtbarkeit (%)

14 (20,9)

13 (25,0)

12 (18,5)

Werte mit unterschiedlichen Indizes unterscheiden sich signifikant (p < 0,05)

Tab. 5: Fruchtbarkeitskennzahlen für Kühe ohne Endometritis Parameter Kühe ohne Endometritis

Gruppe 3

248

110

Anzahl besamter Kühe (%)

209 (84,3)

94 (85,5)

Anzahl tragender Kühe (%)

173 (69,8)

75 (69,1)

43a

71b

Brunstnutzungsrate in % Rastzeit x- ± δ

a/b

Gruppe 1 und 2

89 ±

25a

77 ± 19b

Erstbesamungserfolg in %

56

Besamungserfolg in % Güstzeit x- ± δ

61

51 67

104 ± 36

94 ± 33

Selektion wg. Unfruchtbarkeit (%)

36 (14,5)

14 (12,7)

Werte mit unterschiedlichen Indizes unterscheiden sich signifikant (p < 0,05)

Abbildung 2 zeigt den Anteil nicht tragender Kühe in den drei Behandlungsgruppen in Abhängigkeit von der Güstzeit. In dieser Überlebenszeitanalyse wurden insgesamt 434 Kühe berücksichtigt. Davon wurden 345 Kühe innerhalb des Versuchszeitraums tragend und 89 Tiere wurden wegen Unfruchtbarkeit vorzeitig selektiert. In Gruppe 3 waren am 85. Tag post partum 42 Prozent der Kühe tragend. In Gruppe 1 und 2 waren 31 Prozent beziehungsweise 28 Prozent der Kühe tragend. Der Anteil tragender Kühe am 85. Tag post partum unterschied sich zwischen Gruppe 2 und 3 signifikant (Gruppe 2 vs. Gruppe 3: χ2 = 4,30, p < 0,05).

Diskussion In dieser Untersuchung wurden drei Managementprogramme zur Behandlung von chronischen Endometritiden bei Milchkühen verglichen. Insgesamt wurden 542 Versuchstiere in drei Behandlungsgruppen eingeteilt. Kühe in Gruppe 1 erhielten bei Symptomen einer Endometritis eine Uterusinstillation mit Lotagen®, während die Tiere in Gruppe 2 bei gleichen Symptomen mit einer Uterusinstillation mit Eucacomp® behandelt wurden. Alle Kühe in Gruppe 3 erhielten zwischen dem 42. Tag und 48. Tag post partum unabhängig davon, ob sie zum Zeitpunkt der Puerperalkontrolle Symptome einer Endometritis gezeigt hatten oder nicht, zweimal Iliren®C intramuskulär im Abstand von 14 Tagen appliziert. Die klinische Wirksamkeit der Managementprogramme wurde anhand der Fruchtbarkeitskennzahlen ermittelt. Klinische Untersuchungen Insgesamt zeigten 34 Prozent der zwischen dem 22. und 28. Tag untersuchten Kühe Symptome einer Endometritis. Dieser relativ hohe Anteil ist zum einen auf die relativ frühe Untersuchung und zum anderen darauf zurückzuführen, dass zusätzlich zur Palpation vom Rektum her auch eine vaginale Untersuchung mittels eines Spekulums durchgeführt wurde. Zwischen Ovaraktivität und Grad der Endometritis bestand eine signifikante Beziehung (p < 0,05). Nur 28 Prozent der Kühe ohne oder mit nur geringgradigen Symptomen einer Endometritis zeigten keine klinisch nachweisbare Ovaraktivität. Während bei Kühen mit mittel- bis hochgradigen Endometritiden oder Pyometra 49 Prozent der Tiere keine Ovaraktivität aufwiesen. Im Rahmen der Sterilitätsuntersuchungen 80 Tage post partum waren in Gruppe 3 signifikant weniger Sterilitätsbehandlungen nötig als in den Vergleichsgruppen. Dies liegt vermutlich daran, dass die Tiere der Gruppe 3 aufgrund der höheren Brunstnutzungsrate früher besamt wurden. Fruchtbarkeitskennzahlen Die Brunstnutzungsrate wurde in dieser Untersuchung durch die PGF2α Applikation gegenüber den Behandlungsgruppen mit lokaler Uterusinstillation um 29 (Gruppe 1) beziehungsweise 36 Prozent (Gruppe 2) signifikant erhöht. Eine strategische PGF2α Anwendung erleichtert und verbessert die Brunsterkennung, weil Brunsten für den Landwirt zeitlich planbar werden. Weiterhin soll eine ausgeprägte gegenseitige Stimulation der Tiere erfolgen, wenn mehrere Kühe einer Gruppe gleichzeitig in Brunst kommen. Dies ist insbesondere ein Vorteil für Herden mit suboptimaler Brunstbeobachtung (Young u. Anderson 1986). Weiterhin verkürzt PGF2α bei Kühen mit funktionellem Gelbkörper am Ende der freiwilligen Wartezeit durch vorzeitige Brunstinduktion den Zyklus und die Rastzeit (Gay u. Upham 1994; Tenhagn u. Heuwieser 1999; Young et al. 1984). Der praktische Tierarzt 81: 6, 504-512 (2000)

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Der Erstbesamungs- und Besamungserfolg unterschieden sich unwesentlich zwischen den Behandlungsgruppen. Diese Beobachtung stimmt mit früheren Untersuchungen überein (Etherington et al. 1984, 1994; Kristula et al. 1992). In der einschlägigen Literatur finden sich zahlreiche Hinweise, dass PGF2α die Güstzeiten im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrollgruppe verkürzt (Benmrad u. Stevenson 1986; Etherington et al. 1984, 1994). Dies gilt allerdings nicht für Bestände, die schon über optimale Fruchtbarkeitskennzahlen verfügen (Lucy et al. 1986; Macmillan et al. 1987). Auch in dieser Untersuchung wurde die durchschnittliche Güstzeit in Gruppe 3 signifikant gegenüber Gruppe 2 verkürzt. Bei Tieren mit Symptomen einer Endometritis wurden die Güstzeiten in Gruppe 3 gegenüber Gruppe 2 signifikant verkürzt.

Schlussfolgerungen Der strategische Einsatz von PGF2α bei Kühen erhöhte die Brunstnutzungsrate, verkürzte die Rastzeit und verringerte den Anteil der nach dem 80. Tag post partum erforderlichen Sterilitätsbehandlungen signifikant gegenüber Managementprogrammen, die auf einer intrauterinen Behandlung von Endometritiden beruhten. Diese positiven Wirkungen einer strategi-

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schen PGF2α Applikation sind im angloamerikanischen Sprachraum seit Jahren bekannt. In Deutschland hat sich allerdings die strategische PGF2α Applikation im Rahmen eines Fruchtbarkeitsprogrammes bisher nur wenig durchgesetzt. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass eine strategische PGF2α Anwendung in einer Herde nicht mit einer unkritischen Arzneimittelabgabe verwechselt werden darf. Vielmehr sind umfassende klinische Untersuchungen von Einzeltieren und systematisch im voraus geplante, durchgeführte und überwachte Behandlungen wesentliche Bestandteile eines strategischen Fruchtbarkeitsprogramms. Weiterhin ist es erforderlich, regelmäßig auf Herdenbasis Daten zu erheben, die Ergebnisse adäquat zu interpretieren, den Erfolg zu überwachen und notwendige Änderungen umzusetzen. Eine leistungsgerechte Fütterung, tiergerechte Haltung, exzellente Geburtshygiene und ein effektives Betriebsmanagement sind Voraussetzungen für die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit eines Prostaglandinprogramms. Danksagung Unser besonderer Dank gilt den Mitarbeitern der Lehr- und Versuchsanstalt in Iden. Weiterhin danken wir der Firma PlantaVet, Bad Waldsee, und Hoechst Roussell Vet Vertriebs GmbH, Unterschleißheim, für ihre Unterstützung sowie Kooperationsbereitschaft.

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Anschrift der Verfasser: Prof. Dr. W. Heuwieser, Arbeitsgruppe Bestandsbetreuung und Qualitätsmanagement, Tierklinik für Fortpflanzung, Königsweg 63, D-14163 Berlin, http://bestandsbetreuung.de

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Der praktische Tierarzt 81: 6, 504-512 (2000)

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