Endokrinologie
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Endokrinologie Erkrankungen der hormonbildenden Organe
Hormone • Eiweißkörper oder Peptide, die in Zellen bestimmter Organe (Drüsen) gebildet werden und über den Blutweg Wirkungen auf andere Organe ausüben • Hormonausschüttung reaktiv (physiologisch) oder autonom (meist gut artige Geschwülste von endokrinen Organen)
Endokrine Organe I • Pankreas (Bauchspeicheldrüse) – Insulin
• Schilddrüse – Thyroxin
• Nebenschilddrüse – Parathormon
• Nebenniere – Mark: Adrenalin – Rinde: Verschiedene Corticosteroide (Aldosteron)
Endokrine Organe II • Hypophyse – Vorderlappen: Wachstumshormon, Prolaktin, Schilddrüsen (TSH) -und Nebennierenrine stimulierende (ACTH) Hormone – Hinterlappen: Vasopressin, antidiuretisches Hormon
• Ovar: – Weibliche Geschlechtshormone (Östrogen, Gestagene)
• Hoden – Testosteron
Diabetes Häufigste endokrine Erkrankung
Typ 1 Diabetes
Typ 2 Diabetes
meist Kinder, Jugendliche
höheres Erwachsenenalter
akut
meist schleichend
Symptome
häufig Polyurie, Polydipsie, Gewichtsverlust Müdigkeit
oft keine Beschwerden
Ketonurie
stark
fehlend oder gering
meist normal Gewichtsabnahme
meist übergewichtig
gering
stark ausgeprägt
oft vorhanden
fehlend
sofort
oft erst nach Jahren
stark reduziert oder fehlend
meist hoch
gering vermindert
stark vermindert
Manifestationsalter Beginn
Gewicht Familiäre Häufung Antikörper Insulintherapie Insulinsekretion Insulinempfindlichkeit
Sekretionsstörung
Typ II Diabetes
Übergewicht Bewegungsmangel
Gene
Insulinresistenz
Path. Glu-Tol Hyperglykämie Hyperinsulinämie
Insulin
Glukose
Diabetes
Diabetes Prevention Program (NEJM 346:393, 2002)
Gefahren des Diabetes • Typ 1 : Coma ( Stoffwechselentgleisung) • Typ 1 und 2 – Coma selten – Cardiovaskuläre Komplikationen • Makrovaskulär: Herzinfarkt, Schlaganfall, AVK • Mikrovaskulär: Auge, Niere, Nerven
Schwere proliferative diabetische Retinopathie
Therapie • Typ 1: Sofort Insulin • Typ 2: – Zunächst orale Therapie • • • • •
Metformin Sulfonylharnstoffe Glitazone Gliptine (Vildagliptin und Sitagliptin) Glucagon-like Peptid (GLP-1) Antagonisten
– Später oft Insulin allein oder in Kombination mit oralen Antidiabetika
Approximate Pharmacokinetic Profiles of Human Insulin and Insulin Analogues NEJM 2005; 352:177
Ungelöste Probleme bei oralen Antidiabetica • Relativ schwach wirksam (HBa1c Reduktion von 0.8 bis 1,6%) • Unsicherheit über die Beeinflussung von klinischen Endpunkten (Tod, Herzinfarkt, Niere etc.) • Gewichtszunahme bei manchen Substanzen • Off Target Wirkungen (Herzinsuffizienz) • Cost - Efficiency
Schilddrüsenerkrankungen
Schilddrüsenerkrankungen • Überfunktion • Unterfunktion • Struma und Adenome • Karzinome
Schilddrüsenüberfunktion • Diffuse Überfunktion ( Basedow) immunologisch bedingt) • Adenom überfunktioniernden Zellen (heißes Adenom) • Überstimulierung durch Hypophysenvorderlappenadenom (selten)
Schilddrüsenüberfunktion Symptome • Überaktivität des Stoffwechsels – Gewichtsverlust – Tachycardie – Nervosität – Herzprobleme – Oft vermutet, selten vorhanden
Schilddrüsenüberfunktion Diagnose • Blut – Niedriges TSH – Erhöhtes fT3 und/oder freies fT4
• Schilddrüsenszintigramm – Diffus oder lokalisiert?
Technetiumszintigramm der Schilddrüse. Seitengleiche, homogene Technetiumaufnahme (aus Classen et al)
Technetiumszintigramm der Schilddrüse. Verminderte Technetiumaufnahme im rechten Lappen, intensive Speicherung im Bereich des Knotens im linken Lappen: kompensierte unifokale Autonomie. (aus Classen et al)
Therapie der Schilddrüsenüberfunktion • Basedow – Primär medikamentös: Favistan – Sekundär: Operation
• Heisses Adenom – Operation
Schilddrüsenadenome • • • •
Sehr häufig Zunehmend im Alter Gut nachweisbar im Ultraschall Normale Funktion oder Überfunktion ( meist kalt) • Differenzierung von Karzinomen oft schwierig ( Punktion)
Schilddrüsenknoten sind häufig Prävalenz von SD Knoten nach Mazzaferri, NEJM 1993 P r ä v a l e n z
sonographisch nachgewiesene Knoten
70% 60% 50% 40% 30% 20%
palpable Knoten
10% 0% 0
20
40
60 Alter
80
100
SD Ultraschall • • • •
Gesamtvolumen: Binnenstruktur: Vaskularisation: Knoten rechts caudal:
Querschnitt medial
20ml (♀ < 18ml) echonormal, homogen normal 14 x 11mm, echokomplex
Querschnitt caudal Längsschnitt rechts
Technetiumszintigramm der Schilddrüse: kalter Knoten kaudal im rechten Lappen. (aus Classen et al)
Andere endokrine Erkrankungen
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) • Klinisch schwer zu erkennen • Erhöhtes TSH • Meist immunologisch bedingt • Therapie: Substitution
Erkrankungen der Nebenschilddrüsen • Überfunktion – Adenome: • • • • •
Überproduktion von Parathormon Häufig asymptomatisch Erhöhtes Risiko für Nierensteine Sekundär bei Niereninsuffizienz Hyperkalzämie
• Unterfunktion – Chirurgisch
Nebennierenerkrankungen • Überfunktion der Nebennierenmark - Zellen: Phäochromozytom – Hypertonie
• Überfunktion der Nebennierenrinde – Cushing Syndrom(Hypertonie, hoher Blutzucker, Übergewicht) – Conn Syndrom (Hypertonie
• Unterfunktion der Nebenniere – M. Addison: (Imunologisch, Tumor) – Allgemeine Schwäche
Conn Syndrom (MR) Adenom li. Nebenniere
131J
Cholesterol-Scan
Hoden • Einziges endokrines Organ mit relativ hoher Inzidenz an malignen Tumoren: • Keimzelltumoren – – – – –
Seminom und nicht seminomatöse Tumoren Hormonell nicht aktiv Jüngere Patienten (15- 35 Jahre) Alpha1 Fötoprotein und Beta HCG gute Tumormarker > 90% Heilungsrate mit Radiotherapie +/Chemotherapie (BEC)
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