Energiewende - Landratsamt Starnberg

February 21, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Energiewende im Landkreis Starnberg

Energiesparen Windenergie

Geothermie Wasserkraft

Energietechnik Solarenergie

Mobilität Bioenergie

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Impressum Energiewende Landkreis Starnberg e.V. Postfach 1332, 82209 Herrsching [email protected] www.energiewende-sta.de in Zusammenarbeit mit hopp infomedia verlag gmbh

Verlag:

Druck:

hopp infomedia verlag gmbh Sterzinger Straße 12 86165 Augsburg Tel. (08 21) 4 48 24 96 [email protected]

Kessler Druck + Medien GmbH www.kessler-druck.de

Satz: Text und Redaktion: Fachgruppe Öffentlichkeitsarbeit Umschlaggestaltung: Evelyn Villing Titelfoto: Leo Kistler

artful media Bernd Schumacher 86316 Friedberg [email protected]

© by hopp infomedia und Energiewende Landkreis Starnberg e.V. Nachdruck – auch auszugsweise – nicht gestattet. © Juni 2009

Inhaltsverzeichnis 3

Grußwort des Landrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4 Vorwort des Vereinsvorstands . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5 Unser Verein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6 Unsere Fachgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8 Beitrittserklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11 Zukunft Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13 Passivhausbeispiele aus unserem Landkreis . . . . . . . . . . Seite 16 Webasto – Bauen für die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18 Energiesparend Sanieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 19 Solarthermie – die Sonne als Wärmequelle . . . . . . . . . . . Seite 26 Photovoltaik – aus Licht wird Strom . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 28 Sonnenstrom für Seefeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 31 Biomasse für behagliche Wärme . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 32 Energieversorgung mit Holz in Krailling . . . . . . . . . . . . . . Seite 34 Biogas – lokale Strom- und Wärmequelle . . . . . . . . . . . . Seite 35 Geothermie – unendlich viel Wärme . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 35 Wärmepumpen – oberflächennahe Erdwärme nutzen . . . Seite 38 Öko-Zertifikatshandel oder: Was ist echter Ökostrom? . . Seite 40 Wechseln Sie zu Ökostrom! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 41 Öl und Gas effizient nutzen – Brennwerttechnik . . . . . . . Seite 42 Kraft-Wärme-Kopplung – Blockheizkraftwerke . . . . . . . . Seite 44 Energiespartipps für Alle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 45 Umweltfreundlich mobil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 51 „Nimm mich mit!“ – eine Aktion der Gemeinde Weßling . Seite 52 Der Energieausweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 53 Energieberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 55 Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten . . . . . . . . . Seite 56 10 Jahre Förderprogramm in Seefeld . . . . . . . . . . . . . . . Seite 58

Vorwort 4

Grußwort des Landrats Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Energie wird immer teurer, der weltweite Energiebedarf steigt weiter an, unsere Abhängigkeit von Energieimporten aus politisch oft instabilen Regionen ebenfalls. Gleichzeitig schreitet der Klimawandel weiter fort, verursacht vor allem durch die Verbrennung fossiler Energien wie Kohle, Öl und Gas. Ob die zunehmende Zahl von Naturkatastrophen wie Stürme, Hagel oder Überschwemmungen, das stetige Abschmelzen der Gletscher und der Anstieg der Meeresspiegel oder Zunahme extremer Hitzeperioden verbunden mit Wassermangel oder Waldbränden – die negativen Folgen der Klimaerwärmung sind bereits zu beobachten. Sicherung der Energieversorgung und Begrenzung des Klimawandels – die wohl größten Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert – sind eng miteinander verknüpft. Und die Lösung liegt eigentlich auf der Hand: Energie sparsam und effizient einsetzen und erneuerbare Energien nutzen. Die Techniken hierzu sind vorhanden und oft sogar wirtschaftlich – wir müssen sie nur nutzen.

einer Energiewende bekannt. Ziel dabei ist, unsere Region bis zum Jahr 2035 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Berechnungen zeigen, dass dies zwar ambitioniert, aber durchaus möglich ist. Denn bis dahin wird jede Heizung mindestens einmal ausgetauscht, ein Großteil unserer Häuser saniert, alle Autos oder Elektrogeräte mindestens zweimal ersetzt. Wichtig ist, dass die Menschen dabei die Weichen richtig stellen und auf möglichst energiesparende Techniken und erneuerbare Energien setzen.

Auch der Landkreis Starnberg ist sich hier seiner Verantwortung bewusst, einen Beitrag zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Energie und einer zukunftsfähigen Energieversorgung zu leisten. Im Rahmen unserer STARSOLAR-Offensive etwa informieren wir unsere Bürgerinnen und Bürger bereits seit fast 10 Jahren umfassend über Möglichkeiten zum Energie sparen und den Einsatz erneuerbarer Energien. Im Dezember 2005 hat sich der Kreistag auch ausdrücklich zur Notwendigkeit

Herzlich bedanken möchte ich mich beim Verein „Energiewende Landkreis Starnberg e.V.“, der sich mit großem Engagement und in vielfältiger Weise für die Verbreitung erneuerbarer Energien und die Verringerung des Energieverbrauchs in unserem Landkreis einsetzt. Herzlichen Dank auch allen Landkreisgemeinden, Unternehmen und Privatpersonen, die unserem Energiewende-Verein bereits beigetreten sind und dessen Arbeit nach Kräften unterstützen.

Dass auch Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, großes Interesse an umweltfreundlicher Energieversorgung haben, zeigt die große Resonanz, deren sich unsere bisherigen Informationsangebote wie Energieberatung, Infomappen, Vortragsabende oder Ausstellungen erfreuen. Mit der nun vorliegenden neuen Broschüre wollen wir Ihnen einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten des Energiesparens geben. Neutral und verständlich will Sie dieser Ratgeber natürlich auch über den Einsatz alternativer Energieformen informieren.

Landrat Karl Roth

Nicht zuletzt natürlich ein Dankeschön allen Bürgerinnen und Bürgern, die bereits eine Vorreiterrolle übernommen und in Dämmung oder energiesparende Technik investiert haben. Sie sind wichtige Multiplikatoren auf dem Weg zu einer Energiewende, denn positive Beispiele überzeugen mehr als Hochglanzprospekte. In diesem Sinne bitte ich Sie: Nutzen auch Sie die Chancen zum Sprung in eine sichere und umweltfreundliche Energiezukunft. Denn nur gemeinsam können wir eine wirkliche Energiewende erreichen – für uns und unsere Kinder.

Karl Roth, Landrat

Vorwort 5

Vorwort des Vereinsvorstands Wenn wir die heute verfügbaren Ölvorräte auf alle Menschen gleichmäßig verteilen, so steht jedem etwa eine halbe Garage voll Öl zur Verfügung. Wenn jeder diese Reserve verbraucht, haben die Kinder und Enkel kein Öl mehr. Wir brauchen Erdöl für Heizung, Mobilität, Medikamente und Produkte aller Art. Ist es nicht viel zu schade, Öl zu verheizen? Im Landkreis Starnberg werden jährlich etwa 4.900 Mio. kWh Energie verbraucht. Dafür zahlen die Verbraucher rund 470 Mio. Euro, die nur zu einem sehr kleinen Anteil als Wertschöpfung im Landkreis bleiben. Warum stellen wir uns nicht um und investieren in unsere eigene regionale und nachhaltige Energieversorgung? Jeder kann dazu einen Beitrag leisten.

muss 20-mal mehr erneuerbare Energie erzeugt werden als heute. Das Ziel ist zu erreichen, wenn pro Jahr etwa 3 % an fossiler Energie eingespart wird. Der Verein ergänzt und unterstützt die Aktivitäten von Landkreis und Gemeinden bei Planung und Umsetzung der Energiewende. Ganz wichtig ist uns, die Bürger zu informieren und ein Bewusstsein zu schaffen, wo und wie jeder von uns Energie sparen und auf regenerative Energien umsteigen kann. Dazu soll diese Broschüre dienen. Sie zeigt

bereits vielfach bewährte Techniken des Energiesparens und der Nutzung erneuerbarer Energien auf. Um ökologisch und wirtschaftlich zu investieren, ist eine solide Beratung und Planung erforderlich. Wer heute klug investiert, spart über lange Zeit hohe und steigende Energiekosten! Franziska Kalz Erste Vorsitzende, Energiewende Landkreis Starnberg e.V.

Der Verein „Energiewende Landkreis Starnberg e.V.“ will alle Institutionen und Personen einbinden, um den Landkreis bis 2035 vollständig durch regional verfügbare erneuerbare Energien zu versorgen. Dies bedeutet, • den Energieverbrauch schrittweise zu vermindern, • die Effizienz bei Erzeugung und Nutzung zu erhöhen und • regional verfügbare erneuerbare Energiequellen zu nutzen. Diese Energiewende ist keine geringe Aufgabe: Um das Ziel zu erreichen, muss rund 75 % des heutigen Energieverbrauchs eingespart werden, zugleich

Der Vorstand (v. li.) Elisabeth Schärfl, Dr. Walter Kellner, Franziska Kalz, Hans Wilhelm Knape, Dr. Richard Storhas

Die Vorsitzenden des Vereins Energiewende Landkreis Starnberg e.V. Franziska Kalz, 1. Vorsitzende, Tel. (08152) 398228 Dr. Richard Storhas, 2. Vorsitzender, Tel. (08152) 395901 Hans-Wilhelm Knape, Kassier, Tel. (089) 12288580 Barbara Schärfl, Tel. (08808) 9219188 Dr. Walter Kellner, Tel. (08152) 983880

Energiewende Landkreis Starnberg e.V. 6

Unser Verein Die in der Satzung festgelegte Struktur des Vereins soll die Umsetzung der Energiewende erleichtern. Für die fachliche Kompetenz stehen die Fachgruppen bereit. Sie arbeiten Ideen und Maßnahmenpläne aus, beraten Vereinsmitglieder und kommunale Institutionen, und schlagen strategische Vorgehensweise und Projekte vor. Die noch im Aufbau befindlichen Ortsgruppen stellen die Ansprechpartner vor Ort in jeder Gemeinde. Aus dem Zusammenwirken von Ortsgruppen und Fachgruppen entstehen Projektvorschläge, die dann mit Landkreis und Gemeinden geplant und umgesetzt werden. Die Beteiligung der Bürger ist dabei besonders wichtig. Vereinsstruktur – Zusammenarbeit mit Landkreis und Gemeinden

Zusammenarbeit auf allen Ebenen Der Landkreis Starnberg und seine Gemeinden spielen für die Energiewende eine entscheidende Rolle als • Planer und Entscheider • Ansprechpartner für Bauvorhaben • Vorbild beim Bauen und Energiesparen Der Kreistag hat im Jahr 2005 beschlossen, die Energiewende bis 2035 anzustreben. Landkreis und Gemeinden stehen hier in einer besonderen Verantwortung für die Sicherung der künftigen Energieversorgung. Sie spielen daher auch als Mitglieder des Vereins eine wichtige Rolle. Landkreis, Gemeinden, Fachgruppen und Ortsgruppen entsenden ihre Vertreter in die Delegiertenversammlung, die das Beschlussgremium des Vereins darstellt. Sie wählt und kontrolliert den Vorstand und entscheidet über Leitlinien der Vereinsarbeit, Finanzen, Arbeitsprogramm und Satzungsfragen. Der Vorstand erarbeitet den Handlungsrahmen für den Verein, führt die Geschäfte, koordiniert die operativen Organe des Vereins und vertritt den Verein offiziell nach außen.

Vereinsdaten Vereinsgründung: 11/2007, eingetragener 30.04.2008.

Verein

seit

Mitgliederstand 04/2009: • 13 Gemeinden und der Landkreis Starnberg • 81 Mitglieder • 9 Fördermitglieder Energieszenario Auf der Grafik ist der Verbrauch für Wärme (55 %), Verkehr (33 %) und Strom (12 %) zu erkennen. Der Stromverbrauch auf die eingesetzte Primärenergie (Öl, Gas, Kohle, Uran) wurde hochgerechnet, weil in den Großkraftwerken lediglich Strom ohne Nutzung der Abwärme erzeugt wird. So ergibt sich ein jährlicher Primärenergieverbrauch von 4.900 GWh (entspricht 122 % der abgerechneten GWh; 1 GWh (Gigawattstunde) = 1 Million kWh (Kilowattstunden). Die Herausforderung ist deutlich: 7075 % der Energie muss eingespart werden durch verbesserte Effizienz und Sparen. 2005 deckten die erneuerbaren Energien gerade einmal 1,5 % des Bedarfs im Landkreis (in Deutschland

waren es 4,6 %). Bis 2035 müssen wir 20-mal so viele GWh an erneuerbarer Energie erzeugen. Wir brauchen dazu • eine deutliche Erhöhung der energetischen Sanierungsrate von Altbauten • Verankerung des energiesparenden Bauens in Bebauungsplänen • Förderung von Passivhäusern und Plusenergiehäusern • Strom und Wärme aus Geothermie (Vorbild Unterhaching) • Strom und Wärme von vielen privaten und öffentlichen Dächern • Strom, Wärme und Autogas aus Biogas-Anlagen • mehr öffentlichen Verkehr und weniger Autoverkehr • sparsame Autos mit Biogas- oder Elektromotor Dass eine vollständige Energiewende möglich ist, zeigt der Energiewende-Rechner des Solarfördervereins Deutschland unter www.sfv.de. Dieses interaktive Programm demonstriert die vielfältigen Möglichkeiten, wie der Energiebedarf in Deutschland aus einem Mix heimischer Erneuerbarer Energien zu 100 Prozent gedeckt werden kann. Testen Sie doch mal!

Energiewende Landkreis Starnberg e.V. 7

Hier eine kleine Auswahl: • Arbeitsgemeinschaft bayerischer Solar-Initiativen www.solarinitiativen.de • Klimaschutz gesetzlich verankern www.bayerns-zukunft.info • Freising www.sonnenkraft-freising.de • Moosburg www.solarfreunde-moosburg.de • Rosenheim www.rosolar.de Energieverbrauch im Landkreis Starnberg 2005 und das angestrebte Ziel 2035

Unser Weg Der Energiewendeverein möchte Vorreiter sein und gute Beispiele in allen Alters- und Gesellschaftsschichten verbreiten. Wir informieren die Bürger z. B. mit • Vorträgen und Informationsveranstaltungen • Projektbeispielen und Erfahrungsberichten • Vermittlung von Fachkräften für professionellen Rat • Angeboten für fächerübergreifende, praxisnahe Unterrichtseinheiten • Projekttagen mit wissenschaftlichem Tiefgang an Schulen Wir wollen Erfolg durch breit angelegtes, zielorientiertes Handeln und Zusammenwirken • aller Bürgerinnen und Bürger • der Gemeinden und Verwaltungen • der Bildungsinstitutionen • aller Energieverbraucher und Energieversorger. In der Zusammenarbeit mit den Landkreisgemeinden bieten wir Rat und Unterstützung bei der • Einführung eines kommunalen Ener-

giemanagements zur Senkung der Energiekosten • Umsetzung von Energieeffizienz in der Bauleitplanung • Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen, ggf. Gemeinde übergreifenden Energieversorgung /-nutzung • Erarbeitung oder Anpassung von Konzepten bzgl. öffentlicher Verkehrsmittel und Verkehrsnetze Energiewende-Initiativen in Bayern Zum Glück sind wir nicht allein unterwegs zur Energiewende. Zahlreiche Vereine und Initiativen haben ähnliche Ziele und sind schon recht erfolgreich.

• Traunstein www.forum-oekologie.org • Solar-Initiative München-Land www.simla-ev.de • Landkreis Erding www.energiewende-erding.de • Landkreis Fürstenfeldbruck www.ziel21.de • Landkreise Bad-Tölz und Miesbach www.energiewende-oberland.de • Landkreis Weilheim-Schongau www.energiewendepfaffenwinkel.de • Unterstützt werden die regionalen Initiativen durch Regiosolar www.regiosolar.de

Tipps zur persönlichen Energiewende Wer sich ein Bild über seine persönliche CO2-Bilanz machen möchte, findet im Internet entsprechende Rechner zum Beispiel unter www.uba.klima-aktiv.de oder www.greenpeace.de. Viele praktische Tipps und Online-Ratgeber zur persönlichen Energiewende gibt es auch unter www.co2online.de.

Machen Sie mit beim EnergiewendeVerein! Für die Mitarbeit in Fachgruppen und Ortsgruppen suchen wir engagierte Menschen, die sich für die Sicherung unserer künftigen Energieversorgung einsetzen wollen. Ansprechpartner und Termine finden Sie im Internet unter www.energiewende-sta.de. Stets aktuelle Informationen erhalten Sie über unseren E-Newsletter, für den Sie sich im Internet anmelden können!

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Fachgruppe Öffentlichkeitsarbeit und Organisation Die Fachgruppe 1, Öffentlichkeitsarbeit und Organisation, arbeitet mit dem Vereinsvorstand und den anderen Fachgruppen eng zusammen. Wir kümmern uns vor allem um die Darstellung des Vereins und seiner Ziele in der Öffentlichkeit – das reicht von der Gestaltung und Pflege der Internetseiten bis zur Produktion von Messebannern. Die Aufgaben umfassen somit kreative und journalistische Tätigkeiten wie das Verfassen von Fachbeiträgen und Presseinformationen, die Erstellung von Drucksachen für den Verein, die Einladung von Referenten für Fachvorträge und die Organisation von Veranstaltungen. In der Fachgruppe 1 engagieren sich PR- und Marketingexperten und Energiefachleute gemeinsam für die Energiewende. Das Aufgabenfeld ist sehr vielfältig und es gibt stets viel zu tun. Wir freuen uns deshalb über jede tatkräftige Unterstützung!

Fachgruppe Energieeinsparung Wir befassen uns mit der effizientesten Form von Energie: derjenigen, die nicht mehr verbraucht wird! Deshalb versuchen wir, breitgefächert über Möglichkeiten des Energiesparens zu informieren, zu beraten und sinnvolle Maßnahmen anzustoßen. Dabei sind unsere Zielgruppen:

und effizienter Energieerzeuger sollen im Fokus stehen. Eine ganzheitliche Planung von Abwärmeanfall und Wärmebedarf soll vorangetrieben werden. Kommunen: Da Energieeinsparung bei der Planung beginnt, erarbeiten wir

Private Haushalte: Wir haben einen weiteren Ausbau der Energieberatungsstellen in den Gemeinden angestoßen. Wir erstellen Artikel, Broschüren und Infomaterial, um auf Möglichkeiten des Energiesparens bei Umbau oder Neubau hinzuweisen. Gewerbe: Wir arbeiten daraufhin, dass bei der Auslobung neuer Industriegebiete von Anbeginn an energiesparendes Bauen Standard wird. Die gemeinsame Nutzung regenerativer Energiequellen

einen Leitfaden, der für die Gemeinden und Planungsverbände Möglichkeiten aufzeigt, bereits während der Erstellung oder Änderung eines Bebauungsplanes energetisch wirksame Vorgaben einfließen zu lassen. Wir loten rechtliche Möglichkeiten aus und zeigen Wege auf, bessere Dämmstandards zu verwirklichen, ohne dass Bauherren durch stärkere Wandaufbauten benachteiligt werden. Wir regen kommunales Energiemanagement an. Oft können durch einfachste Umstellungen oder sinnvolle Energiebuchhaltung bereits große Einsparungen entstehen, welche Umwelt und Budget der Gemeinden sehr entlasten.

Fachgruppe Energie aus Biomasse

Öko-Spülmaschine mit 12 l Wasserverbrauch

Die Fachgruppe befasst sich mit Erneuerbaren Energien, die aus pflanzlicher Biomasse gewonnen werden können.

Energiewende Landkreis Starnberg e.V. 9

Dabei geht es im Wesentlichen um forstwirtschaftliche und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Aus dem Forst kann alles Holz, das nicht als Bauholz oder Industrieholz gebraucht wird, energetisch verwertet werden. Das geschieht z. B. über Hackschnitzelfeuerungen. In der Landwirtschaft wird aus Ölpflanzen das Öl abgepresst und kann in Blockheizkraftwerken (BHKW) oder Automotoren verwertet werden. Aus Pflanzenmasse und Gülle kann über Vergärung Biogas gewonnen werden, das nach seiner Reinigung wie Erdgas verbrannt werden kann. Schließlich können auch alle Abfallbiomassen, die im Landkreis anfallen, zur Biogasgewinnung genutzt werden. Nach unseren Energieszenarien und Kalkulationen soll Energie aus Biomasse nach erreichter Energiewende im Jahr 2035 etwa 22 Prozent des dann verbleibenden Energiebedarfs decken. Dabei wird wiederum das Holz den größten Anteil ausmachen. Damit wird die Biomasse nach Geothermie und Solarnutzung die dritte Säule unserer künftigen Energieversorgung im Landkreis sein. In der Fachgruppe Biomasse arbeiten Ingeneure, Planer, Energiefachleute verschiedener Richtungen mit Waldbesitzern und Landwirten zusammen, um die Potentiale der Biomasse für die Zukunft optimal zu nutzen. Anspruchsvoll ist die Arbeit der Gruppe insbesondere im Sektor Biogas, wo sehr viele Faktoren und unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen sind. Wichtig ist zum

Leindotter und Pferdebohnen – Biomasse vom Feld

Bioabfall aus dem Garten – ein wertvoller Rohstoff für die Biogasanlage

PV-Module aus polykristallinem Silicium

Beispiel, die bestmöglichen Standorte für Biogasanlagen zu finden. Beim Betrieb fällt ja neben dem Gas auch viel Wärme an, die natürlich sinnvoll genutzt werden soll. Daneben sind auch die Interessen der betroffenen Anwohner zu bedenken.

erzeugte Strom aus Erneuerbaren und alternativne Energiequellen den verbliebenen Bedarf decken kann. Solarstrom und Strom aus Tiefengeothermie sind geeignet, die größten Anteile zu liefern. Ähnlich verhält es sich beim Wärmebedarf. Große Hoffnungen ruhen hier auf der Solarthermie. Der nach drastischen Einsparungen 2035 noch verbliebene Wärmebedarf kann in erster Linie durch Solarwärme und Wärme aus oberflächennaher und tiefer Erdwärme gedeckt werden. Das bedeutet für die Fachgruppe, dass in erster Linie durch Information, Beratung und Projekte der Ausbau von Solarthermie und Photovoltaik im Landkreis voran gebracht werden muss.

Die Einbeziehung von Gemeindeverwaltungen, Energiewende-Ortsgruppen und Bürgern ist wesentliche Voraussetzung dafür, dass letztendlich eine Biomasse-Verwertungsanlage auch verwirklicht werden kann.

Fachgruppe Sonne, Wind & Wasser Diese Fachgruppe beschäftigt sich insbesondere mit Solarthermie, Photovoltaik, Windkraftanlagen und Kleinwasserkraftwerken. Gemäß dem Energiewendeszenario möchten wir darauf hinwirken, dass der Stromverbrauch bis 2035 durch intelligente Maßnahmen drastisch gesenkt wird und so der

Alle Pflanzen speichern Sonnenenergie

Fachgruppe Geothermie Nach Energieeinsparung und Erhöhung der Energieeffizienz, die beide eine zentrale Rolle im Szenario für die Energiewende spielen, ist natürlich die Bereitstellung von alternativer bzw. regenerativer elektrischer Energie und Wärmeenergie enorm wichtig für die Versorgungssicherheit. Im Landkreis Starnberg bietet sich hierfür auch die tiefe Geothermie für Kraftwerke in KraftWärme-Kopplung und die Nutzung der oberflächennahen Erdwärme an. Schließlich ist Geothermie jederzeit und unbegrenzt verfügbar. Die Fachgruppe Geothermie diskutiert mögliche Standorte für Tiefengeother-

Energiewende Landkreis Starnberg e.V. 10

Fachgruppe Mobilität Die Fachgruppe Mobilität beschäftigt sich mit allen Formen von Verkehr: Fußgängern, Radfahrern, dem motorisierten Verkehr und dem öffentlichen Personennahverkehr. Besonders der berufs- und freizeitbedingte PKW-Verkehr hat in unserem Landkreis stark zugenommen. Motorisierter Verkehr verbraucht jedoch viel wertvolle Naturfläche und fossile Energie, und trägt durch hohen CO2-Ausstoß in erheblichem Maß zum Klimawandel bei. Die Fachgruppe Mobilität will deshalb in vier Schritten eine nachhaltige Verkehrspolitik erreichen:

Erdwärmebohrung für ein EFH

mie im Landkreis, informiert die Gemeinden und die Öffentlichkeit über die Chancen und Risiken dieser Technologie und möchte als kompetenter Ansprechpartner die interkommunale Zusammenarbeit sowie eine koordinierte Planung und Umsetzung im Landkreis Starnberg unterstützen. Darüber hinaus berät die Fachgruppe Bauherren und Hauseigentümer rund um das Thema oberflächennahe Erdwärme und zum Thema Wärmepumpen. Wenn Sie Interesse an dieser spannenden Form der Energiegewinnung haben, dann stoßen Sie doch einfach zu uns!

Warmes Wasser durch Erdwärme

• Initiierung einer neuen Denkweise zur Mobilität – die bewusste Mobilität • Entwicklung von Konzepten für Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und motorisierte Bürger • Umsetzung der Konzepte mit und in den Gemeinden • Projektabschluss mit Auswertung und Übergabe Zentrales Element des Konzepts ist Information über und Werbung für eine

Der MVV-Bus verbindet die Gemeinden

bewusste, den Erfordernissen angepasste Wahl des Verkehrsmittels – z.B. Einbeziehen von Umweltverbund, Mitfahrzentrale oder Carsharing. Bewusste Mobilität heißt zudem überflüssige Wege einsparen. Und eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum könnte durch shared space erreicht werden, die gleichberechtigte Zuweisung von Verkehrsflächen an alle Verkehrsteilnehmer, wie es in manchen Städten schon realisiert ist. Ein Fuß- und Radwegebau ohne parallele Anbindung an Straßen ist ebenfalls vorstellbar. Planen Sie doch einfach mit!

Machen Sie mit!

www.energiewende-starnberg.de

Bauen und Sanieren 13

Zukunft Haus Der Energiestandard von Gebäuden sagt aus, wie groß der Energiebedarf eines Hauses pro Quadratmeter und Jahr ist. Der Energiebedarf wird vor allem durch die Bausubstanz des Gebäudes, die Haus- und Anlagentechnik inklusive der verwendeten Energieträger sowie das Nutzerverhalten beeinflusst. Ein guter energetischer Zustand eines Hauses sorgt nicht nur für ein gesundes und angenehmes Raumklima, sondern schont langfristig Geldbeutel und Umwelt.

Aktuelle Vorschriften Viele Wege führen heute zum Ziel eines energieeffizienten Eigenheims. Der Staat schreibt dabei nicht nur gewisse Mindest-Energiestandards vor, sondern fördert gleichzeitig energiesparendes Bauen und den Einsatz regenerativer Energien durch zinsgünstige Kredite und Zuschüsse. Energieeinsparverordnung (EnEV) Seit dem Jahr 2002 gilt in Deutschland die Energieeinsparverordnung (EnEV) als Nachfolgerin der Wärmeschutzverordnung (WärmeschutzV). Die EnEV regelt unter anderem auch den energetischen Mindeststandard für Neu-

bauten. Dabei bezieht sie die Effizienz der Heiztechnik mit ein und betrachtet diese gleichwertig zum Wärmeschutz. Dies bedeutet, dass mit einer effizienteren Heiztechnik die Wärmedämmung theoretisch reduziert werden kann. Doch kluge Bauherren werden beides tun: Auf optimale Dämmung achten und effiziente Heiztechnik auf Basis erneuerbarer Energien einsetzen und sich nicht mit dem Mindeststandard zufrieden geben. Denn inzwischen gibt es ausgereifte und tausendfach bewährte Energiesparhäuser (z.B. KfW 40- oder Passivhaus), die kaum mehr Energie verbrauchen und sich bald amortisieren (s. nächste Seiten). So sollte die Zukunft des Bauens auch im Landkreis Starnberg aussehen. Auch die EnEV trägt dieser Entwicklung Rechnung: Im Jahr 2008 beschloss die Bundesregierung die Überarbeitung der EnEV 2007 mit Neudefinition der Bezugswerte und Verschärfung der Anforderungen um 30 %. Die Verordnung tritt ab September 2009 in Kraft und entspricht dann dem KfW 60-Standard, bzw. KfW-Effizienz-Haus 70. 2012 soll eine weitere Verschärfung der EnEV um 30 % erfolgen, das entspräche dann dem heutigen KfW 40-Standard oder KfW-Effizienz-Haus 55.

Privathaus im Passivstandard in Herrsching

Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) Mit dem 2008 beschlossenen EEWärmeG wird für alle Neubauten ab 01.01.2009 der verbindliche Einsatz erneuerbarer Energien vorgeschrieben. Dies kann zum Beispiel geschehen durch: • Thermische Solaranlagen (mit EUPrüfzeichen „solar-keymark“). Sie müssen mindestens 15 % des gesamten Wärmebedarfs decken. Bei Ein- oder Zweifamilienhäusern reichen 0,04 m2 Kollektorfläche pro m2 Nutzfläche (die Nutzfläche ist nicht mit der Wohnfläche gleichzusetzen, sie liegt in der Regel um den Faktor 1,2 bis 1,35 höher), bei Mehrfamilienhäusern ab 3 Wohneinheiten genügen 0,03 m2 Kollektorfläche. • Mit Biomasseheizungen (z. B. Pellets oder Scheitholz) muss mindestens 50 % des Wärmebedarfes gedeckt werden. Auch hier sind Effizienzanforderungen zu beachten. • Wärmepumpen müssen ebenfalls 50 % des Wärmebedarfes decken. Die geforderten Mindest-Jahresarbeitszahlen liegen je nach Wärmemedium zwischen 3,3 und 4. Wer keine erneuerbaren Energien einsetzen will, kann alternativ andere klimaschonende Maßnahmen ergreifen:

Heizkosten im Einfamilienhaus: Vergleich saniert und unsaniert

Abb. modifiziert nach DENA

• Verbesserung der Dämmung (mindestens 15 % unter den vorgeschriebenen Werten der EnEV),

Bauen und Sanieren 14

• Versorgung durch Abwärme oder Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu mindestens 50 %, • Nutzung von Nah- oder Fernwärme, wenn die Wärme zu einem wesentlichen Teil aus erneuerbaren Energien (z. B. Geothermie) stammt. Die sicherlich höheren Baukosten werden durch teilweise kräftige Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen abgefedert (s. Fördermöglichkeiten, S. 56). Sie amortisieren sich aber auch durch die langfristig geringeren Heizkosten und machen Ihr neues Heim zukunftssicher. Wichtig: Bauwillige kommen ab 2009 nicht mehr ohne entsprechende Beratung und Berechnung aus, denn sowohl die neue EnEV als auch das neue EEWärmeG sind umfangreich und komplex, und die technischen Anforderungen können im Einzelnen sehr unterschiedlich ausgelegt werden. Wer einen kompetenten Energieberater hinzuzieht, ist also gut beraten (s. Energieberatung, S. 55).

Energiestandards und Neuerungen Beim Hausbau können verschiedene Energiestandards unterschieden werden. Ein moderner energetischer Standard zeichnet sich aus durch: • eine gute Dämmung der thermischen Außenhülle • einem U-Wert deutlich unter 0,30 W/ m2K – guter Standard beginnt heute bei 0,20 W/m2K • einer Wärmeschutzverglasung mit einem U-Wert von mindestens 1,1 W/m2K – besser noch darunter mit 0,6–0,7 W/m2K • eine moderne Heizungsanlage, kombiniert mit thermischer Solaranlage • minimale Wärmebrücken und Luftdichtheit der Gebäudehülle – ggf. eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Was aber steckt genau hinter den Begriffen Niedrigenergiehaus, Passivhaus, KfW 40- und KfW 60-Energiesparhaus?

Niedrigenergiehaus Der Begriff Niedrigenergiehaus ist gesetzlich nicht festgelegt. Darunter verstanden werden Häuser, die gegenüber dem konventionellen Neubau in besonders energiesparender Bauweise geplant und gebaut werden. Ein Haus wird z.B. als Niedrigenergiehaus klassifiziert, wenn es maximal 7 Liter Heizöl oder 70 kWh pro Quadratmeter und Jahr verbraucht, während konventionelle Neubauten 100-120 kWh verbrauchen. Die Gütegemeinschaft NiedrigenergieHäuser e.V. vergibt ein Qualitätszeichen für die Niedrigenergiebauweise, um Sicherheit für den energetischen Standard eines Hauses herzustellen. Infos unter www.guetezeichen-neh.de. Bedeutende Kennziffern zur Beurteilung der Energieeffizienz sind der so genannte (spezifische) Transmissionswärmeverlust, der sich aus dem Verhältnis der Gebäudeoberfläche und dem beheizten Volumen sowie der Qualität der thermischen Gebäudehülle ergibt, und der Jahresprimärenergiebedarf, der vor allem von der Haus- und Anlagentechnik abhängig ist. Zu den Niedrigenergiehäusern werden auch die so genannten Energiesparhäuser gezählt, die nach dem KfW 40- und KfW 60-Standard gebaut sind und neuerdings (seit Anfang 2009) als KfW-Effizienzhaus bezeichnet werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Effizienzhäuser mit zins-

Internet-Tipps: Weitere Informationen zu den Energiestandards finden Sie unter www.zukunft-haus.info www.passiv.de www.ig-passivhaus.de www.passivhausprojekte.de www.sonnenhaus-institut.de www.eza-allgaeu.de

verbilligten Darlehen (s. Fördermöglichkeiten). • Beim KfW-Effizienz-Haus 70 darf der Jahres-Primärenergiebedarf nicht mehr als 60 kWh pro m2 Gebäudenutzfläche und Jahr betragen, der Transmissionswärmeverlust muss 30 % unter dem in der bisher gültigen EnEV festgelegten Wert liegen. • Analog darf das KfW-Effizienz-Haus 55 nicht mehr als 40 kWh/m2 Jahres-Primärenergie benötigen und der Transmissionswärmeverlust muss den von der EnEV geforderten Höchstwert um 45 % unterschreiten. Der Nachweis muss über eine Berechnung und Bestätigung durch einen anerkannten Energieberater (BAFA) erbracht werden. Passivhaus Das Passivhaus zeichnet sich im Gegensatz zu Häusern in traditioneller

Der bauliche Standard eines Hauses ist wesentlich für den Primärenergiebedarf

ÜBERGREIFENDE KOMPETENZ IN TECHNIK UND BAUWESEN Die Herausforderungen der Zukunft an Wirtschaftlichkeit, Umwelt- und Energietechnik haben die Anlagen- und Gebäudetechnik zu einem komplexen, hochtechnisierten Aufgabengebiet werden lassen. Die System-Technik Vogl GmbH bereitet den Weg für effektive Ergebnisse. Mit individuellen, bedarfsgerechten Komplettlösungen reagiert das Unternehmen auf alle Kundenanforderungen mit höchster Effizienz. Ein systemübergreifend denkendes Team von insgesamt über 50 Spezialisten aus Technik und Bauwesen, davon rund ein Drittel hochqualifizierte Ingenieure, Meister und Techniker, garantiert Qualität und Termintreue. Das Unternehmen ist nach DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert.

&-&,5305&$)/*,t.43 Wir bieten Elektrotechnik in und um Ihr Gebäude, kompetente Planung und Beratung, Fachpersonal auf allen Ebenen und eine koordinierte Ausführung. Gebäudeautomation und die technischen Funktionen der Mess-, Steuer- und Regeltechnik müssen heute als ein integrierter Bestandteil der komplexen Informationsmanagement-Systeme verstanden und betrieben werden. Sie sind die Basis für optimale Funktionsabläufe unter den sich ständig ändernden Anforderungen in großen Gebäuden. Selbstverständlich liefern wir zu unseren Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung auch die Systeme für die Automatisierung.

BAUCONSULTING Neben Neubauten führt die System-Technik Vogl GmbH auch Gebäudesanierungen und Umbauten aus, bei denen die Baugewerke und die technische Gebäudeausrüstung optimal aufeinander abgestimmt werden.

1-"/6/(t"64'Ã)36/(t4&37*$& Auf modernster 3D-CAD-Basis werden Elektro- und Raumlufttechnik, Energie-, Wärme- und Sanitärausstattung gewerkeübergreifend in Gebäudepläne integriert, Schnittstellen optimiert und die Wirtschaftlichkeit gesteigert.

HEIZUN(tSANITÄR Energie wird weltweit knapper und teurer. Das Bestreben, mit geringerem Energieverbrauch den bestehenden Komfort aufrechterhalten oder verbessern zu können, ist deshalb eine primäre Forderung unserer Zeit. Moderne Heizungsanlagen versetzen Sie in die Lage, dieses Ziel zu erreichen.

Die Beherrschung innovativer Technologien, gerade im Bereich zukunftsorientierter Umwelttechnik und der Energieeinsparung garantieren bei der Ausführung und im Service ein Niveau für sämtliche technischen und wirtschaftlichen Ansprüche der Kunden.

Moderne Sanitärtechnik ist die Summe seiner Funktionen. Aus diesem Grund muss eine Sanitäranlage so funktionieren, wie man es erwartet: Präzise, problemlos, langlebig und vielseitig. Entscheidend für diese Faktoren sind die Wahl der richtigen Materialien und die fachgerechte Montage. -Ã'56/(t,-*."t,­-5& Moderne energieoptimierte Gebäude mit weitgehend luftdicht gebauter Gebäudehülle benötigen meistens eine Lüftungs- oder Klimaanlage. Mit einem hohen Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung, niedrigem Stromverbrauch und geringem Geräuschpegel ist sie eine wichtige Komponente für effiziente Gebäude.

System-Technik Vogl GmbH Am Anger 6 82237 Wörthsee/Etterschlag Fon +49 8153 88771 -0 Fax +49 8153 88771-0 www.vogl-unternehmen.de

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Bauweise dadurch aus, dass auf den Einsatz einer konventionellen Heizung gänzlich verzichtet werden kann, weil es einen besonders guten energetischen Standard aufweist. Entwickelt wurde das Passivhaus vom Passivhaus-Institut Darmstadt. Der Heizwärmebedarf beträgt maximal 15 kWh/m2a. Das entspricht einem Verbrauch von ca. 1,5 Liter Heizöl oder 1,5 m3 Erdgas pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Im Vergleich zu einem konventionellen Gebäude braucht ein Passivhaus bis zu 90 Prozent weniger Heizenergie. Da Passivhäuser mit Lüftungssystemen arbeiten, für die elektrische Energie benötigt wird, wurde der Jahresprimärenergiebedarf von der KfW auf 40 kWh/ m2a begrenzt.

weiße Wanne betoniert mit 20 cm dicker Perimeterdämmung. Durch die gute lückenlose Dämmung sind alle Oberflächen im Haus warm. Heiztechnik: Den Wärmebedarf von 13,6 kWh/m2a deckt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einem Anschlusswert von 900 W, diese erzeugt damit eine Wärmeleistung von ca. 3 bis 3,5 kW Wärme für Warmwasser und Heizung. Die Heizwärme wird mit 26 bis 28 °C über eine Wandflächenheizung verteilt. Bei Bedarf kann auch die Zuluft nachgewärmt werden.

Fakt ist, dass das Passivhaus schon heute wirtschaftlich ist. Die geringfügig höheren Baukosten (ca. 5-10 % – ggf. mehr, je nach Haus- und Anlagentechnik sowie verwendeten Baustoffen,) können durch die erzielte Energieeinsparung ab dem Tag des Einzugs gegengerechnet werden. Rechnet man die Fördermittel mit ein (zinsgünstige KfW-Kredite, Zuschüsse von Bund oder Kommune), kann ein Eigenheim im Passivhausstandard sogar günstiger als ein konventioneller Neubau sein. Informieren lohnt sich also!

Treppenraum im Gewerbegebäude

Selbstverständlich gibt es bei den Energiestandards viele weitere Abstufungen. Auch ein Null-Energie- bzw. Plus-Energiehaus ist möglich, das also entweder überhaupt keine externe Energie mehr beziehen muss oder sogar einen Energieüberschuss erwirtschaftet, mit dem durch Einspeisung ins öffentliche Netz Geld verdient werden kann.

Passiv-Wohnhaus

Darüber hinaus gibt es auch so genannte Sonnenhäuser, die Ihren Energiebedarf je nach Konzeption bis zu 100 Prozent durch Sonnenenergie decken können. Lassen Sie sich also beraten – und stellen Sie die Weichen dann richtig. Sie werden es nicht bereuen!

Passivhausbeispiele aus unserem Landkreis Auch im Landkreis Starnberg gibt es bereits mehrere Beispiele für Wohnhäuser und gewerbliche Gebäude, die nach dem Passivhausstandard errichtet wurden. Hier stellen wir Ihnen ein Passiv-Wohnhaus und ein Passiv-Gewerbegebäude vor.

Wohnhäuser in Passiv-Bauweise gibt es bereits jahrzehntelang, sie haben sich seither tausendfach bewährt. Das folgende Passivhaus etwa wurde 2004 in Herrsching errichtet. Das Konzept Rundum gut gedämmt und gedichtet: Ziegelwand, nur 17,5 cm stark, mit 26 cm Styropor-Außendämmung. Gesamt U-Wert der Wand 0,11 W/m2K. Dreifach verglaste Fenster mit einem U-Wert von 0,8 W/m2K. Wärmedach mit Zwischensparren- und Aufdachdämmung, U-Wert 0,09 W/m2K. Dämmung unter der Kellersohle mit 40 cm Glasschaumdämmung (Misapor). Kellerwände als

Eine kontrollierte Wohnraumbelüftung mit effizienter Wärmerückgewinnung sorgt ständig für neue, gefilterte Luft, für einen geringen CO2-Anteil und geruchsarme Frische in allen Räumen. Gerade in der kalten Jahreszeit entfällt so das regelmäßige Lüften über die Fenster, was zum einen oft sehr unbehaglich ist und wodurch zum anderen viel Energie verloren geht. In den Sommermonaten hilft die Lüftungsanlage, die Raumtemperatur angenehm zu halten. Die Südseite des Hauses fängt viel passive Solarwärme ein. Die schräg stehende Wintersonne kann tief in die Räume einstrahlen, während die Fenster durch die Vordächer und Balkone im Sommer verschattet werden und die dahinter liegenden Räume kühl bleiben. Das Resultat Wohngefühl: Die Bewohner schätzen die Temperaturgleichmäßigkeit, die angenehm frische Luft und die Lichttiefe tagsüber. Wenn es kalt wird, hält das Haus seine Wärme hocheffizient und kühlt nicht aus. Energiebilanz und Wirtschaftlichkeit: Eine Fotovoltaikanlage (9 kWp) auf dem Dach verdient (dank Einspeisevergütung) weit mehr, als im Haus an elektrischer Energie insgesamt verbraucht wird. Durch seinen geringen Energieverbrauch (ca. 6.000 kWh jährlich, das entspricht etwa 1,8 Litern Heizöl pro m2 und Jahr) ist das Passivhaus auch heute schon wirtschaftlich.

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Passiv-Gewerbegebäude Das vorgestellte Gewerbegebäude in Passivbauweise wurde 2003 im Gewerbegebiet Weßling errichtet. Die Bauherren wollten das neue Gebäude in einer zukunftsweisenden, energieeffizienten Bauweise erstellen, um die Betriebskosten zu minimieren, damit die Wettbewerbsfähigkeit der Firma zu sichern und um die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit und dem Preis von Energieträgern zu minimieren. Passiv-Gewerbegebäude in Weßling

Die Konstruktion Der Keller gehört nicht zur warmen Gebäudehülle. Hier liegt die Dämmebene zwischen dem kalten Keller und den beheizten Obergeschossen in der Kellerdecke. Die Außenwände sind Leichtständerwände, die mit Zelluloseflocken (Isofloc) ausgeblasen wurden. Auch das Dach ist zwischen den Sparren mit Isofloc und auf den Sparren mit einer zusätzlichen Dämmebene gedämmt. Die Fenster haben eine 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung. So ist die Dämmebene lückenlos rund um die warme beheizte Hülle gezogen. Der Baukörper ist bewusst kubisch gehalten ohne Vorund Rücksprünge. So wurde ein günstiges Verhältnis zwischen Außenfläche und beheiztem Volumen erreicht. Die Anlagentechnik Der sehr geringe Restwärmebedarf wird über eine kleine Gasheizung abgedeckt. Die kontrollierte Belüftung erfolgt über

eine Lüftungsanlage mit einer effizienten Wärmerückgewinnung. Über die Fenster wärmt die Wintersonne das Gebäude mit auf, während im Sommer eine Verschattungsanlage die Fenster abschattet und dafür sorgt, dass die Räume nicht überhitzen. Die Bauweise führt zu einem hohen Aufenthaltskomfort. Von Wänden und Fenstern wird keine Kälte abgestrahlt und es gibt keine unangenehmen Zugerscheinungen. Ein großer offener Treppenraum und die Erschließungswege für die einzelnen Büros und Produktionsräume in der Mitte des Gebäudes werden durch ein Oberlicht mit Tageslicht versorgt. Die offene Anlage und teilweise offenen Büros sorgen für eine gute Kommunikation unter den Mitarbeitern und für ein angenehmes Arbeitsklima.

Mit Wärmedämmung Energie sparen

- Ausgereiftes Dämmverfahren für Neubau, Altbau und Umbau - Garantiert fugendicht, hohlraumfüllend und setzungssicher - Sommerlicher Wärmeschutz, optimaler Kälteschutz im Winter - Hervorragender Schallschutz, über 50 Jahre Erfahrung, uvm. Haan - Bau - System, Dipl. Ing. (FH) Alfred Haan Drozzastr. 2, 82229 Seefeld, Tel.: 08152 / 782 64, Mobil: 0173 / 360 37 04 www.haan-daemmtechnik.de

Bau- und Betriebskosten Mit 1.200,– Euro/m2 Fläche liegen die Baukosten nicht höher als bei konventioneller Bauweise – jedoch liegt der Energieverbrauch für Heizung- und Warmwasser sowie für Strom und Anlagentechnik bei ca. 42 kWh/m2a. Für das 1000 m2 große Gewerbegebäude fallen pro Monat nur ca. 285,– Euro Betriebskosten an. Beide Passivhausbeispiele sind seit einigen Jahren „in Betrieb“ und haben bewiesen, dass die Passivhaustechnik hervorragend funktioniert. Die Nutzer fühlen sich sehr wohl, die Baukosten lagen nicht oder nur unwesentlich über denen für eine konventionelle Bauweise, während der Energieverbrauch dauerhaft niedrig ist.

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Webasto – Bauen für die Zukunft Auch in großen Bürokomplexen kann man unabhängig von fossilen Energieträgern sein. Wie das geht, zeigt das Beispiel des Unternehmens Webasto mit ihrem Energiekonzept für den Standort Gilching.

über dem KfW 60-Standard für Wohngebäude. Dies erfordert nur geringe Mehrinvestitionen als der für Industriegebäude gesetzliche Standard. Auch die technischen Einrichtungen bieten erhebliches Potenzial zur Einsparung laufender Kosten, wenn die Ausrüstung unter dem Gesichtspunkt der EnergieEffizienz erfolgt.

Bauen für die Zukunft

2. Trivalentes Heizen

Wie sieht das Energiekonzept für ein komplexes Bürogebäude aus, das auf einer Nutzfläche von 21.600 m2 Raum für Büros, Werkstätten und Versuchseinrichtungen für rund 400 Mitarbeitern bietet?

Prozessabwärme und Erdwärme Eine Besonderheit dieses Gebäudes sind Prüfstände, bei deren Betrieb Wärme frei wird. Diese Abwärme unterstützt im Winter die Heizung. Um die Wärme im Sommer abzuführen, ist eine ausgeklügelte Grundwasser- / Erdwärmenutzung erforderlich. Über 3 Förderbrunnen und 1 Schluckbrunnen zirkuliert Wasser, das ggf. überschüssige Wärme der Prüfstände aufnimmt, Gebäudedecken kühlt oder Wärmepumpen versorgt, die eine Niedertemperatur-Heizung erzeugen. Die Wärmepumpen erbringen zusammen eine Leistung von ca. 400 kW. Diese bzgl. Wirkungsgrad optimierten Aggregate leisten Arbeitszahlen von über 5 (d. h. pro kWh Strom für die Wärmepumpe liefern die Aggregate 5 kWh Wärme!). So werden über das Jahr hin-

Das Bürogebäude von Webasto

Webasto in Gilching zeigt, dass anspruchsvolle Energie-Ziele, wie z. B.: „bestes Raumklima ohne Klimaanlage“, oder „CO2-neutrale Energieversorgung“, auch unter den heute üblichen Zwängen der Wirtschaftlichkeit realisiert werden können. Das Energiekonzept des Gebäudes beruht auf 3 Säulen:

1. Energie sparen Beim Heizenergiebedarf liegt das Gebäude mit rund 70 kWh/m2a knapp

Semitransparente PV-Verglasung für Energie und Licht

weg der Kühlbedarf vollständig und der Heizenergiebedarf zu 30 % abgedeckt. Hackschnitzelheizanlage Der größte Teil der erforderlichen Heizund Prozesswärme wird von einer Hackschnitzel-Heizanlage erzeugt. Diese Anlage ist als Zwillingsanlage ausgeführt mit einer Leistung von 440 kW pro Heizkessel. Der Betrieb zweier redundanter Heizkessel und die Kombination mit insgesamt 22,5 m2 großen Pufferspeichern bieten Vorteile bzgl. Wirkungsgrad und Ausfall-/Wartungsintervallen.

3. Aktive Nutzung der Sonne mit Photovoltaik Das Gebäudesegment mit Eingangshalle und innerer Erschließung ist komplett mit Glas überdacht. In die gesamte Glasfläche von rund 1.150 m2 wurden spezielle semi-transparente Solarmodule integriert – Weltrekord für Bürogebäude! Diese Photovoltaikverglasung, die 10% des Sonnenlichts ins Gebäude einfallen lässt, hat eine installierte Leistung von rund 43 kWp. Damit werden im Jahr über 40.000 kWh an Strom erzeugt. Ein nennenswerter Teil des am Standort benötigten Stroms. Natürlich ist eine Photovoltaikverglasung teuerer als Standardglas plus Sonnenschutz. Aber dank der Einspeisevergütung haben die Solarmodule die Mehrkosten schon in ca. 6 Jahren wieder eingespielt. Ein weiterer schöner Nebeneffekt: Die silbergraue

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Rückseite der Module ist ein idealer Reflektor für die energiesparende indirekte Beleuchtung dieses Gebäudeteils.

Energiesparend Sanieren Sie brauchen zur Beheizung Ihres Einfamilienhauses oder Gewerbeobjektes jedes Jahr sehr viel Energie und die Kosten dafür steigen ständig? Es gibt Bereiche in Ihren Wohnräumen, die im Winter zugig und unbehaglich sind? Eine energetische Sanierung schafft hier Abhilfe.

Dämmen senkt den Energieverbrauch

Wärmeverluste ohne und mit Wärmedämmung

Quelle: DENA

Etwa ein Drittel des gesamten Energieverbrauches in Deutschland ist für die Beheizung von Gebäuden notwendig. Denn ungefähr 75 % aller Wohngebäude in Deutschland sind vor der 1. Wärmeschutzverordnung 1977 erbaut und teilweise erhebliche Energieverschwender. Hier besteht also ein großes Einsparpotenzial.

ringsten Baukosten. Aber auch kleinere Maßnahmen sparen Energie.

Auf lückenlose Dämmung achten

Vergleichen Sie selbst in der Tabelle die Energieverbräuche eines Einfamilienhauses derselben Größe, jedoch mit unterschiedlichem Dämmstandard, und Sie sehen, welches Einsparpotenzial im Gebäudebereich vorhanden ist!

Gesamtkonzept wichtig Eine in einem Zug durchgeführte umfassende energetische Sanierung hat das größte Einsparpotential und die ge-

Wärmebild

Quelle: Schärfl

Der erste Schritt ist daher ein definiertes Ziel, welchen Energiestandard das Haus nach den Arbeiten haben soll. Ein daraus entwickeltes Gesamtkonzept auch evtl. für die folgenden Jahre geplant, vermeidet eventuell Mehrkosten bei den Baumaßnahmen. Wichtig ist es, den Ist-Zustand des Gebäudes zu ermitteln. Je nach Alter und Bauweise sind die Schwachstellen sehr unterschiedlich. Eine ausführliche Energieberatung bei der das Gebäude genau untersucht wird, gibt Ihnen Hinweise, welche Arbeiten vordringlich sind und in welchen Schritten Sie die weitere Modernisierung realisieren können. Auch eine Gebäudethermografie ist oftmals hilfreich.

Ein 100 m2 großes Einfamilienhaus aus dem Jahr

In dem Sanierungskonzept für das Gebäude ist beschrieben, welche Bereiche des Gebäudes beheizt bzw. unbeheizt sind. Hilfreich ist es, in einer Schnittzeichnung die warme Gebäudehülle lückenlos einzuzeichnen. Bei niedrigen Außentemperaturen heizen wir unsere Wohnräume auf behagliche Temperaturen auf. Die Wärme geht über die Gebäudehülle (Wände, Dach, Keller, Fenster), verstärkt über Wärmebrücken in der Hülle (z. B. auskragende Balkonplatten, Fenster- und Türstürze, Geschoßdecken) und über Undichtigkeiten verloren. Um diese Wärmeverluste auf ein Minimum zu reduzieren, muss die Gebäudehülle nicht nur zur

verbraucht pro Jahr ca. Liter Heizöl

entspricht Verbrauch in kWh

1960, Standard ungedämmt bis schlecht gedämmt

3.700

37.000

1995, 3. Wärmeschutzverordnung

1.000

10.000

gültige EnEV 2007

700

7.000

Passivhaus

350

3.500

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Außenluft hin lückenlos gedämmt werden, sondern auch zu unbeheizten Räumen. Wintergärten sind seit vielen Jahren eine beliebte Wohnraumerweiterung. Beheizte Wintergärten geben jedoch aufgrund ihres hohen Verglasungsanteils erhebliche Energiemengen an die Umwelt ab. Bedenken Sie, dass auch durch eine sehr gute 3-fach-Verglasung in den langen Dunkelphasen im Winter sehr viel mehr Energie verloren geht als durch eine gut gedämmte Außenwand. Der Energiegewinn durch die Fenster ist im Winter vergleichsweise gering und im Sommer zu hoch. Unbeheizte, zum beheizten Gebäude abtrennbare Wintergärten, weisen jedoch eine positive Energiebilanz auf. Sie dienen als Pufferzone zwischen innen und außen und reduzieren so die Wärmeverluste des Gebäudes.

Dämmstoffe – ihre Wirksamkeit hängt in erster Linie von Zahl, Größe und Form der Poren ab und: Je geringer die Wärmeleitfähigkeit (Lamda-Wert), desto besser die Dämmung!

Worauf Sie achten sollten! Bauteile, die gedämmt oder ausgetauscht werden, sollten einen sehr hohen Dämmstandard aufweisen. Ein Dach, das Sie heute dämmen, wird mit einer Lebensdauer von 30-40 Jahren gerechnet. Sie müssen also weit in die Zukunft blicken. Welche Energieträger stehen uns dann noch zu welchem Preis zur Verfügung? Mit einem Dämmstandard, mit dem ihr Gebäude 40 kWh/m2a (das entspricht 4 l Heizöl) oder darunter braucht, müssen Sie sich weniger Sorgen darum machen. Wenn Sie Ihr Haus sehr gut dämmen, haben Sie (und Ihre Nachkommen) viele Vorteile: 1. geringere Betriebskosten 2. geringere Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Energieträgern 3. Erhalt der Bausubstanz 4. Wegfall von Schimmelbefall an Bauteilen 5. angenehme Oberflächentemperaturen und damit hohe Behaglichkeit 6. gesicherter Werterhalt Ihres Gebäudes. Außerdem werden Energieressourcen eingespart und die Umwelt geschont.

Unter Wärmedämmung versteht man alle Maßnahmen zur Reduzierung von Wärmeverlusten: • Außenwände, Dächer und Böden zu ungeheizten Räumen mit Dämmstoffen mit geringer Wärmeleitung versehen • luftdichter Einbau von Fenstern mit Wärmeschutzverglasung • Vermeidung von Wärmebrücken • Abdichten von Undichtigkeiten, um unkontrollierten Luftaustausch zu vermeiden. Dämmstoffe Es gibt eine große Auswahl an Dämmstoffen, die sich auf Grund ihrer Rohstoffe in organische und anorganische Materialien einteilen lassen. In beiden Hauptgruppen gibt es natürliche und synthetische Materialien. Abhängig von der Struktur wird dann in Faserdämmstoffe, Schäume und Granulate unterschieden. Die größte Produktvielfalt haben die organischen natürlichen Rohstoffe zu bieten.

Die wichtigsten bauphysikalischen Begriffe kurz erklärt: Baustoffklasse: Baustoffe sind aufgrund ihres Brandverhaltens einer Baustoffklasse zugeordnet. Die Brandschutzanforderungen an Bauteile sind in den Landesbauordnungen festgeschrieben. Für Gebäude mittlerer Höhe (Gebäudeklasse 4 ) gelten z.B. erhöhte Brandschutzanforderungen. Dampfdiffussionswiderstand: Maß für die Fähigkeit des Baustoffes, Wasserdampf durchzulassen. Ein geringer μ-Wert begünstigt ein schnelles Abtrocknen nach eingedrungener Feuchtigkeit. Als Vergleich: Material

μ-Wert

Holzfaser Polystyrol EPS Mineralfaser

5-6 40-100 1-2

Rohdichte: Die Masse des Baustoffes in kg/m3. Hohe Rohdichte bewirkt guten Schallschutz und vernünftigen sommerlichen Hitzeschutz (wichtig für Dachgeschosse).

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Als Vergleich: Material

Rohdichte Kg/m3

Holzfaser Polystyrol EPS Mineralfaser

150-270 30 20–160

Vorher

Spezifische Wärmekapazität: Energiemenge um 1 kg Baustoff um 1°C zu erwärmen. Ein hoher c-Wert bedeutet einen trägen Temperaturverlauf und damit einen guten sommerlichen Wärmeschutz. Als Vergleich: Material

c-Wert J/kg K

Holzfaser Polystyrol EPS Mineralfaser

1700-2100 1,5–2 840–1000

Wärmeleitfähigkeit: Wärmestrom durch 1 m2 Baustoff mit 1m Dicke pro Sekunde bei einem Temperaturunterschied zwischen innen und außen von 1K (entspricht 1°C). Niedrige h-Werte entsprechen einer geringeren Wärmeleitung und damit guten Wärmedämmeigenschaften. Als Vergleich: Material Holzfaser, je nach Material Polystyrol EPS Mineralfaser

Altbausanierung mit Außendämmung

Die Ökobilanz von Dämmstoffen, also der Energieaufwand der für die Herstellung, den Transport, die Verarbeitung etc. benötigt wird, ist schwierig zu erstellen, da viele sehr unterschiedliche Kriterien berücksichtigt werden müssen. Allgemein stellen Energiebilanzen fest, dass der erforderliche Energieaufwand zu Herstellung marktüblicher Dämmstoffe sich innerhalb weniger Monate bis zu 2 Jahren durch die Energieeinsparung amortisiert haben. Ökologische Baustoffe schneiden hier meist günstiger ab, die Grundstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen und die unproblematische Entsorgung sind sehr positiv zu werten.

h-Wert (W/mK) 0,04–0,06

Dämmung von Außenwänden

0,035–0,04 0,035–0,04

Die Dämmung von Außenwänden spart viel Energie ein und erhöht die Behaglichkeit in den Räumen. Die Oberflächen der Wände strahlen keine Kälte mehr ab und die Wärmeverteilung in den Räumen ist gleichmäßiger. Allein dieser Effekt bewirkt, dass die Raumtemperatur bei gleichem Wohlbefinden um 1°C gesenkt werden kann.

Achten Sie bei der Auswahl des Dämmstoffes auf die Dämmstoffetiketten mit dem Ü.

Bei einer Außendämmung werden Wärmebrücken überdämmt und Wärmeverluste von in den Außenwänden verlegten Heizungs- und Warmwasserleitungen reduziert. Das Anbringen einer Dämmung bietet Möglichkeiten, Fassaden neu zu gestalten. Bei denkmalgeschützten Fassaden ist die Maßnahme jedoch häufig nicht geeignet.

Nachher

Quelle: Schärfl

Vor dem Anbringen einer Außenwanddämmung ist einiges zu beachten: • Ist der Dachüberstand ausreichend? Dieser kann meist unproblematisch ohne große Eingriffe erweitert werden. • Regenfallrohre müssen versetzt werden. • auskragende Mauerscheiben oder Balkone müssen bedacht werden. • Fenster: – Werden diese erhalten, müssen sie Außen im Bereich der Leibung gedämmt werden, die Fensterbleche sollten auf alle Fälle erneuert werden. – Werden die Fenster erneuert, ist zu überlegen, deren Lage zur Dämmebene hin zu verändern, wodurch sie gut eingedämmt werden können. Nachteil ist allerdings, dass alle Fensterbretter und in Türbereichen auch die Bodenbeläge ersetzt werden müssen. • Eingangspodeste, Vordächer etc. müssen überdacht werden. • Die Dämmung sollte mindestens 0,5 m unter die Kellerdecke geführt werden, es sind also die Außenanlagen mit zu bedenken. Weit verbreitet ist das Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Hier wird der Dämmstoff direkt auf die bestehende Außenwand geklebt und gedübelt. Alter loser Putz muss vorher entfernt werden. Anschließend werden die Dämmplatten verputzt und gestrichen. Wärmedämmverputzsysteme müssen zugelassen

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Wärmebrücken, für die Detaillösungen erforderlich sind. Auch kühlen Warmwasserleitungen in den Außenwänden stärker ab als vor der Innendämmung.

sein, deshalb müssen Kleber, Dämmmaterial und Putz von einer Firma sein. Die Vorhangfassade ist eine weitere Möglichkeit, Außenwände zu dämmen. Hier wird meist eine Holzkonstruktion an der bestehenden Außenwand befestigt. Die Außenhaut kann eine Verkleidung aus Holz, Glaspaneelen oder Metall sein. In die Zwischenräume der Unterkonstruktion wird Dämmstoff eingebracht. Für beide Konstruktionen können auch ökologische Dämmstoffe problemlos eingesetzt werden. Die etwas geringere Dämmwirkung der Baustoffe kann durch 2 cm mehr Dämmdicke ausgeglichen werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit und damit der Trennbarkeit der Materialien bei deren späteren Entsorgung ist der Vorhangfassade der Vorzug zu geben. Die transparente Wärmedämmung ist eine weitere, jedoch teure Fassadendämmung. Durchsichtige Röhrchen vor einer dunklen Schicht leiten die Sonnenenergie an die dahinter liegende massive Außenwand, die diese speichert und an die Innenräume abgibt. Die Röhrchen sind so angelegt, dass die steil stehende Sommersonne die dunkle Fläche nicht erreicht, nur die Strahlung der tief stehenden Wintersonne trifft auf die Wand. Nähere Infos hierzu beim Fachverband Transparente Wärmedämmung unter www.umweltwand.de. Konstruktionen mit Vakuumisolierpaneelen (VIP) haben eine 10-fach bessere Wärmedämmeigenschaft als herkömmliche Dämmstoffe. Der Konstruktionsaufbau kann daher sehr dünn sein. Jedoch sind die VIP aufwändig in der Herstellung und sehr anspruchsvoll in der Verarbeitung. Dadurch ist die Dämmung mit VIP eine sehr teure Maßnahme, die aber in schwierigen Situationen, wo der Platz für einen dicken Dämmaufbau nicht vorhanden ist, eine Lösung darstellt. Außendämmungen haben große Vorteile gegenüber Innendämmungen. Jedoch gibt es Situationen, z.B. durch Vorgaben des Denkmalschutzes, die

Dämmputze bestehen im Wesentlichen aus einem Grundputz, dem Zuschlagstoffe wie z. B. Perlite zugesetzt sind. Sie haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,06-0,1 W/mK und liegen damit weit schlechter als herkömmliche Dämmmaterialien. Der Dämmputz müsste für die selbe Dämmwirkung ca. doppelt so dick sein wie ein WDVS, darf aber nur mit einer Dicke von 5-6 cm aufgetragen werden. Dämmputze sind daher keine geeignete Maßnahme, effizient etwas gegen Wärmeverluste zu unternehmen. Lassen Sie sich in jedem Fall von einem Fachmann beraten um das für ihre Situation richtige Dämmsystem und die richtigen Materialien zu wählen. Die Außenwanddämmung sollte ca. 0,5 m unter die Unterkante der unteren Geschossdecke reichen. Für diesen Sockelbereich muss eine Perimeterdämmung verwendet werden, weil diese wasserunempfindlich ist.

Quelle: BINE

diese Konstruktion zur einzigen Möglichkeit machen. Eine Innendämmung kann bei unsachgemäßer Ausführung oder falscher Materialwahl zu erheblichen Bauschäden durch Kondensation in der Konstruktion führen. Anschlüsse an Geschossdecken, Dachkonstruktionen, Fenster etc. müssen mit großer Sorgfalt ausgeführt werden. Die meisten Dämmstoffe benötigen eine innenliegende Dampfsperre, die auch bei der späteren Nutzung der Räume nicht durchbohrt werden darf. Es gibt jedoch auch Dämmmaterial wie Calcium-Silikat-Platten oder Lehmbauplatten, die Feuchtigkeit aus dem Raum aufnehmen und wieder abgeben können. Trotzdem bleiben im Bereich der Geschossdecken oder der einbindenen Innenwände

Dämmung von Dach und oberster Geschossdecke Durch das Dämmen der obersten Geschossdecke oder der Dachflächen können die Wärmeverluste über diese Bauteile auf 1/4 reduziert werden (s. Grafik). Das ist sehr viel. Aber Sie sparen mit einer Dämmung nicht nur Energie. Auch die sommerliche Hitze oder evtl. bestehender Umweltlärm wird mit dem richtigen Dämmstoff erfolgreich minimiert. Dämmen der obersten Geschossdecke Wird und soll auch in absehbarer Zeit der Dachraum nicht zu Wohnzwecken genutzt werden, ist die Dämmung auf der obersten Geschossdecke eine sehr wirtschaftlich Maßnahme. Dämmstoffe können eingeblasen (Zellulose) oder als Dämmplatten verlegt werden. Trittfeste

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Einzelraumregelung Wohlige Wärme ist im wahrsten Sinne des Wortes wertvoll. Das Heizen inklusive der Warmwasserbereitung schlägt im Gesamtenergieverbrauch mit immerhin 90 Prozent zu Buche. Auch wenn der Heizölverbrauch in den letzten Jahren von 17,75 auf etwa 15 l/m² gesunken ist, so sind die tatsächlichen Heizkosten dennoch höher als je zuvor. Und immer noch wird oft „nutzlos“ geheizt. Menschenleere Räume, unsachgemäßes Lüften, veraltete Techniken, unsauber arbeitende Thermostate – es gibt viele Ursachen dafür, dass „Heizgeld“ sprichwörtlich aus dem Fenster geworfen wird. Wahre Effizienz ist nur gegeben, wenn alle Faktoren des Heizsystems stimmig sind. Eines davon ist die Einzelraumregelung. Thermozyklus arbeitet mit einem Regelungsverfahren, das mit intelligentem Lernverhalten und sensiblen Reaktionen für komfortable Wärme sorgt, Energie einspart und dem Menschen die Kontrollarbeit und umständliches Regulieren von einzelnen Thermostaten abnimmt. Das System misst über farblich variable Raumgeräte die tatsächliche Temperatur und übermittelt sie per Funk oder BUS an die Zentraleinheit. Diese wiederum speichert die übermittelten Daten inklusive aller Schwankungen, die sich im Tagesverlauf oder durch die räumliche Situation ergeben. Jedes Öffnen von Fenstern oder Türen, das Anheizen des Kamins oder selbst Kerzenlicht wird wahrgenommen. Die Daten dienen der Berechnung des zu erwartenden Temperaturverlaufs und sorgen auf diese Weise dafür, dass die an den Raumgeräten eingestellte Wunschtemperatur konstant erhalten bleibt. Die Einheit „lernt“ mit regelmäßig wiederkehrenden Veränderungen umzugehen und reagiert in bisher nicht gekannter Weise vorausschauend und schnell. Raumdaten werden in Form von Mikroschwingungen gemessen, ausgewertet und permanent angeglichen. Die kontinuierliche Datenspeicherung arbeitet mit immerhin fünf Stellen hinter dem Komma, regelt in Echtzeit nach und ist hochgradig sensibel, was ihre Reaktionsfähigkeit angeht. Ansonsten nimmt sie nicht viel übel. Sie ist kinderleicht zu bedienen und wartungsfrei. Die Installation im Neubau ist völlig problemlos und mit jedem Heizsystem kompatibel. Im Altbau ergibt sich aufgrund der drahtlosen Informationsübermittlung eine superleichte Nachrüstung.

Jeder Installateur ist dankbar für die einfache Montagemöglichkeit des Systems, das aus vier Elementen besteht: der Zentraleinheit, dem Funkmodul, dem Raumsensor und dem Funkstellantrieb. Alle Komponenten gliedern sich um den Mikroprozessor, der die gewonnenen Daten verarbeitet und sie in Heiz- und Nichtheizperioden umsetzt. Dem Benutzer bleibt nur eine Aufgabe: Er muss seine Wohlfühltemperatur am Raumgerät oder der Zentraleinheit einstellen und eventuell die Dauer der Nachtabsenkung festlegen. Den Rest erledigt die „thermozyklische Einzelraumregelung“, wie sie korrekter Weise bezeichnet wird. „Im Schnitt kann die gewohnte Temperatur um ein bis zwei Grad gesenkt werden, ohne dass man frösteln muss“, so THZ-Vertriebsleiter Klaus Knapp. Geht man davon aus, dass pro Raum jede Gradabsenkung eine Einsparung bis zu sechs Prozent der Heizkosten bewirkt, so lohnt sich die Investition für die Einzelraumregelung. Vielen Nutzern reicht dank der intelligenten und schnellen Temperaturregelung eine Raumtemperatur von nur 20 Grad. Besonders effektiv und damit auch lukrativ wird der Einsatz in Kombination mit den bekanntlich eher langsamen Fußbodenheizungen. Selbst hier überwindet die thermozyklische Einzelraumregelung die Trägheit des Systems und führt zu einem stets angenehmen Raumklima. Ebenso werden andere Heizaggregate wie Radiatoren, Wand- oder Deckenheizungen geregelt. Die THZ-Regelung arbeitet mit der Raumtemperatur als Informationsquelle unabhängig von dem „Verursacher“ der Temperatur. Sie arbeitet auch unabhängig von allen verwendbaren Energien, ob Öl, Holz, Wärmepumpe oder Solarzelle. Die Einzelraumregelung ist für jedes Gebäude nutzbar und nützlich. Ob in modernen Appartements mit unterschiedlichen Wohnebenen, in kleinen oder großen Wohnhäusern, in Schulen, Bürogebäuden oder Werkstätten ebenso wie in altehrwürdigen aber schlecht heizbaren Domizilen, das thermozyklische, autoadaptive System arbeitet zuverlässig und sorgt für einen bequemen Wohlfühlfaktor mit Einspareffekt. Selbstverständlich kann sie auch für reversible Systeme (Kühlen) eingesetzt werden.

Temperatur einstellen und wohlfühlen

Und ein weiterer Vorteil für den Nutzer ist die Ausbaufähigkeit des Systems. Man startet mit Funk oder Draht und kann später neue Räume mit Draht oder Funk ergänzen. Einfachste Bedienung, Komfort, Energieersparnis und Wirtschaftlichkeit sind keine Gegensätze mehr.

Kontakt: ThermoZYKLUS GmbH & Co. KG Postfach 1105 D-82131 GAUTING Tel.: 089 / 89 55 623-0 Fax.: 089 / 89 55 623-29 [email protected] www.thermozyklus.com

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Materialien oder Konstruktionen sollten den Bereich des Dachraumes begehbar halten. Dampfbremsen oder Dampfsperren sind nicht erforderlich und die Verlegung der Dämmung ist evtl. auch in Eigenleistung möglich. Um die EnEV 2009 zu erfüllen, ist eine Dämmstoffdicke von ca. 16-20 cm erforderlich. Wir empfehlen Dämmstoffdicken von 20 cm oder mehr, zumal höhere Dämmstoffstärken oft nur mit geringen Mehrkosten verbunden sind. Dämmen der Dachschrägen Hier sollte in einem ersten Schritt der Dachstuhl überprüft werden. Gibt es Feuchteschäden an Holzbalken? Ist die Dimensionierung der Sparren ausreichend, um die Last einer Dämmung mit tragen zu können? Ist eine wasserführende Ebene, also Schalung und evtl. Dachpappe vorhanden oder sieht man von innen die Dachlattung und Ziegel? Ist es erforderlich, die Dachdeckung zu erneuern? Daraus ergibt sich der neue Dachaufbau. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten um keine Bauschäden durch Kondensation in der neuen Dämmebene zu bekommen. Bei einer Vollsparrendämmung wird der Zwischenraum zwischen den Sparren mit Dämmmaterial versehen. Eine Dämmstoffdicke von mindestens 20 cm wäre wünschenswert. Sparren haben in der Regel jedoch nur eine Höhe von ca. 16 cm. Muss die Dacheindeckung nicht erneu-

ert werden, kann eine durchgehende Dämmebene innen unter den Sparren angebracht werden. Das hat den Vorteil, dass die Sparren, die eine gewisse Wärmebrücke darstellen, mit gedämmt werden. Nachteil ist aber, dass Stehhöhe verloren geht. Muss die Dachdeckung erneuert werden, kann die Vollsparrendämmung noch mit einer Aufdachdämmung kombiniert werden. Sparen Sie auch hier nicht an der Dämmstoffdicke. Dämmstärken bei der Dachdämmung von 24-30 cm sind im Neubaubereich heute fast Standard. Bei einer Aufsparrendämmung bleibt der Dachstuhl von innen sichtbar. Die Dämmung wird nach Entfernung der alten Dacheindeckung auf die Sparren gelegt. Mit vorgefertigten großen Dämmelementen kann viel Zeit gespart werden. Auf der Innenseite der Dämmschicht brauchen Sie je nach Dachaufbau ein spezielles Windpapier oder eine Dampfsperre, die ein Eindringen feuchter Luft aus dem Innenraum verhindert und einen luftdichten Anschluss an angrenzende Bauteile, Gauben, Fenster, Kamine etc. ermöglicht. Eine Dampfsperre muss lückenlos verlegt sein und darf nicht beschädigt werden. Hier ist große Sorgfalt geboten, da Luft, die aus dem Innenraum in die Dämmung gerät, dort abkühlt und kondensiert. Bauteile können feucht und auf Dauer zerstört werden, die Dämmstoffe verlieren ihre Dämmeigenschaften.

Ingenieurbüro für Bauwesen Planung - Beratung - Bauleitung

Für jede dieser beschriebenen Konstruktionen sind auch Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz. Lassen Sie sich wegen des Dachaufbaus und der Materialwahl von einem Fachmann beraten.

Kellerdeckendämmung Um den Dämmmantel lückenlos um Ihr Haus zu schließen, müssen Kellerdecken zu unbeheizten Kellerräumen gedämmt werden. Wärmeverluste zum Keller hin werden entscheidend reduziert und die Erdgeschossdecke ist nicht mehr fußkalt. Meist sind Kellerräume niedrig und die Dämmstärke richtet sich nach den baulichen Gegebenheiten. Dämmplatten aus Polystyrol mit Wärmeleitzahlen von ca. 0,025 erreichen mit Dämmstärken von 8 cm schon eine sehr gute Dämmwirkung. Die Dämmplatten werden von unten an der Kellerdecke befestigt. Im Bereich von an der Decke abgehängten Rohrleitungen kann man meist mit dünneren Dämmplatten zwischen Decke und Rohren dämmen. Warmwasserleitungen werden im Idealfall mit eingedämmt. Kellerzwischenwände wirken in der Decke wie Wärmebrücken und können zur Abminderung von der Decke nach unten mit 50 cm hohen Platten gedämmt werden. Auch eine Dämmung auf der Kellerdecke ist denkbar, wenn in den Erdgeschossräumen die Bodenaufbauten sowieso erneuert werden müssen. Beachten Sie, dass Abgänge in unbeheizte Keller von den beheizten Wohnräumen abgetrennt sein sollten.

Sebastian Bartl Dipl.Ing. (FH)

Erneuerung der Fenster

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Fenster bringen vor allem Licht ins Haus und sie prägen den Charakter des Hauses. Durch Fenster kommt auch Wärme in die Räume. Schlechte Fenster verlieren aber leider viel mehr

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Wärme als sie gewinnen. Sollten Ihre Fenster schlecht schließen und lästige Zugluft den Aufenthalt in Fensternähe unbehaglich werden lassen, sollten Sie über eine Fensteraufarbeitung oder eine Fenstererneuerung nachdenken. Fensteraufarbeitung Gut erhaltene Holzfensterrahmen können, wenn sie stark genug sind, mit einer Wärmeschutzverglasung versehen werden. Auch eine Nut für Dichtungsgummis kann eingefräst werden. Ist im Anschluss auch eine Außenwanddämmung angedacht, sollte die Überprüfung der alten Fenster besonders kritisch ausfallen. Fensteraustausch Fenster sollten Wärmeverluste minimieren und luftdicht schließen und eingebaut sein. Es gibt heute hochdämmende Scheiben mit Metallbedampfung und Edelgasfüllung mit 2- und 3-Scheibenverbund. Beim Fenster stellt der Rahmen den Schwachpunkt dar. Aber auch hier gibt es große Qualitätsunterschiede. Es gibt Rahmen mit Kerndämmung, die besonders gut sind. Trotzdem sollte der Rahmenanteil möglichst klein sein. Sprossen stellen immer auch eine energetische Schwächung des Gesamtfensters dar. Wählen können Sie zwischen Kunststoff, Metall und Holz als Rahmenmaterial, wobei Holzrahmen einer regelmäßigen Pflege bedürfen. Der U-Wert gibt Auskunft über die Dämmeigenschaften des Fensters. Dabei gibt es einen U-Wert für die Verglasung Ug, den Rahmen Uf und den für Sie wichtigen Wert für das gesamte Fenster den Uw-Wert. Ein Uw von 1,2 W/m2K ist heute unterer Standard bei Fenstern. Passivhausfenster mit kerngedämmten Rahmen und 3-Scheibenverglasung erreichen U-Werte von 0,70,8 W/m2K. Mit so guten Fenstern gibt es keine Zugerscheinungen mehr, auch bei großen Verglasungen nicht. Der Einbau der Fenster muss mit geeignetem Dichtstoff und Klebebändern luftdicht und zum Innenraum hin

Handwerker beim Dämmen der Heizkörpernischen

dampfdicht erfolgen. Bauschaum ist als Abdichtung ungeeignet. Vorsicht: Der Einbau neuer Fenster in schlecht gedämmtes Mauerwerk kann zu Feuchte- und Schimmelschäden führen. Auch aus diesem Grund lohnt sich die gleichzeitige Modernisierung von Fenstern und Fassade. Dabei sollte auch über ein geeignetes Lüftungskonzept für das gesamte Haus nachgedacht werden.

Wohnraumlüftung Mit dem Einbau neuer Fenster wird das Haus luftdicht, ständige Zugerscheinungen und unnötige Energieverluste gehören der Vergangenheit an. Genau deshalb ist es aber wichtig, auf ausreichende Lüftung zu achten, um die entstehende Feuchtigkeit kontrolliert nach außen zu transportieren. Ansons-

Internet-Tipps: www.zukunft-haus.info www.naturdaemmstoffe.info

ten drohen Schimmelprobleme oder Bauschäden. Die einfachste Lösung ist die Fensterlüftung. Auf was Sie dabei achten sollten (ausreichende Stoßlüftung etc.), finden Sie im Kapitel Energiespartipps (Seite 45). Als Alternative zur Fensterlüftung sorgen Lüftungsanlagen für ausreichenden und zugleich sparsamen Austausch der Raumluft. Einfache Abluftsysteme tauschen zwar die verbrauchte Raumluft gegen frische Zuluft aus, die Wärme der Raumluft wird aber dabei nicht mehr genutzt. Empfehlenswerter sind zentrale oder dezentrale Komfortlüftungen mit Wärmerückgewinnung. Bei diesen Systemen können zum Teil über 90 % der in der verbrauchten Luft enthaltenen Wärme über Wärmetauscher zurück gewonnen werden. Die sehr Strom sparenden Ventilatoren der Anlage brauchen im Vergleich dazu vernachlässigbar wenig Energie. Komfortlüftungen werden bei Passivhäusern, Energiesparhäusern und auch immer öfter bei Sanierungen eingesetzt. Kommt eine kontrollierte Wohnraumlüftung nicht in Frage, sollte über Fenster mit speziellen Lüftungsöffnungen nachgedacht werden.

Erneuerbare Energien 26

Energiequelle Sonne Die Sonne ist ein nahezu unerschöpflicher Energielieferant. In nur 30 Minuten liefert sie theoretisch genug Energie, um den gesamten derzeitigen Jahresbedarf der Menschheit zu decken – und das kostenlos! Doch in der Praxis wird die Sonnenenergie noch viel zu wenig genutzt. Dabei gehört der Landkreis Starnberg mit einer jährlichen Sonnenscheindauer von etwa 1.750 Stunden zu den von der Sonne verwöhnten Gebieten in Deutschland – hervorragende Voraussetzungen also für eine verstärkte Nutzung von Solarenergie, gleich ob Solarthermie (= Warmwasser und Heizungsunterstützung) oder Photovoltaik (= Solarstrom).

Solarthermie – die Sonne als Wärmequelle Solarwärmeanlagen sind ein wichtiger Baustein einer zukunftsfähigen, das heißt umweltfreundlichen, preisgünstigen und unabhängigen Wärmeversor-

gung. Deshalb wird ihr Einsatz auch vom Staat gefördert. Und das Schöne ist: Bei fast allen Häusern ist eine Installation von Sonnenkollektoren möglich. Im Prinzip ganz einfach Eine Solarwärmeanlage besteht im wesentlichen aus dem Kollektorfeld, einem Speichersystem, dem Solarkreis (geschlossener Rohrkreis zwischen Kollektoren und Speicher) und der Regelung/Solarstation. Sonnenkollektoren absorbieren die solare Wärme und geben diese Wärme an ein Wärmeträgermedium ab. Dieses wird über ein Rohrsystem zum Solarspeicher gepumpt, erwärmt dort das Wasser im Speicher und strömt abgekühlt zu den Kollektoren zurück. Solange nutzbare Wärme in den Kollektoren zur Verfügung steht, hält der Regler die Pumpe in Betrieb. Wenn der solare Wärmevorrat im Speicher aufgebraucht ist, liefert die Heizung die fehlende Wärme nach. Die Solaranlagen arbeiten vollautomatisch und können verhältnismäßig einfach in vorhandene Warmwasser- und Heizungssysteme eingebunden werden. Kollektoren als Sonnenfänger Es gibt unterschiedliche Kollektortypen. 90 Prozent der Solaranlagen werden mit Flachkollektoren gebaut. Sie bestehen aus einem flachen, wärmegedämmten Gehäuse mit einer hagelsicheren Glasabdeckung. Die innere schwarze Oberfläche (der Absorber) absorbiert die gesamte einstrahlende Sonnenwär-

me und erhitzt das darunter liegende Rohrsystem. Über eine frostsichere Wärmeträgerflüssigkeit wird die Wärme dann in den Solarspeicher transportiert. Flachkollektoren sind robust und kostengünstig (200-500 EUR/m2). Bei Vakuum-Röhrenkollektoren sind die wärmeaufnehmenden Metallröhrchen in Glasröhren untergebracht. Durch ein Vakuum in den Röhren werden die Wärmeverluste reduziert. Deshalb erzielen Vakuum-Röhrenkollektoren höhere Wirkungsgrade als Flachkollektoren. Allerdings ist auch der Preis deutlich höher (500-900 EUR/m2). Bei Schrägdächern werden Solarkollektoren meist über die Dachplatten gesetzt (Aufdachmontage) oder gleich ins Dach integriert (Indachmontage). Auf Flachdächern von Häusern, Garagen oder Pergolen lassen sich die Module mit entsprechenden Gestellen einfach aufstellen. Als Fassadenmodule sollten sie in die gesamte Gebäudegestaltung integriert werden. Selbst im Garten ist die Installation von Kollektoren denkbar und vom Gesetzgeber erleichtert worden. Jedoch sollte bedacht werden, dass die Leitungsführung zum Wärmespeicher nicht zu lang ist und sehr gut gedämmt werden muss, um Wärmeverluste gering zu halten. Nur Trinkwasser oder auch Heizung Einfache Solarwärmeanlagen werden meist nur zur Erwärmung des Trinkwassers verwendet. Während der Som-

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mermonate schaffen sie das alleine, im Winter heizt die Heizung nach. Übers Jahr stammen so typischerweise 60 bis 70 Prozent der Energie zur Trinkwassererwärmung von der Sonne. Je nach Kollektortyp sind hierzu 1 bis 1,5 m2 Kollektorfläche je Bewohner sinnvoll. Zusätzlich lassen sich mit dem solarerwärmten Wasser oft auch Wasch- und Spülmaschinen betreiben (Vorschaltgerät zur Temperaturregelung nötig) – so sparen Sie zusätzlich Strom für das Aufheizen des Wassers. Zunehmend werden jedoch größere Solarwärmeanlagen installiert. So genannte Kombianlagen können zusätzlich zur Trinkwassererwärmung auch einen Teil des Heizwärmebedarfs für Ihr Haus abdecken, vor allem im Herbst und im Frühjahr. Je nach Dämmstandard des Hauses werden so typischerweise 20 bis 30 Prozent des gesamten Wärmebedarfs solar erzeugt. Es gibt aber auch bereits „Sonnenhäuser“, die ihren Wärmebedarf zu 100 Prozent mit Solarwärme decken.

Solarthermie – Sonnenwärme für heißes Wasser

PV-Anlage auf einem bayerischen Einfamilienhaus

Herzstück Solarspeicher Die gewonnene Wärme muss natürlich gespeichert werden, um sie dann bei Bedarf abrufen zu können. Hierzu dienen entsprechende Solar- oder

Quelle: EnBW

Pufferspeicher, die in ihrer Größe auf die Kollektorfläche abgestimmt sein müssen. Gut gedämmt verlieren sie nur wenig Wärme pro Tag. Der technische Fortschritt im Bereich der Speicher- und Regelungstechnik war in den letzten Jahren enorm. Moderne Schichtenspeicher und intelligente Regelungen nutzen die Sonnenenergie inzwischen wesentlich besser aus als noch vor einigen Jahren. Ein moderner Pufferspeicher als zentrales Element einer jeden Heizung bietet aber noch weitere Vorteile: Durch das große Speichervolumen von mehreren hundert Litern bis zu mehreren Kubikmetern Wasser kann auch der angeschlossene Heizkessel wesentlich effektiver arbeiten, denn durch die erheblich längeren Laufzeiten verbrennt er immer mit optimalem Wirkungsgrad. Gegenüber dem ständigen „Stop an Go“ üblicher Heizanlagen und dem damit verbundenen ständigen Kaltstart lassen sich allein dadurch 10 bis 20 Prozent Energie einsparen, auch der Schadstoffausstoß ist deutlich geringer. Nicht zuletzt halten Sie sich mit einem modernen Pufferspeicher auch in Zukunft alle Optionen offen. Denn egal welche Energie Sie später einmal nut-

Erneuerbare Energien 28

zen wollen, er lässt sich mit allen Wärmequellen kombinieren. Sonne macht unabhängig Klar, eine Solaranlage kostet zunächst einmal Geld (je nach Größe meist zwischen 4.000 und 13.000 Euro). Aber dann liefert sie Ihnen die Energie kostenlos und umweltfreundlich ins Haus – jahrzehntelang. Sie gewinnen damit ein Stück Unabhängigkeit gegenüber steigenden Energiepreisen und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und einer sicheren Energieversorgung. Deshalb gilt: Egal ob Neubau oder Modernisierung, der Einbau einer Solarthermieanlage sollte in jedem Fall mit bedacht werden. Sie werden es nicht bereuen. Lassen Sie sich beraten! Übrigens: Für Solaranlagen gibt es derzeit attraktive Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen, die Ihnen die Entscheidung sicherlich erleichtern. Steigen also auch Sie ein ins Solarzeitalter!

Photovoltaik – Aus Licht wird Strom Mit Photovoltaik ist die Erzeugung von elektrischem Strom aus Sonnenenergie gemeint. Dank dieser Technik kann jeder sein eigenes Kraftwerk auf´s Dach bauen – umweltfreundlich und auch

Heizung

finanziell rentabel. Hunderte von Beispielen allein im Landkreis Starnberg zeigen, wie es geht. So funktioniert´s In Solarzellen, meist aus Silizium, werden durch Licht positive und negative Ladungsträger freigesetzt (Fotoeffekt). Dadurch wird Gleichstrom erzeugt, der direkt Motoren antreiben oder Akkus aufladen kann. Soll der Solarstrom auch zum Betrieb mit 230 Volt Wechselspannung genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist („verkauft“) werden, wird ein Wechselrichter benötigt, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Sauber und zuverlässig Die solare Stromerzeugung erfolgt geräuschlos, ohne Ausstoß von Schadstoffen und ohne Verbrauch fossiler Energien. Und das zuverlässig Tag für Tag. Denn mit einer Lebensdauer von über 30 Jahren sind Solarmodule eine ausgereifte und nahezu verschleißfreie Technik. Deshalb garantieren die meisten Hersteller mindestens 80 Prozent der maximalen Modulleistung auch noch nach 25 Jahren. Dabei erwirtschaftet eine Photovoltaik-Anlage die zu ihrer Herstellung benötigte Energie in nur zwei bis vier Jahren – unterm Strich auch eine hervorragende Energiebilanz.

Wetter) von drei Faktoren ab: Dachausrichtung, Dachneigung und mögliche Verschattung. Übers Jahr ist der Stromertrag am höchsten, wenn die

Internet-Tipps: www.solid.de Solar-Informations- und Demonstrationszentrum www.waerme-von-der-sonne.de Kampagne für Solarwärme Aktuelle Informationen rund um die Solarwärme finden Sie in der STARSOLAR-Infomappe Nr. 1 des Landratsamtes.

Ist das Dach geeignet? Der Ertrag einer Photovoltaikanlage hängt neben der Technik (und dem

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Module direkt nach Süden und in einer Neigung von ca. 30 Grad montiert sind. Doch auch bei einer Abweichung von der optimalen Ausrichtung vermindert sich die Stromausbeute nur geringfügig (z. B. Süd/West-Ausrichtung = ca. 5 % Verlust). Das Gleiche gilt auch für die Dachneigung. Großen Einfluss hat dagegen eine Verschattung der Solarmodule z. B. durch Bäume, Gauben, Kamine oder Nachbargebäude. Denn aufgrund der internen Verschaltung der Module kann bereits die Abschattung eines kleinen Teils die Leistung der Solarstromanlage deutlich reduzieren. Vergessen Sie auch nicht, die statische Eignung und den baulichen Zustand Ihres Daches zu checken. Die Dacheindeckung sollte so gut in Schuss sein, dass die nächsten 20 Jahre keine größeren Reparaturen anstehen. Geld verdienen mit Solarstrom Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), hat sich die Stromerzeu-

gung mit Photovoltaikanlagen zu einer umweltfreundlichen und gleichzeitig sicheren Geldanlage entwickelt. Denn das EEG garantiert dem Betreiber für den ins öffentliche Netz eingespeisten Strom 20 Jahre lang eine gesicherte Einspeisevergütung. Für „übliche“ Anlagen (Dachmontage bis 30 kW) sind das derzeit 43,01 Cent je Kilowattstunde (kWh), für größere Anlagen gibt es entsprechende Abschläge. Auch für eigengenutzten Solarstrom gibt seit kurzem eine Vergütung (derzeit 25,01 Cent/kWh). Da zukünftig mit weiter sinkenden Modulpreisen gerechnet wird, ist im EEG für die nächsten Jahre auch eine Degression der Einspeisevergütung festgelegt. So gibt es z. B. für Solaranlagen, die erst 2010 in Betrieb genommen werden, eine um 8 Prozent geringere Vergütung. Zur Finanzierung von Photovoltaikanlagen werden auch zinsgünstige Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) angeboten, so dass kein Eigenka-

solarinseln

SYSTEMHAUS FÜR SOLARTECHNIK

Wir sind der Spezialist für Solarstromanlagen auf Ein- und Mehrfamilienhäusern Landwirtschaftlichen Wohn- und Nutzgebäuden Gewerbeimmobilien und Industriedächern Gebäuden von Städten und Gemeinden sowie im Freiland Kramerbergweg 2 82319 Starnberg Tel.: 08151-4468852 Fax 08151-965999993 www.solarinseln.de [email protected]

Solaranlagen auf dem Dach – PV und Solarthermie

pital eingesetzt werden muss. Nähere Infos: www.kfw-foerderbank.de. Richtwerte und Tipps Die Größe von Solarstromanlagen wird meist in Kilowatt Spitzenleistung (kWp)

solarinseln – das Systemhaus für Solartechnik im Landkreis Starnberg, bietet neben der Planung und der Errichtung von Solaranlagen ein umfassendes Dienstleistungs- und Serviceangebot aus einer Hand. Das Systemhaus ist kompetenter Ansprechpartner für alle Familien, Landwirte, Unternehmen und Gemeinden, die von der wirtschaftlichen Nutzung der Solarenergie profitieren möchten. Kunden, die über keine geeigneten Dachflächen verfügen, bietet das Systemhaus Beteiligungen an Photovoltaikanlagen auf angemieteten Dachflächen im Landkreis an. Das Dienstleistungs- und Serviceangebot umfasst neben der kostenlosen Beratung und Angebotserstellung, die Abwicklung aller Formalitäten mit dem örtlichen Versorgungsnetzbetreiber, sowie die Finanzierung und Versicherung der wertvollen Anlagen. Darüber hinaus gewährleistet das Systemhaus bei größeren Anlagen durch permanente Anlagenüberwachung den ordnungsgemäßen Betrieb und dauerhaft hohe Erträge.

Erneuerbare Energien 30

Solarenergie wird immer beliebter Drei Viertel der Haus- und Wohnungseigentümer sind laut einer FORSA-Umfrage von diesem Jahr davon überzeugt, dass sich das Heizen mit Erneuerbaren Energien sehr oder eher lohnt. Die überwältigende Mehrheit wünscht sich auch, dass Strom ausschließlich regenerativ erzeugt wird. Die Solarenergie nimmt jedoch vor allen anderen Energieträgern eine Spitzenstellung ein. Laut einer repräsentativen Umfrage des Allenbach Instituts zur Energiezukunft in Deutschland ist die Sonne für 74 % die Wunschenergiequelle der Zukunft. Funktionsschema einer PV-Anlage

angegeben. 1 kWp entspricht dabei etwa einer Modulfläche von 8 bis 10 m2 und erzeugt in unserer Region jährlich etwa 1.000 kWh Strom. Die Kosten je kWp Anlagenleistung betrugen 2008 je nach Montageaufwand 4.000 bis 5.000 Euro netto. Da der Betreiber von netzeinspeisenden Photovoltaikanlagen als Unternehmer gelten, erhalten sie vom Finanzamt die bezahlte Mehrwertsteuer wieder erstattet. Deshalb wird üblicherweise mit Nettokosten kalkuliert. Auch die im EEG genannten Einspeisevergütungen sind Nettovergütungen. Die richtige Größe einer Photovoltaikanlage hängt vor allem von der geeigneten Dachfläche und Ihrem Geldbeutel ab: Auf privaten Gebäuden besitzen Photovoltaikanlagen in der Regel Leistungen zwischen 1 und 5 kW, aber auch größere Anlagen finden zunehmend Verbreitung.

Und sie entwickelt sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig: Allein in den Handwerksbetrieben der Solarbranche waren 2007 schon 20.000 Menschen beschäftigt. Im Jahr 2008 arbeiteten insgesamt bereits 74.400 Menschen im Solarbereich, und im Jahr 2020 wird die Branche über 200.000 Arbeitsplätze bereitstellen. „Kernkraft und erneuerbare Energien passen nicht zusammen.“ (Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, April 2009)

Tipp: Holen Sie mindestens zwei – besser mehrere detaillierte Angebote ein. Achten Sie auch auf ausreichende Erfahrung des ausführenden Fachbetriebs und lassen Sie sich diese ggf. durch Referenzen nachweisen. Hilfe kann auch das RAL-Gütezeichen Solar bieten. Informationen finden Sie unter www.gueteschutz-solar.de. Alternative: Bürger-Solarkraftwerke Nicht jeder, der Solarstrom erzeugen möchte, hat ein eigenes oder geeignetes Dach zur Verfügung. Als Alternative bieten sich hier so genannte BürgerSolarkraftwerke an. Dabei stellt meist die Kommune eine große geeignete

Dachfläche zur Verfügung, auf der dann Bürgerinnen und Bürger ihre „gemeinsame“ Solaranlage errichten. Aber auch Gewerbebetriebe können Ihre Mitarbeiter/-innen an einer Solaranlage auf dem Firmendach beteiligen. Solche Modelle haben sich inzwischen in vielen Gemeinden bewährt – denn

neben den Vorteilen für unsere Umwelt schaut dabei meist eine durchaus rentable Rendite heraus. Eine aktuelle Übersicht über Bürgersolaranlagen und aktuelle Beteiligungsmöglichkeiten im Landkreis Starnberg finden Sie unter www.energiewende-sta.de.

Erneuerbare Energien 31

Sonnenstrom für Seefeld Die Umsetzung der Energiewende ist in Seefeld in vollem Gang: Bürgermeister, Gemeinderäte und Agenda-Aktive sind sich einig, dass nur ein gelungener Mix aus regenerativen Energien sowie Effizienz- und Einsparmaßnahmen zum Erfolg führt. Dazu zählt auch die Photovoltaik.

Ein idealer Standort ist wichtig Nachdem ein Unternehmer Interesse an der Errichtung einer solchen Anlage bekundet hatte, fiel die Wahl zum Bau einer photovoltaischen Freiflächen-Anlage auf die Höhenrainer Wiesen in der Tiefenbrunner Rinne, eine von eiszeitlichen Gletschern geschaffene Schotterebene zwischen zwei Moränenzügen nordöstlich von Seefeld in der Gemarkung Unering. Dort herrschen ideale Standortvoraussetzungen für die solare Stromerzeugung. Auf einer bis dahin landwirtschaftlich genutzten Fläche von ca. 76.300 m2 konnte so in eine vorbildliche Photovoltaik-Anlage mit 20.600 Modulen und einer Nennleistung von 3 MW realisiert werden, die seit dem Frühjahr 2008 Solarstrom ins öffentliche Netz einspeist. So werden im Prinzip ca. 1.000-1.500 Seefelder Haushalte mit erneuerbarer elektrischer Energie versorgt und zugleich jährlich 2.100 Tonnen CO2 eingespart.

Internet-Tipps:

Genehmigung nötig?

www.solarstromerzeung.de www.photovoltaikforum.de Gutes Forum zu allen Fragen rund um den Solarstrom www.sfv.de Solarförderverein Deutschland www.dgs.de Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie

• Grundsätzlich sind alle Solaranlagen (Sonnenkollektoren und Photovoltaikmodule) in oder an Dach- und Fassadenflächen mit einem parallelen Abstand von 15 bis 20 cm verfahrensfrei (d. h. keine Baugenehmigung notwendig). Für Anlagen, die diesen Abstand überschreiten, gilt eine Verfahrensfreiheit bis zu einer Größe von 9m2. Generell genehmigungsfrei sind aufgeständerte Anlagen auf Flachdächern.

Aktuelle Informationen rund um die Photovoltaik finden Sie in der STARSOLAR-Infomappe Nr. 2 des Landratsamtes.

• Gebäudeunabhängige Solaranlagen brauchen bei einer Höhe bis zu 3 m und einer Länge bis zu 9 m keine Baugenehmigung. • Solaranlagen auf Denkmälern sind immer erlaubnispflichtig, die Erlaubnis ist bei der Unteren Denkmalschutzbehörde im Landratsamt Starnberg über die Gemeinde zu beantragen. Die Verfahrensfreiheit entbindet nicht von der Einhaltung der öffentlichrechtlichen Vorschriften (z. B. Abstandsflächenrecht) und der örtlichen Bauvorschriften (Bebauungspläne, Ortssatzungen). Gemeinde oder Landratsamt beraten Sie gerne.

Klima, Natur- und Landschaftsschutz im Einklang

ständerten Modulen die Schafe grasen und über eine Erweiterung der Anlage in interkommunaler Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Weßling wird bereits nachgedacht.

Das Projekt ist insofern einzigartig in Deutschland, als dass es zusätzlich zur überbauten Nutzfläche eine ebenso große Ausgleichsfläche von über 7 ha ausweist und die Anlage vorbildlich mit heimischen Pflanzen begrünt wurde, so dass sie künftig in der Landschaft kaum wahrnehmbar sein wird. Die Photovoltaikanlage, die keine Bodenversiegelung bewirkt, liegt zudem in einem wichtigen Wassereinzugsgebiet und trägt so auch dazu bei, das Grundwasser zu schützen. Künftig sollen unter den aufge-

3 MW Leistung – die PV-Freiflächen-Anlage in Seefeld

Quelle: Villing

Erneuerbare Energien 32

zeichen „Blauer Engel“, achten Sie beim Kauf auf diese Kennzeichnung.

Holzpellets – ein hochwertiger Brennstoff

Biomasse für behagliche Wärme Biomasse ist gleichermaßen zur Erzeugung von Elektrizität, Wärme und Kraftstoffen geeignet. Sie ist der Alleskönner unter den erneuerbaren Energien. Und sie ist klimafreundlich, denn bei Ihrer Nutzung wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie zuvor beim Aufbau der Biomasse aus der Luft gebunden wurde. Gerade zum Heizen erlebt Holz derzeit eine Renaissance, egal ob als Holzpellets, Hackschnitzel oder Scheitholz. Attraktive Fördermöglichkeiten erleichtern Ihnen die Entscheidung.

Effizient und umweltfreundlich Die energetische Nutzung von Biomasse hat in Bayern eine lange Tradition. Und sie wird in Zukunft wieder einen größeren Anteil zu unserer Energieversorgung leisten, denn die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die klaren Umweltvorteile und die hohe Versorgungssicherheit aus heimischen Landen sprechen für sich. Egal ob zur Heizung von Einfamilienhäusern oder ganzen Wohngebieten, zur Stromerzeugung oder als Treibstoff fürs Auto – für alle Einsatzbereiche stehen inzwischen moderne Techniken mit hoher Energieeffizienz zur Verfügung. Holzpellets Pellets sind genormte, zylindrische Presslinge mit etwa 6 mm Durchmesser und 20 mm Länge. Sie bestehen aus unbehandelten Holzresten (Sägemehl,

Hobelspäne, Waldrestholz etc.), die getrocknet, zerkleinert und unter hohem Druck gepresst werden. Als Bindemittel dient das im Holz enthaltene Lignin. Mit Holzpellets können Zentralheizungen, aber auch Einzelöfen im Wohnraum betrieben werden. Sie werden üblicherweise lose per Tankwagen angeliefert und über Schläuche in den Lagerraum geblasen, sind aber auch als Sackware erhältlich. Wichtig ist, dass die Pellets trocken gelagert werden, z. B. im ehemaligen Tankraum, einem Pellet-Gewebesilo oder in einem Erdtank. Pelletsheizungen stehen herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen in punkto Komfort in keiner Weise nach. Denn die Pellets werden vollautomatisch vom Lagerraum über eine Förderschnecke oder ein Saugrohr zum Brenner befördert. Auch Zündung, Dosierung und Verbrennungssteuerung erfolgt automatisch. Holzpellets verbrennen CO2-neutral und schadstoffarm. Der Feinstaubausstoß ist im Vergleich zu anderen (ungeregelten) Holzfeuerungsanlagen minimal. Achten Sie aber auf qualitativ hochwertige Pellets (hohe Dichte, geringe Restfeuchte, geringer Abriebwert), die Sie an der Zertifizierung nach DINplus oder ÖNORM M7135 erkennen. Pelletskessel sind eine ausgereifte und zuverlässige Technologie. Inzwischen werden auch hier die ersten Brennwertgeräte am Markt angeboten. Für besonders emissionsarme und effiziente Holzpelletskessel gibt es das Umwelt-

Hackschnitzel Für größere Gebäude (z.B. Wohnanlagen) oder wenn das Holz schon vorhanden ist (z. B. in einem landwirtschaftlichen Betrieb) bietet sich eine Holz-Hackschnitzelheizung an, da Hackschnitzel derzeit wohl der mit Abstand günstigste Brennstoff auf dem Markt ist. Zwar ist die Anlagentechnik teurer als bei herkömmlichen Heizungen, Durch die Heizkostenersparnis rechnen sich die Mehrkosten aber bei größeren Heizungen rasch. Für eine emissionsarme Verbrennung ist es wichtig, das richtige Holz zu verwenden. Nicht geeignet ist z. B. verschmutztes, morsches oder nasses Holz. Auch hier erfolgt der Betrieb der Heizung weitgehend vollautomatisch. Scheitholz Auch Scheitholz-Zentralheizungen erreichen mittlerweile hervorragende Wirkungsgrade und erfordern je nach Auslegung des Pufferspeichers nur noch alle 1 bis 3 Tage eine manuelle Beladung des Kessels. Achten Sie beim Kauf auf

Energiebilanz positiv Weil Biomasse „gleich um die Ecke“ wächst und die Aufbereitung relativ einfach ist, haben biogene Energieträger eine sehr gute Gesamtenergiebilanz. So werden bei Holzhackschnitzeln etwa 2 % der im Brennstoff enthaltenen Energie für deren Gewinnung aufgewendet, bei Holzpellets sind es gerade einmal 5 %. Im Vergleich dazu beträgt dieser Wert bei Heizöl über 10 %. Zum Energiegehalt: Der Heizwert von 2 kg Holzpellets entspricht etwa einem Liter Öl oder einem Kubikmeter Gas. Bei luftgetrocknetem Scheitholz benötigt man etwa 3 kg, um einen Liter Öl zu ersetzen.

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Internet-Tipps: Weitere Infos zur Bioenergie finden Sie unter www.bio-energie.de Fachagentur nachwachsende Rohstoffe www.carmen-ev.de Centrales Agrar-Rohstoff-Marketingund Entwicklungs-Netzwerk e.V. www.depv.de Deutscher Energie-Pellets-Verband www.holzpellets-boerse.de www.bafa.de Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle www.holzundpellets.de Biomasse – eine klimafreundliche Energiequelle

einen modernen Holzvergaserkessel mit Leistungs- und Feuerungsregelung. Pufferspeicher und Solaranlage Ein ausreichender Pufferspeicher ist bei Scheitholz-Zentralheizungen unumgänglich. Aber auch bei Pellets- oder Hackschnitzelheizungen sollte nicht auf einen Pufferspeicher verzichtet werden, da die Anlage dann wesentlich effizienter und sauberer betrieben werden kann. Darüber hinaus lässt er sich hervorragend mit einer Solaranlage zur Heizungsunterstützung kombinieren – und macht Sie damit noch ein Stück unabhängiger. Technische Skizze einer Pelletheizung

Unser Tipp: Holzheizungen werden durch den Bund und einige Kommunen im Landkreis gefördert. Dabei setzen die Förderbedingungen hohe Anforderungen an Effizienz und Sauberkeit. Eine Liste der förderfähigen Kessel (zu finden unter www.bafa.de) bietet somit Sicherheit für einen guten Mindeststandard. Scheitholz ist ein heimischer Energieträger

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Energieversorgung mit Holz in Krailling Holz ist gespeicherte Sonnenenergie und ein heimischer, nachwachsender Rohstoff. Es ist ein idealer Energieträger für Heizung und Warmwasser. Die Gemeinde Krailling setzt deshalb auf Holz: klimaneutral und biosolar.

Hackschnitzelheizkraftwerk im Gewerbepark KIM Den Anfang machte die Gemeinde mit dem Biomasseheizwerk für die Kraillinger Innovations-Meile – kurz: KIM. Auf dem Standort einer ehemaligen Pionierkaserne im Kreuzlinger Forst entstand Ende der 90er Jahre mit der KIM ein attraktiver Gewerbestandort, dessen Energieversorgung mit einem innovativen und zugleich ökologischen

Gesamtkonzept realisiert wurde: einem Biomasseheizkraftwerk. Es erzeugt seitdem die Grundlastenergie der KIM mit einer Gesamtleistung von 3.600 kW. Als Energieträger für die zwei Biomassekessel werden Holzhackschnitzel eingesetzt, die direkt aus dem Wald kommen und in einem Hackschnitzelsilo mit 800 m2 Fassungsvermögen gelagert werden. Das Besondere an diesem Heizkraftwerk ist die Abgaskondensation zur Nutzung der Abwärme, die den Wirkungsgrad der Anlage erhöht und zugleich zur Minimierung der Feinstaubemissionen beiträgt, indem dem Rauch Rußpartikel entzogen werden. Ein an die Abgasanlage angeschlossener Stirling-Motor – das ist ein Heißgas-Motor – erzeugt aus den Abgasen des Biomassekraftwerks zusätzlich Strom. Das Biomasse-Heizkraftwerk der KIM deckt über ein Nahwärmenetz nicht nur den kompletten Bedarf an Heizwärme und

Das Waldhackschnitzel-Heizkraftwerk der KIM in Krailling

Warmwasser der vielen Betriebe ab, sondern versorgt diese auch mit Elektrizität – der erzeugte Überschuss wird ins regionale Stromnetz eingespeist. Die Anlage wird von der Südwärme AG betrieben, Kontaktdaten finden Sie unter www.suedwärme.de.

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Holzpellet-Heizcenter für kommunale Gebäude Die positiven Erfahrungen mit dem Biomassekraftwerk und das Ziel, die Energiewende weiter konsequent voranzutreiben, haben die Gemeinde Krailling veranlasst, auch ein „Bio-Pellet-Heizcenter“ zur Versorgung wichtiger kommunaler Liegenschaften zu errichten. In den Heizraum der Alten Schule wurde ein Pellet-Heizkessel mit daneben liegendem Brennstoffbunker (ehemaliger Öltankraum) eingebaut. Mit dieser Anlage werden nun Schule, Rathaus, Turnhalle, Bürgertreff und Kinderhort mit Heißwasser und Wärme versorgt. Durch die vollständige Verbrennung und Wärmrückgewinnung ist das Kraillinger Bio-Pellet-Heizcenter sauber, kostengünstig und klimaschonend, es fördert die heimische Land- und Forstwirtschaft und schafft regionale Arbeitsplätze.

Biogas – lokale Strom- und Wärmequelle Für den normalen Hausbesitzer ist das Thema Biogas zwar weniger relevant, dennoch gewinnt die Energieerzeu-

gung aus Biogas auch im Landkreis Starnberg zunehmend an Bedeutung. Deshalb hier ein kurzer Überblick zum Thema: Biogas entsteht bei der Vergärung von organischen Materialien (z.B. Gülle, Mais, Bioabfälle) unter Luftabschluss (anaerob). Dieser biologische Zersetzungsprozess wandelt die organische Biomasse hauptsächlich in die Bestandteile Methan, Kohlendioxid und Wasser um. Das Endprodukt ist das brennbare Biogas, das je nach Methananteil einen Energiegehalt von 5 bis 7 kWh je Kubikmeter Gas hat. Biogas wird vor allem zur dezentralen gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung in Blockheizkraftwerken genutzt (Kraft-Wärme-Kopplung). Ca. 4.000 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von rund 1.400 MW produzieren derzeit in Deutschland Strom und Wärme. Die meisten Biogasanlagen (ca. 1.500) stehen in Bayern. In jüngster Zeit gewinnt die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität und die Einspeisung ins Erdgasnetz zunehmend an Bedeutung. Die Biogastechnologie bietet zudem

wesentliche Umweltvorteile: Statt organische Reststoffe nur zu entsorgen, kann in Biogasanlagen daraus Energie erzeugt werden. Die im Substrat gebunden Pflanzennährstoffe bleiben im Biogasprozess erhalten und stehen im Gärrest als wertvoller organischer Dünger zur Verfügung. Damit trägt die Biogastechnik auch dem Gedanken der umweltgerechten Kreislaufwirtschaft und der dezentralen Abfallverwertung Rechnung.

Geothermie – unendlich viel Energie In unserem Planeten steckt ein nahezu unerschöpflicher Energievorrat unter der Oberfläche. Je tiefer man nämlich in die Erde eindringt, desto heißer wird es. Bei uns in Mitteleuropa nimmt die Temperatur um etwa 3 °C pro 100 Metern Tiefe zu, im Erdkern ist es bis zu 6.500 °C heiß. Dieser Energievorrat aus dem Erdinneren kann angezapft und zur Energiegewinnung genutzt werden.

Tiefengeothermie und Erdwärme Man unterscheidet die oberflächennahe Geothermie und die Tiefengeothermie. Die oberflächennahe Erdwärme nutzt das Temperaturangebot im Bereich unterhalb der Erdoberfläche bis ca. 400 m insbesondere zum Heizen von Einzelgebäuden in Verbindung mit einer Wärmepumpe und einem Pufferspeicher. Man kann den Untergrund aber auch direkt als Quelle für Klimakälte nutzen und spart dabei aufwendige Kälteerzeugung. Typische Systeme zur Erdwärmegewinnung sind Erdkollektoren, Erdwärmesonden, Erdwärmekörbe, Grundwasserbohrungen oder neuerdings auch erdberührte Betonbauteile, so genannte „Energiepfähle“.

Unendlich viel Energie

Biogasanlage – Fermenter (Reaktor) mit typischer Gashaube zum Sammeln des Methan-Gases

Die Energiequelle in tiefen Gesteinschichten, die Tiefengeothermie, liegt

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entweder in Form von heißem Wasser (hydrothermale Aquifere), als Heißdampf oder als heißes, trockenes Tiefengestein (Hot-Dry-Rock) vor. Die Nutzung der im tieferen Untergrund gespeicherten Erdwärme ist grundsätzlich über zwei Arten möglich: • Hydrothermale Energiegewinnung (2 Tiefenbohrungen zur Nutzung von Heißdampf/Heißwasservorkommen) • Hot-Dry-Rock-(HDR-)Verfahren (petrothermale Geothermie; Erzeugung künstlicher Risse oder Aufweiten natürlicher Rissflächen und Herstellen einer hydraulischen Verbindung zwischen mindestens zwei Bohrungen) Mit den heute bekannten Ressourcen der hydrothermalen Geothermie könnten etwa 29 % des deutschen Wärmebedarfs gedeckt werden, mit denen der oberflächennahen Geothermie – der Erdwärme – noch einmal etwa 28 %. Unter der Fläche der Bundesrepublik steht soviel Energie zur Verfügung, dass wir uns damit für ca. 10.000 Jahre komplett mit Strom und Wärme versorgen könnten.

Unter unserem Landkreis brodelt es Tiefengeothermie bedeutet bei uns im bayerischen Alpenvorland Energiegewinnung aus der heißen, Tiefenwasser führenden Kalksteinschicht aus Malmkarst. Im südbayerischen Molassebecken, in dem auch der Landkreis Starnberg liegt, befindet sich das heiße Wasser in einer Tiefe zwischen ca. 1.500 und 4.000 Metern, die Temperaturen liegen etwa zwischen 85 °C und 135 °C. Dieser Wärmestrom ist ständig und zuverlässig vorhanden und kann daher unabhängig von Jahreszeiten, Wetter und Klima, Tag und Nacht mit technischen Methoden zur thermischen und elektrischen Energiegewinnung und Wärmeversorgung genutzt werden. • Das heiße Wasser wird mittels einer Förder- bzw. Injektionsbohrung angezapft. Nach dem Entzug von Wär-

Der Landkreis Starnberg ist ideal für Geothermie!

me mittels Wärmtauscher wird das Wasser durch eine zweite Bohrung (Reinjektions- oder Verpressbohrung) in mindestens 2 km Abstand in dieselbe Schicht zurückgeführt. • Die Stromerzeugung funktioniert, je nach Anlagentyp, schon bei Temperaturen ab 100 °C. Mittels einer Kältemittel-Dampfturbine wird in einer ORC- oder Kalina-Anlage Strom erzeugt und ins Stromnetz eingespeist. • Bei niedrigeren Wassertemperaturen oder im Anschluss an die Stromerzeugung kann die Wärme mit Wärmetauschern entzogen und in ein Nahwärmenetz eingespeist werden, das öffentliche und private Gebäude mit heißem Brauchwasser und Heizwärme versorgt.

Heißes Wasser – Energie aus der Erde Quelle: Villing

Vorteile und Risiken der Tiefengeothermie Tiefengeothermie ist vor allem für größere Kommunen ab 10.000 Einwohnern und/oder Gemeinden mit gewerblichen Großabnehmern interessant. Es kann sich aber auch lohnen, wenn sich Gemeinden zum gemeinsamen Bau und Betrieb eines Geothermieheizkraftwerks entschließen. So können die Bürger und Gewerbebetriebe permanent, umweltfreundlich und kostengünstig mit Wärme und Strom versorgen werden. • Die Energie steht ständig zur Verfügung und ist unabhängig von Wind oder Sonnenschein. • Der Energievorrat ist schier unerschöpflich und strömt aus dem Erdinneren ständig nach. Deshalb wird Geothermie auch als regenerative Energiequelle angesehen. • Es entsteht kein CO2 im Gegensatz zur Verbrennung von Öl, Gas oder Biomasse. • Die Betriebskosten sind niedrig, es fallen keine Brennstoffkosten an. Die Erdwärme gibt es gratis. • Der Flächenbedarf ist klein im Gegensatz zur Solar- und Wasserkraftwerken.

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Internet-Tipps: www.das-energieportal.de www.geothermie.de www.erdwaerme-heizung.biz www.geothermie-zentrum.de Weiterführende Literatur: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Bayerischer Geothermieatlas, Stand 9/2004

Geothermie könnte eine wichtige Säule für unsere Energieversorgung werden

Die potenziellen Risiken beim Bau und Betrieb einer Tiefengeothermie-Anlage sind eher gering: • Das geologische Risiko, dass die Temperatur und/oder die Ergiebigkeit des Thermalwassers geringer als erwartet sind, lässt sich durch die Auswertung von vorhandenen seismischen Untersuchungen von Erdöl- und Erdgasexplorationsfirmen reduzieren. Des Weiteren sind Stimulierungsmaßnahmen, wie Ablenkung der Bohrung oder Säuerung möglich. • Das bohrtechnische Risiko einer Havarie der Bohranlage liegt in der Regel beim Bohrkontraktor. • Die anlagentechnischen Risiken, wie z.B. Gasgefährdung und Korrosion, sind im südbayerischen Molassebecken gering.

Lohnt sich die Tiefengeothermie? Tiefengeothermie ist nicht billig. Die Investitionskosten für ein Geothermie Heizwerk bzw. Heizkraftwerk liegen inklusive Vorplanungen und Bohrungen im zweistelligen Millionenbereich. Hinzu kommen noch die Kosten für ein Nahwärmenetz. Aber die Investitionen

lohnen sich, denn man gewinnt Versorgungssicherheit über Jahrzehnte mit preiswerter Energie- und staatliche Förderungen können ebenfalls in Anspruch genommen werden!

Ökologisch sinnvolle Kombination – Kraft-WärmeKopplung und Nahwärmenetz Sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht ist die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung, KWK) von Vorteil, man spricht dann von einem Heizkraftwerk. Beim Wärmetransport ist in jedem Fall ein Nahwärmenetz gegenüber dem Transport von Latentwärme mittels LKW zu bevorzugen – schließlich führt der mobile Wärmetransport zu verstärktem Verkehr, unnötigem Verbrauch von fossilen Brennstoffen und durch die notwendigen Lagerflächen auch einem erheblichen zusätzlichen Flächenbedarf.

Damit eine Geothermie-Anlage solide finanziert und das Risiko gut verteilt werden kann, ist eine Kooperation der Kommunen mit einem Investor sicher sinnvoll. Dabei sind verschiedene Varianten denkbar: Entweder liegen die Bohrrechte bei der Kommune, dann kann ein Investor für die Bohrung und die Errichtung des Kraftwerks oder für die Finanzierung des Nahwärmenetzes eingebunden werden. Oder ein Investor hält selbst einen Claim und ist vorrangig an der Stromerzeugung interessiert, weil die Stromeinspeisung besonders lukrativ ist, dann braucht er die Kommune als zuständigen Partner für Bau und Betrieb eines Nahwärmenetzes. Der Betrieb einer Geothermieanlage ausschließlich zur Stromerzeugung ist indes Verschwendung von Ressourcen. Die Kommune sollte daher auf jeden Fall frühzeitig ihren Wärmebedarf analysieren und in die Planung und Umsetzung des Nahwärmenetzes einsteigen, um bei Fertigstellung der Bohrung gleich mit der Wärmelieferung beginnen zu können. Erfolgreiche kommunale Geothermieprojekte wurden bereits u.a. in Erding, München-Riem, Pullach und Unterhaching realisiert, weitere Bohrungen werden derzeit abgeteuft. Etwa 100 Bohrrechte sind in Bayern bereits reserviert und an Kommunen oder Investoren vergeben, die mit dem Bau von Geothermiekraftwerken tätig werden wollen.

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Wärmepumpen Die Wärme der Sonneneinstrahlung wird täglich auf ganz natürliche Weise gespeichert: im Erdreich, im Wasser und in der Luft. Wärmepumpen können diese Umgebungswärme nutzen und damit zum Beispiel unsere Häuser heizen. Doch nicht überall ist dieses Heizsystem sinnvoll und wirtschaftlich. Hier gilt es, einige wichtige Voraussetzungen zu beachten.

Energie aus der Umwelt Heizungen mit Wärmepumpen sind eigentlich eine altbekannte und technisch ausgereifte Technik, die bereits seit über 30 Jahren im Einsatz ist. Eine Wärmepumpen-Heizung besteht aus einer Wärmequelle (z. B. Wasser, Erde,

Luft), der Wärmepumpe selbst, einem Speicher und dem Wärmeverteilsystem im Haus (z. B. Fußbodenheizung). Die Wärmepumpe entzieht der Wärmequelle Energie und kühlt diese dabei um einige Grad ab. Die dabei gewonnene Energie wird auf ein höheres Temperaturniveau „gepumpt“, so dass sie zum Heizen und zur Warmwasserbereitung verwendet werden kann. Wie das funktioniert, zeigt die Grafik auf der gegenüberliegenden Seite. Die Wärmepumpe wird meist mit Strom betrieben. Inzwischen sind aber auch Gas-Wärmepumpen auf dem Markt. Wie viel externe Energie für den Betrieb nötig ist, hängt stark von den Rahmenbedingungen Ihres Hauses und Ihres Heizsystems ab. Nur wenn die Voraussetzungen passen, ist eine Wärmepumpe auch eine gute Lösung:

Voraussetzungen müssen passen Die Effizienz und Umweltfreundlichkeit des Wärmepumpensystems ergibt sich aus dem Faktor der eingesetzten Energie zum Betrieb der Wärmepumpe und der erzeugten nutzbaren Wärme. Man spricht dann von der sog. Jahresarbeitszahl. Gute Systeme erzielen eine Leistungszahl von 4 und mehr, das bedeutet bei einer Stromwärmepumpe, dass 1 kWh Strom benötigt wird, um 4 kWh Wärme zu erzeugen. Um dies zu erreichen, müssen alle Komponenten des Wärmepumpensystems fachgerecht aufeinander und auf den energetischen Zustand des Gebäudes sowie die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt werden. Das heißt, die Wärmequelle sollte ganzjährig möglichst gleichmäßige Temperaturen liefern

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und das Gebäude sollte einen deutlich besseren Dämmstandard als nach der gültigen Energieeinsparverordnung haben. Ebenso sollte die Wärme im Haus durch eine Flächenheizung (z.B. Fußboden- oder Wandheizung) verteilt werden, um Vorlauftemperaturen für die Heizung nicht über 30-35°C zu erzielen. Für die Brauchwassererwärmung empfiehlt sich die Kombination mit einer Solaranlage und ausreichend dimensioniertem Pufferspeicher. Stimmen die Rahmenbedingungen nicht, kann sich eine Wärmepumpe sehr schnell zu einer teuren und umweltschädlichen Heizung entwickeln. Eine neutrale Beratung ist unbedingt anzuraten, um unnötig hohe Kosten und Umweltbelastungen zu vermeiden. Eine Felduntersuchung von in Betrieb befindlichen Wärmepumpenanlagen nimmt sehr kritisch Stellung zu den von den Herstellern versprochenen Arbeitszahlen. Den Jahresbericht über die Untersuchung finden Sie auf unserer Internetseite www.energiewende-sta.de.

Erprobte Methoden für die Erdwärmenutzung Grundwasser Hier wird das Grundwasser als Energiequelle genutzt. Selbst an kältesten Tagen beträgt die Temperatur des Grundwassers zwischen 8 und 12 °C.

Wissenswert: Sicherheit für Kunden und Planer: Mit dem Internationalen Gütesiegel Erdwärmesonden werden europaweite einheitliche Standards zur korrekten Einbringung von Erdwärmesonden in den Untergrund festgelegt. Darüber hinaus gibt es auch Gütesiegel für Wärmepumpen und Installateure. Infos dazu unter www.waermepumpe.de

Funktionsschema einer Wärmepumpe

Über einen Entnahme- oder Förderbrunnen wird dem Grundwasser die Wärme entzogen. Dafür wird ein Brunnen (Entnahmeoder Förderbrunnen) gebaut, der die Wärmepumpe mit Wasser versorgt. Die Wärmepumpe entzieht dem Wasser Energie über ein Kältemittel und wird dann anschließend über einen zweiten Brunnen (Schluckbrunnen) dem Erdreich wieder zugeführt. Der Abstand zwischen beiden Brunnen sollte 10 bis 15 Meter betragen. Die Wärmeenergie, die dem Grundwasser entzogen wird, hebt die Wärmepumpe auf das Temperaturniveau an, das für die Beheizung Ihres Hauses erforderlich ist. Das erwärmte Wasser zirkuliert im Heizkreislauf Ihrer Heizungsanlage und versorgt das Haus mit wohliger Wärme. Diese Variante ist sehr effektiv. Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe erzielt die höchsten Jahresarbeitszahlen. Achtung: Die Nutzung des Grundwassers ist genehmigungspflichtig! Merkblätter und Formulare erhalten Sie beim Landratsamt Starnberg, das als zuständige Behörde die Genehmigung zur Grundwassernutzung erteilt.

Quelle: BZ-Grafik

Jahresarbeitszahl und Umwelt: Aus dem Verhältnis hineingesteckte Energie und gewonnene Wärmeenergie ergibt sich die Jahresarbeitszahl. Diese sollte 4 und mehr sein, damit die Wärmepumpe effizient und umweltfreundlich ist. Bei der ökologischen Gesamtbilanz muss allerdings berücksichtigt werden, dass bei der Stromerzeugung in Kraftwerken viel Energie in Form von Abwärme verloren geht und große Mengen Schadstoffe entstehen. In Deutschland wird aus 100 % eingesetzter Primärenergie zur Stromerzeugung nur ca. 36-38 % tatsächlich in Strom umgewandelt. Je nach Anteil der regenerativen Stromerzeugung (z. B. Windkraft, Photovoltaik) kann sich das Verhältnis Primärenergieeinsatz zu erzeugter elektrischer Energie auch verbessern. Für die nahe Zukunft jedoch wird sich das Verhältnis wieder eher verschlechtern und die Grenz-Arbeitszahl wird erhöht werden müssen. Das liegt an den von den Energieversorgern geplanten und teilweise schon im Bau befindlichen Kohlekraftwerken.

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Erdreich Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen das Erdreich als Wärmequelle. Um die Erdwärme nutzbar machen zu können, werden Erdkollektoren oder Erdsonden eingesetzt. Wenn eine größere, nicht versiegelte Fläche zur Verfügung steht, bieten sich Erdkollektoren an. Steht weniger Fläche zur Verfügung, kann der Wärmesammler auch als vertikale Erdsonde eingesetzt werden. Kollektoren und Sonden bestehen aus unverrottbaren Kunststoffrohren, die als geschlossene Kreise verwendet werden. Dabei unterscheiden sich Kollektoren und Sonden nur durch die Art der Anwendung. Kollektoren werden waagerecht im Boden Ihres Grundstückes in Form von Schleifen verlegt. Dabei ist eine Tiefe unterhalb der Frostgrenze von 1,2-1,5 m zu wählen, um der Wärmepumpe die Energiemenge zu liefern, die Sie zum Beheizen Ihres Hauses benötigen. Als Faustregel für die benötigte Kollektorenfläche gilt das 1,5 bis 2-fache der zu beheizenden Wohnfläche. Für die Errichtung einer Erdsondenanlage sind eine oder mehrere Bohrungen notwendig. Die Tiefe und die Anzahl der Bohrungen sind von den Bodenverhältnissen und vom benötigten Wärmebedarf für das Gebäude abhängig. Achtung: Für das Durchführen einer Bohrung ist vorher eine Bohranzeige beim Landratsamt Starnberg nach Art. 34 Abs. 1 BayWG einzureichen. Bei Bohrungen >100 m ist die Bergbaubehörde der Regierung von Oberbayern nach BBergG zuständig. Luft Hier wird die Umgebungsluft als Energiequelle genutzt. Sofern ein Haus mit sehr niedrigem Heizwärmebedarf neu gebaut wird, kann eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ausreichen, um das komplette Haus ausschließlich mit diesem System zu beheizen. LuftWasser-Wärmepumpen sollten nur bei sehr geringer Heizlast des Gebäudes und geringen Vorlauftemperaturen eingesetzt werden. Dazu ist auch noch

eine intelligente Warmwasserbereitung, z. B. über ein Frischwassersystem erforderlich. Bei Luft-Wasser Wärmepumpen macht auch eine thermische Solaranlage Sinn. Es empfiehlt sich, auf geräuscharme Modelle zu achten, um möglichem Ärger mit den Nachbarn vorzubeugen!

Zuschüsse für effiziente Wärmepumpen Über das aktuelle Marktanreizprogramm der Bundesregierung für erneuerbare Energien gibt es ab 2008 Zuschüsse bei Neubau und Altbausanierung für die Installation von Wärmepumpen. Die Förderbedingungen und Förderhöhen sind äußerst komplex und unterscheiden sich nach Neubau oder Altbau, nach Ein- oder Zweifamilienhaus oder Mehrfamilienhaus, nach Art der Wärmepumpe (Luft oder Wasser/Erde) sowie unterschiedlichen Jahresarbeitszahlen und sollten unter www.bafa.de oder über einen Energieberater in Erfahrung gebracht werden. Beispiel: Bei der energetischen Altbausanierung eines Zweifamilienhauses können bis zu 4.500 Euro pro Wohneinheit beantragt werden, wenn die Bedingungen dazu erfüllt werden.

Öko-Zertifikathandel oder: Was ist echter Ökostrom? Wer Freilandeier kauft, will keine Eier aus Käfighaltung untergeschoben bekommen. Genauso sieht es mit Ökostrom aus: Wer bis zu 4 Cent pro Kilowattstunde mehr bezahlt, möchte auch sicher gehen, dass dieses Geld der Umwelt zugute kommt. Das Renewable Energy Certificate System (RECS) ist ein Zertifikatsystem für Ökostrom in derzeit 15 europäischen Ländern. In Deutschland wurde die Organisation unter anderem von E.ON, RWE und Vattenfall mitbegründet. Ziel ist es, den europaweiten Handel mit Ökostrom zu ermöglichen und den Ausbau der regenerativen Energien zu fördern. Doch das System hat einen gravierenden Haken: Für jede ökologisch gewonnene Megawattstunde Strom bekommt der Kraftwerksbetreiber ein Zertifikat. Dieses Zertifikat kann er an konventionelle Stromproduzenten verkaufen. In Skandinavien wird so viel Strom aus Wasserkraft gewonnen, dass mit den dazugehörigen Zertifikaten die gesamte bundesdeutsche Produktion von Atom-

Siehe dazu „Richtliinien für Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien“. Alle Informationen dazu gibt es im Internet unter: www.bafa.de > energie > erneuerbare energien > Wärmepumpen

Internet-Tipps: Mehr Informationen auch unter www.waermepumpe.de Bundesverband Wärmepumpe www.geothermie.de Geothermische Vereinigung e.V. Strom ist nicht gleich Strom

Erneuerbare Energien 41

und Kohlestrom für Haushaltskunden zu Ökostrom umetikettiert werden könnte. Das heißt: Ein deutscher Stromversorger kauft dieses Zertifikat für etwa 0,05 Cent pro Kilowattsunde und darf damit die gleiche Strommenge aus Atomoder Kohlekraftwerken als Ökostrom bezeichnen. So wird aus konventionellem Strom Ökostrom und der Nutzen für die Umwelt ist gleich Null. Dieses System schafft daher im Gegensatz zum EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) auch keinen Anreiz für den Bau neuer umweltfreundlicher Anlagen und unterm Strich wird weiterhin so viel konventioneller Strom produziert wie bisher.

EWS – Elektrizitätswerke Schönau GmbH

• Stromkauf nur bei Lieferanten ohne Kapitalbeteiligung von Atomkraftwerksbetreibern oder deren Tochterunternehmen • Pro Kilowattstunde wandert ein „Sonnencent“ in einen Fördertopf zum Bau von neuen umweltfreundlichen Anlagen • Die Elektrizitätswerke Schönau sind vom TÜV Nord zertifiziert • Weitere Infos: www.ews-schoenau.de

Greenpeace energy eG

• Eingetragene Genossenschaft, die ausschließlich ihren Mitgliedern gehört. • Der Neubau umweltfreundlicher Kraftwerke steht im Mittelpunkt. • Steht für Transparenz auf dem Strommarkt bei Zusammensetzung und Preis des Stroms. • Die Einhaltung der Kriterien wird vom TÜV Nord überwacht • Weitere Infos: www.greenpeace-energy.de

NaturStrom Handel GmbH

• Aus den Umweltverbänden BUND, NABU, BWE, Eurosolar und anderen hervorgegangen • Investiert direkt in den Anlagenneubau zur Erzeugung erneuerbarer Energien • Zeitgleiche nachprüfbare Einspeisung der gleichen Strommenge aus von Naturstromhandel GmbH geförderten Anlagen ins Netz • Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel in Gold des „Grüner Strom Label e.V.“ • Weitere Infos: www.naturstrom.de

LichtBlick – die Zukunft der Energie GmbH

• Privat finanzierte und unabhängige geführte GmbH & Co. KG • Lichtblick konnte juristisch bereits viele Verbesserungen auf dem Strommarkt erreichen • Eine Alternative für ökologisch orientierte Gaskunden • Leider keine klare Auskunft über die Stromherkunft und kein klares Konzept für einen Neuanlagenbau • Lichtblick erfüllt die ökologischen Kriterien der OK-PowerLabels und ist zertifiziert von TÜV Nord • Weitere Infos: www.lichtblick.de

Wechseln Sie zu Ökostrom! Mit dem Wechsel zu einem Ökostromanbieter verändern Sie den Energiemarkt nachhaltig. Ein guter Ökostromanbieter versorgt seine Kunden mit 100 % Ökostrom und muss zudem mindestens die folgenden drei Kriterien erfüllen: • er spart mindestens zwei Drittel CO2 gegenüber konventionellen Anbietern ein • er ist unabhängig von der Atom- und Kohlewirtschaft • er reinvestiert das Geld seiner Kunden ausschließlich in neue ökologische Anlagen. In der nebenstehenden Taballe die besten Anbieter, die diese Kriterien erfüllen:

Internet-Tipps: Mehr Informationen zum Stromwechsel und einen Ökostromrechner finden Sie unter www.projekt21plus.de und www.verivox.de.

Energie sparen und effizient nutzen 42

Öl und Gas effizient nutzen – Brennwerttechnik Auch wenn die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise derzeit wieder für sinkende Energiepreise gesorgt hat, wird dies sicher nicht lang so bleiben. Denn die weltweiten Vorräte an fossilen Energien wie Öl und Gas sind begrenzt. Um zukünftigen Preissteigerungen etwas zu entkommen, empfiehlt sich daher neben der Einhaltung der allgemeinen Energie-Spartipps (s. Seite xx) sowie der Verbesserung der Dämmung vor allem der Einbau einer modernen, effizienten Heiztechnik.

Informieren lohnt sich Wenn Ihre Heizung schon mehr als 15-20 Jahre auf dem Buckel hat, lohnt es sich, über eine Modernisierung nach-

zudenken. Denn moderne Heizkessel brauchen bis zu 30 Prozent weniger „Brennstoff“ als alte Energiefresser. Warten Sie also nicht, bis ihre alte Heizung defekt ist, sondern informieren Sie sich rechtzeitig. Doch die Wahl der passenden Heizung für Ihr Gebäude ist oft nicht ganz so einfach: Bevor Sie sich wieder für Öl oder Gas entscheiden, sollten Sie auf jeden Fall auch den Einsatz erneuerbarer Energien prüfen: Ist etwa eine Holzpelletsheizung oder eine Wärmepumpe geeignet? Lässt sich zusätzlich Sonnenenergie nutzen? Sollten Sie zuerst die Dämmung Ihres Hauses verbessern? Lassen Sie sich daher vor einer Entscheidung neutral beraten (s. Energieberatung, S. 55). Zudem sollten Sie berücksichtigen, dass die Verbrennung von Öl und Gas

die Umwelt belastet und den Klimawandel beschleunigt. Auch werden diese Brennstoffe in den nächsten Jahrzehnten deutlich teurer werden, weil die Vorräte zu Neige gehen und die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferanten steigt. Gute Gründe also für heimische erneuerbare Energien. Wenn möglich Brennwert Wenn Sie sich für eine Öl- oder Gasheizung entscheiden, sollten Sie möglichst ein Brennwertgerät einsetzen. Denn die aktuelle Brennwerttechnik macht Einsparungen von rund 10 % gegenüber herkömmlichen Niedertemperaturkesseln möglich. Das funktioniert so: Bei den bislang üblichen Heizkesseln werden die Abgase bei Temperaturen von 150 Grad bis über 200 Grad in den Schornstein abgeleitet. Bei der Brennwerttechnologie wird über einen zweiten Wärmetauscher ein großer

FIFOâJFâNJUâVOTâOFVFâFHFâ JOâEFSâcSNFWFSTPSHVOH Wenn Sie neue Möglichkeiten für eine effektive und umweltfreundliche Wärmeversorgung suchen, sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Denn wir sind auf das Errichten und Betreiben von Anlagen zur Wärmeerzeugung und -verteilung spezialisiert. Und nutzen dabei immer mehr die Vorteile regenerativer Energien. Kommunen und Fachbetrieben bieten wir eine Zusammenarbeit für die gemeinsame Entwicklung neuer Lösungen zur Wärmeversorgung. Dass wir über fundierte Erfahrungen verfügen, zeigen auch unsere Referenz-Anlagen. Dazu gehören das Biomasseheizwerk in Markt Schwaben, die Biogas-Blockheizkraftwerke in Schwandorf und Puchheim und die Wärmepumpenanlage in Prien am Chiemsee. Auf dem Gebiet der Geothermie haben wir Erfahrungen aus Projekten in Simbach-Braunau, Poing und Garching. Wir sind ein regionales Unternehmen und versorgen heute rund 10.000 Haushalte sowie Gewerbe- und Industriebetriebe in ganz Bayern mit Wärme. Als Tochterunternehmen der E.ON Bayern AG sind wir ein kompetenter Partner für das Planen, Bauen und Errichten von Anlagen. Auf Wunsch übernehmen wir auch das Contracting und erarbeiten Konzepte zur Finanzierung.

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Wir sind für Sie da:âE.ON Bayern Wärme GmbH, Leiter Vertrieb, Herr Robert Budde, Arnulfstraße 203, 80634 München T 0 89-52 08-41 11, F 0 89-52 08-41 99, [email protected]

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Energie sparen und effizient nutzen 43

Abgastemperatur von 90 °C, auch bei höheren Vorlauftemperaturen, hat in der Brennwerttechnik nichts zu suchen. Kaminsanierung notwendig? Achten Sie bei der Heizungserneuerung auch auf den Kamin, denn er muss auf die neue Heizung abgestimmt werden. Wegen der geringeren Abgasmengen und der niedrigeren Abgastemperaturen ist zu prüfen, ob der alte Schornstein noch passt. Gegebenenfalls muss

Tipps zum Heizöleinkauf: Für Ihre Ölheizung sollten Sie auch unbedingt auf die Qualität des Brennstoffs, insbesondere auf schwefelarmes Heizöl achten (für Öl-Brennwertgeräte meist Voraussetzung).

Holz – ein einheimischer, nachwachsender und klimafreundlicher Energieträger

Teil dieser nutzbaren Wärme entzogen und für den Heizkreislauf verwertbar gemacht. Dabei wird der Wasserdampf, der als Verbrennungsprodukt in den Abgasen enthalten ist, so weit abgekühlt, dass er kondensiert und dabei zusätzliche Wärme (die sog. Kondensationswärme) freisetzt. Je niedriger die Rücklauftemperaturen der Heizung sind, desto mehr Abgaswärme wird genutzt. Aus diesem Grund wird der größte Wirkungsgrad mit niedrigen Vorund Rücklauftemperaturen (z. B. bei Fußbodenheizung) erreicht. Aber auch bei üblichen Auslegungstemperaturen

von 75/55°C (Radiatorheizung) sind aufgrund der gleitenden Betriebsweise der Kesselwassertemperatur gute Nutzungsgrade möglich. Sowohl für Öl- als auch für Gasheizungen sind modernste Brennwertkessel auf dem Markt. Der Nutzungsgrad steigt um gut zehn Prozent bei Gas und um sechs Prozent bei Heizöl. Aber Vorsicht, nur ein kompetenter Heizungsmonteur kann die Einstellung eines Brennwertkessels so vornehmen, dass auch der größtmögliche Nutzen daraus gezogen werden kann. Eine

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Um Kosten zu sparen, können Sie in einem nicht homogenen Markt sehr gut Preise vergleichen, auf Vorrat ordern wann Sie es möchten und per Sammelbestellung mit Ihren Nachbarn weitere Kosten sparen. Der Bund der Energieverbraucher (www.energienetz.de) stellt z. B. die Seite www.heizoelpool.de zur Verfügung, damit man per Anmeldung über das Internet einfacher an Sammelbestellungen teilhaben kann.

Heizung - Sanitär - Bad Solar - Kundendienst Gas- und Ölfeuerung „Qualität ist unser Grundsatz!“

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Energie sparen und effizient nutzen 44

Achten Sie auch auf den Einbau energiesparender Heizungspumpen (Effizienzklasse A), denn sie sparen so im Lauf der Jahre einige hundert Euro an Stromkosten. Wichtig ist auch die Wärmedämmung von Heizungsrohren und Armaturen: Sie darf an Übergängen, Bögen und Verzweigungen keine Lücken aufweisen. Nach einem Heizungstausch sollte unbedingt ein hydraulischer Abgleich durchführt werden, ganz besonders dann, wenn die Heizlast bzw. der Wärmebedarf durch Dämmmaßnahmen reduziert worden ist.

Öl-Brennwertkessel mit Solarunterstützung

der Querschnitt verkleinert werden (z.B. durch vorgefertigte Keramik-, Edelstahloder Kunststoffrohre), bei Brennwertgeräten muss der Kamin feuchteunempfindlich ausgeführt sein. Hier hilft Ihnen Ihr Kaminkehrer sicher gern weiter. Worauf Sie noch achten sollten Ein neuer Kessel ist sicher eine wichtige Investition in die Energiesparzukunft. Um aber effektiv und umfassend zu sparen, müssen alle Maßnahmen in ein Gesamtkonzept passen. Das heißt, Dämmmaßnahmen oder Fenstertausch am Gebäude zur Energieeinsparung müssen immer als erstes erfolgen, damit die Heizung korrekt dimensioniert werden kann. Überdimensionierte Heizkessel kosten zusätzliche Energie. Wichtig: Wenn noch ein Heizungstausch mit Öl- oder Gas infrage kommt, dann nur in Verbindung mit einer thermischen Solaranlage! Und das nicht nur für Warmwasser, sondern auch für Heizungsunterstützung, wenn die erforderlichen Parameter am Gebäude stimmen.

Und schließlich ist auch die regelmäßige Wartung der Anlage wichtig. Sie verlängert die Lebensdauer und sorgt für einen störungsfreien Betrieb. Auch die optimale Einstellung der Regelung und die Einweisung in die richtige Bedienung der neuen Heizung sollte Ihr Fachbetrieb übernehmen.

Kraft-WärmeKopplung – Blockheizkraftwerke Blockheizkraftwerke (BHKW) sind Anlagen, in denen gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt wird (Kraft-WärmeKopplungs-Anlagen). Für Großverbraucher gibt es Anlagen mit elektrischen Leistungen im Megawatt-Bereich. Unsere Leser dürften sich aber vor allem für Anlagen im Kilowatt-Bereich interessieren, d. h. für Mini- oder MicroBHKW.

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung zeigt das beigefügte Bild. Prinzipiell sind fossile und pflanzliche Brennstoffe nutzbar. Im KWK-Aggregat (meist Motor und Generator) wird Strom und Wärme erzeugt. Im Gegensatz zu unseren Großkraftwerken, bei denen die entstehende Wärme nicht genutzt

wird (Wirkungsgrad etwa 38 %), nutzt die KWK den Brennstoff zu 88 %. Sogar beim Einsatz fossiler Brennstoffe entsteht so ein wichtiger ökologischer und ökonomischer Vorteil. Weitere Verbesserungen der CO2-Bilanz sind durch Einsatz von pflanzlichen Brennstoffen wie Pflanzenöl, Holz oder Biogas zu erzielen. Die überwiegende Anzahl der heute eingesetzten Mini-BHKW arbeitet aus technisch-wirtschaftlichen Gründen mit Gas oder Heizöl.

Mini- oder MicroBlockheizkraftwerke können für die energetische Sanierung von Gewerbegebäuden oder Mehrfamilienhäusern, aber inzwischen auch für Ein- oder Zweifamilienhäuser eine wirtschaftlich interessante Alternative sein. Dies gilt vor allem in Fällen, wo eine gute Wärmedämmung technisch schwierig und teuer ist. Wenn eine neue Heizung fällig wird, so lohnt es sich, über ein BHKW nachzudenken. Es ist zwar teurer als ein Heizkessel, spart aber Geld durch

Internet-Tipps: Weitere Infos zu KWK und BHKW finden Sie unter www.bkwk.de Bundesverband Kraft-WärmeKopplung e.V. www.bafa.de Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle www.mini-kwk.de BMU-Klimaschutzinitiative www.energieverbraucher.de/ itid__155/ Bund der Energieverbraucher: gute Übersicht zu BHKW www.energiesparen-imhaushalt.de/ Allgemeine Tipps und Infos zu BHKW

Energie sparen und effizient nutzen 45

• Eigennutzung des im BHKW erzeugten Stroms, d. h. verminderter Bezug aus dem Netz • Vergütung des gesamten vom BHKW erzeugten Stroms (1/2009: 12,6 ct / kWh bei Gas /Heizöl) • Rückerstattung der Mineralölsteuer. Die Wirtschaftlichkeit eines BHKW ist umso höher, je mehr Betriebsstunden pro Jahr anfallen. Etwa 3.800 Stunden pro Jahr sollten es schon sein. In der Planung ist auch zu berücksichtigen, wie der Spitzenwärmebedarf an besonders kalten Tagen abgedeckt werden kann, z. B. durch ein BHKW höherer Leistung oder eine Zusatzheizung.

Attraktive Förderung Mit dem Klimaschutz-Impulsprogramm, gültig seit 01.09.2008, zur Förderung von Klein-KWK-Anlagen bis zu einer elektrischen Leistung von 50 kW wird der Einbau eines BHKW auch noch kräftig bezuschusst. So kann für ein BHKW mit z. B. 5 kW (bei einer thermischen Leistung von ca. 12,5 kW) eine Förderung von bis zu 7.475 Euro beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Mehr zum Thema Fördermöglichkeiten finden Sie auf Seite xx.

Blockheizkraftwerk

Energie-Spartipps für Alle Private Haushalte verbrauchen knapp ein Drittel der insgesamt verbrauchten Energie in Deutschland. Und wussten Sie, dass jeder Bewohner Deutschlands im Jahr durchschnittlich für den Ausstoß von ca. 10 Tonnen CO2 sorgt? Nur maximal 3 Tonnen wären vertretbar. Energie sparen ist keine Philosophie mehr, sondern eine Notwendigkeit! Kli-

Quelle: Fuchs Europe Schmierstoffe GmbH

ma- und Umweltschutz geht uns alle an. Mit dem bewussten Umgang mit Energie kann man aber auch viel Geld sparen. Das fängt bereits mit kleinen eigenen Maßnahmen an. Hier einige Tipps:

Sparsamer beim Heizen Das größte Potenzial für eine Einsparung liegt im Bereich Heizen. Etwa 75 Prozent der benötigten Energie für ein Wohngebäude entfallen auf die Heizung; bei durchschnittlich je 10 bis 15 Prozent liegt der Anteil für Warmwasser und Strom. Deshalb hier einige Tipps: Raumtemperaturen richtig wählen Wie eine angenehme Raumtemperatur in der Übergangszeit oder im Winter sein sollte, ist natürlich individuell unterschiedlich. Dennoch haben sich folgende Empfehlungen bewährt:

Mit Kraft-Wärme-Kopplung Primärenergie effizient umwandeln, Quelle: Bundesverband Kraft-Wärmekopplung e.V.

Wenn die Räume nicht benutzt werden, sollte die Temperatur um einige Grad abgesenkt werden. Programmierbare Thermostatventile oder Nachtabsen-

Energie sparen und effizient nutzen 46

Eine Empfehlung für ausreichend angenehme Raumtemperaturen: Treppenhaus / Flur WC Schlafraum Arbeitszimmer Küche Kinderzimmer Wohnraum Esszimmer

10-15 °C 16 °C 16 °C 19 °C 18 °C 20 °C 20 °C 19 °C

In diesem Zusammenhang: Eine um 1 °C verringerte Raumtemperatur spart ca. 6 Prozent Heizenergie!

Eine Öko-Waschmaschine spart Energie und Wasser

kung erledigen dies energiesparend und ohne Komfortverlust. Richtig Lüften Dauerhaft gekippte Fenster bringen kaum frische Luft, erhöhen aber die Heizkostenrechnung kräftig. Lüften Sie während der kalten Jahreszeit bei Anwesenheit mindestens dreimal pro Tag. Öffnen Sie die Fenster ganz weit, 3-10 Minuten pro Zimmer, je nach Außentemperatur (je kälter es draußen ist, desto kürzer lüften). Während des Lüftens sollten Sie den Heizkörper unter dem Fenster abschalten. Auch dies machen moderne programmierbare Heizkörperthermostate meist automatisch. Freie Sicht zum Heizkörper Decken Sie Ihre Heizkörper nicht zu! Denn die Wärme sollte sich ungehindert im Raum verteilen können. Verkleidungen, ungünstig aufgestellte Möbel, lange Vorhänge oder feuchte Wäsche auf der Heizung verursachen bis zu 10 Prozent Wärmeverluste!

Rohrleitungen und andere Schwachstellen dämmen In Häusern mit älteren Heizungen geht oft viel Energie über ungedämmte Heizungs- und Warmwasserleitungen

Problem Schimmel In Wohngebäuden steigt die Luftfeuchtigkeit durch Atemluft, Pflanzen, Bad- und Küchendämpfe an. Dadurch kann sich an der Innenseite kalter Außenwände und besonders in Wandecken Feuchtigkeit bilden. Dies kann zu Schimmelpilzen führen, die Ihre Gesundheit gefährden können. Richtiges Heizen und Lüften verhindert das Problem. Eine Dämmung an der Außenwand erhöht die innere Oberflächentemperatur der Außenwand und verhindert so die Schimmelbildung. Vorausgesetzt, man verwendet eine ausreichende Dämmstärke.

verloren. Dabei ist die nachträgliche Dämmung der Rohre nicht schwierig. Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie dies einfach und kostengünstig selbst erledigen. Vorgefertigte Dämmschläuche gibt‘s im Baumarkt oder bei Ihrem Installationsbetrieb. Als Faustregel gilt: Dämmdicke mindestens so groß wie der Rohrdurchmesser, besser aber doppelt so stark. Auch diese Energiespar-Maßnahme amortisiert sich innerhalb kurzer Zeit. Denn jeder Meter, der gedämmt wird, spart jährlich bis zu 10 Liter Heizöl. Aber auch andere energetische Schwachstellen lassen sich kostengünstig verbessern: So können zum Beispiel Heizkörpernischen durch dünne Dämmplatten zwischen Innenwand und Heizkörper besser isoliert werden. Auch bei Rollladenkästen lassen sich durch nachträgliche Dämmung und verbesserte Gurtdurchführungen unnötige Energieverluste vermeiden. Überprüfen Sie auch, ob die Dichtungen von Fenstern und Türen ausreichend bzw. noch in Ordnung sind. Sie heizen sonst Ihr Geld sprichwörtlich zum Fenster hinaus. Geschlossene Rolläden oder Vorhänge verringern die Wärmeverluste in der Nacht weiter.

Energie sparen und effizient nutzen 47

Heizkörperventile modernisieren Thermostatventile sollten inzwischen Standard sein: Sie schalten automatisch ab, wenn die eingestellte Raumtemperatur erreicht ist (Stufe 3 entspricht hier in der Regel einer Temperatur von 20 °C). Mit dem Einbau von programmierbaren Heizkörperthermostaten lassen sich nochmals bis zu 15 Prozent Energie sparen. Denn damit ist es zum Beispiel möglich, automatische Temperaturabsenkungen für jeden Raum individuell zu programmieren. Stromfresser Heizungspumpe? Alte Heizungspumpen sind Stromfresser: Klein und meist im Keller versteckt, laufen sie oft die ganze Heizperiode oder sogar das ganze Jahr – und belasten dabei die Stromrechnung enorm: In einem typischen Einfamilienhaus machen die Stromkosten für die Pumpe bis zu 150 Euro im Jahr aus. Neue kommen dagegen mit gerade mal 30 Euro aus. Eine moderne geregelte Hocheffizienzpumpe (achten Sie auf das Energielabel Effizienzklasse A) spart also bis zu 80 % Energie und hat sich bereits nach 2 bis 4 Jahren amortisiert. Heizung optimieren Auch wenn der Heizkessel noch gut zu funktionieren scheint: Bei den meisten Anlagen lässt sich der Wirkungsgrad mit geringem Aufwand verbessern. Hierzu einige Tipps: • Lassen Sie Ihre Heizungsanlage einmal im Jahr vom Fachmann warten und reinigen.

Thermostatventile fix einstellen! Das Aufheizen eines Raumes geht auf Stufe 5 nicht schneller als auf Stufe 3. Nutzen Sie die bei den meisten Thermostatventilen vorhandenen Kunststoffschieber, um den Einstellbereich nach oben zu begrenzen und ein versehentliches Verstellen zu vermeiden.

• Kontrollieren Sie regelmäßig den Wasserdruck und entlüften Sie die Heizkörper. • Überprüfen Sie die Einstellung der Regelung (ggf. gemeinsam mit Ihrem Heizungsfachmann): Passen die eingestellten Schaltzeiten, Temperaturen und Heizkurven zu Ihrem Bedarf? Ist eine automatische Nachtabsenkung programmiert?

Heizkessel modernisieren Alte Heizkessel sind oft überdimensioniert. Die Anlage „taktet“ häufig und jedes Mal entstehen Anfahr- und Auskühlverluste sowie unnötiger Stromverbrauch. Möglicherweise kann Ihr Heizungsbauer den Brenner auf den Leistungsbedarf Ihres Hauses einstellen, schon damit können oft 5-10 Prozent Ihres Heizenergiebedarfs eingespart werden.

Hydraulischer Abgleich Das Heizungssystem ist ein verzweigtes Netz aus kurzen und langen, dicken und dünnen Rohren. Das Heizungswasser sucht sich automatisch den Weg des geringsten Widerstandes: am liebsten kurze und dicke Rohre.

Oft lohnt es sich aber, den alten Kessel durch einen neuen zu ersetzen. Dies sollte geprüft werden, wenn

Ohne hydraulischen Abgleich werden daher Heizkörper in entfernten Räumen (z. B. im Dachgeschoss) oft schlechter mit Wärme versorgt als nahegelegene. Dies wird oft durch stärkere Pumpen und höhere Vorlauftemperaturen ausgeglichen – die Folge ist ein unnötig hoher Energieverbrauch. Besser (und eigentlich auch gesetzlich vorgeschrieben) ist es, alle Bestandteile des Heizsystems durch hydraulischen Abgleich optimal aufeinander abzustimmen. Dies ist natürlich Aufgabe des Heizungsfachmanns. Achtung: Bei Modernisierungsmaßnahmen, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden, muss immer auch ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden!

• der Heizkessel älter als 20 Jahre ist oder hohe Wärmeverluste aufweist, • ohnehin eine größere Reparatur ansteht, • die Gebäudehülle zwischenzeitlich gedämmt wurde und der Kessel deshalb zu groß ist. Setzen Sie bei der neuen Heizung möglichst auf erneuerbare Energien und effiziente Technologien! Welche Möglichkeiten es hierzu gibt, zeigen wir Ihnen auf den nächsten Seiten. Vor einer Heizungserneuerung sollten Sie aber auf jeden Fall auch eine Verbesserung der Wärmedämmung Ihres Hauses prüfen, denn dann würde ein wesentlich kleinerer Kessel ausreichen. Tipp: Nutzen Sie vorab aber auf jeden Fall die Möglichkeit einer unabhängigen Energieberatung. Nähere Infos hierzu auf Seite 55.

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Tipps zum Wasser sparen: • Eine Geschirrspülmaschine ist kein Luxus. Eine Familie mit vier Personen verwendet für das Spülen von Hand durchschnittlich 40 Liter Wasser pro Tag. Um das Wasser zu erwärmen, werden bis zu 2 Kilowattstunden benötigt. Eine Geschirrspülmaschine dagegen verbraucht im Schnitt je Spülgang 20 Liter Wasser und ca. 1 Kilowattstunde Strom. Moderne Geräte mit ECO-Programm noch weniger. • Wer keine Geschirrspülmaschine hat, sollte das Wasser nicht ständig während des gesamten Spülvorgangs laufen lassen! • Denken Sie auch an Ihre Toiletten! Ein herkömmlicher Spülkasten verbraucht 9 Liter Wasser pro Spülung. Im Vergleich: Ein Spülkasten mit Spartaste nur 3 Liter. • Nehmen Sie die Waschmaschine nur dann in Betrieb, wenn die Trommel gefüllt ist oder nutzen Sie das Energiesparprogramm. Bei normal verschmutzter Wäsche wird keine Vorwäsche benötigt. Waschen Sie möglichst bei niedrigeren Temperaturen. Anstatt 60 °C reichen auch 40 °C usw. • Ein Wasserhahn, der alle zwei Sekunden tropft, kostet pro Jahr rund 800 Liter Wasser. Für ein Vollbad brauchen Sie ca. 150 Liter Wasser. Für eine kurze Dusche dagegen nur 40-50 Liter.

Sparsamer warmes Wasser verbrauchen Trinkwasser ist kostbar und für unser Leben unverzichtbar. Die Warmwasseraufbereitung steht mit ca. 10-15 Prozent an zweiter Stelle des Endenergieverbrauchs der privaten Haushalte.

Der Durchschnittsverbrauch pro Tag und Person liegt bei 130 Liter, davon ca. 45 Liter warmes Wasser. Etwa 25 Prozent entfallen auf die Küche und der Rest auf Reinigung und Körperpflege. Durch einen bewussten und sparsamen Umgang mit Wasser können bis zu 30 Prozent Energie gespart werden. Sie sollten wissen, dass bei 50 Grad warmem Wasser die Kosten für die Erwärmung ein Mehrfaches des reinen Wasserpreises betragen.

Strom sparen im Haushalt Auch im Haushalt lässt sich mit einfachen Tipps viel Energie sparen. Hier einige Beispiele: • Benutzen Sie Stand-by-Schaltungen nur, wenn es wirklich sein muss. Schalten Sie Geräte über Nacht oder bei längeren Benutzungspausen ab. Nutzen Sie dazu die praktischen Steckerleisten, um gleichzeitig mehrere genutzte Geräte bequem ein- und auszuschalten! Wenn Sie den Stand-by-Betrieb konsequent einschränken, können Sie sich binnen Jahresfrist über eine niedrigere Stromrechnung freuen. • Geräte wie Kaffeemaschine, Eierkocher, Toaster oder den Wasserkocher sollten Sie unbedingt nutzen. Die Geräte verbrauchen weniger Energie gegenüber einer herkömmlichen Zubereitung im Kochtopf oder im Backofen. • Beim Kochen können Sie Energie sparen, wenn der Durchmesser des Topfes mit dem Durchmesser der Kochstelle übereinstimmt! Bei einem zu kleinen Topf geht unnötige Wärme verloren. Ist der Topf zu groß, verlängert sich die Ankochdauer. Ganz wichtig ist der völlig ebene Topfboden, weil damit der Wärmekontakt am besten gewährleistet ist. Und noch effizienter sind doppelwandige Töpfe, da sie über Außenwand und Deckel noch weniger Energie

verlieren. Mit einem Glaskeramikoder einem Induktionskochfeld kann sparsamer gekocht werden als mit Gusskochplatten. • Schalten Sie die Kochstelle oder den Backofen 5 bis 10 Minuten vor Ende der Garzeit schon aus. Die Nachwärme reicht in der Regel völlig aus, damit die Speisen gar werden. • Der Deckel muss auf den Kochtopf! Mit Deckel geht der Kochvorgang schneller, weil die Wärme im Topf bleibt und die Kochdauer verringert wird! Ein Beispiel: Für 1,5 Liter Suppe ohne Deckel braucht man dreimal so viel Energie wie mit Deckel. Topfgucker sollten sich einen transparenten Deckel gönnen. Energieeffizienz ist käuflich Ob im Haushalt, im Wohnzimmer oder im Büro – elektrische Geräte begleiten uns inzwischen in fast allen Lebensbereichen. Aber sie sind auch große Energieverbraucher. Deshalb ist es wichtig, bei Neuanschaffungen unbedingt auch auf die Energieeffizienz der Geräte zu achten. Am besten vergleichen Sie hierzu den jeweils angegebenen Energieverbrauch der Geräte. Aber auch

Ein Energiemessgerät hilft Mit einem Energiemessgerät können Sie den Stromverbrauch Ihrer Haushaltgeräte selbst messen und damit heimliche Stromfresser entlarven: Es wird einfach zwischen Steckdose und Verbraucher gesteckt und misst die momentane Leistung in Watt und den Verbrauch in kWh, z. B. bei einem Kühlgerät während 24 Stunden oder auch über eine ganze Woche. Energiemessgeräte gibt es bereits ab 10 Euro. Beim Landratsamt Starnberg kann auch ein EnergieCheck-Koffer kostenlos ausgeliehen werden (Umweltberatung, Tel. 08151 / 148-442).

Energie sparen und effizient nutzen 49

Labels helfen Ihnen bei der richtigen Auswahl.

Internet-Tipps:

Geräte-Label im Überblick:

Weitere Informationen zu besonders energiesparenden Geräten finden Sie unter

Europäisches Energielabel für Haushaltsgroßgeräte Bestimmte Haushaltsgroßgeräte müssen im Handel mit dem EU-Energielabel ausgezeichnet werden. Darunter fallen Kühl- und Gefriergeräte, Wäschetrockner, Waschvollautomaten, Geschirrspülmaschinen, Elektrobacköfen und Raumklimageräte. Empfehlenswert sind Geräte der Klassen A+ bzw. A++ für besonders effiziente Geräte. Energy-Star für Bürogeräte Im Jahr 2002 wurde das amerikanische Energieeffizienz-Label Energy Star als freiwillige Kennzeichnung für energieeffiziente Bürogeräte (Computer, Monitore und bildgebende Geräte) auch in der EU eingeführt. Die Vergabekriterien werden regelmäßig der technischen Entwicklung angepasst. Derzeit gilt Energy-Star 4.0, eine erneute Verschärfung der Vergabekriterien (Energy Star 5.0) ist für Mitte 2009 geplant. Weitere Infos: www.eu-energystar.org

Umweltzeichen: Der Blaue Engel Der Blaue Engel ist wohl das älteste und bekannteste Umweltzeichen. Er wird von einer unabhängigen Jury für besonders umweltfreundliche Produkte vergeben. Neben dem Energieverbrauch spielen dabei auch andere Kriterien wie Recyclingfähigkeit oder Schadstoffgehalt eine wichtige Rolle. Die Vergabekriterien legen das Umweltbundesamt und

www.spargeraete.de www.ecotopten.de www.office-topten.de www.stromeffizienz.de oder in der jährlichen Broschüre des Landratsamtes Starnberg

für Haushaltslampen beschlossen, die zu einem schrittweisen Verschwinden der klassischen Glühlampe führen werden. So dürfen zum Beispiel ab 1.9.2009 generell keine matten Glühlampen mehr verkauft werden. Auch klare Lampen mit 100 Watt und mehr laufen zu diesem Zeitpunkt aus. Ein Umstieg auf sparsamere Alternativen lohnt sich aber auch jetzt schon! Achten Sie jedoch auch hier auf gute Qualität – es zahlt sich aus. Energiesparlampen – die erste Wahl Mit Energiesparlampen können Sie ganz einfach Geld sparen, denn der höhere Anschaffungspreis amortisiert sich sehr schnell durch den deutlich geringeren Stromverbrauch. Mit einer

das Deutsche Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) gemeinsam fest, sie werden regelmäßig verschärft. Auch für Energiesparer ist der Blaue Engel eine wertvolle Entscheidungshilfe, zumal in Zukunft verstärkt klimarelevante Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet werden. Weitere Infos: www.blauer-engel.de

Sparsamer bei der Beleuchtung Aus für die Glühbirne Die gute alte Glühbirne ist ein wahrer Energieverschwender, denn sie verwandelt nur 5 Prozent der Energie in Licht, 95 Prozent gehen dagegen als Wärme verloren. Deshalb hat die EU Ende 2008 Mindestanforderungen an die Effizienz

Die Leuchtkraft von Energiesparlampen So ersetzen Sie Glühlampen sinnvoll gegen Energiesparlampen, um den gleichen Helligkeitsgrad zu erhalten: Glühlampe 40 Watt 60 Watt 75 Watt 100 Watt

Energiesparlampe 7 Watt 11 Watt 15 Watt 20 Watt

Bitte beachten Sie: Energiesparlampen enthalten kleine Mengen an Quecksilber und müssen deshalb zwingend zum Sondermüll (Giftmobil).

Energie sparen und effizient nutzen 50

Energiesparlampe von 15 Watt, die der Leuchtkraft einer Glühlampe von 80 Watt entspricht, spart man 80 Prozent Strom. Zudem hat diese Lampe eine acht- bis 16mal längere Lebensdauer. In der Form sind die stromsparenden kaum noch von herkömmlichen Glühbirnen zu unterscheiden. Auch die Sorge vor dem vermeintlich ungemütlichen Licht ist unbegründet, wenn Sie die Lichtfarben Warmweiß oder ExtraWarmweiß wählen. Überall dort, wo Lampen länger als eine halbe Stunde täglich in Betrieb sind, sollte man sich deshalb für Energiesparlampen entscheiden. Bei der Außenbeleuchtung können Sie Schaltuhren oder Dämmerungsschalter einsetzen.

Besonders energieeffizient sind Halogenlampen mit Infrarotbeschichtung. Handelsbezeichnungen für diese Technologie sind z. B. „IRC“, „infrarotbeschichtet“ oder „infrared coated“. Eine Lampe mit dieser Technik verbraucht ca. ein Drittel weniger Energie und hält länger als eine normale Halogenlampe. Halogenlampen gibt es inzwischen auch in normaler Glühbirnen-Form. LED – klein und fein Gerade im Kommen sind die sehr sparsamen LED-Lampen, deren Technik derzeit intensiv weiter entwickelt wird. Sie eignen sich bislang eher für die Effektbeleuchtung oder Spezialanwendungen, werden aber in naher Zukunft auch im Haushalt eine Alternative zu den klassischen Lichtquellen sein.

Internet-Tipps: Mehr Infos zum Energiesparen finden Sie unter www.dena.de Deutsche Energieagentur www.thema-energie.de Energiespartipps der Deutschen Energieagentur www.co2online.de Online-Check für Heizungspumpen, Thermostatventile und vieles mehr www.stromeffizienz.de Aktuelle Infos zum Stromsparen, Online-Checks, Geräte-Datenbank u.v.m.

Halogenlampen: Beachten Sie die Unterschiede Halogenlampen sind keine Energiesparlampen. Sie haben aber im Vergleich zu konventionellen Glühlampen eine rund doppelt so hohe Lebensdauer – etwa 2.000 Betriebsstunden – und eine bis zu doppelt so hohe Lichtausbeute. Im Vergleich zur Energiesparlampe ist die Lichtausbeute der Halogenlampe allerdings etwa dreimal schlechter.

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Umweltfreundliche Mobilität 51

Umweltfreundlich mobil Hohe Benzinpreise, ansteigender Verkehr, Staus, Schadstoffbelastung und Lärm, aber auch die immer knapper werdenden Ressourcen machen uns immer deutlicher, dass auch im Mobilitätsbereich ein Umdenken notwendig ist. Umweltfreundliche Alternativen sind gefragt – und teilweise schon vorhanden! Zwei Beispiele aus dem Landkreis.

Mitfahrzentrale: Gemeinsam fahren – gemeinsam sparen Sprit sparen, Verkehr reduzieren, Umwelt entlasten – die Online-Mitfahrzentrale des Landkreises Starnberg bietet viele Vorteile. Vorausgesetzt es machen viele mit! Meist allein im Auto Vor allem im Berufsverkehr fährt fast jeder allein. Denn statistisch gesehen sitzt nur in jedem elften Auto ein Mitfahrer. Dabei fahren wahrscheinlich viele dieselbe Strecke zur selben Zeit, nur wissen sie nichts voneinander. Doch das muss nicht so bleiben. Denn auf Initiative des Landratsamtes wurde auch für den Landkreis Starnberg eine so genannte Mitfahrzentrale eingerichtet. Damit soll speziell Pendlern geholfen werden, geeignete Fahrgemeinschaften in der Region zu bilden – und das natürlich kostenlos. Per Mausklick mitfahren Über www.mifaz.de/STA können Interessierte rund um die Uhr entweder eigene Mitfahrangebote einstellen oder eine individuelle Fahrt suchen. Dazu müssen Start- und Zielort eingegeben oder per Landkarte angeklickt werden. Eine intelligente Umkreissuche zeigt dann eine Liste passender Angebote. Um den Kontakt zum Anbieter herzustellen, müssen sich die Interessenten lediglich mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren.

Ein Beispiel: Von Herrsching nach Starnberg, Montag bis Freitag, Hinfahrt zwischen 7 und 7.30 Uhr, Rückfahrt zwischen 16.30 und 17 Uhr, Kostenanteil pro Fahrt und Person: 1,10 Euro. Den Preis legt der Anbieter fest.

auch untereinander vernetzt, so dass jeder Eintrag von jeder Mitfahrzentrale aus zu finden ist. Es ist also kein Problem, wenn Wohnort oder Arbeitsplatz nicht im Landkreis Starnberg liegen. Gerade bei weiteren Entfernungen lässt sich ja am meisten sparen.

Auf dem Portal gibt es aber auch einen Kostenrechner, der einen unverbindlichen Vorschlag errechnet. Je mehr in einem Auto mitfahren, desto günstiger wird die Fahrt pro Person. Pendler können auf diese Weise durchaus 50 bis 100 Euro pro Monat sparen.

Auch die Unternehmen im Landkreis sollten ihre Mitarbeiter/-innen auf die Mitfahrzentrale aufmerksam machen und einen entsprechenden Link auf Ihre Homepage setzen. Es kann aber auch eine eigene MiFaZ angelegt werden, die in erster Linie die Einträge der eigenen Belegschaft zeigt.

Flächendeckendes Angebot Über 150 regionale Mitfahrzentralen sind inzwischen dabei. Sie alle sind

Weitere Infos unter www.mifaz.de/STA oder beim Landratsamt Starnberg unter Tel. 08151 148-442

Internet-Tipps: Mehr Infos zu umweltfreundlicher Mobilität finden Sie unter www.besser-autokaufen.de Kaufberatung des Verkehrsclub Deutschland (VCD) zu umweltfreundlichen Autos www.ichundmeinauto.info Kampagne „Clever fahren -Sprit sparen“ der Deutschen Energieagentur www.spritsparkurs.de Infos zum Sprit sparenden Fahren www.stattauto-muenchen.de Infos zu den Verleih-Stationen im Landkreis (u. a. Gauting, Gilching, Herrsching, Seefeld, Starnberg)

ÖPNV – ökologisch mobil im Landkreis

Umweltfreundliche Mobilität 52

„Nimm mich mit!“ – eine Aktion der Gemeinde Weßling Die Gemeinde Weßling besteht aus drei weitläufigen Ortschaften, die zwar baulich mehr oder weniger miteinander verbunden, jedoch räumlich und topographisch deutlich voneinander getrennt sind. So fallen bereits innerhalb Weßlings, das rund um den Weßlinger See angelegt ist, weite Wege an, aber noch unbequemer wird es auf dem Weg in das angrenzende Oberpfaffenhofen oder nach Hochstadt, weshalb die Bewohner die Strecken häufig mit dem Auto zurücklegen. Aber es gibt auch viele Bürger, die gerne auf das Auto verzichten würden oder einfach keines haben. Wäre es da nicht konsequent, die Autofahrer würden ihre Mitbürger einfach mitnehmen?

können von den teilnehmenden Autobesitzern mitgenommen werden. Eine sichere Sache. Doch damit die Aktion langfristig angenommen wird und sich auch noch entwickelt, ist regelmäßige Information unabdingbar – schließlich gibt es immer wieder Neubürger, die die Aktion noch nicht kennen – und je mehr Menschen daran teilnehmen, desto zuverlässiger funktioniert das Bürger-Taxi.

Ökologisch und sozial

Aus diesem Gedanken erwuchs die Idee vom kostenlosen Bürger-Taxi, einem geordneten „Trampen“ der Weßlinger Bürger mit ihren Mitbürgern. Die Aktion „Nimm-mich-mit!“ war geboren.

nen seit 2006 ausgewählte Halte- oder besser: „Mitnahme-Stellen“ im Ort. Das sind zentrale bzw. wichtige Anlaufpunkte, wie z.B. der Lebensmittelladen im westlichen Teil Weßlings, der Drogeriemarkt im östlichen Bahnhofsbereich oder zentrale Stellen in den kleineren Ortsteilen Oberpfaffenhofen und Hochstadt. Die teilnehmenden Autofahrer lassen sich im Rathaus registrieren und erhalten ebenfalls einen roten Nimmmich-mit-Punkt als Aufkleber – die Taxilizenz sozusagen.

„Nimm-mich-mit!“ schlägt gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Es ermöglicht zum einen die Umsetzung umweltpolitischer Ziele, wie „Energiesparen im Straßenverkehr“ und „Senkung der CO2-Emissionen“ und führt zum anderen durch Verringerung des Straßenverkehrs zu mehr Lebensqualität in Weßling. Schon allein deshalb ist „Nimm-mich-mit!“ nachahmenswert. Darüber hinaus hat die Aktion Bürgertaxi auch eine soziale Komponente: Sie leistet einen Beitrag zur engeren Vernetzung der Hauptgemeinde mit seinen eingemeindeten Ortsteilen und - nicht zu vergessen - für die Kommunikation der Bürger untereinander!

Gut sichtbare rote Punkte mit dem Aufdruck „Nimm-mich-mit!“ kennzeich-

Weßlinger, die sich an den so gekennzeichneten „Haltestellen“ einfinden,

Weitere Informationen finden Sie unter www.gemeinde-wessling.de.

Kostenloses Bürgertaxi

Energieberatung Modernisierung Passivhausbau Architekturbüro Dipl.-Ing. Annette v. Czettritz Kiefernweg 30 82319 Starnberg [email protected] tel.: 08151 | 666 191 fax.: 08151 | 739 086 mobil: 0176 | 8028 3448

Der rote Punkt für „Anhalter“ in Weßling

Beratung und Förderung 53

Der Energieausweis Wie viel Benzin das eigene Auto verbraucht wissen die meisten, was die eigene Wohnung jedoch an Energie „schluckt“, können nur wenige sagen. Der neue Energieausweis schafft hier Klarheit. Denn seit dem 1. Januar 2009 gilt für viele Wohngebäude in Deutschland die „Ausweispflicht“: Hausbesitzer müssen nun bei Vermietung, Verkauf oder Verpachtung ihres Gebäudes den so genannten Energieausweis vorlegen.

Energieausweis – Informative Pflicht Die Energiekosten werden sowohl für Hausbesitzer als auch für Mieter ein immer wichtigerer Posten. Wäre es da nicht gut, wenn Sie hierzu verlässliche Informationen hätten und wissen, ob ihr Haus oder Ihre Wohnung ein „Energiefresser“ oder ein „Sparwunder“ ist? Genau das ist das Ziel des Energieausweises. Bei Neubauten wurde der Energieausweis bereits mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2002 verpflichtend eingeführt. Die EnEV 2007 regelt nun den Energieausweis für Wohn- und Nichtwohngebäude im Bestand. Seit 2009 besteht für die meisten Gebäude in Deutschland „Ausweispflicht“. Denn ein Energieausweis ist immer dann vorzulegen, wenn Gebäude oder Wohnungen verkauft, vermietet, verpachtet oder geleast werden. Die Gültigkeit beträgt in der Regel 10 Jahre. Welche Informationen enthält der Energieausweis? Der Energieausweis gibt mit seinen Energiekennwerten Auskunft über den Energieverbrauch eines Gebäudes. Auf einer Farbverlaufsskala (von „grün“ bis „rot“) und in Zahlen zeigt er, wie es um dessen energetischen Zustand bestellt ist. Zusätzlich werden ggf. Modernisierungsmaßnahmen vorgeschlagen, die zu einer energetischen Verbesserung

Energieeinsparverordnung Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt Mindeststandards für die energetische Qualität von Gebäuden vor, die eingehalten werden müssen. Im einzelnen wird in der EnEV folgendes geregelt: • Energieausweise für Gebäude (Wohn- und Nichtwohngebäude) • Energetische Mindestanforderungen bei Neubauten • Energetische Mindestanforderungen bei Modernisierung, Umbau und Ausbau von bestehenden Gebäuden • Mindestanforderung an Heizungs-, Kühl- und Raumlufttechnik sowie Warmwasserversorgung • Energetische Inspektion von Klimaanlagen Am 1. September 2009 tritt eine neue ENEV mit verschärften Anforderungen in Kraft. Weiterführende Infos: www.themaenev.de

des Gebäudes führen. Somit werden alle wichtigen Kenndaten, die Einfluss auf den Energieverbrauch haben, dokumentiert: • Angabe des Primärenergiebedarfes • Angabe des Endenergiebedarfes (Heizöl, Erdgas, Strom etc.) • Gebäudeinformationen wie Gebäudetyp, Baujahr, Wohneinheiten etc. • Qualität der Gebäudehülle (Dämmstandard) • Anlagenaufwandszahl (Effizienz der Wärme- und Warmwassererzeugung), CO2-Emissionen • Modernisierungstipps zur Einsparung von Energie Er dient aber nur der Information, eine gesetzliche Verpflichtung zu einer Mo-

dernisierung ergibt sich daraus nicht. Trotzdem ist er für Kauf- und Mietinteressenten wie auch für die Eigentümer von Vorteil. Wer ein Gebäude oder eine Wohnung kaufen oder mieten will, kann anhand der Angaben im Energieausweis einen überschlägigen Eindruck von der energetischen Qualität des Gebäudes bekommen. Verkäufer und Vermieter von Gebäuden mit guten energetischen Gebäudekennwerten haben auf dem Immobilienmarkt Vorteile. Der Energieausweis sollte jedoch nicht Bestandteil von Mietverträgen oder Verkaufsunterlagen werden. Es besteht nur Anspruch auf Einsichtnahme, eine Aushändigung ist nicht vorgesehen. Die Nichtvorlage stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Verbrauchs- und Bedarfsausweis Den Energieausweis gibt es als Verbrauchsausweis und als Bedarfsausweis. Hier kurz die Unterschiede: Dem verbrauchsorientierten Ausweis liegt der tatsächliche Energieverbrauch der letzten drei Jahre für das Gebäude zugrunde. Da der tatsächliche Verbrauch aber stark vom Nutzerverhalten geprägt ist – hier spielen z.B. die Raumtemperatur oder das Lüftungsverhalten eine große Rolle – ist der so ermittelte Energieverbrauch nicht immer mit anderen Gebäuden vergleichbar. Verbrauchsausweise sind meist unter 100 Euro zu bekommen. Beim bedarfsorientierten Ausweis wird dagegen die Gebäudehülle (Art und Stärke der Wände und Decken, Art der Fenster etc.) und die Anlagentechnik (Heizung, Lüftung etc.) bei der Ermittlung des Energiebedarfs eines Gebäudes berücksichtigt. Man erhält als Ergebnis einen Wert des theoretischen Energieverbrauchs des Gebäudes in kWh/m2a. Dieser rechnerisch ermittelte Wert lässt sich gut mit den Werten anderer Gebäude vergleichen. Wegen des nötigen höheren Erfassungsaufwands sind Bedarfsausweise auch etwas kostspieliger.

Beratung und Förderung 54

Bei beiden Ausweisen werden die Verbrauchsdaten klimabereinigt mit dem Ziel, unabhängig von klimatischen Verhältnissen alle Wohnungen und Häuser in Deutschland mit einander auf ihren energetischen Zustand hin vergleichen zu können. Wer braucht welchen Energieausweis? Einen Bedarfsausweis braucht man für Wohngebäude mit weniger als fünf Wohnungen, für die ein Bauantrag vor dem 1.11.1977 gestellt wurde. Es sei denn beim Bau selbst oder durch spätere Modernisierung wird mindestens das Wärmeschutzniveau der 1. Wärmeschutzverordnung von 1977 erreicht. In einem solchen Fall ist auch ein Verbrauchsausweis zulässig. Für alle anderen Bestandsgebäude besteht Wahlfreiheit. Ausnahme: Für Baudenkmäler muss kein Energieausweis ausgestellt werden. Für Neubatuen sind bereits seit 2002 Bedarfsausweise vorgeschrieben. Auch für Nichtwohngebäude gilt die Ausweispflicht ab 1. Juli 2009. Die Details sind in

der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) geregelt. Wer stellt Energieausweise aus? Es gibt eine Vielzahl von Berufsgruppen und Fachleuten, die Energieausweise ausstellen dürfen. Eine offizielle Liste aller Ausstellungsberechtigten gibt es daher leider nicht. Qualifizierte Ansprechpartner sind sicherlich die Energieberater die bei BAFA und dena registriert sind. Auch die Kaminkehrer können wegen der Bedarfsausweise angesprochen werden. Achten Sie aber nicht nur auf den Preis für die Erstellung, sondern auch auf die Qualität des Ausstellers (persönlicher Vor-Ort-Termin, Modernisierungsempfehlungen maßgeschneidert, Gespräch zur Erläuterung). Von kostenlosen oder -günstigen Internet-Energieausweisen ist dagegen abzuraten, denn meist erhalten Sie zusätzlich zum Ausweis zukünftig Berge an Werbemüll. Weitere Energiepass-Aussteller sowie detailliertere Informationen finden Sie z.B. unter www.gebaeudeenergiepass.de.

Energiekennwerte kWh/m2a Als wichtigste Kennzahl wird beim Energieausweis ein Wert in Kilowattstunden pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche und Jahr (kWh/ m2a) angegeben. Teilt man diesen Wert durch 10, erhält man eine Zahl, die in etwa einer Umrechnung in Liter Heizöl oder Kubikmeter Gas entspricht. Beispiel: 180 kWh/m2a = jährlich 18 l Öl je m2 Wohnfläche Endenergiebedarf Die berechnete für Heizung, Warmwasser und Lüftung benötigte Energiemenge (z. B. Heizöl, Gas, Pellets, Strom). Primärenergiebedarf Beinhaltet zusätzlich zur Endenergie auch die vorgeschaltete Prozesskette von der Energiegewinnung (z. B. Erdölförderung), der Umwandlung (z. B. in Kraftwerken oder Raffinerien) bis hin zur Verteilung.

Beratung und Förderung 55

Energieberatung Egal ob beim Neubau oder einer energetischen Sanierung Ihres Hauses oder dem Austausch Ihrer Heizung – eine unabhängige und kompetente Energieberatung im Vorfeld hilft Ihnen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Nutzen Sie also die vielfältigen Beratungs- und Informationsmöglichkeiten im Landkreis Starnberg und der Region, damit Sie sich nicht später über vermeidbare Fehler ärgern müssen. Hier ein Überblick:

te, meist Architekten und Ingenieure, die umfassend über alle Möglichkeiten einer effizienten Energieeinsparung beraten und darüber einen umfangreichen Energiebericht erstellen.

Energieberatung vor Ort (BAFA-gefördert)

Für diese Vor-Ort-Beratungen gibt es Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Für Ein- und Zweifamilienhäuser sind es derzeit 300 Euro und für Wohngebäude ab drei Wohneinheiten 360 Euro Zuschuss. Das gilt für Gebäude mit Bauantrag vor 1995 und bei einer Wohnnutzung von mehr als 50 %. Darüber hinaus werden auch Zuschüsse für eine Stromsparberatung und Thermografieaufnahmen des Gebäudes gezahlt.

Bei umfangreicheren Sanierungsmaßnahmen ist oft eine Energieberatung vor Ort sinnvoll. Auch in unserer Region finden Sie hierfür ausgebildete Fachleu-

Der vom BAFA zugelassene Energieberater ermittelt den Ist-Zustand der Gebäudehülle und der Anlagentechnik des Gebäudes. Es folgen Vorschläge für

Eine individuelle Energieberatung ist sinnvoll

Neubau + Sanierung Energieberatung(BAFA) Energieausweis 7KHUPRJUD¿H Blower-Door-Test 82211 Herrsching, Lessingstr.14 Tel.: 08152 / 3962066 [email protected] www.energiebuero.eu

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> Mehr Energie selbst produzieren als verbrauchen > Nutzen Sie umweltschonend Sonne, Wasser und Wind … Wir konzipieren und realisieren gemeinsam mit Ihnen Projekte zur gewinnbringenden Nutzung von erneuerbaren Energien … Sylvia Arras, 82343 Pöcking Tel. 08157-4337, Mail: [email protected]

Heinz Roiger, 82194 Gröbenzell Tel. 08142-53450, [email protected]

Beratung und Förderung 56

Maßnahmen zur Energieeinsparung, die rechnerisch bis hin zur Darstellung der Wirtschaftlichkeit festgehalten werden. Somit kann jede Maßnahme hinsichtlich seiner Kosten-Nutzen-Effizienz beurteilt werden. Der Energieberater erläutert auch die günstigsten und vorteilhaftesten Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, die für die unterschiedlichen Maßnahmen in Frage kommen und stellt die Bestätigungen für die Finanzierung und ggf. den Tilgungszuschuss bzw. Zuschuss für die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aus. Termin

Weitere Infos sowie zugelassene BAFABerater finden Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unter www.bafa.de.

Weitere Energieberatungsmöglichkeiten im Landkreis Daneben gibt es natürlich noch weitere Beratungsmöglichkeiten im Landkreis. So bieten inzwischen viele Gemeinden so genannte „Energiesprechstunden“ an, die als Einstiegsberatung oder zur Klärung „kleinerer“ Energiefragen gut geeignet sind.

Auch Ihr Kaminkehrer steht als Ansprechpartner für Energieberatung gerne zur Verfügung.

Sonstige Informationsmöglichkeiten Nutzen Sie auch die vielen Infoveranstaltungen zu Energiethemen im Landkreis. Schauen Sie einfach in unseren aktuellen Energiewende-Veranstaltungskalender unter www.energiewendesta.de.

Berater

Umfang/Kosten

Infos/Anmeldung

Landratsamt Starnberg Monatlich

Peter Sprenger (Verbraucherzentrale Bayern)

ca. 30 Min., 5 Euro

Tel. 0 81 51 / 1 48-5 09

Gauting

Monatlich

Harald Zipfel

ca. 30 Min., 10 Euro

Tel. 0 89 / 8 93 37-1 59

Herrsching

2 x monatlich

Max Frey

kostenlos

Tel. 0 81 52 / 3 74-33

Krailling

Monatlich

Peter Sprenger

kostenlos

Tel. 0 89 / 8 57 06 25

Weßling

Monatlich

Petra Slawisch

kostenlos

Tel. 0 81 53 / 4 04-0

Pöcking

Förderung einer ingenieurmäßigen Energieberatung vor Ort durch unabhängigen Energieberater mit 50 % der Kosten, max. 250 Euro. Nähere Infos: Tel. 0 81 57 / 93 06-12

Seefeld

Förderung einer ingenieurmäßigen Energieberatung vor Ort nach den BAFA-Richtlinien, sofern keine Mittel des BAFA gewährt wurden. Nähere Infos: Tel. 0 81 52 / 79 14-33

Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten Ob Neubau oder Sanierung, ob effiziente Technik oder erneuerbare Energien – in vielen Fällen bieten öffentliche Förderprogramme wichtige Hilfe bei der Finanzierung. Im Folgenden sind die wichtigsten Programme dargestellt. Doch da sich Förderrichtlinien und Konditionen oft ändern, empfehlen wir Ihnen, sich stets aktuell zu informieren, z. B. unter www. energiefoerderung.info sowie direkt bei den genannten Ansprechpartnern.

Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien Mit attraktiven Zuschüssen gefördert werden die Errichtung oder Erweiterung von

• Solaranlagen zur Brauchwassererwärmung oder Heizungsunterstützung • Automatisch beschickte Biomassekessel (Holzpellets oder Hackschnitzel) • Handbeschickte Scheitholzvergaserkessel • Effiziente Wärmepumpen • Zusätzliche Bonusförderung gibt es z. B. bei gleichzeitiger Heizungssanierung (Brennwert + Solar), bei Kombination erneuerbarer Energien (z.B. Pellets + Solar) oder bei besonders effizienten Gebäuden. Auch besonders effiziente Heizungs- oder Solarpumpen erhalten einen Bonus. • Besonders innovative Technologien (z.B. große Solaranlagen, PelletsBrennwertgeräte, besonders effiziente Wärmepumpen) erhalten höhere Fördersätze.

Der Förderantrag kann bis max. 6 Monate nach Inbetriebnahme gestellt werden (Ausnahme: Innovationsförderung!). Beachten Sie die genauen Richtlinien und Mindestanforderungen sowie die jeweilige Liste der förderfähigen Anlagen! Ansprechpartner: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Tel. 06196 / 908-625, www.bafa.de.

KfW-Förderprogramme Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert energiesparende Investitionen über verschiedene Darlehens- bzw. Zuschussprogramme. Die wichtigsten im Überblick:

Beratung und Förderung 57

Energieeffizient sanieren Das attraktivste KfW-Förderprogramm „Energieeffizient sanieren“ ist der Nachfolger des erfolgreichen CO2-Gebäudesanierungsprogramms und bietet sowohl eine Darlehens- als auch einen Zuschussvariante zur Altbausanierung von Wohngebäuden. Gefördert werden • Einzelmaßnahmen (z. B. Wärmedämmung, Fensteraustausch, Heizungserneuerung, Einbau Lüftungsanlage): Zuschuss 5 % der Investitionskosten, maximal 2.500 Euro je Wohneinheit • Maßnahmenpakete: Zuschuss 7,5 % der Investitionskosten, maximal 3.750 Euro je Wohneinheit • Sanierung auf Neubau-Niveau nach EnEV: Zuschuss 10 %, maximal 5.000 Euro je Wohneinheit • Sanierung auf Neubau-Niveau minus 30 %: Zuschuss 17,5 %, maximal 8.750 Euro je Wohneinheit

(25 %, mindestens 100,– Euro). Wichtig: Erst Antrag stellen! Energieeffizient modernisieren Energiesparende Investitionen in bestehende Wohngebäude werden mit zinsverbilligten Darlehen und ggf. Tilgungszuschüssen gefördert. Energieeffizient bauen Mit zinsverbilligten Darlehen wird die Errichtung, Herstellung oder der Ersterwerb eines KFW Energieeffizienzhauses 55 oder 70 gefördert. Kommunale Förderprogramme Einige Gemeinden im Landkreis Starnberg haben eigene Energiespar-Förderprogramme für Ihre Bürger/-innen aufgelegt, so zum Beispiel Gauting, Pöcking und Seefeld. Informieren Sie sich am besten direkt bei Ihrer Gemeindeverwaltung.

Alternativ kann auch ein zinsgünstiges Darlehen (ggf. mit 5 % bzw. 12,5 % Tilgungszuschuss) in Anspruch genommen werden (nicht möglich für Einzelmaßnahmen).

Sonstiges Nähere Infos zur Förderung von Blockheizkraftwerken (Impulsprogramm Mini-KWK-Anlagen) finden Sie im Kapitel BHKW auf Seite 44 sowie unter www.mini-kwk.de.

Darüber hinaus bietet die KfW seit kurzem eine Sonderfinanzierung mit Zuschüssen für Baubegleitung (50 %, max. 2.000,– Euro), Ersatz von Nachtstromspeicherheizungen (200,– Euro je Gerät) sowie Optimierung der Wärmeverteilung

Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Förderprogramme (z. B. für Gewerbe, Kommunen, soziale Einrichtungen und vieles mehr). Informieren Sie sich aktuell z. B. unter www.energiefoerderung.info.

Bitte beachten Sie bei allen Förderprogrammen die genauen Förderrichtlinien und Mindestanforderungen. Meistens muss der Förderantrag gestellt werden, bevor Sie den Auftrag erteilen oder mit einer Maßnahme beginnen. Informieren Sie sich daher frühzeitig!

Weitere Infos und aktuelle Konditionen: Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Tel. 01801 / 335577, www.kfw-foerderbank.de und www.kfw-zuschuss.de. Die Antragstellung erfolgt über Banken, Sparkassen oder die Umweltbank Frankfurt.

Ingenieurbüro für Bauwesen Die Architekten für Energieberatung + Sanierung

energie ausweise energie beratung nach BAFA energie einsparende Sanierung energie sparhaus / Passivhaus Dipl.-Ing. Barbara Lindner Am Weiher 3, 82131 Gauting Tel. 089 / 89 39 98 72 www.proenergieplus.de

Baustatikk sBauplanungs Bauleitung Beratender Ingenieur BYIK Bau BAFA Energieberatung Energieausweise

Dipl.Ing. Augustin Landthaler Seefelderstraße 74 s 82211 Herrsching Tel. 08152/925508 sFax 08152/925509 E-Mail: [email protected]

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10-Jahre Förderprogramm für Regenerative Energien und Energieeinsparung In Seefeld gibt es schon seit 10 Jahren ein Förderprogramm für regenerative Energien und Energiesparmaßnahmen. Die Förderung kann ausschließlich von Privathaushalten beantragt werden. Die Fördersumme beträgt zurzeit jährlich 50.000 Euro. Unterstützt werden beispielsweise Heizungsanlagen für erneuerbare Energien, Maßnahmen zur Gebäudedämmung sowie der Bau von Niedrigenergie- und Passivhäusern. Die Förderung wurde vom Agenda 21 Arbeitskreis „Alternative Energien“ ausgearbeitet, mit der Verwaltung abgestimmt und im Jahr 1999 das erste Mal vom Gemeinderat bewilligt. Sie gilt jeweils für ein Kalenderjahr und wurde seitdem jährlich auf Antrag des Agenda 21-AK neu genehmigt.

Bedarfsgerecht und immer auf dem aktuellen Stand In Abstimmung mit der Verwaltung wurden die Förderrichtlinien auf Grund praktischer Erfahrungen, aktueller gesetzlicher Vorgaben und nach dem neuesten Stand technischer Entwicklungen

Ein erfolgreiches Förderprogramm auf Gemeindeebene

von Zeit zu Zeit modifiziert. Auch die prozentuale Anpassung der Förderhöhen für bestimmte Zielgruppen im Sinne einer besseren Steuerung oder Forcierung bestimmter Maßnahmen kann von der Agenda-Gruppe unbürokratisch direkt mit der Verwaltung umgesetzt werden. Nicht ausgeschöpfte Mittel

werden dem Förderziel entsprechend für kommunale Zwecke verwendet. Das Programm wird von der Gemeinde Seefeld mit Öffentlichkeitsarbeit beworben, die Förderunterlagen können von der Internetseite der Gemeinde herunter geladen werden.

Messbarer Erfolg für mehr Klimaschutz So konnten bis einschließlich 2007 schon 112 Projekte finanziell unterstützt und mit den realisierten Maßnahmen jährlich 620.000 Kilowattstunden Energie eingespart bzw. erzeugt sowie über 200 Tonnen klimaschädliches CO2 vermieden werden. Die höchste Effizienz bezüglich der eingesetzten Fördermittel ergibt sich übrigens lt. interner Statistik bei der Umstellung von konventionellen Heizungen auf Anlagen für regenerative Energien in bestehenden Gebäuden. Und noch ein Vorteil: Ein erheblicher Teil der Maßnahmen wurde von lokalen Gewerbebetrieben ausgeführt. Insofern wird mit dem ökologischen Ziel zugleich eine Wirtschaftsförderung erreicht.

Globalstrahlungskarte Deutschland – die jährliche Sonneneinstrahlung in kWh/m2

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