Februar-ac3b878d01

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Onkologie
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Erkrankungen der Geschlechtsorgane Descensus uteri Entzündliche Erkrankungen Tumoren Epididymitis Paraphimose Benigne Prostatahypertrophie Prostatakarzinom

Descensus uteri (oft schleichende Entwicklung)

Ursachen: Schwäche der Beckenbodenmuskulatur  Adipositas  Körperliche Überforderung  Bindegewebsschwäche  Geburten (mangelnde Beckenbodenrückbildung) 

Symptome Diffuse Kreuz- u. Unterleibsschmerzen (Verstärkung: Pressen, Heben, Arbeit)  Vaginales Druckgefühl nach unten  Fluor vaginalis (bei Dekubiti blutig)  Zystozele (=> Miktionsprobleme, rezid. HWI, Stressinkontinenz, akuter Harnverhalt)  Rektozele (=> Defäkationsprobleme)  Fremdkörpergefühl (p. m. Sitzen) 

Therapie  Beckenbodengymnastik  Operation  Scheidenpessar (regelmäßig wechseln!)

Entzündliche Erkrankungen Kolpitis/Vulvitis = Scheidenentzündung Ursachen Östrogenmangel => Scheidenhaut wird atrophisch und ist schlechter durchblutet  Chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus => Schwächung Immunsystem => vermehrtes Keimwachstum und Anfälligkeit gegen mechanische Reize (GV)  Adipositas => gesteigerte lokale Schweißbildung => Wundreiben 

Vulvitis/ Kolpitis

Symptome Lokaler Juckreiz  Brennen  Dolor/Schmerz  Rubor/Rötung  Calor/Wärme  Eventuell unangenehm riechender Fluor vaginalis/Ausfluss  Eventuell Zystitis durch Begleitentzündung der Harnröhre 

Diagnostik Abstrich zur Identifikation der Infektionserreger  Kolposkopie zur Feststellung von entzündlichen Veränderungen 

Therapie Je nach Erreger  Systemisch (z.B. Zovirax bei Herpesinfektion)  Lokal (z.B. Moronal bei Pilzinfektionen)  Lokale oder systemische Östrogensubstitution (z.B. Ovestin-Salbe oder –Tabletten) Vulvitis: Nur lokale Salben- oder Pudertherapie

Bartholinitis Symptome Meist einseitige  schmerzhafte Schwellung und Rötung im Bereich der kleinen Schamlippen  Jede Berührung ist schmerzhaft => erschwertes Laufen und Sitzen

Bartholinitis

Therapie Entlastungsschnitt am Entzündungsherd zur Eiterentleerung  Marsupialisation = Drüsenwand wird nach außen geschlagen und mit der Haut vernäht um einen dauerhaften Abfluss zu schaffen  Meist keine antibiotische Therapie notwendig 

Mammakarzinom jede 9. Frau ist betroffen, 35-55 J. = häufigste Todesursache

Risikofaktoren: > 40 Jahre  Familiäre Belastung  Lange Oestrogenproduktion  Keine Kinder  1. Schwangerschaft > 35 Jahre  Schwere chronische Mastopathie 

Symptome 

Tastbarer, derber, nicht verschieblicher oder schmerzhafter Knoten meist im oberen äußerem Quadranten

Vergrößerte Achsellymphknoten  Orangenhaut durch Großporigkeit infolge Lymphoedem  Haut- oder Mamilleneinziehung  Seröse oder blutige Sekretion  Lokale Geschwüre wenn Ca „aufbricht“  Plötzliche Form- u. Größenveränderung  Differenter Mamillenstand bei hängenden oder 

erhobenen Armen

Diagnose

Sonografie  Mammografie  Biopsie mit Histologie 

Therapie 

Operation Tumor oder Ablatio mammae plus mindestens 10 Achsellymphknoten



Bestrahlung Immer nach OP aber auch bei Lokalrezidiv oder Haut- und Knochenmetastasen



Chemotherapie Prophylaktisch oder zur Eindämmung



Hormontherapie Antioestrogene z. B. Tamoxifen

Krankenbeobachtung nach der OP

Psychische Verfassung  Operationsnarbe  Schmerzen  Gefühlsstörungen im OP-Gebiet  Lymphoedem des betroffenen Armes  Metastasen Frühsymptome Fieber, Gewichtsverlust, Knochenschmerzen (p. m. WS), Atmung (Lungen-Metastasen) 

Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs)

Zellveränderungen (Vorstufen) werden am häufigsten zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr gefunden  Altersgipfel der Karzinome liegt bei etwa 40 - 50 Jahren 

Zervixkarzinom

Risikofaktoren Papilomviruserkrankung  Früher regelmäßiger GV mit häufig wechselnden Partnern (Prostituierte sind 4-mal häufiger betroffen)  Schlechte Genitalhygiene des Mannes  Rauchen 

Früherkennung: regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchung!!!

Symptome Fleischwasserfarbener, teils blutiger Ausfluss  Schmierblutungen (Kontaktblutung nach GV)  Zwischenblutungen bis zur massiven vaginalen Blutung  Schmerzen meist erst in Folge Ausbreitung des Karzinoms auf Nachbarorgane 

Diagnostik Zellabstrich am Muttermund  Kolposkopie = Untersuchung des Muttermundes mit Vergrößerungsglas  Gewebeprobe 

Ausgedehnte Zervixkarzinome sind makroskopisch erkennbar

Therapie 

Konisation = Entfernung eines Kegels aus Portio (Muttermund) und Zervixkanal (Gebärmutterhals)



Hysterektomie (Uterusentfernung)



CAVE! Psychische Probleme! Nach OP kein schweres Tragen und Heben, kein längeres Stehen.



Radikale Hysterektomie (zusätzliche Entfernung der lokalen Lymphknoten und eines Teils der Vagina = OP nach Wertheim-Meigs)

Strahlentherapie  Palliative Strahlentherapie (Inoperabilität)  Chemotherapie 

Myom = gutartiges Muskelgeschwulst des Uterus = häufigstes genitales Geschwür  Ca. 20% aller Frauen > 30 Jahre  Selten einzelnes Vorkommen  Uterus myomatosus (zahlreiche Myome) 

Ursachen Sind unbekannt  Entwickeln sich aus Uterusmuskulatur  Wachstum ist an die Hormonbildung der Ovarien (Eierstöcke) gekoppelt  => In der Regel keine Neubildung und kein Wachstum von Myomen nach der Menopause 

Symptome Blutungsveränderungen (meist starke Menstruationsblutung)  Druck- oder Verdrängungserscheinungen bei großen Myomen  Schmerzen im Unterbauch  Fertilitätsstörungen falls die Myome deutlich in die Uterushöhle hineinragen 

Komplikationen Druck auf oder Verdrängung andere/r Organe (Nierenstauung, Obstipation, therapieresistente Kreuzschmerzen)  Stieldrehung bei gestielten Myomen => heftigste Bauchschmerzen wegen der Nekrose des Myomknotens  Sehr selten maligne Entartung 

Therapie Regelmäßige Untersuchungen zur Wachstumskontrolle Bei Beschwerden:  Hormontherapie zur Wachstumshemmung  Operation (Hysterektomie oder nur einzelne Myomknoten) 

Korpuskarzinom (Uterusschleimhautkrebs)

Korpuskarzinom Meist im Alter von 55-60 Jahren  Langer Östrogeneinfluss  Kinderlosigkeit  „Korpuskarzinom-Syndrom“ = Hypertonie + Adipositas + Diabetes mellitus 

Symptome Vaginale Blutung in der Menopause  Plötzliche Schmier- u. Zwischen-blutungen vor der Menopause  Therapieresistenter eventuell fleischfarbener Ausfluss 

Diagnostik Abrasio (Ausschabung) des Uterus zur Abtragung der Uterusschleimhaut  Vaginalsonografie Nur ausgedehnte Schleimhaut-veränderungen sind zu erkennen 

Therapie Radikale Hysterektomie inclusive Ovarien (hier oft Metastasen)  Strahlentherapie zur Rezidivprophylaxe und bei Inoperabilität  Hormontherapie mit Gestagenen (z.B. Progesteron) oder Antiöstrogenen  Chemotherapie ist wenig wirkungsvoll 

Epididymitis = Nebenhodenentzündung

Ursachen = meist aufsteigende Infektionen aus den Harnwegen, die über die Samenleiter zum Nebenhoden gelangen. Prädisponierende Faktoren:  Prostatahyperplasie  Verweilkatheter  Harnröhrenstriktur  Prostata-OP

Symptome Entwickeln sich innerhalb weniger Stunden im betroffenen Hoden. Der Hoden ist:  Rot (Rubor)  Geschwollen  Stark schmerzhaft (Dolor)  Überwärmt (Calor)  Oft: Fieber, allg. Krankheitsgefühl, in die Leiste ausstrahlender Schmerz

Therapie Strenge Bettruhe  Hochlagerung des Hodens  Analgetika  Lokale Kühlung  Antibiotikatherapie  Notfalls: Hodenentfernung 

Paraphimose („spanischer Kragen“)

Paraphimose („spanischer Kragen“)

Ursachen = Missverhältnis  Eichelgröße : Vorhautöffnung im Alter durch lokale Hautatrophien + narbig verheilte Hauteinrisse  Oft bei DK-Trägern wenn nach der Katheterpflege die Vorhaut nicht zurückgestreift wird => Vorhautödem = „spanischer Kragen“

Therapie Reposition = vorsichtiges Ausdrücken des Ödems und Zurückstreifen der Vorhaut  Durchtrennung des Vorhaut-Schnürrings bei längerem Bestehen  Radikale oder plastische Zirkumzision (Entfernen der Vorhaut) 

Benigne Prostatahyperplasie bPH „Altherrenkrankheit“

Ursachen Wahrscheinlich altersbedingtes Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Hormonen  => Wachstum besonders der harnröhrennahen Drüsenanteile  => zunehmende Einengung der Harnröhre 

Symptome Blasenentleerungsstörung:  Harnstrahl setzt verzögert und weniger kräftig ein (Gießkanne)  Pollakisurie (oft wenig)  Nachträufeln  Blase nicht völlig entleert  Nykturie  Evtl. Überlaufinkontinenz

Komplikationen Restharn => rezidivierende HWI  Balkenblase => Blasendivertikel + Blasensteine + bei Nierenrückstau: chronische Niereninsuffizienz  Akuter Harnverhalt (fraktionierte!!! Katheterentlastung in Portionen á 500 ml mit Pausen! Sonst Gefahr der Blasenblutung durch die plötzliche Entlastung der Blasenschleimhaut) 

Balkenblase Der Blasenmuskel versucht durch vermehrten Druckaufbau die Harnröhrenstriktur zu überwinden => die Muskelschicht wird dicker

Diagnostik Rektale Untersuchung  Transrektale Sonografie  Uroflowmetrie: Harnstrahl, Harnmenge + Miktionsdauer werden gemessen 

Therapie Medikamentös: Kürbiskerne (Granufink), Brennesselextrakt (Bazaton), Alpharezeptorenblocker (Diblocin, Heitrin), Testosteronwirkungsverminderer (Proscar) CAVE! Potenzstörungen!  Operativ: TUR-P = transurethrale Prostataresektion (wie Orange mit elektrischer Schlinge von innen abhobeln) oder Bauchoperation bei großer Prostata 

Komplikationen Inkontinenz in Folge operativer Verletzung des Blasenschließmuskels  Trockene Ejakulation (60-90%) Samenerguss erfolgt nach rückwärts in die Blase da der innere Blasenschlussmechanismus wegfällt, Sperma wird später mit dem Urin ausgeschieden 

Prostatakarzinom Wird häufiger  Zweithäufigstes CA des Mannes  Männer > 60 Jahre 

Ursachen

Hauptrisikofaktor: Alter  Genetische Einflüsse 

Symptome Treten spät auf, da CA meist in hinteren Prostataanteilen wächst  Sonst ähnlich bPH  In Folge Metastasierung: Knochenschmerzen Pathologische Fraktur 

Diagnostik Rektale Untersuchung: verhärtete knotige Prostataanteile  Prostata Stanzbiopsie  Laborchemisch Tumormarker PSA (prostataspezifisches Antigen) erhöht  MRT  Cholin PET/CT 

Prostatakarzinom

Therapie bei auf die Prostata begrenzten TM ohne Metastasen 

Operation – radikale Prostatektomie incl. Samenblasen + regionaler LK. CAVE! Verletzung Blasenschließmuskel => Inkontinenz. Verletzung Erektionsnerven => Impotenz



Strahlentherapie – lokal oder durch die Bauchdecke

Pflege nach Prostatektomie 8 Wochen keine starken Erschütterungen oder Temperaturwechsel (Sauna)  Keine Bauchpresse => schwache Laxanzien geben  Mut zusprechen und Hilfsmittel anbieten (Inkontinenz bildet sich meist nach 1-2 Jahren wieder zurück)  Beckenbodengymnastik zur Kontinenzwiederherstellung 

Therapie bei inoperablen oder metastasierendem TM Hormontherapie (durch beidseitige Hodenentfernung oder Antiandrogene wie Androcur) aber => Impotenz, Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Gynäkomastie, Abnahme der Muskelmasse  evtl. Kombination mit Strahlentherapie  Chemotherapie = „Mittel der letzten Wahl“ 

Prognose Gut bei lokal begrenztem CA, dass 100% im Gesunden operiert wird  Fortgeschrittene CA´s zeigen unter Hormontherapie zu Beginn eine Ansprechrate von 80%  Aber: Die mittlere Überlebensrate bei metastasierendem CA beträgt nur 20 Monate! 

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