Franui Wolfgang Mitterer »Tanz Boden Stücke«

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Musik
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Bonuskonzert: Orgel Plus

Franui Wolfgang Mitterer »Tanz Boden Stücke« Samstag 25. April 2015 20:00

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Bonuskonzert: Orgel Plus

Franui Wolfgang Mitterer »Tanz Boden Stücke« Samstag 25. April 2015 20:00 Keine Pause Ende gegen 21:15

Programm

Tanz Boden Stücke Musik/Bearbeitungen von Markus Kraler und Andreas Schett Live-Improvisation und Electronics von Wolfgang Mitterer

Trockne Blumen nach Franz Schuberts »Die schöne Müllerin« D 795 Nr. 18 Ringelreigenwatschentanz nach den von Béla Bartók angefertigten musikalischen Feldforschungen: »Kalamaykó« (Reigen), »Dömbör vajda« ­(Polster-Tanz), »Hej sár elö« (Hinke-Tanz) (von Bartók später ­verwendet in 44 Duos für 2 Violinen Sz. 98, Nr. 2, 14 und 27), ­Gypsy-Melodie (von Bartók später verwendet in Rhapsodie Nr. 2 für Violine und Klavier Sz. 89) Tanzfolge der entfernten Verwandtschaft aus Wien nach Franz Schubert D 820/4, 5, 6; D 365/22; D 783/3 und D 681/11 Menuett mit Dirndl nach dem Menuett aus »Don Giovanni« KV 527 von Wolfgang Amadeus Mozart in der Bearbeitung von Moritz Moszkowski und unter Verwendung der Volkslieder »Du flåchshoorats Dirndl«, »I måg nit Küah hiatn« und »Wås kümmern mi di Sternlan« Vorwärts rückwärts seitwärts Vielfach Zwiefacher, nach Franz Schubert D 145/1&2, D 366/8, D 783/9 und Belá Bartok „Gúnydal« (Nr. 30 aus »Gyermekeknek« Sz. 42) sowie einem Motiv aus György Ligetis »Csángó forgós« (Nr. 3 aus »Három lakodalmi tánc«) Schneekugelwalzer Bearbeitung von Franz Schuberts 12 Valses nobles D 969/3

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Canederli (fatti in casa) Musik von Markus Kraler und Andreas Schett Zwei Kerzen im Dreiviertel-Takt nach Franz Schuberts Menuett D600 Alptraum eines österr. Pianisten 19 Deutsche Tänze, nach Franz Schubert D 145/2, 3, 17; D 354/1; D 365/17; D 366/3, 4, 10; D 378/2; D 420/5, 10; D 681/1, 2, 5; D 734/2; D 783/11, 15; D 790/5; D 980b Dreher aus dem Komitat Schluckauf nach Béla Bartók, 44 Duos für 2 Violinen Sz. 98, Nr. 36 (Dudelsack) Salamitakte aus „Cello Concerto Grosso“ Musik: Wolfgang Mitterer, nach Peter Eötvös, »Cello Concerto Grosso« (2010/11) Wie der Bauer zur Kultur kam Boarischer, unter Verwendung des »Allegretto« aus Franz Schuberts Impromptu D 935/Nr. 2 Sowieso (pizz.) nach Béla Bartók, 44 Duos für 2 Violinen Sz. 98, Nr. 43 Tanz! (Franz) nach Franz Schubert D 145/10, D 365/36, D 783/10&7, D 790/8 Totengräberlied nach Franz Schubert D 38, Deutsche Tänze D 783/Nr. 5 Text: Ludwig Heinrich Christoph Hölty Kupelwieser-Walzer (von Richard, mit Anton) nach Franz Schubert D Anh. I 214, aufgeschrieben 1943 von Richard Strauss und Anton Bruckner »Stille Betrachtung an einem Herbstabend« WAB 123, Bearbeitung von Markus Kraler und Andreas Schett

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Husch Pfusch Tusch nach Motiven von Franz Schuberts Moments Musicaux D 780/3, György Ligeti »Tanz« aus »Ballade und Dance« und Béla Bartók Nr. 32 aus 44 Duos für 2 Violinen, Sz 98 Zum Rundetanz nach dem gleichnamigen Lied von Franz Schubert D 983b Text: Johann Gaudenz von Salis Seewis

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ZUM KONZERT

Wenn das Parkett knarzt und schwingt … Die Tiroler Musicabanda mit »Tanz Boden Stücke« »Ich hatte einen Kreis von Freunden, mit ihm auch Schubert zu mir eingeladen. Und bald verwandelte sich die Konversation zum Tanze. Schubert, der schon ein paar Klavierstücke zum Besten gegeben hatte, setzt sich selbst in der heitersten Laune an das Instrument und spielt zum Tanze auf. Alles schwingt sich im Kreise, man lacht, man trinkt.« Wo auch immer im Wien der 1820er Jahre solche ausgelassenen Zusammenkünfte wie beim österreichischen Schauspieler Heinrich Anschütz stattfanden – unter den Stammgästen befand sich garantiert Franz Schubert. Immerhin hatte er einmal gestanden: »Ich mach gar so gern Tanzmusik«. Und sobald er sich an das Klavier setzte, ging es dann im bürgerlichen Salon tatsächlich hoch her. Kaum hatte Schubert die ersten Takte eines Walzers oder eines Ländlers angespielt, formierten sich die Gäste und brachten mit ihren Einzelpaar- oder Gruppentänzen das Parkett zum Beben. Mehrere Stunden konnte so eine gesellige Tanzrunde dauern. Ließ sich die Tanzgesellschaft danach erschöpft ins Fauteuil fallen, zückte Schubert bisweilen flugs sein Notenpapier, um seine improvisierten Tänze grob zu skizzieren. Rund 500 solcher Klavier-Tänze hat Schubert geschrieben, die in handschriftlicher und gedruckter Form überliefert sind. Und in diesem riesigen Konvolut finden sich sämtliche Modetänze jener Zeit: angefangen von Walzern und Menuetten über Ländler und Ecossaisen bis hin zu Deutschen Tänzen und Cotillons. Wer aus diesem riesigen Fundus sich die Filetstücke herauspicken will, um sie für eine etwas andere Kollektion von Tanzstück-Bearbeitungen zu arrangieren, der hat dementsprechend alle Hände voll zu tun. Genau diese Mammutarbeit stand auch Andreas Schett bevor, als die Idee für das neueste Projekt seiner Musicabanda Franui geboren war. Mit Tanz Boden Stücke wollte man sich auf die musikalische Spurensuche nach einer handfesten, nicht nur in 5

der Alpenregion verwurzelten Musik machen, bei der es selbst Komponistengöttern mächtig in den Tanzbeinen zu jucken und zu kribbeln begann. Und wie sich Schett – seines Zeichens Trompeter und einer der künstlerischen Köpfe von Franui – im Gespräch zum heutigen Abend erinnert, begann eben alles mit der Sichtung des Schubert-Nachlasses: »Er hat bekanntlich nicht nur hunderte Lieder geschrieben, sondern auch mindestens ebenso viele Tänze, die wir uns samt und sonders angehört haben. Daraufhin beschlich uns eine große Ratlosigkeit: Welche der vielen kleinen Stücke – meistens im 3/4-Takt geschrieben und von einer Dauer unter einer Minute – sollen wir nehmen? Und vor allem: Wie sollen daraus größere neue Stücke werden?« Während Schett und seinem bienenfleißigen Band-Kollegen Markus Kraler jedoch auf diese Fragen rasch die klangzündenden Antworten einfielen, meldeten sich bald weitere Komponisten auch aus dem Jenseits zu Wort, die sich ebenfalls für das Programm Tanz Boden Stücke aufdrängten. Darunter fand sich etwa der eifrige Klangfeldforscher Béla Bartók, der als junger Mann von seinen ungarischen Landsleuten sowie u. a. von den Rumänen, Ruthenen und Slowaken Volkslieder nicht nur auf Wachswalzen aufgenommen hatte. »Später hat er sie häufig in seinen kleinen Stücken für Klavier, etwa in dem Zyklus Für Kinder, oder in den 44 Duos für 2 Violinen mehr oder weniger wortwörtlich übernommen«, so Andreas Schett. »Auf einmal versteht man den ganzen Bartók, oder hält das zumindest kurze Zeit für möglich. Jedenfalls landet man unweigerlich auch beim jungen György Ligeti, der sich 1949/50 als Student des Bukarester Folklore-Institutes ebenfalls dieser historischen Aufnahmen bediente und daraus ›neue‹ Volksmusik formte.« Bei all den Recherchen für weitere passende »Tanz Boden Stücke« stieß man dann zudem auf Anton Bruckner und Richard Strauss. Und auf die Bitte der Stiftung Mozarteum, die den neuen FranuiCoup für das Salzburger Festival Dialoge mit in Auftrag gegeben hatte, nahm man 2014 für die Uraufführung Mozart-Tänze genauso ins Programm auf wie Stücke vom damaligen »Composer in Residence« Peter Eötvös.

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In diesen Reigen unterschiedlichster Tanzrhythmen haben sich also die zehn Musikerfreunde gemeinschaftlich eingehakt und dabei diesen typischen Franui-Ton aus Volksmusik, Jazz und Klassik angeschlagen. Überhaupt ist diese Osttiroler Gang mit ihren Blech- und Streichinstrumenten sowie mit Akkordeon und Hackbrett an die Tanzstücke so herangegangen, wie man es schon bei den bisherigen Neubelichtungen etwa von Schubertoder Mahler-Liedern getan hat. »Manche Musik zelebrieren wir in all ihrer Schönheit«, so Schett, »indem wir sie uns mit unserem merkwürdigen Instrumentarium aneignen und da und dort lediglich einen kleinen Farbtupfer hinzufügen. Manches Mal stellen wir aber auch alles vom Kopf auf die Füße (oder umgekehrt), skelettieren, phantasieren, komponieren weiter und fügen Musik aus verschiedenen Landstrichen und Zeitaltern neu zusammen. Dazu kommt die Übermalung, die Wolfgang Mitterer mit präpariertem Klavier, Elektronik und Orgel live veranstaltet. Schlussendlich weiß man beim Zuhören nicht mehr: Was ist von Franz, Anton, Wolfgang, Adalbert, Richard, György, Peter oder Franui?« Genau diese die Gedanken und die Phantasie anregende Vieldeutigkeit ist von jeher das Markenzeichen einer Truppe, deren Mitglieder fast alle aus dem Osttiroler 1000-Seelen-Dorf Innervillgraten stammen. 1993 hatte man sich dort gegründet und nach einer benachbarten Almwiese benannt. Dass die traditionsbewussten Musiker sich aber schon früh nicht an den heilen Felder-, Wiesen- und Auen-Melodien abarbeiten wollten, zeigte sich bereits in den ersten Jahren. Bis 1996 war Franui mitverantwortlich für das Festival »Villgrater Kulturwiese«, bei dem man quasi als Hausband fungierte. Jährlich pilgerten Tausende in die Einöde, wo sich Künstler aus Literatur, Musik, Theater und Film zusammentaten und das Tal statt mit Humpta-Humpta-Rhythmen nun mit avantgardistischen Projekten aufmischten. Fünf Jahre lang ging das gut. Bis es immer mehr in den aufgebrachten Dorfbewohnern brodelte. Die (anonymen) Drohbriefe nahmen zu. Und während Kunstwerke zerstört wurden, wurde 1996 gar ein fast 400 Jahre altes Bauernhaus »abgefackelt, also heiß abgetragen« (Andreas Schett), das von der Festivalleitung erworben worden war.

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Franui packte daraufhin die Koffer und ließ sich zunächst in Innsbruck nieder. Doch schnell machte man sich mit seinem unverwechselbaren Sound einen Namen im hochrangigen Kulturbetrieb-Segment. Die ersten Einladungen zu den Wiener Festwochen und sogar in die Wiener Staatsoper folgten. Und bis heute ist nahezu jedes Jahr ein weiteres, gefeiertes Projekt dazugekommen. Nachdem man 2005 bei der Ruhrtriennale mit Regisseur und Schauspieler Sven-Eric Bechtolf das Singspiel Steine und Herzen aus der Taufe gehoben hatte, wurde man von den Bregenzer Festspielen mit diversen, abendfüllenden Musiktheaterstücken beauftragt. Trotz dieser nicht abreißenden Erfolgsgeschichte hat sich die aus Schriftstellern, Münchner Philharmonikern und Instrumentenbauern bestehende Musicabanda Franui ihre Heimatgefühle stets bewahrt. Besonders mit der zweiten CD Frische Ware – Musik für Totengräber legten sie da ein etwas anderes Bekenntnis zu den alten Sitten, zu den heimischen Trauerprozessionen ab. Mit diesem musikalischen Leichenschmaus war Franui 2012 auch in der Kölner Philharmonie zu Gast. Und wie damals schlüpft Schett jetzt erneut immer wieder in die Rolle eines Conférenciers. »Ich erzähle dazu auf der Bühne eine Geschichte – im breitesten Innervillgrater Dialekt, allerdings mit Übertiteln: In Frankreich starb ein Hauptmann, die Soldaten sangen beim Begräbnis ein Lied, es endete so: ›… eine Viertelstund’ vor seinem Tod, ja, da war er noch am Leben!‹ Das Programm Tanz Boden Stücke handelt also von dieser Viertelstunde vorher. Durchaus ausgelassen und anarchisch geht es zu. Übrigens: Wenn man einen Trauermarsch vier Mal so schnell spielt, ist es eine Polka!« Mit aufs Tanzparkett hat Franui aber noch einen besonderen elften Mann eingeladen, der in der Philharmonie ebenfalls kein Unbekannter ist. Es ist der gerne wegen seiner extrem ausgefallenen Klangprojekte als »Diabolus in musica« bezeichnete Tiroler, Organist, Soundtüftler und Komponist Wolfgang Mitterer. Ob Avantgarde-Jazz und / oder Brahms, ob Volksmusik oder / und Drum ’n’ Bass – im Mitterer-Soundsystem ist alles möglich. Und nicht selten geht es dabei im Dezibel-Bereich richtig zur Sache. Mit Brachialsymphonie hat Mitterer etwa sein Orchesterstück Coloured Noise untertitelt. Ein Groß-Projekt für Waldarbeiter(!), 8

Blaskapelle, Kinder, Frauen, Soprane und Tonbandzuspielungen lautet Horizontal Noise. Und bei dem Projekt Vertical Silence, das vor Jahren bei den Tiroler Festspielen uraufgeführt wurde, kamen DJs, Opernsänger, die örtliche Feuerwehr, ein LKW sowie Motorsägen zum Einsatz. Einer historischen Säge verdankt sich auch die Freundschaft zwischen Andreas Schett und Wolfgang Mitterer. »1994 wurde in Innervillgraten eine sogenannte Venezianer-Säge, also ein Sägewerk mit Wasserantrieb wieder in Stand gesetzt. Ich sah bei den Renovierungsarbeiten manchmal zu und auf einmal kam mir der Gedanke, dass dieses Sägewerk ein einmaliges Percussions-Instrument für eine Komposition sein müsste.« Wolfgang Mitterer, damals schon sehr erfahren in Sachen Sampling und Komposition elektronischer Musik, war der richtige Mann dafür. Also kam er zum Samplen der »Wegelate Säge« nach Innervillgraten. »Daraus entstand die Waldmusik für ein venezianisches Sägewerk, Dialektsprecher, Sopran, 15 Hackbrettspieler, 3 Holzarbeiter und 8-Kanal-Beschallung, die wir im Rahmen des Festivals Villgrater Kulturwiese uraufführten. In den darauf folgenden Jahren haben sich unsere Wege oft gekreuzt: Wir produzierten gemeinsam manch ausgefallene musikalische Aktion wie ein ›Baggerballett‹ in einem Steinbruch sowie manche CD.« Statt Bagger lässt Mitterer nun gemeinsam mit Franui lieber auch die Orgelpfeifen tanzen. Und wenn man dabei den Eindruck bekommt, dass die philharmonischen Bretterböden gefährlich zu knirschen und zu knarzen scheinen, ist dies so gewollt. Schließlich ist Tanz Boden Stücke alles andere als eine gepflegte Tanztee-Veranstaltung. Guido Fischer

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BIOGRAPHIEN

Franui Franui ist der Name einer Almwiese im kleinen, 1402 Meter über dem Meer gelegenen Osttiroler Dorf Innervillgraten, in dem die Musiker von Franui großteils aufgewachsen sind. Die Musicabanda gleichen Namens spielt seit 1993 in nahezu unveränderter Besetzung und verfügt über einen sofort wiedererkennbaren Klang (die besondere Mischung aus Holz- und Blechbläsern, Saiteninstrumenten und Streichern). Franui waren und sind bei bedeutenden Festivals und Konzertveranstaltern regelmäßig zu Gast (u. a. Wiener Festwochen, Konzerthaus Wien, Burgtheater, Wiener Staatsoper, Mozarteum Salzburg, Tiroler Festspiele Erl, Philharmonie Luxembourg, Kunstfest Pélerinages Weimar, Schau­­spielhaus Hamburg). Bei der Ruhrtriennale realisierte Franui 2005 gemeinsam mit Regisseur und Schauspieler Sven-Eric Bechtolf das Singspiel Steine und Herzen. In Zusammenarbeit mit der Berliner Theaterformation Nico and the Navigators entstand 2006 für die Bregenzer Festspiele das Musik- und Bildertheater wo du nicht bist, das auch in Berlin, München, Parma und Mulhouse gezeigt wurde. 2008 war die Franui-Uraufführung mit dem Titel Nur ein Gesicht bei den Bregenzer Festspielen zu sehen 10

– eine musikalische Auseinandersetzung mit den Deutschen Volksliedern von Johannes Brahms. 2009 wurde in mehreren europäischen Städten anlässlich des 250. Todestages von Georg Friedrich Händel die Franui-Pasticcio-Oper Anaesthesia aufgeführt, u. a. bei den Händelfestspielen in Halle a.d. Saale, im Grand Théâtre Luxembourg, bei den KunstFestSpielen Herrenhausen, Hannover, im Berliner Radialsystem und bei den Bregenzer Festspielen (wieder in Zusammenarbeit mit Nico and the Navigators). Im Juni 2010 wurden die Mahlerlieder bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen uraufgeführt. Bei den Salzburger Festspielen 2012 wurde das Musiktheaterstück Meine Bienen, eine Schneise von Händl Klaus und Franui uraufgeführt. Die CD Mahlerlieder erschien im April 2011. Mit dieser Aufnahme komplettierten die Musiker ihre Trilogie über das Liedschaffen im 19. Jahrhundert, die 2007 mit der CD Schubertlieder begann und im Jahr darauf mit Brahms Volkslieder ihre Fortsetzung fand. Im Oktober 2012 erschien die CD Fool of Love. Der deutsche Komponist, Sänger und Musiker Karsten Riedel und die Musicabanda haben 16 Sonette ihres gleichnamigen Shakespeare-Abends am Wiener Burgtheater auf CD verewigt. In der Kölner Philharmonie war Franui zuletzt im November 2012 zu Gast.

Die Besetzung von Franui Johannes Eder Klarinette, Bassklarinette Andreas Fuetsch Tuba Romed Hopfgartner Sopran- / Altsaxophon, Klarinette, Bassklarinette Markus Kraler Kontrabass, Akkordeon Angelika Rainer Harfe, Zither, Gesang Bettina Rainer Hackbrett, Gesang Markus Rainer Trompete, Kornett, Gesang Andreas Schett Trompete, Kornett, Gesang, musikalische Leitung Martin Senfter Ventilposaune, Gesang Nikolai Tunkowitsch Violine Wolfgang Mitterer Orgel, präpariertes Klavier, Elektronik 11

Wolfgang Mitterer Wolfgang Mitterer wurde 1958 in Lienz in Osttirol geboren und studierte Orgel und Komposition in Graz und Wien. 1983 ging er zur Erforschung von elektro­ akustischer Musik an das EMS Stockholm, 1988 verbrachte er ein Jahr als Stipendiat in Rom. Mit seinem Interesse für Experimentelles wurde er Mitbetreiber von kollektiven Ensembles in verschiedenen stilistischen Grenzbereichen zwischen Jazz, Volksmusik, New Wave und Geräuschmusik. Wolfgang Mitterer vernetzt in seiner Musik instrumentale und vokale Live-Ensembles mit elektronischen Ringbeschallungen, setzt Sägewerke und alte Kirchenorgeln in neue Klangbewegung und bindet tausende Choristen und mehrere Blasmusikkapellen in seine kompositorischen Aktionen ein. Improvisationen überlagern häufig fixierte Notationen. Wolfgang Mitterer hat regelmäßig Performances als Solist und Auftritte im Kollektiv bei internationalen Festivals und Konzerthäusern. Er lehrte »Musik und Computer« an der Musikuniversität Wien und erhält Kompositionsaufträge von bedeutenden Kulturveranstaltern wie den Wiener Festwochen, dem Steirischen Herbst, Wien Modern, dem Wiener Konzerthaus, den Tiroler Festspielen Erl, Klangspuren Schwaz, dem ORF, dem WDR und dem SRG. Wolfgang Mitterers Werkkatalog umfasst inzwischen mehr als 100 Werke für verschiedenste Besetzungen. Zuletzt hörten wir ihn im Rahmen des Festivals Acht Brücken | Musik für Köln 2013.

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KölnMusik-Vorschau

April

DI

28 11:00

SO

26

Schülerinnen und Schüler aus 12 Kölner Grundschulen

16:00

Gürzenich-Orchester Köln Andreas Fellner Dirigent

SIGNUM saxophone quartet Blaž Kemperle Sopransaxophon Erik Nestler Altsaxophon Alan Lužar Tenorsaxophon David Brand Baritonsaxophon

Michael Mienert Regisseur Singen mit Klasse! Gordon Kampe Sechse kommen durch die ganze Welt Libretto von Dorothea Hartmann nach den Gebrüdern Grimm Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung

Nominiert von Baden-Baden, Dortmund, Hamburg und Köln Georg Friedrich Haas Saxophonquartett Kompositionsauftrag von KölnMusik und European Concerthall Organisation (ECHO), Uraufführung

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

sowie Werke von Sibelius, Glasunow, Ligeti und Gershwin

KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln

Gefördert durch die Europäische Kommission

DO

Familiensache – Zu diesem Konzert bieten wir eine Kinderbetreuung an.

30

15:00 Einführung in das Konzert

20:00

14:00 Museum Ludwig Blickwechsel Musik und Malerei: »Monochrom«

New York Philharmonic Alan Gilbert Dirigent Igor Strawinsky Pétrouchka Burleske in vier Bildern für Orchester

Rising Stars – die Stars von morgen 6

Maurice Ravel Valse nobles et sentimentales für Klavier. Bearbeitung für Orchester

MO

27 Grigory Sokolov Klavier

Richard Strauss Suite aus der Oper »Der Rosenkavalier« TrV 227d für Orchester

Johann Sebastian Bach Partita für Klavier B-Dur BWV 825

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

20:00

Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 7 D-Dur op. 10,3

Internationale Orchester 5

Franz Schubert Sonate für Klavier a-Moll op. 143 D 784 Moments musicaux op. 94 D 780 19:00 Einführung in das Konzert

13

Mai

MO

04 20:00

fr

01

ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln Schola Heidelberg

20:00 Maifeiertag

Ensemble Modern Orchestra Ingo Metzmacher Dirigent

ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln

Porträtkonzert Louis Andriessen 1

Anne Sofie von Otter Mezzosopran Russell Braun Bariton

Michael Gordon No Anthem Hymne für ein nicht existierendes Land für Ensemble Kompositionsauftrag von ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung Uraufführung

New York Philharmonic Alan Gilbert Dirigent Esa-Pekka Salonen Nyx für Orchester Béla Bartók Der wunderbare Mandarin Sz 73 op.19 Konzertsuite für Orchester

Louis Andriessen De Snelheid (Velocity) für großes Ensemble

Peter Eötvös Senza sangue Oper in einem Akt für zwei Sänger und Orchester nach der gleichnamigen Novelle von Alessandro Baricco Kompositionsauftrag von KölnMusik und New York Philharmonic Uraufführung

De Staat für vier Frauenstimmen und großes Ensemble 19:00 Einführung in das Konzert durch Tilmann Claus

19:00 Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke

DI

05 21:00

ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln Susana Baca voc Ana Tijoux voc In Zusammenarbeit mit c/o pop Unterstützt durch die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH 20:00 Einführung in das Konzert durch Jochen Voit

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Mittwoch 13. Mai 2015 20:00

Carminho

Gesang

Luis Guerreiro portugiesische Gitarre Diogo Clemente Gitarre José Marino de Freitas Bassgitarre Ruben Alves Keyboard André Silva Percussion

Foto: Leo Aversa

Canto! Die portugiesische Fado-Sängerin Carminho erreichte mit ihren Alben »Fado« und »Alma« Platz 1 der portugiesischen Charts. Mit ihrer kräftigen und zugleich glasklaren Stimme überzeugt die »Prinzessin des Fado« ihre immer größer werdende Fangemeinde in selbstgeschriebenen und traditionellen Songs. Die Presse betitelte Carminhos Stimme als eine der größten unserer Zeit. Ausnahmslos weiß die Sängerin den Fado als kulturelles Heiligtum Portugals leidenschaftlich und ausdrucksstark zu verkörpern.

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 ­koelner-­philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner ­Philharmonie!

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln ­koelner-­philharmonie.de

Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Guido Fischer ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Reiner Pfisterer S. 10 Gesamtherstellung: adHOC ­Printproduktion GmbH

Mittwoch 6. Mai 2015 20:00

Olga Neuwirth Masaot / Clocks without Hands (2013 – 14) für Orchester Kompositionsauftrag von KölnMusik, Wiener Festwochen, Wiener Konzerthaus und Carnegie Hall Uraufführung

koelner-philharmonie.de 0221 280 280

Foto: Julian Hargreaves

Gustav Mahler Das Lied von der Erde (1908 – 09) für Tenor, Alt/Bariton und Orchester

Klaus Florian Vogt Tenor Matthias Goerne Bariton Wiener Philharmoniker Daniel Harding Dirigent

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