GEGEN das VERGESSEN.

January 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Geschichte, Geschichte Europas, Dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945)
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Eine Wanderausstellung der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden und der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein:

Die Geschichte von Pirna-Sonnenstein In der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein wurden 1940/41 fast 14.000 behinderte und psychisch kranke Menschen getötet. Bis zum Kriegsende forderte die nationalsozialistische „Euthanasie“ tausende weitere Opfer in anderen sächsischen Pflegeanstalten. Dem beteiligten Pflegepersonal und den verantwortlichen Ärzten wurde vom 16. Juni bis zum 7. Juli 1947 im Landgerichtsgebäude am Münchner Platz in Dresden der Prozess gemacht – der so genannte Dresdner „Euthanasie-Prozess“. Er war das bedeutendste Verfahren seiner Art im Osten Deutschlands und ein engagierter Versuch, den Mord an Unschuldigen mit rechtsstaatlichen Mitteln zu sühnen. Der Verlauf des Prozesses illustriert die Chancen und Möglichkeiten der deutschen Nachkriegsgesellschaft auf eine eigenständige Bewältigung der nationalsozialistischen Verbrechen. Die weitere Entwicklung in Ost und in West verdeutlicht jedoch auch die Grenzen und Versäumnisse bei der Ahndung von NS-Verbrechen. 15 Tafeln stellen die Vorgeschichte, den Ablauf, die öffentliche Wirkung des Prozesses sowie die weitere strafrechtliche Verfolgung der „Euthanasie“-Verbrechen in den beiden deutschen Nachkriegsstaaten dar. Die Ausstellung würdigt die Lebensgeschichten von Opfern der Krankenmorde. Daneben werden Täterbiografien gezeigt sowie die Rechtfertigungsstrategien im Prozess untersucht. Die Ausstellung stützt sich dabei vor allem auf die überlieferten Prozessunterlagen sowie auf Fotomaterial und Dokumente aus sächsischen und überregionalen Archiven.



Foto: Archiv Meseritz-Obrawalde

Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist. (Talmud)



Im Rhein-Sieg-Kreis erinnern Bürger an die Opfer des Nationalsozialismus. Am Freitag, 11. März 2016 um 15:30 Uhr, wird Gunter Demnig einen Stolperstein für Wilhelmine Müller vor ihrem letzten Wohnhaus in Windeck-Gutmannseichen, Quellgasse 1, verlegen.

Im Anschluss daran werden weitere Stolpersteine in Gutmannseichen und Rosbach an Opfer der NS-Diktatur erinnern. Ein Stein für Josef Gauchel, der 1943 mit 15 Jahren im so genannten „Wagner-Jauregg-Krankenhaus“ in Niedernhart bei Linz (Österreich) von Nazi-Ärzten ermordet wurde, wird in Windeck-Gutmannseichen, Zum Wochenend 4, verlegt. Für die jüdische Familie Georg Ludwig und Alma Sussmann geb. Enders und deren Tochter Susanne werden Stolpersteine auf der Hurster Straße Nr. 26 in Windeck-Rosbach verlegt. Verantwortlich für die Verlegung der Stolpersteine ist das Zeitzeugenforum Windeck der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Ortsverband Windeck. Kontakt: Annemarie Röhrig, [email protected]



„Es bleibt (…) die Herausforderung, besonders für uns Christen, die aus dem Beispiel Jesu entsteht: Erst in der Zuwendung zum Anderen kann ich für die Würde des Menschen eintreten. Gerade die Erinnerung an all das Leiden in unserer Geschichte und in unseren Tagen, verstärkt doch die Einsicht in die Kostbarkeit und Einzigartigkeit jedes einzelnen menschlichen Lebens.



Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Präsident der Kommission der Bischofskonferenz der Europäischen Gemeinschaft (COMECE), am 2. Mai 2015 im Hörfunkprogramm des Bayrischen Rundfunks.

Eine

Ausstellung zum nationalsozialistischen Euthanasie-Programm

Gegen das Vergessen. 19. Januar bis 2. Februar 2016 Siegtal Dom in Windeck / Rathaus in Siegburg

Caritasverband Rhein-Sieg e.V. In Kooperation mit dem Zeitzeugenforum der AWO Windeck

Einladung zur Eröffnungsveranstaltung

Erinnerung stellt uns in Verantwortung

Dienstag, 19. Januar 2016 10:00 – 12:30 Uhr

Ausstellung der Caritas „Gegen das Vergessen“ zum nationalsozialistischen „Euthanasie-Programm“.

Termine

Veranstaltungsort: Siegtal Dom, Hauptstraße 57 in 51570 Windeck

Als „Aktion T4“ wird die systematische Ermordung von mehr als 70.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen in der Zeit des Nationalsozialismus bezeichnet. „T4“ ist die Abkürzung für die Adresse der damaligen Zentraldienststelle in Berlin: Tiergartenstraße 4.

19. JANUAR 2016: Ausstellungseröffnung im Siegtal Dom in Windeck

Schirmherr: Landrat Sebastian Schuster Programm: • Grußwort Notburga Kunert, stellv. Landrätin des Rhein-Sieg-Kreises • Begrüßung Harald Klippel, Kreis-Caritasdirektor des Caritasverbandes Rhein-Sieg e.V. • „Erinnerung stellt uns in Verantwortung“ Eröffnungsrede Dr. Helmut Loggen, stellv. Diözesan-Caritasdirektor • Filmausschnitt: „Aufruf letzter Zeugen“ Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein • Doris Hansmann-Weber und Ulrich Hansmann berichten gemeinsam mit Annemarie Röhrig vom Zeitzeugenforum der AWO Windeck vom Schicksal und Leiden ihrer Großtante W. Müller • Musik: Artur Achsheyev • Moderation: Melanie Wielens • Imbiss Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich Wilhelmine Müller lebte bis 1937 im Windecker Ortsteil Gutmannseichen bevor sie in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt in Bonn eingewiesen und 1944 in der „Heil- und Pflegeanstalt Meseritz-Obrawalde“ ermordet wurde.

Öffentliche Proteste, unter anderem des Münsteraner Bischofs Graf von Galen, führten 1941 zwar zu einem formalen Stopp der „Aktion T4“, dezentral jedoch ging das Morden weiter. Bis zu 300.000 Menschen, deren Leben als „unwert“ galt, wurden bis Kriegsende in Tötungsanstalten verfrachtet oder durch Medikamentengabe oder Nahrungsentzug umgebracht. Unter den Opfern war auch Wilhelmine Müller, geborene Hansmann, die nach einem Nervenzusammenbruch im Dezember 1937 von ihrem Wohnort in Windeck-Gutmannseichen in die Provinzial-Pflegeund Heilanstalt in Bonn eingewiesen wurde. Dort wurde sie zunächst aufgrund einer diagnostizierten Schizophrenie behandelt und später gegen den Willen ihrer Familie zwangssterilisiert.Trotz wiederholter Versuche war es dem Ehemann nicht möglich, Wilhelmine nach Hause zurück zu holen. Am 6. Juli 1944 wurde sie in die Tötungsanstalt „Heil- und Pflegeanstalt Meseritz-Obrawalde“ deportiert, wo sie am 13. Juli 1944 verstarb.

19. januar – 2. FEBRUAR 2016

20. JANUAR – 2. FEBRUAR 2016 Ausstellung im Rathaus in Siegburg, Nogenter Platz 10 20. JANUAR 2016, 18:30 Uhr Stadtmuseum Siegburg, Markt 46, 53721 Siegburg „Medizinverbrechen im ‘Dritten Reich‘. Zwangssterilisation, ‘Euthanasie‘, Humanexperimente“ Vortrag: PD Dr. phil. Ralf Forsbach M.A.

27. JANUAR 2016, 11:45-13:15 Uhr Aula des Anno-Gymnasiums, Zeithstr. 186, 53721 Siegburg „Der Umgang mit psychisch Kranken und geistig Behinderten im 20. Jahrhundert“, Vortrag: PD Dr. phil. Ralf Forsbach M.A.

KREISK AT H O L I K E N R AT R h e i n - S i e g

Präsentation der Wanderausstellung in Berlin, 2013

Mit der Ausstellung „Gegen das Vergessen“ der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein (Arbeitsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten) möchten die Caritas und ihre Kooperationspartner den nationalsozialistischen Massenmord in das öffentliche Bewusstsein bringen. Die Ausstellung würdigt die Lebensgeschichten der Opfer und geht auf den Prozess und die Täter ein. Archiv: Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein

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