Haupt-VO Funktionelle Pathologie Endokrinologie

January 13, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Endokrinologie
Share Embed Donate


Short Description

Download Haupt-VO Funktionelle Pathologie Endokrinologie...

Description

Haupt-VO Funktionelle Pathologie Endokrinologie Einführung, HypothalamusHypophysenachse

Eva Untersmayr-Elsenhuber Institut für Pathophysiologie Medizinische Universität Wien [email protected]

Endokrinologie Def.: Lehre von der Funktion innensekretorischen Organe und deren Störungen Endokrinophathien = Hormonstörungen 1) Hypothalamus – Hypophyse 2) Schilddrüse 3) Nebenschilddrüse 4) Nebenniere 5) Geschlechtsorgane Adipositas und Diabetes mellitus Krankheiten durch Gewebshormone

1

Hormone Essentielle, chemische Informationsträger und Nachrichtenübermittler, in spezialisierten Zellen gebildet Æ lösen an Zielzellen entspr. physiologischen Antwort und Funktion aus Produktion in aktiven Zellen Æ Abgabe in extrazelluläre Flüssigkeit Æ über venöses Blut an Zielzellen (klassische endokrine Wirkung)

Gewebshormone – autokrine Hormone Gewebshormone gelangen vom interstitiellen Raum direkt an Rezeptoren an benachbarten Zielzellen (parakrin), Bsp.: Histamin, Serotonin, Prostaglandin Autokrine Hormone wirken direkt auf hormonproduzierende Zelle zurück, Bsp.: Prostaglandin

2

Hormoneinteilung - Wirkungsweise Glandotrope Hormone (z.B. TSH, ACTH) wirken auf Rezeptoren von untergeordneten Hormondrüsen Nichtglandotrope Hormone (z.B. Thyroxin, Kortisol) wirken auf Rezeptoren von nichtendokrinen Zellen

Æ langsame und längerfristige Übertragung von Signalen Æ Einsetzen der Wirkung innerhalb von Sek. bis Stden.

Hormoneinteilung Bildungsort glanduläre Hormone in endokrinen Drüsen neurosekr. Hormone in Nervengewebe Gewebshormone Ursprungsorgan z.B. Pankreas-, Nebennieren-, Hypophysenhormone, …

3

Hormoneinteilung – chem. Struktur Peptid-, Proteohormone, Glykoproteine Bei Molekülen bis 100 AS Æ Peptide, mehr AS Æ Protein Entstehung durch Translation der mRNA an Ribosomen Æ Prä-Prohormon Æ postranslationale Modifikation Æ inaktive Prohormon (ggf. Anlagerung von Zuckergruppen = Glykoproteine Abspaltung des Propeptids Æ aktives Hormon Speicherung: sekretorische Granula Æ Freisetzung durch Exozytose, großes Molekulargewicht Hydrophile Hormone, Blut gut löslich Æ keine Transportproteine (Ausnahme IGF-1, GH) Abbau durch Peptidasen Æ Inaktivierung

Hormoneinteilung – chem. Struktur Peptid-, Proteohormone Neuropeptide des Hypothalamus (GnRH: Releasing Hormone für LH/FSH, TRH (f. TSH), CRH (f. ACTH) Melanoliberin), Prolaktin, ADH, Oxytozin, Kalzitonin, PTH, Insulin, Glukagon, Angiotensin, Wachstumshormone (GH,IGF-1), Erythropoetin Glykoproteine Hypophyse: Gonadotropine (FSH, LH, hCG), TSH Adrenocorticotropin (ACTH), Melanozytenstimulierendes Hormon (MSH)

4

Hormoneinteilung – chem. Struktur Amine (T3, T4, Nor-, Adrenalin, Dopamin, Serotonin), kleine Moleküle, wasserlöslich Katecholamine (Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin) adrenerge, postganglionäre Nervenendigungen, NNM, ZNS Æ Produktion aus Tyrosin kurze Halbwertzeit Abbau: MAO, COMT zu Normetanephrin, Metanephrin (Messung im Harn zur Diagnostik) Serotonin aus AS Tryptophan in enterochromaffinen Zellen der Darm-SH, Raphekernen des ZNS, Abbau: MAO AS-Derivate Thyroxin T4, TriiodthyroninT3 längere HW-Zeit: 7-10 Tage!

Hormoneinteilung – chem. Struktur Steroidhormone Östrogene, Gestagene, Androgene, Glukokortikoide, Mineralokortikoide, Vitamin D Grundstruktur Cholesterin (aus Nahrung od. aus Acetyl-CoA synthetisiert) Hormonbildenden Zellen Æ Umwandlung zu Pregnenolon (Ausgangssubstanz) Lipophil Æ Speicherung in Zelle nicht möglich Æ erhöhte Sekretion nur bei Anstieg de-novo-Synthese Inaktivierung: Biotransformation in Leber Æ Löslichkeit erhöht Æ Ausscheidung über Galle und Harn, HW-Zeit bis zu mehrere Stden

5

Hormoneinteilung – chem. Struktur Ungesättigten FS abgeleitet Prostaglandine, Thromboxan, Leukotriene Arachidonsäure (Ausgangssubstanz) entsteht durch Abspaltung von Membranphospholipide durch Phospholipase A2 Cyklooxygenase Æ Prostaglandine, Thromboxan 5-Lipoxygenase Æ Leukotriene Derivate der Arachidonsäure (Eikosanoide) Æ Gewebshormone

Hormontransport Lipophile Hormone (Steroid-, SDHormone): Blut nicht-kovalent an Transportportein gebunden Æ Löslichkeit erhöht Bildung von Transportproteinen in Leber Geringer Hormonanteil zirkuliert frei Æ für Hormonwirkung verantwortlich! Bei Veränderung des Transportproteinspiegels bei intakten hypothalamischen-hypophysären Regelkreis Æ Anpassung Gesamthormonkonz.Æ Konz. freies Hormon konstant

6

Hormontransport Albumin: wichtigstes Bindungsproteine, größte Kapazität, geringe Affinität TBG (thyroxinbindendes Globulin) Æ T3, T4 Transthyretin Æ T4 CBG (kortisolbindendes Globulin) Æ Kortisol, Progesteron SHBG (sexualhormonbindendes Globulin) Æ Östrogen, Testosteron

Hormonelle Steuerung biologischer Prozesse • Steuerung der Reproduktionsvorgänge • Wachstum und Entwicklung • Mobilisierung der Abwehrkräfte • Elektrolyt- Wasser und Nährstoffgleichgewicht • Zellstoffwechsel und Energiegleichgewicht

7

Hormonelle Wirkung Hormone wirken über Rezeptoren an Zellmembran, im Zytoplasma, im Zellkern Nicht-kovalente Bindung Æ Konformationsänderung Æ Signaltransduktion od. Genexpression Hohe Hormon-Affinität und -Spezifität für Rezeptor Æ Aktivierung bei niedrigen Hormonkonzentration

Hormonrezeptoren Heptahelikale Rezeptoren Membranständig, 7 transmembranäre Helices Æ Bindung des Liganden Æ G-Protein Aktivierung Æ Austausch von GDP durch GTP an αUntereinheit Æ mehrere second Messenger Æ kaskadenartige Verstärkung der Signaltransduktion Adenylatcyclase Æ aus ATP cAMP Æ Kinasen-Aktivierung Æ Phosphorylierung Æ Aktivitätsänderung von Proteinen IP3 Æ Ca2+ aus ER freigesetzt Æ Kinase aktiviert Æ Diacylglycerol Æ aktiviert Proteinkinase C ADH, Angiotensin II, TSH, Adrenalin, Dopamin

8

Hormonrezeptoren Ligandengesteuerte Ionenkanäle Beispiel: Serotonin spezif. heptahelikale Rezeptoren und über 5-HT3Rezeptor 5-HT3-Antagonisten: hemmen zytostatikainduziertes Erbrechen

Hormonrezeptoren Rezeptorproteinkinasen Hormone f. Proliferation und Differenzierung Æ Ligandenbindung Æ Dimerisierung von 2 Rezeptormolekülen Æ Proteinphosphorylierung Insulin, IGF-1, EGF Æ Autophosphorylierung am Tyrosin Æ Signalkaskade Erythropoetin, Interleukine Æ Rezeptordimerisierung Æ Anlagerung weiteren Tyrosinkinase (JAK: „just another kinase“), Rezeptor selbst keine Kinaseaktivität

9

Hormonrezeptoren Intrazelluläre Rezeptoren Beispiel: Vit. D, Steroid-, SDHormone lipophil Æ diffundieren durch Zellmembran Æ Rezeptorbindung im Zytosol od. Zellkern Æ Hormon und DNAbindende Domäne Æ agieren als Transkriptionsfaktoren Æ de novo Proteinsynthese (Wirkung erst nach 1-2 Stden) Glukokortikoidrezeptor: zusätzlich Hemmung anderer Transkriptionsfaktoren (Transrepression, z.B. durch Hemmung der Histonazetylierung)

Hormonrezeptoren Primärwirkung wasserlösl. Hormone

Hydrophile Hormone Æ Zellmembran nicht passieren Æ Bindung an Membranrezeptor

Primärwirkung fettlösliche Hormone

Lipophile Hormone Æ Kontakt mit intrazellulären Rezeptorprotein

10

Regelkreise Regelkreis: Bedarfsgerechte Steuerung einer Hormonfreisetzung nach dem Prinzip des „feed back“ Hierachisches Prinzip der hormonellen Steuerung: Kontrolle der Hormonfreisetzung durch sekretionsfördernde Hormonstimuli aus sog. übergeordneten Organen Hormonkonzentration: Abhängig von Sekretion und Eliminationsgeschwindigkeit

Direkter Feedback Mechanismus Istwerte: Messung über Rezeptoren, häufig ZNS (Hypothalamus) Führungsgröße: Großhirnzentren Steuersignale (= Stellgröße) des Regelzentrums: Nervenimpulse od. Hormone

11

Störgröße

Regelkreise

Soll-/ Istwert

Blutglukosekonzentration Regler (B-Zelle) vergleicht Istwert mit Sollwert Æ Beeinflussung der peripheren Regelstrecke (Glukosekonz.) durch Stellglieder (z.B. Leber)

Regler Stellglied

Stellglieder und Störgrößen (Nahrungsglukose) -> Veränderung des Istwertes Verstellung des Sollwertes: dynamische Anpassung des Regelkreises

Endokrine Drüsen Endokrine Drüsen (Hormondrüsen) Produkte werden in Raum zwischen Zellen (Interstitium) abgegeben und gelangen in venöse Blutbahn Exokrine Drüsen (z.B. Schweißdrüsen) geben Produkte über Ausführungsgänge nach außen ab

12

Endokrine Drüsen - Hypothalamus Teil des Zwischenhirns, über der Hypophyse gelegen Wichtiges zentrales Integrationszentrum endokriner, vegetativer und somatischer Funktionen

Endokrine Drüsen - Hypophyse Liegt in der Sella turcica unterhalb des Hypothalamus Besteht aus Hinterlappen neuronalen Ursprungs und einem Vorderlappen ektodermalen Ursprungs Häufig als „Hauptdrüse“ bezeichnet wegen des großen Einflusses auf den restlichen Körper und das allgemeine Wohlbefinden

13

Endokrine Drüsen - Epiphyse Die Glandula pinealis liegt im Gehirn an der Hinterwand des 3. Ventrikels über der Vierhügelplatte Pinealozyten produzieren Melatonin Æ steuert Schlaf-Wach-Rhythmus und andere zeitabhängige Rhythmen im Körper Ist bei nachtaktiven Tieren und Tieren in wärmeren Regionen kleiner als bei tagaktiven, und in kälteren Regionen lebenden Tieren

Endokrine Drüsen - Thymus Verantwortlich für eine funktionierende Immunantwort Erreicht das größte Gewicht vor der Pubertät, wird danach sukzessive durch Fett ersetzt Durch die Reifung der T-Zellen und Produktion von humoralen Faktoren (Thymosin und Thymopoietin) Æ Einfluss auf Lymphorgane

14

Endokrine Drüsen - Testes Paarigen männlichen Gonaden Æ Produktion von Testosteron bewirkt: Embryonalzeit: sexuelle Differenzierung Pubertät: Virilisierung Erwachsenen: Erscheinungsform, Sexualfunktion 2 Funktionen: Spermiogenese (in Sertoli-Zellen) Androgenproduktion (in Leydig-Zellen)

Endokrine Drüsen - Ovarien Paarige Gonaden der Frau Produktion von Östrogenen Gestagenen Androgenen Æ verantwortlich für sexuelle Differenzierung, Aufrechterhaltung der Schwangerschaft Aufgabe: Oogenese, Synthese Steroidhormone

15

Endokrine Drüsen - Schilddrüse Besteht aus 2 Lappen und 1 Isthmus liegt halbringförmig um die Trachea, knapp unterhalb des Kehlkopfs Entsteht als Aussprossung des Schlunddarms Aufgebaut aus kleinen Follikel, in denen sich das Kolloid und an Thyreoglobulin gebundene SDHormone, kalzitoninproduzierenden C-Zellen liegen zw. Follikel Triiodthyronin (T3) stärker wirksam als Thyroxin (T4) Stoffwechselregulation des gesamten Organismus

Nebenschilddrüse 4 kleine Nebenschilddrüsen liegen hinter der Schilddrüse Produktion von Parathormon Æ neben Vit. D Kalzium- und Phosphathaushalt kontrollieren Æ Regulation von Knochenmasse und Knochenumbau

16

Endokrine Drüsen - Nebenniere Entspricht 2 endokrinen Drüsen Æ Kortex und Mark Hormone der NNR überlebenswichtig, NNM nicht NNR: Mineralokortikoide Glukokortikoide Androgenen NNM: chromaffine Zellen Æ Adrenalin Noradrenalin Dopamin

Endokrine Drüsen - Pankreas Im Retroperitonealraum zw. Magen und Aorta bzw. V. cava, in engem Kontakt zum Duodenum (umschließt Pankreaskopf) Exokrine Funktion: Sekretin, Cholezystokinin,Trypsinogen, Chymotrypsinogen, Carboxypeptidase, Proelastase, α-Amylase

Endokrine Produktion (Langerhans-Inseln) : - Insulin (β-Zellen) Æ Glukoseaufnahme in Zellen Æ BZ-Senkung - Glukagon (α-Zellen) Æ Glykogenolyse, Gluconeogenese Æ BZHebung - Somatostatin (δ-Zellen) Æ parakrin, Hemmung STH, Gastrin, Cholecystokinin - Pankreas Poly Peptid (PP-Zellen) Æ Hemmt Darmmotilität, exokrine Pankreasfunktion

17

Endokrine Drüsen - Nieren Endokrine Partialfunktion Renin: gebildet von juxta-glomerulären Zellen (extrarenal: Uterus, Leber, Gefäßwände) Wirkung: N-terminales Ende von Angiotensinogen abgespalten (Angiotensin I) Æ Wirkung auf Blutdruck Erythropoetin: zu 90% in der Niere gebildet, Glykoprotein bewirkt zusammen mit CSF die Differenzierung hämatopoetischer KM-Stammzellen, beschleunigt Erythropoese Gewebshypoxie, Zystenniere, Nieren-Ca Niereninsuffizienz

Endokrin aktive Zellen ohne zentrale Steuerung Bildung in Gehirn, Bronchien, Herz, GI-Trakt, Urogenitaltrakt, auch Tumorgewebe im Einzelfall aktiv. Produktion von Gewebehormonen Æ erreichen Endorgan über Blut oder Diffusion in unmittelbare Umgebung Wichtigsten: Gastrin Atriales natriuretisches Peptid Serotonin Gesamtheit der Gewebehormone produzierenden Zellen = diffuses endokrines System

18

Endokrinopathien 4 Stadien: 1) Latente Insuffizienz od. Überfunktion (nur bei Belastung od. Erkrankung manifest 2) manifeste Erkrankung 3) Endokrine Krise 4) Endokrines Koma (Maximalform)

Endokrinopathien Primäre, sekundäre und tertiäre Störung: Beispiel: Primär: Störung periphere Drüse Sekundär: Ursache Hypophse Tertiär: Ursache Hypothalamus Periphere Hormonresistenz: Hormon hat aufgrund Rezeptordefekt oder andere Ursache keine Wirkung auf Zielzelle periphere Insulinresistenz bei Metabolischen Syndrom renaler Diabetes insipidus Androgeninsensitivität

19

Diagnostikmethoden Beurteilung der Funktionslage von endokrin aktiven Biosystemen ist gegeben durch Bestimmung von: -Rezeptoren - Hormonkonzentrationen - Enzymaktivität Ablauf: 1) Anamnese und klinische Untersuchung 2) labordiagnostische Methoden 3) bildgebende Verfahren

Hormondiagnostik Hormonbestimmung: basale Hormonbestimmung Diagnostische Paare (fT4 – TSH, Parathormon – Ca2+, Testosteron – LH) dynamische Funktionstest: durch Stimulation oder Suppression Einfluss auf Homonsekretion genommen Messverfahren: RIA, ELISA

20

Bildgebende Verfahren

CT Ultraschall

MRT

Szintigraphie

Genetische Diagnostik Diagnostik endokriner Erkrankungen mit genetischer Ursache Karyogramm: Darstellung der Metaphasenchromosomen im Mikroskop DNA-Sequenzanalyse: Gensequenz durch markierte Nukleotide bestimmt Southern Blot-Analyse: Genomische DNA wird durch Restriktionsenzyme gespalten Æ Gelelektrophorese aufgespalten Æ qualitativer Nachweis von strukturellen Aberrationen (Deletion od. Amplifikation) DNA-Chips: DNA-Sonden auf Träger Æ zu untersuchende DNA markiert Æ Hybridisierung am Chip

21

Hypothalamus - Anatomie Wichtiges, zentrales Integrationszentrum für endokrine, vegetative und somatische Funktionen Afferenzen: Körperoberfläche und innere OrganeÆHirnstamm, limbisches System, Thalamus Spez. Neurone mit Osmorezeptoren, Rezeptoren für Bluttemperatur und Hormonkonz.-Messung Efferenzen: übergeordnete Regulation z.B. kardiovaskuläres System

Hypophyse - Anatomie Liegt in der Sella turcica Hinterlappen Axonendigungen der neurosekretorischen Nervenzellen des Nucl. Supraopticus und Nucl. paraventricularis (Neurohypophyse) Vorderlappen aus ektodermalen Rathke-Tasche Æ nach Färbbarkeit eosinophile, basophile und chromophobe endokrine Zellen (Adenohypophyse) Zwischenlappen = dünne Zellschicht, keine Bedeutung

22

Hypothalamus – Hypophysen System Inhibiting (IH) und Releasing Hormone (RH) gebildet Æ wirken auf Hypophysenvorderlappen Statine Kleinzellige Kerne

Hypothalamus Oxitocin, Adiuretin Æ im Hypophysen-Hinterlappen gespeichert Æ ins Blut abgegeben Großzellige Kerne

Liberine IH und RH über hypophysären Portalkreislauf in Hypophysenvorderlappen

Effektorhormone über Axone in Hypophysenhinterlappen

Produktion der glandotropen Hormone ACTH, MSG, TSG, FSH, direkt wirkende Prolaktin und GH im Hypophysenvorderlappen Speicherung und Ausschüttung von Oxytocin und Adiuretin

Hormone des Hypothalamus TRH (Thyreotropin-Releasinghormon) Æ TSH CRH (Corticotropin-Releasinghormon) Æ ACTH Gn-RH Æ FSH, LH GH-RH (Growth Hormone Releasinghormon) Æ GH GH-IH (Somatostatin) Æ GH MSH-RH (Melanoliberin) Æ MSH MSH-IH (MIH, Melanostatin) Æ MSH PRL-RH (Prolaktoliberin) Æ Prolakin Dopamin Æ Prolaktin

, GH

23

Hormone Hypothalamus/Neurohypohyse ADH (Adiuretin, Vasopressin) Stimulation durch Hyperosmolarität, vermind. Vorhoffüllung, Angst, Stress, Angiotensin II, Dopamin Hemmung durch Vorhofdehnung, Alkohol, Kälte ÆV1-Rezeptoren: Vasokonstriktion Æ V2-Rezeptoren: Wasserkanäle im distalen Tubulus eingebaut Æ H2O-Rückresorption gesteigert Oxytozin mechanische Reizung Vagina, Cervix uteri, Mamillen Æ Kontraktion Uterusmuskulatur, Kontraktion Myoepithel Brustdrüse (Milchejektion), soziale Bindung

Hormone Hypothalamus-Hypophyse

24

Hormone der Hypophyse ACTH Æ stimuliert Synthese NNR-Hormone (v.a. Glukokortikoide, aber auch Androgene, Mineralokortikoide) MSH (aus ACTH) Æ stimuliert Melanozyten und hemmt Nahrungsaufnahme im Hypothalamus, steigert Energieverbrauch TSH Æ Wirkung auf Schilddrüse, pulsatile Ausschüttung FSH (follikelstimulierendes H.), LH (luteinisierendes H.) Æ Frau: Follikelreifung, Ovulationsauslösung Mann: Spermiogenese, Androgenproduktion

Hormone der Hypophyse GH Æ Aktivität und Stoffwechsel fast aller Zellen, stimuliert Lipolyse, Glykogenolyse Ausschüttung gesteigert durch Gn-RH, Schlaf, körperliche Anstrengung, Stress, Hypoglykämie Ausschüttung gehemmt durch Somatostatin, GH, Hyperglykämie Prolaktin Æ Wachstum und Differenzierung der Brustdrüse, Milchproduktion, wahrscheinl. Stimulation Immunsystem, Mann?? Hohe Konz. Amenorrhö, Mann Libidoverlust, Infertiliät

25

Hypophysentumor Ca. 10% aller Hirntumore Endokin inaktive Tumore 40% (Kraniopharyngeom) Endokrin aktive Tumore (25% Prolaktinom, 20% Akromegalie, 10% zentraler Cushing)

Hyperprolaktinämie Prolaktinwert > 25 ng/ml Frauen, > 20 ng/ml Männer > 200 fast beweisend für Prolaktinom Frau: sekundäre Amenorrhö, vermind. Libido, Osteopenie/Osteoporose, Kopfschmerzen Männer: Libidoverlust, Impotenz Æ späte Diagnose: Gesichtsfeldeinschränkung, Kopfschmerz, Bartwuchsverminderung, Gynäkomastie Diagnostik: basale Prolaktinfreisetzung, MRT, CT Therapie: Primär: Pharmakologisch, Sexualhormone, Dopaminagonisten Æ 80% Tumor verkleinert Cave: bei Absetzen häufig Wiederanstieg Prolaktin

26

Zentraler M. Cushing 70% der endogenen Hyperkortisolismus – ACTH-prod. Hypophysentumor Differenzierung zw. hypophysärem, NNR-ausgehender oder ektoper Hormonproduktion: ACTH-Bestimmung mit CRH Test und hochdosiertem Dexamethasonhemmtest Klinik, Diagnose, Therapie Æ 19.10.

Akromegalie Pathol. GH-Überproduktion bei Erwachsenen vor Hypophysenschluss mit proport. Wachstum Gigantismus 99% GH-prod. Hypophysenadenom Diagnose: nach vielen Jahre, Zunahme der Schuh-, Handschuh-, Hutgröße pulsatile Auschüttung Æ ein basaler Wert >5ng/ml nicht aussagekräftig Æ IGF-1 oraler Glukosetoleranztest (nicht suppr.) Th.: OP, Somatostatinanaloga, GHRezeptor-Antagonisten, Dopamin agonisten

27

Glucosebelastungstest bei Akromegalie Glucoseaufnahme Æ GH (STH)-Werte unter 1 µg/ml in ersten 60 min Blutzuckerabfall: GH Anstieg ÆSuppression fehlt bei Akromegalie, Anfall nie < 4 µg/ml, 20% paradoxer Anstieg 75 g-Glucosetrunk Æ Blutabnahme basal, 30, 60, 90, 120 min

Hypopituitarismus Vorderlappeninsuffizienz Tumore, Traumen, Entzündung, Autoimmunhypophysitis, Apoplexie, post-Adenomektomie, Bestrahlung Symptome abhängig von Ausfall der Hormonachse, typ.: Fehlen Sekundärbehaarung + lat. Augenbrauen, blasse Haut, Libidoverlust, Muskelschwäche, Fetteinlagerung Labor: Erniedrigung der Zielhormone bei niedrigen Hypophysenhormone Th.: Substitution der ausgefallenen Hormonachsen

28

Diabetes insipidus Zentral: verminderte ADH Produktion: 30% idiopatisch, 25% Tumore, Hypophysektomie, Trauma Renal: verminderte Ansprechbarkeit der Nieren: Mutation V2-Rezeptor od. Aquaporinkanäle Polyurie (5-10l/Tag)/Nykturie, Polydypsie, hypotoner Harn Di.: Harnvolumen, Trinkmenge, Durstversuch (bei Flüssigkeitskarenz kein Anstieg der Urinosmolarität und keine Abnahme Harnvolumen Therapie: ausreichend Flüssigkeit bei Leidensdruck: Desmopressin: selektiv V2-Rezeptoren (nicht vasokonstr.), länger HWZ

Schwartz-Bartter-Syndrom - SIADH Patholog. erhöhte ADH-Sekretion ZNS (Schädelfraktur, Meningitis, Insult), Paraneoplastisch (kleinzelliges Bronchus-Ca), chron. pulmonale Prozesse (Tuberkulose, Pneumonie), Medikamente Verdünnungshyponatriämie Æ Hirnödem Hypoosmolalität Æ neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Übelkeit, Somnolenz, Koma) Andere Ursachen (Hypothyreose, NNR-Insuff., Nierenversagen, Medikamente) ausschließen, keine Ödeme! Th.: Behebung Ursache, Restriktion Trinkmenge, schwere Hyponatriämie (
View more...

Comments

Copyright � 2017 NANOPDF Inc.
SUPPORT NANOPDF