Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
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Prof. Dr. Heiner Keupp
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Vortrag im Rahmen des Bildungskongresses der Institute bibor – EIBOR – KIBOR am 10.12.2016 in Mainz
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Identität in aller Munde
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Meine Fragestellung Wer bin ich in einer sozialen Welt, deren Grundriss sich unter Bedingungen der Individualisierung, Pluralisierung und Globalisierung radikal verändert? Sich in einer solchen Welt in einer berechenbaren, geordneten und verlässlichen Weise dauerhaft verorten zu können, erweist sich als unmöglich. Es geht heute um die Überwindung von „Identitätszwängen“ und die Anerkennung der Möglichkeit, sich in normativ nicht vordefinierten Identitätsräumen eine eigene ergebnisoffene und bewegliche authentische Identitätskonstruktion zu schaffen. Aber wir müssen auch das gewachsene Risiko des Scheiterns in dieser Suche nach einer lebbaren Identität in den Blick nehmen. Viele psychosoziale Problemlagen heute verweisen auf diese Scheiternsmöglichkeiten. 3 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Eine Vision Die „zweite Moderne“ ist nicht nur „Risikogesellschaft“, sondern erhöht auch – im Sinne Theodor W. Adornos – die Chancen für "das Ende des Identitätszwanges": "Das befreite Ich, nicht länger eingesperrt in seine Identität, wäre auch nicht länger zu Rollen verdammt", es wäre nicht mehr Erfüllungsgehilfe gesellschaftlicher Konventionen und Standardisierungen. In den Ruinen des modernen Identitätsideals entsteht die Chance, "ohne Angst verschieden sein zu können". 4 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Kinder der Freiheit „Kinder der Freiheit“ ist eine Metapher für eine Gesellschaft, die für Heranwachsende historisch neue Optionen der Lebensführung eröffnet, aber auch neue Risiken des Scheiterns beinhaltet. Das erfordert ein „Handwerk der Freiheit“. Das Gelingen setzt spezifische „Verwirklichungschancen“ voraus.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Einstiegsthese 1 Die Lebensphasen Kindheit und Jugend sollen Menschen die psychosoziale und qualifikatorische Basis für ein gelingendes Erwachsenenleben schaffen. Von einer sich dramatisch verändernden globalisierten kapitalistischen Gesellschaft ist auch das Aufwachsen betroffen. Es kommt vor allem im Bildungssystem (in Schule und Hochschule) zu einer Beschleunigung und Verdichtung der Jugendphase und zu einer Engführung durch das Ziel „employability“.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Einstiegsthese 2 Das marktradikale Menschenbild bestimmt zunehmend die Vorstellungen gelingenden Aufwachsens. Es ist die Botschaft der vom einzelnen geforderten geistigen, seelischen und körperlichen „Fitness“: Sei bereit, dich auf alles einzulassen! Aus diesem Diskurs werden Heranwachsende von der Botschaft erreicht, dass sie bislang gesetzte Grenzen überschreiten können, ja müssen, wenn sie erfolgreich an dem gesellschaftlichen Wettbewerb um Chancen und Macht beteiligt sein wollen. Wer diesen Erwartungen nicht entspricht, ist von Exklusion bedroht.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Einstiegsthese 3 Die aktuellen gesellschaftliche Entwicklungen haben zunehmend die Spielräume für Experimentieren mit möglichen Identitätsentwürfen reduziert. Die wachsenden psychosoziale Problemen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen uns die „Kostenseite“ dieser Entwicklung. Wir brauchen eine Kultur des Aufwachsens, die die Verwirklichungschancen für ein selbstbestimmtes Leben fördert – auch und gerade für Heranwachsende, die der Mainstreamnorm nicht entsprechen können oder wollen.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Identität – Ein Krisenkonzept „Identität kann nur als Problem existieren, sie war von Geburt an ein ‚Problem‘, wurde als Problem geboren. (…) Man denkt an Identität, wenn man nicht sicher ist, wohin man gehört. (…) ‚Identität‘ ist ein Name für den gesuchten Fluchtweg aus dieser Unsicherheit.“ Quelle: Zygmunt Bauman (1997), Flaneure, Spieler und Touristen. Essays zu postmodernen Lebensformen. Hamburg 9 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Identität – Kein Sicherheitshort, sondern eine Konfliktarena „Identitäten sind hochkomplexe, spannungsgeladene, widersprüchliche symbolische Gebilde – und nur der, der behauptet, er habe eine einfache, eindeutige, klare Identität – der hat ein Identitätsproblem.“ Sami Ma‘ari
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
„Identität darf alles sein, nur nicht eindeutig. Dann wird sie gefährlich.“ Navid Kermani
Die Identitätskämpfe im Namen Gottes, Allahs oder anderer Ideologien zeigen uns die Wahrheit dieser Aussage. Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Erik H. Erikson 1902 - 1994
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Definition von Erik H. Erikson: Identität bedeutet die "unmittelbare Gleichheit und Kontinuität in der Zeit, und die damit verbundene Wahrnehmung, dass auch andere diese Kontinuität und Gleichheit erkennen." –
„Das Kernproblem der Identität ist die Fähigkeit des Ichs, angesichts des wechselndes Schicksals Gleichheit und Kontinuität aufrechtzuerhalten.“ 13 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
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Das epigenetische Schema von Erik Erikson Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
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Einschätzung der Identitätstheorie von Erik H. Erikson
Ein bleibendes Verdienst der Eriksonschen Theorie ist die Herausarbeitung der frühen Entwicklungsphasen (wie Urvertrauen, Autonomie und Initiative) für die spätere Identitätsarbeit. Problematisch ist die Annahme einer durchnormierten Abfolge von Stufen, die gesetzmäßig durchlaufen werden müssen. Ein traditionelles Modell des Sozialisationsverlaufes in bürgerlichen Mittelschichten wird unzulässig verallgemeinert. Identitätsentwicklung ist ein lebenslanger Prozess und kann nicht in der Adoleszenz abgeschlossen werden. In einer globalisierten kapitalistischen Gesellschaft verändern sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in einem hohen Maße und deshalb ist eine permanente Identitätsarbeit erforderlich.
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Die Normalitätskrise des Heranwachsens
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Erwachsenwerden ist ein Projekt, das in eine Welt hineinführt, die zunehmend unlesbar geworden ist, für die unsere Erfahrungen und unsere Begriffe nicht ausreichen, um eine stimmige Interpretation oder eine verlässliche Prognose zu erreichen. Für diese Welt existiert kein Atlas, auf den Erwachsenen zurückgreifen könnten, um Heranwachsenden ihren möglichen Ort und den Weg dorthin erklären zu können.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Jugend im gesellschaftlichen Strukturwandel Der Strukturwandel des Aufwachsens wird in der Fachdiskussion mit Begriffen wie „entgrenzt“, „individualisiert“, „pluralisiert“ oder „verdichtet“ umschrieben.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Verdichtung „Jugendliche müssen heute stabile und kohärente Identitäten ausbilden, was angesichts der ‚flüchtigen Moderne‘ immer schwieriger wird. Sie müssen in kürzerer Zeit mehr Wissen und mehr Kompetenzen erwerben als noch vor zwanzig Jahren. Anders formuliert: Die typischen Entwicklungsaufgaben des Kindes- und Jugendalters sind für die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen angewachsen und müssen schneller erledigt werden.“ Quelle: Lüders, C. (2007). Entgrenzt, individualisiert, verdichtet. Überlegungen zum Strukturwandel des Aufwachsens. In: SOS-Dialog 2007, S. 4 – 10.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Bewältigung der Entwicklungsaufgaben unter erschwerten Voraussetzungen
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Entwicklungsaufgaben des Jugendalters Den Körper bewohnen lernen den Umgang mit Sexualität lernen den Umbau der sozialen Beziehungen den Umbau der Leistungsbereitschaft: Schule als Entwicklungsaufgabe die Berufswahl Bildung Identitätsarbeit Quelle: Helmut Fend (2001). Entwicklungspsychologie des Jugendalters. Ein Lehrbuch für pädagogische und psychologische Berufe. Opladen.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Identitätsrelevante Entwicklungsthemen 12- bis unter 18-Jährige: Körper spüren, Grenzen suchen, Identität finden Um eine stimmige Identität auszubilden, suchen und brauchen Jugendliche Herausforderungen und Grenzen. Sie benötigen genügend soziale Lernund Erfahrungsräume auch jenseits von Schule und Elternhaus, in denen sie zum einen den eigenen Körper und die eigene Sexualität ausprobieren und spüren können, um so zu lernen, ihren Körper anzunehmen und zu „bewohnen“. Sie brauchen weiterhin genügend Möglichkeiten, um in ihrem Freundeskreis ihren jugend-kulturellen Interessen und Praxen nachzugehen, die ihnen Abgrenzung und die Ausbildung von Eigenständigkeit ermöglichen, wobei dies auch Mädchen und Jungen mit Behinderungen mehr als bisher ermöglicht werden sollte.
23 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Identitätsrelevante Entwicklungsthemen 12 - bis unter 18-Jährige: Körper spüren, Grenzen suchen, Identität finden Jugendliche bedürfen weiter der Unterstützung bei ihrer Auseinandersetzung mit den gesellschaftlich und medial vermittelten Botschaften des „Alles ist möglich“, denn Jugendliche in dieser Altersphase sind mit der unumgänglichen Herausforderung konfrontiert, eine für sie stimmige Balance zwischen ihren Vorstellungen und Bedürfnissen und den hierfür vorhandenen Möglichkeiten und Grenzen zu finden. Um mit den sich anbietenden riskanten Freiheiten zurechtzukommen, brauchen Jugendliche auch hier Lebenskompetenzen, die ihnen neben dem Elternhaus in Settings der (non-)formalen Bildung, z. B. in der Schule und in den Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe, vermittelt werden können. 24 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Dekonstruktion moderner Identitätsannahmen In der Dekonstruktion grundlegender Koordinaten modernen Selbstverständnisses sind vor allem Vorstellungen von Einheit, Kontinuität, Kohärenz, Entwicklungslogik oder Fortschritt zertrümmert worden. Begriffe wie Kontingenz, Diskontinuität, Fragmentierung, Bruch, Zerstreuung, Reflexivität oder Übergänge sollen zentrale Merkmale der Welterfahrung thematisieren.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Vom Ringen um Identität in der spätmodernen Gesellschaft
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
SPIEGEL-WISSEN 1/2009: „Kann es ein festgefügtes, klar abgegrenztes Selbst überhaupt geben? Gilt nicht vielmehr ‚Ich bin viele‘, angesichts der verschiedenen Ich-Zustände und Rollen, die unser Leben bestimmen? Und ist der Weg zum eigenen Selbst deshalb nicht ein unendlicher Suchprozess, erschwert durch moderne Technologien, die uns herausfordern?“
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Die Identitätsrisiken des flexiblen Menschen im Spätkapitalismus
„DRIFT“: Von einer „langfristigen Ordnung“ zu einem „neuen Regime kurzfristiger Zeit“. Deregulierung: Anstelle fester institutioneller Muster netzwerkartige Struturen. Von „festen Charaktereigenschaften“ zum „vermeiden langfristiger Bindungen“ und zur „Hinnahme von Fragmentierung“. Deutungsverlust: „Im flexiblen Regime ist das, was zu tun ist, unlesbar geworden“. Der flexible Mensch: ein „nachgiebiges Ich, eine Collage von Fragmenten“ - ohne Kohärenz. Quelle: Richard Sennett: Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus 1998.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Identitätsarbeit als Patchworking Schon eigene Alltagserfahrungen stützen die Vermutung, dass von den einzelnen Personen eine hohe Eigenleistung bei diesem Prozess der konstruktiven Selbstverortung zu erbringen ist. Sie müssen Erfahrungsfragmente in einen für sie sinnhaften Zusammenhang bringen. Diese individuelle Verknüpfungsarbeit bedeutet “Identitätsarbeit” und ihre Typik lässt sich mit der Metapher vom “Patchworking” auszudrücken. 29 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Wie finde ich heraus, wer ich bin und wer ich sein werde
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
These Identitätsarbeit hat als Bedingung und als Ziel die Schaffung von Lebenskohärenz. In früheren gesellschaftlichen Epochen war die Bereitschaft zur Übernahme vorgefertigter Identitätspakete das zentrale Kriterium für Lebensbewältigung. Heute kommt es auf die individuelle Passungs- und Identitätsarbeit an, also auf die Fähigkeit zur Selbstorganisation, zum "Selbsttätigwerden" oder zur „Selbsteinbettung“. Das Gelingen dieser Identitätsarbeit bemisst sich für das Subjekt von Innen an dem Kriterium der Authentizität und von Außen am Kriterium der Anerkennung. 31 Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Alltägliche Identitätsarbeit Identität wird nicht mehr als Entstehung eines inneren Kerns thematisiert, sondern als ein Prozessgeschehen beständiger "alltäglicher Identitätsarbeit", als permanente Passungsarbeit zwischen inneren und äußeren Welten. Die Vorstellung von Identität als einer fortschreitenden und abschließbaren Kapitalbildung wird zunehmend abgelöst durch die Idee, dass es bei Identität um einen "Projektentwurf' des eigenen Lebens“.
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Zugehörigkeit
Passung: Identitätsbalance
Innere Welt
Anerkennung
Äußere Welt
Identitätsarbeit: Die Balance der inneren und der äußeren Welt
Vertrauen
Kohärenz Authentizität Selbstvertrauen
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Das Konzept Verwirklichungschancen sozialpsychologisch betrachtet braucht eine Reihe zentraler Theoriebausteine
Identitätsarbeit
Resilienz
Verwirklichungschancen Salutogenese Selbstwirksamkeit
Handlungsbefähigung durch Empowerment
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Positive Jugendentwicklung: 6 C´s (Lerner)
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Wie vollzieht sich alltägliche Identitätsarbeit? Situative Selbstthematisierungen: Erfahrungsmodi
Selbstwahrnehmung:
Wahrnehmung des
kognitiv
realisierten Produkts
Identitätsarbeit ist immer verknüpfte Kognitions- und Emotionsarbeit
Wahrnehmung der Einschätzung durch Andere
Selbstwahrnehmung:
Wahrnehmung:
emotional
Leibliche Befindlichkeit
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Biographische Kernnarrationen Ebene Metaidentität
Wertorientierungen
Dominierende Teilidentitäten
Identitätsgefühl Authentizitäts- und Kohärenzgefühl
Handeln Ebene Teilidentitäten z.B.
Geschlecht
Unterhaltung/ Freizeit
Beruf/Arbeit
Politik Konsum
Ebene situative Selbstthematisierungen Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsprojekte
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Identitätsangebote der Medien
Erfahrungen in der Familie Erfahrungen in derSchule/Beruf +
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Identitätsrelevantes Erfahrungsmuster zum Zeitpunkt X
Erfahrungen im Freundschaftsnetz Erfahrungen im Engagement
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Aaron Antonovsky 1923 - 1994
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Kohärenz ist das Gefühl, dass es Zusammenhang und Sinn im Leben gibt, dass das Leben nicht einem unbeeinflussbaren Schicksal unterworfen ist. Der Kohärenzsinn beschreibt eine geistige Haltung: Meine Welt erscheint mir verständlich, stimmig, geordnet; auch Probleme und Belastungen, die ich erlebe, kann ich in einem größeren Zusammenhang sehen (Verstehbarkeit). Das Leben stellt mir Aufgaben, die ich lösen kann. Ich verfüge über Ressourcen, die ich zur Meisterung meines Lebens, meiner aktuellen Probleme mobilisieren kann (Handhabbarkeit). Für meine Lebensführung ist jede Anstrengung sinnvoll. Es gibt Ziele und Projekte, für die es sich zu engagieren lohnt (Bedeutsamkeit). Kohärenzfördernd sind die Widerstandsressourcen: Individuelle, soziale, gesellschaftliche und kulturelle Ressourcen.
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Generalisierte Widerstandsressourcen und Resilienzfaktoren Im Individuum: organisch-konstitutionelle Widerstandsressourcen, Intelligenz, Bildung, Bewältigungsstrategien und Ich-Stärke, emotionale Sicherheit, Selbstvertrauen. Im sozialen Nahraum: Sozialen Beziehungen, Netzwerke, Verortung, Vertrauen und Anerkennung, zivilgesellschaftlichem Engagement. Auf gesellschaftlicher Ebene: Anerkennung über die Teilhabe an gesellschaftlich relevanten Ressourcen (Verfügbarkeit über Geld, Arbeit, Wohnung….). Auf der kulturellen Ebene: Zugang zu kulturellem Kapital im Sinne tragfähiger Wertorientierungen (bezogen aus philosophischen, politischen, religiösen oder ästhetischen Quellen).
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Soziale, kulturelle und ökonomische Grundstrukturen der Gesellschaft – ökologische Bedingungen
Gesellschaftliche Erwartungen
Negative Verläufe Belastungswahrnehmung
Fähigkeiten, Ressourcen
(+/-) Herausforderung
SOC
Bewältigungsstrategien
Subjektive Erwartungen
Positive Verläufe
Psychologische Grundstrukturen der Persönlichkeit, genetische Disposition
Professor Heiner Keupp »Straus Reflexive Sozialpsychologie « Dr. Florian
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Kohärenz und Partizipation
Verstehen
SOC
Beeinflussen Sinn sehen
P= Transparenz (was? Wer? mit wem? Warum?)
P= Mitgestalten/ -bestimmen P= die Richtung mitbestimmen wo wollen wir hin?
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Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
beruflich emotional
sozial
moralisches Handeln kognitiv
Selbstkontrolle
Character
Competence
Empathie
Spiritualität
Die 5 Cs Positiver Entwicklung: „Gedeihen“ (Thriving) von Richard M. Lerner
Achtsamkeit
Caring = Fürsorge & Mitgefühl
Positive Entwicklung
Identifizierung mit Anderen
Connection = Bindung Beziehungen zu Anderen
Confidence = Vertrauen Identität
Selbstwirksamkeit
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Selbstwertgefühl
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Ein 6. C Positiver Entwicklung kommt dazu: „Gedeihen“ (Thriving) von Richard M. Lerner
Competence
Character Ich
Caring = Fürsorge & Mitgefühl
Positive Entwicklung
Contribution = Beitrag Gemeinschaft
Connection = Bindung
Familie
Confidence = Vertrauen
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Zivilgesellschaft
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Prekäre Lebenslagen Jugendlicher und Sucht als Bewältigungsversuch
Verwirklichungschancen für die Identitätsarbeit
(Ur-)Vertrauen als Basis für Selbstvertrauen Herstellung eines kohärenten Sinnzusammenhangs. Die Fähigkeit zur persönlichen „Grenzziehung“. Zeitkompetenz: Reflektierter Umgang mit Zeitressourcen Sie brauchen „einbettende Kulturen“. Sie benötigen eine materielle Basissicherung. Sie benötigen die Erfahrung der Zugehörigkeit. Sie brauchen einen Kontext der Anerkennung. Beteiligung am alltäglichen interkulturellen Diskurs. Sie brauchen zivilgesellschaftliche Basiskompetenzen.
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
Identitätsbildung und Sinnfindung im Jugendalter
Herzlichen Dank für ihre Aufmerksamkeit
Professor Heiner Keupp » Reflexive Sozialpsychologie «
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