KISS_Kasuistiken - Aktion Saubere Hände

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Infektion
Share Embed Donate


Short Description

Download KISS_Kasuistiken - Aktion Saubere Hände...

Description

Kasuistik 1 Anamnese:

Verlauf:

Ein 55-jähriger Patient wurde appendektomiert, zunächst komplikationsloser postoperativer Verlauf, ab Tag 3 nach OP treten zunehmend Husten und Atemnot auf. Tag 4 Verlegung auf die Intensivstation. Anamnestisch ist ein Asthma bronchiale ohne Dauermedikation bekannt; ein Notfallspray sei seit 2 Jahren nicht benötigt worden.

Tag 1:

Verlegung des Patienten von der Normalstation auf die ITS; Pat. unruhig; Sauerstoffsättigung reduziert; Pulmo: verlängertes Expirium, bds. Giemen, noch ausreichend belüftet; Rö-Thorax: Pulmo überbläht, kein Infiltrat

Tag 2:

Pat. klagt über Schmerzen im Wundbereich; chirurgisches Konsil: OP-Wunde reizlos; nachts erneut Anfall schwerer Atemnot; Intubation erwogen.

Tag 3:

Sauerstoffsättigung ausreichend; Tachykardie; TS und Paraklinik abgenommen.

Tag 4:

AZ weiter stabil; Pulmo: bds. ausreichend belüftet, ganz vereinzelt Giemen im Expirium, re. basal mittelblasige RGs; CRP 15 mg/l.

Tag 5:

AZ gebessert; TS: Enterokokken; Pulmo: bds. belüftet, bds. basal grobblasige RGs; Rö-Thorax: keine Infiltrate, seitengleich belüftet; Verlegung auf die Normalstation.



A1

A2

B1

B2

J1

C1a C1b C1c

D1

D2

akuter Asthma Anfall Anamnese:

Verlauf:

Ein 55-jähriger Patient wurde appendektomiert, zunächst komplikationsloser postoperativer Verlauf, ab Tag 3 nach OP treten zunehmend Husten und Atemnot auf. Tag 4 Verlegung auf die Intensivstation. Anamnestisch ist ein Asthma bronchiale ohne Dauermedikation bekannt; ein Notfallspray sei seit 2 Jahren nicht benötigt worden.

Tag 1:

Verlegung des Patienten von der Normalstation auf die ITS; Pat. unruhig; Sauerstoffsättigung reduziert; Pulmo: verlängertes Expirium, bds. Giemen, noch ausreichend belüftet; Rö-Thorax: Pulmo überbläht, kein Infiltrat.

Tag 2:

Pat. klagt über Schmerzen im Wundbereich; chirurgisches Konsil: OP-Wunde reizlos; nachts erneut Anfall schwerer Atemnot; Intubation erwogen.

Tag 3:

Sauerstoffsättigung ausreichend; Tachykardie; TS und Paraklinik abgenommen.

Tag 4:

AZ weiter stabil; Pulmo: bds. ausreichend belüftet, ganz vereinzelt Giemen im Expirium, re. basal mittelblasige RGs; CRP 15 mg/l.

Tag 5:

AZ gebessert; TS: Enterokokken; Pulmo: bds. belüftet, bds. basal grobblasige RGs; Rö-Thorax: keine Infiltrate, seitengleich belüftet; Verlegung auf die Normalstation.

Kasuistik 2 Anamnese:

Verlauf:

Eine 85-jährige Patientin kommt nach schwerem Sturz aus dem Bett bewusstlos auf die Intensivstation. Neben einem schweren SHT wurde auch eine Beckenringfraktur diagnostiziert. Die Behandlung erfolgt konservativ. Es besteht keine OPFähigkeit.

Tag 1:

Die Patientin ist intubiert und kontrolliert beatmet; klinisch und radiologisch bestehen keine Hirndruckzeichen; sie erhält einen Harnwegkatheter.

Tag 2:

AZ stabil; Kreislaufparameter stabil; weiter bewusstlos.

Tag 4:

Temp. abends 39,5°C; CRP 95 mg/l; Arzt beginnt „SepsisTherapie“; Blutkultur „verunglückt“.

Tag 5:

Temp. bis 39°C; zunehmend Oligurie; Urinabnahme zur Diagnostik (trübe); Anämie; Kalium steigt; CRP 75 mg/l.

Tag 6:

Temp. bis 38°C; Ausscheidung gebessert; CRP 55 mg/l.

Tag 7:

Nachweis von 106 E. coli im Katheterurin von Tag 5; Antibiose sensibel; Temp. um 38°C; Beginn Weaning.

Tag 8:

Extubation; Harnwegskatheter kann entfernt werden.

Tag 12:

Verlegung in die Traumatologie.

D1

A1

A2

B1

B2

J1

C1a C1b C1c

D1

D2

symptomat. Harnwegsinfektion Anamnese:

Verlauf:

Eine 85-jährige Patientin kommt nach schwerem Sturz aus dem Bett bewusstlos auf die Intensivstation. Neben einem schweren SHT wurde auch eine Beckenringfraktur diagnostiziert. Die Behandlung erfolgt konservativ. Es besteht keine OPFähigkeit.

Tag 1:

Die Patientin ist intubiert und kontrolliert beatmet; klinisch und radiologisch bestehen keine Hirndruckzeichen; sie erhält einen Harnwegkatheter.

Tag 2:

AZ stabil; Kreislaufparameter stabil; weiter bewusstlos.

Tag 4:

Temp. abends 39,5°C; CRP 95 mg/l; Arzt beginnt „SepsisTherapie“; Blutkultur „verunglückt“.

Tag 5:

Temp. bis 39°C; zunehmend Oligurie; Urinabnahme zur Diagnostik (trübe); Anämie; Kalium steigt; CRP 75 mg/l.

Tag 6:

Temp. bis 38°C; Ausscheidung gebessert; CRP 55 mg/l.

Tag 7:

Nachweis von 106 E. coli im Katheterurin von Tag 5; Antibiose sensibel; Temp. um 38°C; Beginn Weaning.

Tag 8:

Extubation; Harnwegskatheter kann entfernt werden.

Tag 12:

Verlegung in die Traumatologie.

Kasuistik 3 Anamnese:

Verlauf:

Ein 75-jähriger Patient wird mit der Diagnose rupturiertes Aortenaneurysma in ein Krankenhaus aufgenommen und sofort operativ versorgt. Postoperativ wird er auf eine Intensivstation verlegt. Dort wird ein neuer ZVK in die V. subclavia und ein Harnwegkatheter gelegt.

Tag 1:

Zustand kritisch; Kreislauf instabil; mehrere Transfusionen Pat. bleibt beatmet.

Tag 2:

AZ stabilisiert; Oligurie; Tubus verlegt; erneute Intubation.

Tag 3:

Temp. 37,3°C; Leukos 9,5/nl; CRP 13,4 mg/l; Pat. muss häufig abgesaugt werden; viel klares Sekret.

Tag 4:

Temp. 38,8°C; Leukos 10,5/nl; CRP 65 mg/l; BK und TS für Mikrobiologie; Beginn Antibiotikatherapie; Urin dunkel.

Tag 5:

Urin sehr trüb und zur Diagnostik ins Labor; Temp. 39,5°C.

Tag 6:

TS: Standortflora; in 2 von 3 BK E. faecalis; Temp. um 38°C; Anstieg harnpflichtiger Substanzen; Dialyse.

Tag 7:

Urin von Tag 5: 106 KBE/ml E. faecalis; Antibiose effektiv; Nierenfuktion gebessert; Rö-Thorax unauffällig.

Tag 10:

Kollaps bei akuter intraabdomieller Blutung; Pat. verstirbt.

D1

A1

A2

B1

B2

J1

C1a C1b C1c

D1

D2

symptomat. Harnwegsinfektion Anamnese:

Verlauf:

Ein 75-jähriger Patient wird mit der Diagnose rupturiertes Aortenaneurysma in ein Krankenhaus aufgenommen und sofort operativ versorgt. Postoperativ wird er auf eine Intensivstation verlegt. Dort wird ein neuer ZVK in die V. subclavia und ein Harnwegkatheter gelegt.

Tag 1:

Zustand kritisch; Kreislauf instabil; mehrere Transfusionen Pat. bleibt beatmet.

Tag 2:

AZ stabilisiert; Oligurie; Tubus verlegt; erneute Intubation.

Tag 3:

Temp. 37,3°C; Leukos 9,5/nl; CRP 13,4 mg/l; Pat. muss häufig abgesaugt werden; viel klares Sekret.

Tag 4:

Temp. 38,8°C; Leukos 10,5/nl; CRP 65 mg/l; BK und TS für Mikrobiologie; Beginn Antibiotikatherapie; Urin dunkel.

Tag 5:

Urin sehr trüb und zur Diagnostik ins Labor; Temp. 39,5°C.

Tag 6:

TS: Standortflora; in 2 von 3 BK E. faecalis; Temp. um 38°C; Anstieg harnpflichtiger Substanzen; Dialyse.

Tag 7:

Urin von Tag 5: 106 KBE/ml E. faecalis; Antibiose effektiv; Nierenfuktion gebessert; Rö-Thorax unauffällig.

Tag 10:

Kollaps bei akuter intraabdomieller Blutung; Pat. verstirbt.

Kasuistik 4 Anamnese:

Verlauf:

Eine 65-jährige Patientin wurde mit einem infrarenalen Aortenaneurysma operativ und intensivmedizinisch versorgt. Aus der Anamnese ging hervor, dass die Patientin vor 2 Jahren eine koronare BypassOperation erhalten hatte bei bekannter 3Gefäßerkrankung.

Tag 1:

Operation: Aortoiliacaler Bypass; intraoperativ starke Blutverluste; Pat. katecholaminpflichtig aber stabil, beatmet.

Tag 2:

Pat. weiterhin beatmungspflichtig; Tubusokklusion; Umintubation; Aspirationsverdacht; Rö-Thorax: Transparenzminderung rechts > links, Verschattung rechts basal, Aspiration nicht ausgeschlossen; Beginn antibiotischer Therapie.

Tag 3:

Temp. bis 38,8°C; BK entnommen; Rö-Thorax: Infiltrate progredient; bds. basal kleine Pleuraergüsse; Pat. häufiger abzusaugen; Sekret gelblich; AZ stabil; CRP 75 mg/l

Tag 4:

Temp. um 38,3°C; erhöhter Sauerstoffbedarf; häufig abgesaugt; Ausscheidung ausreichend; Rö-Thorax: multiple fleckförmige Infiltrate in Unterlappen bds.

Tag 5:

BK bislang negativ; TS negativ; Urinstix negativ; AZ stabil.

Tag 8:

Verlegung der Pat. extubiert auf Normalstation.

^

C1a

A1

A2

B1

B2

J1

C1a C1b C1c

D1

D2

Pneumonie Anamnese:

Verlauf:

Eine 65-jährige Patientin wurde mit einem infrarenalen Aortenaneurysma operativ und intensivmedizinisch versorgt. Aus der Anamnese ging hervor, dass die Patientin vor 2 Jahren eine koronare BypassOperation erhalten hatte bei bekannter 3Gefäßerkrankung.

Tag 1:

Operation: Aortoiliacaler Bypass; intraoperativ starke Blutverluste; Pat. katecholaminpflichtig aber stabil, beatmet.

Tag 2:

Pat. weiterhin beatmungspflichtig; Tubusokklusion; Umintubation; Aspirationsverdacht; Rö-Thorax: Transparenzminderung rechts > links, Verschattung rechts basal, Aspiration nicht ausgeschlossen; Beginn antibiotischer Therapie.

Tag 3:

Temp. bis 38,8°C; BK entnommen; Rö-Thorax: Infiltrate progredient; bds. basal kleine Pleuraergüsse; Pat. häufiger abzusaugen; Sekret gelblich; AZ stabil; CRP 75 mg/l

Tag 4:

Temp. um 38,3°C; erhöhter Sauerstoffbedarf; häufig abgesaugt; Ausscheidung ausreichend; Rö-Thorax: multiple fleckförmige Infiltrate in Unterlappen bds.

Tag 5:

BK bislang negativ; TS negativ; Urinstix negativ; AZ stabil.

Tag 8:

Verlegung der Pat. extubiert auf Normalstation.

Kasuistik 5 Anamnese:

Verlauf:

Eine 79-jährige Patientin wird mit der Diagnose „gastrointestinale Blutung und V.a. Aspiration, sowie V.a. Ösophagitis“ auf der interdisziplinären Intensivstation aufgenommen.

Tag 1:

Pat. intubiert und kontrolliert beatmet; Harnwegkatheter angelegt; Antibiose mit Cefotiam und Metronidazol; Bronchialsekret: vergrünende Streptokokken und S. aureus.

Tag 2:

Bronchialsekret ist eitrig; Rö-Thorax: auffällig.

Tag 5-7: TS: Sproßpilze; BAL: C. albicans. Tag 9:

Temp. bis 37,9°C.

Tag 10:

Urin: E. cloacae und E. faecalis.

Tag 12:

TS: Nachweis von Enterokokken.

Tag 16:

BK: Nachweis von S. aureus.

Tag 17:

TS: Nachweis von S. aureus, E. cloacae und Enterokokken.

Tag 21:

Rö-Thorax: neue Infiltrate basal; Wechsel auf Vancomycin.

Tag 84:

Verlegung in ein auswärtiges Krankenhaus.



A1

A2

B1

B2

J1

C1a C1b C1c

D1

D2

Aspirationspneumonie Anamnese:

Verlauf:

Eine 79-jährige Patientin wird mit der Diagnose „gastrointestinale Blutung und V.a. Aspiration, sowie V.a. Ösophagitis“ auf der interdisziplinären Intensivstation aufgenommen.

Tag 1:

Pat. intubiert und kontrolliert beatmet; Harnwegkatheter angelegt; Antibiose mit Cefotiam und Metronidazol; Bronchialsekret: vergrünende Streptokokken und S. aureus.

Tag 2:

Bronchialsekret ist eitrig; Rö-Thorax: auffällig.

Tag 5-7: TS: Sproßpilze; BAL: C. albicans. Tag 9:

Temp. bis 37,9°C.

Tag 10:

Urin: E. cloacae und E. faecalis.

Tag 12:

TS: Nachweis von Enterokokken.

Tag 16:

BK: Nachweis von S. aureus.

Tag 17:

TS: Nachweis von S. aureus, E. cloacae und Enterokokken.

Tag 21:

Rö-Thorax: neue Infiltrate basal; Wechsel auf Vancomycin.

Tag 84:

Verlegung in ein auswärtiges Krankenhaus.

Kasuistik 6 Anamnese:

Verlauf:

Ein 69-jähriger Patient wird mit Herzinfarkt (sehr schwierige Venenverhältnisse) und Z.n. Lysetherapie im Notarztwagen mit ZVK in der V. jugularis auf die Intensivstation aufgenommen. Anamnestisch ist eine COLD bekannt.

Tag 1:

Pat. wird beatmungspflichtig; CCT: intrazerebrale Blutung; Harnwegkatheter angelegt; Transfusion erforderlich.

Tag 2:

AZ stabil; keine neuen Blutungen; keine Hirndruckzeichen; Pat. beatmet (viel Sekret); ZVK-Verband oft durchfeuchtet.

Tag 3:

Kardial stabil; häufiges Absaugen; CRP 25 mg/l.

Tag 4:

Temp. bis 38,8°C; ZVK-Wechsel; Rö-Thorax: unauffällig; TS: mäßig gramneg. Stäbchen; BK und Urin entnommen; CRP 87 mg/l; Beginn einer antibiotischen Therapie.

Tag 5:

Kardial stabil; Temp. 39°C; viel eitriges TS.

Tag 6:

AZ besser; Temp. 38,8°C; alle BK positiv für S. aureus; TS: P. aeruginosa; Urin: >105 C. albicans; Antibiose effektiv.

Tag 8:

Temp. 36°C; AZ stabil; Extubation; Rö-Thorax: unauffällig.

Tag 12:

Verlegung mit Halbseitenlähmung in die Neurologie.

B1

A1

A2

B1

B2

J1

C1a C1b C1c

D1

D2

durch Labor bestätigte Sepsis Anamnese:

Verlauf:

Ein 69-jähriger Patient wird mit Herzinfarkt (sehr schwierige Venenverhältnisse) und Z.n. Lysetherapie im Notarztwagen mit ZVK in der V. jugularis auf die Intensivstation aufgenommen. Anamnestisch ist eine COLD bekannt.

Tag 1:

Pat. wird beatmungspflichtig; CCT: intrazerebrale Blutung; Harnwegkatheter angelegt; Transfusion erforderlich.

Tag 2:

AZ stabil; keine neuen Blutungen; keine Hirndruckzeichen; Pat. beatmet (viel Sekret); ZVK-Verband oft durchfeuchtet.

Tag 3:

Kardial stabil; häufiges Absaugen; CRP 25 mg/l.

Tag 4:

Temp. bis 38,8°C; ZVK-Wechsel; Rö-Thorax: unauffällig; TS: mäßig gramneg. Stäbchen; BK und Urin entnommen; CRP 87 mg/l; Beginn einer antibiotischen Therapie.

Tag 5:

Kardial stabil; Temp. 39°C; viel eitriges TS.

Tag 6:

AZ besser; Temp. 38,8°C; alle BK positiv für S. aureus; TS: P. aeruginosa; Urin: >105 C. albicans; Antibiose effektiv.

Tag 8:

Temp. 36°C; AZ stabil; Extubation; Rö-Thorax: unauffällig.

Tag 12:

Verlegung mit Halbseitenlähmung in die Neurologie.

Kasuistik 7 Anamnese:

Verlauf:

Ein 18-jähriger Patient kommt mit akuter Ösophagusvarizenblutung bei portaler Hypertension und Pfortaderthrombose mit Notarzt bewusstlos und beatmet zur Akutaufnahme. Altanamnestisch: Patient ist ehemaliges Frühgeborenes mit Z.n. Nabelvenenkatheterismus.

Tag 1:

Ligatur der Varizen; erheblicher Blutverlust; Transfusionen; Pat. kreislaufinstabil; Aufnahme auf Intensivstation; RöThorax: bds. seitengleich belüftet, keine pneumonischen Infiltrate.

Tag 2:

Zustand stabilisiert; viel Sekret abzusaugen; Rö-Thorax: bds. minderbelüftet.

Tag 3:

Extubation; auskultatorisch feuchte Rasselgeräusche; AZ stabil; keine Blutung; Pat. noch vigilanzgemindert, CRP 14 mg/l; Temp. 37,5°C; TS: P. aeruginosa.

Tag 4:

Pat. orientiert; Physiotherapie; CRP 7 mg/l; verlegt auf Normalpfelgestation.



A1

A2

B1

B2

J1

C1a C1b C1c

D1

D2

keine Pneumonie nach neuer Definition Anamnese:

Verlauf:

Ein 18-jähriger Patient kommt mit akuter Ösophagusvarizenblutung bei portaler Hypertension und Pfortaderthrombose mit Notarzt bewusstlos und beatmet zur Akutaufnahme. Altanamnestisch: Patient ist ehemaliges Frühgeborenes mit Z.n. Nabelvenenkatheterismus.

Tag 1:

Ligatur der Varizen; erheblicher Blutverlust; Transfusionen; Pat. kreislaufinstabil; Aufnahme auf Intensivstation; RöThorax: bds. seitengleich belüftet, keine pneumonischen Infiltrate.

Tag 2:

Zustand stabilisiert; viel Sekret abzusaugen; Rö-Thorax: bds. minderbelüftet.

Tag 3:

Extubation; auskultatorisch feuchte Rasselgeräusche; AZ stabil; keine Blutung; Pat. noch vigilanzgemindert, CRP 14 mg/l; Temp. 37,5°C; TS: P. aeruginosa.

Tag 4:

Pat. orientiert; Physiotherapie; CRP 7 mg/l; verlegt auf Normalpfelgestation.

Kasuistik 8 Anamnese:

Verlauf:

Eine 71-jährige Patientin wird wegen einer unklaren Raumforderung im Oberbauch aufgenommen. Nach der Sonographie besteht ein Vedacht auf einen Abszeß.

Tag 1:

Operation und Eröffnung der Raumforderung; Entleerung einer eitrigen Flüssigkeit; Probennahme für die Mikrobiologie; primärer Wundverschluss.

Tag 3:

Leukos 12,9/nl; Mikrobiologie (aus OP): K. pneumoniae.

Tag 5-6: Inzisionsstelle ist gerötet; Temp. 37,9°C; die Inzisionsstelle wird durch die Chirurgen erneut geöffnet; die Revision zeigt infiziertes Bauchmuskelgewebe; eitriges Material wird drainiert; Beginn einer antibiotischen Therapie. Tag 7:

Kultur der Wunde: K. pneumoniae; Antibiose wirksam.

Tag 15:

Temp. normal.

A2

A1

A2

B1

B2

J1

C1a C1b C1c

D1

D2

postoperativer tiefer Wundinfekt Anamnese:

Verlauf:

Eine 71-jährige Patientin wird wegen einer unklaren Raumforderung im Oberbauch aufgenommen. Nach der Sonographie besteht ein Vedacht auf einen Abszeß.

Tag 1:

Operation und Eröffnung der Raumforderung; Entleerung einer eitrigen Flüssigkeit; Probennahme für die Mikrobiologie; primärer Wundverschluss.

Tag 3:

Leukos 12,9/nl; Mikrobiologie (aus OP): K. pneumoniae.

Tag 5-6: Inzisionsstelle ist gerötet; Temp. 37,9°C; die Inzisionsstelle wird durch die Chirurgen erneut geöffnet; die Revision zeigt infiziertes Bauchmuskelgewebe; eitriges Material wird drainiert; Beginn einer antibiotischen Therapie. Tag 7:

Kultur der Wunde: K. pneumoniae; Antibiose wirksam.

Tag 15:

Temp. normal.

Kasuistik 9 Anamnese:

Verlauf:

Ein 79-jähriger Patient wird nach Sturz mit Oberschenkelhalsbruch aus dem Altenpflegeheim in ein Krankenhaus aufgenommen. Eine MRSABesiedelung ist bei Aufnahme bekannt. Noch in der Notaufnahme werden von Nase und Leiste Abstriche entnommen.

Tag 1:

Implantation einer Totalendoprothese; perioperative Antibiotikaprophylaxe mit Vancomycin.

Tag 2:

Patient verwirrt; Temp. 36,3°C; Wunde reizlos.

Tag 3:

Abstriche vom Aufnahmetag: MRSA in Nase und Leiste; Aktenvermerk: „Patient entfernt wiederholt den Verband und manipuliert an den Drainagen“.

Tag 5:

Wundränder stark gerötet und gespannt.

Tag 6:

Abszeß durch Chirurgen gespalten; Wundabstrich entnommen.

Tag 8:

Wundabstrich: MRSA; lokale Wundbehandlung.

Tag 12:

Besserung der Wundverhältnisse; Patient nicht mehr verwirrt.

Tag 19:

AZ stabil; Rückverlegung als MRSA-Träger.

A1

A1

A2

B1

B2

J1

C1a C1b C1c

D1

postoperativer oberflächlicher Wundinfekt Anamnese:

Verlauf:

Ein 79-jähriger Patient wird nach Sturz mit Oberschenkelhalsbruch aus dem Altenpflegeheim in ein Krankenhaus aufgenommen. Eine MRSABesiedelung ist bei Aufnahme bekannt. Noch in der Notaufnahme werden von Nase und Leiste Abstriche entnommen.

Tag 1:

Implantation einer Totalendoprothese; perioperative Antibiotikaprophylaxe mit Vancomycin.

Tag 2:

Patient verwirrt; Temp. 36,3°C; Wunde reizlos.

Tag 3:

Abstriche vom Aufnahmetag: MRSA in Nase und Leiste; Aktenvermerk: „Patient entfernt wiederholt den Verband und manipuliert an den Drainagen“.

Tag 5:

Wundränder stark gerötet und gespannt.

Tag 6:

Abszeß durch Chirurgen gespalten; Wundabstrich entnommen.

Tag 8:

Wundabstrich: MRSA; lokale Wundbehandlung.

Tag 12:

Besserung der Wundverhältnisse; Patient nicht mehr verwirrt.

Tag 19:

AZ stabil; Rückverlegung als MRSA-Träger.

D2

A1 - oberflächl. Wundinfektion

1. Zeitbezug:

Infektion an der Inzisionsstelle innerhalb von 30 Tagen nach der Operation, die nur Haut oder subkutanes Gewebe mit einbezieht

• eitrige Sekretion aus der oberflächlichen Inzision • kultureller Nachweis von Erregern aus einem aseptisch entnommenen Wundsekret oder Gewebe von der oberflächlichen Inzision 2. Klinik: • ein Entzündungszeichen: Schmerz, Berührungsempfindlichkeit, (mindest. 1) lokalisierte Schwellung, Rötung oder Überwärmung und Chirurg öffnet die oberflächliche Inzision bewusst. • Diagnose des behandelnden Arztes

A2 - tiefe Wundinfektion 1. Zeitbezug:

Infektion innerhalb von 30 Tagen nach der Operation (innerhalb von 1 Jahr, wenn ein Implantat in situ belassen wurde)

2. Ort I:

Infektion scheint mit der Operation in Verbindung zu stehen

3. Ort II:

Infektion erfasst Faszienschicht und Muskelgewebe

• eitrige Sekretion aus der Tiefe der Inzision, aber nicht aus dem operierten Organ bzw. Körperhöhle (sonst A3) • Öffnung spontan oder durch Chirurgen bei Fieber (> 38°C) oder lokalisiertem Schmerz oder Berührungsempfindlichkeit 4. Klinik: • Abszess oder sonstige Infektionszeichen die tieferen Schichten (mindest. 1) betreffend, sind bei der klinischen Untersuchung, während der erneuten Operation, bei der histopathologischen Untersuchung oder bei radiologischen Untersuchungen ersichtlich • Diagnose des behandelnden Arztes

B1 - von Labor bestätigte Sepsis kultureller Nachweis von pathogenen Erregern im Blut, welche nicht mit 1. Erreger: (mindest. 1) Infektionen an anderer Stelle assoziiert sind

ODER • Fieber (> 38°C)

1. Klinik: • Schüttelfrost (mindest. 1)

• Hypotonie

• Hautkeim aus 2 Blutkulturen von verschiedenen Zeitpunkten • Hautkeim in mindestens 1 Blutkultur bei einem Patienten mit Gefäß2. Erreger: katheter und Arzt beginnt eine entsprechende antimikrobielle Therapie (mindest. 1) • positiver Antigen Bluttest und kein Zusammenhang mit einer anderen Infektion

B2 - klinisch primäre Sepsis

1. Erreger:

keine Blutkultur durchgeführt oder keine Mikroorganismen / Antigene im Blut nachgewiesen

2. Ursache:

keine offensichtliche Infektion an anderer Stelle

3. Therapie:

Arzt leitet Therapie wegen Sepsis ein

• Fieber (> 38°C) ohne andere Ursache

4. Klinik: • Hypotonie (systolischer Druck ≤ 90 mmHg) ohne andere Ursache (mindest. 1)

• Oligurie (< 20 ml / h) ohne andere Ursache

J1 - Bronchitis / Tracheitis

1. Ursache:

keine klinischen oder röntgenologischen Zeichen einer Pneumonie

• Fieber (> 38°C) ohne andere Ursache • Husten ohne andere Ursache 2. Klinik: • neue oder erhöhte Sputumproduktion ohne andere Ursache (mindest. 2) • trockene Rasselgeräusche ohne andere Ursache • Giemen ohne andere Ursache

• Anzucht eines Erregers aus dem Trachealsekret oder BAL 3. Erreger: (mindest. 1) • positiver Antigentest in den Atemwegssekreten

C1a - Pneumonie (Klinik) • Neues oder progressives und persistierendes Infiltrat 1. Radiologie: • Verdichtung (mindest. 1) • Kavernenbildung • Pneumatozele bei Kindern unter 1 Jahr

• Leukozytose (≥ 12.000 / mm³) oder Leukopenie (≤ 4.000 / mm³) 2. Klinik I: • Fieber (> 38°C ohne andere Ursache) (mindest. 1) • bei Patienten ≥ 70. LJ Verwirrtheit ohne andere Ursache

• Veränderung (Farbe, Konsistenz, Geruch) oder neues Auftreten von eitrigem Sputum / Trachealsekret oder vermehrte respiratorische Sekretion oder vermehrtes Absaugen 3. Klinik II: • neuer oder zunehmender Husten oder Dyspnoe oder Tachypnoe (mindest. 1) • Rasselgeräusche oder bronchiales Atemgeräusch • Verschlechterung des Gasaustausches (erhöhter Sauerstoffbedarf, neue Beatmungsnotwendigkeit)

• Veränderung (Farbe, Konsistenz, Geruch) oder neues Auftreten von eitrigem Sputum / Trachealsekret oder vermehrte respiratorische Sekretion oder vermehrtes Absaugen 4. Klinik III: • neuer oder zunehmender Husten oder Dyspnoe oder Tachypnoe (mindest. 1) • Rasselgeräusche oder bronchiales Atemgeräusch • Verschlechterung des Gasaustausches (erhöhter Sauerstoffbedarf, neue Beatmungsnotwendigkeit)

C1b - Pneumonie (Erreger) • Neues oder progressives und persistierendes Infiltrat

1. Radiologie: • Verdichtung (mindest. 1) • Kavernenbildung

• Pneumatozele bei Kindern unter 1 Jahr

• Leukozytose (≥ 12.000 / mm³) oder Leukopenie (≤ 4.000 / mm³) 2. Klinik I: • Fieber (> 38°C ohne andere Ursache) (mindest. 1) • bei Patienten ≥ 70. LJ Verwirrtheit ohne andere Ursache

• Veränderung (Farbe, Konsistenz, Geruch) oder neues Auftreten von eitrigem Sputum / Trachealsekret oder vermehrte respiratorische Sekretion oder vermehrtes Absaugen 3. Klinik II: • neuer oder zunehmender Husten oder Dyspnoe oder Tachypnoe (mindest. 1) • Rasselgeräusche oder bronchiales Atemgeräusch • Verschlechterung des Gasaustausches (erhöhter Sauerstoffbedarf, neue Beatmungsnotwendigkeit)

• positive Blutkultur (nicht assoziiert zu anderer Infektion) • kultureller Nachweis eines Erregers aus Pleuraflüssigkeit • kultureller Nachweis eines ätiologisch in Frage kommenden Erregers aus Trachealsekret, bronchoalveolärer Lavage (BAL) oder geschützte Bürste 4. Erreger: • intrazellulärer Bakteriennachweis in ≥ 5% der bei BAL gewonnenen Zellen (mindest. 1) • Histopathologische Untersuchung zeigt kulturellen Nachweis von Erregern im Lungengewebe oder Nachweis invasiver Pilzhyphen oder Pseudohyphen im Lungengewebe oder Abszesse oder Verdichtungen mit Annsammlung zahlreicher polymorphkerniger Neutrophilen in Bronchiolen und Alveolen

C1c - Pneumonie (atypisch) • Neues oder progressives und persistierendes Infiltrat

1. Radiologie: • Verdichtung (mindest. 1) • Kavernenbildung

• Pneumatozele bei Kindern unter 1 Jahr

• Leukozytose (≥ 12.000 / mm³) oder Leukopenie (≤ 4.000 / mm³) 2. Klinik I: • Fieber (> 38°C ohne andere Ursache) (mindest. 1) • bei Patienten ≥ 70. LJ Verwirrtheit ohne andere Ursache

• Veränderung (Farbe, Konsistenz, Geruch) oder neues Auftreten von eitrigem Sputum / Trachealsekret oder vermehrte respiratorische Sekretion oder vermehrtes Absaugen 3. Klinik II: • neuer oder zunehmender Husten oder Dyspnoe oder Tachypnoe (mindest. 1) • Rasselgeräusche oder bronchiales Atemgeräusch • Verschlechterung des Gasaustausches (erhöhter Sauerstoffbedarf, neue Beatmungsnotwendigkeit)

• kultureller Nachweis eines Virus oder von Chlamydien in Atemwegssekreten • Nachweis von viralem Antigen oder Antikörpern in Atemwegssekreten (z.B. PCR, ELISA) • 4-facher Titeranstieg (IgG) für einen Erreger in wiederholten Serumproben • positive PCR für Chlamydien oder Mycoplasmen 4. atypisch: • positiver Mikro-Immunofluoreszenztest für Chlamydien (mindest. 1) • kultureller Nachweis oder Mikro-Immunofluoreszenztest für Legionellen aus Atemwegssekret oder Gewebe • Nachweis von Legionella pneumophila SG 1 Antigen im Urin • 4-facher Anstieg des L. pneumophila Antikörpertiters auf 1:128 in wiederholten Serumproben

D1 - symptomatische HWI • Harnstreifen positiv für Leukozytenesterase und / oder Nitrat • Pyurie (≥ 10 Leukozyten / ml oder ≥ 3 Leukozyten / Gesichtsfeld) im nicht-zentrifugierten Urin • Nachweis von Mikroorganismen in der Gram-Färbung im nicht zentrifugierten Urin 1. Erreger: • 2 Urinkulturen mit dem gleichem Erreger mit ≥ 102 KBE / ml Urin (mindest. 1) • Urinkultur mit ≤ 105 KBE / ml Uropathogene unter entsprechender antimikrobieller Therapie • ärztliche Diagnose • Arzt beginnt entsprechende antimikrobielle Therapie

• Fieber (> 38°C) ohne andere Ursache

2. Klinik: • Harndrang ohne andere Ursache (mindest. 2) • erhöhte Miktionsfrequenz ohne andere Ursache

• Dysurie oder suprapubische Missempfindungen ohne andere Ursache

ODER 1. Erreger:

Urinkultur von ≥ 105 KBE / ml Urin bei ≤ 2 Keimarten

• Fieber (> 38°C) ohne andere Ursache 2. Klinik: • Harndrang ohne andere Ursache (mindest. 2) • erhöhte Miktionsfrequenz ohne andere Ursache • Dysurie oder suprapubische Missempfindungen ohne andere Ursache

D2 - asympt. Bakteriurie 1. Katheter:

in den letzten 7 Tagen vor Entnahme der ersten und zweiten positiven Urinkultur kein Blasenkatheter

2. Klinik I:

kein Fieber (> 38°C)

3. Klinik II:

keine anderen Symptome der ableitenden Harnwege

4. Erreger I:

beide Urinkulturen mit ≥ 105 KBE / ml

5. Erreger II:

Nachweis des gleichen Mikroorganismus in beiden Urinkulturen

6. Erreger III:

Nachweis von ≤ 2 Keimarten in beiden Urinkulturen

ODER 1. Katheter:

Blasenkatheter innerhalb von 7 Tagen vor der Urinkultur

2. Klinik I:

kein Fieber (> 38°C)

3. Klinik II:

keine anderen Symptome der ableitenden Harnwege

4. Erreger I:

Nachweis von ≥ 105 KBE / ml Urin

5. Erreger II:

Nachweis von ≤ 2 Keimarten

View more...

Comments

Copyright � 2017 NANOPDF Inc.
SUPPORT NANOPDF