Klimawandel: Zielscheibe 2°/ 3° oder 4
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Prof. Dr. Manfred Stock
Klimawandel: Zielscheibe 2°- 3° oder 4° - Bedeutung für Brandenburg ? Paris, Dez. 2015 ?
Schloss Oranienburg, 18. Juni 2015
Klimawandel: Ziel 2°- 3° oder 4° 1. Aktuelles zur internationalen Klimapolitik
2. Aktuelle Daten zur Globalen Erwärmung 3. Zukünftig mögliche Entwicklungen von Treibhausgasen, Klima und Folgen 4. Wie sinnvoll ist das Zwei-Grad-Ziel ? 5. Zielscheibe Paris: 2°- 3° oder 4° - was bedeutet das für Brandenburg?
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Rom, 18.Juni 2015: Öko-Enzyklika „Laudato si“ Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der deutsche Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber (66) stellt am heutigen Donnerstag (18. Juni) die Umweltenzyklika von Papst Franziskus vor. “Sei gepriesen‘ Über die Sorge für das gemeinsame Haus” http://www.news-in-industry.de/ Umwelt- und Klima-Enzyklika von Papst Franziskus ist „Weckruf zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas“ Donnerstag, 18.06.2015, 19.30 Uhr
Der Himmel gehört uns allen Vorstellung und Diskussion der Umweltenzyklika von Papst Franziskus Ort: Kathedralforum, Hedwigskirchgasse 3, 10117 Berlin Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Nachrichten von heute (18.06.2015)
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UN-Klimakonferenzen (Conference of the Parties, COP) 1992: Rio de Janeiro (Umweltgipfel) Agenda 21, Klimarahmenkonvention
1995: Berlin 1996: Genf 1997: Kyoto
(COP 1) „Berliner Mandat“ (COP 2) Grundlage: 2. IPCC-Sachstandsbericht (1995) (COP 3) „Kyoto-Protokoll“
2005: Montreal (COP 11) Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls 2009: Kopenhagen (COP 15) unverbindliche „Kopenhagener Erklärung“ 2010:Cancún (COP 16) „Zwei-Grad-Ziel“ 2011: Durban (COP 17) 2012: Doha (COP 18) 2013: Warschau (COP 19) 2014:Lima (COP 20) Weichenstellungen für Paris 2015: Paris (COP 21) Ziel: Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll = „Paris-Protokoll“ 2016: Marrakesch (COP 22) Paris-Nachsorge Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Ergebnisse von Lima 2014 • Intended Nationally Determined Contributions (INDCs): • Countries put forward their contributions by March or October 2015; given national priorities, circumstances and capabilities • Countries collectively aim to reduce global emissions enough to limit average global temperature rise to 2°C.
• UNFCCC Secretariat will prepare a Synthesis Report by November 1st, 2015 • Problem: No review period for INDCs was agreed upon
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The Green Climate Fund (~ 10.2 billion US $)
The Green Climate Fund is the only multilateral instrument on climate change adaptation and mitigation (O. Edenhofer 2015) Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Klimawandel: Ziel 2°- 3° oder 4° 1. Aktuelles zur internationalen Klimapolitik
2. Aktuelle Daten zur Globalen Erwärmung 3. Zukünftig mögliche Entwicklungen von Treibhausgasen, Klima und Folgen 4. Wie sinnvoll ist das Zwei-Grad-Ziel ? 5. Zielscheibe Paris: 2°- 3° oder 4° - was bedeutet das für Brandenburg?
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Die neuen Ergebnisse des Weltklimarats (IPCC) 2013/2014 I.
Der fünfte Sachstandsbericht (AR5) hat die bestehenden Erkenntnisse zum derzeitigen Klimawandel und dem Einfluss der anthropogenen Treibhausgasemissionen bestätigt und weiter konkretisiert.
II.
Verstärkt sich der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten weiter, nimmt Hitzestress zu, Extremereignisse werden voraussichtlich häufiger und führen zu stärkeren negativen Folgen: Risiken bestehen z.B. durch Extremtemperaturen, Dürreperioden, Stürme und Überflutungen. Anpassung an den Klimawandel ist notwendig!
III. Aber: Das Zwei-Grad-Ziel ist nötig und machbar – mit technologischem und institutionellem Wandel! der Ausstieg aus fossilen Energien ist dringend geboten! Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Versauerung der Meere
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Der Anstieg der Treibhausgasemissionen nimmt zu
Nach IPCC 2014, WG3 Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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a b
a) wo kommen die CO2-Emissionen her?
b) wo gehen sie hin?
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2014
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Arktisches Meereis: kleinstes Minimum 09/2014 Aktuelle Meereisbedeckung Mitte September 2014 im Vergleich zur mittleren Ausdehnung 1992-2006 (rote Linie)
© Lars Kaleschke/Universität Hamburg
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Arktisches Meereis: kleinstes Maximum 03/2015
22.03.2015:
http://nsidc.org/arcticseaicenews/
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Auswirkungen des Meereisrückgangs auf globale atmosphärische Wellen Jetstream & Rossby-Wellen Schwingen die Wellen nach Norden, saugen sie warme Luft aus den Tropen nach Europa, Russland oder die USA; schwingen sie nach Süden geschieht das gleiche mit kalter Luft aus der Arktis. veränderte Wetterlagen in Sommer und Winter © NASA, Goddard Space Flight Center
© MMCD NEW MEDIA Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Beobachtete Veränderungen bei Extremwetterlagen Sommer: mehr stabile Hochdrucklagen mit Hitze oder daneben bzw. davor/danach mehr stationäre Tiefs mit Starkregen Winter: milde schneearme Winter oder daneben bzw. davor/danach mehr extreme Schneefallereignisse
© Coumou et al. / PIK Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Extremereignisse: wissenschaftlicher Kenntnisstand Heatwaves
Quelle: Kunkel et al. 2013 Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Der Hitzesommer 2010 brach alle Rekorde
Barriopedro, D. et al., Science, (2011) Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Beispiel Syrien: Klimawandel, Politik(fehler) & Bevölkerung Nachrechnung
Kelley et al. 2015 Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Naher Osten: trockene Jahre minus feuchte Jahre [1989-2008] minus [1931-1950]
Syrien 1995-2011 Aufstand: ab 03/2011
Kelley et al. 2015
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Klimawandel: Ziel 2°- 3° oder 4° 1. Aktuelles zur internationalen Klimapolitik
2. Aktuelle Daten zur Globalen Erwärmung 3. Zukünftig mögliche Entwicklungen von Treibhausgasen, Klima und Folgen 4. Wie sinnvoll ist das Zwei-Grad-Ziel ? 5. Zielscheibe Paris: 2°- 3° oder 4° - was bedeutet das für Brandenburg?
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Temperaturänderung seit der letzten Eiszeit
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Die Erwärmung ist weitgehend irreversibel
CO2-Anteil in der Atmosphäre
4 RCP-Szenarien (Representative Emission Pathways) mit unterschiedlichen TreibhausgasEmissionen
(Fig. 12.43) © IPCC 2013
Temperaturänderung an der Oberfläche
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Szenarien des Klimawandels & Risiken
2°Leitplanke
IPCC-WGIIAR5_2013 Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Projektionen von Klimawirkungen in Europa (ausgewählte Beispiele) Hitze & Trockenheit Gesundheit
Ernährung
Energie
Wälder
von ungewöhnlicher Hitze betroffene Landfläche 5% 10% 15% 50% Hitzesommer wie in 2003 sind normal Zunahme der Wachstumsperiode
85%
Starke Zunahme an Hitzetoten
Zunahme von Bodendegradation und Versalzung
Leichte Zunahme der Wasserkraft
regionale Abnahme abnehmende Kapazitäten der Wasserkraft konventioneller Kraftwerke
Zunahme der Holzernte
Starker Rückgang Zunahme des Waldbrandrisikos der Holzernte
Daten aus ”Turn Down the Heat”, Worldbank Report 3, PIK 2014 Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Risiken & Anpassungspotenzial in Europa (IPCC 2014) Increased Flood Losses and Impacts (high confidence) Very Low
Risk-Level Med
Very High
Increased Losses and Impacts from Extreme Heat Events (medium confidence)
Increased Water Restrictions (high confidence) Very Low
Risk-Level Med
Very High
Very Low
Risk-Level Med
Very High
Present 2030-2040 Long Term 2°C (2080-2100) 4°C
Risk Level with High Adaptation
Risk Level with Current Adaptation
Potential for Additional Adaptation to Reduce Risk
http://www.de-ipcc.de/_media/WG2AR5_SPM_FINAL.pdf Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Raum-Strategien-Klimawandel BBSR-Skizze als Diskussionsbasis (2013) Nachhaltigkeitsstrategien a) gebietsbezogen: •
Küstenschutz
•
Hochwasserschutz
•
Schutz der Berggebiete
•
Klimagerechte Infra& Siedlungsstrukturen
b) umweltbezogen: •
Freiraumschutz für Klimafunktionen
•
Klimagerechtes regionales Wassermanagement
•
CO2-Senkenmangement, nachhaltige Landnutzung Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Klimawandel: Ziel 2°- 3° oder 4° 1. Aktuelles zur internationalen Klimapolitik
2. Aktuelle Daten zur Globalen Erwärmung 3. Zukünftig mögliche Entwicklungen von Treibhausgasen, Klima und Folgen 4. Wie sinnvoll ist das Zwei-Grad-Ziel ? 5. Zielscheibe Paris: 2°- 3° oder 4° - was bedeutet das für Brandenburg?
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Zwei-Grad-Ziel: Pro- & Contra
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Klimaprojektionen: zukünftig mögliche Entwicklungen des Klimas RCP 8.5 ohne Klimaschutz → ungebremste globale Erwärmung mit hohem Risiko und hohen Schadenskosten > 5 % GDP RCP-Szenarien der Globalen Erwärmung
RCP 2.6 Investitionen in den Klimaschutz weltweit und bei uns kann die globale Erwärmung auf 2° begrenzen
~ 1 % - 2% GDP Meinshausen et al. 2011 Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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um unter 2°C globaler Erwärmung zu bleiben, muss ein Großteil der fossilen Brennstoffe im Boden bleiben ~ 500 GtC bisher emitiert 800 GtC 66% Chance für 2° => ~ 300 GtC noch verfügbar ~1000 GtC bekannte +1000 GtC wahrsch. Reserven
GtCO2 44 --------- = ---- 3,7 GtC 12
Emissionsszenarien © IPCC 2013
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Zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 2° müssen 80% der Kohle& jeweils 40% der Gasund Ölressourcen im Boden bleiben !
Bauer et al. (2014); Jakob, Hilaire (2015) Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Es darf doch auch etwas mehr sein ? Oliver Geden (2012) „Die Modifikation des 2-Grad-Ziels“
Kritikpunkte:
a) das Zwei-Grad-Ziel ist ökonomisch zu ambitioniert b) erfordert ab ~ 2050 negative Emissionen, d.h. CCS Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Oder besser unter 1,5°?
Quelle: Schleussner & Hare (2015) http://climateanalytics.org/files/briefing_sed_report.pdf Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Klimawandel: Ziel 2°- 3° oder 4° 1. Aktuelles zur internationalen Klimapolitik
2. Aktuelle Daten zur Globalen Erwärmung 3. Zukünftig mögliche Entwicklungen von Treibhausgasen, Klima und Folgen 4. Wie sinnvoll ist das Zwei-Grad-Ziel ? 5. Zielscheibe Paris: 2°- 3° oder 4° - was bedeutet das für Brandenburg?
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Was bedeutet welcher Klimawandel für uns? •Es hängt ab von internationalen Abkommen zum Klimaschutz: a) sehr ambitioniert ( 1,5°/ 2°)
b) mittelmäßig (~Lima) ( 3°/ 4°)
c) keine Vereinbarung ( > 4°)
Folgen global beherrschbar / bei uns noch beherrschbar / kaum beherrschbare Folgen
•Für die wirtschaftliche Entwicklung der Lausitz brauchen wir ab ca. 2040 eine Alternative zur Braunkohle •Insgesamt brauchen wir weitere Investitionen in Klimaschutz, Erneuerbare Energien und Anpassung an die Klimafolgen. Gut gemacht bringt dies positive wirtschaftliche Entwicklungen.
•Zu erwarten sind mehr Schäden durch extreme Wetterereignisse, wie Starkregen, Hochwasser, Stürme, Hagel und Hitze/Dürre. •Auch die Schäden in anderen Regionen der Erde betreffen uns durch Export-/Importabhängigkeit sowie mehr Flüchtlinge Prof. Dr. Manfred Stock, Forschungsbereich Klimawirkungen
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
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