kopfschmerzen und migräne

January 14, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Endokrinologie
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KOPFSCHMERZEN UND MIGRÄNE

PD Dr. med. Peter Sandor Leitender Arzt Neurologie und Leiter der Frührehabilitation der RehaClinic am Kantonsspital Baden. Präsident der Schweizerischen Kopfwehgesellschaftft

Welches sind die Ursachen von Migräne? PD Dr. med. Peter Sandor: Es wird angenommen, dass Migräne genetisch bedingt ist. Man geht dabei davon aus, dass Informationen im Hirn von Migränepatienten anders verarbeitet werden, dass Filterprozesse anders funktionieren, Sinneseindrücke, auch akustische und visuelle, anders wahrgenommen werden. Da das Hirn durch diese Vorgänge mehr Informationen verarbeiten muss, entsteht ein Energiedefizit. Die Migräneattacke sorgt für eine Pause.

Heftige, anfallsartige, pulsierende, meist halbseitige Kopfschmerzen mit Sinnesüberempfindlichkeit sind die klassischen Symptome der Migräne. In der Schweiz leben rund eine Million Migränepatienten; dies entspricht rund 12 Prozent der Bevölkerung. Frauen sind ungefähr doppelt so häufig betroffen wie Männer. PD Dr. med. Peter Sandor, Leitender Arzt Neurologie und Leiter der Frührehabilitation der RehaClinic am Kantonsspital Baden, ist Präsident der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft und gibt Auskunft über Ursachen, Behandlung und Prävention.

Wie wird Migräne behandelt? Welche Nebenwirkungen kommen vor? Häufig werden Schmerzmittel wie Aspirin mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure oder Panadol mit dem Wirkstoff Paracetamol, nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac und ferner Triptane, also migränespezifische Mittel, eingesetzt.

© Corbis

Diese Medikamente werden in der Regel gut vertragen – herkömmliche Schmerzmittel und Triptane können in gewissen Fällen jedoch Müdigkeit oder leichte Übelkeit verursachen.

GESUNDHEITSFIBEL 2014 | 01

Wie kann man Migräne verhindern? Migränepatienten sollten darauf

achten, psychische Belastungen in sinnvollen Grenzen zu halten. Denn: Schwierige Situationen können die Attackenfrequenz erhöhen. Die Patienten sollten versuchen, mögliche Auslöser zu vermeiden, was in unserer Welt jedoch leider nicht immer möglich ist. Wenn es gelingt, auf ein Gleichgewicht im Leben zu achten und für Ausgleich zu belastenden Situationen zu sorgen, ist das hilfreich. Es werden auch auf das Serotoninsystem wirkende Medikamente, Betablocker, Sartane, Kalziumantagonisten und Antiepileptika (beispielsweise Topiramat) eingesetzt. Solche Medikamente sollten die Patienten regelmässig einnehmen.

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Wie unterscheidet sich Kopfschmerz von Migräne? Nicht jeder Kopfschmerz ist eine Migräne, aber praktisch jede Migräne ist mit Kopfschmerzen verbunden. Allgemein versteht man unter Spannungskopfschmerz Kopfschmerzen, die eher druckartig sind und keine Begleiterscheinungen haben. Bei der Migräne hingegen tritt ein hämmernder Schmerz auf; oft kommt es zu Licht- und Lärmempfindlichkeit, teils auch zu Geruchsüberempfindlichkeit. Deshalb legen sich Migränepatienten oft in einen dunklen Raum und erfahren dadurch Linderung. Zu den Begleitsymptomen von Migräne gehört auch Übelkeit, teilweise bis zum Erbrechen. Warum sind Frauen stärker von Migräne betroffen als Männer? Zu den Gründen dafür bestehen zwei Hypothesen: Hormone und Genetik. Einerseits können Migräneattacken bei Frauen beispielsweise perimenstruell, zum Zeitpunkt der Menstruation, vorkommen. Sie werden dann durch einen Abfall des Östrogenspiegels ausgelöst. Andererseits leiden etwa 3 Prozent der Kinder unter sieben Jahren unter Migräne – und zwar Knaben und Mädchen gleichermassen. Bei jungen Mädchen von 15 Jahren steigt der Anteil auf bis zu 15 Prozent. In diesen Fällen wird eine genetische Ursache für die Migräne vermutet.

INFO Migräne ist ein typischerweise einseitiger, hämmernder Kopfschmerz in der Nähe des Auges mit Begleitsymptomen wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Bei manchen Patienten treten vor dem Anfall Sinnesstörungen auf, beispielsweise Sehstörungen wie flackernde Punkte, oder sogar Sprechstörungen. Die Häufigkeit der Migräneattacken liegt zwischen wenigen Malen pro Jahr und mehreren Malen im Monat. Sie können zwischen 4 und 72 Stunden dauern.

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