M. Crohn / Colitis Ulcerosa aus der Sicht der Psycho

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Gesundheitswissenschaften, Immunologie
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M. Crohn / Colitis Ulcerosa aus der Sicht der Psycho-Neuro-Immunologie Karsten Fähle 07/2010 Osteopathie, Psycho-Neuro-Immunologie

Definition M. Crohn: Chronische Entzündung der gesamten Darmwand, die sich diskontinuierlich im ganzen Verdauungstrakt ausbreiten kann. Bevorzugt befallen sind der letzte Abschnitt vom Dünndarm und der Dickdarm von oben beginnend. – Häufigste Fehldiagnose: Appendizitis!

Neigt zu Stenosierung u. Fistelbildung, sowie zu systemischen Auswirkungen.

Definition Colitis Ulcerosa: Chronische Entzündung der Schleimhaut des Dickdarms. Kontinuierliche Ausbreitung vom Enddarm beginnend in die unteren Dickdarmabschnitte, selten höher. Geht mit blutigen Stühlen einher und verläuft meist schubweise.

M. Crohn Gesamter MagenDarmtrakt, Ileum und Kolon 50% d.F. Diskontinuierlich von oben nach unten Gesamte Darmwand betroffen Durchfälle (3-6x tägl.), meist ohne Blut häufig extraintestinale Symptome „Pflastersteinrelief“ Fisteln, Stenosen

Colitis Ulcerosa Rektum primär, Kolon häufig, selten höher Kontinuierlich von unten nach oben Nur Schleimhaut betroffen Blutig-schleimige Durchfälle (-20x tägl.) selten extraintestinale Symptome „Gartenschlauch“ Perforation, toxisches Megakolon, Carcinom

Ursachen für MC / CU: Die Ätiologie dieser chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED`s) ist unbekannt! Es deuten immer mehr Befunde auf eine Regulationsstörung der T-Zellen als Ursache der rezidivierenden Entzündungen.

Medikamentöse Therapie von CED: Methylprednisolon (UrbasonR):

– In Akutphase und bei Dünndarmbefall – Hemmung der Ablesung von Genen, die Entzündungen fördern

5-Aminosalizylsäure (SalofalkR):

– Langzeitprophylaxe, bei Ileum- / Kolonbefall – Starke immunsuppressive Wirkung durch Hemmung der Lymphozytenentwicklung

Salazosulfapyridin (AzulfidineR):

– Langzeitprophylaxe, bei Kolonbefall – Immunsuppression, Hemmung der Prostaglandin- und Leukotriensynthese, Radikalfängereigenschaften, Bindung von TNF α an Rezeptor wird behindert

Medikamentöse Therapie von CED: Metronidazol – Infektionen mit Anaerobiern – Bei Fisteln und Abzessen

Azathioprin (ImurekR): – Immunsuppressiv, Hemmung der Lmphoytenentwicklung – Im akuten schweren Schub

Infliximab (RemicadeR): – Behandlung von schwergradigen MC, Fistelbildung – Monoklonaler Antikörper gegen TNF α

Medikamentöse Therapie von CED: Ciclosporin A (ImmunosporinR): – Hemmt die IL 2-Synthese und damit die T-Zellaktivierung

Tacrolimus (PrografR): – Hemmt die IL 2-Synthese und damit die T-Zellaktivierung

Methotrexat (MetexR): – Folsäureantagonist, immunsuppressiv – Hemmt Sekretion von IL 1, IFN ‫ﻻ‬, TNF α

Einflußfaktoren bei MC / CU: Immunologische Komponenten Umweltfaktoren Genetik Infektionserreger Psyche

Immunologische Faktoren: Zentrale Rolle des Darmimmunsystems (GALT) aufgrund Interaktionen an der Grenzfläche zur Außenwelt (400m2): – – – – – –

Darmschleim mit physiologischer Darmflora Defensine und Antikörper (sIgA) Unversehrte Darmepithelzellschicht Aktive Makrophagen, tolerante T-/B-Lymphozyten Submukosa und Muskulatur Intaktes Darmnervensystem (ENS)

Immunologische Faktoren: Der hypersensible Verdauungstrakt mit seinen Immunzellen des GALT reagiert überschießend mit Gewebezerstörung auf äußere Reize: – Umweltfaktoren – infektiöse Erreger / „harmlose“ Keime – Psyche

Immunologische Faktoren: Ungleichgewicht im Immunsystem zwischen pro- und antientzündlichen Botenstoffen (Zytokinen): – chronische Entzündungsreaktionen in der Darmmukosa führt zum Verlust des „Mukosablocks“ = Leaky gut syndrome

Immunologische Faktoren: Leaky gut syndrome: – Zerstörung der Zellverbindungen (Desmosomenhaftung, Tight junctions) führt zu Erhöhung der Permeabilität der Darmschleimhaut auf: zu große Moleküle, v.a. körperfremdes Eiweiß aus der Nahrung körpereigene /- fremde Toxine

Immunologische Faktoren: Auslöser des Leaky gut syndrome: – Infektionen (v.a. virulente Hefen) – Alkohol – NSAR – Ox-Stress, akuter / chronischer Stress – Fäulnis- / Gärungsdysbiose – Mangel an sIgA – Chemo- / Strahlentherapie

Immunologische Faktoren: Entscheidungsträger: T-Helfer-Zellen – TH – TH – TH – TH

0: 1: 2: 3:

naive TH-Zelle Entzündung Allergie Toleranz / Immunsuppression

Zytokine sind die Regulatoren des angeborenen / erworbenen Immunsystems.

Immunologische Faktoren: TH 1 – Zellen: – Entzündung – Zytokine: IL 2, IL 12, IFN ‫ﻻ‬, TNF α – IgM / IgG 1-3

TH 2 – Zellen: – Allergie, Parasiten – Zytokine: IL 4, IL 5, IL 13 – IgE / IgG 4

Immunologische Faktoren: TH 3 / T Regulatorische Zellen

– Entzündungshemmung, Toleranz – „Zytokine“: IL 10, TGF β – Überwachung der IgE -/ IgG – Bildung

Es ist an der Zeit immunologische Reaktionen, die in der Vergangenheit als irrelevant betrachtet wurden, neu zu überdenken!

Umweltfaktoren: Ernährung: – Unterschiedliche AK gegen NM-Antigene IgG4 ? IgG1-3 ? IgE ?

– Kohlenhydratintoleranzen Frucht- / Milchzucker

– Glutenintoleranz Gliadin- / Transglutaminase- AK

– Histaminose Aufnahme / Bildung / Abbau

– Malabsorption / Maldigestion Aufnahme / Aufspaltung

Genetik: Bei MC und CU liegen mehrere genetische Dispositionen zugrunde: – MC: – CU: – CED:

Chromosom 14 / 16 Chromosom 12 Chromosom 6

Diese Gene machen nur dann „krank“ wenn sie abgelesen werden!!! – Behandlung der Zukunft wird das verhindern

Genetik: Wichtiger erscheint es bei allen Autoimmunerkrankungen den vollständigen HLAPhänotyp zur Präzisierung der Diagnostik zu ermitteln : – Klasse I mit den Loci A, B, C und Allelen – Klasse II mit den Loci DR, DQ und Allelen MC: DR 7, DR 3 (wirkt sich positiv aus) CU: DR 1, DR 2, DR 9

Behandlung mit HLA-Antiseren ist jetzt schon möglich!!!

Infektionserreger: MC: – Masern Virus (ursächlicher Faktor?) – Cytomegalie Virus (schwere Formen) – Epstein-Barr-Virus (EBV) bei 75% – Mycobacterium Paratuberculosis – Listeria Monocytogenes bei 75% – Helicobacter pylori (schützende Rolle?)

CU: – EBV > 50% d.F. mehr/weniger wichtig

Psyche: Stresshormone, Neurotransmitter und Zytokine aktivieren Zellen des Immunsystems und bewirken eine Umverteilung vom Blutkreislauf zum „Schlachtfeld“ Obwohl Cortisol bei Dauerstress erhöht ist und Entzündungen hemmt, kommt es bei Langzeitstress oft zu chronischen Entzündungen.

Psyche: Veränderung der Motilität und Durchblutung des Magendarmtraktes bei Stress durch Aktivierung des Sympathikus: – keine gute Geweberegeneration möglich

Stress verstärkt die Schmerzwahrnehmung durch vermehrte Ausschüttung von Substanz P: – Gegenspieler ist Serotonin

Psyche: Serotonin der wichtigste Botenstoff? – Appetitregulation – Schlafregulation – Psyche – Energetische Probleme – Darmprobleme – Schmerzempfindlichkeit – Chemikalienüberempfindlichkeit – „Der Brecher aller Regeln“

Psyche: Bioverfügbarkeit von Serotonin ist eingeschränkt durch: – Stress, Entzündungsreaktionen (IFN ‫)ﻻ‬ – Darmdysbiose, Fruchtzuckerintoleranz – Mikronährstoffmangel – Genetische Polymorphismen: Tryptophanhydroxylase Hydroxytryptamintransporter MAO / COMT 5-HT-Rezeptoren

Psyche: Die „Gifte“ des Lebens schlagen uns auf den Magendarmtrakt – etwas nicht „verdauen“ können

Eine seelische Verletzung äußert sich gern in einem Druck im Solarplexus – unverarbeitete, negative Emotionen

Wir kranken an Situationen, die wir mit dem Verstand hinnehmen, gegen die aber das Unterbewusstsein rebelliert.

Psyche: Sich selbst lieben, heißt für sich selbst einzustehen, sich selbst abzugrenzen: – Verlust der Schleimhautbarriere ist eine Einladung für Feinde

Akute Schübe nach dem Verlust eines Partners: – Abhängigkeit?

Psyche: Eigenverantwortung, keine Abhängigkeiten Kreativität, Tagträumen, Lachen Gesundheitsbelohnung Geist frei von Fanatismus, Dogmatismus und Ideologien Ruhe und Gelassenheit erlernen

Therapieablauf bei MC / CU: Untersuchung, genaue Erklärung des Krankheitsbildes /-verlaufs: – Angst vor … nehmen, Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des eigenen Körpers geben

Behandlung der wichtigsten Symptome: – Spitze des Eisberges nehmen

Ernährungsverhalten optimieren: – Ausführliche Beratung, später Blutanalyse – Antientzündliche- / „gengerechte“ Ernährung – Gut kauen, in Ruhe essen, nicht zu spät, nicht zu viel, nichts Rohes am Abend …

Therapieablauf bei MC / CU: Entspannungsverfahren erlernen:

– Yoga, Taiji-Gigong, Meditation – Autogenes Training, Progessive Muskel Relaxation – Atemtechniken …

Bewegungsverhalten meistens ändern: – Radfahren, schwimmen, spazierengehen … – Eine Art von Krafttraining durchführen

Unters. /Beh. des Verdauungstraktes:

– Stuhldiagnostik, Osteopathie, Atemtherapie – Orthomolekulare Therapie, Ernährungstherapie

Fettsäurenbalance = fluide Membranen: – Omega 3:6-Verhältnis, Transfettsäuren Ø – Regulation des Entzündungsniveaus

Therapieablauf bei MC / CU: Unters. / Beh. der Vitalität / Psyche:

– Neurostressdiagnostik (Serotonin, Katecholamine, Kynurenin-Tryptophan-Ratio, Cortisol …)

Unters. / Beh. der Entgiftungsorgane und der bindegewebigen Matrix: – Leber-Entgiftungskapazität feststellen über Urinausscheidung von Kaffee- und Paracetamol – Säure-Basen-Test für die Nierenleistung – Orthomolekulare- / Phytotherapie, Homöopathie

Regeneration der geschädigten Strukturen / Organsysteme: – Organpräparate, Regenaplexe, Orthomolekulare Therapie

Therapieablauf bei MC / CU: Unters. / Beh. des Immunsystems:

– oft hyperreaktives Immunsystem runterregulieren …

Regulation der Entzündungsbotenstoffe und Wachstumsfaktoren: – Homöopathische Präparate und Individualmischungen aus der Mikroimmuntherapie

Unters. / Beh. der Erreger- sowie der Autoantikörper-Titer:

– Homöopathische- / Eigenblut-Nosoden bis AK nicht mehr nachweisbar

Unters. / Beh. der genet. Komponenten: – Entgiftungsenzyme, HLA-System …

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Karsten Fähle www.natural-medical-coach.de

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