Megatrends 2020plus - UP° Unternehmer Positionen Nord

January 10, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Umweltwissenschaften, Klimawandel
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Eine Initiative der HSH Nordbank

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Megatrends 2020plus Herausforderungen und Chancen für Unternehmer

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Megatrends 2020plus Herausforderungen und Chancen für Unternehmer

Inhalt

 Vorwort

6

 Megatrends – Treiber des globalen Wandels

8

 Digitalisierung

10

 Zusammenwachsen von Technologien

16

 Demografischer Wandel

22

 Urbanisierung

28

4

UP Unternehmer positionen Nord

 Neue Mobilitätsmuster

34

 Globalisierung 2.0

40

 Wandel der Arbeitswelt

46

 Neue Konsummuster

52

 Klimawandel

58

 Umbrüche bei Energie und Ressourcen

64

 Quellen

70

Megatrends 2020plus

5

Vorwort

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UP Unternehmer positionen Nord

Die Welt, wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis gesellschaftlicher, technischer und ökonomischer Veränderungen in der Vergangenheit. Kleine wie große Innovationen haben unser Leben nachhaltig geprägt. Heute arbeiten, kommunizieren und reisen wir anders als noch vor wenigen Jahrzehnten. Eines ist sicher: Die Welt wird sich weiter wandeln. Doch wie geht es in Zukunft weiter? Wie sieht die Welt in 20 oder gar 50 Jahren aus? Was sind die Megatrends und wie werden sie das globale Geschehen langfristig beeinflussen? Unternehmer Positionen Nord hat Z_punkt The Foresight Company beauftragt, die zentralen Megatrends weltweit zu untersuchen und die daraus resultierenden Herausforderungen und Chancen für den deutschen Mittelstand zu skizzieren. Das Ergebnis dieser Recherche liegt nun vor Ihnen. Eine nutzbringende Lektüre wünscht Ihnen: Unternehmer Positionen Nord – die Mittelstandsinitiative der HSH Nordbank www.unternehmerpositionen.de

Megatrends 2020plus

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Treiber des globalen Wandels Megatrends zeichnen sich durch drei charakteristische Eigenschaften aus: Langfristigkeit: Megatrends entfalten ihre Wirkung über mehrere Jahrzehnte hinweg. Globale Bedeutung: Megatrends zeigen sich auf der ganzen Welt, allerdings in regional unterschiedlicher Ausprägung. Hohe Wahrscheinlichkeit: Es lässt sich relativ gut abschätzen, wie sich Megatrends in den kommenden zehn bis 15 Jahren entwickeln werden. Aufgrund dieser Merkmale sind Megatrends ein wichtiger Baustein in der strategischen Arbeit von Unternehmen. Zunächst ergibt sich aus ihnen eine Vielzahl von Herausforderungen: Wie gehen wir mit steigenden Kosten für Ressourcen um? Drohen uns aufgrund des demografischen Wandels die qualifizierten Fachkräfte auszugehen? Wie sind deutsche Firmen im Wettbewerb mit Unternehmen aus den Schwellenländern aufgestellt? Auf diese und ähnliche Fragen müssen Unternehmen Antworten finden.

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Gleichzeitig schaffen Megatrends neue Märkte. Aufgrund des globalen Wandels entsteht ein Bedarf an neuen Produkten und Dienstleistungen. Neue Zielgruppen melden ihre Bedürfnisse an, aus neuen technologischen Möglichkeiten entstehen attraktive Geschäftsfelder. Unternehmen können diese Veränderungen als Chancen für sich nutzen. Dieses Dossier beschreibt überblicksweise zehn der wichtigsten Megatrends und zeigt auf, welche Herausforderungen und Chancen sie für Unternehmen bieten. Das Dossier beginnt mit technologischen Entwicklungen (Digitalisierung, Zusammenwachsen von Technologien), betrachtet dann gesellschaftliche Trends (demografischer Wandel, Urbanisierung, neue Mobilitätsmuster), Veränderungen in der Wirtschaft (Globalisierung 2.0, neue Konsummuster, Wandel der Arbeitswelt) und zuletzt den Bereich Umwelt (Klimawandel, Umbrüche bei Energie und Ressourcen). Die Reihenfolge der Trends drückt keine Wertung aus: Alle Megatrends sind relevant für Unternehmen, je nach Branche in unterschiedlichem Maß. Die Lektüre dieses Dossiers bietet einen Einstieg in eine tiefer gehende strategische Auseinandersetzung mit Megatrends. Entscheidend aus Unternehmenssicht ist dabei die Chancenperspektive. Das Dossier will dazu anregen, sich mit neuen wirtschaftlichen Potenzialen auseinanderzusetzen — unter Berücksichtigung der eigenen Unternehmensstrategie, aber auch mit Blick darauf, wo zukünftig Anpassungen notwendig werden.

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Digitalisierung

Neue Technologien können die Produktivität von Unternehmen fördern. Dazu sind jedoch teils hohe Investitionen nötig. Weltweit steigt die Zahl der Smartphones, Internetanschlüsse und Webangebote rapide an, nicht nur in den Industrienationen, sondern gerade auch in den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens und Lateinamerikas. Insbesondere für die Generationen, die mit dem Internet aufwachsen, sind die digitalen Medien alltäglich. Für technologieaffine Schichten ist die ständige Erreichbarkeit über das Internet schon heute selbstverständlich; der mobile Zugang zum Netz über das Smartphone hat der Entwicklung nochmals neuen Schub verliehen. Zukünftig spielt situationsbezogen verfügbare Information eine entscheidende Rolle, so wie heute bereits bei Navigationssystemen im Straßenverkehr.

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Dabei ist das an den weltweiten Datenstrom angebundene mobile Endgerät nur Teil des Trends zu einer umfassenden digitalen Vernetzung: von Menschen mit Endgeräten, aber auch mit Alltagsgegenständen, Gebäuden und Wohnungen sowie Produkten, Produktionsstätten und Lieferketten. In der Summe entsteht ein „Internet der Dinge“; zunehmend wird digitale Technik ubiquitär, das heißt, sie wird allgegenwärtig und dadurch zu einem bestimmenden Faktor — für die individuelle Lebensführung, den unternehmerischen Erfolg und die Produktivität von Volkswirtschaften. Dank der Verbindung von Sensoren, digital gesteuerten Antriebselementen, Displays und Rechenmöglichkeiten innerhalb eines Netzwerks entstehen intelligente Umgebungen, die neue Dienste und Anwendungen ermöglichen. Alltägliche Aufgaben und Prozesse lassen sich so vereinfachen, zum Beispiel die Steuerung des eigenen Haushalts. Auch im Verkehr ergeben sich Innovationspotenziale durch die Verbreitung von Informationstechnologie (IT) zur Messung und Lenkung von Verkehrsströmen. Mithilfe von Radio Frequency Identification (RFID) Tags werden Elektrogeräte, Fahrzeuge oder Nahrungsmittel in komplexe Informationssysteme integriert. Vernetzte Roboter könnten künftig in der Pflege und im Krankenhaus zum Einsatz kommen.

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Geschätzter wirtschaftlicher Einfluss von Technologien im Jahr 2025 In Billionen US-Dollar

0

2

4

6

8

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Mobiles Internet Automatische Wissensverarbeitung Internet der Dinge Cloud-Technologie Fortgeschrittene Robotik Gentechnik der nächsten Generation

• niedrigste Schätzung • höchste Schätzung (Quelle: McKinsey Global Institute Analysis)

Energiespeicherung 3-D-Druck Neue Materialien Erneuerbare Energien

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Herausforderungen für Unternehmen » Bedrohung existierender Branchen durch Substitution von Geschäftsmodellen (Beispiele: Analogfotografie, Medienbranche) » Verwundbarkeit der digitalen Wirtschaft durch Cyberattacken » Transparenzverlust in der Datensicherheit und zunehmende Eingriffe in die Privatsphäre Chancen für Unternehmen Das Unternehmen in ein digitales Ökosystem integrieren » Vernetzung von Informationssystemen, mobilen Apps und eingebetteten Systemen über Organisationsgrenzen hinweg (Smart Ecosystems) » Entstehende Innovationspotenziale zum Beispiel in der Logistik (Echtzeitsteuerung von Warenflüssen) Daten als Quelle der Wertschöpfung nutzen » Nutzung vorhandener und Erschließung neuer Datenquellen (zum Beispiel Wärmebildkameras, die Besucherströme in Geschäften quantifizieren) mit den Zielen Kostenreduktion, Umsatzsteigerung, Erhöhung der Servicequalität

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» Ableitung von Informationen über wahrscheinliches zukünftiges Kundenverhalten aus vorhandenen Daten (Predictive Modeling) Potenziale digitaler Produktion nutzen » Schaffung von intelligenten Fabriken (adaptiv, ressourceneffizient, ergonomisch) mit dem Ziel der Integration von Kunden und Geschäftspartnern in die Wertschöpfung (Industry 4.0) » Konkrete Verbesserungen etwa bei Umrüstzeiten von Maschinen Aus Konsumenten werden Produzenten » Technologien aus Robotik und Prototypenfertigung (3-D-Druck, elektronische Werkzeugsteuerung) für Privathaushalte (Bewegung), neue Wertschöpfungskette für kundenindividuelle Produktion und Fertigung (3-D-Design für Privatleute, zum Beispiel das Onlineportal Shapeways), neue Fertigungstechnologien

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Zusammenwachsen von Technologien

Innovative Produkte sind oft so einfach – Voraussetzung ist nur eine gute Idee. Die Technologielandschaft ist von einer zunehmenden Konvergenz geprägt: Einstmals getrennte Felder wachsen immer weiter zusammen. Das bekannteste historische Beispiel ist das Verschmelzen von Nachrichtentechnik und Computern zur heutigen Informations- und Kommunikationstechnologie. Derzeit steht die Verschmelzung von Nano-, Bio- und Informationstechnologie mit den Kognitionswissenschaften auf der Agenda von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik: die sogenannte „NBIC-Revolution“.

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Die Forschung in diesem Bereich zielt unter anderem darauf ab, menschliche Fähigkeiten gezielt zu erweitern oder — etwa nach einem Unfall — wiederherzustellen. Mit Servomotoren angetriebene Außenskelette, Armprothesen oder bionische Augen: Diese Anwendungen können unser Empfinden dafür, was normal ist, nachhaltig verändern. Das Zusammenspiel von Nano-, Bio- und Informationstechnologie verleiht zudem dem Trend zur Miniaturisierung neuen Schub. Möglich werden dadurch etwa Neuralprothesen, die in der Lage sind, mit menschlichen Nervenzellen zu kommunizieren. Aber auch bei der Entdeckung und Bestimmung von Krankheitserregern sollen Konvergenztechnologien helfen. Außerdem spielen körperverträgliche Verbundstoffe, die oft auf der Basis biotechnologischer Forschung entwickelt werden, eine zunehmend wichtige Rolle in medizinischen Anwendungen. Die Materialwissenschaften werden zu Schlüsselfunktionen bei der Umsetzung der ambitionierten Zukunftsvisionen. Zum Beispiel könnten künftig Kohlenstoff-Nanoröhren (Carbon Nanotubes, CNTs) in Wasserstoffspeicherzellen eingesetzt werden und so einen wichtigen Beitrag im Übergang zu einem neuen Mobilitätsmuster leisten. Marktbeobachter sehen CNTs als potenziellen Auslöser der nächsten industriellen Revolution (Nanowerk 2011) — ähnlich wie der Siliziumhalbleiter die IT-Revolution geprägt hat.

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Entwicklung des globalen Marktes für Smart Materials

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In Milliarden US-Dollar

40 35

tum

30

15,4

25 20 15

19,6

achs nt W

ahr

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40,0

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Proz

22,0

10 5 0

2010

2011

2016

(Quelle: BCC 2011)

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Herausforderungen für Unternehmen » Neue Konkurrenzsituationen für existierende Technologien, dadurch Bedrohungspotenzial in bestehenden Märkten » Zunehmender Konflikt zwischen technologischer Machbarkeit und ethischen Prinzipien: Abwanderung biotechnologischer Forschungskompetenz in Länder mit geringeren Ethikstandards » Wettbewerbsnachteile im Bereich „konvergente Technologien“ durch Nachwuchsmangel bei MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) Chancen für Unternehmen Neue Innovationspartnerschaften und -netzwerke knüpfen » Innovation durch Wissensteilung und Management von Wissensflüssen aus dem Unternehmen und in das Unternehmen („Open Innovation“) » Zunehmende Bedeutung von Patentmanagement, Spin-offs und Akquisitionen » Wettbewerbsvorteile durch starke Netzwerke von Partnern mit ergänzenden Technologiekompetenzen

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Innovationsfeld Gesundheitswesen » Kostensenkung durch nichtinvasive Diagnostik » Individualisierte Medikamente aus der Apotheke auf Basis des 3-D-Drucks unter Zuhilfenahme eines Chemiebaukastens (schon heute lassen sich handelsübliche Medikamente auf diese Weise herstellen) » Optimierter Wirkstofftransport im Körper auf Basis von Nano- und Biotechnologie Innovationsfeld Landwirtschaft » Grüne Biotechnologie » Nanotechnologische Anwendungen der Agrochemie (zum Beispiel Wirkstoffdesign, Biochips zur Detektion von Sortenreinheit) Innovationsfeld neue Materialien » Gezieltes Design von Produkteigenschaften mittels neuer Werkstoffe, zum Beispiel in Bezug auf thermische Beständigkeit, Aufnahme- und Biegefähigkeit

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Demografischer Wandel Senioren sind die Zielgruppe der Zukunft. Unternehmen stellen sich bereits auf die Konsumbedürfnisse der älteren Generationen ein. In den kommenden Jahrzehnten wird die Weltbevölkerung weiterhin stark wachsen: Nach Berechnungen der Vereinten Nationen (UN) könnten im Jahr 2050 rund 9,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben, rund 2,5 Milliarden mehr als heute und mehr als dreimal so viel wie im Jahr 1950 (UN 2012). Verantwortlich für das anhaltende Wachstum sind die global steigende Lebenserwartung und die weiterhin hohe Geburtenrate. Die Bevölkerung wächst nicht überall auf der Erde: Von einem Boom lässt sich nur in den Entwicklungs- und Schwellenländern sprechen, während die Bevölkerungszahlen der Industrienationen zumeist stagnieren oder sogar schrumpfen. Für Deutschland ist ein schrittweiser Rückgang der Bevölkerung von heute rund 82 auf rund 75 Millionen Menschen im Jahr 2050 realistisch (UN 2012).

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Mit dem Bevölkerungswachstum geht ein globaler Alterungsprozess einher: Die Geburtenrate weltweit liegt zwar weiter über dem sogenannten Reproduktionsniveau, ist aber im Zeitverlauf gesunken. Einer Vielzahl von Menschen im mittleren und hohen Alter steht eine nach und nach sinkende Zahl von jungen Menschen gegenüber. Zudem steigt die Lebenserwartung weiter an. Sowohl Entwicklungs- und Schwellenländer als auch die Industrienationen sind von dieser Entwicklung betroffen. Gerade in den OECD-Ländern wird der Anteil der Achtzigjährigen in den kommenden vierzig Jahren stark wachsen: um das Zweieinhalbfache im Zeitraum von 2008 bis 2050 (OECD 2011). Aufgrund der dramatischen Veränderungen in Bevölkerungszahl und -struktur wird es in den kommenden Jahrzehnten zu tief greifenden Veränderungen in vielen Bereichen des Zusammenlebens kommen. Die Sozialsysteme müssen an die neuen Realitäten angepasst werden, da es immer weniger Erwerbstätige und immer mehr Menschen gibt, die nicht mehr am Erwerbsleben teilnehmen. Mit der Zahl sehr alter Menschen steigt die Zahl der chronisch Kranken und Pflegebedürftigen. Auch nimmt der Investitionsbedarf im Infrastrukturbereich zu: von Region zu Region unterschiedlich werden Ressourcen ausgebaut, angepasst oder rückgebaut.

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Öffentliche Ausgaben für Senioren, 2007–2040

In Prozent als Anteil am Bruttoinlandsprodukt 30 25 20

• 2007 • 2020 • 2030 • 2040

15 10 5

UK Ja pa Sc hw n ed e Br n as il De ut ien sc hl a Ni ed nd er la Fr nde an kr eic h Ita lie Sp n an ien

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0

(Quelle: CSIS 2010)

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Herausforderungen für Unternehmen » Eingeschränkte Innovations- und Wirtschaftskraft in alternden und schrumpfenden Regionen » Fachkräftemangel: „War for Talents“ durch Auseinanderklaffen zwischen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt » Verschärfung der Nachfrageproblematik im Mittelstand durch demographischen Wandel Chancen für Unternehmen Wachstumspotenziale junger Regionen nutzen » Junge Staaten mit hoher „demografischer Dividende“ (bei denen ein großer Teil der Bevölkerung arbeitet und spart, während die Geburtenraten bereits gesunken sind) als attraktive Investitionsziele (dazu gehören Indonesien und Bangladesch) Das familienfreundliche Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber etablieren » Eltern-Kind-Büros, Betriebskindertagesstätten/ -kindergärten » Teilzeit für Führungskräfte » Pflegezeit nach dem Modell der Elternzeit » Elterngarten, in dem demente Angehörige tagsüber fachgerecht versorgt werden können

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Schrumpfung als Chance begreifen » Erneuerung und Anpassung von Infrastrukturen mit Blick auf zu erwartende Schrumpfung (zum Beispiel Telemedizin in ausgedünnten Regionen) » Bauen im Bestand und Sanierung als Innovationsfelder für den Bausektor » Verdichtung von Innenstädten » Zwischen- und Umnutzung von Brachflächen Senioren als Zielgruppe berücksichtigen » Universal Design: Produktverbesserungen für alle statt Stigmatisierung von Senioren (zum Beispiel Einstiegshöhe im Automobil) » Personen- und haushaltsbezogene Dienstleistungen für Senioren

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Urbanisierung In den globalen Metropolen schießen die Wolkenkratzer in die Höhe und verheißen für immer mehr Menschen Arbeit und Wohlstand. Schon heute lebt mehr als die Hälfte der Menschheit in urbanen Regionen. Bis zum Jahr 2050 sollen es mehr als zwei Drittel sein (UN 2011). In den weniger entwickelten Ländern kommt es zu einer Verdopplung der Stadtbevölkerung von 2,5 auf mehr als 5 Milliarden Menschen (UN 2011). Die größten Städte der Zukunft liegen, mit wenigen Ausnahmen, in Entwicklungsländern. Mit dem Bevölkerungswachstum geht ein räumliches Wachstum der Städte einher. Seit 1950 hat sich die mit urbanen Siedlungsformen bedeckte Fläche weltweit verdoppelt. Eine weitere Verdopplung in den nächsten 50 Jahren ist unter konservativen Annahmen plausibel (Lincoln Institute 2011).

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Die Urbanisierung führt dazu, dass sich die globale Produktivkraft weiter in den Städten verdichtet. Dort erwirtschaftet schon heute etwa die Hälfte der Weltbevölkerung gut 80 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts (McKinsey 2011). Städte sind allerdings auch für mehr als zwei Drittel des Weltenergieverbrauchs verantwortlich (IEA 2008). Je nach Wohlstandsniveau haben große Städte und Metropolregionen zudem mit unterschiedlichen Umweltproblemen zu kämpfen: In ärmeren Gegenden überwiegen lokale Probleme wie Luftverschmutzung und Hygienemängel. Die Städte der entwickelten Länder bieten zwar eine hohe Lebensqualität, emittieren aber auch große Mengen an Treibhausgasen, mit den bekannten globalen Folgen. Damit die Städte von morgen den Zustrom von Landbewohnern verkraften können, sind erhebliche Anstrengungen notwendig. Nach einer Studie von Boston Consulting müssen die Städte in den Entwicklungsländern, um nur die unmittelbaren Wachstumsprobleme zu lösen, im Zeitraum von 2010 bis 2030 mehr als 30 Billionen US-Dollar in die Bereiche Infrastruktur und Wohnungen investieren (BCG 2010). Zusätzlich herausgefordert sind die Städte auf der ganzen Welt durch die Aufgabe, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern und dabei gleichzeitig energie- und ressourceneffizient zu wirtschaften sowie möglichst geringe Mengen Treibhausgase zu emittieren.

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Urbane Weltbevölkerung 1950–2050 Menschen in Milliarden 7

Welt gesamt

6

Weit entwickelte Länder

5 Weniger entwickelte Länder

4

Gering entwickelte Länder

3 2

Weniger entwickelte Länder, exklusive China

1 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 (Quelle: UN 2011)

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Herausforderungen für Unternehmen » Prosperierenden Wachstumsregionen stehen zunehmend strukturschwache Schrumpfungsregionen gegenüber » Überforderung der Stadtverwaltungen durch Zusammenwachsen der Städte zu urbanen Großregionen » Besondere Verwundbarkeit von Großregionen mit hoher Dichte durch extreme Wettereignisse oder Anschläge Chancen für Unternehmen Zukunftsmärkte für urbane Infrastruktur und Logistik erschließen » Vom Passivhaus zur Passivstadt: Verbesserung der Energiebilanz in urbanen Räumen unter Ausnutzung der hohen Dichte (zum Beispiel Nutzung von Abwärme) » Ausdifferenzierung von Leistungen im Logistikbereich, darunter Spezialisierung auf die letzte Meile, modulare Low-Cost-Angebote, hochpreisige Services wie Echtzeitsteuerung der Belieferung (PwC 2010) » Engere Verzahnung von Auto und Infrastruktur bei zunehmender Durchsetzung von Elektromobilität (zum Beispiel die Nutzung von Kraftfahrzeugen als Energiespeicher)

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Innovative Nutzungs- und Auslastungskonzepte für bestehende Gebäude und Infrastrukturen entwickeln » Landwirtschaftliche Nutzung städtischer Flächen („Urban Agriculture“) » Nutzung von ÖPNV-Schienennetzen für den Transport von Gütern und Wertstoffen (zum Beispiel Zürich: „Müllabfuhr per Straßenbahn“) » Nutzung des städtischen Untergrunds, unter anderem für Erholungszwecke (zum Beispiel sieht die Vision des „Underground Parks“ in New York vor, einen Park unter der Erde zu errichten)

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Neue Mobilitätsmuster Das Statussymbol Auto soll künftig nicht nur modern aussehen, es muss auch über einen innovativen Antrieb verfügen. Weltweit nimmt der Güter- und Personenverkehr zu. Insbesondere die asiatischen Schwellenländer mit ihrem starken wirtschaftlichen Wachstum verzeichnen rapide steigende Mobilitätsraten: Mit dem Wohlstand wachsen die regelmäßig zurückgelegten Strecken, gleichzeitig ist der Fahrzeugbesitz in diesen Ländern ein wichtiges Symbol für den gesellschaftlichen Aufstieg. In China sollen 2019 rund 28 Millionen Autos neu zugelassen werden. Das sind damit annähernd so viele Neuzulassungen wie in den USA und in der Europäischen Union (EU)zusammen (PwC 2013). Doch nicht nur innerhalb einzelner Regionen, auch zwischen den globalen Wirtschaftszentren nimmt der Verkehr stetig zu. Insbesondere der Flugverkehr, der allen Prognosen zufolge weiter wachsen wird, übernimmt die Rolle eines Motors der Globalisierung.

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Da Menschen und Güter immer mobiler sind, stößt die vorhandene Infrastruktur an Auslastungsgrenzen. Staus und Verkehrschaos gehören in vielen Regionen zum Alltag. Flughäfen müssen neu gebaut oder mit zusätzlichen Landebahnen ausgestattet werden. Noch größer ist der Erweiterungsbedarf bei Seehäfen. So beeinträchtigt Mobilität auch die Lebensqualität – unmittelbar durch Luftverschmutzung und Verkehrslärm, mittelbar durch emittierte Treibhausgase und den Verbrauch an endlichen fossilen Ressourcen. Versuche, urbane Zentren mit einer Mautpflicht oder einer Sperrung der Innenstädte für den motorisierten Verkehr zu entlasten, werden daher weiter an Bedeutung gewinnen. Angesichts der Endlichkeit fossiler Ressourcen und des Klimawandels steht im Automobilbereich mittel- bis langfristig der Umstieg auf neue Fahrzeugkonzepte, Antriebstechnologien und passende Infrastrukturlösungen bevor. Gleichzeitig ergeben sich neue Ansprüche: Immer mehr Menschen empfinden Mobilität nicht als Freiheit, sondern als Zwang. Sie sehnen sich danach, weniger unterwegs zu sein oder sich zumindest angenehm fortzubewegen. Da die Mobilitätsanlässe nicht geringer werden, kommt der reibungslosen Gestaltung des Unterwegsseins künftig eine bedeutende Rolle zu.

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Verkauf Personenkraftwagen (in Millionen Stück)

Entwicklung der Antriebstechnik für Personenkraftwagen

180 160 140 120 100

• Wasserstoff-Brennstoffzelle • Elektrischer Antrieb • Flüssiggas/Druckerdgas • Diesel-Elektro-Hybrid • Dieselhybrid • Diesel

• Benzin-Elektro-Hybrid • Benzinhybrid • Benzin

80 60 40 20 0 2000

2005

2010

2015

2020

2025

2030

2035

2040

2045

2050

(Quelle: IEA Technology Roadmap 2009)

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Herausforderungen für Unternehmen » Langsam wachsende Akzeptanz für alternative Fahrzeugkonzepte und Fortbewegungsmöglichkeiten in der Bevölkerung » Wachsender Bedarf kostspieliger Infrastrukturen (zum Beispiel Ladestationen für Elektroautos) und entsprechender Standards » Hoher Investitions- und Innovationsbedarf für technologische Durchbrüche bei alternativen Antriebstechnologien » Gemeinsame Anstrengungen von Unternehmen und politischen Akteuren erforderlich Chancen für Unternehmen Übergang zu einer postfossilen Mobilität als Marktchance nutzen » Differenzierung von Fahrzeug- und Fortbewegungskonzepten » Neustrukturierung der Wertschöpfung im Automobilbereich » Leichtbau mit neuen Materialien » Entwicklung von Komponenten und Materialien für alternative Antriebe

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Neue Mobilitätsdienstleistungen entwickeln » Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsträger und verbessertes Management von Schnittstellen (zum Beispiel Übergang von Fahrrad zu ÖPNV oder von Bahn zu Pkw) » Stärkere Verzahnung von Automobil-, Informations- und Telekommunikationsbranche zur Entwicklung von Systemlösungen (zum Beispiel Mobilitätsplattformen, die verkehrsträgerübergreifende Mobilitätslösungen aus einer Hand anbieten) Digitalisierung von Verkehrssystemen » Intelligente Fahrerassistenz: stärkere IT-Nutzung in Fahrzeugen » Car-to-X-Technologien (Car-to-Car und Car-to-Infrastructure): Fahrzeuge und Infrastruktur digital vernetzen, um den Verkehr zu steuern und den Kraftstoffverbrauch zu minimieren

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Globalisierung 2.0

In den Schwellenländern wächst eine konsumfreudige Mittelschicht heran, für die der internationale Warenhandel selbstverständlich ist. Die Verflechtung der Volkswirtschaften über die Grenzen von Nationen und Kontinenten hinweg schreitet langfristig weiter voran. Während im 20. Jahrhundert die globalen Austauschbeziehungen klar von den reichen westlichen Staaten dominiert waren (Globalisierung 1.0), verschieben sich in den kommenden Jahrzehnten die Kräfteverhältnisse hin zu einer Wirtschaft der regionalen Zentren, wobei neue Schwerpunkte vor allem in asiatischen Staaten entstehen (Globalisierung 2.0).

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Die Schwellenländer profitieren dabei von ihren wachsenden Binnenmärkten und von den zunehmenden Handelsbeziehungen untereinander. Als wichtigste unter ihnen gelten heute die Emerging Seven (E7): China, Indien, Brasilien, Russland, Indonesien, Mexiko und die Türkei. Für das Jahr 2050 wird erwartet, dass ihr Bruttosozialprodukt das der G7-Staaten um mehr als 50 Prozent übersteigen wird (PwC 2013). Der Lebensstandard in den Schwellenländern nähert sich in den kommenden Jahrzehnten nach und nach dem der Industrieländer an. Schon heute ist in diesen Ländern eine konsumfreudige Mittelschicht entstanden, die jährlich um 70 Millionen Menschen wächst (OECD 2010). Ab etwa 2040 wird die Mittelklasse in China mehr konsumieren als die in der EU (OECD 2010). Globalisierung 2.0 bedeutet auch einen weiteren Zuwachs an Komplexität und wechselseitiger Abhängigkeit. Dazu tragen insbesondere die zunehmend fragmentierten Wertschöpfungsketten bei: Unternehmen produzieren weltweit und haben globale Märkte im Blick; zunehmend werden auch Dienstleistungen in andere Länder ausgelagert. In Großregionen nimmt der Handel zu, etwa in der EU oder im Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN), der die wirtschaftlich wichtigen Staaten Südostasiens umfasst. Daneben prägt die Mobilität des Kapitals die gegenwärtige und die künftige Entwicklung. Auch hier spielen die aufstrebenden Nationen eine entscheidende Rolle: Asiatische Schwellenländer sind schon heute einflussreiche Investoren im Ausland.

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Anteil von Industrienationen und Schwellenländern am globalen BIP, 2000–2017

Länderanteil am globalen BIP, in Prozent

70

Industrienationen (34 Staaten)

60

Asiatische Entwicklungsund Schwellenländer (27 Staaten)

50 40 30 20 10 0

2000

2004

2008

2012

2017

(Quelle: IMF 2013b)

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Herausforderungen für Unternehmen » Erhöhte Anfälligkeit der Volkswirtschaften für globale Dominoeffekte » Gefahr des Ausbrechens neuer geopolitischer Konflikte durch unterschiedliche wirtschaftliche Interessen » Bedrohung westlicher Exportmärkte durch zunehmendes Interesse an lokalen Produkten und Marken in den Emerging Markets Chancen für Unternehmen Neue regionale Absatzmärkte erschließen » Stetig steigende Wirtschaftskraft der Emerging Seven (China, Russland, Indien, Indonesien, Mexiko, Brasilien, Südkorea) in den kommenden Jahrzehnten (E-7-Staaten werden die G-7-Staaten – gemessen an Bruttoinlandsprodukt und der Kaufkraftparität – in den nächsten 20 Jahren überholen) » Starkes Wachstum in den Next Eleven erwartet. Zu ihnen zählen die Länder Bangladesch, Ägypten, Indonesien, Iran, Mexiko, Nigeria, Pakistan, Philippinen, Südkorea, die Türkei und Vietnam

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» Aufstieg des ASEAN-Raums (inklusive Indonesien, Philippinen, Thailand, Vietnam) mit günstigem demografischen Profil und zunehmender wirtschaftlicher Integration nach dem Vorbild der EU » Branchenspezifische Potenziale in afrikanischen Staaten (zum Beispiel Nigeria, Ghana, Kenia, Äthiopien, Mosambik), etwa bei Infrastrukturprojekten und Bauvorhaben, aber auch für Verbrauchsgüter und Haushaltselektronik Globales Portfoliomanagement als Strategiethema » Zu erwartende Wettbewerbsvorteile durch globale oder stark regionalisierte Produktstrategien, je nach Branche (zum Beispiel Nahrungsmittel oder Rohtextilien)

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Wandel der Arbeitswelt Immer mehr Unternehmen setzen Arbeitskräfte flexibel ein und müssen gleichzeitig ihre Prozesse standardisieren. Dienstleistungen gewinnen auch in Zukunft weiter an Bedeutung, innovative Informationsund Kommunikationstechnologien prägen zunehmend den Arbeitsalltag. Aus dem Zusammenspiel der beiden Faktoren ergibt sich ein umfassendes Flexibilisierungspotenzial in der Arbeitswelt, das künftig weiter ausgeschöpft wird. Immer mehr unbefristete Vollzeitstellen werden durch befristete Projektverträge, freie Mitarbeit und Teilzeit ersetzt: In Deutschland ist der Anteil der Selbstständigen unter den hoch qualifizierten Büroarbeitern von 19,3 Prozent im Jahr 2005 auf 29,5 Prozent im Jahr 2010 gestiegen (Eurofound 2010). Auch wächst die Bedeutung von räumlicher Flexibilität: Mobile Arbeit und das sogenannte Home Office gewinnen an Bedeutung. Eine wachsende Zahl an Unternehmen öffnet sich dem Wunsch ihrer Angestellten, teilweise von zu Hause aus zu arbeiten. Flexibler ausgestaltet werden zudem die Gehälter von Angestellten, die immer häufiger erfolgsbezogene Anteile enthalten.

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Mit den äußeren Rahmenbedingungen sind auch die Formen der Zusammenarbeit einem Wandel unterworfen. Durch die stärker ausdifferenzierten Arbeitsumgebungen sehen sich Unternehmen gezwungen, neue Arbeitsweisen und innovative Führungstechniken zu entwickeln. Hier sind neue Ansätze in der Führung mobiler Mitarbeiter, im Austausch von Daten sowie den verwendeten Technologien und Geschäftsprozessen gefragt. Dem Flexibilisierungstrend steht eine Entwicklung hin zu einer Standardisierung von Prozessen auch im Dienstleistungsbereich gegenüber. Mit der zunehmenden Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologie ergeben sich hier hohe Potenziale für die Automatisierung von Dienstleistungen und damit für Kostensenkungen durch Personalabbau. Der mobile Check-in bei Flugreisen und automatisierte Zugangskontrollen im Schienenverkehr (wie bereits in den Niederlanden üblich) sind Beispiele für diesen Trend.

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Erwerbstätige in Deutschland nach Wirtschaftssektoren

1950 32,5

1960

38,3

1970

45,1

1980

53,8

1990

59,9

2000

69,4

2010

73,8

42,9 47,9

• Dienst46,5

leistungen

41,1

• Produzierendes

36,6 28,7 24,6

24,6

• Land- und

13,7 8,4

(Quelle: Statistisches Bundesamt 2013)

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Gewerbe

5,1

Forstwirtschaft

3,5

1,9

1,6

Anteil Erwerbstätige nach Sektoren, in Prozent

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Herausforderungen für Unternehmen » Potenziell negative Auswirkungen auf die Unternehmenskultur in hochflexiblen Unternehmen aufgrund sinkender zwischenmenschlicher Interaktion und Verlust von Verbindlichkeit » Verdrängung niedrig qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Arbeitsmarkt durch Automatisierung von Dienstleistungen » Verstärkung des bereits bestehenden Mangels an Führungskräften Chancen für Unternehmen Employer Branding: als Arbeitgeber zur Marke werden » Angebote für Arbeitnehmer in den Bereichen Bildung, Mobilität, Fitness, unterstützende Dienstleistungen » Mitarbeiterbeteiligung am Gewinn oder am Unternehmen (auch zur Loyalitätssteigerung) » Weibliche Führungskräfte und kulturelle Vielfalt fördern

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Flexibles und selbstbestimmtes Arbeiten ermöglichen » Einführung von zeit- und ortsungebundener Arbeit bei wissensintensiven Tätigkeiten » Infrastrukturen für effizientes Arbeiten mobil und von zu Hause » Organisationsprinzipien der Coworking Spaces (größere Flächen, in denen sich Selbstständige einmieten können) auf Unternehmen übertragen: zeitliche und räumliche Flexibilität, offene Kultur Neue Führungskultur etablieren » Vertrauen statt Kontrolle (zum Beispiel über eine ergebnisorientierte Steuerung) » Der Chef als Coach

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Neue Konsummuster Auslandsmärkte erfordern eigene Produktpaletten. Unternehmen produzieren ansonsten an der internationalen Kundschaft vorbei. Das Ausgabeverhalten der Konsumenten wandelt sich weltweit, wobei je nach Weltregion unterschiedliche Trends prägend sind. Seit mehreren Jahrzehnten nimmt die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen kontinuierlich ab (World Bank 2010). Gerade in Afrika werden künftig immer mehr Menschen über finanzielle Spielräume verfügen — wenn auch zum großen Teil auf sehr niedrigem Niveau. Im Ganzen sollen die 18 größten Städte Afrikas nach Berechnungen von McKinsey im Jahr 2030 über eine Kaufkraft von 1,3 Billionen Euro verfügen (McKinsey 2010). Das entspricht der Hälfte des deutschen Bruttoinlandsprodukts 2013. So lässt sich, trotz aller bestehenden Probleme der Armutsbekämpfung, von einer zunehmenden Partizipation der sogenannten Dritten Welt am Wohlstand, und damit an den Konsummärkten, sprechen.

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In den Schwellenländern sind schon heute Konsummärkte mit hohem Wachstumspotenzial entstanden. Schon 2007 übertrafen die Konsumausgaben in den Emerging Markets mit gut einem Drittel des Weltmarkts die der USA (JP Morgan 2010). Bis 2015 haben Brasilien, Russland, Indien und China ebenso viele Haushalte mit einem verfügbaren Einkommen von mehr als 10.000 US-Dollar im Jahr wie Europa und die USA zusammengenommen (Pimco 2010). Die Chancen sind immens: Schätzungen zufolge wird mit dem zunehmenden Wohlstand in den Schwellenländern der Absatz von Verbrauchsgütern um das Zehnfache zunehmen. In den Industrienationen des Westens stellt Nachhaltigkeit trotz wachsender Mobilität ein zunehmend wichtiges Konsummotiv dar. Im Zusammenspiel veränderter Wertvorstellungen der Verbraucher mit einem regulativen Umfeld, das den Nachhaltigkeitsgedanken immer mehr ins Zentrum rückt, ergibt sich hier das Potenzial für einen schrittweisen Systemwechsel hin zu einem nachhaltigen Konsummuster. Ein geschärftes Bewusstsein für Nachhaltigkeitsfragen gilt inzwischen zumindest in der gehobenen Mittel- und Oberschicht als fest etabliert. Während früher umweltbewusstes Handeln mit Askese und Verzicht assoziiert wurde, wird grüner Konsum als Teil eines modernen urbanen Lebensstils angesehen. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, nachhaltige Konsumstile in der breiten Masse zu etablieren.

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Konsumausgaben der globalen Mittelschicht, 2009–2030, kaufkraftbereinigt, Basis 2005 2009

Konsumausgaben in Milliarden US-Dollar

2030 5910

2586

5837

5602 11337

4952 32596 8138

• Nordamerika

• Europa

• Asien-Pazifik

• Sonstige

(Quelle: Kharas, OECD Development Center 2010)

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Herausforderungen für Unternehmen » Globale Führungsrolle westlicher Produktanbieter bedroht » Trotz zunehmender Globalisierung noch immer schwieriger Marktzugang in manchen Schwellenländern, je Region unterschiedlich zu betrachten Chancen für Unternehmen Global wachsende Zielgruppen adressieren » Zunahme der globalen Mittelschicht: urbane statusorientierte Aufsteiger mit Hang zu nachholendem Konsum » Wachsende globale Oberschicht: steigendes Interesse an Produkten aus dem Luxussegment Die Ärmsten der Welt als Zielgruppe » Marktlösungen statt Entwicklungshilfe: mit neuen Finanzierungs-, Produktionsund Distributionsformen die Märkte am Fuß der Wohlstandspyramide erschließen (zum Beispiel Micropayments, Social Marketing)

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Potenziale neuer Geschäftsmodelle ausloten » Service statt Produkt: Nutzung ersetzt Besitz (zum Beispiel Mobilitätsangebote von Automobilunternehmen, Leasing von Haushaltsgeräten). » Produkt plus Service: integrierte Angebote, wachsende Bedeutung des Aftersalesbereichs » Erlebnisse als Statussymbol: Dienstleistung schlägt Produkt Neue Konsummotive im Bereich Nachhaltigkeit bedienen » Nachhaltiger Konsum für ein gutes Gewissen (Guilt-free Consumption) » Nachhaltiger Konsum mit urbanem Chic (Eco Style)

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Klimawandel Neue Technologien schützen nicht nur die Umwelt. Sie eröffnen Unternehmen nachhaltige Geschäftsfelder. Der Klimawandel wird vielfach als größte globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts angesehen (zum Beispiel UNDP 2007). Beobachtbare Veränderungen sind unter anderem der globale Temperaturanstieg (im 20. Jahrhundert mehr als ein halbes Grad Celsius, NASA 2013), der Rückgang der arktischen Seeeisbedeckung (um circa zwei Millionen Quadratkilometer seit 1980, NSIDC 2013), der Anstieg der Meeresoberfläche (um circa 21 Zentimeter von 1880 bis 2009, Church/White 2011) und das Abschmelzen von Gletschern. Unter Wissenschaftlern herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass diese Veränderungen auf durch Menschen verursachte Emissionen von Treibhausgasen zurückzuführen sind. Deren Konzentration in der Atmosphäre ist seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kontinuierlich gestiegen.

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Der Weltklimarat hat Szenarien entwickelt, die den künftigen Temperaturanstieg aufgrund des Klimawandels beschreiben. Die Wissenschaftler halten eine zukünftige globale Erwärmung von zwei Grad Celsius oder mehr für plausibel (IPCC 2013). Sogenannte Tipping Points, also Phänomene, die einen unkontrollierbaren Klimawandel auslösen könnten (zum Beispiel ein mögliches Verschwinden des Monsuns oder das Auftauen der Permafrostböden in der Tundra), sind in diesen Modellrechnungen nicht berücksichtigt. Eine Erwärmung um etwa zwei Grad gilt nach Mehrheitsmeinung als gerade noch verträglich; steigt die Temperatur stärker an, hätte dies gravierende Veränderungen der Lebensbedingungen vieler Menschen zur Folge. Als Folgen des Klimawandels sind eine Zunahme extremer Wetterereignisse, eine weiter fortschreitende Übersäuerung der Meere, eine Verknappung von Frischwasser und sinkende Erträge in der Landwirtschaft zu befürchten. Ein starker Anstieg des Meeresspiegels würde für Milliarden von Menschen, die in küstennahen Regionen leben, eine große Gefahr darstellen. Ein Übergang zu einer Niedrigemissionswirtschaft hat das Potenzial, die zu erwartenden Klimaveränderungen zumindest zu begrenzen. Gleichzeitig ergibt sich die Notwendigkeit, mit den unabwendbaren Folgen des Klimawandels umzugehen. Beispielsweise versuchen Unternehmen und Staaten, sich von befürchteten Entwicklungen unabhängiger zu machen, etwa in der Rohstoffbeschaffung.

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Globale Kohlenstoffemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, 1750–2010

8

6

4

2010

1990

2000

1970

1980

1950

1960

1930

1940

1910

1920

1900

1870

1890

1860

1850

1830

1840

1810

1820

1790

1800

1770

1780

0

1750

2

1760

in Milliarden metrische Tonnen

10

(Quelle: Carbon Dioxide Information Analysis Center 2013)

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Herausforderungen für Unternehmen » Erhebliche Kosten sowohl für die Abmilderung des Klimawandels als auch für die Bewältigung seiner Folgen » Gefahr wegbrechender klimasensitiver Märkte in ausgewählten Regionen (zum Beispiel im Bereich Tourismus aufgrund eines starken Anstiegs des Meeresspiegels) Chancen für Unternehmen Im Zuge des Klimawandels entstehende Märkte erschließen » Notwendigkeit einer schnellen Industrialisierung für den Übergang der Schwellenländer zu einer Niedrigemissionswirtschaft sorgt für hohes Potenzial für Umwelttechnologien » Innovationsbedarf im Versicherungsschutz » Wachsende Attraktivität in vom Klimawandel begünstigten touristischen Reisezielen (zum Beispiel durch ein mögliches Verschwinden des Monsuns)

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Proaktive Anpassung von Infrastrukturen vorantreiben » Wachstumsmarkt Katastrophenschutz (zum Beispiel Absicherung von Gebäuden und Infrastrukturen gegen Hochwasser, Stürme, Flut, Erdbeben) Innovationsfeld Wasser » Wassergewinnung (insbesondere durch Entsalzung) und -aufbereitung werden wichtige Zukunftsmärkte. » Erhebliche Kostensenkungspotenziale durch effiziente Wassernutzung und verbesserte Infrastrukturen

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Umbrüche bei Energie und Ressourcen Effizienz und Versorgungssicherheit sind unerlässlich für den Energiebedarf einer wettbewerbsfähigen Industrie. Weltweit steigt der Verbrauch von Energie, Wasser und strategischen Rohstoffen dramatisch. Die Ursache liegt im Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, insbesondere in den Schwellenund Entwicklungsländern. Bei Fortschreibung existierender Trends wächst der weltweite Energieverbrauch bis 2035 um mehr als 50 Prozent gegenüber dem Niveau von 2008 (EIA 2011). Auch der Wasserverbrauch wird sprunghaft steigen; gleichzeitig sinken die verfügbaren Wasserressourcen. Der Großteil des Zuwachses — im Wasser- wie im Energiebereich — wird außerhalb der Industrieländer anfallen. Andererseits gilt weiterhin: Der Pro-Kopf-Energieverbrauch in den reichsten Ländern der Welt ist am höchsten.

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Auch 2035 decken fossile Quellen den größten Anteil des Energiebedarfs. Doch selbst wenn der globale Energieverbrauch auf dem derzeitigen Niveau verharren würde, reichen die Vorkommen an konventionell zu gewinnendem Öl nach Meinung einiger Experten nur noch für einige Jahrzehnte (SWS 2009). Erneuerbare Energieträger gewinnen deshalb an Bedeutung. Im Energiemix werden sie in den kommenden Jahrzehnten am stärksten zulegen, hauptsächlich durch den Ausbau von Wasser- und Windkraft. An Bedeutung gewinnen aber auch nicht konventionelle Vorkommen fossiler Ressourcen, insbesondere in Form von Ölsanden und Ölschiefern (Shale Oil). Je teurer die Förderung von konventionellem Öl wird, desto wettbewerbsfähiger sind die unkonventionellen Alternativen, deren Ökobilanz jedoch in der Regel wenig attraktiv ist. Entscheidend ist auch, wie sparsam die Menschheit künftig mit den verbleibenden Vorkommen an fossiler Energie umgeht. Die Verbesserung der Energieeffizienz wird zum zentralen Innovationsfeld. So bestehen hohe Einsparpotenziale in der Gebäudetechnologie, in Industrie und Landwirtschaft, im Verkehr und in privaten Haushalten. Eine zunehmende Verknappung steht auch bei anderen strategischen Rohstoffen bevor. Beispielsweise werden für eine Anzahl seltener Erden Versorgungsengpässe erwartet. Diese Rohstoffe finden Verwendung in wichtigen Produktkategorien, etwa bei LCD-Bildschirmen, Elektroautos, energiesparenden Leuchtmitteln und Windturbinen.

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7.000

• Mittlerer Osten

6.000

• Nicht-OECD Amerika • Nicht-OECD Europa

5.000

• China

4.000

• Nicht-OECD Asien (ohne China)

3.000

• Afrika

2.000

• OECD (Asien+Ozeanien) • OECD Europa

1.000

2018

2017

2016

2015

2014

2013

2012

2011

2010

2009

2008

• OECD Amerika 2007

0

2006

Elektrizitätsproduktion in Terawattstunden

Globale Elektrizitätsproduktion aus erneuerbaren Energien, 2006–2018

(Quelle: IEA 2012)

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Herausforderungen für Unternehmen » Steigende Kosten für Energie und Ressourcen » International uneinheitliches regulatorisches Umfeld, etwa im Bereich Energieeffizienzzertifikate » Gefahr der Abwanderung von ressourcenintensiven Industrien in Volkswirtschaften mit niedrigeren Energie- und Ressourcenkosten » Engpässe bei strategisch wichtigen Rohstoffen (zum Beispiel Phosphor, seltene Erden) Chancen für Unternehmen Robuste Energie- und Ressourcenstrategien als Wettbewerbsvorteil nutzen » Einbeziehen der zu erwartenden Rohstoffsituation in die langfristige Wettbewerbsanalyse » Berücksichtigung der Energie- und Ressourcenthematik bei Standortentscheidungen

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Neue Kooperationsformen beim Thema Energie und Ressourcen entwickeln » Energieautarkie im Standortverbund, um Investitionskosten zu teilen (zum Beispiel Biogasanlagen) » Kreislaufwirtschaft: Abfälle als Rohstoffe nutzen und dadurch in der Kooperation unterschiedlicher Unternehmen Kostenvorteile realisieren Effizienzpotenziale als Kostensenkungsfaktor » Energie- und Ressourceneffizienzpotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette betrachten und Kostensenkungspotenziale realisieren

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Quellen BCC 2011: Smart Materials: Technologies and Global Markets (http://www.marketresearch.com/product/display.asp?ProductID=6404208) BCG 2010. Boston Consulting Group: Winning in Emerging Market Cities (http://www.bcg.com/documents/file60078.pdf) Bitkom 2009. Bitkom: Die meisten Arbeitnehmer arbeiten gerne zu Hause (http://www.bitkom.org/de/presse/62013_59013.aspx) Bitkom 2013. Bitkom: Arbeit 3.0. Arbeiten in der digitalen Welt (http://www.bitkom.org/files/documents/Studie_Arbeit_3.0.pdf) Carbon Dioxide Information Analysis Center 2013. Carbon Dioxide Information Analysis Center: Global, Regional, and National Fossil-Fuel CO2 Emissions (http://cdiac.ornl.gov/trends/emis/overview_2010.html) CDIAC 2013. Carbon Dioxide Information Analysis Center: Global Fossil-Fuel CO2 Emissions (http://cdiac.ornl.gov/trends/emis/tre_glob_2010.html) Church/White 2011. John Church und Neil White: Sea-Level Rise from the Late 19th to the Early 21st Century. Survey of Geophysics (http://www.springerlink.com/content/h2575k28311g5146/fulltext.pdf)

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