Mitschrift 2 – 5

January 15, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Schreiben, Grammatik
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Mitschrift 2 – 5

Alles aus der Sprachgeschichte: Sprachgeschichte, Hellmuth, 2. Einheit, 17.03.2010 Etymologisches Wörterbuch Letztes Mal: Faktoren, Einflüsse, die zur permanenten Veränderung der Sprachen führen. Zunächst ein großer Überblick von den externen Faktoren und besonders wichtig: die Sprachökonomie, die Hermann Paul schon im 19.Jhdt als die wesentlichste innere Triebkraft der Veränderung der Sprache dargestellt hat. Wohin besteht Ziel der Sprachgeschichte? Sprachgeschichte ist eine Beschreibung des Verlaufes all der Veränderungsprozesse im Lauf der Zeit. Die Sprachentwicklung ist sehr stark mit außersprachlichen Faktoren verbunden. Dies bedeutet eine starke Ausweitung der Sprachgeschichte. Es kann nach heutiger Vorstellung bei der Darstellung der Sprachgeschichte nicht mehr ausschließlich um die Entwicklung der langue gehen, sondern um die Geschichte der sprachlichen Kommunikation, einschließlich deren Faktoren und Bedingungen. Das ist ein nicht-erreichbares Ziel, denn Fehlen von Zeugnissen in älterer Sprachgeschichte. DAS DEUTSCHE und Sprachtyplologie (Entwicklung der verteilenden Sprachwissenschaft) Das Deutsche ist nur eine von sehr vielen Sprachen, die in der Regel gesprochen werden. Die Zahl dieser Sprachen festzustellen ist nahezu unmöglich. In SW gibt es Angaben von 4500 Sprachen, aber auch Darstellungen, die weit über 6000 Sprachen annehmen. David Crystal: „Language death Cambridge 2000.” Crystal ist englischer Sprachwissenschaftler, der viele Darstellungen verfasst hat. Dies ist nun eine Monographie über das Aussterben der Sprachen. Er rechnet mit 5000 bis 7000 Sprachen. Das Aussterben der Sprachen ist im allgemeinen Bewusstsein kaum präsent, sondern eher Aussterben von Tieren und Pflanzen. Wieviele aussterben ist den meisten Menschen nicht klar. Bestimmung ist Problem der Abgrenzung von Sprache und Dialekt. Das Deutsche in seiner Stellung unter den Weltsprachen: Etwa 100 Mio Menschen sprechen Deutsch als Muttersprache. 75 Mio in der Bundesrepublik und in Ö: 7 Mio. Schweiz: 4,2 Mio. Dazu kommen dann noch kleinere Gruppen von Menschen die Deutsch als Muttersprache sprechen: Luxemburg, Belgien, Dänemark, Südtirol, Elsass-Lothringen. Sprachinsel auch außerhalb Europas: USA, Brasilien, Chile, Namibia. Die Zahl der jeweiligen Sprecher ist aber gering. SPRACHTYPOLOGIE: Was versteht man unter Sprachtypologie? Unter diesen tausenden Sprachen der Welt, gibt es einige, die wir als enger miteinander verwandt empfinden als andere. Sprachtypologie ist der Versuch einer Klassifizierung von Sprachen aufgrund grammatischer Eigenschaften und Übereinstimmung, ohne Rücksicht auf historische, genetische oder geografische Zusammenhänge.

Es hat derartige Überlegungen, die große Zahl der Sprachen in der Welt zu klassifizieren, schon im frühen 19 Jahrhundert gegeben. Zwei berühmte SW Arbeiten: - Monographie von Friedrich Schlegel: „Über die Sprache und Weisheit der Inder.“, 1808 - Wilhelm von Humboldt: „Über den Ursprung der grammatischen Formen und ihren Einfluss auf die Entwicklung der Ideen“, 1822 Schlegels Abhandlung über die Sprache: Er hat in Paris Sanskrit gelernt (in Europa sonst nirgends möglich), von einem britischen Offizier der in Bengalen gelernt hatte. Er beschäftigte sich intensiv mit Sanskrit. Zum ersten Mal hat er versucht die Sprachen der Welt nach ihren formalen Kriterien zu klassifizieren und ist zu einer Dreiteilung gekommen Humboldt hat eine Vierteilung der Sprachen der Welt nach typologischen Kriterien vorgeschlagen. Diese vier Typen sollte man kennen: zuerst mal 3 von Schlegel postulierte Typen. 1. isolierend: sind Sprachen bei denen die Wörter innerhalb eines Satzes nicht oder kaum veränderbar sind und bei dem die Beziehungen der Wörter zueinander durch die Wortstellung ausgedrückt werden müssen. Sprachliche Elemente sind aber kurz und nicht zu beugen. Vor allem die chinesische Sprachen. Es gibt auch stammisolierende Sprachen. Isolierend kommt auch in uns vertrauten Sprachen vor. 2. flektierend: die Beziehung der Elemente im Satz zueinander kann durch Beugung, Flexion, Konjugation ausgedrückt werden. Das sind Sprachen bei denen die Möglichkeit der Beugung mehrere Funktionen von einem Wort wahrgenommen werden können. Lat. „romanorum“ – Genetiv Plural, maskulin oder neotrum, - also drei Funktionen die durch dieses Element –orum ausgedrückt werden. Das haben nur die flektierenden Sprachen in dieser Weise. Also auch Deutsch flektierend. Hier haben wir mehrere Funktionen, die von einem Element wahrgenommen werden können. Wurzelflektierend: Arabisch. Durch Veränderung der Vokale werden die verschiedenen Sachen ausgedrückt. Veränderung der Vokale, aktiv oder passiv, Singular oder Plural. Das können wir im Deutschen nicht. 3. agglutinierend: für jede Funktion wird ein eigenes Element angehängt. Ein Element kann nicht mehrere Funktionen wahrnehmen. Wir haben hier eine Aneinanderlehnung von Morphemen. Es wir aneinanderleimt und angehängt. Ungarisch, Türkisch, Japanisch, Suaheli. 4. polysynthetisch/inkorporierende: in einem Wortkörper hineinnehmend. Da haben wir ein Phänomen, das sonst nicht in dieser Weise auftritt. Ein Satzglied nimmt andere Satzglieder in sich auf. Das ist einzigartig. Sätze bestehen nur aus einem einzigen Wort. Indianersprachen, australische Sprachen, Kaukasasprachen In der neueren Sprachforschung: wird die Sprachtypologie durchaus betrieben. Es geht aber um Sprachuniversalien. Also welche Dinge in den meisten Sprachen vorkommen mit einem bestimmten Typbau des Sprachbaus, also welcher Typus von Sprachen mit welchen Universalien arbeitet. Eine solche Klassifizierung wie bei Humboldt ist völlig ahistorisch und sagt nichts über die jeweilige Entwicklung der Sprache sagt. Es wird nichts über die Abstammungsverhältnisse gesagt oder über die Genese. Die Sprachtypologie ist also eine rein-synchrone Betrachtung.

Das moderne Englisch ist in mancher Hinsicht dem isolierenden Typus mehr als dem flektierenden gerecht. Nur durch Wortstellung wird Subjekt und Objekt klargemacht. Deutsche Sätzen lassen sich auch nach diesem Muster bilden: „Barbara half Elisa. Elisa half Barbara.“. Aktive und passive Rolle wird hier ausschließlich durch Wortstellung ausgedrückt. Im Englischen nähert sich isolierenden Typus an. Keine Sprache hat zu 100 Prozent einen dieser Typen. Also eine graduelle Angelegenheit. Am einfachsten ist es, um sprachtypologische Ergebnisse zu erzielen, dass man Wörter miteinander vergleicht. Gewisse Sprachen stehen dem Deutschen näher als andere: Englisch, Niederländisch, Dänisch, Schwedisch stehen näher als das Ungarische, Türkische,… Man hat sehr früh derartige Beobachtungen gemacht. Dt. „drei“, engl. „three“, Lat. Tres, griech: treis, russ. „tri“ – da sehen wir sofort, dass es ähnliche Formen sind. Interdentaler Reibelaut. new, novus, novi, neu. Solche Beobachtungen bereits im 18. Jhdt in großer Zahl, u.a. von Sir William Jones. Er war ein bahnbrechender, englischer Sprachwissenschaftler, der von 1746 bis 1794 gelebt hat. Er hat sich mit vielen Sprachen beschäftigt und im Lauf der Zeit 28 Sprachen beherrscht. Zunächst Übersetzungen aus dem Persischen und ist dann als Richter nach Kalkutta gegangen und beschäftigte sich mit indischen Sprachen wie Sanskrit. Übersetzungen ins Englische. Er war nicht nur an der Sprache, sondern an der Kultur interessiert. 1786 hat er berühmten Vortrag gehalten, „The Sanscrit language“: in diesem Vortrag hat er herausgestellt, dass das Altindische so große Ähnlichkeiten mit griechisch, Latein, keltisch und gotisch hat und somit ein gemeinsamer Ursprung dieser verschiedenen Sprachen erwogen werden kann. In der deutschen Romantik ist das wichtig und beschäftigte die Romantiker wie Schlegel und Humboldt. Diese Betrachtungen haben dann im frühen 19. Jahrhundert systematisch ausgebaut zur historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft. Beherrschte dann die SW im 19. Jhdt und verdrängte durch Strukturalismus. Jones ist als Anleger zu sehen. Rasmus Christan Rask war Däne, 1787 – 1832. Rask war ein Sprachgenie und hat auch 25 Sprachen beherrscht, Darstellungen verfasst und beschäftigte sich früh mit skandinavischen Sprachen, unternahm Studienreisen und war später Professor für Literaturgeschichte. 1818 hat er systematische Untersuchung der altnordischen Sprache herausgestellt und das Altnordische mit dem Griechischen, Lateinischen und Baltischen systematisch verglichen. Allerdings ist diese Publikation auf dänisch erschienen und hat also nicht zur Verbreitung beigetragen. Bis heute ist es sehr umstritten, wieweit der Einfluss auf die sich entwickelnde SW dann gereicht hat. Als eigentlicher Begründer der Indogermanistik und der vergleichenden SW: Franz Bopp. Er hat als erster ganz große umfassende sprachgeschichtliche Darstellungen verfasst. Er ist vor allem durch Schlegel vom Studium der Sprachen fasziniert worden. Er hat von 1812 an in Paris orientalische Sprachen studiert. Nur in Paris konnte man damals Handschriften in Sanskrit finden. In Paris hat er auch studiert bei… Bahnbrechende Monographie, in der er programmatisch zeigt, worum es der historisch-vergl. SW gegangen ist und welche Erkenntnisse sie zieht: Bopp 1816 „Über das Conjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen, lateinischen, persischen und germanischen Sprache“ – Wir sehen, dass die Untersuchung vom altindischen Sanskrit ausgeht. Wir sind nicht mehr auf Ebene von

Wortvergleichen sondern systematischer Vergleich von Konjugationen. Im Gegensatz zu der Vermutung ist es Bopp gelungen den Nachweis der Verwandtschaft von Sprachen zu bringen. Von 1833 hat Bopp eine vergleichende Grammatik der verschiedenen indogermanischen Sprachen publiziert. Umfasst mehr als 6 Bände. Diese Arbeiten waren so bedeutend, dass sie auch ins Englische und Französische übersetzt wurden. Von da hat die vergleichende Sprachwissenschaft ihren Ausgang genommen. Seit zweitem Jahrzehnt war klar, dass fast alle Sprachen Europas und Asien so große Übereinstimmungen aufweisen dass man eine gemeinsame Ausgangssprache annehmen kann. Man hat früher noch vermutet, dass das Altindische selber die Ausgangssprache sei. Es hat lange gedauert, bis man gesehen hat, dass auch das Altindische Veränderungen aufweist. Es ist besser von „Ausgangssprache“ als von „Ursprache“ zu reden, denn Frage nach der Ursprache der Menschheit geht zurück bis in die ägyptische Zeit. Immer wieder haben sich denkende Menschen mit dieser Frage beschäftigt. „lingua adamica“ in vielen Abhandlungen. Bereits Herodot (Vater der antiken Geschichtsschreibung) hat einem Pharao, dem Psametrick I. berichtet, der herausfinden wollte, welche Sprache die ursprüngliche der Menschheit sei. Er hat grausames Experiment veranstaltet und hat Mütter ihre Baby wegnehmen lassen und von Ziegen aufziehen um herauszufinden, welche Sprache die Kinder zu sprechen beginnen würden. Die Kinder haben nicht zu sprechen begonnen, denn die menschliche Sprache ist ja nicht vererbt, sondern wird von jedem Individuum neu erlernt. Herodot berichtet von diesem Experiment, dass die Kinder nach einiger Zeit doch etwas gesagt hätte, nämlich das Wort „bekos“ – das frübische. Darin bedeutet es „Brot“. In Gesellschaft der Ziegen haben sie sicher das Meckern nachgeahmt. Ähnliches Experiment berichtet auch Franziskanermönch, nämlich Salibene von Parma (Schauergeschichten über Kaiser Friedrich II): Selbes Experiment noch einmal. Friedrich habe ebenso kleine Kinder einsperren lassen. Salibene berichtet, dass die Kinder gestorben seien. Das ist medizinisch klar, denn wenn keine Zuwendung überleben Kinder nicht. Diese beiden Geschichten zeigen, wie sehr sich Menschen im 1. Jahrtausend vor Christus und danach immer wieder mit der ursprünglichen Sprache beschäftigt haben. Heute ist Frage nach Ursprache der Menschheit kein Thema mehr. Aber bis Barock finden wir reiche Literatur. In christlichen Zeiten hielt man Hebräisch für Ursprache und Paradiessprache Methode der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft: notwendig, dass die verglichenen Wörter und Einzellexeme und –morpheme auch ähnliche Bedeutung haben muss. Vergleich ist nur dann sinnvoll, wenn nicht nur formale Ähnlichkeit, sondern auch selbe Bedeutung. Kann das nicht Zufall sein, dass Ähnlichkeiten auftreten? – Ja, in ganz erstaunlicher Weise. Baskisch Scheune bedeutet das selbe wie im Deutschen. Das ist frappierend, aber das sagt gar nichts. Es ist ein Zufall. Entlehnungen sind immer möglich, aber die vergl-historische SW bemüht sich, Wörter zu vergleichen, die aus den zentralen Bereichen des Wortschatzes stammen. (Terminologie) Möglichkeit der Entlehnung: wenn man daran denkt, muss man auch einen nachvollziehbaren Entlehnungsweg nachzeichnen können und eine Sinnhaftigkeit der Entlehnung anführen können. Insgesamt aber ist die Zahl der Übereinstimmungen so groß und es handelt sich nicht nur um rein formale Übereinstimmungen. Wort für Vater (für die Erkenntnis von Lautgesetzen): lat. „patrem“ (Akkusativ) (Entwicklungen nehmen ihren Ausgang nicht vom Nominativ, sondern vom Akkusativ). Beim Lateinischen kennen wir die Ausgangssprache und das Ergebnis. Dadurch waren die romanischen Sprachen natürlich modellhaft für die Entwicklung der historisch-vgl Sprachwissenschaft.

ital. padre, franz: pére, span. padre, portugisisch p Wenn wir dieses lateinische Wort mit anderen indogermanischen zusammenstellen, haben wir lateinisch: pater, griech: pater, altindisch: pitar, persisch: pedar Wir sehen, dass es kein Zufall sein kann. Aber nicht alle Wörter sind gleich. Kaum die Entlehnung von Zahlwörtern in andere Sprachen. (Im Barock war Prestige des Französischen so groß, dass man Wörter ins Deutsche übernahm, wie Tante, Onkel, Cousine) Deutsch: Vater, gotisch: fadar, engl. father, niederländisch: vader Wenn wir diese Wörter nebeneinander sehen, fällt auf, dass wir das t und r manchmal verändert haben. Nur der Anlaut unterscheidet sich. (Gotisch ist älteste belegte germanische Sprache) Bei lateinischen haben ein „p“, bei germanischen ein „f“. f:p Fuß, foot, skandinavisch: fótr, gotisch: fotus Lateinisch: pes, Akkusativ: pedem Griech: pous Persisch: pá Am Anfang in der vergl. SW brauchte man möglichst viele Beispiele für so ein Phänomen. Wir müssen also grundsätzlich folgern, dass ein anlautendes f in germanischen Sprachen, einem p in anderen, mit dem germanisch-verwandten Sprachen entspricht. Das ist eine Folgerung, die noch keine diachrone Dimension mitberücksichtigt. Das „p“ war das ältere. Dieses „p“ hat sich in jener Sprache, aus der dann die germanischen Beispiele stammen, verändert hat. Ein Okklusiver ist zu einer Fikativer geworden? Wir haben hier ein Lautgesetz gefunden. Eine Veränderung eines bestimmten Lautes. De Saussure hat dann erst den Charakter von Phonemen deutlich unterschieden. Ein Lautgesetz besagt also, dass bestimmte Laute bei gleichen Bedingungen sich in gleicher Weise verändern, dieselben Ergebnisse zeitigen. Ein „p“ ist also sehr früh mal zu einem f geworden in einem Teil jener Sprachgebiete, die Sprachen gesprochen haben mit gemeinsamer Ausgangssprache. Ist Lautgesetz ausnahmslos gültig? – Hat Gelehrten des 19. Jahrhunderts ungeheuer interessiert. Man hat hier natürlich geglaubt, ein Mittel zu finden, zu zeigen, dass der menschliche Geist so wie die Natur nach Naturgesetzen funktioniert. Man könnte zeigen, dass der Geist naturgemäßig zu erfassen ist. Eines unterscheidet Lautgesetzen von Naturgesetzen: sie sind nicht in die Zukunft projizierbar! Wir können nie sagen, wie es in 10 Jahren aussehen wird. Es gibt im Bereich der Lautgesetze auch Bereiche, die nicht erreicht sind. Es gibt Tabuwörter, die nicht ausgesprochen wurden und den Lautgesetzen nicht unterworfen waren. Die Indogermanen hatten ungeheure Angst vor dem Bär. Sie haben den Namen des Bären nicht ausgesprochen, sondern Umschreibungen gewählt um ihn nicht durch das Nennen herbeizurufen. Tabuwörter sind nicht von Lautgesetzen betroffen.

Und Wörter aus dem Sakralbereich: „der Heiland“. Hat noch den Wortstand wie im 8 Jhdt behalten. Wir haben also eine Form, die sich nicht mit Lautgesetzen verändert hat. Diese Formen sind entgegen den generellen Lautgesetzen nicht verändert.

Man hat im frühen 19. Jahrhundert diese Sprachen auf eine gemeinsame Ursprache oder Ausgangssprache als „Indogermanische Sprachen“ bezeichnet. Der Terminus „indogermanisch“ (Abkürzung: idg.) geht auf das frühe 19. Jahrhundert zurück. Es hat einen Gelehrten gegeben: Julius Klaproth, der 1928? Monographie über Sprachen Asiens veröffentlichte. In diesem Buch bereits der Ausdruck „indogermanisch“ ganz selbstverständlich verwendet. Man muss draus schließen, dass nicht er selbst ihn geprägt hat. Indogermanisch bezeichnet: Südostenindiens bis Germaniens. Man hat dann „indoeuropäisch“ als zweite Bezeichnung auch im Deutschen eingeführt. Vor allem in der DDR übliche Bezeichnung, um „germanisch“ zu vermeiden. Indoeuropäisch ist auch der Ausdruck, der auch in anderen Sprachen gebraucht wird. Aber auch indoeuropäisch ist nicht in jeder Hinsicht optimal. Aber nicht alle stammen von der Ausgangssprache. In Europa gibt es mehrere Sprachen, die nicht zu den indogermanischen zählen: Ungarisch, Finnisch, Estnisch, Baskisch (lässt sich mit keiner anderen Sprache vergleichen. Rätselhafteste Sprache in Europa), maltesisch (ist tunesischer Dialekt, also arabischer Dialekt, semitische Sprache), Türkisch Zuordnung der Sprachen sollen wir uns einprägen: Im Pfeifferetymologischen Wörterbuch. Bei Peter Ernst in „Sprachgeschichte“ (Basislektüre für LV), auf S 50 eine kurze Zusammenstellung der Indogermanischen Sprachen, allerdings ohne zeitliche Angaben und ohne geografische Einordnung. INDISCHE Sprachen (sind entscheidend für die Erkenntnis der vergleichenden Sprachws). Nicht alle Sprachen in Indien sind indogermanisch, sondern auch andere, die weit vor die indogermanische Zeit zurückreichen. Als Unterstufen der indischen Sprachen: Altindisch: VEDISCH (Sprache des Rigveda, und anderer Heiligen Texte. Veda = heiliges Wissen) 13. Jahrhundert vor Christus. Das Vedische ist die Sprache in Banja gewesen. Schon damals hat es verschiedene Dialektgruppen gegeben und wurde lange ausschließlich mündlich tradiert. In Indien gibt es das Problem vom Klima her, dass Aufzeichnungen schnell verwittern. Es gibt dort recht wenig sehr alte Schriften. SANSKRIT: Kunstsprache, Sakralsprache, bis heute hl Sprache des Hinduismus Vedisch und Sanskrit zusammen bezeichnet man als ALTINDISCH

MITTELINDISCH: Sprache des Buddhismus NEUINDISCH Im heutigen Indien gibt’s über 100 indische Sprachen: Indi, Bengali, … IRANISCHE Sprachen (auch für vergleichende SW sehr wichtig): indisch und iranisch stehen einander sehr nahe. Gegen aus einem Zweit des indogermanischen Hervor: INDOIRANISCH oder INDOARISCH Das Iranische zerfällt in zwei Zweige von Anfang an

OSTIRANISCH: „avestisch“ ist die Sprache in der die hl Schriften Zarathustras aufgezeichnet sind. Wir haben es hier mit Hymnen zu tun. Schwierige Datierung. ALTPERSISCH/WESTIRANISCH: ist eine Sprachform die in Keilschrifttexten ungefähr von 520 vor Christus an. Interessant, dass indogermanische Sprache mit einem Schriftsystem geschrieben worden ist, das für eine andere Sprache entwickelt war. Es gibt auch mittelpersisch. Das Iranische ist von der Mitte des 1 Jhdt von Christus an erwähnt. TOCHARISCH: das kennen die wenigsten. Das ist eine Sprache die in Ostturkistan an der Seidenstraße verwendet worden ist. Es (Es gab schrift- und Verkehrssprache). Man hat erst um 1900 herum erst Aufzeichnungen gefunden. Zeugnisse vom 6. bis 8 Jahrhundert nach Christus. An Seidenstraße ist diese Sprache vor allem für Handelssprache verwendet worden. Wortschatz ist dadurch eingeschränkt. Buddhistische Texte. Erstaunlich ist, dass man diese Sprache im 19 Jhdt nicht kannte. Davon wussten die SW wie Bopp nichts. Diese Sprache ist aber eindeutig indogermanisch.

24.03.2010, Sprachgeschichte, 3. Einheit Erörterung, Methoden der vergl Sprachwissenschaft letztes Mal. Seit dem 19 Jhdt als Indogermanisch bezeichnet. Es kommt ihn auf die Überlieferungssituation dieser Sprachen an, vor allem zu zeigen, wie unterschiedlich diese in den einzelnen Fällen aussieht. Indisches bereits vor 2. Jt v Ch Sprache, Pocharisches – diese Sprache erst am Beginn, einer Wende zum 20. Jhdt an der Seidenstrße entdeckt. Diese neu entdeckte ist für die Rekonstruktion und die Beurteilung der bisher bekannten Sprachen von großer Bedeutung. Weitere Indogermanische Sprachen auf asiatischem Boden (Kommen zum Test, weil Grundlage für die Benützung der etymologischen Wörterbücher): Hethitisch: ist ebenso wie das tocharische erst am Anfang des 20 Jhdt entdeckt worden, und zwar im Jahr 1906 ein großes Tontafelarchiv mit Tafeln in Kailschrift. 150 km von Ankara entfernt in Anatolien. Diese Texte stammen zum Teil bereits aus dem 16. Jhdt vor Christus und reichen bis zum 13 Jhdt vor Christus – geringe Zeitspanne. Dann zerbrach Hethiterreich. Sieit der Entdeckungszeit vermutete man, dass diese Keilschrifttafeln Texte in indogerm Sprache enthalten würde. Entzifferung, der hier am Institut war: Hrozny: Texte Entziffert und nachgewiesen, dass diese Texte in einem indogermanischen Idiom verfasst sind, das ziemlich viele Eigentümlichkeiten aufweist. Das Hethitsche ist seither wichtiges Studiengebiet der Indogermanistik. In Anatolien gab es noch eine Reihe anderer indogermanischer Sprachen: Lykisch, Aleiisch nur minimale Reste, einzelne Fragmente. Wir gehen nicht darauf ein. Wichtig: Armenisch als indogermanische Sprache. Armenisch ist nämlich sehr frühj in Texten belegt durch Bischof Mesrop: er übersetzte und eigene Schrift geschaffen. Bibelübersetzung ca 410. Altarmenische Literatur ist relativ umfangreich. Besteht aus historografischen und… Texten. Ungleich größere Bedeutung: (Sprachen auf europäischen Boden):

Entscheidend neben Altindisch ist das Griechische: Es ist über Jahrtausende belegt und am G lässt sich die Entwicklung der indog Sprache über Jahrtausende verfolgen. Älteste Texte in g Sprache: Griechisch Mykenisch-griechisch: in einer Schrift namens Linear B. Damals hat ein englischer Gelehrter namens Michael Ventris den Durchbruch geschafft und hat dieses Alphabet in Vergleich mit anderen Alphabeten lesbar gemacht. Seit 1952 weiß man, dass diese Tafel aus Palastarchiven von Knosos und Pylos und Mykene inschriften in Silbenschrift (Linear B) in griechischer Sprache enthalten Linear A Schrift ist bis heute nicht entziffert. Wir haben es mit den Texten in linear-b Schrift mit mykgriech aus 12,13 und 14 Jhdt vor Christus zu tun. Das Altgriechische beginnt 8 Jhdt v Christus – es ist durch die Ilias und die Odysee dokumentiert. Sowohl die Ilias als auch die Odysee wurde früher nur mündlich tradiert. Aufzeichnungen erst aus hellinistischer Zeit. Außerdem ist das Altgriechische keine einheitliche Sprache (sondern dorisch, ionisch, attischer Dialekt). Im Lauf der Zeit ist dann im griech eine … entstanden. Es hat sich dann das byzantinische daraus entwickelt. Von Mitte des 2 Jhdt v Chr: Entwicklung einer indogermanischen Sprache verfolgbar. Albanisch ist auch indogermanisch. Erst später. Älteste Belege erst aus dem 15 Jhdt, aujs der beginnenden Neuzeit. Albanisch auch in Unteritalien in einigen Sprachinseln gesprochen. Da handelt es sich nicht um Zuwanderung, sondern um alte gewachsene Sprachgemeinschaft. Neben dem Griechischen ist das Italisch: Überlieferung. Sprachen der Italiker = Indogermanen aus mitteleuropäischen Raum im 2 Jt v Chr eingewandert. In zwei Gruppen überliefert: Latino-Faliskische Sprache und Oskisch-Umbrische Sprachen Latino-Faliskisch: die wichtigste und insgesamt die wirkungsmächtigste (wenn man an lateinisches Alphabet denkt) – das Lateinische ist vom 6 Jhdt v Chr an dokumentiert. Aber in er ersten Zeit nur durch Steininschriften. Die ältesten vom Forum Romanum. 6 – 2 Jhdt v Chr ist überlieferung gering, dann beginnt die lateinische Lioteratur im 2 Jhdt. Dann die Weltsprache. Oskisch-Umbrisch: Osker und Umbra waren indogermanische Einwanderer. Verwandte Stämme? Älteste Inschriften vom 6 Jhdt v Chr an. Tabula inuine. Alle diese andere Formen sind bereits in der Antike ausgestorben und durch Latein verdrängt worden. Genauso das etruskische verdrängt – eine Sprache, die nicht zu den indogermanischen gehört. Die zwar in Alphabet geschrieben wurde, die auch aus griech stammt. Eine Sprache, die nur in Rudimenten bekannt ist. Man versteht nur einige hundert Wörter, denn keine zweisprachigen Inschriften. Aus dem Lateinischen sind die romanischen Sprachen entstanden: diese sind aber nicht aus dem klassischen Latein entstanden, nicht aus der Sprache, die Caesar kennt, sondern aus der Volkssprache, aus dem Vulgärlatein: es ist keineswegs etwas niedriges, sondern die wissensch. Bezeichnung für die gesprochene Sprache, das weniger kompliziert war als die Sprache der Literatur. Die romanischen Sprachen von iberoromanischen Raum bis Balkan, vom französischen und Okzitanischen (in Frankreich gibt es auch noch das elsässische, teutonisches)

Langue d´oc: Sprache im Süden, das Okzitanische, altprovenzialisch. Große Bedeutung im Mittelalter. Auf provenzialisch gedichtet, denn große Sprache der Minnedichtung Langue d´oil: das Französische Alpenromanische/Alpenländische Sprachen (einprägen!), die aber nur von einigen zehntausend Sprechern gesprohen werden: einerseits in der Schweiz: In italien: frialisches Wichtig ist neben Italienischen das Sardische und Korsische: Sardisch ist von den Sarden abgeleitet ist die altertümlichste Sprache der romanischen Sprachen. Balkanromanisches mit dem Rumänischen im Gebiet der unteren Donau. Ausgestorben: Dalmatinisch. In den 90ern des 19 Jhdt ausgestorben. War eigene romanische sprache. Gerade die Romanistik ist beispielgebend für die vgl SW, denn wir haben hier die Entwicklung des Lateinischen und die romanischen Sprachen sind das heutige Latein in vielfältiger Umgestaltung. Weitere Indogermanische Sprachen: Keltische Sprachen waren ungeheuer weitverbreitet, heute nur mehr eingeschränkt in Europa präsent: Keltisch: ursprünglich war es Festlandkeltisch in Galien und auf der iberischen Halbinsel. Gallisches und kelt-iberisches schon in späterer Antike ausgestorben. Heute nur mehr inselkeltische Sprachen. Festlandkeltisch: ausgestroben Inselkeltisch: kymrisch, kornisch, bretonisch, irisch, schottisch-gällisch Manx: erst vor kurzem ausgestorben. Auf Insel Man. Baltisch: gehören zum überwiegenden Teil zuu den Indogermanischen Sprachen. Wir haben Litauisch sehr spät überliefert, seit 16 Jhdt n Chr. überliefert Lettisch seit 16 Jhdt n Chr überliefert. Trotzdem von außerordentlicher Bedeutung sind beide, denn baltische Sprachen sind extrem altertümlich und konservativ, weil sie immer weit von allen kulturellen Zentren entfernt waren. Das nennt man Marginaltheorie: je weiter entfernt von kulturellen Zentren, desto weniger neigen sie zu Veränderungen und Modernisierugen. Trifft besonders auf baltisch zu. Teilweise altertümlicher im Bau als die ältesten lateinischen Bildschriften vom Forum Romanum. Altpreußisch: kein deutscher Dialekt, sondern Sprache die vom 14 – 17 Jhdt n Chr belegt ist. Im 17 jhdt ist es ausgestorben. Ältestes Zeugnis: Vokabular vom 14 Jhdt. Nur begrenzte Kenntnisse.

Slavische Sprachen: (in SW mit v geschrieben) Altkirchenslavisch: Altertümliche Form des Slawischen, als älteste Form. Seit 2 Hälfte des 9 Jhdt belegt und zunächst in eigenem Alphabet, das man als glagolitisch bezeichnet und dann im kyrillischen Alphabet. Kyrillisch ist Adjektiv zum Slawen-Apostel Kyrill, der um 900 die griechische Majustkenschrift adaptiert hat und Alphabet entwickelte. Glagotische geht auch auf griech zurück, allerdings nicht auf weidenschrift? Die Slavischen Sprachen teilt man in 3 Gruppen: Ost-, West- und Südslawisch: Ost: Russisch, Ukrainisch, Weißrussisch

West: Polnisch, Tschechisch, Slowakisch, Sorbisch (= Sprache, die heute nur mehr von einigen 10000 Menschen gesprochen wird in Deutschland, ehemaliger DDR. Seit 16 Jhdt n Chr belegt. Ein Teil der Sorben ist evangelisch geblieben, ein Teil wurde protestantisch. Heute ist es wie alle kleinen Sprachen extrem durch die Deutschen sprachen bedroht. Sorbisch ist eine eigene westslvische Sprache und sehr gefährdet) Süd: an Österreich angrenzent: Kroatisch, Slowenisch, Serbisch, Kroatisch (Früher: Serbokroatisch, aber serbisches ist in kyrillischer Schrift, das Kroatische in der… Die Kroaten, die von Rom aus angenommen, das westliche Alphabet, die anderen das griechische. Sprachen sind aber extrem ähnlich) Auf dem Balkan gibt es dann noch mit dem Mazedonischen und Bulgarischen weitere südslavische. Dazu kommen viele kleine Sprachen, Sprachreste vom Altertum bis heute. Was uns vor allem wichtig sein sollte und uns zu denken geben muss ist, dass die indogermanischen Sprachen aus ganz verschiedenen Zeitstufen stammen. Wir haben Sprachen mit verschiedener Überlieferung. Einige dieser Sprachen sind bereits im 2 Jt v Chr belegt, die älteste indogermanische Sprache ist das Hethische, aber auch dann mit dem mykenischen-griechischen in die Mitte des 2 Jt v Chr, Altindisch (Vedisch) ins 2 Jt v Ch. Manche dieser Sprachen sind über Jahrtausende hin belegt und es lassen sich die Entwicklujngen und Veränderungen verfolgen: Indische Sprachen, Griechisches, Italisches (mit Lateinischem).Andere indogermanische Sprachen sid nur über kurze Zeiträume belegt (wie Hethitisch, altpreußisch) Die verschiedenen Entwicklungsstufen und Überlieferungsräume sind eines der größten Probleme bei der Rekonstruktion der zugrunde liegenden Ausgangssprache. (Wie sehe unsere Vorstellung aus, wenn wir das Griechische nur vom 17 Jhdt kennen würden? Oder Vorstellunge, wenn wir nur modernes italienisch kennen würden) Überlieferungssituation ist entscheidend für die Beurteilung und Möglichkeiten der vergl SW. Die Rekonstruktion von Lauten ist am leichtesten zu bewerkstelligen. Dafür gibt es viele Beispiele. Schwieriiger wird es, eine vergl Morphologie der indo Sprachen zu entwickeln Sehr schrwirig auf Aussage der Wörter, denn die Wortwurzlen haben eine breite Bedeutung, sowdass es schwirig wird, die ursprüngliche Bedeutung festzumachen. Indogermanisches Etymologisches Wörterbuch von Julis Pokorny: aus 1959. 2 Bändiges Wörterbuch, das nach indogermanischen Wurzeln aufgebaut ist. (Standardwerk in Indogermanistik) Die Möglichkeiten der Rekonstruktion sind natürlich begrenzt. Das hängt mit der Überlieferungssituation der Einzelsprachen zusammen. Viele Wörter wurden viele Wörter in den einzelnen Sprachen aufgegeben und somit von älteren Sprachstufen nicht mehr wiederzugewinnen. Man muss natürlich auch bedenken, was die Möglichkeiten der Rekonstruktion betrifft, dass immer wieder neue Texte und Ausgrabungen gefunden werden und dass sich damit manche Rekonstruktionen modifizieren und in manchen Fällen es jetzt besser weiß. Ganz wichtig ist, dass man das rekonstruierte Indogermanisch nicht mit dem tatsächlich gesprochenen gleichsetzt, denn es ist eine Abstraktion. Das konkrete Indogermanisch war eine lebendige Sprache mit Dialekten und einer komplexen Ausgliederung. Es gab schon Entwiclungen aus denen einzelne Sprachzweige hervorgegangen sind. Wir dürfen nicht vergessen,d ass man mit Sicherheit schon das konkrete Indogermanisch eine Sakralsprache, eine Dichter- und Alltagssprache hatte. Diese Sprachschichten waren differenziert voneinander.

Das konkrete Indogermanisch war schon Produkt einer langen Entwicklung, die wir nicht mehr verfolgen können. Man kann zu keinem überzeugenden Ergebnis kommen. Es gibt Übereinstimmungen: taurus – Taurosgebirge, die Hohen Tauern gehen auf Indogeramnisches Wort für Stier Tauros zurück. Das hängt mit alten mediteranen Stierpulten zusammen. Es gibt Wort für „Horn“, hornu, hurn? - Übereinstimmungen. Kann kein Zufall sein. Wir müssen aber nicht von einer Urverwandtschaft semitischer und indogermanischer Sprachen ausgehen. Es gibt z.B. auch Relikte noch früherer Sprachstufen und Kategorisierungen: Interrogativpronomina im Deutschen: Wer? Was? Wir wissen, wann man wer verwendet und wann man was verwendet. Wir haben hier eine Zweiteilung, das ist die Frage nach belebt und unbelebt. In unseren Interrogativpronomina und in der Zweiteilung, die sonst nicht im D üblich ist, haben wir die Zweiteilung belebt und unbelebt, die in anderen Sprachen eine Rolle spielen. Diese Zweiteilung ist ein Relikt. Das zeigt, dass auch bis in die Gegenwart hinein, manche lang aufgegebene Aufteilungsprinzipien weitergehen Vom Beginn der vergl historischen SW hat man Aufforderung vertreten, dass die Sprache ein organisches Wesen sei. Man hat immer wieder mit Bildern von Pflanzen operiert: stämmen, Stämmen, Wurzeln, schwach und stark, - das sind romantische Vorstellungen, die bei den frühen SW des 19 Jhdt das Eigenleben der Sprache zum Ausdruck bringen sollten. Für die weitere Entwicklung spielt eine Vorstellung eine Rolle: dass die Sprache die Weltanschauung der Sprachträger bestimmt. Diesen Gedanken hat Wilhelm von Humboldt. 1836 hat er eine Abhandlung „Über die Kawi-Sprache auf der Insel Java nebst einer Einleitung über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluss auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechtes“ geschrieben. Hat eine prägende Sprache analysiert und wissenschaftlich dargestellt. Entscheidend daran ist die Einleitung zu diesem Buch. Berühmte Thesen von Sapir und Whorf = amerikanische Sprachwissenschaftler, die diese Theorie in den 1950ern zur SW dieser Zeit gemacht haben. Anregung findet sich bereits bei Humboldt. Man versuchte, die indogermanischen Sprachen in organischer Anschauung zu gliedern: Gruppen, die einander näher stehen und Problem der Auseinanderentwicklung aus der gemeinsamen Indogermanischen Sprache. Einer der wichtigsten SW auf diesem Gebiet: August Schleicher. Damals war man sehr überzeugt, das indogermanische bis zum letzten niedergewinnen zu können. Schleicher hat Äsopische Fabeln ins indogermanische übersetzt. Er hat sich am altindischen orientiert – „Schleichersche Fabeln“. Er war Prof in Prag und dann in Jena und hat die SW als Naturwissenschaft gesehen. In den 50/60 des 19 Jhdt. Er nahm an, dass sich die einzelnen indog Sprachen von gemeinsamen Ursprung aus sich auseindernentwickelt haben. (Auch bei Peter Ernst finden wir die Folien) Folien: indogermanische Ursprache. Auseinanderentwicklung zu verschiedenen Zeiten. Iranisch-indisch ist größere Nähe…. Wir haben es mit einem Modell zu tun, das die Abwanderung von Teilen der ursprünglich indogermanischen Sprecher als Muster nimmt: Es hätten sich immer wieder einzelne Gruppen

abgespalten und sich von der ursprünglichen Sprache entfernt, dass im Laufe der Zeit dann neue indogermanische Sprachen entstanden sind. Er verwendet auch Begriff „Tochtersprachen“, „Schwestersprachen“, „Sprachfamilien“ – Muster des Stammbaumes. Problem dieser schleicherschen Stammbaumtheorie (der Auseinanderentwicklung und Gliederung des indogermanischen) ist, dass die Ausgangssprache natürlich sehr homogen gewesen sein müsste. Das widerspricht heutigen Ansichten und Ansichten der Allgemeinen SW. Dann ist es Problem, die Nähe der einzelnen Gruppen zueinander festzumachen, denn man kommt zu verschiedenen Ergebnissen. Wenn man im Bereich Phonologie Verwandtschaft sucht, schaut es anders aus wie in Morphologie. Nähe oder Ferne ist nicht immer die selbe. Vor allem ist ein Kritikpunkt, dem man dem Modell vorwarf: Dass Schleicher mit Auseinanderentwicklung durch Abwanderung rechnet, aber mit keiner sekundären Beeinflussung. Es muss aber Querverbindungen gegeben haben, die die Sprachen auch beeinflusst haben. Dennoch hätten viele dieses Stammbaummodell für das adäquateste Modell hergenommen. Ausdrücklich gegen seinen Lehrer Schleicher hat sich sein Schüler Johannes Schmidt gewandt. Er hat das Modell des Stammbaums in Frage gestellt. Er war in Berlin und ist 1901 verstorben und er hat im Gegensatz zu Schleicher, der den Stammbaum als Muster nahm, die Welle als Muster herangezogen. 1872 Monografie über Verwandtschaftsverhältnisse der indog Sprachen: „Ich an die Stelle des Stammbaumes das Bild der Welle setzen, welche sich in konzentrischen und mit Entfernung vom Mittelpunkt immer schwächer werdend ausbreitet“. Das Muster dieses Bildes sind Steine, die dann Wellen in konzentrischen Kreisen und mit mehreren Innovationszentren überschneidende Kreise die Gemeinsamkeiten erkennen läst. Das ist ein interessantes Bild – das Bild von Innovationskernen und –zentren in mehr oder weniger großer Entfernung und das Bild von mehrfach möglichen Überschneidungen. Das ist Problem bei dieser Theorie der Welle: im Gegensatz zur Stammbaumtheorie ist die zeitliche Dimension nicht in Betracht, während der Stammbaum die zeitliche Entfaltung darstellt, stellt die Wellentheorie die räumliche Entfaltung dar. Beide Theorien können kein Raum-Zeit.Modell entwickeln Zwei weitere Theorien, von denen man in der SW gehört haben sollte: Entfaltungstheorie: meint, dass sich ohne erkennbaren Kontakt bestimmte sprachlichen Neuerungen unabhängig voneinander in nichtkontaktstehenden zeigen. Neuerungen entfalten sich in der Sprache ohne dass man an Übernahme und unmittelbaren Kontakt denken könnte. Otto Höfler hat diese Theorie in Zeitschriften veröffentlicht in Mitte der 50 Jahre im Hinblick auf die Zweite Lautverschiebung. Die Zweite Lautverschiebung tritt nicht nur im Raum des… auf, sondern dass sich auch in germanischen Sprachen die nicht in Kontakt mit den Stämmen, Sprachträgern, gestanden haben, die die 2. Lautverschiebung durchgeführt haben (nämlich Langobarden und Ostgermanischer Raum). Schwierig zu erklären: warum treten solche Erscheinungen auf, bei zwar verwandten aber nicht in Kontakt stehenden Sprachen auf? Antoine Meillet hat schon sehr früh, 1918 ein Prinzip der Sprachentwicklung darstellt, dass er als Prinzip der strukturellen Disponiertheit bezeichnet: aufgrund struktureller Gegebenheiten entfalte sich zu bestimmten Zeitpunkten bestimmte Veränderungen. In verwandten aber nicht mehr in Kontakt stehenden Sprachformen gibt es ähnliche strukturelle Gegebenheiten, z.B. Aussprache und Formbildung und dass zu einem gewissen Zeitpunkt diese Entwicklung bei Gruppen zum selben Ergebnis führt – Sprachphilosophische Sprache: Ist Sprache Natur, die sich entfaltet? (Lautgesetze)

Substrattheorie: eine Theorie, mit der wir im Zusammenhang mit der Entstehung des Germanischen zu tun haben. Sie ist von Hermann Hirt (1865 – 1936), der diese Theorie aufs Indogermanische übertrug. Substrat meint, dass Sprachen, die in andere Räume kommen dort mit den Sprechern jener Sprachen konfrontiert sind und es zu Vermischungen kommt und es auf die neu eingedrungen Sprachen einwirkt. (Iberisch ist durch das Lateinische überlagert worden. Ibero-romanisch, Spanisch hat ein Iberisches Substrat und genauso ist es in Gallien mit dem Französischen, dort wurde Gallisch/Festlandkeltisch gesprochen. Das Französische zeigt eine ganze Menge von Einheiten, die keltischer Herkunft sind und als keltischer Substrat angesehen werden müssen) Unser Deutsch hat zu einem Drittel des Wortschatzes Substrat, das nicht aus dem indogermanischen stammt. Beim Französischen ist das einprägsam: Zählsystem ist von den Kelten. Keltische Substratformen. In der Schweiz macht man das nicht. Superstrat legt sich darüber: Germanisches Superstrat. Das Romanische beträchtlich beeinflusst, dann aber die romanische Volkssprache angenommen. Indogermanische Sprachen in Großgruppen einteilen: Es ist schwierig die Nähe und Ferne der Indogermanischen Sprachen wissenschaftlich darzustellen. Die Überlieferungssituation ist diesbezüglich sehr ungünstig. Im 19 Jahrhundert einen Versuch, die Indogermania einzuteilen mit Hilfe des Zahlwortes für 100: Im Indogermanischen hieß 100 „kmtóm“ Halbkreis über dem K (palapares K – wie in Kirsche, Kind, Kirche, m ist ein silbentragender Nasal und dentaltenuis) Lateinisch: centum (K gesprochen), griech: „hekatón“, tocharischA: „känt“ – das ist ähnlich dem lateinischen, viele tausende km von der Appeninnenhalbinsel entfernt. Auch im Irischen haben wir ein „cét“, gotisch: „hunda“. Andere Gruppe, wo das Zahlwort sich viel stärker verändert hat: Arestisch (= altes ostiranisch): satam (zweites a ist ein Schwalaut = Laut, der zwischen a e o in der Mitte liegt. Ein Murmelvokal. Wir verwenden ihn in den Nebentonsilben. Zweites e steht für Murmellaut) Russisch: sto Persisch: sad Litausisch: sintas Sprachen haben sich auseinanderentwickelt. Man spricht von Kentum- und Satemsprachen. Eine Gruppe indogermanischer Sprachen, dazu gehört italisch, griechisch, keltisch, germanisch und zu den anderen gehört slawisch, inidsch, iranisch, armenisch als Vertreter der Satemsprachen. Das führt zur Vorstellung, dass diese einen die östlichen, die anderen die westlichen indogermanischen Sprachen sind und man diese Einteilung als Kürzel für die Westindogermanischen und Ostindogermanischen Sprachen verwendet. Hat es aber wirklich eine frühe Zweiteilung in West- und Ost gegeben? Das ist problematisch. Denn unter Kentumsprachen ist auch tocharisch, und das ist im weitesten im Osten. Wir haben hier keinesweigs diese klare Ost-West-Einteilung. Es gibt noch größere Probleme: das geht von einem einzigen palatalischen k aus. Die anderen bie denen das palatale k zu einem s geworden ist. Das ist ein einziges Morphem. Wenn man die Einteilung nach Phonemen sieht das anders aus. Überlegen, was aus dem lateinischen Kentum geworden ist: denn in romanischen Sprachen: Ital: cento, franz: cent, ciento – in keiner romanischen Sprachen mehr ein k sondern ein c.

Wenn wir von der Gegenwart her die romanischen Sprachen als Vertretung der Gruppe der italischen Sprache nehmen würden, hätten wir sie auf die Satemsprache zu stellen. ES gibt eine einzige romanische Frage, wo es erhalten geblieben ist: kentu. Ist die einzige unter romanischen Sporachen, die das k bis heute bewahrt hat. Das ist nur ein Teil des sardischen (logopägägisches Sardisch) Einteilungen sind abhängig vom Zeitpunkt der Einteilung. Vom Zeitpunkt an, ab welcher Stufe und sie sind sehr stark abhängig, welche Phänomene man vergleicht. Auf der Grundlage der Stammbaumtheorie hat man nach dem 19 Jhdt angenommen, dass die Sprecher, die indogerm gesprochen haben auch ein einheitliches Volk gewesen seien und dass aus diesem Volks einzelne Gruppen abgewandert seien und sich nicht vermischt hätten und auf diese Weise neue … entstanden seien. Diese These vertritt heute niemand mehr. Es war kein einheitliches Volk mit einer Sprache. Es muss sich um Verbände von verschiedenen Stämme gehandelt haben,deren Sprachen sich beträchtlich voneinander unterschieden haben,. Die Differenzierungen aufgewiesen haben sowie auch schon Stufungen. Sprache kann man nicht mit Volk gleichsetzen. Die Indogermanen lassen sich auch nicht archäologisch festmachen. 2 kulturelle Merkmale werden mit Indogermanen verbunden: Keramik: „Schnurkeramiker“. 2. Streitäxte, die man im Kampf verwendet hat, Streitaxtleuten. Man ist unter Archäologen der Ansicht, dass diese beiden indogermanisches gesprochen haben dürften. Es ist trotzdem noch nicht einfach zu sagen, woher die Indogermanen denn gekommen sind. Das war Problem der SW, das sie ungeheuer interessierte: Woher stammen die Indogermanen. In erster Hälfte des 20 Jhdt wirkte hier in Wien: Nicolai Trubetzkoy, 1939 er versuchte mit Hilfe von Sprachtypoligischen Methoden. Urheimat der Indogermanen. Er versuchte, die großen Nachbarsprachgruppen mit dem Typus des Indogermanischen zu vergleichen. Das indogermanische ist am ehesten noch mit den finno-ugrischen Sprachen und den semitischkaukasischen Vergleichbar. ER hat gedacht, dass die Indogermanen aus den Gebieten nördlich des schwarzen Meeres gekommen seien. Das ist aber natürlich genauso hypothetisch wie die andern Ansätze. Man hat auch versucht mithilfe der Pflanzengeographie versucht oder mithilfe von Tieren. Man ging davon aus: Wenn es ein gemeinsames Wortr für eine bestimmte Pflanze oder ein bestimmtes Tier bei den Indog gegeben hat, dann müssen sie dieses Tier und diesen Baum gekannt haben: Buche und Lachs. Wo ist Buche vorgekommen? Es muss ein indogermanisches Wort für die Buche gegeben haben und wenn die Indog die Buche gekannt haben, müssen sie aus einem Buchengebiet gekommen sein. Polenanalyse. Lachs gibt es im auch, dann müssen sie aus einem Gebiet gekommen sein, wo Lachse sind. Problem: diese Wörter bezeichnen nicht immer das selbe. Griech bezeichnet die Eiche und nicht die Buche. Lachs bezeichnet nicht nur Fisch, sondern allgemein den Fisch. Aufgrund der Unschärfe der Begriffe.

4. Einheit, 14.04.2010, Sprachgeschichte Letztes Mal: Das Indogermanisch, das wir aus der Rekonstruktion gewinnen können, kann nicht das gesprochene gewesen sein, sondern eine Abstraktion der Gemeinsamkeiten jener Sprache. Er versuchte zu zeigen, wie schwierig es ist, eine Vorstellung davon zu gewinnen, in welchem geografischen Raum das Indogermanische im 4 Jhdt vor Christus gesprochen worden ist. Ansätze der Sprachtypologie bzw. Tier und Pflanzengeografie. Damit lassen sich nur vage Verbindungen herstellen.

Urheimat: nördlich des schwarzen Meeres an der Donaumündung. Rekonstruierter Wortschatz des Idg: eine gewisse Vorstellung der zugrunde liegenden Kultur der Idg lässt sich gewinnen. Lebensgrundlage: Viehzucht, weil wir dazu viele Termini haben. Wolle, Kuh sind indogermanische Wörter, die vom indischen bis in die westlichen indog Sprachen erhalten geblieben sind. Haben auch bereits Pferde gezüchtet als Zugtiere für Streitwägen, also nicht inder Landwirtschaft. Terminologie für den Wagen: Rad, Achse sind idg Ausdrücke, die sich erhalten haben. Besonders wichtig: die Idg haben in Großfamilien gelebt, an deren Spitze ein Hausherr gestanden hat -_> patrelineare Gesellschaft. Die Hausfrau wurde als Herrin bezeichnet (domina) Die Idg waren Anhänger eine polytheistischen Religion (Vielgötterglaube) – im Altindischen dyaus pitá (= göttlicher Vater) -> Jupiter -> zeus pater. Ein Himmelsgott stand an Spitze Die Idg haben eine Dichtung hervorgebracht – ausgeprägte Literatursprache mündlicher Dichtungen. Waren Heldendichtungen, in denen Taten herausragender Krieger besungen wurden. Wir haben überall bis zum keltischen Heldenlieder. Das gemeinsame ist eine Ethik der Unterwerfung der Schwärcheren, eine Verherrlichung des Kampfes. Dementsprechend kann man sich die Idg kaum als friedlich vorstellen sondern aufgrund jenes Heldenepos mit kriegerischen Eroberungen rechnen. Diese haben sich in späteren Zeiten fortgesetzt (denn Völkerwanderung ist auch nur Expansionsbestrebung indogermanischer Stämme über Europa hinaus) Ind. Sprachgemeinschaft zerbrach: das ist schwer zu sagen, wann das war. Aber aus dem 2 Jt v Chr haben wir gesehen, dass es mit den frühen indischen indogermanische Einzelsprachen. Bemerkenswert: Indogermanen haben kein gemeinsames Wort mehr für Eisen gehabt. (Eisen, ferrum – lassen sich nicht auf ein gemeinsames Wort zurückführen). Dh dass der Zerfall vor jenem Zeitpunkt, bevor die Eisenverhüttung allgemein bekannt geworden ist. Aufgrund archiologischer Zeugnisse lässt sich sagen, dass im 16 Jhdt v Chr die Hethiter bereits Eisen geschmiedet haben. Im vorderen Orient ist die Eisenzeit ab 12Jhdt v Ch anzusetzen. Die Sprachgemeinschaft ist spätestens im 3 Jt v Chr aufgelöst worden – Abwanderung einzelner Gruppen.

Germanen: Gegen Ende des 2 Jt vor Chr. Lässt sich rund um die Ostsee eine einheitliche bronzezeitliche Kultur festmachen und zwar ist jene geprägt von einem ganz bestimmten Typus von Schwertern. Dänemark, Elbe: Griffzungenschwerter Megalithgräber sind genau in Südschweden, Dänische Inseln, Elbemündung Man nimmt an, dass die Griffzungenschwerter, dass sie von „Germanen“ produziert wurden und in selbem Gebiet auf Einwohner gestoßen sind, die durch das Aufstellen riesiger Steinsetzungen aufgetreten ist (teilweise in Bootsform angewendet) Man nimmt an, dass die eingewanderten Indogermanen sich im Laufe der Zeit mit der autotochtonen Bevölkerung vermischt haben – Verschmelzung von indogermanischsprechenden Einwanderern mit nicht-indogermanischen in diesem Gebiet wohnenden Trägern. Schnurkermaik, bestimmte Streitäxte, Megalithkultur Das selbe lässt sich auch in mythologischen Erzählungen in Reflexen erkennen.

Großsteinsetzungen waren typisch für die Bevölkerung, die bei der Einwanderung der Idg in diesem Ostseeraum gelebt hat. Es gibt auch in der germanischen Mythologie Reflexe, dass die Germanen aus Verschmelungsprozess hervorgegangen sind. Dieser Prozess war ca 1000 v Chr abgeschlossen. Ab diesem Zeitpunkt an kann man von Germanen sprechen. Indogermanen die eingewandert sind waren Träger einer patriarchalen Hirtengesellschaft. Die Ureinwohner waren in einem mutterrechtlich organisiert, waren Jäger und Fischer. Es gibt bei den Germanen zwei Göttergeschlechter (Edda): Asen und Wanen.= Götterfamilien Asen waren Götter des Krieges und der Herrschaft. Hauptgott war Kür? Oder Wodan Wanen waren Götter der Fruchtbarkeit, z.B. Freya Man nimmt an, dass der Kampf zwischen Asen und Wanen, der sich in der Edda in einigen Liedern wiederspiegelt, ein später Reflex zwischen den Göttern der eingewanderten Indogermanen und der autochtonen Bevölkerung waren. Es hat nach germanischer Mythologie nach diesem Krieg eine Verschmelzung der Götterfamilien stattgefunden (Heirat, Geiselnahme) = Reflexe des Prozesses der Einwanderung. Wir haben bei Snorri Sturluson (gestorben 1241, war größter Gelehrter des Mittelalters auf Island) und Saxo Grammaticus (hat dänische Geschichte verfasst. Die Asen seien einwandert aus Asien. Aber das ist mittelalterliche Spekulation) Reflexe dieser uralten Geschichte. Wichtig ist aber, dass man sich klarmacht als Germanist, dass etwa 1/3 unseres deutschen Wortschaftes nicht indogermanisch ist. Ein Drittel ist vorindogermanisches Substrat. Diese Dinge sind aber extrem umstritten. Jener Teil des Wortschatzes, der sich nicht auf das gemeinsame Indogermanische zurückführen lässt, stand .. Man nahm an, dass die eingewanderten Indogermanen keine Begriffe gehabt hätten, die sie von den Autochtonen übernommen haben. Das nimmt man heute nicht mehr an, weil Wortschatz so breit gestreut ist, dass man das nicht annehmen darf. Solche Wörter sind z.B. Wörter aus dem Bereich der Schifffahrt (Kiel, Mast, Segel, Haff, Ebbe haben keine indogermanische Wurzel). Bemerkenswerterweise sind unsere deutschen Bezeichnungen für die Himmelsrichtungen nicht indogermanisch. (Nord, West) Wichtig sind die Ausdrücke aus dem Bereich der Gesellschaft (Knecht, Adel) sind nicht indogermanischer Herkunft. Genauso aus dem Bereich des Krieges (Krieg, Friede, Schwert) sind Wörter, die nicht indogermanisch sind. Dazu kommen noch eine Reihe von Tierbezeichnungen (Karpfen, Aal, Bär), die nicht indogermanisch sind. Wortschatz umfasst elementare, zentrale Wörter des Alltagswortschatzes, die zum Grundbestand des dEutschen gehören. Die Bevölkerung war den Einwandern überlegen, denn man übernimmt nur Wörter, wenn die Wörter in der eigenen Kultur nicht vorhanden ist. Ausbreitung der Indogermanen im 1 Jt v Chr: Durch Anwachsen der Bevölkerung rückten sie immer weiter nach Norden vor. Wir müssen annehmen, dass mit dieser Ausbreitung der Germanen vpom Ostseeraum aus gleichzeitig eine Differenzierung der Sprache verbunden war und sich dabei immer mehr Dialekte herausgebildet haben. Historische Phonologie:

Es geht darum, das Lautsystem des Germanischen aufgrund seiner Indogermanischen Wurzeln zu verstehen und zu kennen. Bei Peter Ernst finden wir auf S 47 eine Überblicksdarstellung des Phonemsystems des Idg: Im Idg hat es im Bereich der Vokal sowohl Kurz- als auch Langvokale als auch Diphthonge gegeben. Umgedrehtes e = Schwaindogermanikum = dieser Schwalaut ist ein Vokal, der in der Mitte des gesamten Vokalsystems liegt. Dieses Phonem haben wir im Deutschen: unbetontes e in „machen“, „laufen“ Kurz- und Langdiphthonge: Langdiphthong spielen für das Germanische keine Rolle mehr. Diphthonge: die indogermanischen und germanischen D waren immer biphonematisch, dh es sind 2 Phoneme und beide konnten getrennt einem Lautgesetz unterworfen sein. Nasale: sonantische Nasale sind n und m wenn sie silbentragend geworden sind. Dazu kommen noch Varianten, wenn in einer akzentuierten Silbe der Vokal geschwunden ist. Aus m und n wurde dann ein silbentragendes m und n. Aufgrund ihrer Silbentragenden Qualität konnten sie die Funktion von… ersatzweise übernehmen. L und r – neben dem einfachen l und r gab es auch silbische, also sie konnten silbentragendend sein. Laryngale = Laryngale sind also Konsonanten, die die im Kehlkopf gebildet worden sind, die bezeichnet man mit h1, h2 und h3. Laryngaltheorie. Laryngale sind Laute, die es nicht mehr gibt, nirgendwo. Wir haben die nicht. Laryngale sind von der Larynx (= Kehlkopf) gebildet, dh Laute die im Kehlkopf mithilfe des Kehlkopfes gebildet werden soll. Saussure hat mit 20 Jahren diese Theorie entwickelt und nahm an, dass bestimmte qualitative Wexhselerscheinungen von Vokalen in idg Sprachen dadurch bedingt worden seien, dass diese Vokale mit Laryngalen standen. Verschwundene Kehlkopflaute, die auf die Vokale eine umfärbende Wirkung hatten. H1 e > e, h2 e>a, h3e>o Alternanz wäre erklärbar, weil Laryngale hier gestanden hätten. Alles ist an dieser Theorie hypothetisch. Es gibt indogermanisten, die sogar bis zu 10 Laryngale annehmen. Im allgemeinen hat sich aber durchgesetzt bei den Laryngalvertretern, dass man mit 3 Laryngalen rechnet. Laryngal3 dürfte ein stimmhafter Reibelaut gewesen sein. Entscheidend ist, dass die Laryngale es nicht mehr gibt. Die einzige indogermanische Sprache, die das noch wiederspiegelt ist das Hethitische. Es ist die Hauptstütze der Laryngaltheorie.

Konsonantismus: wir haben Labiale, Dentale, Palatale, Velare, Labiovelare: Wir unterteilen auch: Kirsche, Kirche, Kuchen – wo es artikuliert ist. Konsonanten: auffällig ist, dass palatal und velar Unterschieden wird. Im Deutschen ist es kein Phonem. Auf der anderen Seite gibt es aber viele Sprache, in denen Palatale und Velare distinktiv sind. Im Indogermanischen haben wir auch Labiovelare. Mediae aspirate: behauchte Medien. Gibt es nicht mehr, aber in manchen indischen Sprachen gibt es die noch – weiche behauchte Laute. Spirans: s – teilweise vom indogermanischen bis ins Neuhochdeutsche in manchen Positionen erhalten geblieben sind. Nasale: m, n

Das Indogermanische hat nicht nur ein relativ komplexes System an Verschlusslauten und Reibelauten. Das Indogermanische war eine extrem komplexe, komplizierte Sprache im Formenbau, seinem Aufbau usw. Es hat 3 Genera gehabt: maskulin, neotrum, feminin Aber kein selbstständiges Passiv beim Verb gegeben. Das ist eine Neuerung der Einzelsprachen. Es hat 8 Fälle gehabt: Vokativ, Ablativ, Instrumental, Lokativ. Reste vom Instrumental findet man bis ins Althochdeutsche: ze wiu = wozu, womit Im Indogermanischen haben wir auch nicht 2 Numeri: Singual, Plural, Dual (= Zweizahl). Es gibt nur mehr eine einzige germanische Sprache, die den Dual hat – das Gotische. Im Deutschen bzw bairisch-ö Dialekt haben wir noch Dualformen. „Es – eng – enga“ – alte Dualformen. Phänomen: indogermanisch-germanischer Ablaut. Das Ablautsystem des Indogermanischen und seine Fortwirkung und Instrumentalisierung im Germanischen. Wechsel von Vokalen bezeichnet man als Ablaut. Ablaut ist ein Begriff der aus der Frühzeit der Germanistik stammt und den schon Grimm in seiner Grammatik verwendet. Englisch: Apophony – Abtönung, Abstufung von Wortvokalen. Wir haben das in allen archaischen, indogermanischen Sprachen in etymologisch-verwandten Wörtern. Wir haben oftmals qualitative Veränderungen von Vokalen, daneben aber auch quantitative Veränderungen und wir können daraus eindeutig schließen, dass dieser Vokalwechsel aus indogermanischer Zeit stammen muss. Dass er auch auf einige wenige formale Möglichkeiten beschränkt war – das ist wichtig! Dieser Vokalwechsel wurde morphologisch genützt. Man hat ihn instrumentalisiert. Ursprünglich war er textbedingt?, später ist er grammatikalisiert worden. Altindisch: dort gab es Extremvokalismus. Die Unterschiede zwischen e und o waren im indischen schon aufgegeben. Das Indische zeigt schon nicht mehr die ursprünglichen alten Verhältnisse. Sehr deutlich ist der Ablaut im Griechischen und Lateinischen zu sehen. Griechisch: legó : Substantiv:logos. Das alte e wechselt hier mit kurzem o. Im Lateinischen sind diese Verhältnisse manchmal verdunkelt, in anderen zu sehen: Lat. Rego – régem – kurzes e wechselt mit dem langen e Tegó – toga – tégula Im deutschen haben wir die starken Verben, die diesen Wechsel in allen Formen zeigen: singen – sang – gesungen Aber auch bei Substantiven, Adjektiven: groß – grieß – grütze Das bedeutet, das man dieses Phänomen verstehen soll. Die ersten fünf Ablautreihen muss man sich so gut einprägen, dass man klar sieht, aus welchen Ablautreihen bestimmte Formen stammen. Ablaut ist qualitatives Phänomen A.) Qualitativer Ablaut: Wechsel zwischen e und o. E ist immer Ablautbasis. Alles ist auf das e bezogen und vom e her definiert. Abgetönungsstufe ist Fachterminus für den qualitativen Wechsel. E ist Vollstufe oder Grundstufe. O ist abgetönte Vollstufe oder abgetönte Grundstufe.

i e

u a

o

B.) Quantitativer Ablaut: Der zuerfällt in mehrere Möglichkeiten. Der quantitaive Ablaut kann in einer Dehnung oder Kürzung bestehen. a) Dehnung: e : é – also e im Verhältnis zu langem e. Ein schon abgedehntes o kann auch gedehnt werden zu langem ó. b) Kürzung: langes é wird gekürzt zu Murmelvokal schwalaut umgedrehtes e. Da haben wir eine Reduktion. Wenn kurzes e reduziert wird haben wir es mit einer Schwundstufe 0 zu tun Instrumentalisierung dieses Ablautes: S 119 – 123 bei Ernst. Er kommt erst in Zusammenhang mit den starken Verben darauf zu sprechen. Die Möglichkeiten des Ablautes wurden zuerst grammatikalisiert werden und dann instrumentalisiert. Es sind Ablautreihen zu beobachten. Der Ablaut wurde in verschiedener Konstellation instrumentalisiert. Man bezeichnet je nachdem, was auf die Basis folgt die Konstellation als Ablautreihe. I. II. III. IV. V.

e als Basis + Halbvokal i + Konsonant e + Halbvokal u + Konsonant e + Nasal/Liquid + Konsonant Wenn sich in einem Wort in der Vollstufe ein e + Nasal/Liquid zeigt: e + Nasal/Liquid E + Konsonant. Dieser Konsonant muss was anderes sein als ein Nasal oder Liquid

Dieses e konnte in den verschiedendsten Formen auftreten: gedehnt, oder abgetönt als o oder schwinden. Dann ist jene Notwendigkeit eingetreten, dass der Nasal oder der Liquid die Silbe tragen musste. Wenn wir uns die starken Verben ansehen wollen ist zu bedenken, dass ein starkes Verbum im Deutschen eindeutig durch 4 Formen klar definiert werden kann: Präsens, Infinitiv, Präteritum 1, Präteritum I und … - man spricht von den Averbostufen. Das ist eine Kombination bestimmter Bildungsstufen des Ablautes mit bestimmter Funktion. 1.) 2.) 3.) 4.)

alle Präsensformen stammen aus der ersten Averbostufen und Infinitiv. Hat immer e. Präteritum Singular, im westgermanischen nur 1 und 3. Person) Präteritum Plural Partizip Präteriti

Wenn wir diese Kombination von Ablautreihen und Averbostufen ansehen: Beispiel für die 1. Ablautreihe: 1. A v e+i+K ind* réidhonon mhd: rîten nhd ich reite I.

2. A av o+i+K roidh-a reit ich ritt

3. A S i+K ridh+mé riten ritten

4. A s I+K ridhonós geriten geritten

Dritte und vierte Adverbostufe waren hinten betont, die erste und zweite vorne. Averbo ist eine bestimmte Funktionsbeschreibung eines Verbums, also jene Bildungsstufe, die zur Bildung von Verbstufen herangezogen wurde.

Sprachgeschichte, 5. Einheit

I. Ablaut

1 Averbostufe 2.A 3.A 4. A Vollstufe abgetönte Vollstufe Schwundstufe Réidhi-onom róidha-a ridh-mé ridh-onós rîten reit riten geriten

II.

Vollstufe abgetönte Vollstufe bhéugh-onom bhóugh-a bhugh-mé biegen bouc bugen gebogen

III.

Vollstufe abgetönte Vollstufe bhéndh-onom bhóndh-a binden bant

IV. Vollstufe ném-onom nemen

Schwundstufe bhugh-onós

Schwundstufe

Schwundstufe

Schwundstufe Schwundstufe bhndh-me (silbentragendes n) bhndh-onós wir bunden gebunden

abgetönte Vollstufe nom a nam

Dehnstufe nèm(m)é nâmen

V. Vollstufe abgetönte Vollstufe Ghébh-onom ghóbh-a Geben gap

Dehnstufe ghèbh-mé gâben

Schwundstufe nm-onós ge/nomen Vollstufe gebh-onós gegeben

VI und VII sind jünger, während hier am Übergang indogermanisch-germanisch. VI. a/o á/ó á/ó a/o Aus jedem kurzen o ist im germanischen ein kurzes a entstanden. Germanisch a ó ó a Mhd. Tragen ich truoc wir truogen getragen VII. hier bleibt vieles rätselhaft. Hat im Präteritum immer einen Diphthong 2. ie 3. ie ei ie ie ei hei3en hie3 hie3en gehei3en raten riet rieten geraten halten hielt hielt gehalten Diese siebte Ablautreihe ist ein Rätsel. Es ist eine Ablautreihe, die sich erst sehr spät in germanischer Zeit ausgebildet hat. Z.B: im Gotischen haben wir das selbe Wort noch in einer ganz anderen Weise: Got. Haitan hehait hehaitum haitans Präteritum ist hier mit einer Reduplikation gebildet im Gotischen.

Die Veränderungen des Germanischen im Bereich des Vokalismus und Konsonantismus Vokalismus: da ist im Übergang vom indogermanischen zum germanischen nicht so viel passiert: Indg. a, o und Schwalaut a sind zusammengefallen zu kurzem a: jedes kurze indogermanische a ist im germanischen erhalten geblieben. Jeder Schalaut und jedes kurze o wurden zu einem kurzem a. Das System war asymmetrisch und solche tendieren immer dazu wieder ausgeglichen zu werden. Beispiele: indg. agr-o -> Acker indg. lóngh-os, lat. Longus, nhd: lang Ager Indg. okt – octo acht Schwalaut: patèr lat pater, dt. Vater Veränderung bei den Langvokalen: á, ó sind im Germanischen zusammengefallen zu langem ó. System: í ú É ó ´ war inkomplett. Bhràter wurde im Lateinischen zu frater, germanisch: bró(„th“)at und im Gothischen als bró„th“ar belegt. Diese Veränderungen des Kurzvokals treten auch bei den Diphthongen auf. Diphonge wurden biphonematisch behandelt – jedes Phonem konnte andere Entwicklung nehmen. Aus dem indgh Diphong ei wurde immer ein langes í im germanischen.  Diese Lautgesetze nennt man „spontane Lautegesetze“, d.h. diese lautgesetze sind in jeder Position unabhängig von der lautlichen Umgebung eingetreten, also sie finden sich in allen Positionen ohne dass die Umgebung irgendeine Rolle gespielt hätten. Sprossvokale (S 66): m > um n > un l > ul r > ur gibt es als silbentragend. Plnos wird im germanischen zu full 3. Ablautreihe: bhndhonos > bunt/anaz mr/to/m > mur“th“a (tot, töten, mörder) KONSONANTISMUS:

Erste oder Germanische Lautverschiebung ist die wichtigste und bedeutendste Veränderung beim Indogermanischen zum germanischen. „Lautverschiebung“- Begriff stammt noch von Grimm. Die Ursache, dass ein Konsonantensystem so stark verändert worden ist, ist: System, dass den Ausgangspunkt gebildet hat: Tenues Medien Mediae aspiratae

Labiale p b Dentale t d Velare k g Labiovelare ku (“sprich qu“ ) Einziger Reibelaut: s

bh dh gh gu

guh

Das System ist extrem einseitig. Passiert muss sie schon am Anfang der germanischen Sprachentwicklung sein, denn alles beruht darauf. Es hat immer wieder Versuche gegeben, den Zeitraum einzugrenzen. Da spielte ein Wort eine Rolle: „kannabis“ von den Griechen aus nördlichen Gebieten von den Shythen übernommen. Die Griechen haben dafür einen Beleg bei Herodot. Haben Schwitzzelte aus Leder gebaut und mit Hanf Aufgüsse gemacht. Im Germanischen: Xanap (mit Reibelaut am Anfang) > Hanf. Hier war erste Lautverschiebung noch wirksam. Auf der anderen Seite gibt es Lehnwörter aus dem Lateinischen aus frühen Kontakten von Germanen mit Römern und diese Lehnwörter zeigen keine Lautverschiebung. Die sind so ins Germanische übernommen worden, das bedeutet, dass sie im 2. Jhdt v Chr nicht mehr wirksam war. Eine Verschiebung bei allen drei Reihen ist eingetreten. Das p wurde zu f, t wurde zu stimmlosen Reibelaut „th“, k wurde zu X „chi“, ku wurde zu Xu, b wurde zu p, d zu t, g zu k, gu zu ku. Hier zu homorganen Verschlusslauten. Zuerst verschuben sich die Tenuen, dann die Medien. Die neuen Tenuen, die zu Medien wurden, wurden nicht mehr neu verschoben. Die Mediae aspiratae wurden zu stimmhaften Reibelauten: Bh wurde zu bDt wurde zu dGh zu gGuh zu g-u. Sind dann erst im Westgermanischen zu Medien geworden. Wir haben hier drei große Veränderungen und eine Ergänzung des nun verschwundenen Bestandes. Indg. pisk/os, germ. Fiskaz, lat. piscis Indo treies, germ. „th“rìz, lat. Tres Indg. Krn- , germ. Xurn/az, lat. Cornu, dt. Horn Kuod > Xuat , lat. quod, dt. was Medien Labiale: b>p idg stàb, germ stáp(an) Dentale: d>t idg. Edonom > etana(m), lat. Edo, dt. essen, got. itan Velare: g>k idg. Iug > iuk, lat. Iugum, dt. Joch Labiovelare: gu > ku idg. guóu > kuo, dt. Kuh

Mediae aspiratae Bh > bDh > dGh > g Ausnahmen:

bhendh/onom > b-end-anam ghostis > gast/iz, lat. hostis ist der Feind.

-die erste Lautverschiebung trat NICHT ein bei Kombinationen von sp, st, sk: wenn ein Reibelaut s vorangegangen ist, dann ist eine indogermanische Konsonantenkombination im Germanischen nicht verschoben worden. Althochdeutsch: spíwan: ausspeien, lat: spuere – wir haben sp Genauso beim st: ahd: ist – lat. est Ahd: fisk, lat: piscis, erst später wurde es zu „sch“. -

Fälle, wo nur erstes Phonem verschoben wurden ist aus lautlichen Gründen. pt > ft, z.B. lat. sciptum, alth: skrift. kt > Xt : lat. noctem, althochdeutsch: naht (hat entspicht einem Xt)

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