Myanmar am Scheideweg KOFF Newsletter Nr. 142, November 2015

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Sozialwissenschaften
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KOFF Newsletter Nr. 142, November 2015

Myanmar am Scheideweg

KOFF NEWSLETTER NR. 142 - november 2015: Myanmar am Scheideweg

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Editorial Am 15. Oktober unterzeichneten acht Anführer bewaffneter ethnischer Gruppen in Myanmar eine Waffenstillstandsvereinbarung mit der Regierung. Auch wenn diese Vereinbarung nach zwei Jahren intensiver Verhandlungen als historisch angesehen werden kann, stellt sie auch einen gewissen Misserfolg für den Präsidenten U Thein Sein dar, da dieser eigentlich eine landesweit geltende Waffenstillstandsvereinbarung mit allen bewaffneten ethnischen Gruppen vor den Parlamentswahlen am 8. November anstrebte. Die Wahlen an sich sind auch von enormer Bedeutung für Myanmar, stellen sie doch eine wichtige Etappe auf dem Weg zum politischen, sozialen und wirtschaftlichen Übergang des Landes dar. Zudem sind es die ersten Wahlen seit der Unabhängigkeit im Jahr 1948, die als transparent und inklusiv gewertet werden können. Diese eng miteinander verbundenen Ereignisse werden die Zukunft Myanmars auf Dauer prägen. Gleichzeitig stellen sie das Land vor grosse Herausforderungen. Diese Ausgabe zeigt die wichtigsten Herausforderungen der internationalen Gemeinschaft in diesem Kontext auf und präsentiert zahlreiche Aktionen und Projekte der Bundesverwaltung und zivilgesellschaftlicher AkteurInnen aus der Schweiz, die sich dessen annehmen. Marie Seidel Redakteurin

Inhalt SCHWERPUNKT >> Myanmar: Bedeutende Entscheidungen in Sichtweite

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dossier >> Wie sollen Debatten über Föderalismus in Myanmar geführt werden?

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>> Frieden, Zivilgesellschaft und Wirkungsorientierung in Myanmar

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>> Die Arbeit von Geneva Call mit bewaffneten nichtstaatlichen Akteuren in Myanmar

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>> Der Beitrag von DCAF zur Polizeireform in Myanmar

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>> Bürgernahe Gouvernanz und Frieden in Myanmar

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>> Mit Schweinezucht einen Beitrag zum Frieden leisten

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>> Wie die Schweiz den Wahlprozess unterstützt

aktuelles >> Prävention als zukünftiges Kernthema der Friedensförderung

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>> Noyau de Paix und swisspeace initiieren gemeinsamen Lernprozess

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>> Kurs „Fragility, Conflict & Statebuilding“

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>> Internationale Partnerorganisationen

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PUBLIKATIONEN >> Ein landesweiter Waffenstillstand in Myanmar weiterhin in der Schwebe

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>> Stimmen aus dem Friedensprozess in Myanmar

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WEBTIPP >> Informationsplattform zu Myanmar und Südostasien

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AGENDA >> Bevorstehende Veranstaltungen

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Herausgeber: Kompetenzzentrum Friedensförderung KOFF Sonnenbergstrasse 17 CH - 3000 Bern 7 Tel: +41 (0)31 330 12 12 www.koff.ch

KOFF Kompetenzzentrum Friedensförderung Centre pour la promotion de la paix Centre for Peacebuilding

SCHWERPUNKT

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Myanmar: Bedeutende Entscheidungen in Sichtweite Nach über zwei Jahren intensiver Verhandlungen unterzeichneten die Regierung von Myanmar und acht Mitglieder eines Bündnisses aus 15 bewaffneten ethnischen Gruppen am 15. Oktober 2015 eine historische Waffenstillstandsvereinbarung. Da mehrere Schlüsselgruppen eine Unterzeichnung der Vereinbarung inmitten andauernder Kämpfe in den Grenzgebieten des Landes jedoch ablehnen, ist die Waffenstillstandsvereinbarung nicht so „landesweit“, wie die Gesprächspartner gehofft hatten. Die Unterzeichnung erfolgt nur Wochen vor dem Urnengang für ein weiteres historisches Ereignis in Myanmar: die Parlamentswahlen. Die Ergebnisse des Friedensprozesses und der Wahlen sind untrennbar miteinander verbunden. Im November schaut die ganze Welt nach Myanmar – noch nie stand so viel auf dem Spiel.

swisspeace Julia Federer Programme Officer, Mediation Link Aktivitäten von swisspeace in Myanmar

Die Unterzeichnung einer landesweiten Waffenstillstandsvereinbarung (NCA) zwischen der Regierung von Myanmar und VertreterInnen des Koordinationsteams Landesweiter Waffenstillstand (NCCT) könnte einen jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt praktisch beenden und den Prozess hin zum politischen Dialog einleiten. Der NCA-Prozess begann 2011 mit dem formellen Friedensaufruf des Präsidenten U Thein Sein an alle bewaffneten ethnischen Gruppen und durchlief seither rund ein halbes Dutzend Gesprächsrunden. Reale Aussichten auf eine Unterzeichnung der Vereinbarung noch vor den Wahlen trübten sich jedoch, als in der Region Kokang, im nördlichen Shan-Staat und im Kachin-Staat erneut Kämpfe aufflammten. Aus der jüngsten Sackgasse bezüglich der Frage, wer die Vereinbarung inmitten andauernder Kämpfe überhaupt unterzeichnen dürfe, fand man trotz intensiver Verhandlungen in den letzten Wochen vor den Wahlen kaum wieder heraus: Nach einem Gipfeltreffen der Anführer stimmten nur acht Gruppen einer Unterzeichnung zu. Mitten in des sich schnell wandelnden Friedensprozesses in Myanmar gehen registrierte WählerInnen am 8. November 2015 für 91 Parteien und 300 KandidatInnen an die Urne. Das aktuelle politische Klima ist verglichen mit den Wahlen 2010 und 2012 eindeutig ein anderes. Trotz vieler Herausforderungen ist der Wahlprozess transparenter und inklusiver geworden. Obwohl Aung San Suu Kyi verfassungsrechtlich nicht Präsidentin werden kann, führt sie mit der Nationalen Liga für Demokratie (NLD), der landesweit populären Oppositionspartei, eine stärkere Kampagne als damals, als sie noch unter Hausarrest stand. Allerdings erwartet man von der NLD keinen Erdrutschsieg wie in den vergangenen Wahlen. Die Zeichen deuten eher auf einen Stimmen- und Sitzgewinn für ethnische Parteien hin, was diesen im Vergleich zu früher ein stärkeres politisches Mitspracherecht geben würde. Doch diese Wahl spielt sich nicht nur auf den Wahlplattformen ab. Die politische Landschaft in Myanmar wird von Ethnizität und Religion beherrscht. Ultra-nationalistische Buddhistengruppen wie die Ma Ba Tha gewinnen auch in der Wahlpolitik zunehmend an Einfluss. Ma Ba Tha hat grosse Zusammenkünfte organisiert und Unterlagen verteilt, die als unverhohlenen Angriff gegen die NLD gewertet werden können. Ohne klare Wahlregeln, die solche Aktivitäten verbieten, und ohne erkennbares Einschreiten der Regierung könnte das die Wahlergebnisse entscheidend beeinflussen. Streitfragen über Rasse und Religion zwischen Muslimen und Buddhisten konkretisierten sich in kommunaler Gewalt und die ernsthafte politische Lage im Rakhaing-Staat könnte den demokratischen Übergang des Landes zusätzlich schwächen. Die Ergebnisse des landesweiten Waffenstillstandsprozesses und der Wahlen sind untrennbar miteinander verbunden. Konkret bedeutet das Fehlen eines wirklich landesweiten Waffenstillstands, dass die Kämpfe in den Grenzgebieten weitergehen und somit das Wählen erschweren könnten. Im Hinblick auf die Zeit nach den Wahlen bleibt unklar, wie der Friedensprozess weitergehen wird. Nach der unvermeidlichen Umbesetzung der politischen Ämter wird ein Wechsel von Verhandlungspartnern und ihren Befürwortern stattfinden, was auch dazu führen wird, dass das Vertrauen zwischen den AkteurInnen neu aufgebaut werden muss. Dabei wird der Prozess klar an Schwung verlieren, denn bis er weitergehen kann,

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4 werden nach den Wahlen viele Monate vergehen. Durch die Folgen des unklaren Status der landesweiten Waffenstillstandsvereinbarung bleibt auch die Unsicherheit über den politischen Dialogprozess, der nach der Unterzeichnung der Vereinbarung eingeleitet werden muss, bestehen. Die Unterzeichnung der Vereinbarung und die Wahlergebnisse gelten für viele nationale und internationale AkteurInnen trotz dieser Unsicherheiten als potentielle Wendepunkte in der Geschichte des Landes. Tatsächlich können diese zwei Ereignisse nach über 50 Jahren des bewaffneten Konflikts und der Militärherrschaft die ungewöhnlichen und komplexen Übergänge, die Myanmar die letzten fünf Jahre durchgemacht hat, institutionalisieren. Dadurch geraten die an den Prozessen beteiligten AkteurInnen jedoch unter enormen Druck: Sie müssen diese Prozesse voranbringen und neue Phasen initialisieren (à la politische Dialoge und demokratische Gouvernanz); sie müssen den Ruf von Myanmar im Ausland als früherer Schurkenstaat, der sich der internationalen Gemeinschaft anschliesst, wahren; und sie müssen – einfach gesagt – eine friedliche und blühende Zukunft schaffen. Obwohl der Friedensprozess von lokalen AkteurInnen lanciert und gesteuert wurde (es gibt keine Drittpartei als internationale Vermittlerin im Friedensprozess), hat der Zustrom von internationalen Friedensfördernden, die den lokalen AkteurInnen Unterstützung und Beratung anbieten, zu diesem Druck beigetragen. Zu diesem kritischen Zeitpunkt sollten internationale AkteurInnen die Lage reflektieren und sicherstellen, dass trotz ihrer Anwesenheit und ungeachtet der Folgen die lokalen AkteurInnen weiterhin am Steuer dieses Prozesses sitzen. Das aussergewöhnliche Tempo, mit dem die Übergänge von einer Militär- zu einer Zivilregierung und von bewaffnetem Konflikt zu Frieden stattfinden, steigert den Druck zusätzlich. Internationale AkteurInnen sollten berücksichtigen, dass viele tiefgreifende Missstände auch mit einer Waffenstillstandsvereinbarung nicht angegangen werden und dass Schlüsselprobleme noch nicht in der Vereinbarung inbegriffen sind. Bis hin zur Umsetzung und zum politischen Dialog ist es ein langer Weg. Auch wenn die Durchführung und das Ergebnis der Wahlen den Übergang zu einer Zivilherrschaft weiterbringen, bleibt schwierig vorauszusehen, wie es der neuen Regierung ergehen wird. swisspeace unterstützt FriedensakteurInnen und zivilgesellschaftliche Organisationen in Myanmar durch angewandte Forschung, Trainings und weitere Aktivitäten mit dem Ziel, dass Einheimische am Steuer bleiben. Dieser „Light Footprint“Ansatz beinhaltet, dass swisspeace zu spezifischen Themen wie „Wirtschaft und Frieden“ und „Monitoring und Evaluation“ ExpertInnen sekundiert und auf Anfrage von Partnerorganisationen Mediationstätigkeiten anbietet. Ebenfalls werden bei swisspeace zwei Dissertationsprojekte durchgeführt, welche die gegenwärtigen Übergänge in Myanmar untersuchen.

dossier

Wie sollen Debatten über Föderalismus in Myanmar geführt werden? swisspeace Andrea Iff Head, Business & Peace Ximpulse Nicole Töpperwien Expert Consultant

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In den Debatten und Reformprozessen von Ländern, welche die Einführung des Föderalismus zur Berücksichtigung regionaler oder ethnischer Diversität in Betracht ziehen, gilt die Schweiz als relevantes Beispiel. In Myanmar ist eine föderale Regierungsform bereits seit der Unabhängigkeit des Landes von Grossbritannien 1948 Teil der Agenda. Obwohl Föderalismus zweifellos manchmal positive Langzeitwirkungen auf Frieden und Stabilität haben kann, gibt es auch Belege dafür, dass Föderalismus – oder bereits die Debatte über die Einführung von Föderalismus

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5 Links swisspeace Ximpulse

– je nach Kontext, politischer Dynamik und föderaler Gestaltung Schaden anrichten, Spaltungen vertiefen, zu Polarisierung führen und sogar einen neuen Konflikt auslösen kann. Deshalb sollten Debatten über Föderalismus nicht unterschätzt werden. Die Abteilung Menschliche Sicherheit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat Ximpulse und swisspeace mit einem Bericht über die bestmögliche Führung von Debatten über Föderalismus beauftragt (Veröffentlichung Ende 2015). Darin werden Fragen behandelt, die auch in Myanmar aktuell sind. Erstens: Wie sollen Debatten über die Frage nach der Einführung von Föderalismus geführt und kompromisslose Debatten vermieden werden? Föderalismus als mögliches Reformprogramm wird fast nie von allen unterstützt. Es gibt verschiedene Gründe für oder gegen Föderalismus, die meist Kostenfragen sowie Auswirkungen auf die Entwicklung, Demokratisierung und Einheit des Landes umfassen. Zweitens: Wie soll ein Dialog über Föderalismus oder andere Möglichkeiten zur Devolution aussehen, was sagen uns ähnliche Erfahrungen über die Sequenzierung von Debatten und wie werden mögliche Pattsituationen vermieden? Debatten über die Einführung von Föderalismus und jene über die Art des Föderalismus laufen parallel und sind eng verflochten. Auch wenn offiziell zugunsten des Föderalismus entschieden wurde, kann die Debatte wieder zu einer kompromisslosen Debatte über Föderalismus im Allgemeinen oder einen spezifischen Aspekt des Föderalismus übergehen. Drittens: Welche Belange sind in der Debatte über Föderalismus entscheidend? Neben einer Vielzahl an quasi-föderalen Abkommen gibt es verschiedene Erfahrungen mit Föderalismus, die unterschiedliche institutionelle und prozessbezogene Alternativen aufweisen. Föderalismus setzt eine Machtteilung zwischen mindestens zwei Regierungsebenen oder -sphären voraus, lässt aber auch viel Spielraum für einzigartige Systeme – auch in Myanmar.

Frieden, Zivilgesellschaft und Wirkungsorientierung in Myanmar swisspeace Stefan Bächtold Programme Officer, Analysis & Impact Links Stefan Bächtold. The rise of an anti-politics machinery: peace, civil society and the focus on results in Myanmar, Third World Quarterly, DOI. 2015 Aktivitäten von swisspeace in Myanmar

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Nur wenige Entwicklungsländer haben in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit erhalten wie Myanmar. Nachdem die frühere Militärführung die Macht formell an eine Zivilregierung übergeben hatte, schlug diese einen ehrgeizigen Reformkurs ein: Stärkung der Demokratie und Förderung von Wirtschaftswachstum, Entwicklung und Frieden mit den diversen bewaffneten Gruppen. Im aktuellen „Goldrausch“ spricht der vorherrschende Diskurs über die Situation in Myanmar von fehlenden Kapazitäten, schwachen Institutionen und einer unterentwickelten Zivilgesellschaft. Sowohl die Regierung als auch die internationalen Organisationen rufen zu einem ordnungsgemäss „gemanagten“ Übergangsprozess auf, in dem alle Akteure ein gemeinsames, unumstrittenes Ziel anstreben. Wenn man die komplexe Situation in Myanmar betrachtet, deutet alles auf einen schwerlich vorhersehbaren Prozess mit Phasen des Fortschritts, aber auch des Stillstands und der dynamischen Veränderungen hin. Wie also kann der aktuelle Diskurs meist von einer kontrollierbaren, schrittweisen und unumstrittenen Transition sprechen? Im Rahmen meines Dissertationsprojekts habe ich die Diskurse verschiedener AkteurInnen in Myanmar und der internationalen Entwicklungshilfe- und Friedensarchitektur analysiert. Die Strukturen letzterer erfuhren durch die „Wirkungsorientierung“ eine zunehmende Technokratisierung und Managerialisierung. Diskurse zu Entwicklungshilfe oder Friedensförderung formen zunehmend ein Umfeld, in dem eine schrittweise Reform und Stabilität Priorität gegenüber tiefgreifenderen, abrupten gesellschaftlichen Veränderung gegeben wird. In diesem Umfeld werden Entwicklung und Frieden entpolitisiert und die politischen Prozesse werden an

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6 „Experten“ delegiert, um die Prozesse gesellschaftlichen Wandels „effizienter“ zu machen. In Myanmar wird ein diskursives Bündnis zwischen der Regierung und internationalen AkteurInnen als „zuständig“ für die Herbeiführung von Entwicklung und Frieden erklärt. In diesem Prozess laufen aber andere, nicht-institutionalisierte AkteurInnen Gefahr, dass ihre Stimme untergeht. Die Zukunft wird zeigen, ob dieser effiziente, aber auch streng strukturierte und kontrollierte Übergang die Erwartungen der Bevölkerung in Myanmar erfüllen kann – oder ob sie sich einen tiefgreifenderen Wandel der Machtstruktur ihres Landes wünscht.

Die Arbeit von Geneva Call mit bewaffneten nichtstaatlichen Akteuren in Myanmar Geneva Call Chris Rush Programme Manager for Asia

Link Aktivitäten von Geneva Call in Myanmar

Geneva Call ist seit 2006 in Myanmar aktiv und setzt sich dafür ein, dass bewaffnete nichtstaatliche Akteure (BNSA) die internationalen humanitären Normen respektieren. Das Programm ging also dem aktuellen Friedensprozess voraus. Da sich Geneva Call entscheidenden humanitären Problemen widmet, die in bewaffneten Konflikten aufkommen und bei einem Waffenstillstand kaum wieder verschwinden, hallt seine Arbeit sowohl in Konflikt- als auch Übergangszeiten nach und wird dabei den sich wandelnden Umständen sorgfältig angepasst. Anfangs fokussierte sich Geneva Call auf den Kampf gegen den Gebrauch von Personenminen und deren Folgen für die lokale Bevölkerung. Dank des aktuellen Friedensprozesses ist neuer Raum entstanden für umfangreichere Massnahmen gegen Minen, wie etwa Opferhilfe und Schulungen zu den Gefahren durch Minen. Bislang gibt es aber noch keine systematische Minenräumung. Mehrere BNSA haben mit Geneva Call Vereinbarungen zum Verbot von Personenminen getroffen, allerdings meist den Gebrauch noch nicht verboten – so auch die Regierung von Myanmar. Die landesweite Waffenstillstandsvereinbarung, die zumindest von einigen BNSA unterzeichnet wurde, dürfte neuen Raum für die Massnahmenerweiterung gegen Minen schaffen. Bei ihrer Advocacy-Arbeit zu diesem Thema arbeitet Geneva Call eng mit diversen Interessensgruppen zusammen. In den letzten Jahren hat Geneva Call den Fokus auf zusätzliche humanitäre Themen erweitert, darunter Kinder in bewaffneten Konflikten, sexuelle Gewalt und Geschlechterdiskriminierung. Fünf BNSA haben sich durch die Arbeit mit Geneva Call unter anderem für ein Verbot der Rekrutierung von Kindern und deren Einsatz in Kampfhandlungen verpflichtet. Bei der Umsetzung und Überwachung dieser Verpflichtungen kooperiert Geneva Call sowohl mit den BNSA als auch mit anderen Interessensgruppen. Gleichzeitig werden ähnliche Zusagen anderer BNSA angestrebt. Geneva Call arbeitet zudem mit zwei BNSA, die sich für das Verbot sexueller Gewalt und das Beenden von Geschlechterdiskriminierung verpflichteten, an Genderfragen und stellte kürzlich mit weiteren BNSA Kontakt her. Wie bei all ihren Aktivitäten stimmt sich die Organisation auch bei ihrem Engagement im Genderbereich mit anderen Interessensgruppen ab, insbesondere mit lokalen Organisationen.

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Der Beitrag von DCAF zur Polizeireform in Myanmar DCAF Albrecht Schnabel Senior Fellow

DCAF hat sich die letzten zwei Jahre an den Bemühungen der Europäischen Union zur Unterstützung der Polizeireform in Myanmar beteiligt. Präsident U Thein Sein und die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Rechtsstaatlichkeit, Aung San Suu Kyi, haben die Reform gefordert, damit die Polizei sofortige Hilfe bei der Erreichung internationaler Polizeistandards und der Achtung der Menschenrechte sowie fundamentaler Freiheiten erhält. Nach ausführlichen Gesprächen vor Ort lancierte die EU im September 2013 ein zweijähriges Projekt mit dem Titel „Support to Reform of the Myanmar Police Force (MPF) in the Areas of Community Policing and Crowd Management“. DCAF trug zum Projekt bei, indem es seine Kompetenz in Gouvernanz- und Rechenschaftsfragen zur Verfügung stellte. Die Bemühungen von DCAF betrafen drei Bereiche: Hilfe für die MPF bei der Entwicklung einer neuen Polizeivision und Konfrontation der MPF mit Polizeipraktiken anderer Länder mittels Studienbesuche in Europa und Südostasien; Unterstützung der MPF bei der Prüfung des rechtlichen Rahmens ihrer Arbeit und der Entwicklung neuer Leitfäden; und Verstärkung der Rechenschaftspflicht der MPF gegenüber dem Parlament. Ein ständiges Personalmitglied in Myanmar, die MitarbeiterInnen in Genf sowie externe ExpertInnen aus Europa und Südostasien waren oft gemeinsam mit der MPF, dem Parlament und verschiedenen Interessensgruppen vor Ort aktiv. Das Projekt ermöglichte eine echte Veränderung: Die ProjektpartnerInnen von DCAF schulten und sensibilisierten mehrere tausend PolizeibeamtInnen in den Bereichen moderne Ansätze zum Umgang mit Menschenmengen, bürgernahe Polizeiarbeit und Beziehungen zu Medien und Zivilgesellschaft. Zudem ergab die Hilfe von DCAF die Entwicklung des ersten Leitfadens für den Umgang mit Menschenmengen, den Entwurf einer Polizeivision und eines Verhaltenskodex, ausführliche Beurteilungen und interne Prüfungen aktueller Polizeigesetze und nötiger Überarbeitungen, sowie Diskussionen zwischen und unter ParlamentarierInnen, ihrem Personal und der Leitung der MPF mit dem Ziel, die Rechenschaftspflicht der Polizei gegenüber dem Parlament zu verstärken. Ein längerfristiges Folgeprojekt zur Polizeireform in Myanmar wird derzeit vorbereitet.

Bürgernahe Gouvernanz und Frieden in Myanmar HELVETAS Myanmar Agnieszka Kroskowska Länderbeauftragte

Link HELVETAS in Myanmar

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Als Entwicklungsorganisation glaubt HELVETAS Swiss Intercooperation, dass Frieden ohne Existenzsicherung unerreichbar bleibt. Existenzsicherung wiederum basiert auf dem Zugang zu grundlegenden und verlässlichen Dienstleistungen, offenen und verantwortungsvollen BeamtInnen im öffentlichen und privaten Sektor, guter Gouvernanz, inklusivem zivilen Engagement und fairer sozioökonomischer und ökologischer Entwicklung. In Myanmar konzentriert sich HELVETAS primär auf Landwirtschaft verknüpft mit der Kompetenzentwicklung zur Existenzsicherung und betrachtet Gouvernanz und Frieden als Voraussetzungen für eine nachhaltige Lebensgrundlage. Dabei etablierte HELVETAS drei prioritäre, entscheidende Schnittfelder: Geschlechtergleichstellung und soziale Gerechtigkeit, Wissen und Lernen, sowie Partnerschaft und Kapazitätsaufbau.

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8 Während der Friedensprozess auf nationaler Ebene weitergeht, trägt HELVETAS auf lokaler Ebene durch inklusive, partizipative Ansätze und unter Einbezug mehrerer Interessensgruppen zur Förderung gemeinschaftsorientierter Landwirtschaftsentwicklung bei, die den nachhaltigen, menschenzentrierten Entwicklungszielen von Myanmar entsprechen. Die NGO involviert Männer, Frauen, Jugendliche und Benachteiligte in die Planung und Umsetzung ihrer Projekte, ungeachtet ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit. Dabei fördert sie den Wissensaustausch und das gruppenbasierte Lernen, schätzt lokale Ressourcen wert und stärkt die lokale Eigenverantwortung. Sie fördert faire öffentliche und private Partnerschaften, die als Basis für den Vertrauens- und Beziehungsaufbau den gegenseitigen Kapazitätsaufbau zur gemeinsamen Lösungsfindung beitragen. Zudem macht sie sich gemeinsame Probleme und Prioritäten zunutze, um den inklusiven Dialog sowie die partizipative Entscheidungsfindung zu erleichtern. Schliesslich fördert sie Innovationen und neue Technologien, um Forschung und Beratung enger zu verknüpfen, und verbessert so wiederum den Zugang zu verlässlichen Informationen und Dienstleistungen. Alle diese Ansätze führen direkt zu engeren sozialen Strukturen, verbessertem zivilen, staatlichen und nichtstaatlichen Engagement, wobei die Rechte, Pflichten und Rollen aller Beteiligten besser wahrgenommen und stärker respektiert werden. Wenn das erreicht wird, gelten Gouvernanz und Frieden als austauschbare Ursache und Wirkung der nachhaltigen Entwicklung der lokalen Bevölkerung.

Mit Schweinezucht einen Beitrag zum Frieden leisten SWISSAID Lorenz Kummer Medienverantwortlicher

Link Weitere Projekte von SWISSAID in Myanmar

Der Kachin State ganz im Norden Myanmars ist der einzige Gliedstaat des Landes, in dem noch kein Waffenstillstand herrscht zwischen der ethnischen Minderheit und der Zentralregierung. Der Konflikt schwelt auf kleinem Feuer, doch in den letzten Jahren wurden tausende von Menschen aus ihren Dörfern vertrieben. An der Grenze zu China ist die Lage besonders unstabil, viele Dörfer der dortigen Minderheit der Lisu wurden aufgegeben; die Menschen ziehen in die Städte, viele von ihnen nach Myiktyina, der Hauptstadt des Kachin State. Am Rande der Stadt unterstützt die Myiktyina Lisu Baptist Organisation (MLBA), eine Partnerorganisation des Schweizer Hilfswerks SWISSAID, seit 2011 die Menschen, in der neuen Umgebung wieder Tritt zu fassen. Viele haben keine formelle Schulbildung, die einzigen Jobs in ihrer früheren Heimat waren in Minen oder als Soldaten für eine der Konfliktparteien. Zuerst kommen sie meist in den Häusern von Verwandten unter, danach müssen sie wieder auf eigenen Beinen stehen. Die Lisu praktizierten – neben dem Brandrodungs-Feldbau – vor allem Schweinezucht. Das Projekt der MLBA setzt denn auch an diesem Punkt an und stellt in einem rotierenden Fonds jedes Jahr 20 Familien je 100‘000 Kyat (rund 75 Franken) für den Kauf von Schweinen zur Verfügung. Zudem erhalten sie Kurse, wie Schweine in den klimatischen Bedingungen Myiktyinas gehalten werden. Das Geld muss mit Zins zurückbezahlt werden, damit weitere Familien davon profitieren können. Bisher sind 76 Familien in den Genuss eines Kredites gekommen, und alle konnten das Geld wieder zurückzahlen. „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen gerade in Konfliktregionen sehr wichtig ist“, erklärt Claire Light, SWISSAID-Koordinatorin in Myanmar, den Erfolg. Dazu gehört auch, dass die betroffenen Männer und Frauen die Gestaltung des Hilfsprojekts selber bestimmen, denn sie wissen am besten, wo ihre Prioritäten liegen. „In schwierigen Situationen kann man sich oft nur auf sich selbst verlassen. Und dies ist in Konfliktregionen noch wichtiger als anderswo“, sagt Light.

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Wie die Schweiz den Wahlprozess unterstützt DEZA Lisa Magnollay AMS Damiano Sguaitamatti Tatiana Monney

Link „Kooperationsstrategie Myanmar 2013–2017”

Die Wahlen vom 8. November 2015 sind für den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Übergang in Myanmar ein wichtiger Schritt. Alle politischen Hauptmächte des Landes streben diesen Übergang an und die Schweiz hat sich in Einklang mit der „Kooperationsstrategie Myanmar 2013-2017“ entschieden, Unterstützung zu leisten. Obwohl diese Wahlen allein keinen Wandel der nach 60 Jahren Autokratie verbliebenen Strukturen herbeiführen können, unterstützt die Schweiz die dafür aufgewendeten Bemühungen, um die Grundlagen für eine demokratische Kultur und ebensolche Institutionen zu schaffen. So stärken die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und die Abteilung Menschliche Sicherheit (AMS) gemeinsam den Wahlprozess, indem sie sich zur Förderung von Inklusion, Glaubwürdigkeit und Transparenz der Wahlen auf folgende Aspekte fokussieren: Die Schweiz setzt sich für die Förderung der internationalen Normen innerhalb der Wahlbehörde ein. Dazu liefert sie der Wahlkommission technische Unterstützung, um die Kapazitäten für die Vorbereitung (inklusive der Aktualisierung einer nationalen Wählerliste mit 32 Millionen Wählern) und die Wahladministration gemäss internationaler Normen auszubauen. Sie hilft bei der Ausarbeitung eines Verhaltenskodex für die politischen Parteien und die Wahlkandidaten (siehe Box unten) und stärkt auch die Rollen der Zivilgesellschaft und der Medien im Wahlprozess, um die Wähler besser zu informieren und damit auch die Wahlbeteiligung zu erhöhen. Besonders Frauen, ethnische Minderheiten und beeinträchtigte BürgerInnen sollen in diese Wahlen integriert werden. Lokale Medien werden geschult, um weitestgehend unparteiische und zuverlässige Informationen zu den Wahlen zu garantieren und auszustrahlen. Darüber hinaus hat die Schweiz Rahmenbedingungen für die Wahlbeobachtung festgelegt. Die lokalen und Schweizer Wahlbeobachter sollen die Transparenz der Wahlen sicherstellen und das Vertrauen der Wählerschaft in die Integrität des Prozesses stärken. Schliesslich ermutigt die Schweiz die Wahlkommission, die zivilgesellschaftliche Organisationen, die Medien und die politischen Parteien zum regelmässigen Dialog über den rechtlichen Rahmen, sowie die Organisation und Verwaltung des Wahlprozesses. Hauptpartner für die Umsetzung dieser Wahlunterstützung sind die International Foundation for Electoral Systems (IFES), das Asian Network for Free Elections (ANFREL), die Norwegian People‘s Aid (NPA) und das Ausbildungscenter für die politischen Parteien Myanmar, das Minerva Education Center. Die Schweiz koordiniert ihre Mithilfe mit allen bedeutenden involvierten internationalen PartnerInnen. Das Budget des Programms beträgt total rund zwei Millionen Schweizer Franken.

Der Verhaltenskodex der politischen Parteien und der WahlkandidatInnen Im Hinblick auf die kommenden Parlamentswahlen haben die 91 politischen Parteien von Myanmar einen Verhaltenskodex ausgehandelt und unterschrieben, um eine ethische Kampagne und gewaltfreie Wahlen zu fördern. Der Kodex beschreibt verschiedene Rechte und Pflichten der Parteien und soll diese durch ihre erste Erfahrung mit dem politischen Wettkampf während des Übergangs begleiten. Die Partei der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die regierende Partei und viele ethnische Parteien haben die Schweiz um Rat für dessen Ausarbeitung und Hilfe bei ihren Debatten gefragt.

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10 Die Parteien verlassen sich nicht nur auf die symbolische und präventive Wirkung des Kodex und haben ein Komitee zusammengestellt, um Bilanz über dessen Umsetzung zu ziehen. Nach Besuchen vor Ort haben sie in einem Kommuniqué bestätigt, dass die Kampagne gemäss der parteilichen Freiheiten ohne grosse Zwischenfälle abgelaufen ist. Allerdings haben sie erneut zur Trennung von Religion und Politik aufgerufen. So soll den heftigen Angriffen von religiösen Gruppen auf muslimische Gemeinschaften und Kandidaten, die Letztere angeblich unterstützen, entgegengewirkt werden. In der Wahlbehörde schafft der Kodex ebenfalls Raum für einen internen Übergang dazu, dass das Behördenpersonal in den Dialog tritt, bevor es zu Sanktionen kommt. Der Kodex gleicht auch in der Streitfrage um die Erlaubnis, bei fehlenden Alternativen öffentliche religiöse Orte für die Kampagne zu nutzen, unklare Rechtsvorschriften aus. Ungeachtet des Fazits der Wahlen in Myanmar hat der Kodex der politischen Klasse und den Behörden mehr Vertrauen gegeben und es ihnen ermöglicht, die Grundlagen für eine modernere und stabilere politische Kultur zu schaffen. Diese ist dringend nötig, um die Herausforderungen der parlamentarischen Demokratie und der politischen Integration bewaffneter Gruppen, die sich vom Konflikt abgewendet haben, zu meistern.

aktuelles

Prävention als zukünftiges Kernthema der Friedensförderung swisspeace Andreas Kaufmann Lukas Krienbühl

Links Programm und Video Report of the UN High-Level Panel on Peace Operations Advisory Group of Experts on the Review of the UN Peacebuilding Architecture

Die internationale Gemeinschaft unternimmt zu wenig, um Gewaltkonflikten vorzubeugen – so der Tenor an der diesjährigen Jahreskonferenz von swisspeace. Für den Präsidenten von swisspeace, Jakob Kellenberger, liefere die schwierige Suche nach Friedenslösungen Anreiz genug, in Zukunft viel stärker in diesen Bereich zu investieren. Mit Blick auf die anstehenden Reformen bei den Friedenseinsätzen der Vereinten Nationen zeigte er sich jedoch skeptisch, dass Konfliktprävention den nötigen Stellenwert erhalten würde. Unterstützung erhielt Jakob Kellenberger von Michael Møller, dem Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Genf. In seiner Rede forderte Møller, dass alle Staaten mehr tun müssten, um Gewaltkonflikte zu vermeiden. Prävention müsse die erste Priorität werden, hielt Møller fest und forderte eine künftige Stärkung der Kapazitäten der Vereinten Nationen auf diesem Gebiet. Angesichts der vielen Bekenntnisse zur Konfliktprävention gelte es jetzt, diese in politischen Willen und präventives Handeln umzumünzen. Botschafterin Mirjana Spoljaric, Chefin der Abteilung Vereinte Nationen und internationale Organisationen des EDA, hielt in ihrer Ansprach fest, dass für die Schweiz weiterhin die sogenannten „soft security capacities“ der Vereinten Nationen im Vordergrund stünden. In diese Kategorie fallen sowohl Mediation, als auch Konfliktprävention. Hier wolle sich die Schweiz in Zukunft noch stärker einbringen und bestehende Kapazitäten ausbauen. Das Schweizer Parlament wird nächstes Jahr im Rahmen der Botschaft des Bundesrates zur internationalen Zusammenarbeit 2017-2020 über die zukünftige Ausrichtung der Friedensförderung entscheiden. Vor diesem Hintergrund diskutierten im anschliessenden Panel Botschafter Christian Dussey, Direktor des Geneva Center for Security Policy (GCSP), Sidonia Gabriel, KOFF-Projektleiterin, und Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), welcher Mehrwert die Schweiz im Bereich Friedensförderung in Zukunft leisten kann. Videoausschnitte der Jahreskonferenz sind auf der Internetseite von swisspeace verfügbar.

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Noyau de Paix und swisspeace initiieren gemeinsamen Lernprozess Noyau de Paix Viateur Rucyahana Programmverantwortlicher

Im Oktober 2015 reisten zwei swisspeace Mitarbeiterinnen nach Ruanda, um eine neue Phase der fachlichen Zusammenarbeit zwischen swisspeace und Noyau de Paix – Isoko ry’Amahoro, eine nach dem Vorbild des Kompetenzzentrums Friedensförderung (KOFF) gebildete ruandische Plattform für Friedensförderung, einzuleiten.

Links

Gegründet wurde die Plattform Noyau de Paix 2000 von Personen, deren Engagement den Friedensförderungs- und Versöhnungsprogrammen galt, die nach dem 1994 gegen die Tutsi verübten Völkermord eingerichtet wurden. Die Aktivitäten der Plattform können seit der Gründung dank finanzieller Hilfe von Caritas Schweiz und Caritas Luxembourg durchgeführt werden.

Noyau de Paix swisspeace KOFF KOFF Newsletter Nr. 137, Seite 6. Noyau de Paix – Ein Kompetenzzentrum für Frieden in Ruanda. Mai 2015

Eine erste Evaluation der Plattform erfolgte 2008-2010. 2013 hat sich Noyau de Paix erneut an swisspeace gewendet, worauf die Friedensstiftung der Plattform bei der Neuorientierung half und dadurch deren Effizienz erhöhte. So hat sich Noyau de Paix an zivilgesellschaftliche Organisationen gewendet, die sich für die Friedensförderung in Ruanda engagieren, und sich zum Ziel gesetzt, zu einem Ort des Dialogs, einem Kompetenzzentrum sowie einem Zentrum für die Stärkung von Synergien zwischen den Friedensförderungsorganisationen in Ruanda zu werden. Erst kürzlich, im Oktober 2015, hat der Besuch von zwei swisspeace Mitarbeiterinnen eine zweite Phase der Zusammenarbeit zwischen Noyau de Paix und swisspeace ins Rollen gebracht. Der Besuch machte die Initiierung eines gemeinsamen Lernprozesses zwischen den beiden Organisationen möglich. Zum einen bestand das Ziel des Besuchs darin, die ruandischen zivilgesellschaftlichen Organisationen besser kennen zu lernen, um so deren Aktionsrahmen besser zu verstehen und die Herausforderungen der Friedensförderung in Ruanda zu verinnerlichen. Zum anderen wurde ein Workshop für die Trägerorganisationen von Noyau de Paix durchgeführt, der deren Kapazitäten in den Bereichen Kontextanalyse, Theorien des Wandels und Monitoring der Programme stärken soll. Durch diesen vertieften Wissensaustausch konnten die beiden Organisationen die Grundlage für eine stabile und hoffentlich fruchtbare Zusammenarbeit schaffen.

Kurs „Fragility, Conflict & Statebuilding“ swisspeace Ursina Bentele

Links Weitere Informationen Anmeldung Nachdiplomstudiengänge

Fragile Staaten sind zu einem wichtigen Anliegen für die internationale Gemeinschaft geworden. Aber was genau ist staatliche Fragilität? Im Zentrum dieses Kurses stehen die konzeptuellen, politischen und umsetzungsbezogenen Herausforderungen des Staatsaufbaus in fragilen und konfliktbetroffenen Kontexten. Der Kurs beinhaltet die kritische Auseinandersetzung mit folgenden Themen: die Gründung eines Staates und der Aufbau der sozialen und politischen Legitimität; Konzepte und Definitionen staatlicher Fragilität, Krieg und Friedensförderung; der Zusammenhang von gewaltsamen Konflikten, Fragilität und Staatenbildung; die Reaktion der internationalen Politik auf fragile und konfliktbetroffene Kontexte sowie von internationalen Akteuren vorgeschlagene, angepasste Methoden für die erfolgreiche Arbeit in fragilen Kontexten. Dieser fünftätige Kurs findet vom 4. bis 8. April 2016 in Basel statt. Er richtet sich an PraktikerInnen und AkademikerInnen, die ihre eigene Erfahrung mit aktuellen Forschungserkenntnissen und praktischem Wissen zum Thema Fragilität, Kon-

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Myanmar am Scheideweg

12 flikt und Staatsaufbau verbinden möchten. Der Kurs kann als Modul im Rahmen der Nachdiplomstudiengänge in ziviler Friedensförderung (CAS, DAS und MAS) von swisspeace und der Universität Basel belegt werden. Anmeldeschluss ist der 31. Januar 2016.

Internationale Partnerorganisationen Neuigkeiten aus der internationalen Friedensförderung und den Partnerorganisationen von KOFF

Annahme der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

EPLO

Im Rahmen des in New York abgehaltenen Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung verabschiedeten die UN-Mitgliedstaaten am 25. September die neue Agenda für nachhaltige Entwicklung. Bestehend aus 17 globalen Zielen, die bis 2030 erreicht werden sollen, folgt diese Agenda auf die acht Millenniums-Entwicklungsziele aus dem Jahr 2000. Diese neue Agenda geht jedoch deutlich weiter, indem sie die ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit auf globaler Ebene stärker integriert und miteinander abstimmt. Darüber hinaus wurde mit dem 16. Ziel der Frieden als eigenständiges Ziel aufgeführt. Letzteres lautet wie folgt: „Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen“.

forumZFD

Erklärung über die Schlüsselrolle der Friedensförderung

FriEnt

Anlässlich des Weltfriedenstages am 21. September lancierten fast vierzig Organisationen aus dem Bereich der Friedensförderung ein Friedensappell an die Adresse der internationalen Gemeinschaft. Ihr Ziel: die Zentralität und Schlüsselrolle der Friedensförderung für die von der UN-Generalversammlung neu verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung betonen. Dabei sollen gemäss den Unterzeichnern einige Grundprinzipien befolgt werden. Dazu gehören: die Universalität des Programms, ein besseres Verständnis des lokalen Kontexts und dessen Eigenheiten, die umfassende Annahme eines konfliktsensitiven Ansatzes, die Stärkung der Resilienz der Gesellschaften sowie die Berücksichtigung lokaler Entwicklungsbedürfnisse und die Langfristigkeit des Engagements. Zu den Unterzeichnern des Appels gehören Conciliation Resources, International Alert, CDA, Search for Common Ground, Cordaid und swisspeace.

Berghof Foundation CDA Conciliation Resources EIP

GPP GIZ GPPAC International Alert Plattform Zivile Konfliktbearbeitung

Re: Think Peacebuilding – FriEnt Peacebuilding Forum 2015 in Berlin Über 140 Teilnehmende aus mehr als 20 Ländern tauschten sich vom 30. September bis zum 1. Oktober auf dem diesjährigen FriEnt Peacebuilding Forum über innovative Ansätze, übergreifende Trends und Herausforderungen im Bereich der Friedensförderung aus. Nur wenige Tage nach Verabschiedung der 2030 Agenda in New York bot das Forum die Gelegenheit, das neue globale Rahmenwerk aus friedenspolitischer Perspektive zu bewerten. Gewürdigt wurde, dass die Friedensdimension darin einen deutlichen Niederschlag gefunden hat. Angesichts eines sich verändernden globalen Kontextes und der aktuellen Krisensituationen gab es jedoch auch einen offenen Austausch über die Grenzen von Friedensförderung und über die Notwendigkeit, neue und kreative Ansätze zu suchen. Ein Konferenzblog und Videointerviews mit einigen Teilnehmenden stehen auf der Webseite des FriEnt Peacebuilding Forums zur Verfügung. In Kürze wird dort auch eine ausführliche Dokumentation verfügbar sein.

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Myanmar am Scheideweg

PUBLIKATIONEN

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Ein landesweiter Waffenstillstand in Myanmar weiterhin in der Schwebe Link International Crisis Group. Myanmar’s Peace Process: A Nationwide Ceasefire Remains Elusive. Crisis Group Asia Briefing N°146. September 2015

Nach mehr als sechs Jahrzehnten Krieg hat Myanmars Friedensprozess eine entscheidende Phase erreicht. Nach erheblichen Anfangserfolgen nach der Lancierung des Friedensprozesses im August 2011, insbesondere im Hinblick auf den Abschluss mehrerer bilateraler Waffenstillstände, erweist sich die Unterzeichnung eines landesweiten Waffenstillstandsvereinbarung und der Übergang zum politischen Dialog als sehr schwierig. Dieses Crisis Group Asia Briefing zeichnet die wichtigsten Schritte in diesem Prozess nach – von der Friedensinitiative im Jahr 2011 und der darauffolgenden Pattsituation zu den politischen Dynamiken rund um die aktuellen Verhandlungen über einen landesweiten Waffenstillstand. Darüber hinaus erörtert das Briefing die Auswirkungen der bevorstehenden Wahlen auf den Friedensprozess und skizziert Zukunftsszenarien für das Land.

Stimmen aus dem Friedensprozess in Myanmar Link Centre for Peace and Conflict Studies. Making Peace in their Own Words – People of Myanmar’s Peace Process. Oktober 2015

Dieses neue Buch des Zentrums für Friedens- und Konfliktforschung (CPCS) präsentiert eine Zusammenstellung von Ansichten, Meinungen und Erfahrungen derjenigen Personen, die in den Friedensgesprächen in Myanmar eine führende Rolle spielen. Mit Beiträgen von Vertretern des Myanmar Peace Centre, verschiedener bewaffneter Gruppen, sowie der Zivilgesellschaft und politischer Organisationen erhebt das Buch nicht den Anspruch, eine historische Abhandlung des Friedensprozesses oder eine umfassende Analyse der laufenden Verhandlungen zu liefern. Stattdessen wird versucht, Licht auf unterschiedliche Perspektiven zu werfen und dadurch eine Unterhaltung über den Frieden zu führen und die Hartnäckigkeit sowie das Engagement derjenigen zu würdigen, die Myanmars schwierigen Weg hin zum Frieden entscheidend beeinflussen.

WEBTIPP

Informationsplattform zu Myanmar und Südostasien Link Irrawaddy

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Der Irrawaddy ist ein Nachrichtenmagazin und Onlineportal mit einem starken Fokus auf Myanmar und Südostasien. Gegründet wurde das Magazin 1992 von einer Gruppe burmesischer Journalisten im Exil in Thailand. Seither ist der Irrawaddy, der sowohl auf Englisch, als auch auf Birmanisch publiziert, zu einer wichtigen Quelle für zuverlässige Nachrichten, Informationen und Analysen zu Myanmar geworden. In Anerkennung der Berichterstattung über Myanmar erhielt sein Gründer und Chefredakteur, Aung Zaw, bereits mehrere Auszeichnungen wie beispielsweise den

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14 Internationalen Press Freedom Award (2014) und den Shorenstein-Preis (2013). Als Non-Profit-Organisation konzipiert erhält der Irrawaddy Unterstützung von Gebern wie Oxfam, Open Society Foundations, dem National Endowment for Democracy, USAID, Moggliden AB sowie den Regierungen von Kanada, Schweden und Norwegen.

AGENDA

Bevorstehende Veranstaltungen 12. November 2015

In Konfliktgebieten werden Forschende mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Nebst dem Mut, den ihnen die Gefahren vor Ort abverlangen, müssen sie einen konfliktsensiblen Ansatz verfolgen, um jegliche Eskalation zu verhindern. Vor diesem Hintergrund organisiert die Kommission für Forschungspartnerschaften mit Entwicklungsländern (KFPE) seine Jahreskonferenz, die Gelegenheit bietet, mit VertreterInnen diverser Fachgebiete über dieses Thema zu diskutieren. swisspeace wird ebenfalls präsent sein. Weitere Informationen.

12. November 2015

Die diesjährige Jahreskonferenz der Abteilung Menschliche Sicherheit des EDA widmet sich der Mediation. Sie trägt den Titel „Die Schweiz und Mediation: Frieden im Fokus“ und findet im Kursaal Bern statt. Weitere Informationen.

16. November 2015

Die Ständige Vertretung der Schweiz bei der UNO in Genf lädt Sie ein zum „HighLevel Panel on Water and Peace“, das von der Schweiz und rund fünfzehn anderen Ländern lanciert wird. Weitere Informationen.

19. November 2015

Im Rahmen der 62. Tagung der Frauenkonvention CEDAW organisiert das UNOHochkommissariat für Menschenrechte zusammen mit dem EDA und der Genfer Akademie des Humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte eine Parallelveranstaltung, um über die Einbindung der Menschenrechte in die UNO-Agenda zu Frauen, Frieden und Sicherheit und die Wichtigkeit der CEDAW für die verstärkte Umsetzung dieser Agenda zu diskutieren. Die Veranstaltung findet im Palais des Nations in Genf statt. Weitere Informationen und Anmeldung bis zum 17. November.

24. November 2015

Im September verabschiedete die Staatengemeinschaft die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Welche Rolle spielen die Behörden, die Zivilgesellschaft, die Wirtschaftsunternehmen und die Wissenschaft bei der Umsetzung? Was können wir von erfolgreichen „Partnerschaften“ zwischen verschiedenen AkteurInnen lernen? Vor diesem Hintergrund organisiert die DEZA am 24. November eine Konferenz mit dem Titel „Dialog 2030 – Partnerschaften für die nachhaltige Entwicklung“ im Kursaal in Bern. Weitere Informationen und Anmeldung.

25. - 27. November 2015

Der fünftägige Kurs „Conflict Prevention and Early Warning“ von swisspeace bietet einen Einblick in die wichtigsten Forschungserkenntnisse im Bereich Konfliktprävention, eine Übersicht über die aktuellen Bestrebungen in der Vorbeugung von Konflikten und thematisiert mögliche Wege zur Verbesserung der Frühwarnung. Weitere Informationen und Anmeldung (so bald wie möglich).

25. November - 10. Dezember 2015

Die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ an Frauen widmet sich dieses Jahr der häuslichen Gewalt. Zu diesem Anlass werden überall in der Schweiz zahlreiche Events und Konferenzen organisiert. Weitere Informationen.

27. - 28. November 2015

15 Jahre nach der Annahme der UNSCR 1325 muss Bilanz gezogen werden. Was sind die Resultate? Wo und warum gibt es Probleme und Rückschläge? Gemeinsam mit FriedensFrauen Weltweit, dem cfd, Frauen für den Frieden und dem Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern organisiert KOFF am 27. November eine Konferenz und am 28. November ein Symposium, um aus der Gender-Perspektive über die aktuellen Dynamiken in der Friedens- und

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15 Sicherheitspolitik zu diskutieren. Weitere Informationen und Kontakt. Bis am 30. November 2015

Im Zentrum des Trainings „Theories of Change in Fragile Contexts“, das von swisspeace vom 17. bis am 19. Februar 2016 organisiert wird, steht das Aufstellen von „guten“ Theorien des Wandels, die den PraktikerInnen dabei helfen, ein vertieftes Verständnis ihrer eigenen Programme und deren Auswirkungen zu erhalten. Weitere Informationen und Anmeldung bis am 30. November 2015.

Bis am 30. November 2015

Zusammen mit der Berghof Foundation bietet swisspeace den Kurs „National Dialogue & Peace Mediation“ an. Dieser gewährt Einblicke darin, wie Prozesse für einen Nationalen Dialog verstanden, entwickelt und unterstützt werden können, bietet ein Training zur Verbesserung der Dialog- und Mediationsfähigkeiten und liefert kritische Betrachtungen der Lehren, die aus vergangenen Fällen gezogen werden können. Weitere Informationen und Anmeldung bis am 30. November 2015.

25. - 29. Januar 2016

Der Kurs „Gender Equality and Peacebuilding“ von swisspeace untersucht Konzepte und Methoden für das Verständnis der geschlechterspezifischen Dimensionen von Konflikten und deren Bedeutung für die Friedensförderung, sowie der Einfluss der Friedensförderung auf Geschlechterverhältnisse; die Bedeutung des Rahmenwerks für Frauen, Frieden und Sicherheit für gendergeprägte Politik und den Diskurs zur Friedensförderung; und die Rolle der Frauenstelle, der Frauenrechte, der Männlichkeiten und die Auswirkung von Geschlechter-Stereotypen auf Konflikte und Friedensförderung. Weitere Informationen und Anmeldung (so bald wie möglich).

KOFF-Veranstaltungen

Auf der KOFF-Webseite finden Sie weitere Informationen zu den aktuellen Rundtischen und Veranstaltungen des KOFF.

KOFF Kompetenzzentrum Friedensförderung Centre pour la promotion de la paix Centre for Peacebuilding

Herausgeber KOFF von swisspeace Kontakt Sonnenbergstrasse 17 Postfach, CH-3000 Bern 7 Tel.: +41 (0)31 330 12 12 Redaktion Marie Seidel, Andreas Kaufmann Layout Liliana Rossier Übersetzung Furrer Übersetzungen Übersetzergruppe Zürich Bildmaterial Legende: Fahnen der Nationalen Liga für Demokratie in den Strassen von Rangun, Oktober 2015 Copyright: Stefan Bächtold/ swisspeace

KOFF ist ein Projekt der Schweizerischen Friedensstiftung swisspeace. Es wird gemeinsam getragen vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten und den folgenden Schweizer Nichtregierungsorganisationen: Alliance Sud APRED artasfoundation BAHA’I Brücke · Le pont Caritas Schweiz Caux - Initiativen der Veränderung cfd DCAF Eirene Schweiz Fastenopfer Fondation Hirondelle FriedensFrauen Weltweit Frauen für den Frieden Schweiz Gesellschaft für bedrohte Völker

Geneva Call Graines de Paix Green Cross Schweiz GSoA HEKS HELVETAS Swiss Int. IAMANEH Schweiz Institute for Conflict Transformation and Peacebuilding IFOR-Schweiz Interpeace Luzerner Initiative für Frieden und Sicherheit (LIPS) medico international schweiz Medienhilfe mission 21 miva Schweiz - transportiert Hilfe Palmyrah

Peace Watch Switzerland Peace Brigades International Quaker United Nations Office Schweizerische Flüchtlingshilfe Schweizerischer Friedensrat Schweizerischer Katholischer Frauenbund Schweizerisches Rotes Kreuz SCI Schweiz Solidar Suisse SOS Kinderdorf Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Swiss Academy for Development SWISSAID Terre des Femmes Schweiz terre des hommes schweiz TRIAL World Vision Schweiz

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