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February 20, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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Ausgabe 14 August 2009

Nachrichten

BA UE N

AM

WA SS ER

Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Landesverband Schleswig-Holstein

Wissen, das Sie weiterbringt! Verschaffen Sie sich im hart umkämpften Markt des Bauens einen Wissensvorsprung. Mit unseren Fernlehrgängen erhöhen Sie berufsbegleitend Ihren Marktwert!

gebäudeenergieberater24 vermittelt Ihnen in fünf Monaten das Wissen, um Energieberatungen für Wohngebäude durchführen zu können. Mit dem Abschlusszertifikat können Sie die Aufnahme in die BAFA-Energieberaterliste beantragen. Nächster Start in Hamburg am 20. November 2009. Weitere Infos unter www.geb24.de.

energieplaner24 vermittelt Ihnen in fünf Monaten Wissen, das für die Sanierungsplanung nach DIN V 18599 sowie die Ausstellung von EnEV-Nachweisen für Nichtwohngebäude unerlässlich ist. Mit dem Titel „Fachplaner/in für Energieeffizienz“ punkten Sie gegenüber Konkurrenten. Nächster Start in Hamburg am 26. Oktober 2009. Weitere Infos unter www.energieplaner24.de.

feuchteschimmel24 Mit dem in Deutschland umfassendsten Lehrgang zum Feuchteschutz werden Sie in neun Monaten zur „Fachkraft für Sanierung von Feuchteschäden und Schimmel“. Nächster Start in Hamburg am 24. August 2009. (Anmeldung in Hamburg bis zum 31. August 2009 möglich.) Weitere Infos unter www.feuchteschimmel24.de.

Eindrücke von der NordBau 2008 – Seite 9

Hygiene- und Vorratsschutz, Holz- und Bautenschutz Desinfektion sowie Taubenplage fachmännisch, diskret und umweltfreundlich

Kostenlose Inspektion - Anruf genügt! Lothar Anschütz GmbH Postfach 4 • 24248 Mönkeberg Tel. 04 31/ 23 14 74 • Fax 04 31/ 23 21 17 Mitglied im Verband Deutscher Schädlingsbekämpfer

Foto: NordBau

Bauen am Wasser, Living Bridge, BRT Hamburg – Seite 16

Deutscher Baumeistertag 2009 in Darmstadt – Seite 5 Foto: Darmstadtium / Jürgen Mai

Editorial

Vorwort

Bauen am Wasser bestimmte seit jeher das Leben der Menschen. Flüsse und Meere waren Grenzen und Handelswege. So entstanden wichtige Städte, deren Erscheinungsbild durch die Lage am Wasser geprägt wurde. Die Rolle der Flüsse und Häfen im Stadtbild hat sich in der jüngsten Vergangenheit geändert. Wo vor mehr als 100 Jahren stadtnahe Hafengebiete errichtet wurden, entstehen heute exklusive Wohn- und Büroquartiere, die das Image der Städte aufwerten sollen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

In dieser Ausgabe berichten wir über Projekte am Wasser, wie z. B. über den Masterplan für die Wallhalbinsel in Lübeck, deren Bebauung ein neues hochwertiges Stadtquartier direkt am Flussufer der Trave entstehen lässt. Das Projekt „Living Bridge“ in Hamburg ist eine geplante Wohn- und Erlebnis-Brückenanlage über die Norderelbe, wie es sie in dieser Konsequenz trotz aller historischen Vorläufer noch nicht gab. Im Zuge der veränderten Nutzung der Häfen durch immer größer werdende Fähren und Kreuzfahrtschiffe werden auch immer größere Terminals mitten in der Stadt erforderlich. Wir stellen Ihnen das neue Terminalgebäude im Hafen von Kiel und deren Besonderheiten aus der Sicht des Bauunternehmers vor. Mit den Naturgewalten beschäftigen sich die Menschen auf Sylt seit jeher, nun sogar sehr eingehend im neuen Erlebniszentrum in List. In Lübeck wurde ein historisches, an der Trave stehendes Gebäude, die Alte Vogtei, einer neuen Nutzung zugeführt. Die Studierenden der FH Lübeck beschäftigten sich mit der Planung eines Museums nahe am Wasser auf dem Priwall. Unser Baumeistertag auf der NordBau steht ebenfalls unter dem Motto „Bauen am Wasser“. Prof. Kossak wird Stadtentwicklungen in Hamburg und Rotterdam vorstellen. Wir laden Sie zum Vortrag und zur Lektüre dieses Heftes herzlich ein. Kirsten Breindl Chefredakteurin

Es sind nicht immer die großen Würfe, die uns gemeinsam weiterbringen, sondern vielmehr eine Kette von vielen kleinen intensiven Anstößen und Entwicklungen. „Gemeinsam ausdauernd stark sein“ ist gerade auch in diesem Jahr im Spannungsfeld zwischen Weltwirtschafts- und Bankenkrise ein notwendiges Schlüsselmotto. Was fortan notwendig sein wird, ist die Anpassung unserer Bestandsgebäude an die veränderten Wünsche der Nutzer. Immer wieder werden Kraft und Mittel zum Einsatz kommen müssen, um die durch den „Zahn der Zeit“ entstehenden Mängel und Schäden zu beheben und diese Gebäude zu sanieren, zu modernisieren und zu schützen. Insbesondere müssen wir auch auf die weiterhin explodierenden Energiekosten mit alternativen Bauweisen und innovativen Ideen beim Einsatz erneuerbarer Energien reagieren. Unser Berufsverband widmet sich diesen Aufgaben seit Jahren erfolgreich durch die Anregung und Unterstützung von Initiativen. Dazu gehören z. B. das Programm für seniorengerechtes Bauen (Erhöhung der bereitgestellten Mittel von 50 Mio. € auf 80 Mio. €) und die Unterzeichnung des Klimamanifestes „Vernunft für die Welt“ (Selbstverpflichtung deutscher Architekten, Ingenieure und Städteplaner für umweltschonendes, energieeffizientes und klimagerechtes Planen und Bauen). Wir fordern die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Handwerks- und Planungsleistungen sowie die Erhöhung der Abschreibung für Gebäude von 2 auf 5%. Dies würde zu weiteren Investitionen auf dem Bausektor führen. Auch hier wird unser nachdrücklicher Einsatz belohnt werden, denken wir doch an die Novellierung der HOAI, die durch unser gemeinsames Engagement umgesetzt werden konnte.

wohl in den Bundes- und Landesgremien als auch in den Bezirksgruppen. In den nächsten Monaten haben wir landes- und bundesweit Gewaltiges voranzutreiben. Die verzerrte Sichtweise zur generalschuldnerischen Haftung des Architekten muss überarbeitet werden. Die Anträge von Darmstadt (siehe dazu Seite 8), u.a. über die Zukunft des Verbandes, wollen in die Tat umgesetzt werden. Packen wir`s an! Lassen Sie uns durchstarten! Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen für ihre Unterstützung, ihr Engagement und ihre Verbundenheit mit den Zielen des BDB Schleswig-Holstein. Ebenso danke ich allen Beteiligten dieser Ausgabe, den vielen Aktiven für ihre Beiträge sowie unseren Werbepartnern, ohne die ein Gelingen dieser Ausgabe nicht möglich gewesen wäre. Herzliche Grüße Jorn Kick Landesvorsitzender

Die Stärke unseres gut aufgestellten Verbandes liegt gerade in unserer Organisationsstruktur, in der Architekten, Bauingenieure und Bauunternehmer interdisziplinär zusammenarbeiten, so-

BDB Nachrichten – 14/August 2009

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Impressum Herausgeber/Anzeigen/Satz: Stahl-Verlag, Uwe Stahl Pommenring 21 24161 Altenholz Tel.: 04 31 - 32 80 37 Fax: 04 31 - 32 88 285 E-Mail: [email protected] Verbandszeitschrift des: BDB – Bund deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V., Landesverband Schleswig-Holstein Geschäftsstelle: Semmelweisstraße 8, 24537 Neumünster Tel.: 0 43 21 - 95 34 76 Fax: 0 43 21 - 49 97 30 E-Mail: [email protected] Internet: www.bdbsh.de Vorsitzender: Dipl.-Ing. Jorn Kick, Architekt BDB Hollesenstraße 19, 24768 Rendsburg Tel.: 0 43 31 - 4 37 88 - 0 Fax: 0 43 31 - 4 37 88 - 60 E-Mail: [email protected] Redaktion: Architektin BDB Kirsten Breindl (KB) – verantwortlich Ruschsehn 26, 24222 Schwentinental Tel.: 04 31 - 26 09 77 79 Fax: 04 31 - 26 09 77 78 E-Mail: [email protected] Dipl.-Ing. BDB Kerstin Frowein (KF) Tel.: 04 31 - 78 96 67 E-Mail: [email protected] Druck/Vertrieb: hansadruck Hansastraße 48, 24118 Kiel Tel.: 04 31 - 56 45 59 E-Mail: [email protected] Preis pro Ausgabe: 3,60 EURO + Porto Erscheinungsweise: 28. August, jährlich Die mit vollem Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Artikel zu kürzen. Für die Rücksendung unverlangter Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach Genehmigung des Herausgebers.

Inhalt Editorial

S. 3

Unternehmer

S. 3

• Bundestag stürzt Baubranche in massive Liquiditätsprobleme S. 32 • BDB wählt Vizepräsidenten S. 32

Vorwort • Jorn Kick

Aktuell • Deutscher Baumeistertag 2009 • Mitgliederversammlung 2009 • Bundesverdienstkreuz für Wolfgang Fehrs

Ausland S. 5 S. 6

• Internationaler Städtetag in Kiel: Energieeffiziente Konzepte für den Klimaschutz S. 33

S. 7

Bezirksgruppen NordBau 2009 • Baumeistertag auf der NordBau • Vortrag: Bauen am Wasser • NordBau 2009 setzt die richtigen Signale • Sanierung Alte Ziegelei • Passivhaus zum Anfassen

S. 14 S. 16 S. 18

• BG Schleswig: Ideenschmiede • BG Flensburg-Nordfriesland: Exkursion Naturgewalten Sylt • BG RD/ECK/Schleswig: - LORO-Werksbesichtigung - Seminar Wellness • BG Lübeck: Alte Vogtei in Travemünde • BG Itzehoe/Lübeck: - Große Resonanz - Altstadtbausanierung

S. 21

Ausbildung/Studierende

S. 9 S. 10 S. 11 S. 12 S. 13

Thema Bauen am Wasser Wallhalbinsel Lübeck Living Bridge Hamburg Störbrücke Itzehoe Terminalgebäude Schwedenkai, Kiel • Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt • Alster Living, Hamburg • Freizeitzentrum Reinbek • • • •

S. 23 S. 27 S. 30

Architekten und Ingenieure • Großer berufspolitischer Erfolg errungen • Dreijähriges Bachelor-Studium reicht zum Eintrag in die Architektenliste

• Petition zum Hochschulwesen • Studentenförderpreis: „Bauen am Wasser“ • Kurzzeitstudiengänge ungeeignet • Wettbewerb Ostseestation Travemünde Priwall

S. 36 S. 37 S. 38 S. 41 S. 39 S. 42 S. 42

S. 7 S. 43 S. 43 S. 44

Info S. 29

S. 29

• IWO: Versorgungssicherheit mit Öl-Solar-Brennwertgerät S. 34 • Konjunkturpaket II: Baukultur für Bildungsbauten S. 46 • Bundeskabinet beschließt neue Energieeinsparverordnung S. 46

Termine: Termine und Veranstaltungen der Bezirksgruppen und des Landesverbandes finden Sie im Internet unter www.bdbsh.de

Titelbild:

Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt Johannsen und Fuchs, Husum BDB Nachrichten – 14/August 2009

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AKTUELL

Deutscher Baumeistertag 2009 in Darmstadt

„Bildung Bauen, Baukultur – Ressourcen fördern, Ressourcen schonen“ Unter diesem Motto trafen sich die Delegierten des BDB aus Nord und Süd, aus Ost und West. Schleswig-Holstein entsandte 15 Personen. Der alle zwei Jahre stattfindende Kongress war zu Gast im Wissenschafts- und Kongresszentrum „Darmstadtium“, das nach einem Wettbewerbsentwurf des Büros Chalabi architects & partners gebaut wurde. Die Delegierten waren von der expressiven Form des Gebäudes und dem spannenden Kontrast zwischen skulpturalem Neubau und Teilen der alten Stadtmauer, die in das Gebäude einschneidet und in den Innenraum des Foyers integriert wurde, sehr beeindruckt.

Blick von Süden auf die Glasfassade mit Teilen der historischen Stadtmauer Foto: darmstadtium / juergenmai.com

Calla – Foto: darmstadtium / juergenmai.com

Durch die umfangreiche Nutzung von Biomasse, Erdwärme und Solarenergie wird das Gebäude nahezu vollständig durch erneuerbare Energien versorgt – ein perfekter Rahmen für unseren Kongress. Das erste Zusammentreffen am Eröffnungsabend fand im Foyer statt. Imposant ist der zentrale gläserne Trichter, die „Calla“, die Licht ins Untergeschoss bringt. Nach der Begrüßung spielte die Band „Rhythm Company“. Dabei wanderten die Delegierten über Rampen,

Aufzüge und Treppen, um die verschiedenen Foyer-Ebenen zu erreichen. Dort wartete dann ein leckeres Buffet mit hessischen Spezialitäten. Die Arbeit begann am nächsten Tag mit einer öffentlichen Kundgebung und der nachfolgenden Mitgliederversammlung. Ein ausführlicher Bericht über die Ergebnisse der Mitgliederversammlung wurde in der DBZ abgedruckt und befindet sich im Internet unter: www.baumeister-online.de Kirsten Breindl

Öffentliche Kundgebung:

„Rohstoff Geist“ – Deutschlands wichtigste Ressource „Inmitten der tiefsten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit müssen sich Politik und Gesellschaft unseres Landes wieder stärker auf die wichtigsten Ressourcen besinnen. Dies sind in unserem ansonsten eher rohstoffarmen Land geistiges Know-how und unser technischer Mittelstand in Form von Ingenieuren und Architekten in zumeist kleineren und mittleren Planungsbüros“, so der BDBPräsident Hans Georg Wagner anlässlich der öffentlichen Kundgebung auf dem Deutschen Baumeistertag 2009 am

22. Mai in Darmstadt. Nur unter Einschaltung und Beauftragung dieser Berufsgruppen sei es auch möglich, die politisch formulierten Ziele im Hinblick auf Erhalt der Umwelt, Nachhaltigkeit und Vermeidung globaler Klimaveränderungen zu erreichen, denn die größten Potentiale für die Erfüllung dieser Umweltziele lägen mit Abstand im Gebäudebestand und im Neubau. Grundlegende Forderungen des BDB an die Politik unter den aktuellen gesell-

schaftlichen Rahmenbedingungen richten sich deshalb insbesondere auf Verbesserungen der Qualität der Ausbildung sowie die Festlegung von Mindeststudienzeiten von 8 Semestern in den Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen, auch bei den neuen Studienabschlüssen Bachelor und Master. Weiterhin müsse die öffentliche Förderung des senioren- und energiegerechten Bauens forciert, die in der neuen Legislaturperiode dringend erforderliche zukunfts-

BDB Nachrichten – 14/August 2009

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AKTUELL

gerechte Novellierung und Vervollständigung unserer Honorarordnung HOAI in Angriff genommen sowie die stärkere Verankerung der Baukultur in Staat und Gesellschaft, beispielsweise über die Bundesstiftung Baukultur und die Initiativen Architektur und Baukultur in Bund und Ländern, umgesetzt werden. Einen besonderen Appell richtet der BDB-Präsident an die Bundesregierung, die in 18 EU-Staaten äußerst erfolgreich praktizierte Anwendung des reduzierten Umsatzsteuersatzes bei arbeitsintensiven Dienstleistungen endlich auch in Deutschland einzuführen. Dies sei gerade für die Architektur- und Ingenieurbüros und die mittelständischen Bauunternehmen eine Investitions- und Beschäftigungshilfe, von der im übrigen auch der Fiskus und die Sozialkassen profitieren könnten. Mehr Beschäftigung und weniger Schwarzarbeit führten, wie die Erfahrungen anderer EU-Länder zeigten, zu höheren Steuer- und Sozialeinnahmen, was die Ausfälle bei der Umsatzsteuer mehr als kompensieren würde.

Beim Aspekt „Ressourcen schonen“ stünden die Berufsstände der Architekten und Ingenieure der Bundesregierung zur Seite, um die deutschen Ziele der Umweltpolitik zu erreichen. Dies gelte z. B. für die erfolgreichen Maßnahmen zur CO2-Einsparung im Gebäudebestand bzw. Neubau, die praxisgerechte Umsetzung der neuen Energieeinsparverordnung, die Entwicklung eines unbürokratischen und praxisorientierten Konzeptes

zur Gebäudezertifizierung, aber auch für die Selbstverpflichtung der Berufsstände im Hinblick auf nachhaltiges Planen und Bauen, etwa im Sinne des Manifestes der Architekten, Ingenieure und Stadtplaner „Vernunft für die Welt“. Hier könne die Bundesregierung jederzeit auf das Knowhow und die einzigartigen Erfahrungen der beiden Berufsstände und deren Berufsorganisation BDB bauen. Berlin aktuell

Mitgliederversammlung : Sascha Powonska, BG Lübeck, Jorn Kick, W. Fehrs, N. Rathke, BG Itzehoe

Mitgliederversammlung, Mittagspause, u.a. im Gespräch: Uve Kühl, NS; Bruno Raiter, NS; Kirsten Breindl, SH und Sven Steffen, SH.

Jorn Kick, Landesvorsitzender und Wolfgang Fehrs, Ehrenvorsitzender

Kai Lorenzen-Silbernagel, Arch. SH und Bianca Brammer, Arch. Ref. HH

Delegierte aus Hamburg: Klemens Hoops und Studentensprecher/innen

Christoph Schuld, Arch. HH, Präsidiumsmitglied: Kontaktperson für die norddeutschen Landesverbände und Studierende LV Hamburg BDB Nachrichten – 14/August 2009

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AKTUELL

Engagiert im Ehrenamt:

Petition:

Wolfgang Fehrs erhielt das Bundesverdienstkreuz

Hochschulwesen – Masterstudienplatz für Bachelorabsolventen

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen überreichte Wolfgang Fehrs das Bundesverdienstkreuz Für herausragende Verdienste im ehrenamtlichen Bereich wurde Wolfgang Fehrs mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen überreichte Urkunde und Orden am 23. Juni in der Landesbibliothek in Kiel. Zusammen mit ihm wurden vier weitere Schleswig-Holsteiner geehrt. Sein Engagement in verschiedenen Lebensbereichen wird im folgenden Auszug aus der Presseerklärung des Landes Schleswig-Holstein dargestellt. Wolfgang Fehrs aus Neumünster engagiert sich seit über vier Jahrzehnten ehrenamtlich. Er ist seit 1964 Mitglied im Segel-Club-Neumünster, den er seit 1974 als Vorsitzender leitet. Seitdem ist er Beiratsmitglied im Seglerverband Schleswig-Holstein und seit 1985 Vorsitzender der Wassersparte im Kreissportverband Neumünster. Er setzt sich seit vielen Jahren für den Behindertensport beim Segeln ein. Seit über zehn Jahren ist er 2. Vorsitzender der Lebenshilfe für Behinderte in Neumünster, davon drei Jahre kommissarisch auch Vorsitzender. Es ist sein Verdienst, dass es seit einigen Jahren eine Behindertengruppe im Segelclub Neumünster gibt.

Im berufständischen Bereich war der Architekt von 1973 bis 1982 auf Landesebene im Bund Deutscher Baumeister Fachreferent und war von 1992 bis 2008 Vorsitzender des Landesverbandes. Auf Bundesebene engagiert er sich seit 1982. Darüber hinaus ist Fehrs seit 1980 in verschiedenen Funktionen in der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein aktiv. Er war Vorstandsmitglied und ist seit 1998 Vorsitzender des Sachverständigenausschusses der Kammer sowie Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Sachverständige. Außerdem ist er seit 1990 Mitglied des Gutachterausschusses der Stadt Neumünster und seit einigen Jahren Mitglied der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Sparkasse Südholstein.

Sehr geehrte Damen und Herren, dem Deutschen Bundestag liegt eine sog. e-Petition zu Bachelor- und Masterabschlüssen vor. Ich sende Ihnen weiter unten den Text der Petition und einen link, wie Sie zu der Petition gelangen können. Sie entspricht den Beschlüssen des BDB und Präsident Wagner würde sich freuen, wenn Sie diese Petition mitzeichnen würden. Es fehlen nur noch rd. 12.500 Unterschriften – 37.500 sind bereits geleistet – dann muss der Deutsche Bundestag sich mit diesem Thema befassen. Bitte informieren Sie Ihre Kollegen/Innen. Viele Grüße Marianne LeGans

Intern wurde sein lebenslanges Engagement für unseren Berufsverband bereits im vergangenen Jahr während des Landesverbandstages in Neumünster gewürdigt. BDB-Präsident Hans-Georg Wagner überreichte Wolfgang Fehrs als Erstem die Kieselack-Medaille, die höchste Auszeichnung, die der BDB zu vergeben hat.

Text der Petition

K.B.

Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass jeder Bachelorabsolvent einen Masterstudienplatz erhält, unabhängig von Note, Herkunft und sozialem Stand.

Begründung Mit der jetzigen Regel, bei der es so organisiert ist, dass nicht alle einen Masterplatz erhalten, steigt der Konkurrenzkampf unter den Studenten. Es geht nur noch darum gute Noten zu erzielen, um einen Masterstudienplatz zu erhalten. Die Möglichkeit Interessen auch innerhalb des Studiums zu vertiefen bleibt aus. Der Bachelor ist meist nicht berufsqualifizierend, sodass die übrig gebliebenen Studenten kaum etwas mit dem Abschluss erreichen können. Zunehmend wird die Qualität sinken durch das angestrebte Ziel, dass die Studenten möglichst schnell das Studium beendet haben müssen. Dies alles ist nicht tragbar, wenn ein Studium interessant sein soll und auf den Beruf vorbereiten soll! https://epetitionen.bundestag.de/index.php ?action=petition;sa=details;petition=5178

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (re) überreicht die Urkunde. BDB Nachrichten – 14/August 2009

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AKTUELL

10 Jahre Bologna-Vereinbarung – Was nun? Am 19. Juni 1999 unterzeichneten im italienischen Bologna 29 europäische Bildungsminister die Erklärung zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraumes bis zum Jahr 2010. Hierdurch wurde eine der größten Reformen in der Geschichte der Hochschulen eingeleitet, durch die transparente und international lesbare Studienstrukturen geschaffen und gleichzeitig die Qualität des Studiums weiterentwickelt werden sollten. Ist dies erreicht worden? Diese Frage beantwortet der Präsident des Bund Deutscher Baumeister Hans Georg Wagner mit einem klaren Nein, jedenfalls nicht für die Studiengänge der Architektur und des Bauingenieurwesen. Die sechssemestrigen Bachelorstudiengänge vermitteln nicht die notwendigen Anforderungen für qualitäts- und verantwortungsvolles Bauen. In Studium und Lehre treten durch die zeitliche Verkürzung Mängel in Breite und Tiefe des Studiums auf. So wurden mit der Einführung der kurzen Bachelorstudiengänge einerseits Studieninhalte reduziert oder gestrichen, die im

Berufsbild von Architekten und Bauingenieuren unverzichtbar sind. Andererseits entstand aus unzureichender Straffung des Lehrstoffes ein sehr hoher Arbeitsdruck, der für die Studierenden kaum zu bewältigen ist. Ein sechssemestriges Bachelorstudium, so Wagner, ist in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen aus Sicht des BDB auf keinen Fall berufsqualifizierend. Nach nationalem und internationalem Recht können die Absolventen des Fachbereichs Architektur nicht als Architekt arbeiten, da dafür ein mindestens achtsemestriges Studium, wie es der BDB schon immer fordert, erforderlich ist. Ein weiterer wesentlicher Mangel der Reform sind die Hürden, die überwunden werden müssen, um ein Masterstudium absolvieren zu können. Es werden je nach Hochschule unterschiedliche Aufnahmebedingungen gestellt. Ein erfolgreiches Bachelorstudium alleine reicht nicht. Damit wird den Studierenden, die die Bedingungen nicht erfüllen, ihre berufliche Karriere verbaut. Der Unmut über den BolognaProzess wird mittlerweile immer größer.

Berlin aktuell:

BDB-Präsident unterzeichnet „Klimamanifest“ Zusammen mit den führenden Vertretern der Bundesarchitektenkammer, der Bundesingenieurkammer, des BDA und weiteren Berufsverbänden der Architekten und Ingenieure hat der Präsident des BDB, Hans Georg Wagner, das „Manifest der Architekten, Ingenieure und Stadtplaner für eine zukunftsfähige Architektur und Ingenieurbaukunst“ unterzeichnet. Dieses Manifest mit dem Titel „Vernunft für die Welt“ ist eine Selbstverpflichtung deutscher Architekten, Ingenieure und Stadtplaner für umweltschonendes, energieeffizientes und klimagerechtes Planen und Bauen in Deutschland und wurde nach Unterzeichnung dem Bundesminister für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung,

Wolfgang Tiefensee, im Ministerium in Berlin übergeben. Minister Tiefensee begrüßte ausdrücklich dieses von den Planerberufen verfasste und getragene Manifest und sagte zu, sich auf allen Ebenen für angemessene Rahmenbedingungen einsetzen zu wollen. So beispielsweise im Rahmen der UNO-Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen, wo er das Manifest der Planerberufe als deutschen Beitrag einbringen wolle. Appell: Der BDB appelliert an seine Mitglieder, dieses Klimamanifest mit mitzuzeichnen. Es kann unter: www.klimamanifest.de entsprechend aufgerufen und unterschrieben werden!

Studierende und Schüler organisieren Bildungsstreikwochen, reichen eine Petition beim Bundestag ein, in der sie fordern, dass jeder Bachelorabsolvent einen Masterstudienplatz erhält, unabhängig von Note, Herkunft und sozialem Stand. Aus der Wirtschaft und den Hochschulen werden Stimmen laut, dass das sechssemestrige Studium zu kurz sei, um die Absolventen am Arbeitsplatz richtig einsetzen zu können. Das Hochschulgesetz des Freistaates Sachsen ermöglicht es den Hochschulen, das Diplom als Abschlussbezeichnung neben den Bezeichnungen Bachelor und Master zu verleihen, mit der Begründung, dass der Diplomgrad international hohes Ansehen genießt. Die Bundesregierung, aber auch die Länderregierungen müssen nun endlich diese Kritik am Reformprozess wahrnehmen und dieser Fehlentwicklung gegen steuern. Die Leidtragenden an allem sind die Studierenden, denen ein Hochschulstudium, das diesen Namen auch verdient, verwehrt wird. Dipl.-Volkswirtin Marianne LeGans

Leitantrag des Präsidiums zur zukünftigen Entwicklung des BDB Als vorrangige Zielgruppe macht der Leitantrag die Generation der unter 45 jährigen aus, die gezielt angesprochen und für den Verband geworben werden sollen. Um ein einheitlicheres Bild des BDB zu erreichen, muss das Erscheinungsbild der Veröffentlichungen neu gestaltet werden. Die BDB-Mitglieder in den Kammervorständen sollen sich vernetzen und junge Funktionsträger gefördert werden. Bei Bedarf erlaubt der Antrag die Einbeziehung externen Sachverstands, da Architekten, wie Hartmut Miksch betonte, entgegen der eigenen Einschätzung nicht alles selber könnten. Neben diesen Punkten sieht der Leitantrag bestimmte Sofortmaßnahmen vor: einen Newsletter zur Ergänzung für Bezirksgruppen, die Überarbeitung der Werbematerialien des Bundes und die Ausrichtung des Jahrbuchs 2010 auf die Belange der u45. Der Leitantrag wurde bei zwei Gegenstimmen und einigen Enthaltungen angenommen und bestimmt nun das weitere Vorgehen des BDB.

BDB Nachrichten – 14/August 2009

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10. – 15. September 2009 in Neumünster laden herzlich ein zum

BDB Treffpunkt auf der Messe

TAG DER BAUMEISTER

Tag der Baumeister

„Bauen am Wasser – Planung & Realisierung“

wie immer am Freitag – in neuem Rahmen Die traditionelle Fachtagung war auch im letzten Jahr wieder eine herausragende Veranstaltung im BDB-Kalender. Auftaktveranstaltung des Innenministers, Verleihung des „Innovativpreises des Bauministers“, Grußworte der Stadt Neumünster und der AIK Schleswig-Holstein, die Fachvorträge zum Thema „Erneuerbare Energien“ und der anschließende Messerundgang boten ein umfangreiches Programm. Neuerungen wird in es in diesem Jahr im Ablauf geben: Nach der Auftaktveranstaltung ist eine Kaffeepause im Foyer geplant. Um 10.45 Uhr beginnt unsere Fachtagung. Der Wirtschaftsminister, Dr. Jörn Biel wird aus der Landespolitik beEröffnungsrundgang

richten. Kernpunkt der BDB-Tagung ist der Vortrag von Prof. E. Kossak über das Thema „Bauen am Wasser“ an Beispielen aus Rotterdam und Hamburg, u. a. von der Hafencity Hamburg. Um 12.30 Uhr lädt die Ausstellungsleitung zum Erbseneintopf im attraktiven Entree des Foyers ein. Seit vielen Jahren nutzen BDB-Mitglieder sowie viele Gäste diesen Tag, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, Fachvorträge zu hören und gemeinsam die Messe zu besuchen. Wir laden Sie herzlich ein, besuchen Sie den Tag der Baumeister, machen Sie den Tag zu Ihrem Messetag. KB Foto: NordBau

NordBau 2009 Freitag, 11. September 2009 Neumünster, Holstenhallen Einlass 9.00 Uhr 9.15 Uhr Auftaktveranstaltung des Innenministers Die Verleihung des „Innovationspreises des Bauministers“ 10.30 Uhr Kaffepause 10.45 Uhr Begrüßung Dipl.-Ing. Jorn Kick Vorsitzender des BDB-Landesverbandes Schleswig-Holstein Friedrich-Wilhelm Strohdiek Stadtpräsident der Stadt Neumünster Dr. Jörn Biel Wirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holstein 11.15 Uhr Vortrag Prof. Egbert Kossak

Stadtentwicklung Hamburg – Entwicklung der Hafencity Hamburg 12.30 Uhr Die Ausstellungsleitung lädt zu einem zünftigen Erbseneintopf ein, anschließend Besuch der NordBau 2009

BDB Nachrichten – 14/August 2009

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Einführung zum Vortrag

Bauen am Wasser Stadtentwicklung – u. a. Entwicklung der Hafencity Hamburg Prof. Kossak hat sich bereits in den 60er Jahren mit der Revitalisierung von alten Hafenbrachen beschäftigt. Bauen am Wasser im Zentrum europäischer Hafenstädte wurde durch den Strukturwandel im Hafenumschlag möglich. Die alten Hafenanlagen wurden unwirtschaftlich durch den stetig anwachsenden Containerumschlag. Bereits Anfang der 80er Jahre plädierte Kossak nach der Übernahme des Amtes als Oberbaudirektor für neue Wohnviertel jenseits der Speicherstadt. 1997 präsentierte Henning Voscherau

erstellt, bei dem die alten Leitmotive keine entscheidende Rolle mehr spielten. „10 Jahre danach müssen Fragen an den neuen Masterplan erlaubt sein“, so Kossak. Er fragte u. a.: „Kann auf der Basis des Masterplanes ein unverwechselbarer Stadtteil entstehen, mit dem sich die Menschen identifizieren können, der echter charaktervoller Lebensraum werden kann? Stadt braucht eigenständige Identität.“ Nicht nur Hamburg baut eine Hafencity – auch Rotterdam baut ihre Hafencity „Kop van Zuid“. Wie in Hamburg werden

Hafencity „Kop van Zuid“

das Projekt Hafencity auf dem Papier. Die Planung basierte auf einer Vision: Die Hafenmetropole Hamburg sollte ihr Gesicht wieder der Elbe zuwenden. Die städtebauliche Entwicklung sollte hanseatische Identität besitzen und doch modern sein, sie sollte überwiegend zu familienfreundlichen Wohnquartieren umgestaltet werden und dem spezifischen Maßstab und Millieu der Hamburger City entsprechen. Im Jahr 2000 wurde ein neuer Masterplan

Hafenbrachen in städtische Wohnquartiere umgewandelt, wie in Hamburg wird dadurch der Fluss wieder ins Zentrum der Stadt gerückt. Das Büro Egbert Kossak und das Hamburger Architektenteam Renner Hainke Wirth haben den zweiten Teil der Hafencity in Rotterdam entworfen. Kop den Zuid, das alte Hafenviertel, wird zu einem neuen Stadtteil am Wasser umgebaut. „Beide Hafencity-Projekte haben viel Ähnlichkeit, es gibt aber auch deutliche

Architekt und Stadtplaner Prof. Egbert Kossak Egbert Kossak wurde 1936 in Hamburg geboren. Er studierte Architektur und Städtebau in Berlin. Von 1972 bis 1981 war er Professor an der Universität Stuttgart. Von 1981 bis 1999 war er Oberbaudirektor in Hamburg. Nach eigener Aussage entwickelte er dabei zusammen mit Klaus von Dohnanyi und Eugen Wagner das Konzept der Hamburger Hafencity. Seit 1999 arbeitet er freiberuflich. Zusammen mit dem Architekturbüro Renner Hainke Wirth entwarf er den Masterplan für den 2. Teil der Hafencity Rotterdam „Kop van Zuid“ – Kopf des Südens – im alten Hafenreal der niederländischen Stadt. Er entwickelt jetzt die erste Umsetzung auf einem Gebiet von rund 130.000 Quadratmetern. Unterschiede“, so Kossak, z. B. sind die neuen Stadtteile in Rotterdam durch ein Sperrwerk geschützt, Hafenbauten bleiben stehen und werden umgenutzt, für die neuen Stadtteile gibt es Autobahnzubringer, es wird mehr experimentiert. Im Maashafen werden schwimmende Siedlungen vorgeschlagen. Günstige Wohnungen und Häuser werden im Mix mit teuren Wohnanlagen gebaut. Kossak: „Das soll kein Architekturzoo werden, sondern ein ganz normaler Stadtteil für alle Menschen“. Kirsten Breindl Quellen: Welt Online

Hafencity Flächenstand Mai 2009, copyright Hafencity Hamburg GmbH BDB Nachrichten – 14/August 2009

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Chance für erstklassige Kontakte und gute Geschäfte

NordBau 2009 setzt die richtigen Signale NEUMÜNSTER. – „Kurzfristig muss sich die Bauwirtschaft auf ein schwieriges Jahr 2009 einstellen“, betont Dirk Iwersen, Geschäftsführer der Hallenbetriebe Neumünster GmbH, und glaubt, dass die Perspektiven für die meist mittelständische Branche – das ist natürlich regional unterschiedlich – in diesem Jahr allerhöchstens als durchwachsen zu bezeichnen sind. „Mittelfristig – und darauf setzen wir – wird sich die Gesamt-Konjunktur aber sicherlich wieder stabilisieren und damit auch die Baukonjunktur. Denn Bauaufgaben gibt es reichlich“, meint Iwersen und verdeutlicht: „Schließlich ist der Investitionsstau im kommunalen Straßenbau bundesweit mit 30 Milliarden Euro am größten – und zwar klar vor dem Nachholbedarf in den Bereichen Schulen und Sportstätten mit 5,6 beziehungsweise 4,4 Milliarden Euro.“ „Wichtig ist, dass wir alle auch in der Zeit der Wirtschaftskrise den Kopf nicht in den Sand stecken und auf bessere Zeiten hoffen“, so der Geschäftsführer weiter. Hier werde die NordBau 2009, die vom 10. bis 15. September auf dem Messegelände in und um die Holstenhallen in Neumünster stattfindet, die richtigen Signale setzen. Denn trotz der derzeitigen allgemeinen schwierigen Wirtschaftssituation sei Nordeuropas größte Baufachmesse wiederum ausgebucht. Rund 900 Aussteller aus 15 Ländern werden sich auf etwa 20.000 Quadratmetern Hallenflächen und auf einem Freigelände von ca. 63.000 Quadratmetern präsentieren. „Die Messe hat es auch in diesem Jahr wieder frühzeitig geschafft, ein sehr umfangreiches und attraktives Programm auf die Beine zu stellen“, sagt Iwersen nicht ohne Stolz. So stellen fast alle traditionellen Aussteller in etwa der gleichen Größenordnung ihre aktuellsten Exponate aus dem Baumaschinen- oder Baustoffbereich vor. Dirk Iwersen begründet diesen Erfolg: „Wir haben uns gemeinsam mit den Ausstellern der NordBau in den vergangenen Jahren zu einer verschworenen Gemeinschaft entwickelt. Der Zusammenhalt ist enorm“, erläutert der Geschäftsführer. „Die Aussteller wissen, die NordBau ist ihre Messe, es ist ihre Chance für erstklassige Kontakte und gute Geschäfte.“

genieure, private Bauherren, Handwerker, kleine und mittelständische Bauunternehmen sowie Vertreter von Baubehörden und viele andere am Bau interessierte. Dirk Iwersen: „Fest steht, dass auch in diesem Jahr wieder mehr als 30 Busse der Mitglieder des Bundesverbandes der Baustoffhändler mit ihren Kunden auf die NordBau kommen“.

Dirk Iwersen: „Wir haben uns gemeinsam mit den Ausstellern zur NordBau in den vergangenen Jahren zu einer verschworenen Gemeinschaft entwickelt. Der Zusammenhalt ist enorm“. Foto: NordBau Aber auch auf der Besucherseite ist das Interesse groß – erwartet werden Mitte September rund 75.000 Fachbesucher, darunter Architekten und Planer, Bauin-

So hat sich Friedrich Christian, Geschäftsführer des Hagebau-Centrums in Wolfenbüttel, mit seinen Kunden für Samstag den 12. September angekündigt: „Für uns ist die NordBau mit ihrem in Deutschland einzigartigen Angebot von Baumaschinen, Baustoffen und Bauelementen eine feste Größe. Ich bin überzeugt, dass nicht nur die Aussteller wieder eine umfangreiche Präsentation zu bieten haben, sondern auch das Rahmenprogramm unseren Messebesuch attraktiv und informativ abrundet“, freut sich Christian auf die Messetage. Pressesprecher Detlev Schaefer Presse- und Redaktionsbüro Foto: NordBau

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Wasser, Wasser und wieder Wasser

Alte Ziegelei an an der Schlei Geglückte Sanierung und Trockenlegung Am Ufer der Schlei, Norddeutschlands großem Ostsee-Fjord, gab es früher viele Ziegeleien. Die meisten sind längst verfallen und vergessen, aber das private Anwesen Schleihof 2 in Goltoft verkörpert dennoch eine Erinnerung an jene Zeit. Seine Gebäude stehen unter Denkmalschutz, werden heute allerdings als Wohn- und Freizeitbereich genutzt. Von 2007 bis zu diesem Jahr haben sie eine Sanierung erfahren, die nicht häufig ihresgleichen findet. Hierzu aber gleich mehr, zuvor ein kurzer Blick in die Geschichte: Wohl schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden auf diesem Grund und Boden Ziegel gebrannt, um die Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb dann Johannes Joachim August Matthiesen den Betrieb. Seitdem ist das Anwesen auch als „Matthiesenhof“ bekannt. 1895 ging es an seinen Sohn August. Bis 1911 produzierte dieser hier den roten Baustoff, verlagerte sich dann aber wegen Materialmangels auf die Landwirtschaft und – bis 1936 – ausschließlich auf den Handel mit Ziegeln. Aus der ehemaligen Kernzelle des Gehöfts, der Ziegelei, hatte er bereits zu Beginn des Ersten Weltkriegs ein landwirtschaftliches Gebäude errichtet. Schon seitdem also ist die eigentliche Ziegelei verschwunden. Doch übrig blieb ein stattliches Anwesen. Mittlerweile ist es im Eigentum eines Berliner Unternehmers. Bis heute erhalten sind das vom Wasser her gut sichtbare, prächtige reetgedeckte Wohnhaus, die jetzt zu Wohnungen umgebauten Stallungen und die Wagenremise. Schon das äußere Erscheinungsbild der drei Gebäude verrät, dass in ihrem Erhalt außerordentlich viel Arbeit und Einfühlungsvermögen stecken. Der Blick hinter die dicke Steinfassade jedoch eröffnet Welten. Helle, ansprechende Räumlichkeiten präsentieren sich hier. Bis zu dieser Wohnidylle war es kein ganz einfacher Weg. „Im Haupthaus mussten wir den

kompletten Holzfußboden rausreißen. Darunter waren Feuchtigkeit und Schimmel“, sagt Hans-Peter Kahllund, der Bauleiter der Abteilung Modernisierung und Sanierung der Rendsburger Firma Ditting.

Wasser, Wasser und wieder Wasser begegnete den Bauarbeitern bei ihren Tätigkeiten. Eigentlich kein Wunder: Die bevorzugte Lage des Schlei-Grundstücks ist zugleich auch sein wunder Punkt. Hohes Grundwasser und Witterungswidrigkeiten mit viel Nässe machen Häusern in solch einer Umgebung natürlich noch mehr zu schaffen als woanders. Doch in und an Schleihof 2 wurde nicht nur fürs Auge gearbeitet, auch die Mauerfeuchtigkeit, eine Gefahr für Gebäude und Gesundheit,

konnte in ihre Schranken verwiesen werden. Selbst für eine größere Firma wie Ditting ist ein solches Projekt keine Alltäglichkeit. Da die alten Stallungen sich nahezu Ruinen gleich präsentierten, musste hier besonders viel Arbeit hineingesteckt werden. Heute beherbergt dieses Gebäude helle, großzügige Ferienwohnungen, ein Schwimmbad und ein Büro sowie einen großen Aufenthaltsraum mit Aquarium. Die einstige Remise dient unter anderem als Unterstellmöglichkeit für Autos, bietet oben aber auch einen stattlichen Hobbyraum. Text und Fotos: Birgit Johann

Feuchte Mauern – was tun? Der aufsteigenden Erdfeuchtigkeit im Haupthaus, die den alten Holzfußboden hatte verrotten lassen, hat sich inzwischen erfolgreich das „Hydropol“ der BSS BauSanierungsSysteme GmbH angenommen. Hydropol ist ein überzeugendes Beispiel dafür, dass die einfachsten Lösungen oft die besten sind. Denn natürlich kann man gegen Feuchtigkeit in den Wänden auch Bagger und Presslufthammer anrücken lassen. Effektiver und günstiger, leiser und sauberer drängt jedoch Hydropol die Feuchtigkeit

aus dem Haus. Der leicht zu installierende Apparat von der Größe eines Stromzählers vertreibt das Wasser nachhaltig mit schwachen Funksignalen statt mittels eines Hauruck-Verfahrens. Der komplette Umbau erfolgte nach den aktuellen Erkenntnissen zum Thema „Dämmung und Feuchtigkeitsschutz“. Um ein besseres Raumklima zu schaffen, wurde eine Mineralfarbe auf Kalkbasis verwendet, die einem Schimmelbefall vorbeugt. Nahezu sämtliche Wände wurden innen mit perlitehaltigem Kalkputz versehen und erhielten einen Anstrich aus mechanisch veredelter Alpenkalkfarbe der BSS GmbH aus Freilassing. Info: auf der NordBau u. unter www.hydropol.de BDB Nachrichten – 14/August 2009

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NordBau

Passivhaus zum Anfassen BASF und Partner präsentieren das Mobile Energiesparhaus MESH auf der NordBau Es ist ein Passivhaus zum Anfassen – das Mobile Energiesparhaus (MESH) der BASF auf dem Freigelände Süd (1358) an der Heider Straße. Auf 24 Quadratmetern bietet das MESH alle relevanten Lösungen für die Planung eines Passivhauses: innovative Wärme- und Schalldämmung mit den BASF-Produkten Neopor®, Styrodur® C und Basotect®, intelligente Klimatechnik und energiesparende Fenster. Partner des MESH sind r-m-p Architekten (Mannheim), der Fensterund Türhersteller Ludwig Häußler GmbH (Speyer), der Haustechnikausstatter Nilan Deutschland GmbH (Rödental), der Hersteller verlorener Schalungen und Bodenplatten mit Styrodur C Lohr Element (Gemünden) sowie der Holzelementeproduzent inholz GmbH (Mannheim), zuständig für den Bau des MESH.

Energie-effizienter Massivholzbau Das Miniatur-Passivhaus ist als Massivholzbau mit Vollwärmeschutz konstruiert. Verbaut wurden Produkte und Mate-

rialien, die die Standards im Passivhausbau erfüllen. Dazu gehören Dämmmaterialien der BASF, auch in Verbindung mit Wärmedämmverbundsystemen und zertifizierten Schalungselementen; dreifach verglaste Holzfenster der Serie Energate, die mit dem amerikanischen Green Building Award ausgezeichnet wurde; Konstruktionsbauteile aus Massivholz sowie eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine nahtlose Luftdichtheitsebene. Alle Partner stellen darüber hinaus weitere Produkte, technischen Service und Beratung rund um die Planung und Ausführung von Passiv- und Niedrigenergiehäusern vor, z. B. zu den Themen Energieausweis, energetische Sanierung und Design für Passivhäuser. Präsentiert wird der Dämmwerkstoff Neopor, die Weiterentwicklung des Dämmklassikers Styropor® (EPS: expandierbares Polystyrol), der vor allem zur Fassadendämmung eingesetzt wird. Ebenso sind die extrudierten PolystyrolHartschaumplatten (XPS) Styrodur C zu

sehen, die als druckfeste und wasserabweisende Wärmedämmung z. B. unter der Bodenplatte und unter Kellerböden, auf dem Flachdach und im Perimeter verwendet werden. Für die dekorative und funktionale Schalldämmung bietet sich der Melaminharzschaumstoff Basotect an, der leicht, flexibel und schwer-entflammbar ist.

Passivhaus-Konzept: Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz Eine aktuelle EU-Vorlage sieht den Passivhausstandard als zukünftig gesetzlich geforderten Energiestandard für alle Neubauten vor. Ein Passivhaus kommt ohne konventionelle Heizung oder Klimaanlage aus, bleibt aber im Sommer kühl und im Winter warm. Passivhäuser sind nicht nur Energiesparhäuser, sondern haben ein nachweislich besseres Wohnklima als herkömmliche Gebäude. Typisch für die Bauweise sind eine gut gedämmte Gebäudehülle und eine ausgeklügelte Lüftungs- und Wärmerückgewinnungsanlage. Der Energieaufwand ist niedrig: Ein Passivhaus hat einen Restwärmebedarf von 15 kWh pro Quadratmeter und Jahr für die Beheizung, was einem Brennwert von 1,5 Liter Heizöl entspricht. Weitere Informationen unter www.mesh.basf.com

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Wettbewerb

Masterplan Nördliche Wallhalbinsel Lübeck Architekten BRODERSEN+GEBAUER, Lübeck und WURCK-Architekten, Landschaftsplaner, Rotterdam, gewinnen den ersten Preis sind geprägt durch große Raumhöhen, große Terrassen und vorgehängte Balkone á la Media Docks. 80 % der Wohnungen werden neben dem Blick aufs Wasser auch den Blick auf das Altstadtpanorama haben. In den Erdgeschosszonen, insbesondere zur Altstadtseite und an den kleinen Plätzen sind Räume für Gastronomie und für kleine Läden vorgesehen. Die Sockel können als Terrassen privat oder öffentlich genutzt werden.

Masterplan Auf der nördlichen Wallhalbinsel in Lübeck wird in unmittelbarer Nähe zum UNESCO Weltkulturerbe der Altstadt ein neues hochwertiges Stadtquartier mit Blick auf die Altstadt und starker Einbeziehung des Wassers und der historischen Hafenarchitektur entstehen. Der neue Masterplan des prämierten Entwurfs der Architekten Brodersen+Gebauer Lübeck und WURCK-Architekten Rotterdam sieht vor, die langen Lagerschuppen durch höhere, intensiv verkettete Blöcke mit einem modernen Mix aus Wohnen, Arbeiten und Handel zu ersetzen. Die langgestreckten Blöcke sind uferbegleitend ausgerichtet. Die leicht verschwenkte Straße in der Mitte gliedert Straßen und Stadträume. Die neuen Gebäude stehen auf erhöhten Plateaus in Anlehnung an das historische Gebäude der Media Docks. Unter den ca. 1 m hohen Sockelbereichen sind Parkdecks mit ca. 1.300 Stellplätzen untergebracht. Wohnungen und Büros erhalten interessante Blicke aufs Wasser, die Altstadt und die historische Hafenarchitektur. Plätze prägen das Quartiers-Entree, eine Wallhafenbühne, den Brückenkopf und ein Terrassen-Aussichtsgebäude auf der Inselspitze.

Insgesamt werden ca. 90.000 m2 BGF geschaffen. Es ist ein Mix vorgesehen aus 50% Wohnen und 50 % Büro/Gewerbe. Flexibilität wird dadurch erreicht, dass die Raumhöhen mindestens 3 m betragen sollen. Büros, Wohnungen und kleine Gewerbeeinheiten sollen möglichst austauschbar sein und so eine Mischung von Wohnen und Arbeiten fördern. Es wird kleine und einfache Wohnungen geben bis hin zu Komfortwohnungen bis 200 m2 Größe. Viele Wohnungen sind als moderne loftstyle Appartements entwickelt. Sie

Die Spitze erhält ein baulich touristisches Highlight. Von der neu interpretierten historischen Bastion wird ein faszinierender Panoramablick auf die Altstadtkulisse, die Trave und die Häfen möglich. Die Plattform auf dem Gebäudedach wird über eine einladende breite Treppenanlage erschlossen. Das Gebäude kann als Halle oder Foyer für Messen/Ausstellungen oder als Museum genutzt werden. Möglich ist auch ein Hotel, dessen Fenster alle zur Altstadt orientiert sein können. Auf dem Gebäude oder im Nachbargebäude kann ein Panoramarestaurant errichtet werden. Die Terrassen und Uferanlagen sollen für alle Lübecker und Touristen öffentlich zugänglich und benutzbar sein.

Innenraum mit Ausblick auf Lübeck BDB Nachrichten – 14/August 2009

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Die schönsten Giebel der bestehenden Lagerhäuser sollen erhalten und in die Platzgestaltungen integriert werden. Die Sockelzonen sind mal als private Terrassen, mal als öffentliche Plätze mit Pflaster oder Holzbelägen vorgesehen. Im deutlichen Kontrast zu den Putzbauten von Alt- und Vorstadt sollen vorrangig Ziegel verwendet werden, wie sie früher typisch waren für Lagergebäude und Salzspeicher. Roter Ziegel, Holz und Stahl nehmen das Thema des Ortes auf und geben die unverwechselbare Identität für das neue Quartier. Eisenbahnschienen, Granitpflaster und die historischen Kaimauern mit ihren Kränen werden erhalten. Das Pflaster der Fahrflächen soll ausgetauscht werden gegen geschliffenes und verfugtes Granitpflaster. Zwei neue Brücken sollen langfristig die Anbindung an die Altstadt und an die Rodenkoppel schaffen. Es werden weiterhin eine Reihe von neuen Nutzungen (Marina, Bühne, Hausboote, Uferpromenaden, Terrassengebäude etc.) vorgeschlagen, die die Qualität des neuen Quartiers auf der Wallhalbinsel erhöhen. Das Gebiet wird mit den neugestalteten Uferbereichen der Unter- und Obertrave und dem Museumsbereich am Burgtor fußläufig verbunden und zu einer attraktiven und einzigartigen Uferzone entwickelt.

Modell

Vogelperspektive

Architekten BRODERSEN+GEBAUER, Lübeck 2009

Visualisierung

Schnitt

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Sprung über die Elbe

Living Bridge Hamburg, eine der am wenigsten verdichteten Großstädte der Welt, entdeckt seine Wasserfronten. Das Potenzial im Stromspaltungsgebiet scheint unerschöpflich, denn südlich der Elbe können die begehrtesten Flächen Hamburgs zwischen den Elbvororten, dem Stadtpark und der City-Süd verdoppelt werden. Wilhelmsburg, der seiner Fläche nach größte Stadtteil, die größte Flussinsel Europas, die Napoleon im Jahr 1814 mit einer 4 km langen Holzbrücke querte, liegt im Herzen der Stadt, sobald die Hürde der Anbindung mit einer neuen Brücke genommen ist. Die Wasserstadt Hamburgs, die heute noch zu 40% Hafengelände ist, bietet die besten Voraussetzungen für kilometerlange reizvolle und spezifische Standorte am Wasser – so nah an der City wie Ottensen.

Funktion und Bedeutung „Living Bridge“ ist eine geplante Wohnund Erlebnis-Brückenanlage über die Norderelbe: separate Brückendecks für Fußgänger und Autoverkehr, Miet- und Eigentumswohnungen, Museen zur Handels- und Hafengeschichte, Läden und Restaurants, Open-Air-Terrassen mit eindrucksvollem Ausblick auf Stadt und Fluss. Die Brückenanlage verbindet die stadtplanerisch notwendige Straßenbrücke zur Erschließung einer scheinbar uferlosen Wasserlandschaft – deren Reiz topographisch nur mit Venedig zu vergleichen ist. Der Fußgänger aus der historischen City oder vom geplanten U-Bahn-Haltepunkt am Lohse Park (in der Versmannstraße) betritt die Brücke in der Verlängerung des Parkgeländes, das sich ohne Unterbrechung über die gesamte

Brücke spannt. Die Brücke bleibt nicht aufgesetzte technische Infrastruktur, sondern wird als architektonisch im dynamischen Tragwerk betontes Stadtviertel zu einem Zentrum des öffentlichen Lebens: ein integrierter Stadtbaustein mit nahtlosen Übergängen, eine Synthese von Villa und Stadt, wie es sie in dieser Konsequenz trotz aller historischen Vorläufer in Paris, Berlin, London, Wien, Amsterdam, New York oder Florenz noch nicht gab. Häuser auf der Etage, die durch ihren Standortvorteil die vierte Dimension des Wohnens verfügbar machen: Zeit für die kulturelle Vielfalt der Stadt.

Planungsgrundlagen und architektonisches Konzept Zwei übereinander liegende Stahlbetonverbundplattformen, die untere für den Verkehr und die obere für fünfgeschossige Bebauung, werden mittels senkrechter Stahlfachwerke zu einem Brückentragwerk zusammengebunden. In den Wasserbereichen mit großen Stützweiten wird das Tragwerk durch Pylone mit Zugglie-

Auf 4,6% der Fläche Hamburgs leben bisher nur 2,7% der Einwohner. Auch ohne die Olympischen Spiele 2012 will der Hamburger Senat die vorhandene Aufbruchstimmung auf Platz 2 des Tourismusrankings für sein ehemaliges Hinterland nutzen und dessen Anziehungskraft im Sprung über die Elbe steigern, nicht zuletzt mit Hilfe der Internationalen Gartenschau und einer Internationalen Bauausstellung 2013. Den wesentlichen Vorzug von Wasserstädten sieht Adolf Max Vogt darin, mit dem Wasser Raum und Atem zu gewinnen für kritische Innenansicht und Selbstbetrachtung. Die Elbe mit Innenstadtqualitäten zu überspringen, um die über 100 Jahre betriebene Teilung in City diesseits und Hafen jenseits aufzuheben, verändert die hanseatische Stadtgestalt dramatisch. Der Blick auf die Skyline Hamburgs ist noch zu entdecken, die Chance, in dieser Dimension mitten in der Stadt wachsen zu können unvergleichlich. Die vorgeschlagene 700 m lange, mehrgeschossige Brückenanlage LIVING BRIDGE über die Norderelbe verbindet die notwendige Straßenbrücke mit einer grünen Parkachse und bezahlbarem Wohnraum auf Grundstücken, die es eigentlich gar nicht gibt. BDB Nachrichten – 14/August 2009

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dern verstärkt. Mit dieser Tragwerksorganisation ist eine einfache und damit preiswerte Montage möglich und es können kostengünstig und verformungsarm die hohen Brückenlasten bewältigt werden. Die Brücke kann fugenlos über 750 m Länge und 60 m Breite gebaut werden. Dies erspart komplizierte, wartungsinten-

sive Fugen und Fahrbahnübergänge. Das Absetzen der extrem großen Pylonlasten ist wirtschaftlich nur über Flachgründungen auf den tief liegenden Sand- und Glimmerschichten möglich. Es bieten sich Stahlstützen als Auflager an, die einerseits oben und unten eingespannt und damit knicksteif, andererseits über ihre

große elastische Länge ausreichend horizontal verformungswillig sind. Auf die Entwicklung spezieller, außerhalb des Erfahrungsbereiches liegender Großlager kann verzichtet werden. Anke Steinhoff, BRT Hamburg

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Vom Entwurf bis zur Ausführung

Ersatzneubau Störbrücke Itzehoe Lage und Bedeutung der Maßnahme Mit dem Ersatzneubau der Störbrücke Itzehoe wird das zentrale Bauwerk im Zuge des derzeit ca. 7 km langen, lediglich dreistreifig als Bundestrasse B5/B204 klassifizierten Streckenabschnittes zwischen den Anschlussstellen Itzehoe-Süd und Itzehoe-Nord der Bundesautobahn A23 realisiert („Lückenschluss A23“). Wegen des schlechten Zustandes der alten Brücke, der hohen Erhaltungskosten von ca. 15,6 Mio € seit Fertigstellung und der geringen Restnutzungsdauer wurde 1998 vom Bundesverkehrsministerium entschieden, die alte Brücke durch einen Neubau zu ersetzen und danach mit einer zweiten Richtungsfahrbahn zu ergänzen.

Die vorhandene Störbrücke Die vorhandene Störbrücke mit einer Gesamtlänge von ca. 1160 m wurde am 20.09.1967 in Betrieb genommen. Die Bauwerkslänge der Spannbetonkonstruktion verteilt sich auf 26 Felder mit Stützweiten zwischen 40,0 und 58,5 m und der Stromöffnung über der Stör von 115,0 m. Der zweistegige Plattenbalkenquerschnitt hat zwischen den Geländern eine Breite von 16,0 m. Wesentliches Merkmal und maßgebend für die begrenzte Restnutzungsdauer der vorhandenen Störbrücke sind die Gerbergelenke in den Randfeldern der Stromöffnung, die derzeit durch Hilfskonstruktionen unterstützt werden. Die Pfeiler der vorhandenen Störbrücke sind tief auf Bohr- bzw. Ortbetonrammpfählen, die Widerlager flach gegründet.

Der Ersatzneubau – Randbedingungen für den Entwurf Die zentrale Randbedingung für die Planungen war, dass die vorhandene Störbrücke bis zur Fertigstellung des Ersatzneubaus in Betrieb bleiben muss. In den Vorplanungen wurden unter Berücksichtigung folgender Fragen unterschiedliche Bauwerkssysteme untersucht und im Rahmen des Entwurfes optimiert: - Auf welcher Seite der vorhandenen Störbrücke kann das Ersatzbauwerk erstellt werden?

Abb. 1: Auf der Baustelle - Kann die vorhandene Trasse nach Abbruch des Brückenbauwerks für die 2. Richtungsfahrbahn (2. Bauabschnitt) genutzt werden? - Können Teile der vorhandenen Störbrücke wieder verwendet werden? - Welche Bauwerkssysteme kommen in Frage? - Welche Auswirkungen hat der Abbruch der vorhandenen Störbrücke auf das neue Bauwerk? Neben verschiedenen Brückensystemen wurde im Rahmen der Vorplanung auch die Untertunnelung der Stör untersucht. Aus wirtschaftlichen, technischen, ökologischen und ästhetischen Gründen wurde die Tunnellösung verworfen und als Brückensystem je Fahrtrichtung eine Strombrücke als Stabbogenbrücke in Stahlverbundbauweise, kombiniert mit Vorlandbrücken als Durchlaufträger aus einem einzelligen Hohlkasten in Stahlverbundbauweise, favorisiert. Ein besonderes Augenmerk verlangte insbesondere der Bereich der Stör, da es sich um ein FFH-Gebiet handelt. Weitere Einschränkungen ergaben sich durch die Deiche am Nord- und Südufer sowie die Forderung, den Abflussquerschnitt im Bereich der Brücke nicht einzuschränken. Ebenso musste auch weiterhin eine lichte

Durchfahrtshöhe für die Schifffahrt von 19,50 m über der Stör zur Verfügung gestellt werden. Neben den genannten Randbedingungen haben auch Baugrund- und Grundwasserverhältnisse die Planung entscheidend beeinflusst.

Entwurf und Ausführung – Allgemeines Unter Berücksichtigung der genannten Randbedingen wurde die Gesamtlänge der geplanten Störbrücke Itzehoe mit ca. 1.160 m festgelegt. Aus konstruktiven Gründen, aber auch um ein zu langes Brückenband zu vermeiden und die Störquerung für den Betrachter hervorzuheben, sollten die Vorlandbrücken durch ein Stabbogentragwerk unterbrochen werden (Abb. 2). Im Rahmen der konstruktiven und wirtschaftlichen Optimierung wurde die Stützweite der Strombrücke zu 120 m bestimmt, so dass sich die Längen der Vorlandbrücken zu ca. 450 m (Süd) und ca. 583 m (Nord) ergeben. Die Einzelstützweiten wurden gegenüber der vorhandenen Störbrücke (ca. 40 m) optimiert, so dass auch der Eindruck eines „Stützenwaldes“ vermieden wird.

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Die Strombrücke Die Strombrücke mit einer Stützweite von 120 m ist als vollständig geschweißter Stabbogen mit außenliegenden Bogenebenen und einer Verbundplatte als Fahrbahn geplant. Die Gesamtbreite des Stabbogens zwischen den Außenkanten der Bogenscheiben beträgt 19,22 m, die Gesamthöhe von der Unterkante des Hauptträgers bis zur Oberkante des Bogens ca. 22,0 m. Das Stichmaß liegt bei 20,0 m, so dass sich ein Verhältnis von Stützweite zur Konstruktionshöhe von l/h = 6 ergibt. Die Hauptträger und die Bögen sind als dichtverschlossene Hohlkästen geplant. Die Stege der Hauptträger sind zur Vermeidung von Mehrfachreflexionen der Radarschifffahrt geneigt. Die Höhe der Hauptträger variiert aufgrund der Querneigung der Fahrbahn (2,4 bis 2,7 m). Die Bögen haben im Scheitel einen quadratischen Querschnitt, wobei sich die Bogenhöhe zum Bogenfußpunkt vergrößert. Der Abstand der Hänger (10 Stück mit d = 150 mm) beträgt 10,5 m. Die Querträger sind in einem Abstand von 3,5 m angeordnet und werden als offenes Profil vorgesehen. Die Steghöhe variiert entsprechend der Querneigung der Fahrbahnplatte. Die Dicke der Fahrbahnplatte beträgt in der Regel 35 cm, wobei eine Verdickung der Platte aufgrund der Obergurtneigung der Querträger zu den Rändern hin auf ca. 50 cm stattfindet. Die schlaff bewerte Fahrbahnplatte ist mit den Querträgern und den in den Endbereichen angeordne-

Abb. 3: Stabbogen in Endlage

Abb. 2: Draufsicht und Längsschnitt

ten Schubeinleitungsblechen schubfest verdübelt. Die Stahlkonstruktion der Strombrücke wurde im Werk vorgefertigt und auf einem Vormontageplatz auf der Nordseite der Stör mit Hilfe eines Portalkrans zusammengesetzt und verschweißt. Für die weitere Montage, d.h. zunächst für den Längsverschub, wurde die Stahlkonstruktion auf Schwerlastrollern aufgelagert. Im Bereich der Stör wurden die Lasten dann durch einen Ponton aufgenommen. Nach dem vollständigen Längsverschub wurde der Überbau mit Hilfe von Litzenhebern angehoben und anschließend quer verschoben, bis seine endgültige Lage erreicht war (Abb. 3).

Die Vorlandbrücken Die Vorlandbrücken Süd und Nord sind als Durchlaufsystem geplant. Die Vorlandbrücke Süd erstreckt sich über 8 Felder (ca. 42 m – 50 m – 55 m – 3 x 60 m – 2 x 64 m), die Vorlandbrücke Nord über 10 Felder (ca. 44 m – 54 m – 58 m – 5 x 60 m – 2 x 65 m).

Der Querschnitt der Vorlandbrücken ist als einzelliger Hohlkastenquerschnitt mit geneigten Stegen in Verbundbauweise geplant. In Brückenachse beträgt die Konstruktionshöhe einschließlich der Verbundplatte 3,1 m. Das Verhältnis von Stützweite zur Konstruktionshöhe liegt entsprechend der unterschiedlichen Stützweiten zwischen l/h = 13,5 bis 21. Die Gesamtbreite des Brückenquerschnitts einschließlich der Kappen beträgt im Regelfall 15,62 m. Zur Gewährleistung der Querschnittstreue sind in einem Abstand von ca. 3,5 m bis 4,0 m Querrahmen angeordnet, die zusätzlich durch Verbände und Zugstäbe ausgesteift werden. Stege und Bodenblech erhalten in Brückenlängsrichtung zur Aussteifung Trapezrippen. Die Querrahmen in den Auflagerbereichen werden zur Einleitung der Lager- und Pressenlasten stärker ausgebildet. Die Endquerträger werden mit einem durchgängigen Auflagerschott mit einer verschließbaren Tür versehen. Auf der gesamten Länge der Vorlandbrücken wird in der Mitte des Hohlkastens zur Besichtigung und Unterhaltung ein Laufsteg mit Gitterrostauflage angeordnet. Die Verbundplatte ist in Längs- und Querrichtung schlaff bewehrt. Auf den Kappen wird neben den einfachen Distanzschutzplanken auf der gesamten Länge ein Geländer bzw. eine vertikale Absturzsicherung (wegen des 2. Bauabschnitts) angeordnet, um ein „Übersteigen“ zu verhindern. Die Stahlhohlkästen wurden im Werk vorgefertigt sowie auf den Vormontageplätzen zusammengesetzt und verschweißt. Das Auflegen der Stahlsegmente auf die Pfeiler erfolgte mit Hilfe von Autokranen. Nach dem Ausrichten werden die Einzelteile verschweißt; danach erfolgt die Herstellung der Verbundplatte unter Einsatz mehrerer Schalwagen.

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Unterbauten und Gründung – Die Pfeiler Bei den Pfeilern sind die Normalpfeiler und die Trennpfeiler im Übergang der Vorlandbrücken zur Stabbogenbrücke zu unterscheiden. Die Normalpfeiler erhalten in Brückenquerrichtung eine Bogenform. In Brückenlängsrichtung haben die Pfeilerschäfte jeweils auf den gegenüberliegenden Seiten einen konstanten Anzug, so dass der Eindruck eines „schreitenden Pfeilers“ entsteht. Das Bogenmotiv findet sich auch an den Trennpfeilern zur Strombrücke wieder, welche die Bogenbrücke und die Vorlandbrücken konstruktiv und optisch miteinander verbinden. Vier Pfeiler werden jeweils unterhalb der Auflager angeordnet und im Kopfbereich mit drei Bögen verbunden. Der Anzug wird nur bei den äußeren Pfeilerschäften in Richtung der Vorlandbrücken vorgenommen. Die Herstellung der Pfeilerschäfte erfolgte im unteren Bereich aufgrund der unterschiedlichen Anfängerhöhen mit einer konventionellen Schalung. Daran anschließend wurde eine Kletterschalung eingesetzt (Abb. 4).

Die Widerlager In den Achsen 10 und 200 werden im Übergang zu den anschließenden Dämmen Kastenwiderlager angeordnet (Abb. 5). Die Flügel der Widerlager sind entsprechend der Trassierung gekrümmt. Wegen der Größe der Übergangskonstruktionen erhalten die Widerlager Wartungsgänge. Zur Besichtigung der Übergangskonstruktionen wird in jedem Wartungsgang ein Wartungssteg angeordnet, der über eine Stahlbetontreppe er-

reicht werden kann. Vom Wartungssteg aus gelangt man auch in den Hohlkasten der Vorlandbrücke.

Die Gründung und die Baugruben Für die Lastabtragung sind aufgrund der im Bauwerksbereich überwiegend angetroffenen Baugrundschichtung (hoozäne Weichschichten über locker gelagerten Sanden mit bereichsweisen Beckenschluffeinlagerungen) mit Ausnahme der Widerlager Tiefgründungen erforderlich. Für die Gründung der Pfeiler war ein Pfahlsystem zu wählen, das eine hohe Tragfähigkeit des Einzelpfahles gewährleistet und die Möglichkeit einer Anpassung an die anstehende heterogene Baugrundschichtung bietet. Unter den meisten Pfeilern wurden daher dort, wo es die Abstände zur vorhandenen Brückengründung gestatten, Ortbetonrammpfähle vorgesehen. An den Pfeilern in den Achsen 20, 30, 40 und 190 werden aufgrund des geringen Abstandes der geplanten Gründungspfähle zu den Pfählen der vorhandenen Brücke mit deren geringen Tiefen (NN -8,0 m) in den locker gelagerten Sanden Gründungen auf Bohrpfählen erforderlich. Damit kann eine mögliche Beeinflussung des vorhandenen Bauwerkes auf ein Mindestmaß reduziert werden. Die große Absetztiefe (NN -22,0 m) in den tiefliegenden, dicht gelagerten Sanden wurde zum einen gewählt, um eine ausreichende Tragfähigkeit zu erzielen, zum anderen, um die Gefahr der negativen Beeinflussung (z. B. Zusatzsetzungen) des 1. Bauabschnittes bei Abbruch der alten Brücke bzw. bei Herstellung des 2. Bauabschnittes zu minimieren.

Abb. 4: Kletterschalung für Normalpfeiler

Ausschreibung und Vergabe, Stand der Bauarbeiten Nach Prüfung und Wertung der Angebote, Sondervorschläge und Nebenangebote konnte der Bauauftrag für den ersten Bauabschnitt im Juli 2006 ohne Nachprüfungsverfahren erteilt werden. Das Ersatzbauwerk wird von der ARGE Störbrücke Itzehoe, bestehend aus den Firmen Alpine Bau Deutschland AG und der Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH, erstellt. Vor Ort sind zur Zeit (Juli 2009) die Beton-Unterbauten für die Brücke hergestellt; auf ihnen ruhen schon alle Stahlhohlkästen. Der Stahlbogen ist bereits seit Mitte des vergangenen Jahres auf den Kanalpfeilern abgesetzt und prägt schon jetzt das Landschaftsbild. Zur Zeit wird mit vier Schalwagen im Pilgerschrittverfahren die Fahrbahnplatte betoniert. Gleichzeitig erfolgen Korrosionsschutzarbeiten an den Stahlbauteilen. Nach dem weiteren Ausbau soll dann das Bauwerk des 1. Bauabschnittes etwa Mitte des kommenden Jahres für den Verkehr freigegeben werden. Dipl.-Ing. Volker Richter Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, Betriebssitz Kiel Dipl.-Ing. Michael Borowski Ingenieurbüro Grassl GmbH, Hamburg Abbildungen, Fotos: LBV-SH; Ing.-Büro Grassl

Abb. 5: Längsschnitt Widerlager BDB Nachrichten – 14/August 2009

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Interview

Neues Terminalgebäude am Schwedenkai

Viele norddeutsche Unternehmen stehen vor dem Generationswechsel. Wie verlief bei Ihnen der Übergang? Nur gemeinsam konnten wir den Generationswechsel so erfolgreich meistern. Durch das zeitlich relativ langfristige Ausscheiden der drei Senioren konnten wir uns gut auf unsere Aufgaben vorbereiten und uns ein eigenes Netzwerk aufbauen. Durch die Unterstützung und das Vertrauen der Senioren haben wir gemeinsam die Weichen für die Zukunft gestellt. Ein Generationenwechsel mit drei Senioren und drei Junioren ist die „Königsklasse“, aber mit dem gleichen Ziel einer positiven und langfristigen Unternehmensentwicklung für beide Seiten mit sehr befriedigendem Ergebnis. Was zeichnet eine Bauunternehmung wie Heinrich Karstens oder auch Friedrich Helbig aus?

Visualisierung: Das neue Terminalgebäude am Schwedenkai bei Nacht Gäste der Stadt Kiel und ihre Einwohner können zurzeit miterleben, wie das neue Terminalgebäude am Schwedenkai entsteht. Bis das Gebäude so wie auf dem Foto aussehen wird, müssen noch viele Stunden hart gearbeitet werden. Der Entwurf der Braunschweiger Architekten KSP Engel & Zimmermann GmbH wird unter der Bauleitung von Dipl.-Ing. Thomas Colmorgen von der ARGE Schwedenkai ausgeführt. Für diese komplexe Aufgabe haben sich die zwei mittelständischen Bauunternehmungen Heinrich Karstens und Friedrich Helbig aus Kiel zusammengeschlossen. Den Fragen der BDB-Nachrichten stellte sich Dipl.-Ing. Jan Karstens in einem Gespräch: Herr Karstens, das Unternehmen Heinrich Karstens blickt auf eine lange Geschichte zurück. Wie gelingt es einem mittelständischen schleswig-holsteinischen Unternehmen, in den heutigen Zeiten zu bestehen? Wir sind mittlerweile in der dritten Generation im Unternehmen tätig. Entstanden ist die Firma aus einem reinen Tiefbauunternehmen und wurde 1938 durch Hein-

rich Karstens gegründet, und dann durch die drei Söhne in die zweite Generation erfolgreich weitergeführt. Auch die dritte Generation ist wieder mit drei Nachfolgern vertreten, wovon schon zwei im Unternehmen verantwortlich tätig sind. Christoph und ich haben Bauingenieurwesen studiert und Stephan hat ein Betriebswirtschaftsstudium in Berlin absolviert, so dass wir von der Unternehmensführung gut für die zukünftigen Aufgaben aufgestellt sind. Wir haben uns sehr gut am hiesigen Baumarkt positioniert und sind von Dänemark, Schleswig-Holstein bis nach Mecklenburg-Vorpommern tätig. Unser Haupttätigkeitsfeld ist der Tief-, Strassen- und Kanalbau sowie der allg. Hochbau, Stahlbetonbau und der Schlüsselfertigbau. Seit kurzem engagieren wir uns auch auf dem Markt der PPP-Projekte (Public Private Partnership) in Schleswig-Holstein und konnten erfreulicher Weise gerade unseren ersten PPP-Auftrag in ARGE mit der Bauunternehmung Höft aus Flensburg für die Errichtung eines Universitätsgebäudes in Flensburg erhalten.

Die beiden Unternehmungen sind ja sehr stark im Betonbau in Kiel positioniert und da war es für uns ganz klar, so ein Projekt in Kiel müssen wir uns holen. Die Auftragssumme beträgt ca. 6,5 Mio. € und für die Erfüllung des Auftrags stehen 200 Arbeitstage zur Verfügung. Dieses Volumen konnten und wollten wir mit unserer Belegschaft allein natürlich nicht bewältigen. So haben wir uns von Anfang an mit Friedrich Helbig als ARGE Partner zusammengeschlossen und die ARGE Schwedenkai gegründet. Entgegen dem allgemeinen Trend beschäftigen die beiden Unternehmen zzt. ca. 220 eigene gewerbliche Mitarbeiter. Beide Firmen sind strukturell mittelstandsgeprägt und setzen im wesentlichen auf ihre gut ausgebildeten und motivierten eigenen Facharbeiter. Auch bei diesem Bauvorhaben haben wir bewusst nur eigene Mitarbeiter eingesetzt. Beide Firmen legen Wert darauf, ihre Mitarbeiter z. B. sehr gut mit Werkzeug und Geräten sowie atmungsaktiver Arbeitskleidung auszustatten, um die Arbeitsbedingungen so effektiv und angenehm wie möglich zu gestalten. Nach schwierigen Jahren um die Jahrtausendwende haben wir in neueste und innovativste Schalung, Baustellenausstattung und Maschinen investiert und so die Unternehmen stark für die Zukunft gemacht.

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BAUEN AM WASSER

Unsere Stärke ist die Flexibilität und der kurze und direkte Draht von der Unternehmensführung bis hin zum einzelnen Mitarbeiter. Mit sehr gut ausgebildeten und geschulten Mitarbeitern, einer eigenen Arbeitsvorbereitung und Logistik sowie eigenem Schalungsmaterial können wir die Stahlbetonbaustellen wirtschaftlich abwickeln. Wodurch stellt sich die Zusammenarbeit der beiden Firmen dar? Als Allererstes natürlich der vertrauensvolle Umgang miteinander. Unser Vorteil sind die schlanken und Ressourcen sparenden Strukturen in der Abwicklung der ARGE. Ein weiterer großer Vorteil ist die äußerst effiziente Auslastung der jeweils eigenen Ressourcen wie Baustelleneinrichtung, Schalung sowie auch der Personaleinsatz. Ebenso ist zu erwähnen, dass die ARGE-Partner durch den Zusammenschluss ihr eigenes Personal weiterhin für neue eigene Projekte zur Verfügung haben. Mit dem Zukunftsmodell ARGE sind wir als mittelständisches Bauunternehmen auch für größere Bauaufgaben hervorragend aufgestellt, wirtschaftlich und schlagkräftig.

Foto: Birgit Schewe

Wie sehen die Arbeitsabläufe am Schwedenkai aus? Durch die engsten Terminvorgaben arbeiten wir im Zwei-Schichtsystem. Von Montag bis Freitags ist die Baustelle von morgens um 5.00 Uhr bis abends um 22.00 Uhr mit durchschnittlich bis zu 25 Facharbeitern besetzt. An den Samstagen wird durchgängig bis ca. 16.00 Uhr gearbeitet. Die Schichtkolonnen wechseln sich wöchentlich zwischen den beiden Firmen ab. Die Arbeitsabläufe sind bis ins Detail durchdacht und in der Arbeitsvorbereitung getaktet. Die bauteilbezogene Schalungsvorhaltung ist durch gute Arbeitsvorbereitung minimiert. Durch die intensive und notwendige Vorbereitung der Baumaßnahme mit einem optimierten Krankonzept in Abstimmung mit der Personal- und Schalungsvorhaltung wird der avisierte Fertigstellungstermin eingehalten.

seiner exponierten Lage und besonderen Kubatur ist das anspruchsvollste Bauvorhaben, das wir zurzeit abwickeln. Zur Unterstützung dieser komplexen Bauaufgabe haben wir mit dem Schalungsdienstleister PERI einen kompetenten und zuverlässigen Partner gefunden. Wir wünschen uns, dieses Bauvorhaben vor allen Dingen unfallfrei zu errichten und werden es termingerecht übergeben. Vielen Dank, Herr Karstens. Wir wünschen Ihnen für den weiteren Bauablauf alles Gute, mögen Sie weiterhin im Zeit- und Kostenrahmen bleiben. Das Interview führte Kerstin Frowein.

Was ist das Besondere an dieser Bauaufgabe? In der Angebotsphase haben wir uns intensiv mit dem Objekt beschäftigt und auch sehr viel Erfahrung aus vergangenen Objekten hineingesteckt. Die Ausschreibung konnten wir u. a. durch die Wertung von durch uns kalkulierte Sondervorschläge im Bereich des Schalungsbaus gewinnen. Nun gilt es, diese Vorgaben in die Praxis umzusetzen. Das Objekt ist schalungstechnisch ziemlich anspruchsvoll und in seiner Kubatur auch ziemlich einzigartig. So liegt die Besonderheit u. a. in der Herstellung der auskragenden geneigten Stahlbetonwand über eine Höhe von bis zu 45,00 m. Wir werden diese Wand im Klettertaktverfahren geschossweise mit herstellen. Im Foyer stellen wir bis zu 12,00 m hohe Stahlbetonwände und Stahlbetonrundstützen her. Die Decken ab Ebene 4 werden wir mit objektbezogenen Großflächendeckentischen schalen. Hier konnten wir bereits bei abgewickelten Bauvorhaben sehr gute Erfahrungen sammeln. Für die Brüstungen und Stützen in den Geschossen werden wir eine von uns selbst entwickelte Sonderschalung einsetzen. Sämtliche Stahlbetonbauteile werden als Sichtbetonbauteile nach DBV-Merkblatt hergestellt. Dieses Bauvorhaben mit

Schnitt durch das Gebäude, Detail

ARGE SCHWEDENKAI

FRIEDRICH

HELBIG H E I N R I C H Stahlbetonbau KARSTENS GmbH & Co. KG Schwentinental

BAUUNTERNEHMUNG

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NATURGEWALTEN/SYLT

Bauen am Wasser

Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt Architektur- und Energiekonzept

Die Initiatoren des Projektes vom AlfredWegner-Institut für Polar- und Meeresforschung und der Projektgruppe MUEZ (Maritimes Umwelt- und Erlebniszentrum) hatten einen europaweit offenen Architekturwettbewerb ausgelobt. Das Ausstellungskonzept mit den vier Themen „Kräfte der Nordsee“, „Klima- und Klimaforschung“, „Dynamik des Lebens“ und „Leben mit Naturgewalten“ gab die Gruppe Impuls Design aus Erlangen vor. Grundlage für den Gebäudeentwurf war eine „emotionale Ausstellung mit spielerischer Wissensvermittlung und vielen interaktiven Elementen.“

Aus insgesamt 95 Bewerbern wurden fünf Architekturbüros als Teilnehmer ausgewählt: Behnisch + Behnisch und Partner aus Stuttgart, Henn Architekten aus München, Johannsen und Fuchs aus Husum, Volker Staab aus Berlin und Schlums und Franzen aus Westerland. Steigende Meeresspiegel, schmelzende Polkappen, die dünner werdende Ozonschicht und die zunehmende Anzahl und Kraft von Naturkatastrophen verunsichern und bewegen die Menschen in aller Welt. Bewegung und Veränderungen in der Landschaft finden insbesondere auf Sylt ständig im Wattenmeer und der naheliegenden Dünenlandschaft statt.

Das Thema Bewegung ist der Leitgedanke für den Entwurf zum Erlebniszentrum. Ein bewegter Baukörper spiegelt die bewegte Landschaft und die Kraft und Gewalt der Natur wider. Die wesentlichen Teile des Gebäudes erheben sich über den Erdboden und sind sinngemäß frei von den Bedrohungen des Meeres und der Natur. Mit den leicht und unterschiedlich geneigten Hauptausstellungskörpern erinnert die Architektur die Besucher jederzeit an Bewegung, Balance, Gleich- und Ungleichgewicht. Das Erlebniszentrum markiert den Übergang von dem von Menschenhand gestalteten Bereich um Hafen, Parkplatz und Uferbefestigung zu dem von der Natur gestalteten freien Landschaftsraum aus Dünen und Strand und bildet den städtebaulich notwendigen Raumabschluss. An der Westseite nimmt die Ausgestaltung des Baukörpers Bezug auf die Schutzstation Wattenmeer. Mit der Höhenentwicklung orientiert sich der Entwurf an den anderen umliegenden Gebäuden von List, der Schutzstation und den Gebäuden am Hafen. Das Erlebniszentrum setzt ein deutliches Zeichen, ohne den Rahmen des unmittelbaren Umfeldes zu sprengen.

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NATURGEWALTEN/SYLT

Die Haupterschließung erfolgt von der Promenade aus. Hier zeigt und öffnet sich das Gebäude den Besuchern, die Sonderausstellung ist von außen einsehbar. Gastronomie und Shop sind öffentlich und unabhängig von der Ausstellungskasse benutzbar. Treppen und Aufzug im Foyer führen zu den Stegen und Wegen der Ausstellungsflächen im Obergeschoss. Die Anlieferung erfolgt über den westlichen Nebeneingang. Die separate Erreichbarkeit des Seminarbereiches und der Son-

derveranstaltung ist über den südwestlichen Zugang gesichert. Die Architektur des Gebäudes und die Gestaltung der Außenanlagen spiegeln das Thema Naturgewalten und Bewegung wider. Die Dünenlandschaft schiebt sich von Norden her unter das Gebäude des noch fehlenden vierten Ausstellungskörpers bis zum Foyer und stellt so einen übergangslosen Bezug zwischen innen und außen her. Ergänzend zu den inneren Ausstellungsflächen werden außen in der

Dünenlandschaft kleinere, durch Holzstege miteinander verbundene Themenbereiche angeboten, die auch direkt vom Innenbereich und aus den Ausstellungsräumen zu erreichen sind. Die Konstruktion und Bauweise des Gebäudes ist eng verknüpft mit den Gestaltungsabsichten. Die geschlossenen Bereiche des Sockels sind außen als heller, sandfarbener Verblendstein ausgeführt und wachsen als fester Bestandteil aus der Dünenlandschaft. Im Foyer und im Zwischengeschoss ermöglichen transparente Glasflächen großzügige Ein- und Ausblicke. Im Ausstellungsgeschoss erhalten die Baukörper eine metallische Fassade in changierenden Blautönen, die das Thema Naturgewalten und Bewegung grafisch unterstützen. Energiewandlungssysteme und Nachhaltigkeit sind auf verschiedenen Ebenen berücksichtigt. Die weitgehend geschlossenen Ausstellungsbaukörper umschließen und überlagern das gläserne Foyer und verhindern Wärmeverluste im Winter und einen übermäßigen Wärmeeintrag im Sommer. Auf diese Weise kann das Gebäude ohne Klimaanlage mittels einer natürlichen Be- und Entlüftung betrieben

Obergeschoss

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NATURGEWALTEN/SYLT

werden. In der kühleren Sommernacht kühlt die windangetriebene Lüftungsanlage im Umkehrbetrieb die Speichermassen der Ausstellungsräume vor, so dass tagsüber keine zusätzliche Energie zur Kühlung erforderlich ist. Der durch den Höhenunterschied zwischen Zu- und Abluftöffnungen entstehende thermische Antrieb wird als unterstützende Kraft bei dieser natürlichen Lüftungsanlage genutzt. Der Einssatz von Wärmesonden, Wärmepumpen und Betonkernaktivierung der Stahlbetondecken, -wände, -böden ermöglicht eine Beheizung des Gebäudes mit konstant niedrigen Vorlauftemperaturen von 24°C. Dadurch ist ein optimales Raumklima bei geringen Betriebskosten gewährleistet. Die im Sommer überschüssige Wärme wird dem Erdreich zugeführt und sichert damit den Wärmetransport im Winter bzw. verhindert eine zu starke, dauerhafte Abkühlung der Sonden. In den Übergangszeiten Herbst und Frühjahr ist die Temperatur der Erdsonden geeignet, um die EDV-Zentrale direkt, ohne Einsatz einer Wärmepumpe, zu kühlen. Bei vergleichsweise geringen Investitionskosten bieten intelligente Regelungstechniken für Beheizungs- und Beleuchtungssysteme Optimierungsmöglichkeiten.

Bauherr: Erlebniszentrum Naturgewalten gGmbH Dr. Matthias Strasser Landwehrdeich 3 • 25992 List Wettbewerb: April 2005

Bauzeit: Okt. 2007 bis Dez. 2008 Baukosten (Kostengruppe 200-700): 8,954 Mio. € Nutzflächen: 3.203 m2, Dachterrasse 225 m2 Umbauter Raum: 16.683 m3

Schnitt

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NATURGEWALTEN/SYLT

ARCHITEKT Architekturbüro Johannsen und Fuchs Hafenstr. 9 25813 Husum 콯 0 48 41 - 8 97 90 AUSSTELLUNGSPLANER Impuls-Design Gerberei 19 91054 Erlangen 콯 0 91 31 - 81 29 50 TRAGWERKSPLANER BBI - Bergmann Bauingenieure Wittenberger Weg 8a 24941 Flensburg 콯 04 61 - 50 34 50 ENERGIEPLANUNG KAplus Ingenieurbüro Vollert Mühlenstraße 29 24340 Eckernförde 콯 0 43 51 - 88 00 10 HAUSTECHNIKPLANUNG HLS Ingenieurbüro Pahl und Jacobsen Schillerstraße 37 25746 Heide 콯 04 81 - 68 45 80 HAUSTECHNIKPLANUNG E. Schlüter + Thomsen Ingenieurbüro für Elektrotechnik Rendburger Straße 162 24537 Neumünster 콯 0 43 21 - 90 06-0 AKUSTIKBERATUNG Dr. Ing. Alban Zöllner Hansa-Park 69 39116 Magdeburg 콯 03 91 - 6 31 11 66 SIGEKO Sens & Möller Horner Kamp 3 21502 Geesthacht 콯 0 41 52 - 84 26 81 VERMESSER Nebel & Partner Zweigstelle Westerland 콯 0 46 51 - 92 90 29 ABBRUCH Carstensen Rudolf-Diesel-Straße 32 25917 Leck 콯 0 46 62 - 33 64 ROHBAU Bahne Petersen Bau-GmbH Dorfstr. 19 25852 Ost-Bordelum 콯 0 46 71 - 15 85 DACHDICHTUNG Dachdeckerei Sylt Kiarwai 26 25980 Tinnum/Sylt-Ost 콯 0 46 51 - 92 95 23 FASSADE Weiser, Fassadentechnik Ortsstraße 35 07924 Crispendorf 콯 0 36 63 - 42 91-0 LEICHTMETALL H.O. Schlüter GmbH & Co. KG Postfach 11 61 25555 Hanerau-Hardemarschen 콯 0 48 72- 96 92-0

Planung und Ausführung

SCHLOSSER Krüger Frank Stemwarder Landstraße 13 22885 Barsbüttel H 콯 0 40 - 71 09 23-0 TISCHLER Tischlerei Volquardsen Stampmöhlenkamp 3 25866 Rosendahl 콯 0 48 41 - 7 51 50 TROCKENBAU Kaefer Hasseer Straße 49 24113 Kiel 콯 04 31 - 6 48 05-0 MALER Werner Dorow Gress-Str. 3 a 25821 Bredstedt 콯 0 46 71 - 93 03 50 ESTRICH Composit Böckers Gutenbergstr. 28 25813 Husum 콯 0 48 41 - 99 90 FLIESEN Holger Makoben Sergeantenweg 30 25813 Schwesing 콯 0 48 41 - 9 32 00 PARKETT Stoltenberg & Arnold GmbH Lise-Meitner-Straße 1 24145 Kiel 콯 04 31 - 71 10 61 BODENBESCHICHTUNG B.I.K. Uhr Glyngöre 3 24955 Harrislee 콯 04 61 - 76 31 TEEKÜCHEN XXL Jacobsen Siemensstraße 33 25813 Husum 콯 0 48 41 - 10 02 AUFZUG Schindler Aufzüge GmbH Braunstraße 7 24145 Kiel 콯 04 31 - 71 75 23 HEIZUNG + SANITÄRINSTALLATION Heinz W. Bahnsen Borsbüller Ring 14 25821 Breklum 콯 0 46 71 - 20 18 LÜFTUNG Bahnsen Breklum GmbH. Borsbüller Ring 25a 25821 Breklum 콯 0 46 71 - 20 18 ELEKTROTECHNIK Elektro Schatte Hochstraße 82 23554 Lübeck 콯 04 51 - 4 08 80-0 BLITZSCHUTZ Jäckel Blitzschutz Teschower Chaussee 1 17166 Teterow 콯 0 39 96 - 17 26 39

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BAUEN AM WASSER

Alster Living am Leinpfadkanal Neubau von 23 Wohnungen mit Tiefgarage Bauort: Willistraße 47 und 47 a, 22299 Hamburg- Winterhude Bauherr: Struck Wohnungsunternehmen Hauptstraße 70, 25548 Kellinghusen Im begehrten Hamburger Stadtteil Winterhude, bekannt für seine vornehmen und geschichtsträchtigen Häuser entlang der zahlreichen Alsterläufe, ließ die Firma Struck Wohnbau 23 Eigentumswohnungen errichten.

Realisiert wurde das Projekt im Jahr 2007. Das Grundstück befindet sich an der breitesten Stelle des Leinpfadkanals, der parallel zur Willistraße verläuft.

Es entstanden zwei moderne „Alstervillen“ mit vierzehn bzw. neun Wohneinheiten, deren Anordnung einen attraktiven Hofbereich bildet. Den Bewohnern steht ein eigener Bootsanleger zur Verfügung. Verbunden werden die Gebäude durch eine Tiefgarage, die neben den erforderlichen Neben- und Haustechnikräumen 24 Stellplätze aufnimmt. Die gesamte Ausstattung des Objekts ist in allen Details niveau- und anspruchsvoll geplant – dennoch blieb auch Raum für die ganz individuellen Gestaltungswünsche der Eigentümer, die auch noch während der Bauphase ausgeführt wurden. Bevor jedoch mit der eigentlichen Bauphase begonnen werden konnte, war das Grundstück auf Kampfmittel zu untersuchen. Die Bedenken, dass sich in dem

ehemaligen zugeschütteten Hafenbecken, um das es sich bei dem Grundstück handelte, noch Kampfmittel befänden, konnten ausgeräumt werden. Nach Abschluss dieser Untersuchungen wurde ein großflächiger Bodenaustausch der Bodenklasse 3 in Angriff genommen, wobei zur Absenkung des Wassers Drainagerohre in den Boden gefräst wurden. Das dort abgezogene Wasser wurde nach Durchlauf des Filtervorganges über Sandfangbecken, die sich in festgemachten Schuten befanden, und über Kohlefilter in das öffentliche Gewässer eingeleitet. Auch weiterhin erwiesen sich die äußerst enge Grundstückssituation und die geplanten Gebäude immer wieder als Herausforderungen für die Bauleitung und die ausführenden Firmen. Diese

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BAUEN AM WASSER

konnten in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten durch Sonderlösungen und durch gemeinsame Entwicklung spezifischer Details gemeistert werden. Entwurf (LPH 1-4): Architekturbüro R. Olszowka, Hamburg Ausführungplanung, Ausschreibung, Vergabe und Bauleitung (LPH 5-9): Architekten WDK, Kleckerwaldweg 73, 21266 Jesteburg, Hollesenstraße 19, 24768 Rendsburg

Lageplan

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ARCHITEKTEN UND INGENIEURE

Großer berufspolitischer Erfolg errungen Bundesrat hat der Novelle der Bundesregierung zur Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) zugestimmt. Der Präsident des BDB Hans Georg Wagner begrüßt diese Entscheidung. „Nach jahrelanger Diskussion über die Zukunft der HOAI gibt es nun endlich wieder Sicherheit für Architekten und Ingenieure in Bezug auf ihre Honorare und es ist ein großer Erfolg, dass diese Honorarordnung den Vorschriften der europäischen Dienstleistungsrichtlinie entspricht.“ Dreizehn Jahre lang hat sich der BDB in unzähligen Stellungnahmen, Gesprächen und politischen Kontakten für diese Novelle eingesetzt. Die Einschränkungen der Anwendungsbereiche auf nur fünf Leistungsphasen und die Begrenzung der Tafelhöchstwerte auf fünf Millionen, konnte verhindert werden. Es bleibt bei den neun

Leistungsphasen und den Tafelhöchstwerten von 25 Millionen Euro. Die Tafelwerte werden um 10 % erhöht, was sicher nach 14 Jahren seit der letzten Erhöhung, noch nicht auskömmlich ist. Es wurde aber schon durch die Bundesregierung zugesagt, durch Gutachten weitere Notwendigkeiten für Honoraranpassungen zu untersuchen. Es konnte weiterhin erreicht werden, dass es bei der bisherigen Honorarabschlagsregelung bleibt. Das Bundeswirtschaftministerium wollte, dass dieser Anspruch nur bei schriftlicher vertraglicher Festlegung greifen sollte. Dies ist sicherlich aus Sicht der Praxis äußerst begrüßenswert.

VG Stuttgart:

Dreijähriges Bachelor-Studium reicht zum Eintrag in die Architektenliste Auch Bachelor-Abschluss ist nach Landeshochschulgesetz Regelabschluss eines Hochschulstudiums Ein Student, der erfolgreich ein BachelorStudium in Architektur abschließt, hat das Recht einen Eintrag in die Liste bei der Architektenkammer zu erhalten, der es ihm erlaubt, die Berufsbezeichnung „Architekt“ zu führen. Dies hat das Verwaltungsgericht Stuttgart entschieden. Der Kläger schloss im Februar 2007 erfolgreich ein Architekturstudium an einer Fachhochschule nach drei Jahren mit dem Bachelor-Zeugnis ab. Seinen Antrag, ihn als Architekten (hier: als Architekt im Praktikum) in die hierüber geführte Liste bei der Architektenkammer einzutragen, lehnte diese im Juni 2008 ab. Zur Begründung führte die Architektenkammer aus, ein nur dreijähriges Studium reiche nicht als Nachweis eines Studienabschlusses im Sinne des Archi-

tektengesetzes des Landes Baden-Württemberg aus; hierfür sei ein vierjähriges Vollzeitstudium erforderlich. Auch nach der europarechtlichen Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen seien vier Studienjahre Mindestvoraussetzung.

Verwaltungsgericht gibt Klage des Studenten Recht Der Kläger habe einen Anspruch auf die begehrte Eintragung in die Architektenliste. Er besitze die Berufsbefähigung nach dem Architektengesetz. Denn sein erfolgreich abgeschlossenes BachelorStudium in Architektur reiche hierfür nach den landesrechtlichen Bestimmungen aus. Auch der Bachelor-Abschluss sei im Sinne des Landeshochschulgesetzes der Regelabschluss eines Hochschulstudiums. Die europarechtliche Richtlinie regle (nur) die Voraussetzungen für die Anerkennung einer im Ausland durchgeführten Architektenausbildung

Nicht zur Zufriedenheit des BDB ist geregelt, dass die sogenannten Beratungsleistungen, also insbesondere die bisherigen Teile X bis XIII der HOAI, in den unverbindlichen neuen Anhang der HOAI ausgelagert werden. Hier wird sich der BDB intensiv in der nächsten Legislaturperiode dafür einsetzen, dass dies im Zuge einer neuen Novelle rückgängig gemacht wird. Hans Georg Wagner sieht in der neuen Honorarordnung eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen Architekten, Ingenieuren und ihren Bauherren. Eine frühzeitige Kostenberechnung wird dem Auftraggeber eher eine Sicherheit über Bau- und Planungskosten geben. Die Honorare werden von den Baukosten abgekoppelt. Eine Bonus-Malusregelung wurde eingeführt, die das kostensparende Bauen fördern soll. Der Bundesratsbeschluss steht im Wortlaut auf der Internetseite www.baumeister-online.de als PDF-Datei.

im Inland; unmittelbare Anforderungen an die Ausgestaltung der nationalen Eintragungsvoraussetzungen würden in der Richtlinie dagegen nicht geregelt. Ein vierjähriges Vollzeitstudium zu verlangen sei auch nicht mit dem Vertrauensschutz von Absolventen der neuen Studiengänge vereinbar. Wer sich im Vertrauen auf die geltenden Regelungen einer berufsqualifizierenden Bachelor-Ausbildung unterziehe, dürfe nach deren Abschluss vor der Aufnahme des angestrebten Berufs allenfalls dann vor zusätzliche Hürden gestellt werden, wenn sich diese zu Beginn der Ausbildung klar abzeichneten. Dies sei hier aber nicht der Fall gewesen. Referenz: Verwaltungsgericht Stuttgart; Urteil vom 07.05.2009 [Aktenzeichen: 4 K 3280/08] Quelle: www.kostenlose-urteile.de

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SANIERUNG

Hallenbad Reinbek

Erneuerung des Flachdaches und der Oberlichtelemente Wasser in einem Hallenbad ist ja nichts Ungewöhnliches, wenn jedoch das Wasser durchs Dach kommt ist das schon ein Grund, mal genauer nachzuschauen. Im Zuge einer turnusgemäßen Überprüfung der 1.400 m2 großen Dachfläche des Freizeitbades wurden erhebliche Mängel im Bereich der Anbindung des Flachdaches an die Oberlichtverglasung entdeckt. Da hier offensichtlich Absackungen im Peripheriebereich des Flachdaches aufgetreten waren, wurde ein Ingenieurbüro hinzugezogen, um die Tragfähigkeit zu prüfen. Eine eingehende Untersuchung des Daches erfolgte durch Öffnen der Dachhaut bzw. der abgehängten Deckenkonstruktion. In einigen Segmenten waren die Aluminium-Fensterelemente um mehrere Zentimeter abgesackt. Diese Fensterbänder standen auf einem Konstruktionsholz aus Brettschichtelementen, von denen einige im Auflagebereich bereits erhebliche Feuchtigkeitsschäden aufwiesen. Teilweise waren hier bis zu vier Zentimeter „verrottet“ und abgesackt. Auch die als Dachschalung verwendeten Platten im Innenbereich des Bades befanden sich, durch die andauernde

hohe Luftfeuchtigkeit, bereits in einer Phase der erweiterten Materialermüdung. Der Komplettaustausch war notwendig, um die Tragfähigkeit auch zukünftig dauerhaft zu gewährleisten. Die zwei Dachpakete (Original und Alt-Sanierung), die vorgefunden wurden, waren in den Dämmebenen stark durchnässt. Ursache dieser Schäden war offensichtlich die beidseitige Wassereinwirkung auf das Tragholz, zum einen durch Schwitzwasser von innen, zum anderen durch das Eindringen der Feuchtigkeit von außen. Die Entfernung des gesamten Dachbelages war notwendig. Die Konstruktion wurde durch einen komplett neuen Dachaufbau ersetzt. Auf den vorhandenen Sparren wurde eine neue Tragschalung verlegt. Darauf kam ein neues Gefälledach mit einer abschließenden Folieneindeckung. Im Zuge dieser Maßnahme wurden alle geschädigten Holzelemente fachgerecht ausgewechselt bzw. ergänzt. Aufgrund der ebenfalls geschädigten Fensterkonstruktion und deren Peripheriebereich mussten diese Bauteile auch komplett ausgetauscht werden. Hier wurde selbstverständlich durch den Ein-

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BAUEN AM WASSER

bau von entsprechenden Fensterelementen den neuesten energetischen Anforderungen Rechnung getragen. Da das Freizeitbad Reinbek lediglich eine Schließzeit von vier Wochen im Frühjahr für notwendige Wartungsarbeiten der Technik vorgesehen hatte, konnte die Erneuerung des Flachdaches sowie der Austausch der Fensterelemente nur in diesem sehr engen Zeitrahmen ausgeführt werden. Die fach- und termingerechte Ausführung der Sanierungsarbeiten konnte aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen Bauherren und allen an der Planung beteiligten sowie den ausführenden Fachfirmen erfüllt werden. wdk Oberlichtband vor der Sanierung

Neuer Dachaufbau

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UNTERNEHMER

Bundestag stürzt Baubranche in massive Liquiditätsprobleme „Der Deutsche Bundestag hat mit der Verabschiedung des gestutzten Änderungsgesetzes zur Sicherung von Bauforderungen der gesamten Baubranche – vom Hauptunternehmer bis zum kleinsten Handwerker – einen Bärendienst erwiesen.“ Das erklärte in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper. Damit habe sich die große Koalition über die Vorschläge der eigenen Bundesregierung hinweggesetzt, die zumindest die Separierung des Baugeldes auf getrennte Baustellenkonten aufheben wollte. Knipper: „Dies kommt einer Desavouierung der eigenen Bundesregierung gleich.“ Statt das Gesetz durch die Einrichtung eines Sammelkontos einigermaßen handhabbar zu machen, müssten jetzt eingehende Zahlungen ausschließlich für das konkrete Bauvorhaben verwendet werden. „Dieses führt zu einem zusätzlichen Liquiditätsbedarf der Unternehmen in Milliardenhöhe und erhöht das Insolvenzrisiko der gesamten Branche“, so Knipper weiter. „Mit dem Bauforderungssicherungsgesetz wird der Bauwirtschaft ein Sonderopfer aufgebürdet, das sonst keiner anderen Branche zugemutet wird“, kritisierte Knipper. Das Gesetz verhindere jedes Liquiditätsmanagement und führe zu schlechteren Kreditkonditionen. Es sei geradezu grotesk,

dass die Bundesregierung bei der Überwindung der Konjunkturkrise auf die Baubranche setze, das Parlament ihr aber massive Daumenschrauben anlege und die Gefahr einer Kreditklemme heraufbeschwöre. „Das Gesetz ist nicht nur industrie- sondern auch in höchstem Maße mittelstandsfeindlich. Denn das Risiko eines Zahlungsverzuges des Auftraggebers wird zwangsläufig in der Nachunternehmerkette zu Lasten kleinerer Betriebe weitergeleitet“, kritisierte Knipper. Damit treffe die Separierungspflicht von eingehenden Zahlungen insbesondere Mittelstand und Handwerk und bedrohe gerade die Existenz kleinerer Unternehmen. Die Große Koalition stelle die Unternehmen des gesamten Bauhauptgewerbes nicht nur vor unlösbare Umsetzungsprobleme, sie setze die Branche in der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise unkalkulierbaren Liquiditäts- und Insolvenzrisiken aus. Jetzt müsse alles daran gesetzt werden, dass das bestehende Gesetz direkt zu Beginn der neuen Legislaturperiode wieder aufgerufen und angepasst werde. „Angesichts der massiven Auswirkungen auf die gesamte Branche können wir nicht zur Tagesordnung übergehen“, kündigte Knipper an. Beruf Aktuell, Berlin

BDB wählt Vizepräsidenten Borchert aus Eisenach löst Dr. Wilfried Mollenhauer ab. Auf dem Deutschen Baumeistertag am 22. Mai 2009 in Darmstadt wurde Hubert Borchert, Architekt aus Eisenach, einstimmig von den 320 Delegierten zum Vizepräsidenten des BDB für eine Legislaturperiode von vier Jahren gewählt. Borchert ist gleichzeitig Landesvorsitzender in Thüringen. Er löst Dr. Wilfried Mollenhauer, Beratender Ingenieur und Sachverständiger, ab, der nicht mehr kandidierte. Ernst Storzum, Beratender Ingenieur und Sachverständiger, aus Gundersheim, wurde einstimmig für vier Jahre zum Vizepräsidenten für Finanzen wiedergewählt. Die anderen Präsidiumsmitglieder: Präsident Hans Georg Wagner, PStS a. D., Architekt und die Beisitzer: Heidi Aschl, Beratende Ingenieurin, München, Hartmut Miksch, Architekt,Düsseldorf, Christoph Schild, Architekt, Hamburg und Helmut Zenker, Bauingenieur, Freiburg, sind noch bis 2011 gewählt.

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- Ganzheitliche Prüfung von Baulichen Anlagen im nichtöffentlichen Bereich - Thermische Bauphysik

- Erstellung Bautechnischer Gutachten - SIGE-Koordination nach der Baustellenverordnung

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AUSLAND

Internationales Städteforum 2009:

Energieeffiziente Konzepte für den Klimaschutz Im Rahmen der diesjährigen Kieler Woche trafen sich zum 33. Mal Vertreter/Innen aus 11 Partnerstädten sowie befreundeten Städten in den Räumen der Förde Sparkasse zum Internationalen Städteforum. Hans-Jochen Poremski aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit stellte einige EURichtlinien und Programme für Energieeffizienz sowie die daraus abgeleiteten Strategien vor. Stephan Kohler, Vorsitzender Geschäftsführer der Deutschen EnergieAgentur GmbH (dena), berichtete über die Erfahrungen der EnergieeffizienzKampagnen und Dr. Jürgen Holdhof, Geschäftsführer der EDUR Pumpenfabrik Eduard Redlien GmbH & Co. KG in Kiel, zeigte anhand von eindrucksvollen Beispielen, wie sich durch den Einsatz innovativer Pumpentechnik große Mengen an Energie und damit auch viel Geld sparen lassen. In der anschließenden Runde präsentierten dann die Teilnehmer/Innen aus Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Polen, Russland und Schweden ihre Strategien zum Thema „Energieeffiziente Städte für den Klimaschutz“ und diskutierten diese. Die Vertreter/Innen aller Städte waren sich darüber einig, dass der Energieverbrauch im Wohnungsbestand verringert werden muss und dass den Städten und Gemeinden dabei eine Vorreiterrolle zukommt. Auch im Bereich Mobilität sollte es zu Einsparungen kommen. So wurden zum Beispiel in Brest die Arbeiten zum Bau einer ersten Straßenbahnlinie im April begonnen, die im Jahr 2012 dann in Betrieb gehen soll. Für den Sonntag hatte die Stadt Kiel eine Bustour zu einigen erfolgreich umgesetzten Projekten organisiert: Als erstes Projekt wurde der Delegation der Power-Tower, entstanden aus einem ehemaligen Umspannwerk, gezeigt. Dieses Gebäude soll das Neubaugebiet in Kiel-Projensdorf mit Kraft-Wärmekoppelung und regenerativer Energie (Holz-

pellets und Photovoltaik) nachhaltig versorgen. Das nächste Ziel war die Grund- und Hauptschule in Holtenau. Im Rahmen ih-

Power-Tower Kiel-Projensdorf Schmieder & Dau res Energiekonzeptes planen die Stadtwerke Kiel die Ausweitung der dezentralen Energieversorgung in der Region. Das Klein-BHKW mit umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung wurde Ende 2008 in Betrieb genommen und erzeugt pro Jahr bis zu 88 Megawattstunden Strom sowie bis zu 174 MWh Nutzwärme. Die Wärme, die bei der Stromproduktion entsteht, deckt die jährliche Grundlast von betreuter Grundschule und Turnhalle. Der Strom steht dem regionalen Leitungsnetz zur Verfügung. Der Architekt Rüdiger Mumm erläuterte auf der letzten Station der Fahrt die Sanierungsmaßnahmen an der Kindertagesstätte in Schilksee. Das energetische Konzept wurde von dem Ingenieurbüro KAplus entwickelt. Der Bau aus den 1960er Jahren passt sich wunderbar durch die natürlichen und modernen Materialien in die Landschaft des Kurparks ein.

Die eingebaute Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung unterstützt die Energieeffizienz des Gebäudes und stellt eine beständig gute Luftqualität bei geringen Lüftungswärmeverlusten für die Nutzer/Innen sicher. Eine besondere Herausforderung bot der Sonnenschutz. Die hohen Windgeschwindigkeiten machten es notwendig, einen stabilen Sonnenschutz für die Südfassade zu entwickeln. Es wurden Schiebeläden aus Aluminiumrahmen mit Füllungen aus Streckmetall, die den erhöhten Anforderungen entsprachen, angefertigt. Jens-Peter Koopmann, Klimaschutzkoordinator der Landeshauptstadt Kiel, erläuterte das Modell des „Innerstädtischen Contractings“. Die LH Kiel stellt gezielt Haushaltsmittel für Investitionen in Energiesparmaßnahmen bereit. Die Maßnahmen müssen sich innerhalb von 10 Jahren über die eingesparten Energiekosten amortisieren. In den vergangenen Jahren haben sich Maßnahmen zur Erneuerung der Beleuchtung in Klassenräumen und in Sporthallen sowie Dämmung von Dächern und obersten Geschossdecken in Schulen als besonders effizient erwiesen. Die abwechslungsreiche Reihe von Vorträgen wurde von den Mitarbeitern der Stadtwerke Bremen beendet. Sie präsentierten den Teilnehmer/Innen die Möglichkeiten von Einspargarantien bei der Betriebsführung der Straßenbeleuchtung, die in Kiel bereits umgesetzt werden. KF

Kindertagesstätte Schilksee, Architekturbüro R. Mumm

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INFO

Ausgewogene Lieferstruktur und eigener Energievorrat

Versorgungssicherheit mit Öl-Solar-Brennwertgerät Effiziente Heiztechnik, mit erneuerbaren Energien bestens kombinierbar, dazu ein vergleichsweise preisgünstiger Brennstoff mit zuverlässiger Versorgungssicherheit: Vor allem diese Attribute haben einer Öl-Brennwertheizung in Kombination mit einer Solarthermieanlage den Weg in das neu errichtete Eigenheim im norddeutschen Wentorf bereitet. „Eine zukunftssichere Entscheidung, die erst während der Bauphase fiel und natürlich auch von der Diskussion um den damaligen russischen Gas-Lieferstopp beeinflusst wurde“, erklärt die Architektin Nicola Nawrot. Neben der ausgewogenen und zuverlässigen Lieferstruktur bei Heizöl waren für die Bauherren die individuelle Energiebevorratung im eigenen Tank und die damit verbundene Flexibilität beim Energieeinkauf maßgebliche Entscheidungskriterien. Zugunsten einer Regenwasserzisterne zur Gartenbewässerung wurde auf einen Erdtank verzichtet, da neben dem Heizraum Stellfläche für drei jeweils 1000 Liter fassende Kunststoff-Batterietanks mit integrierter Auffangwanne vorhanden ist. Verwendet wird ausschließlich HEL schwefelarm. Mit 79,4 kWh/m2a Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) unterschreitet das Gebäude den EnEV-Maximalwert (109 kWh

/m2a) um rund 27 Prozent. Auch der spezifische Transmissionswärmeverlust (HT) der Gebäudehüllfläche liegt mit 0,37 W / m2K deutlich unter dem EnEV-Höchstwert (0,52 W /m2K). Aufgrund der Unterschreitung des höchstzulässigen JahresPrimärenergiebedarfs und des baulichen Wärmeschutzes um jeweils mehr als 15 Prozent erfüllt das Gebäude zugleich die Anforderungen des Erneuerbare Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG), das erst für Gebäude mit einem Bauantrag nach 1. Januar 2009 gilt. Beheizt werden Erd- und Obergeschoss über eine Fußbodenheizung, weitere 80 m2 im Souterrain über einen zweiten Heizkreis per Heizkörper. Die Wärme wird in einem 750-Liter-Solarschichtenspeicher mit integriertem 14/23-kW-ÖlBrennwertkessel und Wärmetauscher für das Trinkwasser erzeugt. Aufgestellt ist das platzsparende Kombi-Gerät innerhalb der thermischen Gebäudehülle. Die von der 11,8 m2 großen Röhrenkollektorfläche geerntete Sonnenenergie wird auch zur Heizungsunterstützung genutzt. Ein Holzkaminofen im Wohnzimmer ist nicht in das Gesamtsystem eingebunden und daher in der EnEV-Berechnung nicht berücksichtigt. Errichtet wurde das teilunterkellerte Haus aus 17,5-cm-Kalksand-Plansteinen

Die Architektin Nicola Nawrot aus Reinbek und die Hausherrin setzen auf sichere Energieversorgung

mit 14 cm starkem Wärmedämmverbundsystem aus Polystyrolhartschaum. Die Kellerwände aus Kalksandstein sind mit einer 10 cm starken Perimeterdämmung isoliert. Das versetzte Pultdach erhielt eine 20 cm starke Zwischensparrendämmung aus Mineralfaser, hinter den mit sibirischer Lärche verkleideten Außenwandbereichen sorgen 16 cm Mineralwolle für Wärmeschutz.

Objektdaten:

앫 Wärmeübertragende Umfassungsfläche (A): 792 m2 앫 Gebäudevolumen (Ve): 1136 m3 앫 A/Ve-Verhältnis: 0,697 m-1 앫 Gebäudenutzfläche (AN): 363,5 m2 앫 Anlagenaufwandszahl (ep): 1,05 앫 Jahresheizwärmebedarf (Qh) absolut: 22.784 kWh/a, bezogen auf die Gebäudenutzfläche: 62,68 kWh/m2a

Die Solaranlage liegt in optimaler Süd-Ausrichtung.

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INFO

Hybrid-Heizsysteme auf Heizölbasis

Mit Öl-Brennwerttechnik, Solar und Holz flexibel heizen Hohe Energieeffizienz, vielfältige Kombinationsmöglichkeiten mit regenerativen Energieträgern, Versorgungssicherheit und Flexibilität bei der Bevorratung – flüssige Brennstoffe haben ihr Zukunftspotenzial bei der diesjährigen weltgrößten Fachmesse für Heizungstechnik, der ISH in Frankfurt, unter Beweis gestellt. Zum Beispiel als Basis-Energieträger in einer „Hybrid-Heizung“. Das ist eine Kombination von ÖlBrennwertgerät, solarthermischer Anlage und Holzkaminofen, der in die Wärmeversorgung des gesamten Gebäudes eingebunden ist. Solche multivalenten Ölheizkonzepte wurden von mehreren Heizgeräteherstellern als praxiserprobte Lösungen zum effizienten Einsatz flüssiger Brennstoffe in Kombination mit erneuerbaren Energien vorgestellt. Wird ein derartiges Kombi-Heizsystem mit Bioheizöl betrieben, das in einigen Regionen der Bundesrepublik bereits lieferbar ist, kommt eine dritte regenerative Komponente zur Einsparung fossiler Primärenergie hinzu.

„Hybrid-Heizung“ auf Basis der ÖlBrennwerttechnik. Kombilösungen aus effizienter Heiztechnik und regenerativen Energieträgern kommen offenbar auch dem Bedürfnis der Hauseigentümer entgegen, ihre Wärmeversorgung auf mehrere Säulen zu verteilen. Sie bieten mehr Unabhängigkeit und Sicherheit bei der Energieversorgung gegenüber konventionellen, auf einen Brennstoff ausgelegten Heizsystemen.

wegen der Wirtschaftskrise fortgesetzt. Denn „die Anschaffung effizienter und umweltschonender Heiztechnik ist eine Investition in reale Werte mit garantierter Energiesparrendite“, erklärt Prof. Christian Küchen vom Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO). Bis zu 40 Prozent weniger Heizöl verbraucht eine Öl-Brennwertheizung mit Solar im Vergleich zu einem veralteten Heizkessel. IWO, 2009

Öl-Brennwerttechnik, auch das bestätigte die Fachmesse ISH, ist mittlerweile bei der Ölheizung Standard. Im vergangenen Jahr wurden erstmalig mehr ÖlBrennwertgeräte eingebaut als konventionelle Niedertemperaturkessel.

Kontakt: Institut für wirtschaftliche Oelheizung e.V. Alexander Fack (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Süderstraße 73 a, 20097 Hamburg Tel. 040/235 113 22, Fax 040/235 113 29 Email: [email protected], www.iwo.de

56 Prozent aller neu installierten Ölheizungen entfielen auf Brennwerttechnik, oftmals in der Kombination mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Insgesamt wurde mehr als ein Drittel aller neu installierten Heizungen im Jahr 2008 mit einer thermischen Solaranlage kombiniert.

Heizöl nur für Wärmebedarfslücken Wesentliches Element einer „Hybrid-Heizung“ ist ein großvolumiger, gut isolierter Pufferspeicher, in dem die Wärme aus den unterschiedlichen Energiequellen bevorratet wird. In den Sommermonaten kann die für die Warmwasserbereitung benötigte Energie fast ausschließlich solar erzeugt werden. In der Übergangszeit und im Winter leistet der Holzkaminofen seinen Beitrag zur Beheizung des gesamten Gebäudes. Über einen Wärmetauscher wird ein Großteil der Wärme aus dem Kaminofen in den zentralen Pufferspeicher eingespeist, anstatt ungenutzt über den Schornstein zu entweichen. Erst wenn Solaranlage und Kaminofen den Wärmebedarf alleine nicht mehr abdecken können, schaltet sich automatisch das Öl-Brennwertgerät hinzu.

Der Trend zu sparsamer Öl-Brennwerttechnik mit Solar hat sich auch in diesem Jahr trotz – oder vielleicht auch gerade

Zukunftsweisend: Eine „Hybrid-Heizung“ auf Heizölbasis kombiniert effiziente Öl-Brennwerttechnik mit den regenerativen Energieträgern Solar und Holz. In einem zentralen Pufferspeicher wird die Wärme aus den eingebundenen Energiequellen bevorratet. Grafik: IWO

Vor allem in ländlichen Gebieten, in denen Scheitholz zumeist preisgünstig zur Verfügung steht, verzeichnen die Hersteller ein beachtliches Interesse an einer BDB Nachrichten – 14/August 2009

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BEZIRKSGRUPPEN

Zusammenarbeit der nördlichen Bezirksgruppen

Ideenschmiede in Schleswig Im März diesen Jahres lud Architekt Friedrich Plarre aus Schleswig die benachbarten Bezirksgruppenvorsitzenden aus Flensburg, Rendsburg und Eckernförde und einige Landesvorstandsmitglieder zu einem Gedankenaustausch über eine Zusammenarbeit im Bereich der Veranstaltungen nach Schleswig ein. Leider folgten der Einladung nur Hauke Hass (ECK), Andreas Denker (RD) und KurtBörnsen-Buschke (SL). Außerdem nahm die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des Landesverbandes, Frau Kirsten Breindl am Treffen teil. Gastgeber Friedrich Plarre bedauerte die geringe Teilnahme an diesem wichtigen Treffen. Er stellte fest, dass die Strukturen der Bezirksgruppen in den vergangenen Jahren nicht mehr dazu beitrugen, ein fachliches und freundschaftliches Miteinander zu leben. „Das mag an vielen Dingen in der heutigen Gesellschaft liegen, wie an den verschiedenen Lebensumständen, gesellschaftlichen Aspekten und sicher auch an der Medienwelt mit PC und Internet“, sagte er. Er schlug vor, Bezirksgruppen übergreifend zu planen und zu handeln. Die Bezirksgruppenvorsitzenden gaben einen kurzen Überblick über ihre BG und erläuterten Gedanken zur Verbesserung der Situation im BDB. Es wurden viele Anregungen und Ideen vorgetragen: • Schwerpunkt dieses Jahr auf Mitgliederwerbung setzen, eventuell mit Events zum Kennenlernen. • Altersstrukturen aufbrechen durch Veranstaltungen nicht nur fachlicher Art, die auch jüngeren Leuten Spaß machen, z. B. Kanutour im Mai mit 10 - 15 Booten, segeln auf der Schlei, grillen usw. • Einladungen sollen gezielter darauf ausgerichtet werden, das Interesse von Nichtmitgliedern zu wecken. • Größere Veranstaltungen mit hochqualifizierten Referenten gemeinsam planen, eventuell zusammen mit Firmen, dafür weniger Veranstaltungen. • Schnellere und preisgünstigere Information untereinander durch den verstärkten Versand von E-Mails, auch an andere Bezirksgruppen.

Resümee: • Die vier Bezirksgruppen werden die Zusammenarbeit ausbauen, spätestens ab Anfang 2010 • Es werden weniger Veranstaltungen angeboten, dafür hochkarätigere. (Es darf auch etwas kosten.) • Für jeweils ein Quartal organisiert eine BG eine gemeinsame Veranstaltung an einem neutralen Ort. (Vorschlag Waldhütte Brekendorf) • E-Mail-Adressen sind so unter den Bezirksgruppen auszutauschen, dass Einladungen der einzelnen Mitglieder direkt erfolgen können, ohne Zwischenaufenthalt in den Geschäftsstellen der Bezirksgruppen. Kirsten Breindl bittet um die E-Mail-Adressen aller vier Bezirksgruppen zur Zusammenstellung der Adressdatei. • Flyer des Bundes „Bauen im Bestand“ eventuell zu Werbezwecken nutzen mit Aufdruck der jeweiligen Bezirksgruppen. • Werbeartikel des Landesverbandes sind gut und sollen verstärkt genutzt werden. • Das Jahresprogramm ausführlicher erarbeiten und verteilen. Nicht mehr jede Einladung an alle Bezirksgruppen schicken (spart Kosten). • Events zusammen veranstalten, die eine Bezirksgruppe nicht allein durchführen kann (Ideen sind gefragt). • Ideenkartei führen (macht Kirsten

Breindl – kann von den Bezirksgruppen abgerufen werden). • Teilnahme an Studienfahrten der Bezirksgruppen sollen den Studierenden zu verbilligten Preisen angeboten werden. Differenz tragen die veranstaltenden Bezirksgruppen. Friedrich Plarre schlug vor, dass sich die vier nördlichen Bezirksgruppen im Herbst erneut treffen, insbesondere auch weil die Flensburger am letzten Treffen nicht teilnehmen konnten, um weitere Ideen auszuarbeiten und eine Manöverkritik der ersten gemeinsamen Veranstaltungen durchzuführen. KB

Bezirksgruppenvorsitzender: Kurt Börnsen-Buschke Tel.: 0 46 21/85 52 61 E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle: Friedrich Plarre Tel.: 0 46 21/5 16 35

Bezirksübergreifende Exkursion nach Schleswig zur Landesgartenschau

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BEZIRKSGRUPPEN

BG Flensburg-Nordfriesland

Naturgewalten Persönliche Eindrücke von der Exkursion Die Bezirksgruppe Flensburg-Nordfriesland hatte zur Tagesexkursion nach List auf Sylt geladen. Das Ziel war die neue Ausstellung „Naturgewalten“.

Vortrag des Wissenschaftlers Dr. Matthias Strasser, Wissenschaftler und heutiger Geschäftsführer, erläuterte den Werdegang des Projektes. Zehn Jahre lang, von der ersten wagen Idee bis heute, hat der Meeresbiologe zielstrebig alle Kräfte gebündelt, um den Menschen durch eine groß angelegte Ausstellung die Zusammenhänge von Natur und Klima auf der Insel Sylt nahe zu bringen. Ob Naturschützer, Touristiker, öffentliche Hand oder private Sponsoren – er hat sie alle überzeugt und in das Projekt eingebunden.

Mit dem Erlebniszentrum ist ihm das auf Sylt seltene Kunststück gelungen, ein touristisches Großprojekt zu realisieren, hinter dem die ganze Insel steht. Mittlerweile ist aus dem in Hamburg geborenen Biologen, der 1995 eigentlich nur auf die Insel kam, um an der Lister Wattenmeerstation seine Diplomarbeit zu schreiben, ein Projektmanager geworden, der sich mit europaweiten Ausschreibungen, Förderrichtlinien und Personalplanung fast genauso gut auskennt wie in der Flora und Fauna des Wattenmeeres. Strassers entscheidende Qualifikation ist jedoch die Fähigkeit, mit seiner Natürlichkeit und Überzeugungskraft Menschen von einer Idee zu begeistern.

Vortrag des Architekten Architekte Hargen Johannsen (Architekturbüro Johannsen und Fuchs, Husum) stellte seinen Entwurf vor. Lesen Sie dazu unseren Projektbericht auf den Seiten 21 bis 24.

Vortrag des Statikers Den Bauablauf und die Problemstellung für die Statik stellte unser Kollege Dipl.Ing. Sven Bergmann dar, der für das Büro BBI Bergmann Ingenieure, Flensburg, diesen Part verantwortlich begleitet hat. Ende 2005 wurden die ersten Gespräche geführt. Im Febr. 2006 folgte die Vorlage der Unterlagen zur Z-Bau- Prüfung bei der GMSH. Im Oktober war die Prüfung abgeschlossen und die weitere

Planung erfolgte. Wegen des Energiekonzeptes (Bauteilaktivierung), wegen der raumklimatischen Anforderungen und aus brandschutztechnischen Gründen ist das gesamte Gebäude überwiegend in Massivbauweise aus Beton- und Stahlbeton errichtet worden (fugenlos). Die Statische Berechnung erfolgte mit aufwendig entwickelten Faltwerken. Für die Berechnung wurde das Gebäude in vier Teilbereiche aufgeteilt und die gegenseitige Beeinflussung über Lager und Lasten berücksichtigt Die Standsicherheit wird durch räumliche Stab- und Flächentragwerke mit planmäßig geneigten Wänden und Stützen aus Stahlbeton gewährleistet. Die vertikale Lastabtragung erfolgt

über Decken, Wände, Stützen und Fundamente aus Stahlbeton. Die Gebäudeaussteifung erfolgt über Decken- und Wandscheiben, Kerne und eingespannte Stützen. Die Gründung wird als Flachgründung (Streifen- und Einzelfundamente) ausgeführt. Den unteren Bauwerksabschluss bildet eine Stahlbetonsohle. Die Submission am 25.06.07 ergab, dass die Baukosten rd. 1.500.000,- € über der Kostenberechnung lagen. Da der Kostendeckel von 6.000.000,- € aber gehalten werden musste, wurde zur Kostenreduzierung ein Geschoss herausgeplant. So ergab sich bei einer Grundfläche von 2.000,- m2 eine Gesamtlast von 94.500 kg, eine Gesamtmenge Beton von 2.500 m3, (rd. 450 m3 Einsparung) und eine Gesamtmenge Bewehrung von 260.000 kg, (rd. 38.500 kg Einsparung). Der Baubeginn war dann im Oktober 2007 und die Eröffnung erfolgte im Februar 2009, eine spannende Zeit dazwischen, in der viele Probleme gelöst werden mussten, die ein solch eigenwilliger Entwurf zur Umsetzung erfordern. Eine Herausforderung an Architekt und Ingenieur. Beim anschließenden freien Rundgang wurde die Philosophie der Ausstellung deutlich: auf unterhaltsame und spannende Weise die Besucherinnen und Besucher für die Vielfalt, Schönheit und Dynamik der Meere und Küsten zu begeistern und das Erleben von Naturgewalten für alle zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Die Gruppe hat sich überzeugt und einen tollen Tag verbucht. Dipl.-Ing. Einar Rasmussen Bauingenieur BDB VSVI Ver.di Bericht redaktionell gekürzt. Den ganzen Bericht finden Sie unter www.BDBSH.de

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BEZIRKSGRUPPEN

BG Rendsburg-Eckernförde-Schleswig

Werksbesichtigung der LOROWerke in Bad Gandersheim Die Fahrt im komfortablen Reisebus brachte uns direkt vor die Tore des Hauptwerkes. Die hochinteressante Werksbesichtigung bescherte uns die Marketing-Abteilung von Vollbrecht & Pohl, unter Leitung unseres Mitglieds Dieter Bösel zusammen mit Herrn Schröder von der Werksvertretung Rudolf Strauß GmbH & Co KG aus Norderstedt. Das LOROWERK in Bad Gandersheim kann auf mehr als 50 Jahre Firmengeschichte zurückblicken, in denen das Unternehmen zu einem Synonym für Stahl-

verzinkt und beschichtet, um jeweils ein Bauteil zu werden, getreu dem Motto: „...mit Sicherheit optimal entwässert!“ Technische Anforderungen und Richtlinien sowie die Produktvielfalt erläuterte Juniorchef Vahlbrauk spannend und unterhaltsam der mit diversen leckeren Schnittchen und Kuchen gestärkten BDBDelegation. Besonders interessant waren die Attika-Haupt-Not-Kombi Schnellablaufsysteme. Sie kombinieren eine SilentFreispiegel-Hauptentwässerung (4,5 l/s bei 35 mm Wasserhöhe) mit einer zusätzlichen Silent-Power-Notentwässerung

Silent-Power abflussrohre wurde. Zahlreiche neue Patente machten die Firma zum technologieführenden Anbieter von Dach- und Balkonentwässerungssystemen. Dies weiß man in der Baubranche. Hochwertige Entwässerungssysteme – bestehend aus Abläufen, Rohren und Formteilen aus Stahl und Edelstahl auch für kritische Anwendungsbereiche wie Druckentwässerungen, außenliegende Entwässerungen, Füll- und Entlüftungsleitungen für Öltanks und den Schiffbau – werden von LORO aus einer Hand im System geplant, gefertigt und geliefert. Zunächst führte uns der Weg durch die gesamte Produktion. Vom schwarzen bis hin zum endbehandelten Rohr, mit dem markentypischen rotbraunen Innenschutzanstrich. Die Rohre und Zubehörteile werden in verschiedenen Prozessen geweitet, gebogen, verschweißt, gepresst,

(6 l/s bei 75 mm Wasserhöhe) in einem einzigen System. Durch das patentierte Rohr-in-Rohr-Prinzip von LORO ist es möglich, ein unabhängiges zweites Entwässerungssystem innerhalb nur einer einzigen sichtbaren Fallleitung unterzubringen. Am nächsten Tag war Geschicklichkeit gefragt. In Wolfsburg sollte es zur ganz wilden Fahrt gehen. Auf dem 15.000 qm großen Gelände Parcours am Mittellandkanal konnten wir unwegsames Terrain mit Wassergräben, Treppen und schwankenden Brücken in erstklassigen Geländewagen bezwingen. Ein individueller Rundgang schloss den Besuch der Autostadt Wolfsburg ab. Der Dank für diese Reise richtet sich an die Organisatoren, die Fa. Loro, Vollbrecht & Pohl, die Werksvertretung mit Herrn Strauß und natürlich an die Akti-

ven, die uns begleitet haben. Ausdrücklich erwähnen möchte ein sichtlich begeisterter Landesvorsitzender die übergreifende Organisation in den Bezirksgruppen Eckernförde und Schleswig so-

„...mit Sicherheit optimal entwässert!“ wie Rendsburg, die große Anteile an dem Erfolgt hatte. Den Mitgliedern, die jetzt enttäuscht der Reise nachtrauern, empfehlen wir, buchen Sie beim nächsten Mal den Mehrwert BDB. Jorn Kick/KB

Wolfsburg

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BEZIRKSGRUPPEN

Alte Vogtei Travemünde

Ein Kulturschatz wird neu entdeckt Geschichte Die lübsche Vogtei war von Beginn an ein öffentliches Gebäude. 350 Jahre herrschten die Vögte, auch Stadtkommandanten genannt. Sie überwachten die Travemündung und schützten die Hansestadt Lübeck vor Eroberungsschiffen und feindlichen Überfällen. Sie waren regionale Gerichtsherren und erhoben Zölle. Bis 2002 wurde das Gebäude fast 100 Jahre lang als Polizeirevier genutzt. Die erhaltene alte Tür zur Arrestzelle erinnert noch heute an diese Zeit. Teile des Haupthauses stammen aus spät mittelalterlicher Zeit, erkennbar durch den Fund von Resten gotischen Mauerwerks. Im Jahr 1551 wurde das zweigeschossige Renaissancegiebelhaus, vermutlich nach einem Brand, neu erbaut und diente als Wohnhaus des Vogtes. Das kleinere Audienzhaus mit einem eigenen kleineren Treppengiebel wurde 1599 seitlich angebaut. Im Zuge eines Ge-

samtumbaues im Jahre 1773 erhielt das Gebäude ein barockes Treppenhaus und ein barockes Portal. Das Land Schleswig-Holstein verkaufte das Gebäude 2005 an eine Privatperson.

Umfassende Renovierung 2005-2008 Der neue Eigentümer wollte die alte Vogtei zu neuem, pulsierenden Leben erwecken. Dafür war eine umfassende Sanierung notwendig. Zur Wahrung dieser historischen Substanz trugen das Amt für Denkmalpflege sowie die Possehl-Stiftung bei. Beim Entfernen der abgehängten Decken wurde im Audienzhaus eine sehr gut erhaltene Renaissance-Kassettendecke wieder entdeckt, die in Norddeutschland einmalig ist. Die 4 m hohe Decke zeigt in einer Anordnung von 4 x 3 rechteckigen

Kassettenfeldern Portraits römischer Kaiser und anderer hoher Politiker. „Nach derzeitigem Wissenstand sind Antonius, Gallus, Tiberius, Augustus, Decius, Nigerius, Otho, Justin und Nerva zu sehen“, sagte Dr. Michael Sobaottka vom Denkmalpflegeamt. In einem Feld wurde das lübsche Wappen mit dem doppelköpfigen Adler gefunden sowie die Jahreszahl 1623. Im Wohnhaus, Vorderreihe 7, wurden an vielen Stellen weitere Deckenfragmente, Reste von Wandmalereien sowie bemalte Balken gefunden. Im straßenseitigen nördlichen Raum kam eine barocke Deckenbemalung auf einer Kassettendecke des 16. oder 17. Jahrhunderts zum Vorschein. Motive sind pflanzliche Ornamente oder umrankte Gesichter und Masken. Die Deckenmalereien wurden, wie das gesamte Gebäude, fachmännisch restauriert.

Besonderheiten aus statischer Sicht Bei einem als Denkmal geschützten Haus ist der statische Nachweis schwierig und kann nur nach Baufortschritt aufgestellt werden. Der Statiker muss also während der ganzen Bauzeit vor Ort sein. Die vorhandene Gründung war nur knapp dimensioniert. Eingreifende Änderungen der Tragstruktur mit Lastumlagerungen waren daher ausgeschlossen. Das Mauerwerk war

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BEZIRKSGRUPPEN

teilweise in schlechtem Zustand, insbesondere in den Fugen. In den oberen Geschossen wurde teilweise nachträglich Spiralbewehrung eingebaut. Balkendecken wurden wegen starker Durchbiegungen und Setzungen durch Dielungen ausgeglichen. Deckenbalken, Sparrenfüße und Holzanschlüsse (Zapfen und Versätze) waren verfault oder aufgerissen und mussten saniert werden. Die Dachkonstruktion als selbst tragendes Kehlbalkendach mit Hahnenbalkenlage wurde früher durch zweite Zwischengebinde mit Pfetten ergänzt. Daher waren die Lastabtragungen unklar. In den oberen Geschossen ist die Tragfähigkeit

mit neuem Bodenbelag als Trockenestrich ausgereizt. Maximal ist hier eine büroähnliche Nutzung möglich. Für die Eichenbalkendecken war eine F30-Klassifizierung nach Berechnung möglich. Zusätzlich wurde eine Brandmeldeanlage eingebaut. Tragende Holzstützen erhielten eine Brandschutzbekleidung. Beim Einbau der Galerie, die unten einen Teeladen und oben Sitzplätze des Cafés beherbergt, war wegen der geringen Kopfhöhe eine „schlanke“ Lösung erforderlich. Dies wurde durch den Einbau einer Stahlkonstruktion auf neuen Fundamenten realisiert. Die oberen Flansche der Querträger sind mit dem Dielenboden der

Galerie bündig. Sie verringern dadurch die Dicke des Deckenaufbaues und bieten gleichzeitig einen optischen Reiz.

Heutige Nutzung Die Vogtei soll kein Museum sein, sondern ein Ort der Ruhe, des Genießens und der besonderen Events. Schon die barocke Eingangstür ist beeindruckend und erweckt den Wunsch hineinzugehen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Restaurant mit Café, das „Savoir vivre“. Betritt man das Gebäude, wird man gleich von der tief rot gestalteten Halle und dem barocken Treppenhaus gefangen genommen. Hier kann man Platz nehmen und schauen oder sich in einen der kleinen Winkel des Gebäudes zurückziehen, einen Tee oder einen Wein trinken und klassischer oder zeitgenössischer Livemusik zuhören. Im Obergeschoss kann man die „Künstlerei in der Alten Vogtei“ besuchen, in der wechselnde hochwertige Ausstellungen gezeigt werden. Die Sommerakademie Travemünde hat hier ebenfalls eine Heimat. Eine neue Idee wurde 2009 in der Vogtei geboren, die „Wind Art“. Künstler, Handwerker und Sponsoren wollen „bewegte Kunst“ nach Travemünde bringen, sie soll Freude, Begeisterung und Staunen auslösen, Kinderaugen faszinieren und für Travemünde als Seebad imageprägend sein. Kirsten Breindl Quellen: Digitales Pressedienstarchiv und Ingenieurbüro Dieter Trost

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BEZIRKSGRUPPEN

BG Rendsburg/Eckernförde/Schleswig/Flensburg-Nordfriesland

Seminar – Wellness im allgemeinen – Wellness im Bad Zu einem feinen Abendseminar in der Fachausstellung „Spritzige Badideen“ in Rendsburg lud die Fa. Vollbrecht und Pohl zusammen mit der Partnerfirma Hoesch Design GmbH die Architekten und Ingenieure der vier nördlichen BDB-Bezirksgruppen ein. Der Abend begann mit der Begrüßung durch den Geschäftsführer Carsten Pohl, einer kurzen Vorstellung der Fa. Vollbrecht + Pohl KG und einer Unternehmensdarstellung der Fa. Hoesch durch Helmut Peemöller, Gebietsleiter. Wellness im Privatbad war das Thema des Abends. Wellness, wie alt ist der Begriff? Im Oxford Dictionary von 1654 wird er als „Zustand des Wohlbefindens und der guten Gesundheit“ beschrieben, erläuterte Seminarleiter Albert Boshammer. Nachdenklich gestimmt wurden die Seminarteilnehmer durch seine philosphischen Ausführungen über die Selbstverantwortung der Menschen für ihr persönliches Wellnessgefühl, das ihnen durch Bewegungsarmut, falsche Ernährung, Stress, Umweltbelastungen usw. zum großen Teil abhanden gekommen ist. Eine Badewanne gehört nach seiner Meinung zur Wellness-Grundausstattung und sollte in jedes Badezimmer eingeplant werden. Ein Bad wirkt entspannend durch Schwerelosigkeit und Wärme,

durch duftende Badeöle und ein schönes Ambiente. Stresshormone werden abgebaut, Glückshormone produziert. Die richtige Wanne ist wichtig – in Design und Funktion. Auch ein Whirlbad steigert das Wellness-Gefühl. Wärme wird intensiver gespürt, venöses Blut zurückgeführt, der Blutkreislauf kommt in Schwung, wohltuende Regeneration setzt ein durch Entschlackung und Hautstraffung. Das Dampfbad macht den

Wellnessbereich im eigenen Haus zu einer absoluten Wohlfühloase, insbesondere durch den Einsatz von Licht (visuelle Entspannung), durch Musik (auditive Entspannung) und Duft (Olfaktorentspannung). Boshammer schloss mit dem Satz: „Tun sie mal was Gutes für sich selbst. Sie haben es in der Hand, wie alt sie werden.“ Nach der Besichtigung der großartigen Badausstellung endete der Abend bei guten Gesprächen und einem erstklassigen Buffet mit dem Wunsch baldmöglichst eine solche Wellnessoase für Bauherren planen oder noch besser, im eigenen Haus verwirklichen zu können. Kirsten Breindl

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BEZIRKSGRUPPEN

Bezirksgruppe Itzehoe

Große Resonanz bei jährlichen Veranstaltungen Im vergangenen Jahr fanden neben sechs Vorstandssitzungen interessante Veranstaltungen statt, die bei Mitgliedern und Gästen große Resonanz fanden. Zu erwähnen sind hier die Exkursion zur Störbrücke und die Besichtigung des Plöner Schlosses, Ende 2008. Kollege Dallmeyer bereitet ein Seminar über die „SÜVO“ – die Sonderüberwachungsverordnung für Betreiber von Abwasseranlagen vor, die im Jahr 2012/2015 in Kraft treten soll. Am 23. Oktober findet eine Besichtigung des Kernkraftwerkes Brokdorf statt, der Jahresabschluss wird dann am 06.11. mit dem traditionellen Grünkohlessen gefeiert. Wegen der notwendigen langen Vorlaufzeit wird die Exkursion zum Elektronenbeschleuniger DESY in Hamburg erst im Frühjahr 2010 stattfinden. Der Vorsitzende Bernhard Griebel brachte in seinem Jahresbericht die Sorge um die sinkende Mitgliederzahl zum Ausdruck, die nicht nur in Itzehoe, sondern auch landes- und bundesweit zu beklagen ist. Die Notwendigkeit starker Berufsverbände für Architekten und Ingenieure machte zuletzt der 14 Jahre andauernde Kampf um die HOAI deutlich. Dass dieser Kampf gewonnen wurde, ist der Geschlossenheit unseres Berufsstandes in Kammern und Verbänden, insbesondere

auch dem BDB zu verdanken. Bernhard Griebel bat die Kollegen, verstärkt Neumitglieder zu werben. Als Delegierter für den Baumeistertag wurde Norbert Rathke, Architekt aus Wesseln gewählt. Die bisherigen Kassenprüfer Uwe Guttenberg und Jürgen Müller wurden wiedergewählt.

Für langjährige Mitgliedschaft im BDB wurden ausgezeichnet: Günter Berger (50 Jahre), Johannes Musfeld (40 Jahre), Thomas Däche und Artur Reich (25 Jahre). Für besondere Verdienste in der Vorstandsarbeit wurde Ulrich Maschlanka mit der Silbernen Bundesnadel geehrt. Die Urkunden und Nadeln wurden vom Landesvorsitzenden Jorn Kick und von Bernhard Griebel überreicht. RED/KB Geschäftsstelle und 1. Vorsitzender Bernhard Griebel Geschwister-Scholl-Allee 133 Tel.: 0 48 21/4 31 00 Fax: 0 48 21/88 82 78 Mail: [email protected]

Exkursion: Visualisierung der neuen Störbrücke, siehe Seite 18ff

BDB Veranstaltung in Lübeck

Altstadthaussanierung am Beispiel eines gotischen Dielenhauses Im Juni und Juli 2009 veranstaltete die Bezirksgruppe Lübeck Fachvorträge zum Thema „Altstadthaussanierung am Beispiel der Engelsgrube 28 in Lübeck“. Der Schwerpunkt lag in der Vorstellung des laufenden DBU-Projektes „Entwicklung und Umsetzung eines Konzeptes zur nachhaltigen denkmalgerechten Sanierung mittelalterlicher Backsteinkonstruktionen unter Berücksichtigung der Energieeinsparung am Beispiel eines gotischen Dielenhauses der Lübecker Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe)“ (DBU-Projektnr.: 24162-45). Ziel des Forschungsauftrages ist es, die erzielten Ergebnisse und angewandten Arbeitsmethoden praxisnah auf eine große Zahl anderer, ähnlicher Bauwerke oder Gebäudeteile mit vergleichbaren Fragestellungen übertragbar zu machen. Die baugeschichtliche und bautechnische/ bauphysikalische Bestandsaufnahme ist hierbei wichtigstes Werkzeug der Konzeptentwicklung. Der Mittelpunkt des Forschungsauftrages war und ist der Umgang mit Feuchte- und Salzschäden, einem bekannten Thema in der Sanierung von Altstadthäusern in Lübeck. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Architekt/ Innen, Denkmalpflege, Fachingenieur/Innen, Bauausführenden und Bauherr/Innen bei der Planung und Umsetzung von Sanierungsaufgaben wurde noch einmal grundlegend verdeutlicht. Zwei Themenschwerpunkte standen im Vordergrund. „Bauhistorische Begutachtung“ von Altstadthäusern, vortragender Bauforscher Dr.-Ing. Michael Scheftel aus Lübeck und „Umgang mit feuchte- und salzbelasteten Wänden“, Dipl.-Ing. J. Bendin. Gerade die bautechnologischen Fragestellungen zu feuchteund salzbelasteten Wänden sowie die raumklimatischen Bedingungen in dieser Hinsicht wurden nach dem Vortrag von Dipl.-Ing. J. Bendin in großer Runde diskutiert. Juliane Bendin BDB Nachrichten – 14/August 2009

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STUDIERENDE

Studentenförderpreis entschieden

Schwerpunkt „Bauen am Wasser“ Als Vorsitzender der Jury des Studentenförderpreises hielt Christian Baumgart die Laudatio des erstmals in seiner fast dreißigjährigen Geschichte im Rahmen des Baumeistertages überreichten Studentenförderpreises. „Wettbewerbe sind das Salz in der Suppe der Architekten und Ingenieure“, sagte Baumgart und sprach dem Studentenförderpreis einen besonderen Beitrag zur Baukultur zu. 113 Arbeiten waren insgesamt zum Schwerpunkt „Bauen auf dem/am Wasser“ eingegangen, davon 73 Architekturarbeiten, 31 städtebauliche und 9 konstruktive. Baumgart lobte den Durcharbeitungsgrad der einzelnen Projekte, der von großer Qualität zeugt und von ökologischer, ökonomischer, aber auch sozialer Verantwortung vor der Gesellschaft. Drei Arbeiten wurden mit dem Studentenförderpreis und drei mit einer Anerkennung bedacht. Die Förderpreise gingen an Jannes Wurps, „Brighton West

Pier Debris“; Gordon Hoffmann, „Die systemisch nachhaltige Entwicklung von Dharavi in Mumbai“ und an Sarah Bosen, „MUF – Mobil Urbane Flusseinheit –

Hans-Georg Wagner, Jannes Wurps, Sahra Bosen, Gordon Hoffmann, Christian Baumgart (von li.)

Kurzzeitstudiengänge

Für Architektur und Bauingenieurwesen ungeeignet Die mehr als dreihundert Delegierte des Deutschen Baumeistertages erklärten am 22. und 23.5. in Darmstadt, dass die Kurzzeitstudiengänge (Bachelorstudiengänge mit 6 oder 7 Semestern) in den Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen, wie sie der Bolognaprozess vorsieht, nicht geeignet sind, diesen Absolventen eine Berufsbefähigung zu vermitteln. In Studium und Lehre treten durch zeitliche Verkürzung bei gesteigertem Leistungsdruck Mängel in Breite und Tiefe des Studienplans auf. So wurden mit der Einführung der konsekutiven BachelorStudiengänge einerseits Studieninhalte reduziert oder gestrichen, die für die Berufsausbildung von Architekten und Bauingenieuren unverzichtbar sind. Andererseits entstanden aus unzureichender

Expedition Amazonas“. Anerkennungen erhielten: Michael Rabe, „Casino am Mythenquai in Zürich“; Sarah Wörnhör und Johannes Dachsel, „Flussraum Mantua“ und Marco Molitor, „Shifting Sands, Schiffbruch in Wales“. (Berlin aktuell) Die Arbeiten wurden ausführlich in der DBZ vorgestellt. Eine Publikation ist in Vorbereitung. RED

Straffung und nach wie vor oft nicht den studentischen Bedürfnissen angepasster Organisation der Lehre Überanspruchungen der Studierenden. Der Bund Deutscher Baumeister fordert daher folgende Reformen für die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen: Mindestregelstudienzeit von 8 Semestern. Um einer akademischen Ausbildung an den Hochschulen gerecht zu werden, muss die Regelstudienzeit mindestens 8 Semester betragen. Ein Kurzzeitstudium von 6 Semestern, wie es bei vielen Bachelorstudiengängen der Fall ist, ist nicht berufsqualifizierend. Grundsätzlich muss der Bachelorabschluss als Zugangsvoraussetzung zum Masterstudium gelten. Weitere Zulassungsbedingungen oder Quotierungen werden abgelehnt.

Integration des akademischen Grades Dipl.-Ing. Das traditionelle deutsche Ingenieurdiplom ist weltweit anerkannt, hat sich national und international Renommée erworben und ist somit ein Aushängeschild wissenschaftlicher Exzellenz. Die Forderung dies zu erhalten ist somit legitim und dient zusätzlich der Profilierung der Bundesrepublik als Wissenschaftsstandort. Der BDB schlägt den Hochschulen vor, dass der Abschluss eines Studiums von mindestens 8 Semestern in den Ingenieurwissenschaften zugleich als „Diplom“ bezeichnet werden darf. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Universität Dresden, deren Abschluss auch in Zukunft Diplom heißen wird. Der BolognaProzess in Deutschland ist noch nicht gescheitert, jedoch bedarf es massiver Gegensteuerung, um am Ende den Wunschvorstellungen der europäischen Bildungsminister zu entsprechen. Mag die Umstellung von der Intention grundsätzlich richtig gewesen sein, darf niemals vergessen werden, dass eine Reform nur dann gut ist, wenn das Ergebnis nachher besser ist als vorher. Bericht aus Berlin/Bundesgeschäftsstelle

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AUSBILDUNG UND STUDIERENDE

Ostseestation Travemünde Priwall

Endecke die Ostsee – Erlebe die Natur Wie wächst ein Lachs? Seesterne und Schollen zum Anfassen! So lautete der Titel einer Studienleistung bei Prof. Dipl.-Ing. Georg Conradi am Fachbereich Architektur der FH Lübeck. Die Chance, gleichzeitig an einer Studienleistung und an einem Wettbewerb des Kurbetriebes Travemünde teilzunehmen, nutzten in diesem Wintersemester 8 Studierende. Die ausgelobten 3.000 € wurden unter ihnen aufgeteilt. Den 3. Preis erhielt Johanna Borrmann für ihren Entwurf. Auf Platz 2 landete die

Das Gebäude fügt sich in die Landschaft ein.

Die Preisträgerin Birte Steensen Studienleistung von Vasco Rohde. Den mit 700 € dotierten ersten Preis verlieh die Jury, in der sich unter anderen auch Kurdirektor Uwe Kirchhoff und der Investor des umstrittenen Waterfront-Projektes Sven Hollesen befanden, Birte Steensen. Im Zuge der Ortsentwicklung des seit den 30-er Jahren unveränderten Hafengebietes sollte ein maritimes Erlebniszentrum entworfen werden. Gefordert war das Raumprogramm für eine Lachsaufzuchtstation, damit die Trave auch wegen der verbesserten Gewässergüte wieder ausreichend mit Jungfischen besiedelt werden kann. Komplettiert wird die OstBDB Nachrichten – 14/August 2009

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AUSBILDUNG UND STUDIERENDE

seestation durch eine wissenschaftlich geführte Aquarienausstellung mit dem gesamten Spektrum der Fauna und Flora in der Ostsee. Ihre Leitgedanken fasst die Preisträgerin wie folgt zusammen: „Der Entwurf bedient sich der Natur. Die Basis der Grundrissform ist die Wachstumsgeometrie der

Nautilus. Ausgang dieser Wachstumsspirale ist wie bei vielen in der Natur vorkommenden organischen Lebewesen der goldene Schnitt. Jeder von Ihnen kennt das berühmte Bild von Da Vinci, der vitruvianische Mensch. Der menschliche Körper ist ebenso in der Proportion des Goldenen Schnittes aufgebaut (Verhältnis Kreisradius zu Quadrat 1:1,6). Das

Gebäude wird direkt von der Uferpromenade erschlossen. Es öffnet sich mit seiner transparenten Seite zur Ostsee/Trave. Im rückwärtigem Bereich des Gebäudes entsteht ein Wirtschaftshof. Von hier aus gibt es einen separaten Zugang zur Lachsaufzucht. Die maritime Architektur soll die Besonderheit des Ortes – Ostsee/Trave/Natur stärken. Die Fassade im Erdgeschoss besteht im geschlossenen Bereich aus einer vorgehängten Holzfassade und im offenen Bereich aus einer Pfosten-Riegelkonstruktion. Das Erdgeschoss ist mit einer auf Abstand gesetzten senkrechten Lärche-Kantholz-Schalung versehen, hinter der sich z. T. versteckte Fenster und Türen befinden. Die weiße Fassadenbekleidung im Obergeschoss besteht aus einer BAQ+ Fassade. Die Platte ist witterungsbeständig und biegbar.“ KF

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INFO

Konjunkturpaket II:

Baukultur für Bildungsbauten! Die Bundesregierung hat über eine weitere stützende Maßnahme zur Stärkung der unter der Finanzkrise eingebrochenen Konjunktur entschieden. Mehrere Milliarden Euro werden für Kindergärten, Schulen und Hochschulen zur Verfügung gestellt. Investitionen in Bildungsbauten wirken in zweierlei Hinsicht als Konjunkturstütze. Die lokale Bauwirtschaft profitiert in jedem Fall davon, mit den Geldern kann aber auch ein Impuls für den seit langem als dringend notwendig angemahnten Aufschwung des deutschen Bildungswesens gesetzt werden. Langfristig gewinnt damit die ganze Gesellschaft bis in kommende Generationen. Denn baulich anspruchsvolle Betreuungs- und Ausbildungsorte sind eine Investition in die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen. In den Bildungsbauten herrscht seit Jahren baulicher Notstand. Das Deutsche Institut für Urbanistik (DifU) hat den Nachholbedarf aus den letzten Jahren alleine für die grundlegenden energetischen und technischen Sanierungsmaßnahmen auf ca. 8 Milliarden Euro errechnet! Die Mittel aus dem Konjunkturpaket II sollten trotzdem verstärkt mit dem Ziel eingesetzt werden, baukulturelle Qualitäten der Bildungsbauten sicherzustellen, um verbesserte pädagogische Voraussetzungen zu schaffen: Die Lernumgebung muss zeitgemäße pädagogische Konzepte ermöglichen und ihrer Funktion als „dritter Pädagoge“ neben Lehrern und Mitschülern gerecht werden. Die gebaute Umgebung unterstützt multioptionales, selbstverantwortliches Lernen und den sozialen Umgang zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Die sorgfältig gestaltete Umwelt drückt die Wertschätzung und Verantwortung gegenüber den Nutzern aus. Kinder, die in einer qualitätsvollen Umgebung groß werden, fühlen sich von der Gesellschaft respektiert und unterstützt. Der energetische Umbau der Bildungsstätten kann den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft vorbildhaft für den Paradigmenwechsel unseres Gemeinwesens vermittelt werden. Das knappe Zeitfenster bis Ende 2010, in dem das Geld ausgegeben werden muss, darf nicht dazu führen, dass der Zeitdruck zu Lasten der guten Planung

geht. Klug geplant, können die Investitionen aus dem Konjunkturpaket langfristige Signale für positive Entwicklungen der bundesdeutschen Bildungsbauten geben Jeder Euro, der in die Gebäude investiert wird, soll baukulturellen und pädagogischen Qualitätskriterien standhalten. Die Erfahrung zeigt, dass eine bewusste Investition in die Planung langfristig vor Fehlinvestitionen schützt und die so entstandenen Lösungen längere Gültigkeitsdauer haben. Die Bundesstiftung Baukultur stellt mit anderen Akteuren der Zivilgesellschaft die Forderung an Bund und Länder, Möglichkeiten zu schaffen, die Konjunkturmittel für qualitätsvolle und innovative Maßnahmen im Bildungsbereich zu verausgaben. Es sollte möglich sein, an vorhandene Planungen in Kommunen, die im Dialog mit den Pädagogen vor Ort entstanden sind, anzuknüpfen. Es ist auch notwendig, die Förderzeiträume so zu gestalten, dass eine gute Planung und Realisierung der Maßnahmen nicht an der knappen Zeit scheitert. Sollten die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen sein, können die Kommunen bei den Investitionen und Sanierungen aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung die baukulturelle Qualität und die Möglichkeit zur pädagogischen Inwertsetzung sicherstellen. Die Bundesstiftung Baukultur und ihre Partner unterstützen die Kommunen bei der Umsetzung ihrer Baumaßnahmen nach baukulturellen und pädagogischen Qualitätsstandards. Eine Internetseite stellt kompetente Partner zusammen, die Erfahrungen zu pädagogisch und baukulturell anspruchsvollen Bildungsbauten vermitteln (www.bundesstiftung-baukultur.de ). Diese Hinweise auf Fachinstitutionen ist ein Angebot der Bundesstiftung Baukultur an die Kommunen und Bauherren in ihren Vorbereitungen für die Umsetzungen der Konjunkturmaßnahmen. Der BDB ist mit anderen Planer- und bildungspolitisch orientierten Verbänden Mitunterzeichner dieses Aufrufs. Beruf Aktuell, Berlin

Bundeskabinett beschließt neue Energieeinsparverordnung Die Bundesregierung hat die Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) beschlossen. „Damit ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung unserer Klimaziele getan. Mit besserer Dämmung und Nachrüstung auf moderne Technik wird der Energieverbrauch von Gebäuden um durchschnittlich 30 Prozent gesenkt. Das ist ein guter Tag für den Klimaschutz und gibt einen zusätzlichen Schub für das energieeffiziente Bauen in Deutschland“, sagte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee. „Mit der staatlichen Förderung für energieeffizientes Bauen, die wir gleichzeitig aufgestockt haben, rentieren sich die Investitionen auch wirtschaftlich. Damit haben die Menschen nicht nur komfortablere Wohnungen, sondern auch niedrigere Heizkostenrechnungen.“ Mit der Novellierung der Energieeinsparverordnung wird ein 2007 im „Integrierten Energie- und Klimaprogramm“ gefasster Beschluss der Bundesregierung umgesetzt. Anforderungen an Neubauten werden ebenso angehoben wie die für die Modernisierung von Altbauten. Um den Baubeteiligten Zeit zur Anpassung an die neuen Regeln zu geben, wird die EnEV 2009 erst im Herbst in Kraft treten. Dann gilt: bis Ende 2011 müssen begehbare Geschossdecken gedämmt werden, wenn das Dach darüber ungedämmt ist, Nachtstromspeicherheizungen müssen ab dem Jahr 2020 schrittweise außer Betrieb genommen werden, und die Einhaltung der Vorschriften bei der Modernisierung von Gebäuden muss durch Nachweise von Seiten der Unternehmen bestätigt werden. Weitergehende Prüfvorschriften hatte der Bundesrat abgelehnt. Die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen bei heizungstechnischen Anlagen wird durch Sichtkontrollen der Bezirksschornsteinfegermeister überwacht. Beruf Aktuell, Berlin

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INFO

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