Nikolaj Znaider dirigiert EDWARD ELGAR »Enigma Variations« op

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Musik
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Nikolaj Znaider dirigiert EDWARD ELGAR »Enigma Variations« op. 36

3. JUGENDKONZERT DER SAISON 2015/16 am Montag, 14. März 2016 19 Uhr in der Philharmonie im Gasteig

In

Worcester

ist

er

bald

ein

gefragter

Musiker,

gibt

Geigenunterricht, spielt in verschiedenen Ensembles und dirigiert lokale Orchester. Gelegentlich komponiert er auch, etwa für ein Bläserensemble, in dem er Fagott spielt und für dessen ungewöhnliche Zusammensetzung keine Werke existieren. 1889 heiratet Edward Elgar seine Geigenschülerin Caroline Alice Roberts. Ihre Familie ist gegen die Verbindung, denn in ihren

Augen

ist

der

Sohn

eines

Ladenbesitzers

kein

standesgemäßer Partner für die Tochter eines Generalmajors. Kurz nach der Hochzeit zieht das Ehepaar nach London. Doch Elgars Hoffnung, dort als Komponist anerkannt zu werden, wird enttäuscht. Sie kehren zurück nach Worcestershire, wo Elgar als Dirigent

die

neu

gegründete

Worcester

Philharmonic

Society leitet. Seine Kantaten und seine in England so beliebten

biblischen

Oratorien

machen

ihn

langsam

als

Komponist bekannt. Schließlich soll er zum Thronjubiläum der EDWARD ELGAR

Königin Viktoria einen Marsch komponieren.

- geboren am 2. Juni 1857 in Broadheath bei Worcester

Der große Durchbruch kam aber erst 1899 mit den »Enigma

- gestorben am 23. Februar 1934 in Worcester

Variationen«. Elgar schickte das Werk kurzerhand dem

- der erste herausragende englische Komponist seit Henry

großen Dirigenten Hans Richter, der in Wien die Philharmoniker

Purcell (1659–1695)

dirigierte und dort Werke von Brahms und Wagner uraufgeführt

- wichtige Werke: Märsche »Pomp and Circumstances« op. 39,

hatte. Hans Richter ist fasziniert von dem Werk und willigt ein,

Symphonie Nr. 1 As-Dur op. 55, Cellokonzert e-Moll op. 85,

die Uraufführung bei seinem Gastkonzert in London zu

Oratorium »The Dream of Gerontius« op. 38

dirigieren. Das Konzert ist ein unglaublicher Erfolg und macht Elgar plötzlich zu einem berühmten Mann, noch mehr: zu einem berühmten englischen Komponisten. Seit zwei Jahrhun-

Biographie

derten, genauer seit dem Tod Henry Purcells 1695, hat England keinen Komponisten mehr hervorgebracht, dessen Ruhm auch

Edward Elgar wird 1857 in dem kleinen Ort Broadheath in der

aufs europäische Festland überschwappte. Mit Edward Elgar

Nähe von Worcester in England geboren. Mit Musik kommt

findet der musikalische Dornröschenschlaf endlich ein Ende.

er schon früh in Berührung, denn sein Vater ist Klavierstimmer und Organist und betreibt ein kleines Musikaliengeschäft in

Der nächste Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Nach

Worcester. Der Laden seines Vaters wird für Edward bald zum

seinem auch in Deutschland sehr geschätzten Oratorium »The

Paradies. Er studiert die Bücher und Noten und versucht sich an

Dream of Gerontius«, erhält Elgar den Auftrag, für die

den unterschiedlichsten Instrumenten. Eine Zeitlang nimmt er

Krönung von Edward VII. einen Marsch beizusteuern. Es ist der

regelmäßig Geigenunterricht. Mit 16 beschließt er, die Musik zu

Marsch Nr. 1 aus seiner Sammlung »Pomp and Circumstances«

seinem Beruf zu machen.

op. 39, der mit einem patriotischen Text (»Land of Hope and

Glory«) unterlegt wird. Bis heute hat diese eingängige Melodie

POMP AND CIRCUMSTANCE

bei den Briten den Stand einer heimlichen Nationalhymne. Der Dank des Königshauses folgte 1904 mit der Ernennung zum

»Ich habe eine Melodie, die sie umhauen – richtig umhauen –

Sir Edward. Außerdem bekommt er an der Universität von

wird!", rief Edward Elgar im Mai 1901 triumphierend aus, »Eine

Birmingham einen Lehrauftrag.

Melodie wie diese fällt einem nur einmal im Leben ein!« Elgar hatte Recht, diese Melodie, die den Mittelteil seines ersten

Weitere große Werke folgen: Die Uraufführung seiner 1.

Marsches aus der Sammlung »Pomp and Circumstances«

Symphonie (die erste Symphonie eines englischen Komponisten

ausmacht, lässt keinen kalt. Gleich bei einer der ersten

überhaupt!) ist ein Riesenerfolg. Schon bald wird sie auch in

Aufführungen des Marsches forderte das Publikum lautstark

Russland, Amerika und Australien gespielt. Der berühmte

eine und dann (noch lautstärker) eine zweite Wiederholung. Für

Geiger

eines

die Krönung von König Edward VII. wurde die Melodie mit dem

Violinkonzerts, die 2. Symphonie entsteht. Elgars letztes

Text »Land of Hope and Glory« unterlegt und gilt seitdem

Meisterwerk ist das elegische Cellokonzert. Kurz darauf stirbt

als die heimliche Nationalhymne der Briten. Jedes Jahr wird

seine Frau, ein schmerzlicher Verlust. Mit ihrem Tod verliert

»Land of Hope and Glory« zum Abschluss der »Last Night of

Elgar seinen Antrieb zu komponieren. Zurückgezogen lebt er

the

mit seinen Hunden auf seinem Landsitz in Worcester. Erst zehn

Fähnchenschwingen und Gänsehautgarantie. Auch in den USA

Jahre später beginnt er wieder mit der Arbeit an zwei größeren

darf das Stück bei keiner High School- oder College-

Kompositionen, einer Oper und der 3. Symphonie. Beides kann

Abschlussfeier fehlen. Eine Melodie, die einen wirklich umhaut.

er nicht vollenden, denn 1934 stirbt Elgar im Alter von 76

https://www.youtube.com/watch?v=Vvgl_2JRIUs

Fritz

Kreisler

bittet

um

die

Komposition

Proms«

gespielt,

inklusive

inbrünstigem

Mitsingen,

Jahren an Krebs.

DORABELLA CHIFFRE Zeit

seines

Lebens

war

Elgar

fasziniert

»ENIGMA VARIATIONS« OP. 36 von

Rätseln,

Rätselfrage: Was verbindet ein Dreirad, eine Bulldogge und

mathematischen Knobeleien und Geheimschriften. Einem

einen Ozeandampfer miteinander? Wer die Lösung wissen will,

Brief an die 17 Jahre jüngere Dora Penny, die Elgar liebevoll

sollte weiterlesen.

Dorabella nannte, legte er einen schmalen Zettel mit einer kurzen verschlüsselten Botschaft bei. Erstaunlicherweise ist es

Im

bisher noch niemanden gelungen, diesen Geheimcode zu

Orchesterwerk, das längste Werk für Orchester, das er bis zu

knacken. Selbst die Empfängerin Dora Penny wusste bis zu

diesem Zeitpunkt komponiert hatte. Es besteht aus einem

ihrem Tod nicht, was Elgar ihr da geschrieben hatte!

Thema und 14 Variationen, wobei er den einzelnen Teilen des

Hobbyrätsler und Wissenschaftler versuchten mit verschiedenen

Werks Kombinationen von Großbuchstaben voranstellte, wie

Ansätzen

(Notenschrift,

arabische

Schriftzeichen,

Herbst

1898

schrieb

Edward

Elgar

ein

großes

Morse-

z.B. »WMB« oder »HDS-P«, oder sie mit seltsamen Namen wie

zeichen), die Notiz zu entziffern, jedoch ohne Erfolg. Inzwischen

»Nimrod« oder »Ysobel« betitelte. Als er wenig später das Werk

zählt die als »Dorabella Chiffre« berühmt gewordene Notiz zu

als »Enigma Variations« drucken ließ (Enigma ist griechisch für

den weltweit bekanntesten ungelösten Geheimcodes.

Rätsel) und das Ganze seinen Freunden widmete, die »darin abgebildet sind«, war die Herausforderung klar. Und tatsächlich, es dauerte nicht lange und die Musikwissenschaftler hatten das Enigma entschlüsselt. Elgar hatte mit den Variationen seine engsten Freunde musikalisch beschrieben. Die jeweiligen Buchstabenkombinationen bzw. Namen gaben die nötigen Hinweise, und so kann heute (fast) jede Variation einer Person aus Elgars näherem Bekanntenkreis zugeordnet werden. Diese Rätsel wären gelöst. Angeblich war die Idee zur Komposition in Elgars Wohnzimmer geboren worden. Dort saß er am Klavier und improvisierte verträumt vor sich hin, als er von seiner Frau unterbrochen wurde: »Diese Melodie klingt gut!« Elgar wiederholte, was er gerade gespielt hatte. Dann fiel ihm der befreundete Pianist Steuart-Powell ein und er meinte, »Er würde es so spielen.« Die

Melodie klang nun ganz anders. Elgar fand Gefallen daran,

verstellter Stimme, mal sehr tief, mal sehr hoch, tat. Dies hat

jeden seiner Freunde durch die Melodie sprechen zu lassen,

Elgar in seiner Variation (Holzbläser!) verarbeitet. Außerdem

jeden auf seine Art und Weise. So entstanden die »Enigma

fuhr Richard Baxter Townshend im hohen Alter gerne Dreirad,

Variationen«, das Orchesterwerk, das Elgar berühmt machte.

wobei er ständig klingelte, um den Verkehr auf sich aufmerksam zu machen – dies hat Elgar mit gezupften Streichern und

Zu Beginn erklingt das Thema, das eine ungewöhnliche

der Dopplung in den Holzbläsern dargestellt.

melodische Form hat. Der Rhythmus der ersten vier Töne, der beim Sprechen dem Rhythmus von Ed-ward El-gar entspricht,

4. Variation »WMB« (Allegro di molto)

wird im zweiten Takt gespiegelt. Dadurch, dass in allen Takten

Die 4. Variation ist William Meath Baker gewidmet, einem

auf die schwere Zählzeit 1 eine Pause gesetzt ist, erhält das

extrovertierten Gutsherren, der gerne große Feiern ver-

Thema einen offen, fragenden, suchenden Charakter:

anstaltete. Dafür galt es den Kutschen-Transport der Gäste zu organisieren. William Meath Baker stürzte in den Raum, las lautstark die Namen und Verteilung auf die Kutschen vor und verließ dann den Raum wieder, nicht ohne die Tür zuzuschlagen. Zum knallenden Schluss meinte Alice Elgar: »It is exactly the way W. M. Baker goes out of the room.«

1. Variation »CAE« (L'istesso tempo)

5. Variation »RPA« (Moderato)

Die erste Variation beschreibt Elgars Frau Caroline Alice Elgar,

Richard Penrose Arnold, Sohn des Dichters Matthew Arnold,

die für ihn eine »romantische, zarte Inspiration« war. In dieser

spielte laut Elgar nicht besonders gut Klavier, aber dafür mit

auskomponierten Liebeserklärung integrierte Elgar eine kleine,

»wahrem Gefühl!«, was Elgar mit der ausschweifenden und

viertönige Melodie (Triolenachtel + Viertel), die er immer bei

inspirierten Streichermelodie ausdrückt. Die Flöte hingegen

seiner Ankunft zu Hause pfiff.

steht für den geistreichen Witz, mit dem Richard Penrose Arnold ernsthafte Gespräche aufzulockern verstand. 6. Variation »Ysobel« (Andantino) Ysobel ist der Spitzname für Isabel Fitton, eine Viola-Schülerin von Edward Elgar, und somit nimmt die Viola eine wichtige Rolle in dieser Variation ein. Die schwerfällige, romantische Musik steht für Isabel Fittons Bratschenspiel. 7. Variation »Troyte« (Presto) Der Architekt Arthur Troyte Grifith war einer der wenigen nichtmusikalischen Freunde Elgars. Zeitweise hatte Elgar sogar versucht Arthur Troyte Grifith Klavierspielen beizubringen – ein erfolgloser Versuch, wie man im wilden Rhythmus der Trommeln und tiefen Streicher in dieser Variation hören kann. Hinzu tritt eine Erinnerung an einen gemeinsamen Spaziergang, bei dem Elgar und Troyte in ein Gewitter gerieten. Sie retteten sich ins »Norbury House«, das der Ausgangspunkt für die

2. Variation »HDS-P« (Allegro)

nächste Variation ist.

Hinter HDS-P verbirgt sich Hew David Steuart-Powell, ein Amateurpianist, mit dem Elgar an der Violine und zusammen

8. Variation »WN« (Allegretto)

mit Basil G. Nevinson (12. Variation) am Cello über viele Jahre

Hier wird Winifred Norbury, die Sekretärin der Worcestershire

hinweg Kammermusik spielte. Hew David Steuart-Powell hatte

Philharmonic

die Angewohnheit, sich vor dem gemeinsamen Musizieren mit

Atmosphäre des ehrwürdigen »Norbury House« aus dem 18.

Tonleiterübungen einzuspielen. Dies karikiert Elgar in seiner

Jahrhundert, wo Winifred mit ihrer Schwester Florence wohnte.

Variation mit Sechzehntelpassagen, die allerdings laut Elgar für Steuart-Powells Geschmack »viel zu chromatisch« seien. 3. Variation »RBT« (Allegretto) Richard Baxter Townshend war ein exzentrischer, älterer Mann, der gerne schauspielerte und aus seinem bewegten Leben lustige Anekdoten zu erzählen wusste – was er gerne auch mit

Society,

beschrieben,

bzw.

die

elegante

9. Variation »Nimrod« (Adagio)

12. Variation »BGN« (Andante)

Die bekannteste und beliebteste der Variationen ist August

Basil G. Nevinson war Cellist und neben Hew David Steuart-

Jaeger, einem der engsten Freunde Elgars, gewidmet. August

Powell (2. Variation) der dritte Mann in Elgars Kammermusik-

Jaeger war Lektor beim Londoner Notenverlag Novello und

Trio. Die Musik, in der das Cello sowohl die Einleitung als auch

damit wichtiger Förderer von Elgars Musik und vor allem eine

den Schluss solistisch gestaltet, ist eine Hommage an einen

große

Freund, den Elgar bewunderte.

seelische

Unterstützung

während

zahlreicher

Schaffenskrisen. Laut Elgar schildert die Musik nicht eine Charaktereigenschaft Jaegers, sondern einen gemeinsamen

13. Variation »***Romanza« (Moderato)

Sommerabend, bei dem die Freunde über die Genialität

Sternchen anstelle von Buchstaben stehen zu Beginn dieser

Beethovens,

Sätzen,

Variation, was die Lösung dieses Enigma verkomplizierte. Elgar

diskutierten. Im Laufe des Abends soll Jaeger das Thema des

gab Jahre später den ergänzenden Hinweis, diese Variation sei

langsamen Satzes aus Beethovens Klaviersonate Nr. 8, der

einer Dame gewidmet, »die sich zur Zeit der Komposition auf

»Pathétique«, eindrucksvoll gesungen haben, was in der Musik

einer Seereise befand«. Musikwissenschaftler nehmen an, dass

auch anklingt. Für diese Variation wählte Elgar als Titel den

es sich hier um Lady Mary Lygon handeln könnte, die sich für

Namen eines Helden aus dem Alten Testament. Nimrod heißt

die Worcestershire Philharmonic

dort ein kühner Jäger!

Allerdings bestieg Lady Mary Lygon erst ein halbes Jahr nach

vor

allem

in

dessen

langsamen

Society

engagiert

hatte.

Elgars Komposition einen Ozeandampfer, um mit ihrem Bruder nach Australien zu reisen. Hatte sich Elgar getäuscht oder ist dieses Rätsel doch noch nicht gelöst? Dass Elgar der 13. Variation Sternchen voran setzte, hat evtl. mit Aberglaube zu tun. Die Zahl 13 sollte mit keinen Namen verbunden werden. In der Musik bezieht sich Elgar auf die Seereise mit einem Zitat aus Mendelssohn Bartholdys Ouvertüre »Meeresstille und glückliche Fahrt«, das die Klarinette spielt und das von den Violen mit wellenartigen Bewegungen begleitet wird. 14. Variation »EDU« (Allegro-Presto) Die letzte Variation gilt Edward Elgar selbst. Liest man »EDU« als ein Wort, so ergibt das den Spitznamen, den Alice ihrem Mann

gab.

Hier

präsentiert

sich

der

Komponist

als

selbstbewusster, aufstrebender Künstler. Neben dem Thema, das nun in neuer Gestalt erscheint, gesellen sich Rückblicke auf die Variationen 1 und 9 (Alice und Jaeger – die wichtigesten Unterstützer Elgars), bevor das Werk zu einem triumphalen 10. Variation »Dorabella« (Allegretto)

Schluss gelangt.

Hinter »Dorabella« verbirgt sich Dora Penny, die Stieftochter einer Freundin von Elgars Frau. Zwischen Edward Elgar und der

Ein letztes Rätsel der »Enigma Variationen« bleibt aber trotz

17 Jahre jüngeren, musikliebenden Dora entwickelte sich eine

verschiedener Lösungsversuche ungelöst. Laut Elgar »geht

enge

»tänzerische

durch und über die ganze Komposition ein anderes und

Leichtigkeit«, was ebenso in der Musik zu hören ist wie ihr

größeres Thema, das aber nicht gespielt wird. So erscheint das

leichtes Stottern beim Sprechen.

Hauptthema nie, der wichtigste Charakter tritt niemals auf.«

Freundschaft.

Elgar

bewunderte

ihre

Was genau Elgar damit gemeint hat, bleibt ein Rätsel. Die 11. Variation »GRS« (Allegro di molto)

»Enigma Variationen« machen ihren Namen alle Ehre.

Die Abkürzung »GRS« steht für den Organisten Dr. George Robertson Sinclair, aber in der Musik geht es nicht um ihn, sondern um seine Bulldogge Dan. Bei einem gemeinsamen Spaziergang mussten Elgar und Sinclair zusehen, wie der Hund am Steilufer des Flusses Wye abrutschte und ins Wasser stürzte. Der Hund paddelte stromaufwärts und konnte sich selbst ans Ufer retten. Wieder in Sicherheit kommentierte der Hund das dramatische Erlebnis mit lautem, aufgeregtem Bellen. Sinclair forderte Elgar (der übrigens ein Hundenarr war) auf: »Mach da mal Musik draus!«

Autorin: Christine Möller

HÖREN UND VERSTEHEN Aufgabe 1 Vergleiche das Thema und die 1. Variation. Beide klingen sehr ähnlich, doch es gibt Unterschiede. Kannst du hören, welche es

Literatur: Raymond Monk (Hrsg.): Elgar Studies, Hanst 1990 Jerrold Northrop Moore: Edward Elgar – A Creative Life, Oxford 1984 Ulrike Timm, 50 Klassiker der Orchestermusik – Berühmte Werke aus vier

sind?

Jahrhunderten, Hildesheim 2004

Aufgabe 2

Abbildungen:

Höre dir den Übergang von der 8. auf die 9.Variation an. Elgar

1 Edward Elgar, http://www.gustav-

erreicht mit einem kleinen Trick einen grandiosen Effekt. Vom

mahler.eu/images/Contemporaries/Elgar.jpg

G-Dur-Schlussakkord der 8. Variation halten die 1. Geigen das »g« aus, während die anderen Instrumente verstummen. Mit Beginn der 9. Variation treten die übrigen Streicher wieder hinzu, das gehaltene »g« wird nun aber zur Terz im Es-DurAkkord. Es klingt, als wäre die Musik auf eine andere Ebene gehoben worden. Aufgabe 3 Vergleiche Elgars »Nimrod« mit dem langsamen Satz von Beethovens »Pathétique«. Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede? Aufgabe 4 In der Variation Nr. 11 stellt Elgar musikalisch nach, wie der Hund in den Fluss gestürzt ist. Höre dir den Anfang an. Mit welchen musikalischen Mitteln arbeitet der Komponist, um das Abrutschten, das Paddeln und das Bellen darzustellen? Was passiert mit diesen Motiven im Laufe des Satzes?

2 Dorabella Chiffre, https://commons.wikimedia.org 3 Alice und Edward Elgar, http://www.hanoverhouse.org/blog/?p=745 4 August Jaeger, https://commons.wikimedia.org

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