Odissea führt junges Theater nach

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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Kultur

B ü n d n e r Ta g b l a tt

S a m s t a g , 3. M a i 2 0 1 4

Kunst, wo sonst kaum jemand stehen bleibt Ein Kunstparcours mit Interventionen und Diskussionen: Der Verein Art-Public Chur präsentiert mit «Ortung.» sein zweites Kunstprojekt im öffentlichen Raum. Heute ist der Auftakt.

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«Odissea» führt junges Theater nach Bern Das Junge Theater Graubünden hat am Donnerstag das Stück «Odissea» in Ilanz zur Uraufführung gebracht. Das vom antiken Epos inspirierte Werk wird noch heute Samstag um 20 Uhr in der Lagerhalle der Getränke Oswald AG in Ilanz aufgeführt. Mit der dritten Produktion dieses Jahres, die unter der Regie von Roman Weishaupt und Barbara Schneider entstanden ist, wurde das Junge Theater Graubünden darüber hinaus an das nationale Jugendtheaterfestival Spilplätz 14 eingeladen, wie die Verantwortlichen kürzlich mitteilten. Das Festival wird seit dem Jahr 2000 durchgeführt, dabei sind immer zwölf Schweizer Jugendspielclubs zu Gast. In diesem Jahr findet das viertägige Festival in Bern statt, wo «Odissea» am 4. Juni zu sehen sein wird. (Bt/FOtO MarcO HartMann)

K u lt u r no t i z e n Werke für Abu Dhabi in Paris Im Louvre-Museum in Paris können Besucher seit gestern eine Sonderausstellung mit Meisterwerken besichtigen, die ab kommendem Jahr im neuen Louvre Abu Dhabi zu sehen sein werden. Die Auswahl von 160 Kunstwerken aus allen Epochen können in Paris noch bis zum 28. Juli bewundert werden. Das neue Museum in Abu Dhabi soll Ende 2015 eröffnet werden. Die Kunstsammlung für das neue Museum war 2009 mit dem Aufkauf eines Piet Mondrian für 21,5 Millionen Euro gestartet worden. Salsa-Musiker Juan Formell gestorben Der kubanische Salsa-Musiker starb am Donnerstag im Alter von 71 Jahren, wie das staatliche Fernsehen berichtete. «Er war ein Botschafter der kubanischen Musik und Lehrmeister mehrerer Musikergenerationen», schrieb die Parteizeitung «Granma». «Mit ihm verliert Kuba einen seiner grössten Söhne», hiess es in dem Bericht. Monacos Fürsten boykottieren Cannes Aus Protest gegen die Vorführung des Films «Grace of Monaco» wird die Fürstenfamilie von Monaco nicht an der Eröffnung des Filmfestivals in Cannes am 14. Mai teilnehmen. Die Familie wolle in keiner Weise mit diesem Film in Verbindung gebracht werden, hiess es in einem Communiqué des Palastes. Der Streifen des französischen Regisseurs Olivier Dahan über den Weg der USSchauspielerin Grace Kelly zur monegassischen Fürstin Gracia Patricia sei in keiner Weise realistisch, erklärte die Fürstenfamilie. Fortsetzung für «24» Vier Jahre lang mussten die Fans warten, jetzt feiert die Echtzeit-Serie «24» mit Kiefer Sutherland ihr Comeback. Die erste Folge wird an diesem Montag, 5. Mai, in den USA ausgestrahlt.

Bis in den Dezember hinein soll es dauern, das Kunstprojekt «Ortung.»; es bietet 18 Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit, an einer Plakatwand, in Vitrinen und Schaufenstern und im medialen Raum Werke zu realisieren. Ausserdem wird an drei Podien zu ergründen versucht, was Kunst im öffentlichen Raum eigentlich soll und ob Chur sie überhaupt braucht. Das ambitionierte Vorhaben will die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst im öffentlichen Raum fördern und die Bevölkerung durch Führungen und andere Vermittlungsangebote dafür sensibilisieren – ganz der Satzung des Trägervereins Art-Public Chur entsprechend. nach dem Premierenprojekt «Säen, ernten, glücklich sein» 2012 erfolgt heute der Startschuss für Projekt nummer zwei. Gestern wurden die ersten Stationen vorgestellt.

Signorells Linien Der Kettweg ist nicht gerade das, was man eine Flaniermeile nennen würde. Er liegt unweit der Bahngeleise, eingeklemmt zwischen einem Recycling-Gelände und Vorgärten. Die eine Seite des Weges säumt eine Reihe von Plakatwänden, die seit Jahren nicht mehr genutzt wurden. 24 an der Zahl. Sie werden in den kommenden Monaten von vier Künstlern bespielt. Den Auftakt macht Gaudenz Signorell mit «Big Bic». Der Bündner Fotograf hat sich eingehend mit Plakatgestaltung auseinandergesetzt. Dabei stiess er auf ein 50 Jahre altes Werbeplakat für die Kugelschreibermarke Bic, das mit klaren, schwungvollen Linien den Firmennamen zeigt. Signorell fotografierte Ausschnitte, vergrösserte sie und manipulierte sie durch Spiegelungen und Drehungen. Entstanden sind zwei Dutzend abstrakte Linienbilder, die ihre herkunft als Werbemittel in sich tragen und somit klar auf ihren jetzigen Ort verweisen. Und wer den Blick auf die Recycling-Anlage und weiter auf die Bahngeleise wirft, der findet auch dort Wiederverwendetes und klare Linien.

Wüsts Faltungen Weniger spezifisch für den Ort geschaffen ist Erik Steinbrechers «Er», eine Plastik, die der Künstler auch schon in Galerien in Wien und Berlin gezeigt hat. nun steht sie am Casinoplatz in einem Schaufenster: Eine Puppe mit Maske, ohne Arme, mit zu grossen Schuhen und zu weitem T-Shirt. Eine unheimliche Gestalt, die den Betrachter dazu einladen soll, sich selbst einen Reim darauf zu machen. Was soll das? Ein verkapptes Selbstporträt des Künstlers? Eine hintertreibung der Erwar-

Spiegelungen und Lichtblicke: Das Kunstprojekt «Ortung.» präsentiert Werke im öffentlichen Raum von Angela Wüst (oben) und Remo Albert Alig. (FOtOs MarcO HartMann)

tung des Betrachters, der doch in einem Modeschaufenster möglichst gesichtslose Modellfiguren zu sehen gewohnt ist? Direkter auf den Ort, an dem ihr Werk zu sehen ist, nimmt die Künstlerin Angela Wüst Bezug. Sie zeigt eine Installation von rund 20 Fotografien, die am selben Ort entstanden sind: in der Glockengasse, die, obwohl mitten in der Stadt, kaum begangen wird. Wüst hat diesen Zwischenraum aus unterschiedlichen Perspektiven fotografiert, die Pflästerung, die Fenster, hat Spiegelungen und Reflexe eingefangen. Die daraus entstandenen Fotografien hat die Künstlerin sodann gefaltet und in der Vitrine angeordnet, womit sie eine objekthafte Wirkung erhalten und auf spannende Weise auf die Architektur ihrer Umgebung zurückwirken.

Das Heilige im Profanen Eine vierte Arbeit ist in der Rathaushalle zu entdecken: «heiliggeist» von Remo Albert Alig. Vor 1540 soll ganz in der nähe eine heiliggeistKirche gestanden haben. Als sie abgebrochen wurde, versetzte man eines ihrer Spitzbogenfenster in die Rathaushalle, die damals als Marktplatz fungierte. So kam das heilige zum Profanen. Ausgekleidet war das Fenster schon damals mit Alabaster, ein Salzsediment. Alig beschäftigt sich in seinem nicht unbedingt ins Auge springenden Werk wie so oft mit historischen, theologischen und philosophischen Themen. Der Alabaster verweist nicht nur auf das kostbare handelsgut Salz («weisses Gold»), sondern besitzt auch in der Bibel eine zentrale symbolische Bedeutung. Und nicht zuletzt hat der Alabaster auch einfach eine ästhetische Qualität, die das Plexiglas, das er nun bis Dezember ersetzt, als regelrechte Sünde erscheinen lässt.

Podien, Führungen, Zeitungsseiten Das Projekt «Ortung.» führt drei Podiumsdiskussionen durch. Am

Mittwoch, 7. Mai, wird um 20 Uhr in der «Werkstatt» in Chur unter dem Titel «Kunst im öffentlichen Raum – Chance oder Luxus?» debattiert. Es folgen Gespräche am Mittwoch, 25. Juni, um 20 Uhr im Theater Chur («Braucht Chur Kunst im öffentlichen Raum?») und am Mittwoch, 3. September, um 20 Uhr im Theater Chur («Kunst und Presse»). Der Verein Art-Public veranstaltet darüber hinaus diverse Führungen, von denen sich einige auch an Kinder ab sechs Jahren richten. Ausserdem wird in der «Südostschweiz» jeweils in der Samstagsausgabe alle zwei Wochen eine Seite publiziert, die von einem Künstler gestaltet worden ist. Vernissage ist heute um 11 Uhr am Kettweg. Infos unter www.ortung.gr.

InSERAT

Am 4. Mai 2014 können Sie den Sonntagmorgen bei uns beim Spiel der Jugendmusik Chur auf unserer Terrasse geniessen. Von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr servieren wir Ihnen feine Weisswürste und Brezel mit Bier. Wenn das Wetter nicht mitspielt, findet der Anlass im Foyer statt. Restaurant VA BENE | Gäuggelistrasse 60 | 7000 Chur | T +41 81 258 78 02 | [email protected] | www.restaurant-vabene.ch

Sonntag, 4. Mai

Frühschoppen echt besser

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