Ort der Rückkehr

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Religionswissenschaft, Buddhismus
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MEDIENINFORMATION zur

Weihe der ersten Buddhistischen Grabstätte in Dresden – Sachsen am 27.September 2015 um 10:00 Uhr auf dem Heidefriedhof Moritzburger Landstr. 299, 01129 Dresden

“Ort der Rückkehr” Zu allen Zeiten und in allen Kulturen haben Menschen Stätten angelegt, um dem Tod geliebter Mitmenschen ihrer Weltanschauung bzw. ihrem religiösem Empfinden gemäß einen würdigen Ort zu geben. Zum ersten Mal in der fast 1000jährigen Geschichte Sachsens wird es die Große Zeremonie der Weihe einer Buddhistischen Begräbnisstätte auf dem Heidefriedhof in Dresden geben. Für die buddhistische Sangha (sanskrit: Gemeinde) in ganz Ostdeutschland ist es das bedeutendste Ereignis ihres Bestehens überhaupt. Der "ORT der RÜCK-KEHR", wie unser Friedhof heisst, wird nicht nur der erste geweihte buddhistische Friedhof in Dresden bzw. Sachsen, sondern auch der erste in Ost-Deutschland und darüber hinaus in ganz Ost-Europa, bis hin zum Ural, sein! Mit sehr großzügiger Unterstützung der Stadt Dresden sowie mit Spenden aus aller Welt von Buddhisten und dem Buddhismus nahestehenden Menschen, wurde unsere Grabstätte in heutiger Gestalt nach buddhistischer Tradition errichtet. Auf den Frontseiten der beiden Eingangssäulen, die von jeweils einem LebensLehr-Rad (sanskrit: dharma chakra) bekrönt werden, wurde der Name der buddhistischen Grabstätte in 4 Sprachen durch Sandstrahlen eingraviert und in Gold ausgelegt: in Deutsch „Ort der Rückkehr“, in Vietnamesisch „Cõi Đi Về“, in Englisch „Realm of Return“ und in Pali „Samadhi Bhumi“ .

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Im Zentrum der Anlage wurde eine ca. 10 Tonnen schwere granitene Statue des Buddha-Shakyamuni im Gandhara-Stil, vor einer neu gepflanzten achtzehnjährigen Linde, auf einem Oktagon, errichtet. Aus diesem führen acht Wege, die die acht Speichen des Buddhistischen Lehr-Rades symbolisieren, und gleichzeitig für den Edlen achtfachen Pfad im Buddhismus stehen. Der achtfache Pfad zeigt auf, welchen Weg Menschen gehen müssen, wenn sie sich vom Leiden befreien wollen. Um die Grundlage der Buddhistischen Lehre darzustellen, wurden an den 4 Ecken der Grabstätte die 4 wichtigsten Bodhisattvas (Inkarnationen Buddhas) aufgestellt. In der buddhistischen Ikonographie symbolisieren diese vier Bodhissattvas die vier Edlen Wahrheiten und damit das Herz der buddhistischen Lehre: 1. Alles Bedingte ist Leid. Für Buddha gehörten die Geburt, das Altern und Krankheit im Kreislauf der Wiedergeburten bereits zu den Schattenseiten, die jedem Menschen widerfahren. Schmerz, Traurigkeit und Verzweiflung sind ebenso leidvolle Erfahrungen im Leben, wie Liebeskummer, Verlust oder Trennung. Auch unerfüllbare Wünsche und die Trauer oder Wut darüber sind Leiden, die einen Menschen unglücklich machen können. 2. Leid hat eine Ursache. Eine ständige Unzufriedenheit, das unbedingte Habenwollen und das Nichtwissen darüber, was einen unglücklich macht, sind die Wurzeln für die Entstehung des Leidens. 3. Es gibt ein Ende des Leidens. Es ist möglich, dass sich jeder Mensch von seinem „Leiden“ selbst befreien kann, in dem er von dem ewigen Wollen ablässt und erkennt, dass das Leben im ständigen Wandel ist. Erst wenn das „Ich“ und das „Wollen“ nicht mehr der Nabel der Welt und Motor seines ständigen Gedankenkarussels sind, kann ein Mensch glücklich und zufrieden werden. Im Buddhismus wird dieser Zustand „Erleuchtung“ genannt. 4. Es gibt einen Weg zum Ende des Leidens. Für Buddha war das Praktizieren des Edlen Achtfachen Pfades der Weg zur Erlösung vom Leiden. Dieser Weg besteht darin, zunächst die „Vier Edlen Wahrheiten“ zu erkennen. Es muss der Entschluss gefasst werden, das Verhalten, das zum Unglücklichsein führt, zu ändern. Es darf nicht gelogen, verleumdet oder geplappert werden. Kein Wesen darf getötet, betrogen oder bestohlen werden. Kontoinhaber ViBuZ. in Sachsen e.V.

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Schnorrstraße 70 ‐ 01069 Dresden                                                         Tel. 0351‐213 11 30    Fax: 0351‐213 11 31                                                              E‐Mail: [email protected]                                                              Website: www.phatgiaosachsen.com      Unsittliches Verhalten ist verboten. Das ständige Bestreben, alle Erkenntnisse anzuwenden, sich selbst und seine Gefühle im Griff zu haben und sich immer wieder auf das Ziel zu konzentrieren, sind weitere Schritte zur Erleuchtung.

Nach der Jenseitsvorstellung im Buddhismus erreichen wir unseren individuellen Frieden nicht nach dem Tode, sondern wir werden wiedergeboren. Der Mensch kehrt nach seinem Tod auch nicht in seine vorherige Individualität zurück. Er wird als ein anderes Individuum nun erneut den „leidensvollen“ Weg des Lebens gehen. Eine buddhistische Grabstätte bietet sich daher nicht nur als Ort der Bestattung der Seele, sondern auch als „Ort der Rückkehr“ zum Ursprung allen Lebens an. Eine lange Zeit des Wartens, des unermüdlichen Bemühens aber auch der Hilfe und Unterstützung von vielen Menschen, geht nun, endlich, erfolgreich zu Ende. Für unsere Brüder und Schwestern, die teilweise schon in der 4. oder 5. Generation hier in Sachsen leben, geht ein lang gehegter Herzens- und Glaubens- Wunsch in Erfüllung. Ihre Eltern und Großeltern werden dann, wenn der Zeitpunkt der "Rück-Kehr" gekommen ist, eine Stätte der "Wieder-Kehr" in ihrem Glauben vorfinden, die bis zum heutigen Tage in ganz Ostdeutschland schlicht nicht vorhanden war. In Deutschland leben zur Zeit etwa 125.000 Vietnamesen, davon ca. 8.000 im Freistaat Sachsen, hiervon wiederum ca. 3.500 in der Landeshauptstadt und ihrer Umgebung. Diese Eingewanderten stellen die größte außereuropäische MigrantenGruppe in ganz Sachsen und viele von ihnen sind deutsche Staatsbürger mit dem Pass Deutschlands. Vor allem die Kinder und Enkelgenerationen fühlen und denken als Deutsche, die ihre Muttersprache zum Teil nur noch rudimentär beherrschen. Wie im Ursprungsland auch, fühlen sich ca. 70-85 % der hier Lebenden dem Mahayana-Buddhismus zugehörig bzw. verbunden. Seit langem bestand der Wunsch v.a. dieser Kinder und Enkel nach einer würdigen Begräbnisstätte für ihre Eltern und Großeltern gemäß ihren Riten, Zeremonien und Gebräuchen der Buddhistischen Religion bzw. des noch viel älteren Ahnen-Kultes, der seit über 2000 Jahren in ganz Ostasien Eingang in den praktizierten Buddhismus gefunden hat.

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Hoang Thanh An Sprecher

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