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February 2, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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2013 #2

größte sammlung

LEIPZIGER SCHULE jeder tag ist kundentag! sparkassenkunden haben freien eintritt in die kunsthalle.* *gilt nicht für veranstaltungen

KUNSTHALLE

otto-schill-straße 4 a, 04109 leipzig di, do bis so, feiertage 10—18 uhr mittwoch 12—20 uhr www.kunsthalle-sparkasse.de

2013 #2 Mai bis September

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Grußwort

Weltenschöpfer Richard Wagner, Max Klinger, Karl May mit Räumen von rosalie 8 Die Landschaft 12 rosalie: Kinetisch-interaktive Licht-Raum-Skulpturen 18 David Timm: Richard Wagner – Leiden und Größe 20 Falk Haberkorn: Delphi – Max Klinger / Daniel P. Schreber 22 Günther Meyer: Karl May – Schut und Feder 24 Wagner, Klinger, May – Biografien 28 Weltenschöpfer Spezial

Ausstellungen 32 Gekauft – Neuerwerbungen der

Graphischen Sammlung 2003–2013 36 Evelyn Richter. Das Fotobuch 38 Die Schöne und das Biest –

Richard Müller und Mel Ramos

Museum aktuell 40 42 45 48

Max Klinger. Die druckgrafischen Folgen Geschenkt Museumspädagogische Angebote für Jung & Alt Zwischen Tradition und Hightech: Willkommen in Sachsen

Veranstaltungen 46 Veranstaltungen 47 Reinhard Minkewitz – Hymettosblau 50 Veranstaltungskalender 56 Mitarbeiterporträt 57 Kontakt / Service 58 Impressum

Cover: rosalie, Wagner – Heldendisplay (Ausschnitt), 2013

Liebe Freunde der Kunst!

Am 22. Mai 2013 jährt sich der Geburtstag von Richard Wagner zum 200sten Mal. Richard Wagner ist seit 150 Jahren in den Opernhäusern weltweit präsent; 2013 erfahren die Programme angesichts des Jubiläums die Regieanweisung „Zelebrierung“. „Richard ist Leipziger“ heißt es in der sächsischen Metropole. Damit wird deutlich ausgesprochen, dass der Komponist nicht nur in Leipzig geboren wurde, sondern hier auch seine musikalische Erziehung genoss und das Jugendwerk im kulturellen Klima Leipzigs wurzelt. 2011 hat sich ein Festausschuss konstituiert, der für die Richard Wagner Festtage in Leipzig verantwortlich zeichnet. Natürlich steht die Musik des Komponisten im Mittelpunkt, doch es gibt auch Ausstellungen zum Werk, zum Wirken und zur Rezeption Richard Wagners. Und: am 22. Mai soll das Richard Wagner-Denkmal enthüllt werden, ein Projekt, das sich durch eine 100-jährige Vorgeschichte auszeichnet. Max Klinger war der Auserkorene, dem musikalischen Großmeister zum 100sten Geburtstag 1913 ein Denkmal zu setzen. Unentschiedenheit in der Formgebung, die wirtschaftlichen Folgen des Ersten Weltkrieges und der Tod Klingers 1920 standen der Vollendung entgegen. Zwei Bürgerinitiativen ist es zu verdanken, dass Wagner nun skulptural zu Ehren kommt. Der Freundeskreis Max Klinger e. V. ist die treibende Kraft gewesen, dass der noch von Klinger autorisierte massive Sockel an dem vom Meister bestimmten Ort 2011 zur Aufstellung kam – in den Grünanlagen unweit des ehemaligen Matthäikirchhofes. Einem

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glücklichen Umstand ist es auch zu verdanken, dass die das Denkmal umfassende Treppenanlage nach einer 40-jährigen Auslagerung dort wieder platziert werden konnte. Und der Freundeskreis Max Klinger e. V. hat zusammen mit dem Verein Wagner-Denkmal e. V. die Initiative ergriffen, das unvollendete Gedenken der Vollendung zuzuführen. Aus dem künstlerischen Wettbewerb ging der international renommierte Künstler Stephan ­Balkenhol als Sieger hervor. Im aktuellen Themenheft von „ZEIT Geschichte“ lesen wir unter dem Thema „Richard Wagner. Sein Leben, sein Werk, sein Mythos“: „... B ­ alkenhol vollendet das Projekt nun mit sanft ironischer Geste. Überragt da das Werk seinen Schöpfer? Ist der dunkle Schatten Sinnbild von Wagners politischer Wirkung? Oder geht es um den Kult, der den Mann zu einem Riesen machte? Balkenhol hat ein Denkmal geschaffen, das sich selbst reflektiert – und Wagner ganz nebenbei auf Lebensgröße schrumpfen lässt: 1,70 Meter misst die Gestalt, kaum mehr als im echten Leben.“ Doch wie ehrt das Museum der bildenden Künste Leipzig Richard Wagner, ein Museum, das den Bildkünsten eine Bühne gibt? Partituren, Manuskripte, Instrumente, Objekte mit Devotionalien-Charakter kann man an anderen Orten sehen. Richard Wagner war ein Philologe, dem der Mythenschatz der Menschheit sowohl im antikischen, christlichen wie auch vaterländischen Gepräge vor Augen stand. Er war ein Mann der musikalischen Kunst, dem die Fähigkeit der Dichtkunst mitgegeben war. Und er dachte in Bildern, wobei seine visuelle

Henri Fatin-Latour, Das Rheingold, 1888

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Vorstellungswelt korrespondierte mit dem Geist der romantischen Landschaftsmalerei. Der Kulminationspunkt all dessen heißt für ihn „Gesamtkunstwerk“. Und in diesem schöpferischen Geist sah sich der 1857 ebenfalls in Leipzig geborene Max Klinger Wagner wesensverwandt. Klinger, den musikalischen Künsten zugetan, setzte Beethoven, Brahms und Liszt Denkmäler. In seinem Monumentalwerk „Christus im Olymp“ propagierte er den Dialog zwischen heidnischer Antike und christlicher Welt in der Höhe des Götterberges – so wie Richard Wagner beim „Tannhäuser“ Venus und Elisabeth auf dem Hörselberg bei Eisenach zusammenführte. Wagner und Klinger zelebrieren die Begegnungen der „dritten Art“ – und in diesen Bund gehört auch der 1842 in Ernstthal im Erzgebirge geborene Karl May, der in gleich doppelter Alter-Ego-Eigenschaft die Welt bereiste, dabei die Sächsische Schweiz und die Radebeuler Schreibstube – gestaltet als ethnographisches Kabinett – spiegelte. Auch er inszeniert das Gipfeltreffen nicht nur in der Höhe der Rocky Mountains, nein auch auf den Elbwiesen, als Winnetou seinen Freund Old Shatterhand in Dresden besucht. Und May sah seinen Freund Winnetou am liebsten in der Gestalt des roten Christus, so wie ihn der Freund Max Klingers, Sascha Schneider, als transzendente Erscheinung inszenierte. Die Ausstellung „Weltenschöpfer“ greift die Idee des Gipfeltreffens auf und bringt so die sächsischen Olympiker zusammen, deren Werke zahlreiche Korrespondenzen aufweisen. Die Ausstellung „Weltenschöpfer“ vereint drei Foren: Eine klassische Kunstausstellung zeigt die romantische Landschafts- und Historienmalerei des 19. Jahrhunderts als Spiegelbild von Wagners Musik-Sprache-Bild-Kosmos sowie dessen symbolische Verdichtung im Werk Max Klingers und die naturalistische wie

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narrative Übersetzung dieses Geistes in den Bildern des wohl prominentesten Karl MayIllustrators – Claus Bergen. 2007 zeigte das Museum der bildenden Künste Leipzig die Ausstellung „Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen“, zum 150sten Geburtstag des Künstlers. 2012 fand im Haus des Buches in Leipzig eine Tagung zum Werk Karl Mays statt, im 100sten Todesjahr des Schriftstellers – und nun reflektiert man 2013 das Schaffen von Richard Wagner in Leipzig. Drei Künstler, jeweils vom gleichen Fach, thematisieren „ihren“ Wagner, Klinger, May. So entstehen drei Archiv- und Dokumentationsräume eigenwilliger Prägung. David Timm, Universitätsmusikdirektor, lässt Wagners herkulesgleiches Arbeitspensum und seine Zuflucht bei der weiblichen Muse anklingen. Falk Haberkorn, Fotograf der Rautert-Schule, beschreibt die Gratwanderung, dem inszenierten Alp bei Klinger ausgesetzt zu sein und diesen doch bannen zu wollen. Der Schriftsteller Clemens Meyer verschmilzt in bester May-Manier mit dem Galeristen Uwe-Karsten Günther zu Günther Meyer. Und um sich ein Bild von konstruierter Authentizität machen zu können, besucht man May – oder Meyer – am besten im Saloon. Wagner dichtet, Klinger musiziert, May komponiert: sie alle drei praktizieren ein Cross-over der Künste auf dem Weg hin zum Gesamtkunstwerk. In der Ausstellung vermittelt uns rosalie eine Anmutung davon. Drei raumfüllende lichtkinetische Skulpturen binden uns ein in den Wagnerschen Heldenkorso, in eine Klingersche MelancholieLandschaft und eine Maysche Schlucht, in der Sehnsuchtslandschaften in einem visuellen All-over unsere Wahrnehmung bannen. rosalie, die meisterlich weltweit Bühnenbild und Kostüm gleichsam als Akteurpotenzial

inszeniert, hat für dieses Ausstellungsprojekt den Weg zum Gesamtkunstwerk beschritten. Wir haben zu danken den Künstlerkuratoren für ihre persönlichen Fokussierungen und Inszenierungen. Wir haben zu danken den engagierten Stiftungen und Sponsoren, ohne deren Einsatz die „Weltenschöpfung“ nicht vorstellbar wäre. „Weltenschöpfer“ hat in der Vorbereitung viele Kräfte gebunden – und trotzdem kamen die klassischen musealen Aufgaben des Sammelns, Bewahrens, Erforschens und Vermittelns in den letzten Monaten auch zur Umsetzung. So widmet sich unter der Regie der Graphischen Sammlung das Evelyn Richter Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig in

einer Ausstellung dem „Fotobuch“ von Evelyn Richter. Und im Anschluss zeigt die Graphische Sammlung eine Auswahl von Erwerbungen aus den letzten zehn Jahren, mit der die Qualität des „Papiers“ vor Augen steht. Das vorliegende Journal gibt zudem einen ersten Überblick zu aktuellen Schenkungen, die, so denke ich, deutlich belegen, dass das Museum der bildenden Künste Leipzig für Künstler ein attraktiver Ort ist, hier vertreten zu sein. Besuchen auch Sie diesen Ort. Ich würde mich sehr freuen, Sie als Besucher in unserem Museum begrüßen zu können. Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Hans-Werner Schmidt

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Welten schöpfer Richard Wagner, Max Klinger, Karl May mit Räumen von rosalie 16. Mai bis 15. September 2013

Helden und heroische Landschaften des 19. Jahrhunderts Zwischen dem Komponisten Richard Wagner, dem bildenden Künstler Max Klinger und dem Schriftsteller Karl May lassen sich, neben ihrer gemeinsamen Herkunft aus Sachsen, vielfältige Parallelen ziehen – sowohl in ihrer Kunstauffassung als auch in der biografischen Inszenierung des Künstlertums. Neben der Idee des gelebten Gesamtkunstwerks ist die Naturauffassung ein zentrales Verbindungselement. Die Helden von Wagner und May sowie das Figurenpersonal von Klinger agieren in Landschaftsräumen, die, wie der Wald oder das Hochgebirge, vom Zivilisationsprozess unberührt sind. Das gemeine Verbrechen findet auf Waldlichtungen, die Verfolgungsszenen in den weiten Flachebenen statt. Die finalen Entscheidungskämpfe hingegen werden auf den Felsspitzen der Berge ausgetragen. Entsprechend dieser Akzentsetzung und im Hinblick auf die Ausbildung des Gesamtkunstwerks sieht Wagner in der Wiedergabe der Natur die wichtigste Aufgabe der Malerei. In „Das Kunstwerk der Zukunft“ von 1850 schreibt er: „Die Landschaftsmalerei aber wird, als letzter und vollendeter Abschluß aller bildenden Kunst, die eigentliche, lebengebende Seele der Architektur werden; sie wird uns so lehren die Bühne für das dramatische Kunstwerk der Zukunft zu errichten, in welchem sie, selbst lebendig, den warmen Hintergrund der Natur für den lebendigen, 8

nicht mehr nachgebildeten, Menschen darstellen wird.“ Dieser Begriffsbestimmung von Malerei kann sich eine Museumsausstellung nur annähern, ihr aber nicht gerecht werden, denn dafür müsste sie sich in eine permanente lebendige Opernbühne verwandeln. „Weltenschöpfer“ geht deshalb einen Schritt zurück und thematisiert einen Aspekt aus dem komplexen Gefüge des wagnerschen Gesamtkunstwerks: die Landschaftsauffassung Wagners, die bezüglich ihrer historischen Bildquellen mit der romantischen Malerei kontextualisiert und zugleich in ein geistesverwandtschaftliches Verhältnis zu Klingers und Mays Bildwelten gebracht werden soll. Alle drei Künstler gehörten einem Zeitalter an, in dem die Naturphänomene und -kräfte durch die Wissenschaften in einem bis dahin unbekannten Ausmaß als mythischer Erlebnisraum für Individuum und Gesellschaft entzaubert wurden. Als kulturelle Begleiterscheinung setzte sich in den bildenden Künsten zunehmend ein Genrerealismus durch, der frei von metaphysischen Ideen die Natur in ihrer alltäglichen Erscheinung abbildete. Wagner, Klinger und May verweigerten diese Form der profanen Wirklichkeitsaneignung und inszenierten Gegenwelten. Im übergreifenden Vergleich wird deutlich, dass sie für bestimmte dramatische Handlungsabläufe identische

Julius Schnorr von Carolsfeld, Hagen ermordet Siegfried, 1845, Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München

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Welten schöpfer

Landschaftsräume als heroische Hintergrundkulisse benutzten. Dieser Aspekt bildet den inhaltlichen Schwerpunkt der Ausstellung. Wagners Szenenbeschreibungen der Opernaufzüge, die zum Teil recht präzise ausfallen, werden als visuelle Pendants Gemälden der romantischen Landschaftsmalerei gegenübergestellt. Der heroische Naturbegriff der Romantiker bildete nicht nur für Wagner, sondern auch für Klinger eine wichtige Inspirationsquelle. Dessen druckgrafische Blätter wurden, neben dem formalen Kriterium der Landschaftsdarstellung, nach thematischen Gesichtspunkten ausgewählt, die inhaltliche Übereinstimmungen zur Gedankenwelt Wagners zeigen. Für die Visualisierung der Bildwelten Mays fiel die kuratorische

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Entscheidung auf die Illustrationsvorlagen von Claus Bergen (1885–1964), die dieser zwischen 1907 und 1912 im Auftrag des Fehsenfeld-Verlags schuf. Bergens stilistisches Alleinstellungsmerkmal besteht darin, dass er im Unterschied zu den meisten anderen MayIllustratoren nicht das Heldenpersonal in den Mittelpunkt seiner Kompositionen stellte, sondern Landschaftsbilder komponierte. Seine Gouachen, die zu Lebzeiten des Schriftstellers entstanden, demonstrieren eindrucksvoll, wie das romantische Landschaftspathos sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den populären Bildmedien ausbreitete. M arcus A ndrew H urttig

Max Klinger, Bergsturz, 1881

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Welten schöpfer

rosalie Kinetisch-interaktive Licht-Raum-Skulpturen Richard Wagner, Max Klinger und Karl May – alle drei haben in ihrem Oeuvre Fiktion und Realität auf neue Weise verbunden und die Idee des Gesamtkunstwerks verfolgt. Für ‚Weltenschöpfer’ erfindet rosalie – international bekannte Künstlerin, Bühnen- und Kostümbildnerin – drei begehbare, großdimensionierte und experimentelle Gesamtkunstwerke, die den drei Künstlern als „Sehnsuchtslandschaften“ gewidmet sind. Die Räume sind mit jeweils eigenen künstlerischen Konzepten entwickelte innovative und mediale Licht- und Klangskulpturen, die unter Einsatz neuester Technologien simultan Form, Farbe, Bewegung, Rhythmus, Licht und Klang vernetzen. Dabei illustriert rosalie nicht die Welt von Wagner, Klinger und May, sondern interpretiert ihre Themen und Motive. Den mythenumwobenen Künstlern stellt sie eine zeitgenössische Welt entgegen und fordert den Betrachter zu eigenen Assoziationen heraus. Die Besucher sind nicht nur Betrachter und Zuhörer, sondern Akteure und Auslöser der Bilder- und Klangwelten, der begehbaren Skulpturen und Kunsträume. Schon während ihres Studiums – Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart; Malerei, Grafik, Plastisches Arbeiten und Bühnenbild bei Jürgen Rose an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart – begann rosalie international zu arbeiten. Der Komponist Hans Werner Henze lud sie 1978 nach Montepulciano, Italien, zu seinem Festival „Cantiere Internazionale D‘Arte“ ein, ebenso 1988 zur „1. Münchener

www.rosalie.de

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Biennale, Internationales Festival für neues Musiktheater“, wo sie mit dem Preis für das beste Bühnenbild ausgezeichnet wurde. 1982 begann die langjährige kongeniale Zusammenarbeit und Künstlerfreundschaft mit dem Choreografen Uwe Scholz. Gemeinsam realisierten sie Produktionen in Stuttgart, Frankfurt, München, Leipzig (hier u. a. „Symphonie in drei Sätzen“, „Stabat mater“, „Bruckner 8.“ und „Scholz Notizen“), Zürich, Mailand und Toronto. rosalies Licht-Bühnenräume und Kostüme für die Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ der Bayreuther Festspiele 1994 bis 1998 unter der musikalischen Leitung von James Levine und der Regie von Alfred Kirchner, die sie als erste Frau der Aufführungsgeschichte realisierte, machten sie einer weltweiten Öffentlichkeit bekannt. Ebenfalls für internationale Aufmerksamkeit im Hinblick auf neue Perspektiven der zeitgenössischen WagnerInterpretation sorgten ihre Produktionen am NNTT New National Theatre Tokyo, Japan – nach Wagners „Tristan und Isolde“ 2005 und „Tannhäuser“ 2012 insbesondere die „Lohengrin“-Inszenierung 2011/12. Wesentlich für ihr Schaffen sind zudem Produktionen mit zeitgenössischer Musik, die neue Formen des Zusammenspiels von Licht, Farbe und Rhythmus unter dem Blickwinkel experimenteller Räume für Musik-Theater eröffnen. rosalies künstlerische Arbeiten sind von innovativen Grenzüberschreitungen geprägt. Wichtige Werke aus jüngster Zeit sind die kinetischen Lichtinstallationen „Helios“, „Séraphin“, „HYPERION_Fragment“ sowie „CHROMA_LUX“,

rosalie, Wagner – Heldendisplay (Modelle), 2013

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die als permanente Lichtskulptur bis Ende 2010 im ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe ausgestellt waren. 2008 wurde ihre interaktive Lichtinstallation „HELIOS – La nube luminosa“ auf der 3. Internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst in Sevilla, Spanien, präsentiert. Und in Leipzig zeigte rosalie 2003 im Grassi Museum die vielbeachtete Ausstellung „Im Gewitter der Rosen“. Für das Museum der bildenden Künste Leipzig hat rosalie das „Wagner – Heldendisplay“, eine zweiteilige großdimensionierte, kinetisch-interaktive Lichtskulptur entworfen. Die ‚Helden’ Wagners sind hier weibliche und männliche Torsi, als mediale Lichtinstallation im Raum schwebend, die über Sensoren mit live rekomponierten Musikfragmenten Richard Wagners agieren. Der Besucher steuert durch seine Bewegung Licht und Klang, der Raum verändert sich ständig und ist offen für immer neue zeitliche, räumliche und bildliche Erfahrungen. Der Besucher wird Akteur und Auslöser der inszenierten Situation, ist ein Teil der Aufführung. Wenn Richard Wagner die Welt der Germanen und ihrer Götter beschreibt, sind es zugleich überzeitliche Geschichten, die den Bogen ins Heute zu modernen Mythen und zeitgenössischen Situationen spannen. Als Verführung des Ortes entwirft rosalie völlig neue Bilder und Visionen, inszeniert mit Licht, Klang und Raum und lässt Wagners Helden, Götter und Außenseiter mit uns interagieren. Hinter der poetischen und magischen Licht- und Klangwelt stehen komplexe neueste Technologien, die das ambivalente wie widersprüchliche Werk Richard Wagners besonders intensiv reflektieren und erfahrbar machen.

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„Klinger – Begehbare Landschaften der Melancholie“ – dieser Raum ist Max Klinger gewidmet. Eine Sehnsuchtslandschaft als begehbares Stillleben und audiovisuelle, kinetische Lichtinstallation. Ein großes Raumbild tut sich dem Betrachter auf, in dem von einem Autoklavier die Klaviersonate Nr. 3 in f-Moll von Johannes Brahms erklingt. Der Boden ist bedeckt mit großen dunklen Blättern aus Zellwolle. Der Raum, ein Gewirk aus oszillierenden Lichtfasern, bewegt sich mittels pneumatischer Aktuatoren, die über Kontaktsensoren vom Besucher ausgelöst werden, der so wieder Licht und Klang beeinflusst. Ein sehnsuchtsvoller Klang- und Lichtraum entsteht, in dem die Künstlerin die Themen Klingers aufgreift: Liebe und Tod, die stetige Hinterfragung von Eros und Thanatos sowie die Verbindung von Leben und Kunst. rosalie geleitet die Betrachter in einen poetischen Kunstraum, eine Sehnsuchtslandschaft, in der „das Licht selbst zu träumen beginnt“. Und vielleicht thematisiert die „Begehbare Landschaften der Melancholie“ auch das Scheitern der Träume, das schmerzhafte Zerbrechen (des Künstlers) an der Wirklichkeit. Der dritte Raum „May – Dead End“ ist Karl May gewidmet, dem Entwerfer visionärer Welten und Landschaften. Einem Autor, der bis heute seine Faszination nicht verloren hat und eine nicht abbrechende Leserschaft besitzt. Fast ein jeder hat in Karl Mays Büchern oder deren Verfilmungen Berührung mit seinen fantastischen wie exotischen Welten aufgenommen, kann die Helden Winnetou, Old Shatterhand und Nscho-tschi verorten und mit eigenen Emotionen und Sehnsüchten verbinden. rosalie führt die Besucher in die Welt

rosalie, Klinger – Begehbare Landschaften der Melancholie (Modell), 2013

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dieses trickreichen Fantasten, der fremde, ferne, abenteuerliche Welten, die er nie sah, überzeugend beschreibt und dem Leser nahe bringt. rosalie entwirft für Karl May eine virtuelle Welt, in der Illusionen und Träume möglich zu sein scheinen, auch wenn sie ins Dead End (ent-)führen. Zwei überdimensionale kinetisch-skulpturale Architekturen sind begehund erfahrbar: Die Illusion ist nur in der Virtualität möglich oder in der eigenen Fantasie. Aus Klängen, die auf Mays Kompositionen „Ave

Die Räume von rosalie wurden realisiert mit freundlicher Unterstützung von: Bayer MaterialScience GmbH Burkhardt Leitner Modular Spaces Worldwide FESTO AG & Co. KG Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH KSW GmbH NEC Display Solutions Europe GmbH Neumann & Müller GmbH & Co. KG Veranstaltungstechnik Traxon Technologies Europe GmbH – OSRAM AG ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

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Maria“ und „Vergiss mich nicht“ beruhen, aus akustischen Idiomen von Naturgeräuschen und synthetischen Klanglauten, sowie immer neu generierten Bildern aus Landschaftserfindungen oder Farbträumen ergibt sich eine phantastische Kunst-Welt, die ihre eigenen Grenzen ständig neu vermisst und erweitert, in der sich Form, Licht, Farbe, Rhythmus, Bewegung und Intensität ständig verwandeln. J eannette S toschek

rosalie, May – Dead End (Modell), 2013

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Welten schöpfer

David Timm Richard Wagner – Leiden und Größe David Timm, Leipziger Universitätsmusikdirektor sowie Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender der Richard Wagner Gesellschaft 2013 e. V., engagiert sich seit langer Zeit dafür, Leipzig als Geburtsstadt Wagners zu reanimieren. So gelingt es ihm, für die seit 2006 jährlich stattfindenden WagnerFesttage ein breites Publikumsinteresse zu wecken. In seinem Wagner-Raum in der Ausstellung thematisiert David Timm die konfliktreiche Rezeptionsgeschichte des Komponisten mit lokalem Fokus. Ausgehend von der ersten Aufführung eines Wagner-Stückes, der Paukenschlag-Ouvertüre am Heiligen Abend 1830 im Alten Theater, bis zu den Konzerten und Vorstellungen im Wagner-Jubiläumsjahr 2013 sind für die Ausstellung nahezu sämtliche Aufführungen der Werke Wagners in Leipzig recherchiert worden und als Wandtapete dokumentiert. Utensilien und Requisiten der legendären Wagner-Inszenierungen von Joachim Herz in den 1960er und 1970er Jahren sowie eine Auswahl von Richard Wagners Schriften ergänzen die Chronologie. Der Eros als Quelle und Triebkraft von Inspiration und Kreativität und zentrales Leit­motiv

im Leben Richard Wagners wird mit Mobiliar aus dem Haus des Ehepaares Wesendonck anschaulich symbolisiert und repräsentiert. Wagners Affäre mit Mathilde Wesendonck und das Dreiecksverhältnis während seines Aufenthalts in Zürich in den 1850er Jahren fanden ihre musikalische Umsetzung und Idealisierung in Werken wie den „Wesendonck-Liedern“ und „Tristan und Isolde“. Das „Opus metaphysicum“, wie Friedrich Nietzsche Wagners ­Tristan bezeichnete, ist darüber hinaus mit seinen bekanntesten Motiven akustisch präsent. S usanne P etri

David Timm 1969 geboren in Waren/Müritz 1989–1995 Studium der Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig 1995–1999 Meisterschülerstudium im Fach Klavier bei Markus Tomas 1998–2002 Lehre im Fach Chor- und Orchesterleitung an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle Seit 1998 Unterrichtung liturgisches und künstlerisches Orgelspiel an der Leipziger Musikhochschule 1998 Jazz-Nachwuchsstipendium der Marion-Ermer-Stiftung mit Reiko Brockelt (sax) 1999–2006 musikalischer Leiter des Leipziger Vocalensembles; 1999 Gründung der LeipzigBigBand gemeinsam mit Frank Nowicky Seit 2005 Leipziger Universitätsmusikdirektor David Timm konzertiert als Pianist und Organist im In- und Ausland und arbeitet als Arrangeur und Gastdirigent mit zahlreichen Solisten und Orchestern. Er erhielt zahlreiche Preise und gewann mehrfach Improvisationswettbewerbe im Fach Klavier bzw. Orgel.

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Franz von Lenbach, Bildnis Richard Wagner, 1880

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Welten schöpfer

Falk Haberkorn Delphi – Max Klinger / Daniel P. Schreber „Zu empfinden, was er sieht, zu geben, was er empfindet, macht das Leben des Künstlers aus. Sollten denn nun, an das Schöne gebunden durch Form und Farbe, in ihm die mächtigen Eindrücke stumm bleiben, mit denen die dunkle Seite des Lebens ihn überflutet, vor denen er auch nach Hilfe sucht?“ (Max Klinger, 1895). Dies ist der Aufschrei eines Künstlers, der als Person des öffentlichen Lebens dem ständigen inneren Kampf zwischen moralischer Pflichterfüllung und dem Bedürfnis, dem eigenen Unterbewusstsein mit seinen Abgründen, seinen Obsessionen nachzuspüren, ausgesetzt ist. Können wir Klingers druckgrafisches Werk auch als therapeutischen Versuch betrachten, all die damit verbundenen Ängste zu kompensieren? Die mehrfach überarbeiteten Druckplatten und deren permanente Kontrolle lassen erahnen, mit welch manischem Hang zum Perfektionismus der Künstler versucht hat, dem klassischen Medium technisch wie inhaltlich alle Grauzonen zu entlocken. Der „Griffelkünstler“ als „Triebtäter“ ist die provozierende These, der Falk Haberkorn in seinem Raum nachgeht. Neben Sigmund Freud spielen der Leipziger Psychiater und Hirnforscher Paul Flechsig (1847–1929) und dessen prominenter Patient Daniel P. Schreber (1842–1911) dabei in Wort, Bild und Schrift eine zentrale Rolle. Der mehrfach psychisch schwer erkrankte Jurist Daniel Paul P. Schreber, der 1911 in geistiger Umnachtung in der Heilanstalt Dösen verstarb, veröffentlicht 1903 die „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“ – Grundlage für Sigmund Freuds Aufsatz „Psychoanalytische Bemerkungen zu einem autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia“. 20

Schrebers zentrale Wahnvorstellung, sich in ein ‚Weib’ zu verwandeln und seine Entmannungsängste – die auf den Kastrationsexperimenten an Patienten in der Anstalt von Paul Flechsig gründen – bringen Freud zu dem Schluss, dass der männlichen Paranoia ein homosexueller Konflikt zugrunde liegt. Paul Flechsig, der heute als einer der Väter der Neuroanatomie gilt, fasst 1894 in einer skandalauslösenden Rektoratsrede „Gehirn und Seele“ erstmalig seine Gedanken zur Lokalisation der höheren Hirnfunktionen auf der Grundlage neuroanatomischer Analysen zusammen. Flechsig lässt als Lehr- und Forschungsmaterial eine umfangreiche Sammlung von Hirnschnitten anfertigen, um der bis heute faszinierenden Frage nach dem Ort der Seele auf den Grund zu gehen. S usanne P etri

Falk Haberkorn 1974 geboren in Berlin 1993 Studium der Russistik/Bohemistik an der Humboldt-Universität Berlin 1995–2002 Studienwechsel zur Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig 2002–2006 Meisterschülerstudium bei Timm Rautert 2002 Preis der Marion-Ermer-Stiftung 2008 Kunstpreis „Ars Lipsiensis“ der Dresdner Bank Leipzig 2011 Arbeitsstipendium des Freistaates Sachsen 2012 Arbeitsstipendium des Kunstfonds Bonn Gewinner des internationalen Wettbewerbs für die Gestaltung des Kirchenfensters der neuen Leipziger Propsteikirche Seine Werke werden in Museen und Galerien im In- und Ausland ausgestellt.

Max Klinger, Die Götter Griechenlands: Mars, 1872, Aus dem Skizzenbuch 1871/1873

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Welten schöpfer

Günther Meyer [Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther] Karl May – Schut und Feder Clemens Meyer und Uwe-Karsten Günther haben sich ganz in der Manier von Karl May eine gemeinsame künstlerische Identität geschaffen. Als „Günther Meyer“ wollen sie das Phänomen des wohl bislang erfolgreichsten und zugleich am häufigsten als „Scharlatan“ und „Hochstapler“ geschmähten deutschen Schriftstellers „aufs Korn“ nehmen. Im Mittelpunkt ihres Interesses steht die These, dass das Fiktionale durch die künstlerische Verarbeitung eine Aufwertung erfährt, oft über einen höheren Wirklichkeitsgehalt zu verfügen scheint als die Realität und durch mediale Vermarktung ein Eigenleben erhält. Ein Saloon mit rohem hölzernen Tresen (Wandgestaltung Paule Hammer) mit Ausblick auf eine Prärielandschaft (Rigo Schmidt) beschwört eine (Wild West-) LagerfeuerRomantik herauf, die jedoch immer wieder durch bewusste Brüche gestört wird. Dem Hut des „Meisters“ wird gehuldigt und weitere Karl May-Utensilien hat Günther Meyer aus einer bislang unbekannten privaten Sammlung herangeschafft. Karl Mays Helden erfahren ihre Auferstehung in Porträts, die das Duo bei befreundeten Künstlern in Auftrag gegeben hat. Tonbandprotokolle einer Befragung von Passanten zu Karl May kontrastieren Ausschnitte aus Mays dreistrophigem „Ave Maria“. iPads, programmiert vom Berliner Softwareentwickler und Sammler Ivo Wessel, simulieren eine Karl May-Realität im 21. Jahrhundert. Mitwirkende Christian Achenbach, Axel Geis, Andreas Golder, Sebastian Gögel, Philip Grözinger, Gregor Hildebrandt, Andy Kania, Ruprecht von Kaufmann, Oliver Kossack, Clemens Krauss, Markus Uhr

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Und wenn Sebastian Gögel am Tag der Ausstellungseröffnung einem Besucher ein Karl May-Porträt auf die Schulter tätowiert, scheint sich ein Kreis zu schließen, die Grenzen zwischen Fiktion und Realität zu verschmelzen.  S usanne P etri

Clemens Meyer 1977 geboren in Halle/Saale 1998–2003 Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig 2006 Teilnehmer des Literaturwettbewerbs für den Ingeborg-Bachmann-Preis Roman „Als wir träumten“ (zahlreiche Preise) 2008 Band „Die Nacht, die Lichter. Stories“ (Preis der Leipziger Buchmesse) 2010 Buch „Gewalten. Ein Tagebuch“ 2012 Start der Reihe „Stallgespräche“ gemeinsam mit Schauspielern des Central­theaters Leipzig Clemens Meyer lebt in Leipzig. Er schreibt regelmäßig Kolumnen für große Tages- und Wochenzeitschriften. Uwe-Karsten Günther 1962 geboren in Gotha 1978–1980 Klavierbauerlehre 1990–1994 Gesangsstudium an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar 1996–2004 Studium der Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) bei Ralf Urban Bühler 2004–2006 Meisterschülerstudium bei Helmut Mark seit 1998 Initiator und Betreiber des „Laden für Nichts“ in Leipzig Uwe-Karsten Günther lebt in Leipzig und Berlin. Dort agiert er als Galerist, Ausstellungsmacher und Künstler.

Günther Meyer [Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther], Homo äh oh Paten, 2013

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Welten schöpfer

1845  Uraufführung der Oper „­ Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“ in Dresden 1849  Wagner nimmt am revolutionären Mai-Aufstand in Dresden teil und wird steckbrieflich gesucht Flucht in die Schweiz 1850  Uraufführung der Oper „Lohengrin“ 1851  Beginn der Arbeiten am Opern-Zyklus „Ring des Nibelungen“ 1859–1861  Aufenthalt in Paris

Richard Wagner   1813  Richard Wagner wird am 22. Mai in Leipzig geboren 1822–1830  Schulausbildung in ­Dresden (Kreuzschule) und Leipzig (Nikolai- und Thomasschule)

1864  König Ludwig II. von Bayern wird Wagners Mäzen und lädt ihn an den Hof nach München ein 1865  Uraufführung der Oper „Tristan und Isolde“ im Münchner Nationaltheater 1869  Uraufführung der Oper „Das ­ heingold“ (Teil des Ring-Zyklus) in München R 1870  Heirat mit Cosima von Bülow

1872  Umzug nach Bayreuth 1831  Studium der Musik an der Universität 1876  Der Opernzyklus „Der Ring des Leipzig Nibelungen“ wird vom 13. bis 17. August 1833  Ernennung zum Chordirektor am uraufgeführt Würzburger Theater 1882  Uraufführung der letzten Oper 1836  Hochzeit mit der Schauspielerin „Parsifal“ Minna Planer 1883  Wagner stirbt am 13. Februar in 1837  Musikdirektor am Königsberger Venedig Theater und im Anschluss Kapellmeister am Stadttheater Riga (bis 1839) 1839–1842  Aufenthalt in Paris 1843  Uraufführung der Oper „Der­­ Fliegende Holländer“ in Dresden Wagner wird Königlich-Sächsischer Hofkapellmeister

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1897  Berufung zum Professor an der Königlichen Akademie der grafischen Künste Leipzig 1898  Klinger lernt Elsa Asenijeff kennen 1902  Der „Beethoven“ wird vollendet und in mehreren Ausstellungen gezeigt Ein Leipziger Bürgerkomitee erwirbt für das Leipziger Museum die monumentale Skulptur 1905/06  Die Villa Romana in Florenz wird auf Initiative Klingers zu einem Atelierhaus für deutsche Stipendiaten ausgebaut 1907  Retrospektive im Leipziger Kunst­ verein anlässlich des 50. Geburtstages 1910  Gertrud Bock wird Modell bei Klinger

Max Klinger   1857  Max Klinger wird am 18. Februar in Leipzig geboren 1863–1873  Schulausbildung in Leipzig (Bürger- und Realschule) 1874  Studium an der Großherzoglichen Badischen Kunstschule in Karlsruhe

1913  Grundsteinlegung des Denkmals für Richard Wagner, mit dem Klinger 1903 beauftragt wurde Nur der reliefgeschmückte Sockel wird ausgeführt 1919  Hochzeit mit Gertrud Bock 1920  Am 4. Juli stirbt Max Klinger

1875  Wechsel an die Königliche Akademie der bildenden Künste in Berlin (bis 1877) ab 1878  erste Ausstellungsbeteiligungen 1879/80  Studium in Brüssel beim ­ istorienmalers Émile Charles Wauters H 1881/82  Rückkehr nach Berlin 1884  Beginn mit der Ausführung der Wandbilder für das Vestibül der Villa von Julius Albers in Berlin Umzug nach Paris 1887  Rückkehr nach Berlin 1888–1893  Aufenthalt in Rom 1893  Rückkehr nach Leipzig Das Städtische Museum Leipzig (das ­heutige Museum der bildenden Künste Leipzig) erwirbt fast alle Radierzyklen und druck­ grafischen Einzelblätter Klingers

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Welten schöpfer

1875–1878  May arbeitet als Redakteur für den Kolportageverleger Heinrich Gottlieb Münchmeyer 1879  Anstellung als Redakteur bei der katholischen Zeitschrift „Deutscher Hausschatz“ des Pustet Verlags in Regensburg 1880  Hochzeit mit Emma Pollmer 1887–1897  Erste Jugenderzählungen Mays erscheinen in der Knabenzeitschrift „Der Gute Kamerad“ 1892  Der Fehsenfeld-Verlag beginnt mit der Herausgabe der „Gesammelten Reiseromane“ 1899/1900  15-monatige Orientreise In einer Pressekampagne wird May wegen seiner kriminellen Vergehen diffamiert

Karl May 1842  Karl May wird am 25. Februar in Ernstthal geboren 1848–1856  Schulausbildung 1856–1859  Besuch des Lehrerseminars in Waldenburg 1861  Erfolgreiches Lehrerexamen Anstellung in Altchemnitz Aufgrund eines Diebstahls kommt es zur Verurteilung und einer sechswöchigen Haftstrafe 1863  Als Reaktion auf die Verurteilung erteilt das Kultusministerium May Berufsverbot als Lehrer 1865  Mehrjährige Haftstrafe wegen Betrugsdelikten unter falschem Namen in Leipzig 1869  Erneute Festnahme wegen Betrugsdelikten; Verurteilung zu einer vierjährigen Haftstrafe im Zuchthaus Waldheim 26

1903/04  Hochzeit mit Klara Plöhn May lernt den Künstler Sascha Schneider kennen, der die Reiseromane mit neuen, symbolistischen Umschlagabbildungen verziert 1908  Reise in die USA 1912  Karl May stirbt am 30. März in Dresden

Carl Morgenstern, Die Via Mala in Graubünden, 1872, Städel Museum, Frankfurt am Main

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Welten schöpfer

Weltenschöpfer Spezial Mittwoch, 15. 5., 20 Uhr Ausstellungseröffnung Freitag, 24. 5., 16 Uhr Hermann Nitsch Christus und Dionysos [In Kooperation mit dem Centraltheater Leipzig] Mittwoch, 29. 5., 18 Uhr David Timm Gespräch mit dem Künstler Mittwoch, 5. 6., 18 Uhr Christoph Hust Fettaugen auf einer Wasser­suppe. Wagners Lohengrin und Raffs Die Wagnerfrage [Ringvorlesung Richard Wagner] Sonntag, 9. 6., 11 Uhr Falk Haberkorn Gespräch mit dem Künstler

Tickets zu den Vorlesungen und Künstler­gesprächen erhalten Sie im Vorverkauf an der Museumskasse. Die Ringvorlesung Richard Wagner ist eine Kooperation mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Leipzig und der Hochschule für Musik und Theater „Felix M ­ endelssohn Bartholdy“ Leipzig. Die Vorträge finden im Saal „Max Klinger – Christus im Olymp“ im Museum der bildenden ­Künste Leipzig statt.

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Mittwoch, 12. 6., 18 Uhr Helmut Loos Der Heilige Geist und Feuerbach. Religiosität bei Richard Wagner [Ringvorlesung Richard Wagner] Mittwoch, 19. 6., 18 Uhr Bernd Franke The way down is the way up (II). Orchesterstück inspiriert durch Rheingold [Ringvorlesung Richard Wagner] Sonntag, 23. 6., 11 Uhr rosalie Gespräch mit der Künstlerin Mittwoch, 26. 6., 18 Uhr Stefan Keym Tristan und Isolde. Eine Werkeinführung mit Schlüsselszenen [Ringvorlesung Richard Wagner]

Mittwoch, 3. 7., 18 Uhr Benedikt Leßmann Wagner und Debussy [Ringvorlesung Richard Wagner]

Sonntag, 8. 9., 11 Uhr Falk Haberkorn Gespräch mit dem Künstler Mittwoch, 11. 9., 18 Uhr Günther Meyer* Gespräch mit dem Künstlerduo

Mittwoch, 10. 7., 18 Uhr Sebastian Klotz Anmaßung & Immersion. Psycho- und medienlogische Beobachtungen zum Theater Wagners [Ringvorlesung Richard Wagner]

Sonntag, 15. 9., 11 Uhr David Timm Gespräch mit dem Künstler

Mittwoch, 28. 8., 18 Uhr Günther Meyer* Gespräch mit dem Künstlerduo

Sonntag, 15. 9., 15 Uhr rosalie Gespräch mit der Künstlerin

* Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther

Claus Bergen, Tschah!, 1911 , Karl-May-Verlag Bamberg

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Welten schöpfer

Öffentliche Führungen jeden Samstag, 16 Uhr [Ermöglicht von der HECKER ­W ERNER ­ HIMMELREICH Rechtsanwälte Partnerschaft]

RICHARD WAGNER MAX KLINGER KARL MAY

Weltenschöpfer Sonntag, 19. 5. / 23. 6. / 7., 28.  7. /  4., 11. und 25. 8., jeweils 11 Uhr Mittwoch, 24. 7. / 4. 9., jeweils 18 Uhr Donnerstag, 5. 9., 15 Uhr (Kunststückchen) Wagner Lounge #7 Dienstag, 21. Mai 2013, 21 Uhr Museum der bildenden Künste Leipzig Moderator-Urgestein Axel Thielmann lockt mit witzigen, geistreichen und spannenden Anekdoten zu und um Richard Wagner und spricht mit hochkarätigen Gästen über den Komponisten. Im Vordergrund des Jubiläumsjahres steht diesmal das Jahres 1813. Wie gestaltete sich der Alltag im Geburtsjahr des Komponisten? Wie wirkt sich die Leipziger Völkerschlacht auf das junge Erleben Wagners aus? Außerdem im Fokus: die Inszenierung der „Götterdämmerung“, die am 22. Mai zur ­Premiere ansteht – hier werden Fragen zu Sinn und Zweck und Regiekonzept profund erörtert. Das David Timm-Jazzquartett bringt Wagner-Motive auf einmalige Art und Weise zum Klingen. Veranstalter: Richard Wagner Gesellschaft Leipzig 2013 e. V. Wigwam – Kunstpause im Museum Das „Weltenschöpfer“-Menü des Michaelis im Museum der bildenden Künste Leipzig verbindet Wagners Opern mit Mays Indianerwelt: Tannhäusersuppe und gegrilltes Hüfsteak vom Prärie-Rind mit gebackenen Mais & wedges potatoes. Der Preis inklusive Ausstellungseintritt beträgt 18 Euro pro Person. 30

Katalog „Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger, Karl May“, herausgegeben von Hans-Werner Schmidt, enthält Beiträge von Falk Haberkorn, Marcus Andrew Hurttig, Christine Lemke-Matwey, Clemens Meyer, Rüdiger Schaper, Hans-Werner Schmidt, David Timm und Peter Weibel. Der Ausstellungskatalog mit ca. 248 Seiten und rund 140 Abbildungen erscheint im Hatje Cantz Verlag und ist an der Museumskasse erhältlich. Audioguide Der KunstBegleiter zur Ausstellung, ermöglicht von den Förderern des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V., führt in „Weltenschöpfer“ ein und stellt ausgewählte Gemälde vor. Er ist an der Museumskasse und im App­ Store erhältlich.

Partner Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Leipzig Förderer Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Förderer des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V. Maximilian Speck von Sternburg Stiftung Freundeskreis Max Klinger e. V. Mobilitätspartner Deutsche Bahn

Richard ist Leipziger Unter diesem Slogan finden 2013 in Richard Wagners Geburtstagstadt zahlreiche Veranstaltungen statt. Das vollständige Programm – mit zahlreichen Konzerten, den Richard Wager-Festtagen und dem 104. Internationalen Wagner-Kongress – ist auf der Webseite der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH zu finden. www.richard-wagner-leipzig.de

Lebendiges Tafelkunstwerk Am 6. September um 15 Uhr lädt Schloss Plüchau zu einem klassisch-heiteren Geist-, Musik- und Wortgefecht über die „Weltenschöpfer“ Richard Wagner, Max Klinger und Karl May. Unter Federführung der Gastgeberin Benita Goldhahn gestalten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur diesen Nachmittag. www.schloss-puechau.de

Wagner-Denkmal Am 22. Mai um 9.30 Uhr wird am Promenadenring die Wagner-Skulptur von Stephan Balken­hol auf dem von Max Klinger entworfenen Sockel enthüllt. www.wagner-denkmal.com.

Gar viel und schön So titelt eine Grafikmappe zugunsten der Arbeit der Richard Wagner Gesellschaft Leipzig 2013 e. V. mit zehn Arbeiten Leip­zi­ger Künstler, die sich um die Jahreswende 2012/13 mit Person und Schaffen Richard Wagners Wagner reloaded auseinandergesetzt haben. Die Mappe enthält Apocalyptica meets Wagner Lithographien von Tilo ­Baumgärtel, Yvette­ Konzept / Regie / Choreographie: Gregor Kießling, Rosa Loy, Jochen Plogsties, ChrisSeyffert toph Ruckhäberle und Michael Triegel sowie Dirigent: Kristjan Järvi Radierungen von ­Reinhard ­Minkewitz, Gudrun Furioses, phantasievolles Großbildtheater für Petersdorff, Robert ­Schmiedel und Tim von alle Sinne in einem eigens dafür geschaffe- Veh. Die Arbeiten sind bis Juli im Museums­ nen Panoramauniversum. Besser als Film und café ausgestellt. nahe am Menschen. www.wagner-festtage.com Mitwirkende: Apocalyptica (Finnland), MDRSinfonieorchester, MDR-Rundfunkchor, Gregor Seyffert & Compagnie, Solisten des Leipziger Balletts, Theater Titanick Weltpremiere: 5. Juli 2013, 20 Uhr, ARENA Leipzig www.wagner-show.de

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GekaufT Neuerwerbungen der GraphischeN Sammlung 2003–2013 20. Juli bis 17. November 2013

Die Sammlungen sind das Herzstück eines Museums, in ihnen lassen sich immer wieder Schätze neu entdecken, alte Meister ruhen neben den aktuellen Protagonisten der Kunst. Gezielte Ankäufe sind neben Schenkungen und Stiftungen ein wichtiges Instrument die Sammlungen qualitativ immer wieder zu bereichern. Im Gegensatz zu Schenkungen und Stiftungen sind sie vom Schwerpunkt der jeweiligen Sammlung geprägt und geben dem Museum die Möglichkeit, das Sammlungsprofil zu stärken. Für die Kabinettausstellung „Gekauft“ öffnet die Graphische Sammlung die Türen ihres Magazins und präsentiert eine eindrucksvolle Auswahl musealer Ankäufe der letzten 10 Jahre. Dabei liegt das Augenmerk auf Zeitgenössischer Kunst und spannt einen Bogen von Zeichnungen, Graik und Fotografie hin zum Papierschnitt. Besonderen Raum erhalten zwei Künstlermappen aus Dresden von 2005 und aus Leipzig von 2009. Die Mappen spiegeln die Bandbreite grafischer Arbeit in der Region wieder und präsentieren Werke von Franz Ackermann, Steven Black, Katalin Deér, Eberhard Havekost, Sabine Hornig, Kerstin Kartscher, Oliver Kossack, Rosa Loy, Olaf Nicolai, Frank Nitsche, Vlado Ondrej, Manfred Pernice, Neo Rauch, Christoph Ruckhäberle, Yehudit Sasportas, Thomas Scheibitz, David Schnell, Silke Wagner und Matthias Weischer.

Führung Sonntag, 21. Juli, 11 Uhr

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Die Leipziger Mappe stammt aus dem auf dem Spinnerei-Gelände in Leipzig beheimateten Atelier für Radierungen von Vlado und Maria Ondrej und verbindet eine Vielzahl von Malern, die sich für diese Zusammenstellung erstmals oder seit langem wieder mit der Radierung auseinandersetzten. Steve Black steuerte eine Ätzradierung bei, die Technik der Vernis mou, der Weichgrundätzung, wurde von Christoph Ruckhäberle und Matthias Weischer verwandt. Eine Kombination von Ätzradierung und Aquatinta wählten David Schnell und Vlado Ondrej als gestaltende Technik. Das Werk des Dresdner Künstlers Ralf Kerbach ist mit der Präsentation des Zyklus „Totenreklame“ von 1982, den die Graphische Sammlung im Jahr 2003 erwerben konnte, prominent vertreten. In dem aus der Idee der Illustration eines konventionellen Reisebuches heraus entstandenen Projekt versucht Kerbach anhand der Peripherie Dresden den Innenraum deutscher Geschichte und Mythologie auf dem Gebiet der damaligen DDR zu erforschen. Eine Art Werbung, Reklame für einen in Kerbachs Augen toten Staat sollte geschaffen werden. Die Reise ist eine der letzten von Ralf Kerbach in der DDR. 1982 wird er zur Übersiedlung nach West-Berlin aufgefordert. In den über 90 Blättern des Zyklus und den dazu entstandenen Radierungen versucht Kerbach die sich ihm präsentierenden Landschaften, Personen und Gebäude als eine Art historisches Relikt zu sehen und sie in für sich zu interpretieren. Dafür eignet er sich die unterschiedlichsten Quellen an: Kerbach besuchte Archive, führte Gespräche und zog eine Vielzahl an

David Schnell, Stangen im Mai, 2009

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GekaufT

Literatur hinzu. Diese letzten Arbeiten in der DDR prägten Kerbachs Malerei der 1980er Jahre in West-Berlin. Die klare Sprache der auf einem Figur-Grund-Schema aufbauenden Reihung verspricht keine tiefgehenden Illusionen, vielmehr werden große Zusammenhänge in einzelne Zeichen, Kürzel und Hieroglyphen aufgelöst. Der Zyklus „Totenreklame“ wurde auf Kontoblättern festgehalten, diese dienten ihm als Ideen-, Skizzen- und Musterbuch für seine Gemälde zur deutschen Geschichte und Mythologie. Eine andere Form des künstlerischen Ausdruck findet Annette Schröter. Nicht der Pinsel und die Farbe sind ihre Arbeitsutensilien – vielmehr greift sie zu Cutter und Messer und schneidet ihre Bilder in Papier. Der Papierschnitt, ein im 18. und 19. Jahrhundert sehr beliebtes Medium, erfährt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung und entwickelt eine ganz eigene Formsprache, die stark von der Materialität des Papier geprägt ist. Bei ihr sind es Bilder aus der unmittelbaren Umgebung, der Werbung – Fotos, die sie in eine neue Bildsprache übersetzt. Setzte Annette

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Schröter sich in der Malerei mit Struktur und grafischen Formen ihrer Motive auseinander, so findet sich heute vermehrt die Umsetzung ihrer Themen im Medium des Papierschnitts. Die Übersetzung einer alten in eine neue Form ist auch Thema der gezeigten Arbeit von Margret Hoppe. Sie setzt sich mit dem gemalten Monumentalwerk des Leipziger Künstlers Werner Tübke „Arbeiterklasse und Intelligenz“ in einem eindrucksvollen fotografischen Zyklus auseinander. Der Zyklus zeigt den langen Weg des Gemäldes vom eigentlichen Präsentationsort in der Aula der Universität Leipzig bis ins Museum der bildenden Künste Leipzig. Die Gattung Fotografie nimmt in der Graphischen Sammlung einen weiteren wichtigen Platz ein und einer der Sammlungsschwerpunkte, die junge Fotografie aus Leipzig, ist in der Kabinettausstellung mit dem Werk von Kerstin Flake vertreten. Flakes inszenierende Fotografie stellt die konventionelle Ordnung in Frage und schafft rätselhafte Momente und bizarre Konstellationen. S tefanie H ennig

Ralf Kerbach, Rhon, Thüringer Wald, Vogtland. Aus dem Zyklus „Totenreklame“, 1982

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Evelyn Richter Das Fotobuch bis 10. Juli 2013

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Evelyn Richter Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig Das Evelyn Richter Archiv ist ein Kooperationsprojekt der Ostdeutschen Sparkassenstiftung mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig, das am 12. November 2009 seine Arbeit aufnahm. Es beherbergt ein Konvolut von über 730 Fotografien aller bedeutenden Werkgruppen. Die zentralen Aufgaben liegen im Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln des Gesamtwerkes von Evelyn Richter. Gemeinsam mit der Fotografin wird die bislang unabgeschlossene Werksichtung und –systematisierung fortgesetzt und das Archiv sukzessive um Dokumente, Bücher und Fotografien erweitert. Nach der umfangreichen Werkschau 2005 und einer Ausstellung zu Ehren des großen Violinisten David Oistrach 2009 ist „Evelyn Richter. Das Fotobuch“ bereits das dritte gemeinsame Ausstellungsprojekt von Stiftung, Museum und Künstlerin.

Führungen Sonntag, 12. Mai, 11 Uhr Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr

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Vo r ank ün digun g

Die Schöne und das Biest

Richard Müller und Mel Ramos 13. Oktober 2013 bis 12. Januar 2014

Auf den ersten Blick ungewöhnlich ist das für Rom ausgezeichnet. Von 1900 bis 1935 Zusammentreffen der Künstler Richard­war Richard Müller an der Dresdner KunstMüller (Tschirnitz 1874 – 1954 Dresden) und akademie als Professor für die Zeichenklasse Mel Ramos (* 1935 in Sacramento, Kalifor- im Grundstudium in prägender Weise tätig. nien; lebt in Oakland, Kalifornien und Horta George Grosz gehörte zu seinen bekanntesde San Juan, Spanien). Während Ramos eine ten Schülern. Nach 1933 spielte Richard Mülsehr eigene Position innerhalb der Pop Art des ler eine unrühmliche Rolle im Windschatten 20. Jahrhunderts vertritt, ist Müller eine Wie- der nationalsozialistischen Kulturpolitik. So derentdeckung für das breite Publikum. war er an der Vorbereitung der Ausstellung

Richard Müller, Rivalen, 1912

Richard Müller studierte von 1888 bis 1896 an der Porzellanmanufaktur Meißen und der Dresdner Kunstakademie. Als Grafiker erlangte er frühzeitig Ruhm durch Radierungen, die in der Nachfolge Max Klingers stehen. So wurde er schon 1897 für die Radierung „Adam und Eva“ mit einem Reisestipendium 38

„Entartete Kunst“ im Lichthof des Neuen Rathauses beteiligt, die als Vorläufer der berüchtigten Ausstellung in München von 1937 gilt. Müller, der als Vorläufer des magischen Realismus oder des Surrealismus bezeichnet wird, arbeitet in altmeisterlich ausformulierten Ölgemälden und Radierungen. Intensiv ist die

Mel Ramos, Voyeur, 1989, Privatbesitz

jahrelange Auseinandersetzung mit dem weiblichen Körper. Die Akte geben sich ein Stelldichein mit Affe, Nasenbär, Gürteltier, Stier oder dem wiederkehrenden Marabu – Motive, die neben ihrer betont naturalistischen Präsenz auch als hintergründige Metaphern ausdeutbar sind. In den Animal Paintings von Mel Ramos schmiegen sich die Nackten verspielt in die mächtigen Pranken eines Gorillas oder lagern auf dem Rücken eines Nashorns, stets in offensichtlichen erotischen Gestimmtheiten. Das Arrangement von verführerischen Frauen und animalischen Spielgefährten lässt kaum noch an eine historisch motivierte Symbolik denken. Bekannt geworden ist Mel Ramos in

den 1960er Jahren durch seine erotisch aufgeladenen Commercial Paintings, in denen er Pin-Ups neben Konsumprodukte wie CocaCola-Flaschen, Schokoladenriegel oder Zigarren platziert. Auf diese Weise bringt er Werbestrategien in einer Überpointierung auf den Begriff. „Die Schöne und das Biest“ wird mit jeweils ca. 30 Gemälden sowie 40 Graphiken und Zeichnungen beider Künstler faszinierende, vielleicht auch provozierende Gegenüberstellungen bieten. Das Ausstellungssegment Richard Müller wird von Gastkurator ­Wolfgang Joop gestaltet. Jan N icolaisen

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Museum aktuell

Max Klinger. Die druckgrafischen Folgen Opus VI: Ein Handschuh, 1881 1878 debütiert Max Klinger im Verein Berliner Künstler als Zeichner einer spektakulären Folge „Phantasien über einen gefundenen Handschuh, der Dame, die ihn verlor, gewidmet“. Der erst 21-Jährige erregt mit diesen Arbeiten die Aufmerksamkeit des dänischen Literaturhistorikers und Kritikers Georg Brandes (1842–1927), der im selben Jahr in seiner Rezension seine Begeisterung kundtut, aber auch die Skepsis des Berliner Publikums festhält, das in seinem Urteil zwischen Genialität und Wahnwitz schwanke. Klingers Erzählweise, die realistisch wirkenden Traumvisionen sowie der versteckt offene Umgang mit erotisch aufgeladenen Bildern, quälenden Sehnsüchten und Ängsten, waren für seine Führungen Mittwoch, 8. Mai und 17. Juli jeweils 18 Uhr Sonntag, 30. Juni, 11 Uhr Opus V: Amor und Psyche Mittwoch, 31. Juli und 7. August jeweils 18 Uhr Opus VI: Ein Handschuh Opus I: Radierte Skizzen, 1879 Opus II: Rettungen ovidischer Opfer, 1879 Opus III: Eva und die Zukunft Opus IV: Intermezzi Opus V: Amor und Psyche, 1880 bis 21. Juli 2013 Opus VI: Ein Handschuh, 1881 24. Juli bis 24. November 2013 Opus VII: Vier Landschaften, 1883 Opus VIII: Ein Leben, 1884 Opus IX: Dramen, 1883 Opus X: Eine Liebe, 1887 Opus XI: Vom Tode erster Teil, 1889 Opus XII: Brahmsphantasie, 1894 Opus XIII: Vom Tode zweiter Teil, 1898/1910 Opus XIV: Zelt. Teil I und II, 1915

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Zeitgenossen ungewöhnlich und neu. Wenige Jahre später, im November 1880, fertigt Klinger Radierplatten an. „...zum Privat Genuß radire ich die Handschuh Affaire“ schreibt er an Brandes. 1881 kommt die erste Ausgabe des neuen Opus VI in einer Auflage von 25 Exemplaren heraus, der noch weitere Auflagen folgen. Die sehr persönlich geprägte und biografisch beeinflusste Folge schildert in zehn Bildern die Liebesgeschichte eines jungen Mannes, der auf einigen Blättern die Gesichtszüge Klingers trägt. Klinger verarbeitet wahrscheinlich seine unglückliche Leidenschaft zu einer schönen, brasilianischen Diplomatentochter, der er 1878 in Berlin auf einer Rollschuhbahn begegnet. Auf einer Rollschuhbahn beginnt auch das Geschehen der Grafikfolge. Beim Rollschuhlaufen kann der Protagonist den Handschuh einer jungen Dame aufheben, den er jedoch nicht zurückgibt, sondern behält. Dieses scheinbar harmlose Fundstück löst in den folgenden Szenen beim Finder unterschiedliche Emotionen aus. Der Handschuh wird zum Ursprung und Protagonisten seines Liebes-(Alp)traumes. Der Handschuh, Teil des geliebten, fernen Menschen wird zum Sehnsuchtsmotiv und Fetisch. So liegt der Handschuh im Blatt „Wünsche“ auf der Bettdecke des jungen Liebhabers, der verzweifelt seinen Kopf in seine Hände vergräbt. Die reale Welt des Schlafgemachs vermischt sich mit einer Landschaft in der, sehr klein und unerreichbar weit, die Silhouette der verehrten Frau auszumachen ist. Das Blatt leitet den Betrachter in die von unterschiedlichen Stimmungen schwankende Traumwelt des sehnenden Liebhabers. Der Handschuh wird vorm Versinken im stürmischen Meer gerettet, dann liegt er in einer Muschel, die

Max Klinger, Amor, Blatt 10 aus der Folge "Ein Handschuh" (Opus VI), 1881

zwei Pferde wie eine Kutsche ziehen oder er wird auf einem Altar am Meer als Opfer verehrt. Zahlreiche Rosenknospen entspringen den Schaumkronen und huldigen der Gabe. Doch bedroht der Handschuh den schlafenden Protagonisten, der vom Meerwasser überspült und von Ungeheuern umlagert ist. Schlussendlich raubt ein Ungeheuer den Handschuh und im abschließenden Bild sitzt Amor, leicht ermüdet, neben Rosenzweigen und einem überdimensioniert großen leeren Handschuh, dessen Formen an einen weiblichen Akt erinnern. Der Traum ist zu Ende. Max Klinger lässt den Betrachter unmittelbar an den Leiden, Fantasien und amourösen Träumen teilhaben. Die Bilder reihen sich in unterschiedlicher Größe sowie im Hoch- und

Querformat und unterstreichen die Dramatik der Geschichte. Klinger setzt helle wie dunkel gehaltene Szenen nebeneinander und betont die schwankende Stimmung des leidenden Liebhabers. Seine realistisch anmutende Bildsprache lässt den Betrachter zwischen realer und Traumwelt schwer scheiden, darüber hinaus vermischen sich Innen- und Außenwelt. Seine Bilder sind mit erotischen Symbolen und Verweisen belegt. Die Muschel beispielsweise ist ein Attribut der Venus und verweist auf die weiblichen Genitalien. Die zahlreichen Rosenblüten sind ein traditionelles Liebessymbol, aber der schöne Rosenzweig hat auch Dornen, die schmerzhaften, unerfüllten Sehnsüchte finden ein verführerisches Bild. J eannette S toschek

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Museum aktuell

Geschenkt Gründung, Existenz und wesentliche Teile der Sammlungen verdankt das Museum der bildenden Künste Leipzig der Großzügigkeit privater Schenker und Förderer. Auch im 21. Jahrhundert sind, nicht zuletzt angesichts minimaler Ankaufsetats, Sammlungszuwächse zumeist Geschenke. Im Jahrbuch des Museums erscheint alle zwei Jahre ein ausführlicher Überblick dazu. Von den aktuellen Schenkungen seit Sommer 2012 hier im folgenden eine kleine Auswahl: Schenkung Bühler-Brockhaus Aus Anlass des 70. Geburtstags von Dr. HansPeter Bühler übergab das Sammlerehepaar im Juni 2012 dem Museum der bildenden Künste Leipzig die beiden Gemälde „Les vagues“ und „Mère et enfant“ sowie die Plastik „Madame Valtat et son fils Jean“ von Louis Valtat. Damit

die seit 2004 als ‚Schenkung Bühler-Brockhaus’ im 3. Obergeschoss des Museums zu sehen ist, um eine wichtige Facette. In den 1890er Jahren erhält Louis Valtat seine Ausbildung an der Académie Julian in Paris. Valtat steht mit Künstlern wie Auguste Renoir und Paul Signac ebenso wie Pierre Bonnard oder Éduard Vuillard und den Nabis in Kontakt. Im Umkreis der Fauves nimmt er 1905 mit Henri Matisse und André Derain am skandalträchtigen Salon d’Automne in Paris teil und gilt fortan als einer der ihren, ohne sich der Gruppe jedoch je wirklich zugehörig zu fühlen. Bis zu seinem Tod 1952 behält Valtat seinen eigenwilligen Stil zwischen Impressionismus und Fauvismus bei. Auf dem 1897 entstandenen Gemälde „Mère et enfant“ (Mutter mit Kind) zeigt Valtat sein Gespür für Pariser Alltagsszenen. Ab Ende der 1890er Jahren verbringt er regelmäßig Zeit im Süden Frankreichs. Einige Gemälde, unter Ihnen „Les vagues“ (Die Wellen) von 1909 sind dort entstanden und vermitteln in der lichten Farbgebung etwas von der besonderen Atmosphäre des Südens. Im selben Jahr begann Louis Valtat die Arbeit an der Bronzeplastik seiner Frau Suzanne mit ihrem gemeinsamen, einjährigen Sohn Jean. Diese innige Darstellung seiner Familie gehört zu einer Reihe von Plastiken, die Valtat zwischen 1909 und 1910 schuf.

Schenkung Dr. Lydia Grzimek Die Witwe des Künstlers Waldemar ­Grzimek hat dem Museum der bildenden Künste Leipzig im Sommer 2012 die beiden Bronzeergänzen Marion Bühler-Brockhaus und Dr. plastiken „Schreitende“, (1977) und „SchweHans-Peter Bühler ihre großzügige Schenkung bende II Zustand III“, (1972) geschenkt. Walan Gemälden, Graphiken und Skulpturen der demar Grzimek (1918–1984) gehört zu französischen Kunst des 19. Jahrhunderts, den wichtigen deutschen Bildhauern des Louis Valtat, Les vagues, 1909, Schenkung BühlerBrockhaus im Museum der bildenden Künste Leipzig

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Jean Hélion, Marché de la rue Daguerre, 1966, Schenkung Sucession Hélion

20. Jahrhunderts, dessen Hauptthema auch nach dem Zweiten Weltkrieg die Figuration blieb. Er erfuhr vor allem für seine Akte und Tierplastiken eine besondere Wertschätzung in Ost- und Westdeutschland. Als Professor war Grzimek nach dem Zweiten Weltkrieg auf beiden Seiten der Mauer in seiner Heimatstadt Berlin aktiv. Nach einer kurzen Lehrtätigkeit an der Burg Giebichenstein in Halle lehrte er in den 1950er Jahren sowohl an der Hochschule für Bildende Künste in BerlinCharlottenburg als auch an der Kunsthochschule Weißensee. Bis zur Annahme einer Professur in Darmstadt 1968 war er freischaffend tätig. In der „Schwebenden“ gibt sich ­Grzimek der Lust an den Möglichkeiten der skulpturalen Form weiblicher Körperdarstellungen hin. In einem Balanceakt kontrastiert er hier eine erotische Körperdrehung zur Schwere der Bronze. Mit der Schreitenden zeigt Grzimek sein Können von eleganten Körperdarstellungen in klassischen Posen, die er mit einem ungeschönten Blick auf den weiblichen Körper kombiniert. Schenkung Kurt Magritz Das Museum der bildenden Künste Leipzig erhielt, ebenfalls im Juni 2012, aus dem Nachlass des Künstlers Kurt Magritz (1909–1992)

eine großzügige Schenkung. Dr. Maria Rüger, die Tochter des Künstlers, hat in Zusammenarbeit mit der Graphischen Sammlung des Museums ein Konvolut zusammengestellt, das aus insgesamt zwanzig Federzeichnungen und vierzig Pastellen besteht. Sämtliche Werke entstanden zwischen 1946 und 1950 und stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit Magritz künstlerischem und kulturpolitischem Wirken in Leipzig. Kurt Magritz studierte von 1928 bis 1935 Architektur in Dresden und Berlin. Während des Nationalsozialismus gehörte er zu den Künstlern, die aufgrund ihrer Nähe zu befreundeten Widerstandskämpfern unter ständiger politischer Beobachtung standen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat er der KPD bei und war Mitbegründer des Freien Deutschen Kulturbundes Sachsen. Nach Leipzig zog Magritz 1946, wo er als einer der ersten Lehrkräfte zunächst als Dozent und von 1947 bis 1950 als Professor an der Hochschule für Graphik und Buchkunst tätig war. Schenkung Sucession Hélion Anfang 2013 wurde dem Museum das großformatige Gemälde „Marché de la rue Daguerre“ (1966) durch die Sucession Jean Hélion geschenkt, das seitdem im großen 43

Treppenhaus präsentiert wird. Jean Hélion (1904–1987) gehörte um 1930 zu den Gründungsmitgliedern der Gruppe Abstractioncréation, die als erste einen radikalen abstrakt-konkreten Ansatz innerhalb der französischen Kunst verfolgte. Ab 1939 etwa wandte sich Hélion hin zu einer zuerst stärker organisch und dann figurativen Malerei. In den 1950er Jahren, als die Diskussionen um Abstraktion und Figuration in Europa zum zentralen künstlerischen und dann auch politischen Streitpunkt wurden, bezog Hélion Stellung für die Figuration. Jedoch ist seine figurative Malerei nicht einem Naturalismus verpflichtet, sondern entwickelt seine Formensprache aus der Abstraktion heraus. „Marché de la rue Daguerre“ ist eine Straßenszene in einer beliebten Einkaufsstraße im 14. Arrondissement nicht weit von Montparnasse. Geplant war das Werk als Teil eines Panoramabildes, das mit vier Gemälden die Wände eines Raumes umspannen und typische Pariser Straßenszenen zeigen sollte, neben der hier gezeigten Fleischerei auch einen Blumenladen, ein Kleidungsgeschäft und eine Buchhandlung. Hélion unterbrach die Arbeit aufgrund einer Krankheit und nahm sie schließlich nicht wieder auf. Schenkung BMW Niederlassung Leipzig Seit Dezember 2012 hängt das Gemälde „1_12 (Mann mit blauem Chaperon)“ (2012) von Jochen Plogsties als Schenkung der BMW-Niederlassung Leipzig im großen Saal im 3. Obergeschoss. Jochen Plogsties (*1974) studierte von 2003 bis 2008 an

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der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und war Meisterschüler bei Neo Rauch. 2011 erhielt er den Kunstpreis der Leipziger Volkszeitung. Auszeichnung und dazugehörige Ausstellung waren Ausgangspunkt für die Schenkung, die die dauerhafte Präsenz dieses Leipziger Künstlers in der Museums-

Hans-Werner Schmidt und Carsten Bödecker vor Jochen Plogsties, 1_12 (Mann mit blauem Chaperon), 2012

sammlung sichert. „1_12 (Mann mit blauem­ Chaperon)“ wurde von Museumsdirektor Dr. Hans-­Werner Schmidt und Carsten Bödecker, Leiter des BMW Niederlassungsverbundes Sachsen, gemeinsam im Atelier des Künstlers ausgewählt. Das Gemälde bezieht sich auf ein Werk des Altniederländischen Meisters Jan van Eyck „Bildnis eines Mannes mit blauem Chaperon“ (um 1430). Das ebenso berühmte wie kleine Ölgemälde – es ist nur 22,5 × 16,6 cm groß – befindet sich heute im Brukenthal National Museum im rumänischen Sibiu, dem früheren Hermannstadt.

Museumspädagogische Angebote für Jung & Alt Montag, 15. Juli, bis Donnerstag, 22. August jeweils 10 Uhr Sommerferienprogramm Seefahrer auf Schatzsuche, Großstadtcowboys auf Safari – und ihr mit dabei! Ferienveranstaltungen für Kinder ab 6 Jahren. Ein Programm liegt an der Museumskasse aus und findet sich unter www.mdbk.de. Für alle Angebote gilt: Anmeldung erforderlich! (Tel. 03 41/21 69 99 14). Die Veranstaltungen finden ab einer Teilnehmerzahl von mindestens 3 Personen statt. Kosten: 1  Euro mit Ferienpass 2 Euro ohne Ferienpass

Donnerstag, 16. Mai und 19. September jeweils 16.30 Uhr Test Your English Führung in englischer Sprache mit Schülern der Leipzig International School zu Themen, die die Schüler selbst wählen und eigenständig erarbeiten. Die Veranstaltungen finden im zweimonatigen Rhythmus statt. Im Juli hat „Test your English“ Sommerpause.

Sonntag, 26. Mai, 16. Juni und 22. September jeweils 11 Uhr Ich zeig’s Euch – Kinder führen Kinder Seit nunmehr acht Jahren werden Kinder und Jugendliche im Museum zu Nachwuchsguides ausgebildet. Sie erarbeiten sich selbst Rundgänge durch das Museum und seine aktuellen Ausstellungen, die sie anderen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einmal im Monat am Sonntag vorstellen. www.ichzeigseuch.de Im Juli und August hat „Ich zeig’s Euch“ Sommerpause.

Donnerstag, 2. Mai, 6. Juni, 4. Juli, 1. August und 5. September jeweils 15 Uhr Kunststückchen Unser Angebot für die Generation 60plus findet an jedem ersten Donnerstag im Monat um 15 Uhr statt. Dabei bieten spezielle Führungen Gelegenheit, die Sammlungen des Museums und die aktuellen Ausstellungen kennen zu lernen und sich im Anschluss im Museumscafé darüber auszutauschen. Im ermäßigten Preis von 6 Euro (statt regulär 10 Euro) sind der Eintritt ins Museum, die Führung sowie das Kaffeegedeck (Heißgetränk und 1 Stück Kuchen) im Michaelis im Museum der bildenden Künste Leipzig enthalten. Bei der Führung stehen ausreichend Sitzgelegenheiten zur Verfügung.

Dienstag, 7. Mai, 4. Juni, 2. Juli, 6. August und 3. September jeweils 15 Uhr Seniorenführungen Unsere Führungen für Senioren stellen die Sammlungen des Museums und die aktuellen Ausstellungen vor. Begleitet werden die Gäste dabei von einer Museumspädagogin, es stehen ausreichend Sitzgelegenheiten zur Verfügung.

45

Ve r anst altung e n

Sonntag, 12. Mai, 11 Uhr Internationaler Museumstag Der Internationale Museumstag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten“. Die Familie verbindet Vergangenheit und Zukunft in besonderer Weise – deshalb laden wir Familien ein, zusammen Erfahrungen zu machen, die zu einer gemeinsamen Erinnerung werden können. Foto-, Musik- und Geschichtsinteressierte können in der Kabinettausstellung „Evelyn Richter. Das Fotobuch“ die drei großen Fotobücher der Fotografin kennenlernen: „David Oistrach. Ein Arbeitsporträt“ (1973), „Paul Dessau. Aus Gesprächen“ (1974) und „Entwicklungswunder Mensch“ (1980), das reich illustrierte „geheime Lehrbuch der DDRVorschulerziehung“. All jenen, die sich einen breiteren Überblick über das Haus verschaffen möchten, bieten wir eine Erkundungstour für Groß und Klein durch die Dauerausstellung und ihre Highlights an. Der internationale Museumstag ist ein Gemeinschaftsprojekt vom ­Deutschen Mu­seumsbund e.  V. in partnerschaftlicher Zu­ sam­ menarbeit mit ICOM Deutschland und den Stiftungen und Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe.

Bearbeitung der „Drei Gesänge zu Tristan und Isolde“ Richard Wagners für Chor von Clytus Gottwald, das Werk „Psalm von der Demut“ des Dresdener Komponisten Manfred Weiss wird im Konzert uraufgeführt. Tickets erhalten Sie an der Abendkasse.

Mittwoch, 18. September, 18 Uhr Bild und Botschaft: Kreuzigungstryptichon mit Friedrich Magirius, Superintendent i. R. und Dr. Frédéric Bußmann Kunst und Religion haben viele Berührungspunkte. Die Reihe „Bild und Botschaft“ der Sächsischen Genossenschaft des Johanniterordens spürt seit 2009 in einzelnen Werkbetrachtungen den vielfältigen Beziehungen zwischen Kunst und Religion nach. Dabei ist nach den thelogischen und kunstwissenschaftlichen Einführungen Zeit für Gespräch und Austausch.

Freitag, 20. September, 18 Uhr Improvisando – der „Jazz“ des 16. und 17. Jahrhunderts mit Paolo Pandolfo (Gambe), Thomas Boysen (Theorbe), Álvaro Garrido (Perkussion) Zum dritten Mal findet in Leipzig das Improwww.museumstag.de visationsfestival „LivFe!“ statt. Das dialogische Prinzip hat sich in den vorangegangenen Editionen des Festivals (2009 und 2011) bewährt: Auf der Bühne begegnen sich verSamstag, 8. Juni, 20 Uhr schiedene Meister ihres Fachs, die sich teilZutiefst berührt Konzert des Ensemble vocal modern weise noch nicht kennen. So treffen unterWerke von Dennewitz, Gottwald, Neubert, schiedliche Herangehensweisen, Musik zu Thiele und Weiss improvisieren, aufeinander – ein garantiert Es werden wichtige Themen der mensch- unvorhersehbares Musikerlebnis. lichen Existenz in zeitgenössischer Tonsprawww.improfestival-leipzig.de che behandelt und dabei spannende Bezüge zu früheren musikalischen Epochen hergestellt. Passend zum Wagner-Jahr erklingt eine 46

Reinhard Minkewitz Hymettosblau Anlaß und Mittelpunkt der Ausstellung bilden die drei Grafikzyklen „Mirabellendämmerung“ (2003), „Hymettosblau“ (2009) und „Perserschutt“ (2011). Die gemeinsame Präsentation der in einem Zeitraum von fast zehn Jahren entstandenen Mappenwerke bietet Gelegenheit, die jüngste Entwicklung des Leipziger Künstlers und seine langjährige Auseinandersetzung mit der Antike genauer kennenzulernen. Auf besonders poetische Weise eignet sich Reinhard Minkewitz (*1957 in Magdeburg) das antike Thema an, um es in einen eigenen künstlerischen Kosmos zu überführen. Der Mensch, zentrales Thema dieser Auseinandersetzung, ist oft isolierte Einzelfigur. Seine körperliche, gar androgyn wirkende Erscheinung verdichtet sich zu einem menschlichen Psychogramm. Ein in allen drei Zyklen wiederkehrendes Motiv ist die Meereslandschaft, oft in ein romantisch anmutendes Mondlicht getaucht. Das Meer-Motiv lässt die Themen Zeit und Vergänglichkeit anklingen. Der Wechsel von Figur und Landschaft rhythmisiert die Abfolge der Einzelblätter – ein weiteres alle drei Grafikzyklen verbindendes Element. In der „Mirabellendämmerung“ erkundet Minkewitz Orte und Gezeiten, antike Figuren – versteinert oder träumerisch wandelnd. Der

sechs Jahre später vollendete Zyklus „Hymettosblau“ eröffnet eine doppelte Zeitebene: das antike Schicksal des Odysseus, seine Irrfahrt in der Fremde, erfährt eine Erweiterung in die Gegenwart. Schließlich setzt sich Minkewitz im „Perserschutt“ mit der Vergänglichkeit von Kunst auseinander, mit sehen und schöpfen – mit schöpfen und zerstören. Ergänzend zeigt die Ausstellung einige ausgewählte Werke aus dem malerischen und bildhauerischen Œuvre des Künstlers, die den Blick auf seine Auseinandersetzung mit der Antike vervollständigen.

Reinhard Minkewitz Hymettosblau 1. Juni bis 18. August 2013 Kunsthalle der Sparkasse Leipzig Otto-Schill-Straße 4a, 04109 Leipzig Öffnungszeiten: Di, Do bis So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr Feiertage 10–18 Uhr

Reinhard Minkewitz, Ein Niemand, aus dem Zyklus „Hymettosblau“

www.kunsthalle-sparkasse.de www.reinhardminkewitz.de

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Zwischen tradition und hightech: Willkommen in sachsen Erfolgreich wie kaum ein anderes deutsches Bundesland vereint Sachsen seit Jahrhunderten Wirtschaftskraft und Handelsgeschick, Kunst und Kultur. Vor allem jedoch ist Sachsen das beliebteste Kulturreiseland Deutschlands. Buchmesse und Bachfest, Meißener Porzellan und Dresdner Zwinger, Semperoper, Frauenkirche, die Kunstsammlungen Chemnitz, das Museum der bildenden Künste Leipzig und die Erzgebirgische Volkskunst sind ein Begriff – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Mit Stolz pflegen die Sachsen ihre kulturellen Reichtümer: Mehr als 400 Museen und 60 Musikfestivals locken jährlich Kulturinteressierte nach Sachsen. Auch die Vielzahl an Burgen und Schlössern sowie die reizvolle Flusslandschaft entlang der Elbe sind ein wichtiger Teil der sächsischen Kulturlandschaft. Traditionsbewusstsein, aber auch die Freude an Innovation und Fortschritt machen das für Sachsen typische Spannungsfeld zwischen Tradition und Hightech aus. So gehörten die Sachsen zur Avantgarde der industriellen Revolution in Deutschland, beginnend mit der 1798 in Chemnitz gegründeten ersten Spinnmühle. Das erste europäische Porzellan, die Filtertüte, das Mundwasser, der FCKW-freie Kühlschrank, die Trommelwaschmaschine, der

www.sachsen.de www.kulturland.sachsen.de

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Aktendulli und die Zahncreme – alles Erfindungen aus Sachsen. Heute zeigt der Freistaat, dass er stark genug ist, an die Erfolge der Vergangenheit anzuknüpfen. Dafür sprechen prestigeträchtige Ansiedlungen in der Automobilindustrie, der Mikroelektronik und im Maschinenbau, aber auch ein starker Mittelstand. Mittlerweile zählt Sachsen zu den wirtschaftsstärksten und dynamischsten deutschen Bundesländern. Die Gründe für den Erfolg der sächsischen Wirtschaft sind vielfältig. Zwei internationale Flughäfen und ein dichtes Autobahn-, Straßenund Schienennetz schaffen eine belastbare Verkehrsinfrastruktur. Hinzu kommen eine leistungsfähige Hochschullandschaft, eine vorausschauende Ansiedlungspolitik und Investitionsförderung. Auch wegen der überdurchschnittlich gut ausgebildeten Fachkräfte, der wettbewerbsfähigen Wohn- und Gewerbemieten und einer strategisch günstigen Lage im Herzen Europas entscheiden sich viele Unternehmen für eine Ansiedlung im Freistaat. So haben seit 1990 mehr als 6.000 Unternehmen hier eine Betriebsstätte eröffnet. „Made in Saxony“ ist eine Erfolgsgeschichte mit Fortsetzungen.

© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Jürgen Lösel

Sachsen. Hier strahlen die kulturellen Glanzlichter – weltweit.

Kunst kann erfreuen, erstaunen, provozieren. Kunst inspiriert und verbindet Menschen und Regionen. In Sachsen ist Kunst Herzensangelegenheit und Verpflichtung zugleich. Entdecken Sie die einzigartigen Kunst- und Kulturhighlights, die Sachsen zu bieten hat, unter www.kulturland.sachsen.de.

Veranstaltungskalender Stand April 2013. Aktuelle Termine unter www.mdbk.de.

50 Lux Öffentliche Führung zu einem Thema der Graphischen Sammlung Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Eröffnung Öffentliche Veranstaltung zur Eröffnung einer Ausstellung Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt frei Führung Öffentliche Führung durch die Sammlung oder aktuelle Ausstellung Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Kinder führen Kinder Öffentliche Führung von Kindern für Kinder und Erwachsene Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Im Juli und August macht „Kinder führen ­ Kinder“ Sommerpause. Konzert Öffentliche Veranstaltung Karten an der Abendkasse Kosten: variabel Interessengemeinschaft Öffentliche Führung durch die Sammlung oder aktuelle Ausstellung für Gemeinschaftsmitglieder Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Im Juli und August macht die „Interessengemeinschaft“ Sommerpause.

50

Kunststückchen Öffentliche Führung durch die Sammlung oder aktuelle Ausstellung für die Generation 60plus mit anschließender Bewirtung (Heißgetränk + 1 Stück Kuchen) im Museumscafé Michaelis Keine Anmeldung erforderlich Kosten: 6 Euro Seniorenführung Öffentliche Führung durch die Sammlung oder aktuelle Ausstellung für die Generation 60plus Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Test your English Führung in englischer Sprache mit Schülern der Leipzig International School Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr Weltenschöpfer Spezial Öffentliche Veranstaltung in der aktuellen Ausstellung „Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger, Karl May mit Räumen von rosalie“ mit Künstlern und anderen Gästen Keine Anmeldung erforderlich Kosten: Eintritt*, keine Führungsgebühr *Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei

Mai 2013 Evelyn Richter. Das Fotobuch bis 10. Juli Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger, Karl May mit Räumen von rosalie 16. Mai bis 15. September Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung 20. Juli bis 17. November Do, 2.5., 15 Uhr Leipziger Schule

Stefanie Hennig

Kunststü ckch en

Sa, 4.5., 18 Uhr Museumsnacht So, 5.5., 11 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch

Philipp Freytag

Führung

Di, 7.5., 15 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch

Kirsten Lemm

Senior enfüh ru ng

Mi, 8.5., 18 Uhr

Max Klinger. Opus V

Dr. Marcus Andrew Hurttig

50 Lux

So, 12.5., 11 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch Führung

Philipp Freytag siehe S. 46

So, 12.5., 11 Uhr Entdeckertour – Das Museum und seine Highlights Führung

Stefanie Hennig siehe S. 46

Di, 14.5., 15.30 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch

Kirsten Lemm

I nteressengemeinsch aft

Mi, 15.5., 18 Uhr Eröffnung

Weltenschöpfer – Richard Wagner, Max Klinger, Karl May mit Räumen von rosalie

Do, 16.5., 16.30 Uhr Unfolded Test yo ur English

Pauline Gabert, Hyerim Hwang / International School

Sa, 18.5., 16 Uhr Weltenschöpfer

Thorsten Plate



Führung

So, 19.5., 11 Uhr Weltenschöpfer

Dr. Marcus Andrew Hurttig

Führung

Mi, 22.5., 18 Uhr Führung

Von Caspar David Friedrich bis Max Liebermann: Meisterwerke des 19. Jahrhunderts

Fr, 24.5., 16 Uhr Christus und Dionysos

Dr. Jan Nicolaisen

Hermann Nitsch

W eltensch öpfer Spezia l

Sa, 25.5., 16 Uhr Weltenschöpfer

Thorsten Plate

Führung

Die Schule von Barbizon aus der Sammlung Bühler-Brockhaus

Peter Sondermeyer

Führung

So, 26.5., 11 Uhr

Ich zeig's Euch

mit Ina Schulze

Weltenschöpfer (Teil I)

Margret Rost

So, 26.5., 11 Uhr

K inder fü h ren Kinder

Mi, 29.5., 17 Uhr I nteressengemeinsch aft

Mi, 29.5., 18 Uhr Künstlergespräch

David Timm

W eltensch öpfer Spezia l

51

Juni 2013 Evelyn Richter. Das Fotobuch bis 10. Juli Weltenschöpfer bis 15. September Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung bis 17. November Sa, 1.6., 16 Uhr Weltenschöpfer

Thorsten Plate

F ü hrung

So, 2.6., 11 Uhr Leipziger Schule

Stefanie Hennig

F ü hrung

Di, 4.6., 15 Uhr

Weltenschöpfer (Teil I)

Margret Rost

„Fettaugen auf einer Wassersuppe“: Wagners Lohengrin und Raffs „Die Wagnerfrage“

Christoph Hust

Karl Hofers „Boot“ – Eine Neuerwerbung des Museums der bildenden Künste Leipzig

Dr. Jan Nicolaisen

S enioren füh rung

Mi, 5.6., 18 Uhr W elten schöpfer Spezial

Do, 6.6., 15 Uhr Ku nststückch en

Sa, 8.6., 16 Uhr Weltenschöpfer

Stefanie Hennig

F ü hrung

Sa, 8.6., 20 Uhr Ko nzert

Zutiefst berührt

So, 9.6., 11 Uhr Künstlergespräch

Ensemble vocal modern siehe S. 46 Falk Haberkorn

W elten schöpfer Spezial

Di, 11.6., 15.30 Uhr

Weltenschöpfer (Teil I)

Margret Rost

Der Heilige Geist und Feuerbach. Religiosität bei Richard Wagner

Helmut Loos

I n teressen gemeinsch aft

Mi, 12.6., 18 Uhr W elten schöpfer Spezial

Sa, 15.6., 16 Uhr Weltenschöpfer

Thorsten Plate

F ü hrung

So, 16.6., 11 Uhr Evelyn Richter. Das Fotobuch

Philipp Freytag

F ü hrung

So, 16.6., 11 Uhr

Ich zeig‘s Euch

mit Ina Schulze

Ki nder führen Kinder

Mi, 19.6., 18 Uhr The way down is the way up (II). Orchesterstück inspiriert W elten schöpfer Spezial durch Rheingold

Bernd Franke

Sa, 22.6., 16 Uhr Weltenschöpfer

Sylvia Rebbelmund

F ü hrung

So, 23.6., 11 Uhr Künstlergespräch

rosalie

W elten schöpfer Spezial

Mi, 26.6., 17 Uhr

Weltenschöpfer (Teil II)

Margret Rost

I n teressen gemeinsch aft

Mi, 26.6., 18 Uhr Tristan und Isolde. Eine Werkeinführung mit Schlüsselszenen W elten schöpfer Spezial

Stefan Keym

Sa, 29.6., 16 Uhr Weltenschöpfer

Susanne Schottke

F ü hrung

So, 30.6., 11 Uhr F ü hrung

52

Max Klinger. Opus V

Dr. Marcus Andrew Hurttig

Juli 2013 Weltenschöpfer bis 15. September Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung bis 17. November Di, 2.7., 15 Uhr

Antike Mythen in der Malerei

Margret Rost

Wagner und Debussy

Benedikt Leßmann

Malen in freier Natur – Die Schule von Barbizon aus der Sammlung Bühler-Brockhaus

Dr. Jan Nicolaisen

Senior enfüh ru ng

Mi, 3.7., 18 Uhr W eltensch öpfer Spezia l

Do, 4.7., 15 Uhr Kunststü ckch en

Sa, 6.7., 16 Uhr Weltenschöpfer

Sylvia Rebbelmund

Führung

So, 7.7., 11 Uhr Weltenschöpfer

Susanne Petri

Führung

Mi, 10.7., 18 Uhr W eltensch öpfer Spezia l

Anmaßung & Immersion. Psycho- und medienlogische Beobachtungen zum Theater Wagners

Sa, 13.7., 16 Uhr Weltenschöpfer

Sebastian Klotz

Thorsten Plate

Führung

Das Evelyn Richter Archiv im Museum der bildenden Künste Leipzig

Philipp Freytag

Führung

Mi, 17.7., 18 Uhr

Max Klinger. Opus V

Dr. Jeannette Stoschek

So, 14.7., 11 Uhr

50 Lux

Sa, 20.7., 16 Uhr Weltenschöpfer

Thorsten Plate

Führung

So, 21.7., 11 Uhr Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung Führung

Stefanie Hennig

Mi, 24.7., 18 Uhr Weltenschöpfer

Peter Sondermeyer

Führung

Sa, 27.7., 16 Uhr Weltenschöpfer

Sylvia Rebbelmund

Führung

So, 28.7., 11 Uhr Weltenschöpfer

Peter Sondermeyer

Führung

Mi, 31.7., 18 Uhr

Max Klinger. Opus VI

Dr. Marcus Andrew Hurttig

Führung

53

August 2013 Weltenschöpfer bis 15. September Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung bis 17. November Do, 1.8., 15 Uhr Ku nststückch en

Ich suche nicht, ich finde: Installationen und ihr Rohmaterial

Sa, 3.8., 16 Uhr Weltenschöpfer

Claudia Klugmann Ingrid Slomka

F ü hrung

So, 4.8., 11 Uhr Weltenschöpfer

Dr. Marcus Andrew Hurttig

F ü hrung

Di, 6.8., 15 Uhr

Graphische Techniken selbst erprobt

Margret Rost

Max Klinger. Opus VI

Dr. Jeannette Stoschek

S enioren füh rung

Mi, 7.8., 18 Uhr 5 0 Lux

Sa, 10.8., 16 Uhr Weltenschöpfer

Ingrid Slomka

F ü hrung

So, 11.8., 11 Uhr Weltenschöpfer

Susanne Petri

F ü hrung

Mi, 14.8., 18 Uhr Sehnsucht und Wehmut: Malerei der sächsischen Romantik F ü hrung

Claudia Klugmann

Sa, 17.8., 16 Uhr Weltenschöpfer

Susanne Schottke

F ü hrung

So, 18.8., 11 Uhr Leipziger Schule

Stefanie Hennig

F ü hrung

Mi, 21.8., 18 Uhr F ü hrung

Die Schule von Barbizon aus der Sammlung Bühler-Brockhaus

Sa, 24.8., 16 Uhr Weltenschöpfer

Peter Sondermeyer Ingrid Slomka

F ü hrung

So, 25.8., 11 Uhr Weltenschöpfer

Dr. Marcus Andrew Hurttig

F ü hrung

Mi, 28.8., 18 Uhr Künstlergespräch

Günther Meyer*

W elten schöpfer Spezial

Sa, 31.8., 16 Uhr Weltenschöpfer F ü hrung

*Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther 54

Susanne Schottke

September 2013 Weltenschöpfer bis 15. September Neuerwerbungen der Graphischen Sammlung bis 17. November So, 1.9., 11 Uhr

Max Klingers Gesamtkunstwerk

Dr. Marcus Andrew Hurttig

Weltenschöpfer (Teil II)

Margret Rost

Weltenschöpfer

Dr. Jeannette Stoschek

Weltenschöpfer

Stefanie Hennig

Weltenschöpfer

Ingrid Slomka

Führung

Di, 3.9., 15 Uhr Senior enfüh ru ng

Mi, 4.9., 18 Uhr Führung

Do, 5.9., 15 Uhr Kunststü ckch en

Sa, 7.9., 16 Uhr Führung

So, 8.9., 11 Uhr Künstlergespräch

Falk Haberkorn

W eltensch öpfer Spezia l

Di, 10.9., 15.30 Uhr

Weltenschöpfer (Teil II)

Margret Rost

I nteressengemeinsch aft

Mi, 11.9., 18 Uhr Künstlergespräch

Günther Meyer*

W eltensch öpfer Spezia l

Sa, 14.9., 16 Uhr

Weltenschöpfer

Sylvia Rebbelmund

Führung

So, 15.9., 11 Uhr Künstlergespräch

David Timm

W eltensch öpfer Spezia l

So, 15.9., 15 Uhr Künstlergespräch

rosalie

W eltensch öpfer Spezia l

Mi, 18.9., 18 Uhr Vortrag

Bild und Botschaft: Kreuzigungstryptichon

Do, 19.9., 16.30 Permanent Collection

siehe S. 46 International School

Test yo ur English

Fr, 20.9., 18 Uhr Improvisando

siehe S. 46

Kon zert

So, 22.9., 11 Uhr Sehnsucht und Wehmut: Malerei der sächsischen Romantik Führung So, 22.9., 11Uhr

Claudia Klugmann

Ich zeig‘s Euch

mit Ina Schulze

Ich suche nicht, ich finde: Installationen und ihr Rohmaterial

Claudia Klugmann, Margret Rost

Gustav Adolf Hennig: Hennig führt Hennig

Stefanie Hennig

Ich suche nicht, ich finde: Installationen und ihr Rohmaterial

Claudia Klugmann

K inder fü h ren Kinder

Mi, 25.9., 17 Uhr I nteressengemeinsch aft

Mi, 25.9., 18 Uhr Führung

So, 29.9., 11 Uhr Führung

*Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther 55

Die Mitarbeiter torsten cech 1971 geboren in Naumburg/Saale. Ausbildung zum Elektroniker, Studium der Betriebswirtschaftslehre, Meister für Schutz und Sicherheit; seit 2006 im Museum der bildenden Künste Leipzig beschäftigt, seit 2008 Abteilungsleiter Technik/Sicherheit. Übt das Hausrecht aus und segelt in seiner Freizeit über Seen und Meere. Foto: Falk Haberkorn

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MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG Einrichtung der Stadt Leipzig Katharinenstraße 10, 04109 Leipzig Tel.: 03 41 / 21 69 90 Fax: 03 41 / 21 69 99 99 [email protected], www.mdbk.de

Evelyn Richter Archiv der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Museum der bildenden Künste Leipzig Ansprechpartner: Philipp Freytag Tel.: 03 41 / 21 69 99 53 (Mo bis Mi) [email protected]

ÖFFNUNGSZEITEN Di und Do bis So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr Mo geschlossen Feiertage 10–18 Uhr (Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag)

FÖRDERER DES MUSEUMS DER BILDENDEN KÜNSTE LEIPZIG E. V. Vorsitzende des Vorstandes: Dr. Doris Apell-Kölmel Tel.: 03 41 / 21 69 99 18 [email protected] www.foerderer-mdbk.de

EINTRITT Sammlung 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro Wechselausstellung 8 Euro, ermäßigt 5,50 Euro Am zweiten Mittwoch im Monat freier Eintritt. Bis 18 Jahre Eintritt frei ÖFFENTLICHKEITSARBEIT /  ANMELDUNG VON FÜHRUNGEN Tel.: 03 41 / 21 69 99 14 [email protected] BIBLIOTHEK Mi 13–20 Uhr Di und Do 13–17 Uhr nach Voranmeldung Tel.: 03 41 / 21 69 99 32 Tageskarte 2 Euro, ermäßigt 1,50 Euro Jahreskarte 7 Euro, ermäßigt 5 Euro GRAPHISCHE SAMMLUNG Vorlage von Druckgrafik und Zeichnungen nach Voranmeldung Tel.: 03 41 / 21 69 99 44 MAXIMILIAN SPECK VON STERNBURG STIFTUNG Präsident: Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg Tel.: 03 41 / 21 69 99 20 [email protected] www.sternburg-stiftung.de

FREUNDESKREIS MAX KLINGER E. V. Vorsitzender des Vorstandes: Rainer Ilg Tel.: 03 41 / 21 69 99 40 [email protected] www.freundeskreismaxklinger.de NEUER LEIPZIGER KUNSTVEREIN E. V. Vorsitzender des Vorstandes: Klaus F. Delwig Tel.: 03 41 / 7 10 45 40 Fax: 03 41 / 7 10 46 01 [email protected], www.nlkv.org TÜBKE STIFTUNG LEIPZIG Springerstraße 5, 04105 Leipzig Stiftungsratsvorsitzende: Brigitte Tübke-Schellenberger Tel.: 03 41 / 5 85 22 18 www.tuebke-stiftung-leipzig.de KUNST-BUCH DR. KALUSCHE Tel. / Fax: 03 41 / 9 93 88 58 [email protected] Öffnungszeiten wie Museum Michaelis im MUSEUM der bildenden Künste Leipzig Tel.: 03 41 / 3 37 37 57 [email protected] Öffnungszeiten wie Museum

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Impressum Stadt Leipzig, Museum der bildenden Künste Leipzig Leipzig, Mai 2013 Redaktion: Jörg Dittmer, Ulrike Otto Gestaltung: Harald Richter, Hamburg Druck: druckhaus köthen, Köthen

58

© Museum der bildenden Künste Leipzig, die Autoren © VG Bild-Kunst, Bonn 2013: Jean Hélion, Ralf Kerbach, Richard Müller, Jochen Plogsties, Mel Ramos, David Schnell, Louis Valtat © Wolf-Dieter Gericke, Falk Haberkorn, Clemens Meyer & Uwe-Karsten Günther, Harald Richter, rosalie, Elke Walford

lounge. loft. leipzig. Die neue Eventlocation für Tagungen, Konferenzen, Feiern und Feste im Zentrum Süd.

Alte Essig-Manufactur | Paul-Gruner-Straße 44 | 04107 Leipzig | T 0341-2 67 80 F 0341-2 67 81 00 | [email protected] | www.michaelis-leipzig.de Ein Unternehmen der Hotel Michaelis GmbH 59

Kunst: Erlebnis leipzig geniessen. Seien Sie Gast im feinen Hotel & Restaurant Michaelis, zentral gelegen zwischen dem Leipziger Zentrum und der lebendigen Südvorstadt. Seien Sie Gastgeber überall dort, wo wir uns mit unserer ausgezeichneten Küche engagieren: im Museum der bildenden Künste Leipzig, im Da Capo – Oldtimermuseum & Eventhalle, im Grassimuseum, Gewandhaus, im Campus Restaurant & Bistro und in der Villa Ida, Entdecken Sie Kunst in all ihrenim Facetten: in der beeindruckenden Architektur der Leipziger Messe.inInder den Werken Künstler Messehallen, mediainternationaler city leipzig undinindender Orangerie Schloss Güldengossa. auf dem Freigelände oder in temporären Ausstellungen. In zahlreichen Konzerten, TV-Galas, Unterhaltungsshows und auf dem Lesefest „Leipzig liest“. Kunst für Sie erlebbar zu machen – dafür steht die Leipziger Messe.

Michaelis Hotel & Restaurant | Paul-Gruner-Straße 44 | 04107 Leipzig | Telefon 0341-2 67 80

Fax 0341-2 67 81 00 | [email protected] | www.michaelis-leipzig.de www.leipziger-messe.de 60

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