Praktikumsbericht Login VSI – Amsterdam

January 9, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Kommunikation, Marketing
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Praktikumsbericht Login VSI – Amsterdam

Wie habe ich die Praktikumstelle gefunden? Neben meinem Lehramtsstudium habe ich in den letzten Jahren an dem Stipendienprogramm „Manage & More“ das von der Technischen München und dem Entrepreneurship Center „UnternehmerTum“ getragen wird, teilgenommen. Das Programm fördert pro Semester 20 besonders engagierte, unternehmerisch denkende Studierende in einem 18-­ monatigen Programm. Das Ziel ist es, sich dabei durch Projektarbeit, Workshops und Coaching weiterzuentwickeln, um zukünftig Verantwortung als Gründer oder Führungskräfte zu übernehmen. Manage & More bietet jedes Semester einen Start-­ up Trip ins Ausland an, bei dem Startups in den verschiedensten Branchen besucht werden um neue Kontakte zu knüpfen und Einblicke in die Startup Szene im Ausland zu erhalten. Letzten März führte der Trip eine 20-­ köpfige Reisegruppe nach Amsterdam, wo wir neben zahlreichen andere Startups auch Login VSI besucht haben. Im Rahmen des Besuchs erklärte uns das Team, dass eine Praktikumsstelle im Bereich Marketing offen wäre und nachdem unsere Reisegruppe hauptsächlich aus Studenten mit einem technischen Studienhintergrund bestand, wurde ich konkret angesprochen ob ich nicht Lust hätte, in die Niederlande zu kommen. Nach längerer Überlegung und Abwägen meiner finanziellen Möglichkeiten, habe ich mich schließlich entschieden das Angebot anzunehmen. Nicht zuletzt auch, weil ich bereits seit längerer Zeit Zweifel hegte, ob mein Studium denn die richtige Wahl gewesen ist und ich hoffte, durch ein solches Praktikum neue Impulse zu gewinnen, die mir bei der Entscheidung für oder gegen eine Tätigkeit als Lehrer weiterhelfen zu können. Nachdem mich der Bereich Marketing bereits immer interessiert hatte und ich kein Auslandssemester absolviert hatte, bot sich mit dem Angebot des Praktikums die perfekte Gelegenheit viele „Fliegen mit einer Klappe“ zu schlagen.

Meine Vorbereitungen Amsterdam ist eine sehr internationale Stadt, so gut wie alle Holländer sprechen perfekt Englisch, somit musste ich mir keine Gedanken machen, was eine mögliche Sprachbarriere betrifft. Erleichtert wurde die Situation zusätzlich durch den Fakt, dass in meiner zukünftigen Firma zahlreiche andere Mitarbeiter nicht aus den Niederlanden kamen und damit von so ziemlich allen Angestellten auf Englisch kommuniziert wurde. Trotz alledem habe ich mir zumindest Grundkenntnisse der holländischen Sprache angeeignet, was aufgrund der Tatsache, dass diese dem Deutschen und Englischen sehr ähnelt, kein Problem darstellte. Schwieriger gestaltete sich schon die Suche nach einer passenden Bleibe für die kommenden Monate. In Amsterdam herrscht großer Wohnungsmangel, von dem vor allem junge Leute betroffen sind. Die Mieten sind teilweise horrend und der Markt ist überflutet von unseriösen Angeboten. So gilt es nicht nur aufzupassen an man seine Kontaktdaten weiter gibt, sondern auch jedes Wohnungsangebot genau zu überprüfen. Es gibt zahlreiche Websites wie beispielsweise „kamernet.nl“ auf der sich seriöse Angebote sammeln, aber selbst dort ist es schwer etwas Bezahlbares zu ergattern. Auf eine Anzeige kommen ca. 20 Interessenten und so war es eine nervenraubendes Unterfangen etwas Passendes zu finden. Schlussendlich hatte ich Glück, durch den Kontakt einer alte Kollegin die im Amsterdam 1

ihren Master absolvierte, konnte ich schlussendlich für die ersten Wochen in ein Zimmer in ihrem Studentenwohnheim einziehen. Insgesamt empfiehlt es sich jedoch, so früh wie möglich mit der Suche zu beginnen und alle Kanäle (unter anderem auch Facebook-­ Gruppen oder beispielsweise Craigslist) abzuklappern wenn man etwas Bezahlbares finden möchte. Dabei kann man ca. mit 600 Euro für ein WG-­ Zimmer rechnen, innerhalb des so beliebten Grachtengürtels ist es teilweise sogar um einiges mehr.

Erwartungen Die Stellenausschreibung meiner Praktikumsstelle war für den ersten Blick für mich ein wenig diffus, so war mir nicht ganz klar was auf mich zukommen würde. Nach einigen Skype Telefonaten mit meinem Ansprechpartner Bart Snijders, wurde mir ein wenig bewusster was vor Ort vor mir gefordert wurde. Im Großen und Ganzen hatte ich jedoch beschlossen mir so wenig Gedanken wie möglich zu machen, was auf mich zukommen würde. Ich hatte bereits einiges an Projekterfahrung gesammelt und war mir sicher, dass ich die auf mich zukommenden Aufgaben auf jeden Fall meistern konnte. Dazu kam jedoch der Wunsch, auf jeden Fall mein Englisch um einiges zu verbessern, einen Einblick in die Arbeit eines Startups insbesondere im Bereich Marketing zu erhalten und natürlich die Niederlande kennenzulernen. Nachdem ich wie gesagt bereits seit längerem Zweifel hatte, ob mein Studium die richtige Wahl gewesen ist, war ich auf der Suche nach einem Alternativweg für mich. Durch die Erfahrungen in meinem Stipendienprogramm war mir bewusst, wo meine Stärken und Schwächen liegen, nun galt es jedoch passende Schlüsse aus meinen Erkenntnissen zu ziehen. Dies ist mir vor Antritt meines Praktikums besonders schwer gefallen, nachdem die Möglichkeiten schier unendlich schienen und meine Angst den falschen Weg zu wählen, mich zunehmend lähmte. Das Angebot eines Praktikums kam mir daher gerade recht um ein wenig Orientierung zu erhalten und neue Optionen kennenzulernen. Alles in allem würde ich mich als neugierigen Menschen beschreiben, der versucht aus jeder Situation das Beste zu machen und die Tatsche, dass ich das Praktikum freiwillig angetreten habe, erleichterte mir die Sache erheblich. Somit stand ich unter keinem Druck besonders gut oder schlecht benotet zu werden und schlussendlich ermöglichte mir vor allem auch das Erasmus-­­Stipendium die finanzielle Seite dieses Praktikums stemmen zu können. In den Niederlanden gilt für Praktika leider kein Mindestlohn, so dass mein Gehalt nur einer Aufwandsentschädigung glich und in keinster Weise die Lebenshaltungskosten in einer Stadt wie Amsterdam abdeckte.

Einstieg bei Login VSI Der Einstieg in meine neue Arbeitsstelle, gestaltete sich denkbar angenehm. Nicht nur meine Marketing-­ Kollegen begrüßten mich herzlich, auch erhielt ich eine 3-­ tägige Schulung in allen Bereichen bei Login VSI. So lerne ich auch meine Kollegen im Sales, Support, Development und natürlich Marketing besser kennen und konnte mir einen Überblick über die von mir im Marketing zu verbreitenden Botschaft in der Gänze zu verstehen. Die Software von LoginVSI ist zugegebenermaßen sehr komplex und für eine nicht-­­ Technikerin wie mich kaum bis ins Detail zu begreifen. Somit hatte ich zumindest am Anfang Schwierigkeiten mich mit damit zu identifizieren und begnügte mich ab einem gewissen Punkt, nur das grobe Konzept des Produkts nachvollziehen zu können. 2

Die Company besteht zudem hauptsächlich aus Männern, zum Zeitpunkt meines Einstiegs arbeiteten nur noch zwei weitere Mitarbeiterinnen bei Login VSI, was am Anfang ein wenig einschüchternd wirkte da ich feststellen musste, dass dies eine ganz andere Atmosphäre innerhalb der Firma zur Folge hatte. Auch wird besonders Software-­­Entwicklern nachgesagt, dass sie nicht die extrovertiertesten Persönlichkeiten darstellen, was sich hier bewahrheitete. Gerade zu dieser Abteilung viel es mir also schwerer als bei allen anderen einen „Draht“ aufzubauen. Es dauerte somit paar Wochen bis ich das Team aus 20 Leuten und besonders auch die Development-­ Abteilung kennengelernt hatte. Schlussendlich wurde ich jedoch von allen nach einer Woche in der Caféküche mit Blumen und Kuchen überrascht, was den Einstieg in meine beginnende Büro-­ Routine angenehm gestaltete und mich wollkommen fühlen ließ. Nach einer Woche voller Einstiegsschulungen, Vorträgen und vielen Kennenlern-­ Meetings, hielt ich meine Kick-­ Off Präsentation über meine Lernfortschritte der letzten Woche vor versammelter Belegschaft. Nach einer anschließenden Fragerunde des Plenums hatte ich die ersten Schritte in der Firma gemeistert und war nun als Teil des Teams akzeptiert. Nachdem Login VSI ein zweites Office in Santa Clara, USA besitzt, hatte ich am Ende der ersten Woche auch einen längeren Skype Call mit meiner amerikanischen Marketing Chefin, die sehr detailliert mehr über mich persönlich und meine Intention ein Praktikum bei Login VSI absolvieren zu wollen, wissen wollte. Dieses Gespräch gestaltete sich ebenfalls sehr angenehm und ich hatte das Gefühl sehr offen und mit großem Interesse an meiner Person und an meinem Motiven für das Praktikum aufgenommen wirde. Somit lässt sich ganz grundsätzlich zusammenfassen, dass ich mich nach einer Woche bereits gut eingelebt hatte und mich bei meinen Kollegen mit meinen Tätigkeiten durchaus wohl fühlte.

Die Arbeit bei Login VSI Durch meinen Chef erfuhr ich nach ein paar Tagen auch mehr über die für mich angedachten Tätigkeiten. Login VSI wollte zukünftig vor allem in den deutschen Markt stärker eingreifen, so kam es ihnen gelegen, dass sie mit mir einen Muttersprachler in die Firma geholt hatten. Das primäres Ziel war es, Firmen zu identifizieren, um die von Login VSI entwickelte Software, verkaufen zu können. Dafür benötigte unsere Sales-­ Abteilung jedoch mehr als nur die Informationen, ob die recherchierten Firmen eine virtuelle Desktop Umgebung besitzen. Im Optimalfall sollte ich die Namen der zuständigen Personen sowie deren Emails innerhalb der Firmen herausfinden, an die sich unser Vertrieb schlussendlich wenden konnte. Dies stellte sich aus mehreren Gründen für mich als große Herausforderung dar. Einerseits bin ich ein sehr aktiver Mensch, dem es schwer fällt stundenlang mit einer Recherchetätigkeit vor dem Laptop zu sitzen. Andererseits hatte ich keine Ahnung, und wie sich später herausstellen sollte mein Chef ebenso wenig, wie diese Aufgabe anzupacken war. Nachdem ich Freunde, ehemalige Arbeitskollegen und meinen Mentor in München gefragt hatte, wie denn mit einer solchen Aufgabe zu verfahren wäre, hatte ich zumindest eine grobe Idee und so gestalteten sich die nächsten Wochen angenehm. Zu meiner Recherchetätigkeit kamen mit der Zeit immer mehr Aufgaben, die zunächst nicht für mich angedacht waren, in denen meine Kollegen jedoch mein Können entdeckten und begannen, vielfältig einzuplanen. So begann ich mit der Zeit Beiträge für unsere deutsche Website, Email und Kampagne zu übersetzen, mit deutschen Partnerfirmen zu kommunizieren oder Newsletter zu entwerfen. Auch koordinierte ich den Kauf von Marketingmaterialien, implementierte eine Struktur für unser Marketinglager und bestellte eine ganze Reihe von Materialien. Ganz besonders Spaß machte mir die zu der Zeit die 3

immer weiter voranschreitende Eventplanung. Während meines Praktikums hatte Login VSI die Teilnahme an mehreren Events vorgesehen, von denen einige auch in Deutschland stattfinden sollten. Mitte Juni, zu Beginn meines Praktikums, war hierfür noch keine Konzeption erfolgt, es existierten kaum Marketing Materialen oder ein Messestand, lediglich ein paar Roll-­­Ups standen in unserem Büro herum. Das bot mit die Gelegenheit mit meinem Team ganz von vorne in die Organisation einzusteigen und vor allem auch kreativ zu arbeiten. So hatte ich die Möglichkeit unsere Booth zu designen und dessen Fertigung in Auftrag zu geben, Flyer und Goodie-­ bags zu entwerfen, Gewinnspiele für Kunden und Partner zu initiieren, eine Personalplanung aufzusetzen und für die Mitarbeiter Flüge und Hotels zu buchen. Meine organisatorisches Talent sowie meine Liebe zum strukturierten Arbeiten hat sich dabei mehrmals ausgezahlt. Während und nach den Events kümmerte ich mich besonders um Social Media und das Follow Up bei Kunden und Partnern. Es war interessant sowohl Facebook als auch Twitter mit Content zu füllen und die konkreten Reaktionen der Follower beobachten zu können oder bei anderen Teilnehmern der Events ein Echo auf unsere Kampagnen zu erhalten. Alles in allem konnte ich nicht nur viel über die gesamte Bandbreite von Leadgenerierung lernen, einen Blick hinter die Kulissen des Eventmarketings werfen sondern auch einen guten sowie fundierten Einblick in das Daily Business einer Marketingabteilung erhalten. Zu Beginn meines Praktikums hatte ich gehofft ein möglichst breites Spektrum an Aufgaben zu erhalten um einen möglichst facettenreiche Einblicke in den Bereich Marketing zu erhalten, was sich hiermit erfüllte. Login VSI ist eine Firma, die gerade aus den Kinderschuhen des Start-­ Up Daseins entwachsen ist. Ich habe bereits einige Gründungen miterleben dürfen sowie in Start-­­Ups gearbeitet, weswegen für mich besonders spannend zu beobachten war, mit welchen Problemen ein solches Unternehmen zu kämpfen hat. Auch war es für mich von Interesse, eine Firma zu erleben die zwei Büros in verschiedenen Zeitzonen besitzt. Wie sich herausstellte, war die Kommunikation dadurch um einiges schwieriger als ich es erwartet hätte, da man durch die Zeitdifferenz oftmals 24h auf die Antwort der amerikanischen Kollegen warten musste. Das Login VSI ein Software-­ Unternehmen ist, wurde mir bereits in meiner zweiten Woche klar. Wie so oft wird eine Firma durch die Menschen geprägt die dort arbeiten und in diesem Fall waren das hauptsächlich männliche Entwickler, die nicht gerade für ihre Kommunikationsbereitschaft hervorzuheben sind. So fiel mir sehr bald auf, dass es so gut wie keinerlei Teambuilding-­­Maßnahmen hab und die 24-­ köpfige Mannschaft auch wenig Zusammenhalt besaß. Meine Eindrücke und Ideen dazu leitete ich bald an die Verantwortlichen weiter, denen eben dieses Problem bereits bekannt war. So kam es, dass es in meinem 4-­ monatigen Praktikum zu zahlreichen Teambuilding-­ Events kam und ich sagen kann, dass das Team das ich verlassen habe, ein anderes war als das was ich im Juni kennenlernen durfte. Meine vier Monate vergingen wie im Flug und nach einem sehr guten abschließenden Feedback-­ Gespräch mit den verschiedenen Abteilungen und unter anderem mit unserer Marketing Chefin aus den USA die in den letzten Wochen meines Aufenthalts auch in den Niederlanden war, verließ ich LoginVSI. Ich kann nur jedem empfehlen ein solches Praktikum länger als für vier Monate anzusetzen, ich hatte nach dieser Zeit das Gefühl gerade erst verstanden zu haben wie die Firma tickt, wen ich wann zu welchem Zweck ansprechen musste und erste Freundschaften geknüpft. Denn gerade wo ich so richtig angekommen war, musste ich die Firma und das Land leider wieder verlassen.

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Die Niederlande vs. Deutschland Die Holländer kann ich nur als sehr offenes, lustiges und unkompliziertes Volk beschreiben. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme Leute kennenzulernen oder bin auf „geschlossene“ Kreise gestoßen wie ich es aus München kenne. So ziemlich jeden auf den ich in den vier Monaten getroffen bin, hat Herzlichkeit und Spaß und Gemeinschaft groß geschrieben. Ich habe die Niederländer als ein auf dem Boden gebliebenes Volk erlebt, dass aufgrund seiner bescheidenen Größe und ehemaligen Kolonien gewohnt ist, sich an andere Nationen oder Sprachen anzupassen. Im Land leben viele Einwanderer, so gut wie jeder spricht perfekt Englisch oder sogar Deutsch. Vor allem habe ich aber auch einen neuen Blick auf mein eigenes Land erhalten und musste feststellen, dass die Vorurteile wir Deutschen wären ein humorloses und sich ständig beklagendes Volk nicht unbedingt immer so weit hergeholt waren. Ich musste beispielsweise feststellen, dass in den Niederlanden viel weniger in Hierarchien gedacht wird, eine ganz andere und viel direktere Kommunikation vorherrscht uns sich so ziemlich niemand für einen Spaß zu schade ist. Während in Deutschland bereits jeder nach Ruhe geschrienen hätte, wenn es im Büro mal wieder etwas lauter wurde, weil die Leute sich gegenseitig mit Scherzen überhäuften, wurde in Holland einfach mitgemacht wenn der CEO mit einer Ladung Luftballons beworfen wurde. Es gab regelmäßig ein gemeinsames Feierabendbier und es wurde von Anfang an jeder geduzt. Als ich zu einem der deutschen Events mitgenommen wurde, musste ich feststellen dass wir Deutschen um einiges steifer agierten als die Holländer und auch der älteren Generation die englische Sprache so viel schwieriger fiel, als meinen Kollegen. Insgesamt war es also eine große Bereicherung, seine eigenen Wurzeln einmal aus einer anderen Perspektive betrachten zu dürfen und regte zum nachdenken an, seine „Comfort-­­Zone“ in Zukunft noch öfter zu verlassen um möglichst viele neue Einflüsse „inhalieren“ zu können.

Ausblick und Studienmotivation Das Vorhaben ein Praktikum im Ausland zu absolvieren hatte ich ja nicht zuletzt aus meiner schwindenden Zufriedenheit mit meinem Studium in die Tat umgesetzt. Die verpflichtenden Schul-­­Praktika hatten mich zuletzt eher ratlos als zufrieden hinterlassen, da ich mir einfach nicht vorstellen konnte 40 Jahre in einem System zu arbeiten, das wenig Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geschweige denn zum Aufstieg bietet. Zudem waren die prognostizierten Einstellungschancen mit meiner Fächerkombination Deutsch/Sozialkunde/Geschichte für das Gymnasium sehr schlecht, was meine Motivation für das Examen und Referendariat in Grenzen hielt. Die Perspektive keine Stelle als Lehrer zu erhalten und meine Ängste eventuell nie meine Neugier und mein mein Streben nach „mehr“ in dem von mir angestrebten Beruf befriedigen zu können, bestätigten sich für mich nach meinem Praktikum nur noch. Ich hatte bereits durch mein Stipendienprogramm einige Projekte in der freien Wirtschaft absolviert und durch zahlreiche Coachings und Weiterbildungen einen gutes Gespür für meine Neigungen und Stärken entwickeln. Dies konnte ich nach meinem Praktikum mit der neu entdeckten Freunde an kreativen, organisatorischen oder strukturierten Arbeiten komplettieren. Meine Tätigkeit im Marketing hatte mir sehr große Freude bereitet und so habe ich nach diesen vier Monaten beschlossen, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und diesen Weg zu verfolgen in dem ich mein Lehramtsstudium in einen

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Bachelor umschreiben möchte und im Anschluss einen Master in einem komplett anderen Fachgebiet absolvieren zu können. Somit kann ich sagen, dass ich nicht nur sehr dankbar war für die Chance war ins Ausland gehen zu dürfen, sondern es auch jedem nur wärmstens ans Herzen legen möchte seinen (professionellen) Horizont auf diese Art zu erweitern. Für mich war meine vier Monate in Amsterdam auf jeden Fall nicht das letzte Mal, dass ich meine Sachen packe und in den Flieger steige um in einem anderen Land zu leben.

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