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January 16, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM Mit Witz und Kirschgeist „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ bringt Bayern in die Rheinebene

Eine himmlische Komödie um Leben und Tod steht 2014 auf dem Spielplan der Volksschauspiele: „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“. Die Inszenierung des Schauspiels, in dem der in die Jahre gekommene Bayer Kaspar Brandner mit Witz und Kirschgeist beim Kartenspiel 18 weitere Lebensjahre beim liebevoll Boanlkramer genannten Tod ergaunert, liegt in den Händen von Gerhard Franz Brucker. Der Boanlkramer hat einen neuen Auftrag. Er soll den Brandner Kaspar im 72. Lebensjahr auf der Erde abholen und ins Jenseits begleiten. Doch der fühlt sich noch „gesund wie ein Fisch im Wasser“ – und überlistet den Tod: Mit Witz und Kirschgeist ergaunert er sich beim Kartenspiel weitere 18 Lebensjahre. Die Sache wird jedoch im Himmel beim Heiligen Portner Petrus bekannt und der duldet keine Abweichungen im göttlichen Heilsplan. Da bleibt dem Boanlkramer nur, den Brandner Kaspar die Freuden der paradiesischen Seligkeit auf Probe vorkosten zu lassen… Regisseur Gerhard Franz Brucker: „Wir möchten unsere Besucher bestens unterhalten, sie zugleich aber auch zum Nachdenken anzuregen, um sich dann seelisch bereichert und heiteren Sinnes auf den zum Teil recht langen Heimweg zu entlassen.“ Ein Theaterbesuch mit Kirschgeist, Bier und Weißwürsten, mit Musik und Tanz, mit Jagdhörnern, den Chören, Tanzgruppen und der Reiterei der Volksschauspiele – nach 20 Jahren erneut auf Deutschlands größter Freilichtbühne. „Der Brander Kaspar und das ewig‘ Leben“ wird am Sa., 21., So., 22, Sa., 28., So. 29. Juni, Sa. 5., So., 6., Sa., 12. und So., 27. Juli sowie am 2., 3. 9. und 10. August in Ötigheim zu sehen sein. Karten gibt es auf www.volksschauspiele.de und telefonisch unter (07222) 968790.

Volksschauspiele Ötigheim Deutschlands größte Freilichtbühne Kirchstr. 5 76470 Ötigheim

www.volksschauspiele.de [email protected]

VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM Besetzung Inszenierung Gerhard F. Brucker Musikalische Leitung Ulrich Wagner Kostüme Helmi Henssler Choreografie Julia Krug, Andrei Golescu Bühne Bettina Scholzen Spielleitung Gerhard F. Brucker Regieassistenz und Soufflage Tobias Kleinhans, Jennifer Hofmann Personen Im Diesseits Kaspar Brandner Fritz Müller Marei, seine Enkelin Stephanie Kuhn, Anna Hug Flori Florian Müller, Alexander Grünbacher Alois Senftl, Bürgermeister Werner Nold, Roman Gallion Simmerl David Kühn, Christoph Dettling Theres, Bäuerin, Tante der Marei Christina Kalkbrenner, Bernadette Kölmel Anna, Bäuerin aus Albach Sabine Speck, Elisabeth Hug Vroni, ihre Tochter Carolin Kohm, Judith Herz, Felicitas Becker Pfarrer von Albach Werner Sachsenmaier, Herbert Kölmel Wastl Stefan Pikora, Stefan Brkic Im Jenseits Boanlkramer Matthias Götz, Reinhard Danner Der heilige Portner Markus Wild-Schauber, Kurt Tüg Der fast heilige Nantwein Paul Maier, Gerold Baumstark Johannes Thurmair, Historiker um 1540 Peter Weingärtner, Heinz-Peter Löffler Heiliger Michael, Erzengel voll Grant und Grazie Maximilian Tüg, Julian Baumstark Hans-Joachim von Zieten, General der Husaren Paul Kühn Afra, eine junge Selige Carolin Kohm, Judith Herz, Felicitas Becker Der alte Senftl Werner Nold, Roman Gallion Reiterei der Volksschauspiele Ötigheim · Tanzgruppen der Volksschauspiele Ötigheim · Großer Chor der volksschauspiele Ötigheim · Junger Chor der Volksschauspiele Ötigheim · Frauen, Männer und Kinder der Spielergemeinschaft der Volksschauspiele Ötigheim Musikverein Ötigheim e.V. Mario Ströhm (Einstudierung) Parforcehorn-Bläser Baden Horst Minet (Leitung) Brigitte Minet, Doris Merkel, Rochus Bitterwolf Volksschauspiele Ötigheim Deutschlands größte Freilichtbühne Kirchstr. 5 76470 Ötigheim

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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM Bühnenmusikanten Violinen Patrick Speck, Olaf Nold Klarinetten Bruno Merkel, Mathias Lang, Jörg Buchmann Trompeten Frank Krebs, Thorsten Kölmel, Steffen Kleinkopf, Fabienne Heuer Tuba Mario Ströhm, Reiner Schukowski Akkordeon Rudi Wild, Franz Hamhaber Gitarre Jennifer Walther, Lukas Tüg, Felix Rittler, Barbara Hamhaber Kontrabass Stefan Hunkler, Alexander Becker Dreigesang Saskia Stößer, Mareike Schmidtobreick, Stephanie Kuhn, Anna Hug, Judith Herz, Christina Gailfuß, Beate Behringer, Stefanie Becker, Felicitas Becker G’stanzl Sänger Maximilian Tüg, Sandor Puskas, Stefan Pikora, Stefan Brkic, Felix Behringer, Julian Baumstark Kutsche, Sarg- und Leichenwagen Gustav Schäfer

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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM Weißblauer Schauspielklassiker „Der Brandner Kaspar“ – eine hintersinnige Theatergaudi

Die Geschichte von Brandner Kaspar und Boanlkramer reicht bis ins Jahr 1871 zurück. Damals legte der Maler und Dichter Franz Graf von Pocci seinem Freund, dem Schriftsteller Franz von Kobell seine Zeichnungen zu einem Gedicht Ludwig Bechsteins vor, das von einem Ritter erzählt, der es gewagt hat, mit dem Tod um sein Leben zu würfeln. Kobell übernahm den Stoff und schuf seine Erzählung „Die G’schicht vom Brandner Kaspar“. 1974 nahm sich Kobells Urgroßneffe Kurt Wilhelm dem Essay an und verfasste den bayerischen Theaterklassiker schlechthin: „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“ – ein weißblauer Bilderbogen mit Jagd und Weißbier, mit Kartenspiel und Himmelfahrt. Ferdinand Franz von Kobell war der erste Dichter, der in bayerischer Sprache schrieb. Als er sich mit dem „Brandner Kaspar“ befasste, war Kobell bereits 68 Jahre alt und Witwer. Die Geschichte, die entstanden war, enthält alles, was Kobell als Autor ausmachte: Pragmatismus, Humor, den Tegernsee, die Jagd und Gedanken über Leben und Tod. Als Jäger und Naturforscher war der Tod für ihn keine erschreckende Naturgewalt, er gehörte einfach dazu – ein Boanlkramer halt, wie der Tod im Bayerischen (und übrigens auch nur dort) respektlos genannt wird. Kobells Boanlkramer kommt in die Stube um Geschäfte zu machen – und der Brandner haut ihn dabei glatt übers Ohr. 1934 entstand die erste Bühnenfassung des Stoffs. Der Münchner Schriftsteller Josef Maria Lutz verwandelte Kobells Erzählung in eine Art szenischen Bilderbogen. Es folgten die bäuerliche Spieloper „Tegernseer im Himmel“ von Eduard Stemplinger, nach dem Zweiten Weltkrieg dann der Film „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies“ mit Carl Wery und Paul Hörbiger in den Hauptrollen. Die Drehbuchschreiberin Erna Fentch-Wery hatte dann auch den entscheidenden Einfall: der Himmel der Bajuwaren sieht so aus, wie das Land Bayern auf Erden. Das Diesseits ist quasi schon das Paradies! Kurt Wilhelm schließlich machte sich in der Spielzeit 1974/75 im Auftrag des Münchner Residenztheaters an eine erneute Dramatisierung des Stoffes. Er schuf eine handfeste Komödie mit Weißbier, kartenspielenden Himmelsbewohnern, zünftiger Jagdgesellschaft, mit Tanz und Musik. Kurt Wilhelm zur Entstehung: „Das Thema war mir seit der Kindheit vertraut. Als Nachfahre der Kobells kannte ich die Werke meines Ahnherren recht genau. Ich ging also einen anderen Weg als meine Vorgänger und nahm mir neben der Erzählung auch die Gedichte, die Prosa und sämtliche erreichbaren Schriften Franz von Kobells vor. Ich erfand Nebenhandlungen, um den Stoff nach den Gesetzen des Theaters korrekt aufbauen zu können. Aber auch bei diesen Zutaten bediente ich mich weitgehend Kobell’scher Formulierungen und Gedankenketten. (...) So spricht überall wo es nur möglich war, der bayerische Klassiker Franz von Kobell mit seinen eigenen Worten. Lediglich in den Himmelsszenen habe ich mir ein wenig Freiheit genommen. Da war Kobells Vorlage zu schmal, da erlaubte ich mir einige Gaudi mit historischen Personen.“ Die Uraufführung erfolgte am 5. Januar 1975 – alleine in den folgenden sieben Jahren brach „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“ mit über 325 ausverkauften Vorstellungen alle Rekorde.

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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM 2014 nun ist der urbayerische Theatererfolg zum vierten Mal auf der urbadischen Ötigheimer Bühne zu sehen. Seit Oktober 2013 wird daher in Ötigheim schon fleißig bayerisch geübt, schließlich soll der Zuschauer sofort den Eindruck gewinnen, dass das Stück in Bayern spielt. Verstärkt wird dies durch das Kostümbild in bayerischer Tracht und verschiedenen musikalischen Einlagen – so kommt eine Parforcehorngruppe in den Jagdszenen zum Einsatz, wird im Chor ein Dreigesang angestimmt, spielt der Musikverein den bayerischen Defiliermarsch. Apropos Musik: Für die Komposition der Chöre konnte bei der Erstauflage des „Brandners“ in Ötigheim 1982 Kurt Wilhelms Bruder Rolf Wilhelm gewonnen werden, seinerzeit ein bekannter Filmmusikkomponist, der sich unter anderem mit den Musiken zur Nachkriegstrilogie „08/15“, dem „Fliegenden Klassenzimmer“ oder den Loriotstreifen „Ödipussi“ und „Pappa ante Portas“ einen Namen gemacht hat. Aus seiner Feder erklingt neben den Jagdchören im 1. Bild unter anderem der Fernchor „Kommt just a trübe Zeit“ mit dem nach der Pause das 5. Bild eröffnet wird und die an Händels „Halleluja“ erinnernde Musik in den Himmelsbildern. Bedienen sich die Szenen im Diesseits dem Proszenium, dem Rütli, wie die Wiesenanlage links des Zuschauerraums bei den Volksschauspielen genannt wird und der Wirtschaft im rechten Bühnenbereich konzentriert sich das Jenseits auf Hauptbau und Treppenanlage. Die Treppe vor dem Hauptbau stellt dabei den Zugang zum Paradies dar. Hier tummeln sich allerhand Himmelsbewohner: Buben in zünftiger Lederhose, Mädchen in Tracht, Adelige im historischen Kostüm, sogar ein Papst ist dabei, Engelchen und Erzengel. Einen Blick ins Paradies erhascht der Besucher nur bei geöffnetem Portal. Erkennbar ist dann eine Treppe, die in himmlische Sphären führt. Wie es wohl weiter oben aussehen mag – das bleibt der Phantasie des Zuschauers überlassen.

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VOLKSSCHAUSPIELE ÖTIGHEIM Pionier und Schöpfer Über Autor Kurt Wilhelm

Kurt Wilhelm (1923-2009) wuchs zunächst in München, dann in Berlin auf. In Wien besuchte er später das Max Reinhardt Seminar, studierte Schauspiel, Regie und Dramaturgie. Nur wenige Kulturschaffende sind so vielseitig, wie Wilhelm es war. Sein Repertoire reichte von Oper über Film bis zum Fernsehspiel. Wilhelm gehörte zu der Gründergeneration des Fernsehens. Er führte Regie bei den ersten Zeichengeschichten im deutschen Rundfunk bei denen der Schauspieler Joachim „Blacky“ Fuchsberger als Sprecher fungierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er als Regisseur für Hörspiele und Unterhaltung beim Bayerischen Rundfunk in München tätig und blieb dort bis 1988. Die „Brummlg'schichten“, populäre Mundarthörspiele, stammten aus seiner Feder. 42 Jahre blieb er dem Fernsehen mit der Bearbeitung weiß-blauer Kultstücke erhalten. Diese Verbundenheit mit dem bayerischen Kulturgut ist charakteristisch für ihn. Neben seiner Arbeit als Regisseur verfasste er Romane, Essays, Kurzgeschichten und Theaterstücke. Mit seiner Komödie „Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben“ schrieb Wilhelm Theatergeschichte: Am Bayerischen Staatsschauspiel, wo unter seiner Regie 1975 die Uraufführung stattfand, hält das Kultstück mit bisher 900 Aufführungen den Allzeit-Rekord. Aber auch „jenseits des Weißwurstäquators“, wie Wilhelm betonte, erfreute sich das Stück großer Beliebtheit. Kurt Wilhelm hierzu im Nachwort seines „Brandner Kaspars“: „Es gilt die Faustregel: wo man die Stücke eines Ödön von Horváth spielen kann, dort kann man auch den ‚Brandner‘ aufführen. Die unglaubliche Direktwirkung dieses Stoffes hat keine Sprachbarriere. Es gibt nur drei Gründe, warum eine Bühne das Stück nicht spielen sollte: Der Intendant und die Dramaturgen haben nicht einen Funken Humor, das fragliche Theater sieht seine ausschließliche Aufgabe im Verändern der bestehenden Gesellschaftsordnung und will unter allen Umständen verhindern, dass die Besucher das Theater fröhlich verlassen.“

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