Programm Saison 2010/11

January 14, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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Ed itor ia l Liebes Publik um! Was könnte für einen Menschen, der sich überlegt in ein Konzert mit klassischer Musik zu gehen, wohl besonders anziehend sein? Für jemanden, der aus der «guten Stube» – welche heutzutage auf allen möglichen Datenträgern jeden beliebigen Musikgenuss in perfekter Vollendung bereit hält – den Schritt hinaus in die Stadt und hinein in einen Konzertsaal wagen will? Bestimmt möchten Sie, liebe Konzertbesucherin, lieber Konzertbesucher, gute Musik in interessanter Abfolge von lebendig und engagiert aufspielenden MusikerInnen geniessen. Wenn dann noch einige Rosinen dazukommen wie zum Beispiel selten zu erlebende Instrumente, eine unübliche attraktive Konzertform oder eine noch nicht erlebte Verbindung von Musik und Schauspiel, dann sind Sie wohl in einem Konzert des BKO gelandet! Wir holen für Sie in dieser Saison zum Beispiel die international erfolgreiche Marimba-Spielerin Katarzyna Micka nach Bern! Künstlerisch überzeugendes Spiel auf der Marimba ist nicht nur ein hochgradiger Hörgenuss, sondern bietet auch dem Auge viel Überraschendes und Schönes. Unsere Solistin ist zudem eine Pionierin: Sie können sie ebenso in einer Uraufführung wie auch in ihrer Adaption eines Bach-Konzertes erleben! Das Thema «Märchen» werden wir im 3. BKO-Konzert auf mehrfache Weise umkreisen. Der Höhepunkt wird dabei bestimmt die musikalischsatirische Geschichte von Goldlöckchen mit dem unnachahmlichen Uwe Schönbeck als Sprecher! Das junge Schweizer Tecchler-Trio kam international zu höchsten Ehren und gewann den ARD-Wettbewerb. Alle drei MusikerInnen des Trios haben schon einmal solistisch mit dem BKO musiziert. Nun möchten wir einmal alle drei zusammen begrüssen und ihnen sowohl als kammermusikalischem Trio zuhören wie dann auch im wunderbaren Beethoven-Tripelkonzert gemeinsam mit den drei hochkarätigen SolistInnen musikalisch schwelgen! Sie sehen, die BKO-Konzerte bieten wirklich Besonderes. Überzeugen Sie sich selbst! Wir freuen uns, Sie bald bei uns begrüssen zu dürfen und in der ungezwungenen lockeren Konzerteinführung noch etwas «aus dem Nähkästchen» zu plaudern und Sie auf das Konzert einzustimmen!

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Berner Kammerorchester 2010/2011

Nach 15 Jahren Tätigkeit als Chefdirigent des BKO wird es Zeit, an eine Übergabe dieses Amtes und somit an eine Nachfolge zu denken. In diesem Zusammenhang werden wir im BKO in der nächsten Zeit viele Gastdirigenten erleben, was dem Orchester einerseits neue Impulse vermitteln kann und andererseits Gelegenheiten schafft, sich umzusehen. Auch von diesem Gesichtspunkt her sind unsere Konzerte also höchst interessant und abwechslungsreich. Ich wünsche Ihnen viel Freude und musikalische Erfüllung beim Besuch unserer Konzerte! Johannes Schlaefli Chefdirigent

Berner Kammerorchester 2010/2011

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Sa is o n ü b e rs ich t 2010/2011 MARIMBAKONZER T

Seit e 12

TRIPELKONZER T

Se it e 2 8

Dienstag, 26. Oktober 2010 19.30 Uhr Yehudi Menuhin Forum 19.00 Uhr Konzerteinführung

Dienstag, 10. Mai 2011 19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal 19.00 Uhr Konzerteinführung

Matthias Kuhn Leitung Katarzyna Mycka Marimba

Johannes Schlaefli Leitung Tecchler Trio: Esther Hoppe Violine Maximilian Hornung Violoncello Benjamin Engeli Klavier

Daniel Steibelt Johann Sebastian Bach Anna Ignatowicz-Glínska Jean Sibelius

Ouvertüre zu Roméo et Juliette Doppelkonzert d-Moll für Marimba und Violine, BWV 1043 Concerto for marimba, trumpet and strings. Uraufführung Suite zu Pelleas und Melisande, op. 46

FES TKONZER T

Seit e 16

Antonín Dvorˇák Tobias P.M. Schneid Ludwig van Beethoven

Tschechische Suite, op. 39 Klaviertrio Nr. 2 Tripelkonzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur, op. 56

Änderungen bei allen Konzerten vorbehalten. Freitag, 17. Dezember 2010 19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal Philippe Bach Leitung Julia Novikova Sopran Christina Daletska Mezzosopran Wolfgang A. Mozart Aus Le Nozze di Figaro, KV 492 Aus La Clemenza di Tito, KV 621 Aus Die Zauberflöte, KV 620 Othmar Schoeck Aus Don Ranudo, op. 27 Engelbert Humperdinck Aus Hänsel und Gretel

MÄRCHENKONZER T Mittwoch, 9. März 2011 19.30 Uhr Theater National Bern 19.00 Uhr Konzerteinführung

Kaspar Zehnder Leitung Uwe Schönbeck Sprecher Georges Bizet Jeux d’enfants für Orchester, op. 22 Maurice Ravel Ma Mère l’Oye Kurt Schwertsik Goldlöckchen, op. 74 4

Berner Kammerorchester 2010/2011

Chefdirigent Johannes Schlaefli

Se it e 5

D a s Ber ner K a m m ero rch es t er

Se it e 7

Mu s ik er innen u nd Mu s ik er

Se it e 9

Wechsel in der Geschäftsführung

Se it e 10

A dr es s en

Se it e 3 5

Spo ns o r en/Im pr es s u m

Se it e 3 6

Bes t ellk a r t e

Um s ch l a g

Seit e 2 2

Berner Kammerorchester 2010/2011

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1

Chefdir ige n t

+ 1= 2

O d e r e r wa r t en Sie

Johannes Schlaefli

e t w a s ander es v on Ihrem G e i ge n ba uer ?

G E I G E N B A U A T E L I E R

Johannes Schlaefli begann seine Musikerlaufbahn als Oboist. Dirigieren lernte er zum grossen Teil autodidaktisch. Dabei erhielt er wichtige I­mpulse von den Dirigenten Erich Schmid, Mario Venzago, Kirk Trevor, Leonard Bernstein und anderen. Als Gastdirigent leitete Johannes Schlaefli Orchester wie das Tonhalleorchester Zürich, das Zürcher Kammerorchester, das Orchestra della Svizzera Italiana, das Indianapolis Chamber Orchestra, die Prager Kammerphilharmonie, die Janacek-Philharmonie Ostrava, das Westböhmische Sinfonie­ orchester, das Orchester Sao Paulo, die Hong Kong Sinfonietta usw. Während 15 Jahren war er Leiter des Kammerorchesters Basel und massgeblich an dessen Aufbau beteiligt. 1984 übernahm er die Leitung der beiden Orchesterformationen der Zürcher Hochschulen, und seit 1995 ist er Chefdirigent des Berner Kammerorchesters. Über viele Jahre war Johannes Schlaefli Lehrer bei den Internationalen Dirigierkursen der Symphonic Workshops in Tschechien, seit 2008 leitet er seinen eigenen Sommerkurs in Teplice. Seit 1999 ist er Professor für Orchesterleitung an der Zürcher Hochschule der Künste sowie Gastdozent am Northern Royal College in Manchester und beim Dirigentenforum des Deutschen Musikrates.

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Berner Kammerorchester 2010/2011

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Da s Ber ner K a m m ero rch e s t e r

e hi re stimm s! sagt alle

Das BERNER KAMMERORCHESTER (BKO) ist ein junges, dynamisches Profi­ ensemble, das den Platz Bern mit abwechslungsreichen kammermusikalischen Projekten engagiert bereichert. Vielfalt und Flexibilität gehören zu seinen grossen Stärken: Das BKO pflegt bewusst seine Tradition, neben bekannten auch unbekannte Kompositionen vom Barock bis zur Moderne vorzustellen sowie Werke aus der Gegenwart aufzuführen und Kompositionsaufträge zu erteilen. So hat das Orchester bisher ca. 80 Uraufführungen und über 200 bernische oder schweizerische Erstaufführungen vorzuweisen. Das BKO wurde 1938 auf Initiative von Hermann Müller gegründet, der das Orchester während 35 Jahren leitete. Nach seinem altersbedingten Rücktritt stand das BKO von 1973 bis 1992 unter der Leitung des Westschweizers Jean-Pierre Moeckli, dann wurde es während zwei Jahren von Olivier Cuendet betreut. Seit 1995 steht Johannes Schlaefli an der Spitze des Berner Kammerorchesters. Unter seiner Leitung hat das BKO mit Erfolg auch neue Formate erprobt und entwickelt – beispielsweise mit getanzten Konzerten – und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Kulturleben der Hauptstadt. Ein Anliegen des Berner Kammerorchesters ist es, einheimischen ­Musiker­innen und Musikern ein Podium zum Auftritt zu geben sowie jungen ­Solistinnen und Solisten ein künstlerisches Sprungbrett zu bieten. Daneben lädt das BKO immer wieder auch bekannte Grössen ein und vertieft erfolgreiche Zusammenarbeiten.

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M u sik er innen u nd M u sik e r

DIE KULTURDRUCKEREI Plakate, Flyers, Programme, Tickets, Postkarten, Kuverts, Briefpapier u.v.m.

Violine Sibylla Leuenberger (Konzertmeisterin) Simone Roggen (Stimmführerin) Irene Arametti Marlyse Capt Beatrice Chrysomalis Annemarie Jöhr Jaccard Talita Karnusian Patricia Kuonen Katja Marbet Anja Martin-Glatthard Anna Laura Reinhard Nuria Rodriguez Viola Dorothea Schmid Bögli (Stimmführerin) Astrid Flender Claudia Mulas Ruth Pontier Baumgartner Violoncello Orlando Theuler (Stimmführer) Claudia Eigenmann Martina König Beatrice Wenger Simon Zeller

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Kontrabass Käthi Steuri (Stimmführerin) Ivan Nestic (stv. Stimmführer) Flöte Regula Küffer (Solo) Franziska Stadelmann Oboe Martin Stöckli (Solo) Claudia Miller Klarinette Christoph Ogg (Solo) Riccardo Parrino Fagott Thomas Walter (Solo) Lorenz Martin Horn Andreas Kamber (Solo) Andrea Rüegge Trompete André Schüpbach (Solo) Christoph Mäder Pauke Peter Sempert

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Wechsel in der Geschäftsführung Herzlichen Dank für die grossen Verdienste von Frau Eveline H ­ ürzeler-Merz! Nach fast 12-jähriger Tätigkeit für das Berner Kammerorchester hat sich Frau Eveline Hürzeler-Merz entschlossen, per Ende der Konzertsaison 2009/2010 als Geschäftsführerin des BKO zurückzutreten. Frau Hürzeler musste zu Beginn ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin im Jahr 1999 feststellen, dass das BKO zwar ein wunderbarer Klangkörper mit einer reichen Tradition ist, das Orchester jedoch auf einem äusserst fragilen finanziellen Fundament stand. Die Herausforderung, dem Orchester wieder eine solide finanzielle Basis zu verschaffen, war eine Aufgabe, die sie mit viel Elan und grossem Erfolg anpackte: Kontakte zur Wirtschaft wurden aufgebaut und gepflegt, Stiftungen und Sponsoren für Projekte des BKO gewonnen, Musikerinnen und Musiker motiviert, auch mit einem persönlichen wirtschaftlichen Beitrag zur finanziellen Gesundung des Orchesters beizutragen. Zum Abschluss des langjährigen Wirkens von Frau Hürzeler darf das BKO mit grosser Freude feststellen, dass das Orchester sowohl finanziell als auch künstlerisch besser gerüstet ist denn je, um die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen der nächsten Jahre anzupacken. Die Erarbeitung dieser soliden Grundlage ist eines ihrer herausragenden Verdienste. Von den vielen anderen Aufgaben, welche von ihr ebenfalls wahrgenommen wurden, seien hier nur wenige beispielhaft aufgeführt: Von Saison zu Saison galt es, ein Generalprogramm zu erarbeiten, Solistinnen und Solisten zu engagieren, Probepläne aufzustellen, Probelokale, Konzerträumlichkeiten und den Billettverkauf zu organisieren, einen reibungslosen Ablauf der Konzerte in organisatorischer Hinsicht zu gewährleisten u.v.m. Dank der freundschaftlichen Verbundenheit zu den Musikerinnen und Musikern und dem Chefdirigenten sowie ihrer Flexibilität ist es Frau Hürzeler in den langen Jahren ihres Wirkens gelungen, das BKO zusammen zu schmieden und allen Unwägbarkeiten des Konzertlebens zu trotzen. Die BKO-Geschäftsführung war für Frau Hürzeler zu jeder Zeit weit mehr als eine rein geschäftliche Aufgabe. Die Geschäftsführung des BKO wurde zu einem Teil ihres Lebens, dem sie vollen Einsatz und viel Herzblut widmete. Das BKO ist dir, liebe Eveline, für deinen grossen Einsatz sehr dankbar und wünscht dir für die Zukunft alles Gute. Mit einem Vers aus Hermann Hesses Gedicht Stufen lassen wir dich weiterziehen und neue Räume erkunden: «Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen, der Weltgeist will nicht fesseln und uns engen, er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten!»

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Berner Kammerorchester 2010/2011

B KO Ein herzliches Willkomm unserem neuen Geschäftsführer Sebastian Rufer! Der Vorstand des BKO hat nach dem Rücktritt der langjährigen Geschäftsführerin des BKO eine Nachfolgeregelung getroffen. Mit der Wahl des neuen Geschäftsführers Sebastian Rufer ist eine lückenlose Übergabe der Geschäftsführung gewährleistet. Sebastian Rufer wird bereits für die kommende Konzertsaison 2010/2011 die volle Verantwortung für die Geschäftsführung übernehmen. Der neue Geschäftsführer ist ausgebildeter Violinist, Master der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bern und erfahrener Projektmanager. Er hat an der Hochschule der Künste Bern bei Monika Urbaniak Violine studiert. Durch sein vielfältiges Engagement im Kulturbereich und der Mitwirkung in Vereinsvorständen (z.B. Uniorchester Bern, SJSO) hat er das notwendige Rüstzeug erworben, um innerhalb und ausserhalb der Berner-Kultur-Szene die Vernetzung des BKO weiter voranzutreiben. Ein Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften liefert das notwendige Fundament, um das BKO-Boot auch in wirtschaftlicher Hinsicht sicher durch die wogenden Wellen der gegenwärtigen Wirtschaftskrise zu steuern. Erste Erfahrungen als selbständiger Projektmanager bilden eine gute Basis für die Verstärkung der Marketinganstrengungen des BKO und die permanente Anpassung der Geschäftsprozesse an die Erfordernisse der Zeit. Das BKO wünscht dir, lieber Sebastian, einen guten Start in deine neue Aufgabe und viel Erfolg und Befriedigung bei deiner neuen Tätigkeit. «Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.» (Hermann Hesse)



Im Namen des Vorstandes Andreas Luginbühl Präsident BKO

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M a r imbakonz e r t Diens tag, 26. Oktober 2010 19.30 Uhr Yehudi Menuhin Forum 19.00 Uhr Konzerteinführung Matthias Kuhn Leitung Katarzyna Mycka Marimba

Ma r im ba kon z e r t Als Einstieg in die neue Saison präsentiert das BKO je zwei menschliche und instrumentale Paare: Auf der einen Seite die tragischen Liebenden Romeo und Julia bzw. Pelleas und Melisande, auf der anderen die Marimba, zunächst in Kombination mit der Violine, sodann mit der Trompete. Ein funkelnder Klangreigen mit einer selten gespielten Ouvertüre von Daniel Steibelt, Bachs d-Moll-Doppelkonzert in ungewohnter Besetzung, einer Uraufführung und romantischer Schauspielmusik von Jean Sibelius.

Daniel Steibelt Ouvertüre zu Roméo et Juliette (1765-1823) Johann Seb. Bach Doppelkonzert d-Moll für Marimba (1685-1750) und Violine, BWV 1043 Solo-Violine: Sibylla Leuenberger Vivace Largo ma non tanto Allegro

Heutzutage widmet ihm kaum ein Musiklexikon mehr als ein paar Zeilen, doch zu Lebzeiten war der in Berlin geborene Daniel Steibelt ein gefragter und beliebter Pianist und Komponist. Die 1793 in Paris erstmal aufgeführte Oper Roméo et Juliette wurde nebst zahlreichen Klavierwerken zu seinem grössten Erfolg. Am Beginn der mit Blech- und Holzbläsern sowie Streichern und Perkussion reich besetzten Ouvertüre steht ein kräftiger c-Moll-Akkord, aus dem eingängige Melodien entwickelt werden. Diese eröffnen ein dynamisch wechselvolles Panorama an Stimmungen, das die Handlung des Stücks bereits anklingen lässt.

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Vielseitigkeit prägt auch Johann Sebastian Bachs Konzert in d-Moll für zwei Geigen, heute in einer Fassung für Marimba und Violine gespielt. Lebendig und zugleich nachdenklich setzt das sorgfältig gearbeitete Vivace ein und schliesst nach spielerisch verschlungenen Linien in Dur. Dies nimmt die Eleganz des Mittelsatzes vorweg, einer ruhigen und berührenden Ballade, zu der das stürmische Temperament im finalen Allegro einen überraschenden Gegensatz bildet. Katarzyna Myckas virtuoses Marimba-Spiel verleiht dem Stück zusammen mit den Geigenkünsten von Konzertmeisterin Sibylla Leuenberger eine zusätzliche klangliche Dimension.

Anna Ignatowicz-Glínska Concerto for marimba, trumpet and (*1968) strings. Uraufführung (2007, komponiert für Katarzyna Mycka) Solo-Trompete: André Schüpbach Jean Sibelius Suite zu Pelleas und Melisande, op. 46 (1865-1957) Am Schlossthor Melisande Am Meer Am Wunderborn im Park Die drei blinden Schwestern Pastorale Melisande am Rocken Zwischenaktmusik Melisandes Tod

Mit André Schüpbach erhält ein zweiter Musiker aus den Reihen des BKO Gelegenheit zur solistischen Darbietung, wenn das 2007 geschaffene und Katarzyna Mycka zugedachte Konzert für Marimba, Trompete und Streicher der jungen polnischen Komponistin Anna Ignatowicz-Glínska aus der Taufe gehoben wird. Deren bisheriges Oeuvre erfreut sich grosser Popularität, wie seine Präsenz auf den Festivalbühnen Europas und mehrere CD-Veröffentlichungen belegen. Das ist nicht zuletzt das Verdienst der Widmungsträgerin, die Ignatowicz-Glínskas Toccata für ihre Marimba Sculpture eingespielt hat. Einen weiteren stilistischen Akzent bietet die Suite zu Pelleas und Melisande, die der Finne Jean Sibelius als Begleitmusik zu Maurice Maeterlincks Drama für ein grösseres Kammerorchester geschrieben hat. Die relativ kurzen, farbig orchestrierten und emotionalen Sätze bestechen durch einnehmende Harmonien und Tonbilder, welche die Phantasie anregen. So führen sie einem das Schlosstor und das Meer plastisch vor Augen, die drei blinden Schwestern werden von betörenden Holzbläsermelodien vorgestellt, und Melisande erscheint in schwermütigem Streicher-Moll.

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Berner Kammerorchester 2010/2011

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Ma r im ba kon z e r t Matt hias Kuhn Das Schaffen des Berners als Dirigent und Cellist zeichnet sich durch ein breites Repertoire aus, das Werke verschiedenster zeitlicher und geografischer Herkunft umfasst. Dazu passt seine Zusammenarbeit mit so unterschiedlichen musikalischen Partnern wie der Freitagsakademie, der basel sinfonietta, dem Zürcher Collegium Novum, EvaMaria Zimmermann oder dem Cembalisten Romano Giefer. Ausserdem ist Matthias Kuhn Leiter des Medizinerorchesters Bern und am hiesigen Stadttheater mit der Uraufführung von Christian Henkings Leonce und Lena auch im Opernbereich in Erscheinung getreten. Von der Hochschule der Künste Bern HKB wurde ihm 2006 eine Gastdozentur für eine Musiktheaterproduktion übertragen. Daneben unterrichtet Kuhn privat Cello, Dirigieren, Instrumentation und Kammermusik, kümmert sich um Education-Projects des Berner Symphonieorchesters, arrangiert Stücke für neue, teilweise ungewöhnliche Besetzungen. Was auch immer er gerade tut, er «lässt die Musik atmen», wie unlängst im Bieler Tagblatt zu lesen war.

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Nach Studien in Gdansk, Stuttgart und Salzburg hat sich die 1972 geborene Marimbistin eine Vielzahl an internationalen Auszeichnungen erspielt, etwa beim renommierten ARD-Wettbewerb 1997 in München oder zwei Jahre zuvor bei der International Percussion Competition Luxembourg, wo ihr der erste Preis verliehen wurde. Seither hat sie selbst als Jurorin an Wettbewerben mitgewirkt sowie als Gastdozentin in Poznan (PL) und Mannheim gelehrt. Katarzyna Mycka konzertiert mit diversen Orchestern in den USA, Japan, China, Mexico und Europa. Zudem liegen sechs CDs vor, die ihre musikalische Vielschichtigkeit und Wandelfähigkeit dokumentieren. Dasselbe gilt für die Bandbreite an Werken, die Mycka auf der Bühne spielt, darunter nebst für ihr Instrument geschriebenen Kompositionen wie Steve Reichs Nagoya Marimbas mehrere Bearbeitungen von Stücken Johann Sebastian Bachs.

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Fes tko nzer t Fr eitag, 17. Dezember 2010 19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal Philippe Bach Leitung Julia Novikova Sopran Christina Daletska Mezzosopran Wolfgang A. Mozart Aus Le Nozze di Figaro, KV 492 (1756-1791) Aria Non so piu cosa Arietta Voi che sapete Duettino Aprite presto Recitativo ed Aria Giunse alfin Aus La Clemenza di Tito, KV 621 Marcia Duetto Ah perdona al primo affetto Aria Parto, ma tu ben mio Aus Die Zauberflöte, KV 620 Ouvertüre Recitativo ed Aria O zittre nicht Marsch der Priester Aria Der Hölle Rache (Königin der Nacht) *** Othmar Schoeck Aus Don Ranudo, op.27 (1886-1957) Serenade für Oboe, Englischhorn und Streicher Engelbert Humperdinck Aus Hänsel und Gretel (1854-1921) Ouvertüre Erste Szene Abendsegen und Traum

Fes t kon z e r t In der faszinierenden Welt des Musiktheaters ist das diesjährige Festkonzert angesiedelt. Ouvertüren, Märsche und eine Serenade lassen die Spannung bis zum Auftritt der Sängerinnen und Sänger ansteigen. Diese stellen nebst Arien und Duetten aus Mozarts Feder Ausschnitte der romantischen Märchenvertonung Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck vor. Den Einstieg bildet Wolfgang Amadeus Mozarts Le Nozze di Figaro um die höfischen Bediensteten Figaro und Susanna, die heiraten möchten. Dies versuchen der lüsterne Graf und seine eifersüchtige Gattin zu verhindern; Intrigen und Täuschungen sind vorprogrammiert. Die Ouvertüre hebt in zügigem Tempo an, gefolgt von zwei schwärmerischen Arien des liebestollen Pagen Cherubino, der sich sodann in einem atemlosen Duett mit Susanna gegen die finsteren Pläne der Grafenfamilie zur Wehr setzt. Mittels weiter, balladesker Melodien freut sich Susanna dagegen schliesslich über das bevorstehende Happy End. Von politischerem Inhalt ist Mozarts letztes Bühnenwerk, die «Opera seria» La Clemenza di Tito über den römischen Kaiser Titus, der in einen Strudel aus enttäuschter Liebe, Hass und Verschwörung gerät. Davon ist im durch Fanfaren und Paukenwirbeln eingeleiteten Marsch allerdings noch nichts zu spüren, wenn Majestät würdevoll die Treppen vor dem Kapitol hinab schreitet. In warmen Farben präsentiert sich das Duett von Annius und Servilia, einem Paar aus dem Umfeld des Kaisers. Die aufwühlende Arie des in einen Attentatsplan verwickelten Sextus wiederum klingt dramatisch, was einer markanten Beschleunigung in der Mitte und der eindrücklichen finalen Steigerung geschuldet ist. Ebenso viele musikalische Schattierungen charakterisieren den arche­ typischen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit im Singspiel Die Zauberflöte, personifiziert als Sarastro und Königin der Nacht. Letztere beklagt verzweifelt die Entführung ihrer Tochter durch Sarastro, bevor sie sich in eine nach Rache dürstende Furie verwandelt. Dazwischen geht vom feier­ lichen Priester­marsch eine gänzlich andere, versöhnliche Stimmung aus, die schon in den verheissungsvollen Akkorden der Ouvertüre erstmals aufscheint. Eine Serenade aus der in einer spanischen Kleinstadt des 18. Jahrhunderts angesiedelten komischen Oper Don Ranudo von Othmar Schoeck eröffnet den zweiten Teil des Abends. Die verführerische Kombination von Oboe und Englischhorn passt sowohl zu den heiteren Momenten des Stücks als auch zu dessen melancholischen Eintrübungen. Als Engelbert Humperdincks Hänsel und Gretel entstand, war das deutschsprachige Musiktheater einerseits von den mythologischen Werken Wagners geprägt, andererseits vom Streben nach möglichst authentischer Darstellung realer Zustände. In seiner 1893 uraufgeführten Märchenoper stellte Humperdinck Wagners Ideal des durchkomponierten Dramas geschlossene Nummern entgegen. Warme Hornakkorde eröffnen das Vor-

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Fes t kon z e r t

Wir wünschen viel Vergnügen beim nächsten Konzert!

Wir wünschen viel Vergnügen beim nächsten Konzert!

spiel, an dem in aufregend unvorhersehbarer Folge sämtliche Register des Orchesters teilhaben. Die erste Szene illustriert Humperdincks kompositorischen Facettenreichtum, indem sie geradezu tänzerisch-fröhlichen Melodien tonale Abbilder dunkler Vorahnungen zur Seite stellt. Besonders einfühlsam ist Hänsels und Gretels als Duett vorgetragenes Abendgebet instrumentiert, dessen melancholische Geigen- und Flötenlinien bereits dem Land der Träume zu entspringen scheinen.

Philippe Bach

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Die Liste der Werke, die der stellvertretende Generalmusikdirektor am Theater Lübeck dirigiert hat, füllt sieben klein gedruckte A4-Seiten und enthält Sinfonien ebenso wie Opern, zeitgenössische Kompositionen neben Klassikern aus verschiedenen Epochen. Darunter finden sich Humperdincks Hänsel und Gretel sowie ein gutes Dutzend Stücke von Mozart, womit sich Philippe Bach für das Festkonzert besonders empfiehlt. Der 1974 geborene Schweizer hat in Bern und Genf Horn studiert sowie in Zürich Dirigieren bei Johannes Schlaefli, 2005 wurde ihm ein Stipendium an der American Academy of Conducting verliehen. Bach gewann 2006 den ersten Preis des International Jesús López-Cobos Opera Conducting Competition. Im Anschluss daran hat er unter anderem mit der Südwestdeutschen Philharmonie, dem London Symphony Orchestra, der Camerata Zürich, dem Berner Sinfonieorchester und dem Tonhalle Orchester gearbeitet. Als Assistenzdirigent am Madrider Teatro Real leitete er die Aufführungen von Madame Butterfly und Il Barbiere di Siviglia, in Lübeck die Produktionen Eugen Onegin, Il Trovatore und Das Rheingold. Im Januar 2011 wird Bach Generalmusikdirektor am Theater Meinigen.

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Fes t kon z e r t

Hören mit Genuss

Sehen mit Ästhetik

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Julia Novikova Als äusserst wandelfähige Opernsängerin war die Sopranistin unter anderem als Olympia in Offenbachs Les Contes d` Hoffmann, Flora in The Turn of the Screw von Benjamin Britten, in Rossinis Barbiere di Siviglia als Rosina, Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte oder als Zerbinetta in Ariadne auf Naxos von Richard Strauss zu sehen. Entsprechende Engagements führten sie dabei nach Dortmund, Frankfurt, Bonn, Lübeck, Berlin, Stuttgart und Strasbourg. Demnächst gibt Julia Novikova Konzerte in New Yorks Carnegie Hall, der Berliner Philharmonie sowie der Staatsoper Budapest. Dazu gesellen sich Auftritte als Gilda in Verdis Rigoletto, Humperdincks Gretel in Lyon und Norina in Don Pasquale von Donizetti am Opernhaus in Washington, um nur eine Auswahl zu nennen. Novikova ist mehrfache Preisträgerin, wurde 2006 beispielsweise an der schwedischen Wilhelm Stenhammar International Competition ausgezeichnet und gewann im letzten Jahr sowohl den Ersten als auch den Publikumspreis im Rahmen der OPERALIA 2009 Plácido Domingo The World Opera Competition in Budapest.

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Die 1984 im ukrainischen Lemberg geborene Mezzosopranistin und Geigerin ist mit Beet­­ hovens, Mendelssohns und Tschaikowskys Violin­ konzerten aufgetreten, bevor sie 18 Jahre alt war. Als Sängerin gewann sie Preise bei den ersten drei Wettbewerben, an denen sie teilnahm. Christina Daletska studiert seit 2006 Gesang bei Ruth Rohner in Zürich und erfreut sich einer regen Konzerttätigkeit in Österreich, Spanien, Frankreich, Deutschland, Kanada und der Schweiz. Im Jahr 2008 debütierte sie als Rosina in Il Barbiere di Siviglia am Teatro Real in Madrid, mit dem Berner Symphonie­orchester war sie in Dvoráks Requiem zu hören, Rollen in Opern von Mozart, Verdi und Schostakowitsch führten sie nach Lyon. Daneben gestaltet sie regelmässig Liederabende. Demnächst tritt Daletska in ­Honeggers Le Roi David auf, und 2011 reist sie unter Thomas Hengelbrocks Leitung als Idamante in Mozarts Idomeneo nach London, Hamburg, München, Würzburg und Baden-Baden.

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Märchenkonzert Mittwoch, 9. Mär z 2011 19.30 Uhr Theater National Bern 19.00 Uhr Konzerteinführung Kaspar Zehnder Leitung Uwe Schönbeck Sprecher Georges Bizet (1838-1875)

Jeux d`enfants für Orchester, op. 22 Marche: Trompette et tambour Berceuse: La poupée Impromptu: La toupie Duo: Petit mari, petite femme Galop: Le bal

Maurice Ravel Ma Mère l`Oye (1875-1937) Ballettmusik in einem Akt Prélude Danse du Rouet et Scène Pavane de la Belle au bois dormant (Interlude) – Les entretiens de la Belle et la Bête (Interlude) – Petit Poucet (Interlude) – Laideronette, Impératrice des Pagodes (Apothéose) – Le Jardin féerique *** Kurt Schwertsik (*1935)

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Goldlöckchen, op. 74 Märchen nach Roald Dahl für einen Erzähler und Kammerorchester Libretto von Donald Sturrock, deutsche Übersetzung Kurt Schwertsik

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Märchenkonzert Erinnerungen an Märchen und Kinderspiele werden in Bizets und Ravels so unterschiedlichen wie aufeinander bezogenen Klangsphären wach. Ein Spinnrad tanzt, die Anmut einer Puppe erscheint in hochromantischen Harmonien, im Garten der Feen treffen die Schöne und das Biest auf den kleinen Puck und das hässliche Entlein. 1871 schrieb Georges Bizet zwölf musikalische Miniaturen, deren fünf er später zur «Petite Suite» Jeux d`enfants zusammenfügte, die verschiedene Aspekte einer Kindheit widerspiegelt. Die Abfolge der kurzen Stücke ist von Stimmungswechseln durchsetzt, verspielt und mit einer herzhaften Portion Humor orchestriert. Die Flöte dominiert den federnden Anfang des einleitenden Marschs, wird alsbald von Trommelwirbeln und Trompeten abgelöst, die wiederum einer sanften Geigenmelodie Platz machen, welche in balladeskem Dreiertakt eine Puppe umschreibt, während der rasante Galopp vor Übermut nur so strotzt. Die Suite diente lange als Vorbild für ähnliche Werke diverser Komponisten. Beispielsweise liess sich Maurice Ravel davon zu seiner poetischen Komposition Ma Mère l`Oye («Meine Mutter, die Gans») inspirieren. Diese beginnt verträumt, bevor eine mächtige Steigerung in den „Tanz des Spinnrads“ mündet, wo schwirrende Melodiefetzen vor chromatisch auf- und abschwellendem Hintergrund zu hören sind. Mittels gedämpfter Streicher in hoher Lage schliesst sich das Bild einer schlafenden Schönheit im Wald an, die Schöne und das Biest schwanken zwischen unheilvoll dräuenden Einsätzen des Kontrafagotts und hellen Klarinettenfiguren. Der berührende Gesang des hässlichen Entleins, der «Kaiserin der Pagoden», wird passenderweise von fernöstlich wirkender Pentatonik untermalt, und versöhnliche Akkordfolgen gipfeln schliesslich in einem pompösen Ende. Der Österreicher Kurt Schwertsik war als Hornist in mehreren Orchestern tätig, interessierte sich jedoch seit jeher vor allem fürs Komponieren. Sein Goldlöckchen für einen Erzähler und Orchester aus dem Jahr 1997 stellt eine Vertonung des gleichnamigen Märchens von Roald Dahl dar, in dem sich Baby Bär vor einem Waldgericht wegen des Überfalls auf Fräulein Goldlöckchen verantworten muss. In Form kurzer Tänze werden Beweise vorgebracht, zu einem Marsch treten Richter, Geschworene und der Angeklagte auf. Staatsanwalt und Verteidiger, zwei Hyänen, erzählen voneinander abweichende Versionen der Geschehnisse, wobei Ethik ebenso zur Sprache kommt wie Geister und Zauberei.

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K aspar Zehnder Der künstlerische Leiter der Sommerfestspiele Murten Classics und musikalische Leiter am Zentrum Paul Klee tritt mit Partnern wie Radek Baborák, Isabelle von Keulen, Natalia Gutman, Bruno Ganz, Rachel Harnisch und Patricia ­Kopatschinskaja in Konzertsälen und an Festivals in ganz Europa auf. Schon als Gymnasiast studierte Kaspar Zehnder Flöte, Klavier, Dirigieren und Theorie an der Hochschule der Künste Bern HKB, später vertiefte er seine Studien unter anderem bei Charles Dutoit, Horst Stein und Aurèle Nicolet. Im Oktober 2007 debütierte Zehnder an der Mailänder Scala und arbeitet seither vermehrt im Bereich des Musiktheaters, etwa am ­Theater Brünn mit einer Produktion von Strauss` Fledermaus. Ausserdem ist er Einladungen als Gastdirigent nach Montpellier, Paris und London gefolgt und hat sich als Orchesterleiter in Bern und Burgdorf intensiv mit zeitgenössischer Musik beschäftigt.

Uw e Schönbeck Nach dem Studium in seiner Heimatstadt Essen ist der Schauspieler und Sänger im Verlauf einer vielseitigen Karriere mit Opern wie Salome von Richard Strauss oder Wagners Rheingold und Siegfried sowie dem Schauspiel Faust unter anderem an die Salzburger Festspiele, die Münchner und Wiener Staatsoper sowie an Theater in Paris, Genf, Mannheim, Dresden und Berlin gereist. Mit Bern verbindet Uwe Schönbeck eigenen Aussagen zufolge eine grosse Liebe, weshalb er denn auch während mehr als anderthalb Jahrzehnten als Ensemblemitglied und fester Wert am hiesigen Stadttheater sowie in zahlreichen Eigenproduktionen aufgetreten ist. Zu seinen liebsten Rollen als Schauspieler zählen Bösewichte wie Herodes und Gessler, die Amme in Romeo und Julia sowie die Knusperhexe aus Hänsel und Gretel. Von Schönbecks Märchenerfahrung profitiert bestimmt auch seine heutige Darbietung als Sprecher.

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T r ipelko nze r t Diens tag, 10. Mai 2011 19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal 19.00 Uhr Konzerteinführung Johannes Schlaefli Leitung Tecchler Trio Esther Hoppe, Violine Maximilian Hornung, Violoncello Benjamin Engeli, Klavier Antonín Dvorˇák Tschechische Suite, op. 39 (1841-1904) Praeludium (Pastorale) Polka Romanze Finale (Furiant) Tobias P.M. Schneid (*1963)

Klaviertrio Nr. 2 (2008)



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Ludwig van Beethoven Tripelkonzert für Klavier, Violine, (1770-1827) Violoncello und Orchester C-Dur, op. 56 Allegro Largo Rondo alla Polacca

T r ipel kon z e r t Das Saisonende hält auch dieses Jahr eine Krönung bereit: Dvorˇáks Orchestersuite eröffnet den Abend in festlichem Glanz, sodann präsentiert das renommierte Tecchler-Trio ein vor zwei Jahren entstandenes Klaviertrio des deutschen Komponisten Tobias P.M. Schneid. Und fürs ‚Grande Finale’ teilen sich Trio und Orchester die Bühne zu Beethovens meisterlichem Tripelkonzert. Eines schlauen Tricks bediente sich Antonín Dvorˇák, um die Kompositionen veröffentlichen zu können, an denen sein wählerischer Verleger Simrock kein Interesse zeigte: Kurzum verpasste er ihnen eine tiefere Opuszahl, um bei Simrock den Eindruck unbedeutender Frühwerke zu erwecken, und liess sie bei anderen Verlagen drucken. So verfuhr er auch im Fall seiner farbenreichen Suite op. 39, welche eigentlich die Nummer 52 tragen sollte. Deren einleitendes Praeludium trägt den Untertitel «Pastorale» zu Recht, denn in ländliche Weiten katapultiert einen die luftige Melodie. Polka, Menuett und Romanze wirken grazil und strahlen eine besonnene Ruhe aus, Eintrübungen nach Moll bringen zusätzliche Facetten ins Spiel. Das temperamentvolle Finale besticht durch ausgeklügelte Wechsel in Tempo und Rhythmus. Als ebenso vielschichtig wird die Musik des jungen, aus Bayern stammenden Tobias P.M. Schneid gelobt. Bereits 1990 gewann der Künstler den ersten von Claudio Abbado veranstalteten Wiener Kompositionswettbewerb, zahlreiche Auszeichnungen folgten. Vital, assoziativ und klug, sensibel und bezwingend sind Attribute, mit welchen Rezensenten Schneids Werke adeln. Darin vermischen sich Einflüsse aus der Kunstmusik diverser Epochen mit Anleihen bei Jazz und Rock, freilich ohne die klingenden Resultate jemals beliebig erscheinen zu lassen. Dafür sind sie viel zu kunstvoll gewoben. Dasselbe gilt für Ludwig van Beethovens Tripelkonzert, das dem BKO und seinen Gästen die ideale Plattform bietet, um miteinander in einen inspirierten Dialog zu treten. Aus den leisen Bässen der Einleitung schwingt sich das Kopfthema bis zum kräftigen Tutti empor, bevor es von den drei Soloinstrumenten übernommen wird, die sich durch spannungsreiche Modulationen bewegen. Das schlichte Largo ist im Verhältnis zum ersten Satz kurz und betört mit einer sanften, unter die Haut gehenden Melodie, die von weichen Streichern unterlegt ist. Einen beschwingten Gegensatz dazu bildet das finale Rondo alla Polacca, das mit kurzzeitigem Wechsel vom Dreiviertel-Polka-Rhythmus zum Zweivierteltakt überrascht.

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Obwohl erst seit 2003 gemeinsam unterwegs, können Benjamin Engeli, Esther Hoppe und Maximilian Hornung auf bedeutende Erfolge zurückblicken. 2007 gewannen sie den ARD-Musikwettbewerb als erst viertes Klaviertrio in der 55-jährigen Geschichte der Veranstaltung, und die Liste der bespielten Säle bzw. Festivals in aller Welt ist beachtlich. Dazu gehören das Concertgebouw Amsterdam, die Londoner Wigmore Hall, das Tschaikowsky Konservatorium Moskau, die Tonhalle Zürich und das Wiener Konzerthaus sowie Musikfestspiele in Davos, Luzern, Ludwigsburg, Rheingau, Chicago und Delft (NL). Auf CD sind Kompositionen von Tschaikowsky, Ravel, Schumann, Dvorˇák und Haydn erschienen, zudem wurden etliche Konzerte von Radiostationen aufgezeichnet. Die drei Musizierenden decken ein weites stilistisches Feld ab, zu dem Werke aus Klassik, Romantik und dem 20. Jahrhundert ebenso zählen wie Kompositionen von Zeitgenossen. Seinen Namen verdankt das Trio Maximilian Hornungs Cello, das der Italiener David Tecchler um 1700 baute.

Es t her Hoppe Die in Zug geborene Gewinnerin des 8. Internationalen Mozartwettbewerbs 2002 in Salzburg gehört zu den gefragtesten Solistinnen und Kammermusikerinnen ihrer Generation. Sie studierte in Basel und Zürich sowie am renommierten Curtis Institute of Music in Philadelphia und der nicht minder namhaften Londoner Guildhall School of Music and Drama. Esther Hoppe gewann mehrere Stipendien, darunter mehrmals den Studienpreis des Migros-Kulturprozents und den Kulturförderpreis des Kantons Zug. In zweifacher Folge war sie überdies Preisträgerin der Kiefer Hablitzel Stiftung. Abgesehen von ihrer Arbeit mit dem Tecchler Trio erfreut sich die Geigerin einer regen Konzerttätigkeit, zum Beispiel in der Wigmore Hall London, dem Mozarteum in Salzburg oder der Tonhalle Zürich sowie in zahlreichen weiteren Konzerthäusern und an Festivals in Europa, den USA, Berner Kammerorchester 2010/2011

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T r ipel kon z e r t

Wa ru m n i cht ein Konz e r t sche n k e n ?

Japan und Indien. Zu ihren musikalischen Partnern, mit denen Hoppe auch CDs mit Werken unter anderem von Elliott Carter und Saint-Saëns aufgenommen hat, zählen die Swiss Chamber Soloists, Heinz Holliger, Renaud und Gautier Capuçon, Emmanuel Pahud, Michel Dalberto und Paul Meyer. Seit 2009 wirkt Hoppe als 1. Konzertmeisterin des Münchener Kammerorchesters. Dank der finanziellen Unterstützung der Zuger Kantonalbank spielt sie auf einer Balestrini-Violine aus dem Jahr 1760.

Maximilian Hor nung Mit neun Jahren erhielt der 1986 in Augsburg geborene Maximilian Hornung, der im Rahmen der letzten Saison des BKO mit Friedrich Guldas Cellokonzert begeisterte, ersten Unterricht durch Eldar Issakadze, später wurde er Schüler von Thomas Grossenbacher in Zürich und studierte in Berlin bei David Geringas. 2005 gewann er den Deutschen Musikwettbewerb und ist seither an vielen europäischen Festivals und in bekannten Konzerthäusern aufgetreten. Kammermusikalisch arbeitet er nebst dem Tecchler Trio mit Partnern wie Christian Tetzlaff, Lisa Batiashvili, Mischa Maisky oder Lynn Harrell zusammen. Ausserdem gastierte er unter anderem beim Tonhalle-Orchester Zürich, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Niedersächsischen Staatsorchester Hannover und dem Münchener Kammerorchester. Auf seiner zweiten CD erschien im Frühling 2009 Yehudi Wyners Cellokonzert als Weltersteinspielung, ein Tonträger mit Werken von Rachmaninov und Strawinsky schloss sich alsbald an. Hornung ist 1. Solocellist beim Sinfonieorchester der Bayerischen Rundfunks und seit März 2010 Exklusiv-Künstler bei Sony Classical, wo seine nächste CD erscheint.

Benjamin Engeli

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1978 in eine Musikerfamilie hinein geboren, entwickelte Benjamin Engeli bereits als Kind eine Faszination für verschiedene Instrumente. Erst im Alter von 15 Jahren jedoch begann er, regelmässig Klavierstunden zu nehmen – bei Adrian Oetiker, der ihn bis zum Lehrdiplom an der Musikakademie Basel betreute. Anschliessend wechselte er an die Zürcher Musikhochschule, wo er 2003 sein Solistendiplom erhielt, zudem verfügt der Pianist über ein Lehrdiplom für Horn, das er parallel zum Studium in Basel an der Musikhochschule Luzern erworben hat. Wichtige künstlerische Impulse erhielt Engeli überdies von Lazar Berman, Andrzej Jasinski, Maurizio Pollini und András Schiff. Als Kammermusiker, Liedbegleiter und Solist bereiste er im Rahmen zahlreicher Tourneen Deutschland, Italien, Polen, Serbien und Indien. So gastierte er etwa an Festivals in Gstaad und Zug, gab Rezitale in der Tonhalle Zürich sowie im Münchner Gasteig und konzertiert als einer von vier Pianisten mit dem Gershwin Piano Quartet. Seit Herbst 2009 hat Engeli eine Dozentur für Kammermusik an der Hochschule für Musik in Basel inne. Berner Kammerorchester 2010/2011

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Unser ganz besonderer Dank für das grosszügige Kulturengagement gilt der Burgergemeinde Bern.

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