PROGRAMM Wolfgang Amadeus Mozart Giacomo Puccini Camille

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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PROGRAMM Wolfgang Amadeus Mozart

Ouvertüre zur Oper DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL

Giacomo Puccini

Nessun dorma Arie des Kalaf aus dem 3. Akt der Oper TURANDOT Arthur Shen, Tenor

Camille Saint-Saëns

Mon coeur s'ouvre à ta voix Arie der Dalila aus dem 2. Akt der Oper SAMSON UND DALILA Monika Bohinec, Mezzosopran

Giuseppe Verdi

L'abborita rivale a me sfuggia Duett Radames/Aida aus dem 4. Akt der Oper AIDA Monika Bohinec, Mezzosopran Arthur Shen, Tenor

Nikolai Rimskij-Korsakow

„Scheherazade“, Sinfonische Suite nach „Tausendundeine Nacht“ Op. 35, 4.Satz Fest in Bagdad – Das Meer – Das Schiff zerschellt an dem Felsen mit dem ehernen Reiter – Epilog. Allegro molto – Allegro molto e frenetico – Lento

PAUSE Richard Strauss

„Tanz der sieben Schleier“ – Salomes Tanz aus der Oper SALOME

Franz Lehár

Meine Lippen, sie küssen so heiß Lied der Giuditta aus dem 4. Bild der Operette GIUDITTA Monika Bohinec, Mezzosopran Freunde, das Leben ist lebenswert Lied des Octavio aus dem 1. Akt der Operette GIUDITTA Arthur Shen, Tenor 1

Albert William Ketèlbey

„In a Persian Market“ (Auf einem persischen Markt) Intermezzo für Orchester

Johann Strauß

„Ägyptischer Marsch“ op.335

Franz Lehár

Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt? Duett Sou-Chong/Lisa aus der Operette DAS LAND DES LÄCHELNS Arthur Shen, Tenor Monika Bohinec, Mezzosopran

Die Deutsche Radio Philharmonie wünscht Ihnen einen guten Rutsch und ein glückliches Neues Jahr!

Sendetermin

1. Januar 2016 | 20 Uhr | SWR 4 Rheinland Pfalz (der Aufführung dieses Programms im SWR4 Neujahrskonzert Mainz) 1. Januar 2016 | 20.04 Uhr | SR2 KulturRadio

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„AUS DEM PARADIES FLOG EIN TRAUM UNS ZU...“ Musikalische Orientalismen in Oper und Operette

Als Toscanini den Taktstock niederlegte und die berühmten Worte sprach: „Hier endet das Werk des Meisters. Danach starb er.“ – wurde es lautlos still. Dann begann ein Schluchzen, das minutenlang anhielt. Im ganzen riesengroßen Zuschauerraum der Scala weinte alles, ob Mann, ob Frau ... und auch ich selbst." Für Franz Lehár war die Uraufführung von Giacomo Puccinis letzter Oper TURANDOT am 25. April 1926 ein einschneidendes Erlebnis. Dem Abschied von seinem Freund Puccini war nämlich die eigene künstlerische Wiedergeburt unmittelbar vorausgegangen. Lehárs – gewiss auch von Puccini beeinflusste – ästhetische Wende, der Operette eine seriösere Ausrichtung zu geben, war vom Publikum nur wenige Monate vorher enthusiastisch aufgenommen worden. Das erste Werk dieser Art heißt PAGANINI und spielt nicht umsonst in Puccinis Heimatstadt Lucca. Auch stilistisch ist es eine Hommage an den großen Freund. Noch zu dessen Lebzeiten begonnen, war PAGANINI die erste von fünf lyrischen Operetten ohne Happy-End, in denen Lehár seinen Opernambitionen endlich freien Lauf lassen konnte. Instinktiv schloss er damit die Lücke, die durch Puccinis Tod entstanden war. Dessen letztes, unvollendet gebliebenes Werk um die grausame chinesische Prinzessin bewog Lehár schließlich auch dazu, seine ebenfalls in China spielende, aber wenig erfolgreiche Operette DIE GELBE JACKE umzuarbeiten – übrigens die letzte Operette, die Puccini ein Jahr vor seinem Tod noch gesehen hatte. Die Veränderungen waren einfach und effektiv: Aus einer Des-Dur-Phrase im dritten Finale wurde der Tenorschlager Dein ist mein ganzes Herz. Die Handlung verlor ihr Happy-end. Und fertig war DAS LAND DES LÄCHELNS. Nur das Duett Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt war neu. Theodor W. Adorno, damals Kritiker in Frankfurt, erkannte die Zusammenhänge sofort und warf Lehárs Musik vor, sie borge ihr Pathos von Puccinis TURANDOT, das selber schon zur Operette gehört, auch ihren Elan mit rhapsodisch melodisierenden Bögen hat sie aus Italien bezogen. Dass beide Komponisten, unabhängig voneinander „chinesisch kamen“, passte in eine Zeit, die Exotismen gern im Stil des Art Déco präsentierte und die Adorno zurecht als Umbruchepoche charakterisierte: Während die Opera seria im süßen Kitsch heimisch wird, fühlt der süße Kitsch sich unwohl bei sich selber und möchte Oper tragieren: Zeichen der Verrücktheit aller Haftpunkte musikalischen Formens. Das sollte von der weiteren Entwicklung bestätigt werden. Denn die Uraufführung von Franz Lehárs letzter Operette GIUDITTA fand am 30. Januar 1934 konsequenterweise in der

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Wiener Staatsoper statt. Im Mittelpunkt stand dabei ein Sänger, der bereits in Lehárs PAGANINI und LAND DES LÄCHELNS triumphiert hatte: Richard Tauber. Für ihn hatte Lehár Freunde, das Leben ist lebenswert als großen Staatsopern-Auftritt komponiert. Richard Taubers letzte neue Opernrolle, bevor er endgültig zur Operette wechselte, war acht Jahre zuvor nicht zufällig der Kalaf in Giacomo Puccinis TURANDOT gewesen, wenn dies auch keineswegs so geplant war. Die deutsche Erstaufführung hatte sich nämlich die Dresdner Oper gesichert, deren damaliger Tenor Curt Taucher drei Tage vor der Premiere ausfiel. Nun wurde sein Vorgänger Tauber vom Dirigenten Fritz Busch gebeten, seinem alten Stammhaus aus der Bredouille zu helfen. Über Nacht studierte Tauber die Partie ein und feierte am nächsten Abend einen Triumph. Die Presse jubelte über diese Tat beispielloser Bravour in der Operngeschichte. Trotz der Übernahme in letzter Minute sang Tauber den Part überlegen mit der rechten Mischung von dichterischem Schwung und meisterhafter italienischer Kantilene. Natürlich nahm Tauber auch die ersten deutschen Schallplatten der TURANDOT auf, darunter auch das schon damals populäre Nessun dorma, allerdings in der deutschen Version „Niemand schlafe“. Dieser Erfolg der TURANDOT auf feindlichem Gebiet erregte Aufsehen. Die Dresdner Oper war schließlich traditionelle Uraufführungsstätte von Puccinis größtem Rivalen, Richard Strauss. Und der war auf ihn gar nicht gut zu sprechen, konnte, wie er nicht müde wurde zu betonen, keine Puccini-Oper je bis zu Ende aushalten und machte ihn überhaupt gleich mitverantwortlich für den Verfall der Oper als Gattung: Mozart, Puccini, Lehár. Denn der war für Strauss fast noch schlimmer. Selbst mit 75 Jahren konnte er über den Walzer der LUSTIGEN WITWE einen Tobsuchtsanfall kriegen. Seit dieser Operette war ihr Schöpfer – nicht zuletzt wegen des enormen finanziellen Erfolgs – Strauss ein Dorn im Auge, war sie doch im selben Jahr erschienen wie jenes Werk, das ihm den Durchbruch als Opernkomponist gebracht hatte. Nur drei Wochen im Dezember 1905 lagen zwischen der Uraufführung der SALOME in Dresden und der LUSTIGEN WITWE in Wien. U- und E-Musik gingen von da an endgültig getrennte Wege. Doch so groß die stilistische Kluft zwischen beiden Werken auch ist, verbindet sie atmosphärisch die schwüle Sinnlichkeit des Jugendstils mit seiner Vorliebe für Exotismus. So gibt es in der LUSTIGEN WITWE reichlich montenegrinische Folklore und Pariser Parfüm. Und obwohl Strauss in der SALOME mit solchen Mitteln sparsamer umgeht, bedient er im TANZ DER SIEBEN SCHLEIER den Orientalismus durchaus plakativ. Doch erlaubt er sich solch koloristische und rhythmische Effekte vor allem aus dramaturgischen Gründen,

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tanzt doch Salome diesen Tanz nur, um den „Kopf des Jochanaan“ zu erhalten. Und dafür muss sie die Lüsternheit des Herodes befriedigen. Sie tanzt also durchaus auf doppeltem Boden. Gerade diese Qualität aber unterscheidet einen Musikdramatiker wie Richard Strauss von einem Unterhaltungskomponisten wie Albert Ketèlbey, der in seinem 1920 komponierten Orchesterstück AUF EINEM PERSISCHEN MARKT solche Klischees geradezu genüsslich bedient. Es ist Filmmusik zu einem nicht existierenden Monumentalfilm, großes Kino für die Ohren. Ketèlbey, der 1875 geborene Sohn eines Graveurs aus Birmingham, galt als kompositorisches Wunderkind und wurde früh von Edward Elgar gefördert. Mit dreizehn Jahren erhielt er ein Stipendium für das Trinity College London. Mit sechzehn war er Organist an der Kirche St. John in Wimbledon, mit einundzwanzig musikalischer Leiter des Vaudeville Theatre. Daneben leitete er Aufnahmen für die Columbia Gramophone und komponierte Stummfilmmusik und pittoreske Orchesterstücke. Eines davon, IN A MONASTRY GARDEN, wurde 1915 einen solcher Erfolg, dass er bald als der erste englische Musikmillionär und als „Britain's greatest living composer“ gefeiert wurde. Mit dem Untergang des britischen Empire nach dem Zweiten Weltkrieg war auch der Resonanzraum seiner Musik verschwunden. Ketèlbey stand mit seinen bevorzugt exotisch angehauchten Tongemälden noch ganz in der Tradition des 19. Jahrhunderts, für das der koloniale Blick auf den nahen und fernen Osten selbstverständlich war. Im 18. Jahrhundert waren sich Abend- und Morgenland noch fremd und neugierig gegenüber gestanden. Im Gefolge der Aufklärung waren es vor allem Weise aus dem Morgenland gewesen, die für Respekt und Verständnis zwischen den Kulturen eintraten. In Lessings „Nathan, der Weise“ ist es Sultan Saladin, der Toleranz vorlebt, in Wolfgang Amadeus Mozarts ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL ist es Bassa Selim, der Milde walten lässt. Bezeichnenderweise aber bleibt ihm Musik versagt. Für türkisches Tonkolorit hingegen ist Osmin zuständig, als finstere Gegenfigur zu seinem aufgeklärten Herrn Bassa Selim. In ihm ist die triebhaft bedrohliche Seite des Orients noch nicht domestiziert ist und wird gerade darum der Lächerlichkeit eines rationaleren Zeitalters preisgegeben. Aber vor allem diese triebhaft-ekstatische Seite faszinierte das 19. Jahrhundert am Orient. Sie wurde durch bedrohlich-geheimnisvolle Frauenfiguren verkörpert wie Dalila, Salomé oder Scheherazade, jener persischen Prinzessin, die in tausendundeiner Nacht ihr Leben durch ihre Erzählkunst rettet. Und so erzählt auch die ihr gewidmete sinfonische Dichtung von Nikolai Rimskij-Korsakow in vier Sätzen farbenprächtige Episoden aus der

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Welt von TAUSENDUNDEINE NACHT. Im vierten Satz werden die bisherigen Themen noch einmal aufgegriffen und zu einem großen Finale mit Seesturm und Feier in Bagdad vereint. Rimskij-Korsakow komponierte die SCHEHERAZADE-SUITE 1888 zur Hoch-Zeit des musikalischen Orientalismus. Wie nach ihm Richard Strauss griff auch der französische Komponist und Liszt-Freund Camille Saint-Saëns in diesem Kontext zu einem biblischen Stoff, der Liebesgeschichte des hebräischen Helden Samson und der Philister-Priesterin Dalila. Sie ist eine Schwester der Salome. Wie diese nämlich den unerreichbaren Propheten Jochanaan will jene den unnahbaren Kriegshelden Samson verführen, der ihr Volk besiegt hat. Ihr geht es dabei vor allem um Rache und im Gegensatz zu ihrer Nachfolgerin Salomé hat sie Erfolg. Mit ihrer Arie Mon cœur s’ouvre à ta voix gelingt es ihr in Saint-Saëns Oper, Samson zu verführen und ihm das Geheimnis seiner unermesslichen Kraft zu entlocken, seine Haare. Als sie ihm diese im Schlaf abschneidet, erweist sie sich als echte femme fatale. Trotz solcher Qualitäten gelang es dem Komponisten nicht, sein Werk in Frankreich zur Aufführung zu bringen, so dass die Uraufführung auf Vermittlung von Franz Liszt 1877 an dessen alter Wirkungsstätte in Weimar stattfand. Seitdem gehört SAMSON ET DALILA zum Repertoire der großen Opernbühnen. Zu dieser Zeit hatte sich Giuseppe Verdis AIDA schon längst durchgesetzt. Sie gilt bis heute als Musterbeispiel für orientalischen Opernexotismus, obwohl auch Verdi nur sehr sparsam damit umgeht. Im Zentrum steht immerhin eine klassische Dreieckskonstellation der italienischen Oper, der Konflikt des ägyptischen Feldherrn Radames zwischen zwei Frauen. Er ist der Pharaonentochter Amneris versprochen, liebt aber die nubische Sklavin Aida. Als er deswegen des Verrats angeklagt wird, möchte ihn Amneris retten und beschwört ihn in L’abborita rivale vergeblich, auf Aida zu verzichten. Lieber lässt sich Radames mit Aida lebendig begraben. Das ägyptische Grabmal, in dem das geschieht, wurde zweifellos von den archäologischen Funden inspiriert, die damals Europa faszinierten. Als „Oper in ausschließlich ägyptischem Stil“ war das Werk schließlich auch vom Khediven Ismael Pascha in Auftrag gegeben worden. Der in Paris erzogene Vizekönig der osmanischen Provinz Ägypten hatte große Pläne. Er wollte Kairo nach französischem Vorbild neu gestalten und ließ 1869 deshalb eigens ein Opernhaus errichten. Anlass war die Eröffnung des Suezkanals, mit dem Verdis AIDA nur indirekt zusammenhängt, wurde sie doch erst am 24. Dezember 1871 in Kairo uraufgeführt. Dem Komponisten brachte das 150.000 Goldfrancs ein, das bis dahin höchste Honorar der Operngeschichte.

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Der Bau des Suezkanals hatte die Europäer schon seit seinem Beginn in Bann geschlagen. Vor allem der Seeweg nach Indien und China sollte durch den Kanal drastisch verkürzt werden. Damit rückten auch jene Erdteile näher, die bisher in unerreichbarer Ferne lagen. Das entfesselte 1869 die Phantasie weltweit, selbst im russischen Pawlowsk. Im dortigen prunkvollen Bahnhofgebäude konzertierte wie jeden Sommer das Wiener StraußOrchester unter der Leitung von Joseph und seinem berühmten Bruder Johann Strauß. Am 6. Juli wurde beim Benefizkonzert der Brüder Strauß zum ersten Male ein Charakterstück mit dem Titel EGYPTISCHER MARSCH vorgetragen, dessen Titelblatt Ismail Pascha als großen Förderer des Suezkanals bei einer Truppenparade vor den Pyramiden zeigt. Das Konzertstück musste sogleich wiederholt werden und erschien einige Tage später wieder auf dem Programm, diesmal unter dem Titel „Tscherkessen-Marsch“, benannt nach dem von Russland unterworfenen kaukasischen Volk, das im Zarenreich für orientalische Exotik stand. Wie austauschbar dieses Etikett war, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass die Komposition von Strauß in Wien zunächst als „Tscherkessen-Marsch“ annonciert wurde. Erst nach der feierlichen Eröffnung des Suezkanals am 16. November 1869 in Anwesenheit des Kaisers Franz Joseph setzte sich der ursprüngliche Titel wieder durch. Zum ersten Mal aufgeführt in Wien wurde der EGYPTISCHE MARSCH in einer Posse von Anton Bittner namens NACH EGYPTEN, bei der es um angebliche Vorkommnisse rund um die Kanaleröffnung ging. Die konzertante Erstaufführung durch die Strauß-Kapelle erfolgte dann am 13. März 1870 im Musikverein, wo er von Prinz Tewik Pascha, dem achtjährigen Sohn Ismail Paschas, so eifrig beklatscht wurde, dass die Wiener glaubten, Strauß habe authentische ägyptische Musik verwendet. Anders konnte man sich nicht erklären, wie sehr der EGYPTISCHE MARSCH einem echten Ägypter gefallen hatte.

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MONIKA BOHINEC | Sopran Die in Slowenien geborene Mezzosopranistin Monika Bohinec ist seit der Saison 2010/11 Mitglied des Ensembles der Wiener Staatsoper, wo sie bisher bereits unter anderem in Donizettis Roberto Devereux (Sara) Giuseppe Verdis Don Carlos (Eboli) und Nabucco (Fenena), Giacomo Puccinis Madama Butterfly (Suzuki) zu hören war und mit den führenden Dirigenten unserer Zeit zusammenarbeitet. Gastspiele führten sie zu den Salzburger Festspielen, wo sie nach der 3. Dame/Page in Peter von Winters Das Labyrinth (2012) unter Ivor Bolton im Sommer 2013 die Magdalena in der Erfolgsproduktion von Wagners Die Meistersinger von Nürnberg sang. Beide Engagements bei den Salzburger Festspielen wurden auf DVD veröffentlicht. Außerdem ist Monika Bohinec in der 2013 erschienenen Gesamtaufnahme von Wagners Der Ring des Nibelungen unter Christian Thielemann zu hören. In diesem Jahr erschien ein Mitschnitt der 2012 erfolgten Konzerttournee von Tschaikowskys Iolanta, wo sie an der Seite von Anna Netrebko die Martha sang. Monika Bohinec studierte Gesang am Mozarteum in Salzburg und an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien bei Claudia Visca, wo sie 2008 ihr Studium mit Auszeichnung abschloss. Als Studentin war sie Finalistin und Preisträgerin bei verschiedenen Wettbewerben. Ihr Operndebüt gab sie 2006 an der Slowenischen Staatsoper. In den Spielzeiten 2009/2010 und 2010/2011 war Monika Bohinec Ensemblemitglied des Nationaltheaters Mannheim. Gastengagements hatte sie an der Bayerischen Staatsoper, an der Oper Frankfurt und bei den Seefestspielen Mörbisch. Sie ist ebenfalls als Lied- und Oratorieninterpretin gefragt und gastierte dabei in namhaften Häusern wie dem Wiener Konzerthaus, dem Wiener Musikverein, der Philharmonie am Gasteig in München, der Berliner Philharmonie, der Alten Oper Frankfurt, dem Concertgebouw Amsterdam, der Salle Pleyel in Paris, der Carnegie Hall in New York, der Philharmonie in St. Petersburg und der Royal Albert Hall in London. In der Saison 2015/16 verkörpert sie die Ortrud in konzertanten Aufführungen von Wagners Lohengrin mit den Bamberger Symphonikern im Schloss Neuschwanstein, die Amneris in der Wiederaufnahme von Verdis Aida im Theater am Gärtnerplatz in München sowie die Marina in einer Neuproduktion von Mussorgskis Boris Godunow am Staatstheater Wiesbaden.

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ARTHUR SHEN | Tenor Der amerikanische Tenor Arthur Shen wurde in Pennsylvania geboren und wuchs in Walnut Creek, California auf. Er studierte an der University of California Berkeley und dem Mannes College of Music in New York City. Arthur Shen ist Preisträger des Richard F. Gold Career Grant und der Licia Albanese Puccini Foundation. Seit der Spielzeit 2007/2008 ist Arthur Shen fest am Staatstheater Braunschweig engagiert. In seiner ersten Spielzeit sang er den Herzog in Verdis Rigoletto, Rodolfo in Puccinis La Bohème, Alfredo in Verdis La Traviata und Ein Sänger in Richard Strauss‘ Rosenkavalier. In den folgenden Spielzeiten sang er Des Grieux in Puccinis Manon Lescaut, Gabriel Adorno in Verdis Simon Boccanegra, Don José in Bizets Carmen, Lensky in Tschaikowskys Eugen Onegin, Edgardo in Donizettis Lucia di Lammermoor, Kalaf in Puccinis Turandot und Rodolfo in Verdis Luisa Miller. Vor kurzem hat Arthur Shen die deutsche Uraufführung von Mascagnis Isabeau und eine neue deutsche Fassung von Fibichs Sarka in Braunschweig gesungen. Seit 2010 gastiert er in Hauptpartien an der Komischen Oper Berlin, am Staatstheater Stuttgart und an der Semperoper Dresden. In der Spielzeit 2012/2013 sang er am Staatstheater Braunschweig Radames in Verdis Aida und die Titelpartie in dessen Ernani. 2013/2014 war er als Alfredo auf dem Burgplatz, in der Titelrolle in Dominick Argentos Die Reise des Edgar Allan Poe sowie als Graf Wronsky (Anna Karenina) zu erleben. In seiner bisherigen Karriere sang er unter der Leitung von Guiliano Carella, Marco Comin, Asher Fisch, Alexander Joel, Patrick Lange, Pier Giorgio Morandi, Yannis Pouspourikas und Ivan Repusic. In verschiedenen Inszenierungen hat der Tenor mit Regisseuren wie Wolfgang Gropper, Konstanze Lauterbach, Nadja Loschky, Joel Lauwers, Matthias Schönfeldt, Walter Sutcliffe und Michael Talke gearbeitet.

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KARSTEN JANUSCHKE | Dirigent Nachdem sich Karsten Januschke als Kapellmeister der Oper Frankfurt ein umfangreiches und breit gefächertes Repertoire erarbeiten konnte, konzentriert er sich in Zukunft vermehrt auf seine Gastengagements. 2016 folgen Debüts mit dem Münchner Rundfunkorchester, dem Beethoven Orchester Bonn und der Südwest Philharmonie sowie weitere Konzerte mit der Deutschen Radio Philharmonie und den Bochumer Symphonikern. Seinem Stammhaus, der Oper Frankfurt, bleibt er in enger Zusammenarbeit verbunden und wird regelmäßig als Gastdirigent zurückkehren. Hier dirigierte er Werke aus allen Epochen, wie etwa Mozarts Le nozze di Figaro, Don Giovanni, Così fan tutte, Idomeneo oder Die Zauberflöte, Verdis La Traviata und Don Carlos, des Weiteren La Bohème, Die Fledermaus und Hänsel und Gretel bis hin zu Kompositionen der Moderne, so Aribert Reimanns Die Gespenstersonate oder Aulis Sallinens Kullervo. Im Juni 2015 übernahm er die musikalische Leitung der deutschsprachigen Erstaufführung für Die Schneekönigin von Sergej Banewitsch, die unter der Patronanz von Anna Netrebko auf die Bühne gebracht wurde und einen durchschlagenden Erfolg feierte. Im Sommer 2016 wird er die Wiederaufnahme dirigieren. Parallel zu seiner Opernkarriere folgte er Einladungen zu diversen Orchestern. Seit 2014 gab er Debüts am Pult der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, bei den Bochumer Symphonikern, am Staatstheater am Gärtnerplatz, beim Slowakischen Radio Symphonie Orchester und am Stadttheater Klagenfurt. Des Weiteren dirigierte er die Slowakische Philharmonie und war als First Assistant Conductor an der Los Angeles Opera beschäftigt. Karsten Januschke studierte in Wien Klavier und Musikwissenschaften, bevor er am Konservatorium Wien ein Dirigierstudium bei Georg Mark aufnahm, das er mit Auszeichnung abschloss. Bereits während seines Studiums arbeitete er an der Wiener Staatsoper als Solorepetitor und Dirigent von Kinderopern sowie am Theater an der Wien und später bei den Bayreuther Festspielen, wo er Dirigenten wie Christian Thielemann und Kirill Petrenko assistierte.

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ROLAND KUNZ | Moderator Der Countertenor, Keyboarder, Komponist und Rundfunkmoderator Roland Kunz wurde in Saarlouis geboren. In Saarbrücken studierte er Musikwissenschaft, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft sowie Gesang bei Matthias Heiling, Marius van Altena in Holland und Karl-Heinz Jarius in Frankfurt. Mit Philippe Herreweghe, Ton Koopman, Gustav Leonhardt und Thomas Hengelbrock verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit. Seit 1983 ist Roland Kunz Moderator und Anchorman bei SR2 KulturRadio mit eigenen Klassiksendungen wie „Musik für Junge Ohren“ und „Klassik mit Kunz“. Bundesweit beachtet (und auf 4 DVDs erhältlich) sind seine Schülerkonzerte mit der Deutschen Radio Philharmonie, bei denen er Klassik auf unterhaltsame und anschauliche Weise vermittelt. Darüber hinaus arbeitet er regelmäßig als Moderator und Autor für verschiedene ARD-Häuser. 2011 wurde er für den renommierten „Europäischen Radiopreis“ nominiert und erhielt 1995 und 2012 den Kulturpreis der Stadt und des Landkreises Saarlouis. Mit seiner ORLANDO-Band ist Roland Kunz international als Musiker bekannt – auf mittlerweile 18 CDs sind die Orlando-Songs festgehalten, u. a. mehrere vielbeachtete sinfonische Projekte und Lichtsinfonien mit Countertenor-Kollege Andreas Scholl. Das 2010 in Nürnberg uraufgeführte Oratorium DER SEELE RUH von Roland Kunz wurde mehrfach (u. a. Dresden Frauenkirche / Nürnberg St. Seebald / Speyerer Dom) aufgeführt, sein jüngster Liedzyklus „nine-and-fifty-swans“ wurde nominiert für den Preis den Deutschen Schallplattenkritik.

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DEUTSCHE RADIO PHILHARMONIE SAARBRÜCKEN KAISERSLAUTERN Die Deutsche Radio Philharmonie ist das jüngste deutsche Rundfunksinfonieorchester. Der Klangkörper entstand 2007 aus der Fusion von Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken (SR) und Rundfunkorchester Kaiserslautern (SWR). Chefdirigent ist der Brite Karel Mark Chichon. Er folgte Christoph Poppen, der die Position seit der Gründung des Orchesters 2007 innehatte. Stanislaw Skrowaczewski ist dem Orchester seit vielen Jahren als Erster Gastdirigent und nun als Ehrendirigent verbunden. Programmakzente setzt das Orchester sowohl im klassisch-romantischen Kernrepertoire wie auch an den äußeren Koordinaten des Repertoires. Unter Leitung von Chefdirigent Karel Mark Chichon entsteht zurzeit die Gesamtaufnahme des sinfonischen Werks von AntonĀn DvoĂák. Mit Spezialisten erarbeitete historisch-informierte Interpretationen der Vorklassik sind genauso Bestandteil der Orchesterarbeit wie regelmäßige Uraufführungen zeitgenössischer Musik, die Vergabe von Auftragswerken oder die „Saarbrücker Komponistenwerkstatt“, die allerjüngsten Komponisten ein Podium zur Aufführung erster Orchesterwerke bereitstellt. Der Aktionsraum der Deutschen Radio Philharmonie erstreckt sich über die Orchesterstandorte Saarbrücken und Kaiserslautern hinaus auch ins grenznahe Frankreich und Luxemburg, nach Mainz, Karlsruhe, Brüssel, Ludwigshafen und Worms. Tourneen führten in den letzten Jahren in die Schweiz, nach China, Japan und 2012 und 2014 nach Südkorea. Die Konzerte des Orchesters werden in den Hörfunkprogrammen des Saarländischen Rundfunks, des Südwestrundfunks oder über die European Broadcasting Union gesendet sowie im SR/SWR-Fernsehen und auf ARTE. Zu der umfangreichen Orchester-Diskographie gehören neben den Gesamteinspielungen der Sinfonien von Brahms, Mendelssohn, Tschaikowsky, Schumann und Gouvy mehrere mit internationalen Preisen ausgezeichnete CDs. Zuletzt wurde die CD „Französische Posaunenkonzerte“ (PercPro, Solist: Fabrice Millischer) und „Meditation“ (DG, Solistin: ElĀna Garanąa) mit dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. Die CD mit dem Pianisten Joseph Moog „Klavierkonzerte Grieg und Moszkowski“ wurde für den Grammy 2016 nominiert. Aktuell arbeitet das Orchester mit Chefdirigent Karel Mark Chichon an einer Gesamteinspielung der Sinfonien von AntonĀn DvoĂák. „Klassik macht Schule“ – ein Angebot aus Kinderkonzerten, Familienkonzerten und verschiedenen Musikvermittlungsprojekten wie z.B. 2015 der ARD Schulsinfonie „Gershwin-Experiment“ – richtet sich speziell an das junge Publikum. 14

DRP-AKTUELL Grammy-Nominierung für DRP-CD mit dem Pianisten Joseph Moog Die von dem Landauer Pianisten Joseph Moog und der DRP unter der Leitung des Dirigenten Nicholas Milton eingespielte CD mit Klavierkonzerten von Edvard Grieg und Moritz Moszkowski wurde in der Kategorie „Best Classical Instrumental Solo“ für den Grammy 2016 nominiert. Die Verleihung der Grammy Awards findet am 15. Februar in Los Angeles statt. Mit stupender Technik und einem ausgezeichneten Spürsinn für die Repertoirewahl nimmt Joseph Moog im Kreis der jungen Pianisten-Elite eine Sonderstellung ein. „Alleine wegen des Moszkowski Konzerts muss man diese CD haben“, meint der Daily Telegraph. Die CD ist bei dem Label Onyx erschienen und am DRP-Infostand im Foyer erhältlich. Wer erhält den Emmerich Smola Förderpreis 2016? Sechs junge, aber bereits an bedeutenden Opernhäusern engagierte Sängerinnen und Sänger werden sich auch in diesem Jahr wieder im Wettbewerb um den Emmerich Smola Förderpreis in der Jugendstil-Festhalle Landau präsentieren, wo das Publikum die Preisträger auswählt. Im Rahmen von „SWR Junge Opernstars“ ist das Wettbewerbskonzert am Samstag, 16. Januar ab 19 Uhr per Video-Livestream unter www.swr2.de im Internet zu verfolgen. Nur einen Tag später, am 17. Januar, stellen sich die jungen Künstler in der Reihe „Sonntags um 5“ mit ihrem Feuerwerk großer, bekannter Arien in der Fruchthalle Kaiserslautern vor. Wie immer werden die beiden Konzerte von Markus Brock moderiert, am Pult der DRP steht diesmal Marco Comin. Studiokonzert EXTRA mit Mirga Grazinyte-Tyla Nach ihrem fulminanten DRP-Debüt beim diesjährigen Klassik Open Air in Losheim präsentiert sich die junge Litauerin demnächst noch einmal mit der DRP. In einem Studiokonzert EXTRA am Samstag, 6. Februar 2016 dirigiert sie um 20 Uhr im SR-Sendesaal eine Orchestersuite aus dem Ballett Das goldene Schlüsselchen von Mieczyslaw Weinberg und die 4. Sinfonie von Peter Tschaikowsky. Zur Zeit ist Mirga Grazinyte-Tyla Musikdirektorin am Landestheater Salzburg und Assistant Conductor beim Los Angeles Philharmonic mit seinem Chefdirigenten Gustavo Dudamel. Karten zum Preis von 16 Euro (erm. 8 Euro) gibt es bei der Tourist-Info und bei allen proticket Vorverkaufsstellen.

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DIE NÄCHSTEN KONZERTE Freitag, 8. Januar 2016 | 20 Uhr | Congresshalle Saarbrücken 2. SOIRÉE Deutsche Radio Philharmonie Dirigent: Joshua Weilerstein Jennifer Koh, Violine Werke von György Ligeti, Hertbert Willi (UA) und Hector Berlioz 19.15 Uhr Konzerteinführung mit Roland Kunz | Bankettraum Congresshalle Sonntag, 17. Januar 2016 | 17 Uhr | Fruchthalle Kaiserslautern 2. „SONNTAGS UM 5“ SWR Junge Opernstars Emmerich-Smola-Förderpreis 2016 (Preisträgerkonzert) Deutsche Radio Philharmonie Dirigent: Marco Comin Andreja Zidaric, Sopran | Laura Telly Cambier, Sopran Szilvia Vörös, Mezzosopran | Lukhanyo Moyake, Tenor Ludwig Mittelhammer, Bariton | Javid Samadov, Bassbariton Moderation: Markus Brock Werke von W. A. Mozart, Leonard Bernstein, Giuseppe Verdi, Charles Gounod, Gaetano Donizetti, Giacomo Puccini, Jules Massenet, Francesco Cilea, Albert Lortzing, Gioacchino Rossini u. a. Freitag, 22. Januar 2016 | 20 Uhr | Funkhaus Halberg, Großer Sendesaal 3. STUDIOKONZERT Deutsche Radio Philharmonie Dirigent: Robert Reimer Julian Prégardien, Tenor Hans Zender: Schuberts „Winterreise“, eine Komponierte Interpretation für Tenor und kleines Orchester (1993) 18 - 19.30 Uhr | Funkhaus Halberg | Großer Sendesaal PODIUMSGESPRÄCH Aufführungspraxis und Bearbeitungsformen der „Winterreise“ Teilnehmer: Hans Zender | Julian Prégardien Thomas Seedorf (Internationale Schubert Gesellschaft) | Moderation: Nike Keisinger (SR2) Wir möchten Sie höflich darauf hinweisen, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Konzerte der DRP nicht gestattet sind! Text: Dr. Stefan Frey | Textredaktion: Dr. Beate Früh Programmredaktion: Benedikt Fohr | Herausgeber: Deutsche Radio Philharmonie

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