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January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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sinfoniekonzert

Ludwig van Beethoven Peter Eötvös Gürzenich-Orchester Köln Akiko Suwanai Violine François-Xavier Roth Dirigent

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sinfoniekonzert

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21. Feb 16, 11 Uhr, 22./23. Feb 16, 20 Uhr Kölner Philharmonie

Ludwig van Beethoven »Leonoren«-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur op. 72a  Adagio – Allegro

14’

Peter Eötvös »Seven« für Violine und Orchester  21’ (Memorial for the Columbia Astronauts) Teil l [(Kadenz mit Begleitung) Erste Kadenz (für Ehemann und McCool) Zweite Kadenz (für Anderson) Dritte Kadenz (für Clarc und Brown) Vierte Kadenz (für Chawla und Ramon)] Teil ll Pause Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 »Pastorale«  42’ Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande: Allegro ma non troppo Szene am Bach: Andante molto mosso Lustiges Zusammensein der Landleute: Allegro Gewitter, Sturm: Allegro Hirtengesang – Frohe und dankbare Gedanken nach dem Sturm: Allegretto

Gürzenich-Orchester Köln Akiko Suwanai Violine François-Xavier Roth Dirigent So 10 Uhr und Mo + Di 19 Uhr Konzerteinführung mit Holger Noltze

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Wende zum Guten Beethovens Ouvertüre »Leonore III« op. 72a Holger Noltze

Selbst Beethovens ergebener Adlatus Schindler wurde ungeduldig, als er die Chronologie der mindestens vier Ouvertüren zu »Fidelio« sortieren wollte: »Wohl könnte man an dem Meister irre werden …« Die offizielle Nummerierung jedenfalls führt in die Irre. Denn ­»Leonore I« bezeichnet keineswegs die Fassung der unglücklichen ersten Uraufführung von Beethovens einziger Oper, am 20. November 1805 im Theater an der Wien. Von ihr heißt es im Tagebuch des Augenzeugen Joseph Carl Rosenbaum: »Die Oper hat hübsche, künstliche, schwere Musick, ein langweiliges, wenig interessantes Buch, und machte kein Glück, auch war es leer.« – Leer war es auch, weil nur wenige Tage zuvor Napoleon in Wien eingezogen war; die Wiener hatten gerade andere Sorgen. Sicher ist, dass ­damals »Leonore II« erklang, die so nur genannte Nummer I aber für eine geplante Aufführung in Prag komponiert, nicht gespielt und erst postum als op. 138 veröffentlicht wurde. Zu hören sind heute in der Regel die Singspiel-Ouvertüre »Fidelio«, die Beethoven der Umarbeitung 1814 voranstellte, und »Leonore III«, die eine Art Doppelexistenz führt, einmal als eigenständiges Konzertstück –

Ludwig van Beethoven * Vermutlich 16. Dezember 1770 in Bonn (getauft am 17. Dezember 1770) † 26. März 1827 in Wien »Leonoren«-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur op. 72a Entstehungsjahr: Dezember 1805 – März 1806, im Rahmen der Umarbeitung seiner Oper »Fidelio«. Uraufführung: Am 29. März 1806 im Theater an der Wien. Vom Gürzenich-Orchester zuletzt gespielt am 11.09.2012 unter der Leitung von Markus Stenz. Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, 12 Erste Violinen, 10 Zweite Violinen, 8 Bratschen, 6 Violoncelli, 4 Kontrabässe, Solo-Trompete hinter der Bühne

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Leonore verhindert Pizarros Angriff auf Florestan. Szene aus dem 3. Akt der Oper »Fidelio« in einer Aufführung des Théâtre Lyrique in Paris um 1860 und, in einer auf Gustav Mahler zurückgehenden Aufführungs­ praxis, als symphonisches Zwischenspiel vor dem Finale der Oper. ­Entstanden war sie für die zweite Fassung von »Fidelio oder Der Triumph der ehelichen Liebe«, 1806. Das sind in der Tat unübersichtliche Verhältnisse, doch soll man, mit Schindlers Worten, nicht irre werden. »Leonore III« lässt sich als Verdichtung, ja Essenz der »Rettungsoper« verstehen, die Beethoven nach einer französischen Vorlage komponiert hatte, in welcher der zu Unrecht gefangene Freiheitsheld Florestan durch seine mutige Ehefrau aus dem dunkelsten Kerker befreit werden kann, weil diese Leonore sich als falscher »Fidelio« zur Befreiungstat hinunterwagt, aber auch, weil, als die Tat zu scheitern droht, das von einer Freiheitstrompete signalisierte Erscheinen des gerechten Ministers die Sache zum Guten wendet und die Bösen bestraft. Man hört diese Trompete auch in »Leonore III«, Takt 272, und noch einmal zwölf Takte später, am besten von jenseits der Bühne oder des Konzertpodiums, denn tatsächlich handelt es sich um ein G ­ eschehen von außerhalb, eine Deus-ex-machina-Lösung, eine ­Fügung, vielleicht auch bloß ein Zufall (ein zur rechten Zeit ein­ treffender Minister nämlich) ohne den hier nichts gut würde.

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Die theatralische Trompete, so wirksam sie das symphonische ­Geschehen unterbricht, wirft allerdings ein formales Problem auf, denn das zugrundeliegende Sonatenhauptsatz-Modell verlangt an dieser Stelle eine Reprise, die dramaturgisch keinen Sinn ergibt – denn nach dem Trompeteneingriff wendet sich ja das Geschehen und Geschick. Richard Wagner, der »Leonore III« andererseits als viel mehr als nur eine Ouvertüre, vielmehr als »das gewaltigste Drama selbst« pries, kritisierte die Unterordnung des dramatischen Sinns unter die musikalische Formlogik, die Beethoven in »Leonore III« realisierte, während »Leonore II« nach der Trompete nur eine Coda folgen ließ. Doch kann man es auch ohne solchen Widerspruch hören, umso stärker fasziniert von den gewaltigen Energieballungen und –entladungen, die Beethoven hier zum ­triumphalen Finale loslässt: Das rockt! Wundersam aber beginnt es, nach einem heftigen Initialschlag, mit einem erhabenen und mysteriösen unisono-Abstieg von Holzbläsern und Streichern, dann Fagott-Seufzern, bevor Klarinetten und Fagotte Florestans »In des Lebens Frühlingstagen« zitieren, ein Licht in der Finsternis.

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Requiem für sieben Astronauten Peter Eötvos’ Violinkonzert »Seven«

Es war eine der großen Katastrophen der bemannten Raumfahrt: Am 1. Februar 2003 brach der amerikanische Space Shuttle ­»Columbia« beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander. Zwei Wochen waren die Astronauten auf ihrer Forschungsmission unterwegs gewesen. Der 28. Flug der Columbia sollte ihr letzter sein. Um 13.59 Uhr war der Funkkontakt abgebrochen. Als Ursache wurde später ein Loch an der Vorderkante des linken Flügels ermittelt. Sieben Astronauten, fünf Männer, zwei Frauen, kamen zu Tode. Für Peter Eötvös war die Explosion eine Katastrophe am Fernsehschirm, die ihn unmittelbar bewegte. »Vor allem das Fernsehbild ­eines leeren Astronautenhelmes, der unversehrt inmitten zahlloser Trümmerstücke auf die Erde gestürzt war, versinnbildlichte für mich die Tragik dieses Unglückes, bei dem sieben Menschen kurz vor der Rückkehr der Raumfähre auf die Erde ihr Leben verloren.« Man darf sich den 1944 in Transsylvanien geborenen Peter Eötvös wohl als einen musikalischen Sterngucker vorstellen, fasziniert von dem, was über und fern von uns vor sich geht in unendlichen Weiten. Als gerade Siebzehnjähriger hatte er ein Klavierstück unter dem Titel »Kosmos« komponiert, unter dem Eindruck des Ereig­ nisses, dass zum ersten Mal ein Mensch im Weltraum gewesen war, Juri Gargarin. – »Seven«, das Violinkonzert für die sieben toten ­Astronauten der Columbia, ist ein Gegenstück, ein Blick auf die ­andere, eben tragische Seite der Sehnsucht, weiter hinaus zu kommen, den Raum jenseits des Blauen Planeten zu erkunden. Dabei hat das 2007 von Pierre Boulez uraufgeführte Werk wenig vom ­Pathos einer Heldentafel für die Opfer des Fortschritts. Eötvös wählt den ganz anderen, eher leisen Weg. Es geht nicht um große kollektive Symbole, sondern um den Einzelnen. Dafür findet der Komponist eine ungewöhnliche Form. Das knapp über 20-minütige Werk besteht aus zwei Teilen, der erste wiederum aus vier deutlich unterscheidbaren Kadenzen, die je einem oder zwei der Astronauten namentlich gewidmet sind. Es beginnt mit einer Evokation der Solovioline in höchster Lage, ­eine Engelsstimme für William McCool und Rick Husband, den Kommandanten, das Ganze gerade einmal 90 Sekunden. Die ersten Takte

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Rauchsäule des auseinandergebrochenen Space-Shuttles »Columbia« beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre

stehen in einem 7/4-Takt, und die Solostimme eingeschlossen sind sieben Violinen zu hören, sie sollen im Raum verteilt postiert werden, und es ist schwer, dabei nicht an die sieben Toten im All oder der Atmosphäreschicht zu denken. – Eötvös’ Musik leuchtet immer ein; in diesem ersten Violinkonzert aber erscheint sie von besonderer Stimmigkeit, und sie »spricht« durch das Soloinstrument überaus direkt. Neben dem kleinen Streicherapparat und ­Bläsern trägt vor allem ein reiches Percussions-Instrumentarium zur eigenartig fragil-gläsernen Klanglichkeit von »Seven« bei, eine bisweilen schmerzhaft schöne Sphärenmusik, mit vielfachen glissando- und flautando-Effekten, ein fremdartiger Nicht-von-dieserWelt-Klangraum, umso einsamer am Ende. Subtil, aphoristisch die zweite Kadenz, dem »Nutzlastkomman­ danten« Anderson gewidmet; diesmal ohne Streicher, eine konzentrierte Verknotung von Holzbläsern, Percussions und Harfe mit der Solostimme. Sie treibt Kadenz Nummer 3 voran, mit feinen Echomomenten. Nach fünf Minuten dann die längste, vierte Kadenz, ­zunächst als Ruhepunkt. Teil eins endet mit einem bedrohlich ­tremolierendem Aufgang des gesamten Apparats (wieder ein

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­ ingeschobener 7/8-Takt), dann ein lakonisch pizzicato hingetropfter e Schlusspunkt der Geige. Teil zwei bringt nach einer wieder von der Violine dominierten ­Introduktion eine Art Maschinenmusik, kurz stampfend, dann ­chaotisierend, stellenweise tatsächlich wie eine Musik zu einem Weltraumfilm, mit Kometenflug. Glissandofiguren beschreiben ­Flugbahnen des Fallens. Aus der Violinstimme erwächst nun eine Meditation über das Vorige. Die »Maschinenmusik« kehrt zurück und treibt das Solo in verzweifelte Aktivität. Dann öffnet sich eine neue Sphäre, schließlich gehen Altflöte und Violine das letzte Stück zusammen, die Geige mit wie jenseitigen flautando-Klängen, eine Art perpetuum mobile-Figur in Septolen, die sich am Ende in ihre Bestandteile auflöst. »Dem Andenken eines Engels«, hatte Alban Berg sein spätes ­V iolinkonzert genannt, geschrieben 1935 als Reaktion der ­Erschütterung über den Tod der 18-jährigen Manon Gropius. Vielleicht ­eignet sich die Form des Violinkonzerts besonders, dem ­Andenken eine Stimme zu geben. Eötvös’ »Seven« schließt hier an, ein extraterrestrisches Requiem für sieben Astronauten.

Peter Eötvös * 02. Januar 1944 in Székelyudvarhely (ehemals Ungarn, heute zu Rumänien gehörend) »Seven« für Violine und Orchester (Memorial for the Columbia Astronauts) Entstehungsjahr: 2006, revidiert 2007 Uraufführung: Am 6. September 2007 in Luzern mit der Solistin Akiko Suwanai unter der Leitung von Pierre Boulez. Erstmalige Aufführung durch das Gürzenich-Orchester. Besetzung Solo-Violine, 3 Flöten (1. auch Alt-Flöte. 2./3. auch Piccolo), 3 Oboen, 4 Klarinetten (3. = Bass-Klarinette), 1 Bariton-Saxophon (auch Alt-Saxophon), 3 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen, 1 Tuba, 4 Percussionisten (Glockenspiel, Crotales, Gongs, Röhren [Amboss], Röhrenglocken, verschiedene Becken, Tamtam, Triangel, Sprungfeder, Sistrum, Vibraphon), 1 E-Gitarre (auch Bass-Gitarre), 1 Harfe, 1 Keyboard (Sampler), 6 Violinen, 5 Bratschen, 5 Violoncelli, 4 Kontrabässe

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Peter Eötvös über sein Werk »Seven« Die Columbia-Katastrophe am 1. Februar 2003 war ein dramatisches Ereignis, das mich außerordentlich berührt hat. Vor allem das Fernsehbild eines leeren Astronautenhelmes, der unversehrt inmitten zahlloser Trümmerstücke auf die Erde gestürzt war, versinnbildlichte für mich die Tragik dieses Unglückes, bei dem sieben Menschen kurz vor der Rückkehr der Raumfähre auf die Erde ihr Leben verloren. Seit langem schon dachte ich darüber nach, ein Violinkonzert zu schreiben. Vor dem Hintergrund der tragischen Ereignisse um die 28. Space Shuttle Mission griff ich diese Idee wieder auf; das Violinkonzert als musikalischer Dialog zwischen Solist und Orchester schien mir besonders geeignet, der Erinnerung an die verunglückten Astronauten musikalische Form zu geben. Alle sieben Astronauten erhielten eine persönliche Widmungskadenz. Auch die Darstellung ihrer Persönlichkeiten spiegelt sich in der Komposition wider, so zum Beispiel durch Anklänge der musikalischen Kulturen von Kalpana Chawla, der in ­Indien geborenen amerikanischen Astronautin, und von Ilan Ramon, dem ersten Israeli im Weltall. Die Zahl 7 bestimmt die musikalische und rhythmische Gestaltung des Werkes und beschreibt gleichzeitig das Grundprinzip der Komposition: 49 Musiker sind in 7 Gruppen aufgeteilt, neben der Sologeige gibt es 6 weitere Violinen, die im Saal verteilt sind. Sie sind wie sieben Satelliten oder Seelen, die klingend im Raum schweben. Das Violinkonzert Seven ist ein sehr persönlicher Monolog und der musikalische Ausdruck meines Mitgefühls für die sieben Astronauten, die ihr Leben für die Erforschung des Alls und damit für die Erfüllung eines Menschheitstraums ließen. Peter Eötvös © Abdruck mit freundlicher Genehmigung von SCHOTT MUSIC, Mainz

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Peter Eötvös wurde 1944 in Székelyudvarhely geboren, das gehörte seinerzeit zu Ungarn und heute zu Rumänien. Mit 14 ging er zu ­Zoltán Kodály an die Musikakademie Budapest, mit 22 ermöglichte ihm ein Stipendium die Fortsetzung seiner Studien in Deutschland, an der Kölner Musikhochschule, damals ein Zentrum der internationalen Avantgarde. Er erwarb ein Diplom als Dirigent und tat sich bald als Pianist und Schlagwerker mit dem Ensemble von Karlheinz Stockhausen zusammen. Von 1971 bis 1979 war er Mitarbeiter am Studio für Elektronische Musik des WDR. Als auf Betreiben von Pierre Boulez 1978 das Pariser IRCAM eröffnet wurde, ein Forschungslabor für zeitgenössische Musik, engagierte man Peter ­Eötvös für das Eröffnungskonzert mit dem »Ensemble Intercontem­ porain«. Eötvös machte seine Sache so gut, dass man ihm sogleich die Leitung übertrug. In zwölf Jahren glücklicher Zusammenarbeit hob man gemeinsam so wichtige Werke wie Harrison Birtwistles »Earth Dances« oder Helmut Lachenmanns »Mouvement – Vor der ­Erstarrung« aus der Taufe – über 200 Stücke insgesamt. Die zahl­ reichen eigenen Orchesterkompositionen von Eötvös wurden und werden von legendären Ensembles wie den Berliner Philharmonikern, dem WDR Sinfonieorchester oder dem Los Angeles Philharmonic aus der Taufe gehoben, und auch auf der Opernbühne sind seine Stücke oft zu sehen. Den Durchbruch brachte 1998 an der Opéra de Lyon »Trois sœurs« nach Anton Tschechows Schauspiel »Drei Schwestern« – das Libretto stammte von Claus C. Henneberg, einst Dramaturg beim Gürzenich-Orchester Köln und an der hiesigen Oper. Als Dirigent steht Eötvös regelmäßig vor Orchestern wie den Wiener Philharmonikern oder dem BBC Symphony Orchestra; als Komponist gehört er sicher zu den am meisten aufgeführten seiner Generation. Köln bleibt er weiterhin eng verbunden. An der hiesigen Musikhochschule hatte er eine Professur inne, die Kölner Philharmonie widmete ihm unlängst eine Reihe von Porträt-Konzerten.

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Widerhall eines Widerhalls Beethovens Sechste

Die Überschriften waren ihm wichtig. Er änderte und verbesserte, er wollte richtig verstanden werden. »Angenehme, heitere Empfindungen, welche bei der Ankunft auf dem Lande im Menschen ­erwachen«, heißt es zum ersten Satz, und wir sollen genau lesen. »Auf dem Lande« ankommen kann nur, wer nicht schon dort war, ein Städter etwa, wie Beethoven es war, den es aus Wien in die Natur der Vororte zog. Auf ein Notenblatt kritzelte er 1815 in spürbarer, atemloser Ergriffenheit: »Allmächtiger / im walde / ich bin selig / glücklich im / Wald jeder / Baum spricht / durch dich / o Gott welche / Herrlichkeit« und so noch bewegt weiter. Die Schöpfung spricht und durch sie der Schöpfer, aber sie erscheint auch als ein Gegenüber, als das Andere einer entfremdeten Existenz. Jeder Versuch, die Wunder der Sechsten zu verstehen, muss sich mit der Frage auseinandersetzen, welches Verhältnis hier die

Ludwig van Beethoven * Vermutlich 16. Dezember 1770 in Bonn (getauft am 17. Dezember 1770) † 26. März 1827 in Wien Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 »Pastorale« Entstehungsjahr: Erste Skizzen im Sommer 1807, Komposition von März bis August 1808, dem österreichischen Fürst und ­Mäzen Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz und dem russischen Grafen Andreas von Rasumowsky gewidmet. Uraufführung: Am 22. Dezember 1808 im Theater an der Wien unter der Leitung von Ludwig van Beethoven. Vom GürzenichOrchester zuletzt gespielt am 31. Mai 2011 unter der Leitung von Markus Stenz. Besetzung 2 Flöten, 1 Piccoloflöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen, Pauken, 12 Erste Violinen, 10 Zweite Violinen, 8 Bratschen, 6 Violoncelli, 4 Kontrabässe

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Autograph der »Pastorale«, Beginn des ersten Satzes

symphonische Musik mit dem Thema »Natur« eingeht. Ob also, gleich beim unerhörten Beginn, Natur selbst zum Klingen gebracht werde. Man lese genau. Es ist eben weder »die« Natur, noch eine bestimmte Gegend – wenn die Violinen zu Beginn, über einem rustikalen Bordunbass, wie beiläufig einsetzen, dann als symphonischer Widerhall jenes Widerhalls, den eine Ankunft auf dem Lande in ­dafür empfänglichen Menschen auslöst: angenehme, heitere Empfindungen eben. Die Sechste beginnt, wie schon die fünfte Symphonie, mit einem Motto, und doch denkbar anders. Was dort, im weltberühmten »Klopfmotiv«, als Energieballung schockhaft erscheint, ist in der »Pastorale« ein freundlich luftiges, leichtes Etwas. »Fast, als pfiffe es einer vor sich hin«, so hört es Peter Gülke, und tatsächlich gibt es ein serbisches oder kroatisches Volkslied, das so ähnlich geht. So hatte noch keine Symphonie je angefangen, nämlich weder mit fanfarenhaftem Zuhörbefehl, noch als Überwältigungsgeste, noch

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als Spannungsspiel einer »langsamen Einleitung«. Es geht einfach los, und wenn nun, nach einer Fermate, erst der Streichersatz dichter wird, zuerst Hörner, Fagotte, Oboen und schließlich Flöten ins Spiel kommen, dann wirkt das wie eine sanfte Einladung, die Ohren zu spitzen für die schiere sinnliche Qualität dieser Klangsensationen, zugleich für das zu sensibilisieren, was hier erzählt wird. Aus dem Motto leitet Beethoven eine schlichte Repetitions­ figur ab, überhaupt spielen Wiederholungen hier eine wichtige ­Rolle. So unablässig wird in dieser Sechsten wiederholt, dass ein naseweiser früher Rezensent nach der Uraufführung Weihnachten 1808 sich schon aufgerufen fühlte, Kürzungsvorschläge anzubringen. Darüber können Beethovenhörer von heute milde lächeln, ­dabei hatte der Mann wohl nur die Konzentrations- und Verdichtungserrungenschaften der vorigen Symphonien zum Maßstab ­genommen. Beethoven aber wiederholt sich in seinen neun ­Bei­trägen zur Gattung nicht, jede einzelne erfindet sich neu, und die Sechste ist in der Tat mit anderen Ohren zu hören als die fünf davor und die drei danach. Dazu gehört, vor allem, Beethovens dem Ganzen vorangestellte Gebrauchsanweisung ernst zu nehmen: »mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei«. Es ist eben, auch wenn im zweiten Satz das Murmeln eines Baches deutlich zu vernehmen zu sein scheint, wenn das Intermezzo des vierten eine der spektakulärsten je ­komponierten Sturm-Musiken bringt (ohne die nicht nur Wagners orchestrale Stürme im »Fliegenden Holländer« kaum denkbar ­wären, man achte auf das Windpfeifen der Pikkoloflöte!) – es ist eben keine »Programmmusik«. »Jede Mahlerei nachdem sie in der Instrumentalmusik zu weit getrieben verliert –«, so Beethoven selbst. Natur und Landleben sind das Thema, nicht aber der Inhalt, es ist eine »Erinnerung an das Landleben«, der erinnernde Blick ­allerdings geht auf etwas schon Verlorenes. Darin unterscheidet sich Beethovens Perspektive nicht grundsätzlich von unserer, noch wenn man glaubt, in seiner »Pastorale« die Stimmen der Natur selbst hören zu können. Aber widerspricht der Komponist seinem Konzept nicht, wenn am Ende des zweiten Andante molto mosso, der »Szene am Bach« wie unvorbereitet eine Nachtigallen-Flöte, ­eine Wachtel-Oboe und ein Klarinetten-Kuckuck auf der Hörbühne erscheinen, ein doch recht naturecht abgemaltes Vogeltrio? – Man kann das als Bruch in der Logik hören, als Spielerei, als Moment, in dem die Natur einmal »selbst« spricht; man kann sie, wie Ravel oder Adorno, als Vogelstimmenautomaten hören – oder wieder ­anders, als Traumvögel.

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Wo es um Natur geht, sei es um eine fühlbar äußere oder auch ­eine gefühlte innere, erscheint die Prozessdynamik der thematischen »Arbeit«, die namentlich die Symphonien Nummer 3 und 5 bestimmt, sanft aus den Angeln gehoben. Hier wird einmal nicht gearbeitet, allenfalls zwanglos in den vielfachen Veränderungen im Material selbst. »Der Zuhörer erlebt einen Raum, der sich im Gang durch die Zeit ständig verändert darstellt, aber doch immer derselbe Raum bleibt, der freilich durch seine Veränderungen eine Weitung ins Universale erfährt« (Dieter Rexroth). Auf welche Gedanken bringt uns Beethovens Sechste? Vielleicht, neben der Schönheit der empfundenen Natur, auch darauf, wie schön es wäre, den Menschen heiter, ja »lustig« in diese Natur hinein­ zudenken (dritter Satz: »Lustiges Zusammensein der Landleute«, mit einem freundlichen Blick auf bodenständiges Musik­machen). Der letzte Satz ist überschrieben »Hirtengesang. W ­ ohltätige, mit Dank verbundene Gefühle nach dem Sturm«. ­Klarinetten und ­Hörner imitieren ein Alphorn, bald wird ein erha­benes Friedensbild hörbar, wie ein Versprechen auf das, was nach den Stürmen – ­denen der Natur, der Welt, des Lebens – sein könnte. Wir brauchen das gelegentlich, solche Musik.

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Akiko Suwanai, die von The Times für ihr »nobles Spiel mit straffer, rigoroser Rhythmik« hoch gelobt wurde, ist die bisher jüngste Preisträgerin des Internationalen Tschaikowski-Wettbewerbs. In der letzten Zeit trat sie u. a. mit dem BBC Philharmonic, dem Philharmo­nischen ­Orchester Oslo und dem Vancouver Symphony Orchestra auf und war mit dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia auf Tournee. Dabei arbeitete sie u. a. mit Dirigenten wie Vassily Petrenko, Yannick Nézet-Séguin und Paavo Järvi zusammen. Zu den Höhepunkten der Spielzeit 2015/16 gehören u. a. Auftritte mit dem Philharmonia Orchestra, dem Philadelphia Orchestra und den Bamberger Symphonikern. Mit den St. Petersburger Philharmonikern begibt sich Akiko Suwanai auf Japan-Tournee; mit dem NHK Symphony Orchestra auf China-Tournee. 2012 gründete sie das internationale Musikfestival NIPPON und ist seitdem auch künstlerische Leiterin. Im Rahmen des Festivals spielte sie 2014 u. a. die Uraufführung von Karol Beffas ­Violinkonzert mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. ­Suwanais breites Repertoire reicht von Bach bis hin zu zeitgenössischen Komponisten. Beim Lucerne Festival 2007 war sie Solistin der Erstaufführung von Peter Eötvös’ Violinkonzert Seven mit dem Festival Academy Orchestra u ­ nter der Leitung von Pierre Boulez. Ihre Diskographie umfasst u. a. die Violinkonzerte von Bach, Mendelssohn Bartholdy und Tschaikowsky. Ihre jüngste CD mit dem Titel Emotion ist ein ­Rezital-Album mit dem Pianisten Itamar Golan. Akiko Suwanai spielt auf einer Stradivari-Violine von 1714 mit dem Namen »Der Delphin«. Sie befand sich zuvor im Besitz von Jascha Heifetz und ist eine ­Leihgabe der Nippon Music Foundation. Beim GürzenichOrchester Köln war Akiko Suwanai zuletzt am 5. April 2011 mit dem ersten Violinkonzert von Sergej Prokofjew zu Gast.

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François-Xavier Roth

François-Xavier Roth, geboren 1971 in Paris, studierte Querflöte und begann neben seiner Tätigkeit im Orchester der Opéra national de Paris ein Dirigierstudium bei János Fürst und Jorma Panula. 2000 gewann er den renommierten Donatella-Flick-Dirigierwettbewerb und wurde Assistant Conductor beim London Symphony Orchestra, wo er u. a. mit Pierre Boulez, John Eliot Gardiner und Colin Davis zusammenarbeitete. Sein Repertoire reicht von der Musik des 17. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken und umfasst alle Genres: sinfonische Musik, Oper und Kammermusik. Im Jahr 2003 gründete er das innovative Orchester Les Siècles, das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten musiziert, je nach Werk und oftmals im Wechsel während des gleichen Konzertes. Seit 2011 ist François-Xavier Roth Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Seit dem 1. September 2015 ist er Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Als Gastdirigent leitet er weltweit führende Orchester, darunter das Ensemble Intercontemporain, das London Symphony Orchestra, das BBC Symphony Orchestra, das Boston Symphony Orchestra, das Royal Concertgebouw Orkest, das Bayerische Staatsorchester, die Bamberger Symphoniker, das NHK Symphony ­Orchestra und unlängst mit großem Erfolg die Berliner Philharmoniker. Ebenso präsent wie im Konzertsaal ist Roth in der Opernszene. In Köln eröffnete er die laufenden Saison mit Berlioz’ »Benvenuto Cellini«. Er dirigierte u. a. »Mignon«, »Les Brigands« von Jacques Offenbach und an der Opéra Comique in Paris Léo Delibes’ »Lakmé«. 2015 führte er Richard Wagners »Der fliegende Holländer« mit Les Siècles in Caen und Luxemburg auf. Seine zahlreichen CD-Einspielungen, u. a. mit Les Siècles (mit dem er unlängst den Preis der Deutschen Schallplattenkritik für Strawinskys Ballettmusiken erhielt), dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre Philarmonique de Radio France und dem SWR Sinfonieorchester genießen hohe Wertschätzung. Nicht nur beim SWR gehören Kinder- und Mitmachkonzerte zu den festen Bestand­ teilen seiner Arbeit. François-Xavier Roth leitet das wegweisende LSO Panufnik Young Composer Scheme und gründete gemeinsam mit dem Festival Berlioz und Les Siècles die Orchesterakademie Jeune Orchestre Européen Hector Berlioz, die über eine eigene Sammlung historischer Instrumente verfügt. Für das französische Fernsehen ­konzipierte er mit Les Siècles die Serie Presto, die während ihrer ­dreijährigen Laufzeit wöchentlich ein Publikum von durchschnittlich drei Millionen Zuschauern erreichte.

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orchesteraktuell

ICMA kürt »Jolanthe« zur Opernaufnahme des Jahres Wir freuen uns über eine ganz besondere Auszeichnung: Die Jury der »International Classical Music Awards« (ICMA) hat unsere Einspielung von Piotr Iljitsch Tschaikowskys Operneinakter »Jolanthe«, eine Koproduktion von Gürzenich-Orchester und Oper Köln unter Dmitrij Kitajenko, zur Opernaufnahme des Jahres gekürt. In der Endrunde der Entscheidung setzte sich die Aufnahme des Labels OehmsClassics gegen Mozarts »Entführung aus dem Serail« unter René Jacobs und Verdis »Aida« ­unter Antonio Pappano durch. Die Einspielung der »Jolanthe« fand im Oktober 2014 statt und reiht sich ergänzend in den bereits als Referenzaufnahme gehandelten Tschaikowsky-Zyklus des Gürzenich-Orchesters ein. Auch das britische »Gramophone Magazine« hatte »Jolanthe« ­ausgezeichnet. Die Aufnahme wurde zur »Editor’s Choice Recording« gekürt, die Redaktion hob vor allem die exzellente Besetzung unter anderem mit der jungen russischen Sopranistin Oleysa Golovneva als Jolanthe, Alexander Vinogradov in der Rolle ihres Vaters König René und das klanggewaltige Orchester hervor. Piotr Iljitsch Tschaikowsky Jolanthe Olesya Golovneva, Alexander Vinogradov, Andrei Bondarenko, Dmytro Popov, Vladislav Sulimsky, John Heuzenroeder, Marc-Olivier Oetterli, Dalia Schaechter, Justyna Samborska, Marta Wryk Chor der Oper Köln Gürzenich-Orchester Köln Dmitrij Kitajenko Oehms Classics OC963

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»Éphémère« – Eine neue CD von ­V incent Royer Viele Musikerinnen und Musiker des Gürzenich-Orchesters erkunden ein weites musikalisches Terrain. ­Vincent Royer, Bratschist im GürzenichOrchester, widmet sich vor allem der Neuen Musik, als Interpret wie Komponist. Im September 2015 erschien seine neue CD »Éphémère« ­(Vergänglichkeit), als Ergebnis der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Luc und Brunhild Ferrari. 2001 lernte Vincent Royer das Ehepaar auf einem Festival für Neue Musik in Chicago kennen. Namensgeber der CD ist das Stück »Èphémère« für Tonband (und beliebige Instrumente) von Luc Ferrari aus dem Jahr 1974, das 2012 von seiner Frau revidiert wurde. Im Rahmen des Traumzeit Festivals Duisburg entwickelte Vincent Royer sein eigenes Werk »Pour que le vent soit propice« (Dass der Wind günstig weht), in dem er auch Fragmente aus Luc Ferraris Stück »Ce qu’a vu le Cers« integrierte. Das Album erzählt Geschichten von Wind, Meer und einem Dorffest in Südfrankreich und nimmt den Hörer mit auf eine poetische Reise, die über Freiheit und Vergänglichkeit ­erzählt. Spontane Kompositionen und die Möglichkeit im Energiefeld Klang, Neues zu entdecken wie auch zu schaffen, faszinieren Vincent Royer an Neuer Musik Éphémère. Luc et Brunhild Ferrari & Vincent Royer I. Luc Ferrari »Éphémère« (1974, revisé par Brunhild Ferrari 2012) ­(Vergänglichkeit) pour alto et bande II. Brunhild Ferrari »le piano englouti« (2012) (Das versunkene Klavier) pour alto et bande III. Vincent Royer »Pour que la nuit soit propice« (2011) (Dass der Wind günstig weht) avec emprunt d’un extrait de »Ce qu’a vu le Cers« (1978) de Luc Ferrari pour alto, voix et petits instruments de percussion Mode Records 285

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orchesteraktuell

Konzerttermine 2016 / 2017 Um Ihnen Ihre Terminplanung zu erleichtern, veröffentlichen wir vorab die Konzerttermine für die kommende Saison 2016 / 2017. Die neue Saisonbroschüre mit den kompletten Konzertprogrammen erscheint im April 2016. Festkonzert Sinfoniekonzert 01 Sinfoniekonzert 02 Sinfoniekonzert 03 Benefizkonzert Sinfoniekonzert 04 Neujahrskonzert Sinfoniekonzert 05 Sinfoniekonzert 06 Sinfoniekonzert 07 Sinfoniekonzert 08 Bachpassion Sinfoniekonzert 09 Sinfoniekonzert 10 Sinfoniekonzert 11 Sinfoniekonzert 12

11. Sep 2016 09./10./11. Okt 2016 06./07./08. Nov 2016 20./21./22. Nov 2016 27. Nov 2016 11./12./13. Dez 2016 08. Jan 2017 22./23./24. Jan 2017 05./06./07. Feb 2017 12./13./14. Mär 2017 26./27./28. Mär 2017 14. Apr 2017 07./08./09. Mai 2017 28./29./30. Mai 2017 18./19./20. Jun 2017 09./10./11. Jul 2017

Kammerkonzerte auf dem Podium der Philharmonie jeweils Samstags um 15 Uhr

Kammerkonzerte in der Kölner Flora jeweils Sonntags um 11 Uhr

Kammerkonzert Kammerkonzert Kammerkonzert Kammerkonzert Kammerkonzert Kammerkonzert

Florakonzert 01 04. Dez 16 Florakonzert 02 05. Mär 17 Florakonzert 03 21. Mai 17

01 02 03 04 05 06

01. 12. 28. 01. 10. 01.

Okt 16 Nov 16 Jan 17 Apr 17 Jun 17 Jul 17

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orchesterbesetzung

I. VIOLINEN Ursula Maria Berg, Jordan Ofiesh, Alvaro Palmen, Dylan Naylor, Chieko Yoshioka-Sallmon, Rose Kaufmann, Adelheid NeumayerGoosses, Wolfgang Richter, Judith Ruthenberg, Petra Hiemeyer, Anna Kipriyanova, Nazeli Arsenyan II. VIOLINEN Sergey Khvorostukhin, Christoph Rombusch, Marek ­Malinowski, Friederike Zumach, Elizabeth Macintosh, Sigrid HegersSchwamm, Joanna Becker, Hae-Jin Lee, Katharina Jäckle, Carola Nasdala* BRATSCHEN Stefanie Dumrese*, Dash Nesbitt*, Martina Horejsi-Kiefer, Bruno Toebrock, Vincent Royer, Annegret Klingel, Antje Kaufmann, Ina Bichescu

KLARINETTEN Blaž Šparovec, Ekkehardt Feldmann, Tino Plener, Thomas Adamsky SAXOPHON Koryun Asatryan* FAGOTTE Thomas Jedamzik, Luise Wiedemann, Klaus Lohrer HÖRNER Egon Hellrung, Markus Wittgens, Gerhard Reuber, Lisa Rogers*, Jens Kreuter TROMPETEN Simon de Klein, ­Matthias Jüttendonk, Matthias Kiefer POSAUNEN Aaron Außenhofer-Stilz, Karlheinz Gottfried, Christoph Schwarz TUBA Karl-Heinz Glöckner, PAUKEN Carsten Steinbach

VIOLONCELLI Bonian Tian, Joachim Griesheimer, Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes Nauber, Klaus-Christoph Kellner, Georg Heimbach KONTRABÄSSE Stanislav Anischenko*, Henning Rasche, Konstantin Krell, Wolfgang Sallmon

SCHLAGZEUG Alexander Schubert, Christoph Baumgartner, Bernd Schmelzer, Ulli Vogtmann KEYBOARD Paolo Alvarez GITARRE Christian Kiefer

HARFEN Saskia Kwast FLÖTEN Freerk Zeijl, André Sebald, Irmtraud Rattay-Kasper OBOEN Tom Owen, Ikuko Yamamoto, Silva Miguel

* Gast Stand: 11. Februar 2016

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vorschau

city life Freitag, 26. Feb 16, 21 Uhr Samstag, 27. Feb 16, 21 Uhr Wassermannhalle Girlitzweg 30 50829 Köln

Ein Abend für Kammerorchester und digitale Elektroniker Pierre Charvet »And death« für Viola und Elektronik John Adams Chamber Symphony, 3. Satz »Roadrunner« György Ligeti Kammerkonzert, 1. Satz Edgar Varèse »Octandre« Steve Reich »City Life« sowie Werke von Gregor Schwellenbach (Laptop, Tasteninstrumente) Marcus Schmickler (Computer) Wolfgang Voigt (Laptop, Synthesizer)

Gürzenich-Orchester Köln und KOMPAKT in Kooperation

Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent

Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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vorschau

kammerkonzert 04 Samstag, 05. Mär 16, 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 14 Uhr mit Peter Tonger

Tielman Susato Ausgewählte Tänze aus: »danserye« (1551) arrangiert für acht Barockposaunen Giovanni Gabrieli »Sonata pian’ e forte« für acht Instrumentalstimmen Johann Sebastian Bach »Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ« BWV 639, Arrangement u. zusätzliche Stimmen für tiefes Blech: Markus Lenzing Johannes Brahms »Warum ist das Licht gegeben« op. 74, 1 aus: Zwei Motetten op. 74 für gemischten Chor a capella, Arrangement: Jan Böhme Frigyes Hidas Tubaquartett Alexander Reuber »Gilgamesch« für vier Posaunen Uraufführung. Ein Auftragswerk des Quadriga-Posaunenquartetts Derek Bourgeois Scherzo funèbre op. 86 für acht Posaunen

Aaron Außenhofer-Stilz, Carsten Luz Posaune, Markus Lenzing Posaune, Bass­trompete, Karlheinz Gottfried, Jan Böhme ­Posaune, ­Euphonium, KarlHeinz Glöckner, Stefan Kühndorf Tuba Gäste: Martin Zuckschwerdt, Brandt Attema, Holger Pfeuffer Posaune

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sinfoniekonzert 08 Sonntag, 13. Mär 16, 11 Uhr Montag, 14. Mär 16, 20 Uhr Dienstag, 15. Mär 16, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr

Frederick Delius »Walk to the Paradise Garden« aus »A Village Romeo and Juliet« Edward Elgar Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85 Richard Strauss Suite aus »Die Frau ohne Schatten« – Oper in drei Akten op. 65 TrV 234 Richard Strauss »Salomes Tanz« aus »Salome« – Oper in einem Akt op. 54 TrV 215 Truls Mørk Violoncello Gürzenich-Orchester Köln James Gaffigan Dirigent

Holger Noltze, 1960 in Essen geboren, ist Professor für Musik und Medien an der TU Dortmund und als Musikjournalist und Literaturkritiker u. a. für Zeitungen und Rundfunkanstalten tätig. Ab 1990 war er Redakteur und Moderator verschiedener Kulturprogramme im WDR Radio. Im WDR-Fernsehen ­2001–2015 Gastgeber der sonntäglichen Gesprächsrunde West.art Talk. 2000-2005 war er Ressort­leiter für Aktuelle Kultur beim Deutschlandfunk; 2005 Berufung an das Institut für Musik und Musik­wissen­ schaft der TU Dortmund als Leiter des Studiengangs Musikjournalismus. 2010: »Die Leichtigkeitslüge. Über Medien und Komplexität«. 2013: »Liebestod. Wagner, Verdi, Wir.« (»Buch des Jahres« der Zeitschrift Opernwelt). Seit 2013 Sprecher des Rats für Kulturelle Bildung. IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Johannes Wunderlich (verantwortlich), Ben Duven Textnachweis Der Text von Holger Noltze ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Bildnachweis Titel: Tamihito Yoshida, S. 12: Marco Borggreve, S. 15: Beethoven-Haus Bonn, S. 18: Takaki Kumada, S. 20: Matthias Baus Gestaltung, Satz parole ­gesellschaft für kommunika­tion mbH Druck Schloemer + Partner GmbH Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht ­gestattet sind. Euro 2,-

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Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und der Concert-Gesellschaft Köln e.V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung.

Ehrenmitglieder des Kuratoriums Jürgen Roters I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D. Dr. h. c. Fritz Schramma I Oberbürgermeister der Stadt Köln a. D.

Vorstandsvorsitzender der Concert-Gesellschaft Köln e.V. Olaf Wegner

Kuratoren Bechtle GmbH I IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Partnerschaft mbB I Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG I Henning Matthiesen Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH I Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH I Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert ifp I Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food I Jutta Kirberg Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH I Gerald Böse Kreissparkasse Köln I Alexander Wüerst Gerd Lützeler I Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA I Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG I Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH I Peter Streit TÜV Rheinland AG I Prof. Dr. Bruno O. Braun

Firmen l Verbände l Vereine August Hülden GmbH & Co. KG I Dr. Paul Kellerwessel Henze & Partner I Jürgen Henze Freie Volksbühne I Astrid Freudenberger Freytag & Petersen I Prof. Dr. Hugo Heinrich Best Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Kreissparkasse Köln I Dr. Klaus Tiedeken P. J. Tonger Haus der Musik GmbH I Lutz Wentscher Philharmonischer Chor e.V. I Prof. Horst Meinardus Richard-Wagner-Verband Köln I Gerhard Idolski Sparkasse KölnBonn I Dr. Christoph Siemons Theatergemeinde Köln I Norbert Reiche ifp Will und Partner GmbH & Co. KG I Jörg Will

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Mitglieder Konrad und Petra Adenauer I Claudia und Joachim von Arnim I Erika Baunach I Helge und Thekla Bauwens I Dr. Regine Blaß I Barbara Blumberg I Wolfgang und Ellen Böttcher I Birgit Boisserée I Dr. Rudolf von Borries I Sabine Bourry I Ursula Breunig I Prof. Dr. T. Brusius I Dr. Michael und Marita Cramer I Anna Dünnebier-von Paczensky I Klaus und Hella Dufft I Brigitte Eldering I Dr. Ben und Sigrun Elsner I Heinz Christian Esser I Maria-Hildegard Falderbaum I Brigitte Feierabend I Dr. Klaus Fleischmann und Krista Scheepers-Fleischmann I Christoph Gallhöfer und Katrin Preuß-Neudorf I Hubertus von Gallwitz I Dr. Marie-Louise Gaul I Hans und Dr. Helga Gennen I Jutta Geyr I Erwin und Heidi Graebner I Bernd und Gisela Grützmacher I Hans-Georg und Ursula Gülke I Dr. Klaus und Theodora van Haag I Christa Hackenbruch I Dr. Rolf-D. Halswick I Bernd Hannemann I Hermann Hauke I Monika und Michael Hegel I Doris und Dieter Heithecker I Professor Dr. Klaus Heubeck I Markus Hilgers I Ulrike Höller I Gerd und Ursula Hörstensmeyer I Prof. Dr. Rolf Huschke-Rhein und Dr. Irmela Rhein I Prof. Dr. Rainer Jacobs I Klaus und Dagmar Jaster I Prof. Dr. Hermann Kämmerer und Dr. Mireya Schmickler I Prof. Michael und Rose Kaufmann I Werner und Gisela Kiefer I Prof. Dr. Hans-Friedrich Kienzle und Dr. Sabine StaemmlerKienzle I Hildegard Kilsbach I Dirk Klameth I Hans-Josef Klein I Dres. Marlies und Jobst Jürgen Knief I Hermann und Ute Kögler I Cornelia und Gerald Köhler I Dr. Peter Konner I Dr. Klaus Konner I Bernd Krükel I Dr. Bernd Küppers I Dr. Arnd Kumerloeve I Dr. Lydia Kunze I Dr. Anke Leineweber I Ute Linack I Susanne Lührig I Dres. Andreas und Henriette Madaus I Dr.-Ing. Heinz und Rosemarie Mathiak I Johanna von Mirbach-Reich I Hermann-Reiner Müller I Christian Münster und Bianca Schönemann I Dr. Jochen und Astrid Nacken I Theo und Leni Nettekoven I Dr. Günther Ocker I Annemarie Opitz I Margarethe Parseghian I Dr. Jürgen Pelka I Manfred und Christine Pfeifer I Dr. Wolfgang und Doris Postelt I Dres. Hans-Michael und Elisabeth Pott I Julia Priemer-Bleisteiner I Dr. Reiner I Ingeborg Richter I Prof. Dr. Ulrich Richter I Ulrich Rochels I Axel Rodert und Hedwig Rodert-Rutt I Andreas Röhling I Dr. Dirk Sagemühl I Dr. Bernd Schäfer und Ulrike Schäfer-Trüb I Dr. Bernhard Schareck I Margarete Schönenborn I Prof. Ulrich Schröder I Bernd und Marianne Schubert I Gerd-Kurt und Marianne Schwieren I Siegfried Seidel I Burkhard Sondermeier I Dr. Angelika Sprüth I Rolf Stapmanns I Gabriele Stroß I Hans Jürgen und Edelgard Thiel I Peter und Monika Tonger I Anita und Dr. Reiner Tredopp I Hans-Ulrich und Gisela Trippen I Dr. Detlef Trüb I Markus Ulrich I Heinz-Peter und Andrea Verspay I Egon Peter Wagner I Helmut Wexler I Michael Wienand I Gabriele Wienhenkel-Pfeiffer I Lotte Wiethoff I Hans-Peter Wolle und Brigitte Bauer

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