Programmheft ansehen - Gürzenich

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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festkonzert

Johannes Brahms Richard Strauss Béla Bartók Tedi Papavrami Violine Jean-Guihen Queyras Violoncello Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent

First Global Partner

festkonzert zur Einführung von François-Xavier Roth als Gürzenich-Kapellmeister 13. Sep 15, 11 Uhr Kölner Philharmonie

Johannes Brahms Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 »Doppelkonzert« Allegro Andante Vivace non troppo

41’

Pause Richard Strauss »Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28

16’

Béla Bartók Konzertsuite »Der wunderbare Mandarin« op. 19

17’

Tedi Papavrami Violine Jean-Guihen Queyras Violoncello Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent

10 Uhr: Konzerteinführung mit Susann El Kassar

Präsentiert von First Global Partner

Concert-Gesellschaft Köln e.V.

Wir freuen uns, das Publikum nach dem Konzert zum Empfang im Foyer einzuladen und danken für die freundliche Unterstützung.

Der WDR sendet eine Aufzeichnung des Konzertes am Montag, 14. Sep 15 um 20.05 Uhr im Programm WDR 3. Das Konzert ist auch unter konzertplayer.wdr3.de online nachzuhören bis 30 Tage nach der Sendung.

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Verehrtes Publikum, liebe Freunde des Gürzenich-Orchesters, für Sie beginnt mit dem heutigen Festkonzert ein neuer Zeitabschnitt. Ein neuer Chefdirigent übernimmt das ehrwürdige Amt des GürzenichKapellmeisters. François-Xavier Roth steht nun an der Spitze des Klangkörpers, der weit über die Grenzen unseres Landes hinaus strahlt und tief in der Tradition verwurzelt ist. Brahms’ Doppelkonzert, Richard Strauss’ »Till Eulenspiegel« und Bartóks »Der wunderbare Mandarin«: Diese orchestralen Kronjuwelen, die alle einst erstmals vom Gürzenich-Orchester zum Glänzen gebracht wurden, sind ein ­Bekenntnis zum musikalischen Geschichtsbewusstsein. Zugleich steht der neue Chefdirigent mit seinen vielfältigen Erfahrun­ gen und seinem hohen Renommee auch für neue soziale Impulse. Nicht zuletzt auf seine Pläne für Kinder und Jugendliche und für ­ungewöhnliche Aufführungsorte, die Schwellenangst überwinden helfen, darf man gespannt sein. Ich wünsche dem neuen Chefdirigenten, seinem Orchester und ­seinem Publikum ein glanzvolles Festkonzert und eine gute ­gemeinsame Zukunft.

Hannelore Kraft Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen

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Sehr geehrtes Publikum, liebe Kölnerinnen und Kölner, es ist mir eine große Ehre und Freude, mit Ihnen gemeinsam heute das Festkonzert zur Einführung von François-Xavier Roth in das Amt des Gürzenich-Kapellmeisters zu erleben. Mit unserem Städtischen Sinfonieorchester übernimmt er einen herausragenden Klangkörper, der das klassische-romantische Kernrepertoire wie die Herausforderungen der Moderne mustergültig aufzuführen vermag. Nicht zuletzt durch seine zahlreichen Uraufführungen hat sich das Gürzenich-­ Orchester einen herausragenden Ruf erworben. Es freut mich besonders, dass François-Xavier Roth ausschließlich mit solchen Meisterwerken sein heutiges K ­ onzert bestreiten kann. François-Xavier Roth vergewissert sich der Tradition, der musikalischen Wurzeln des Gürzenich-Orchesters und unserer Musikkultur, um damit beherzt die Gegenwart zu gestalten. »Mehr Musik für alle« steht auf seiner Agenda, die Öffnung des Orchesters für Kinder und alte Menschen, die Begegnung mit anderen Künsten s ­ owie Konzerte, die abseits der gewohnten Pfade neue Erfahrungen ­ermöglichen. Ich wünsche François-Xavier Roth von Herzen viel Erfolg und uns allen spannende musikalische Momente. Ihr

Jürgen Roters Oberbürgermeister der Stadt Köln

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Verehrtes Publikum, liebe Kölnerinnen und Kölner, ebenso wie Sie alle habe ich mich sehr auf diesen Tag gefreut: Heute feiern wir den Amtsantritt von François-Xavier Roth als ­Gürzenich-Kapellmeister. Kunst, Musik, Kultur überhaupt braucht immer wieder frische Impulse von außen, um zu gedeihen, Menschen, die mit ihren Erfahrungen und Ideen das Vorhandene neu befragen und bereichern. François-Xavier Roth macht uns mit dem heutigen Konzert bewusst, welche großartige Tradition unser Städtisches Sinfonieorchester pflegt: Alle drei Werke wurden ihm einst von den Komponisten zur Uraufführung anvertraut. François-Xavier Roth ruft uns unsere Wurzeln ins Gedächtnis, weil er darin einen Auftrag für unsere Zukunft als Städtische Gemeinschaft erkennt. »Mehr Musik für alle« ist seine Agenda, mehr Musik für Kinder und Alte, für Menschen, die noch keinen Kontakt zu Klassischer Musik haben oder denen der Weg in die Philharmonie aus den unterschiedlichsten Gründen nicht offen steht. Ich wünsche François-Xavier Roth und dem Gürzenich-Orchester von Herzen viel Erfolg auf den neuen Wegen.

Susanne Laugwitz-Aulbach Beigeordnete für Kunst und Kultur der Stadt Köln

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Sehr verehrtes Publikum, liebe Freunde des Gürzenich-Orchesters, Mobilität beeinflusst unser Leben. Sie »bewegt« uns: Wir sind in einem ständigen Wechsel zwischen Orten, Positionen und Haltun­gen, in variierenden geografischen, sozialen oder virtuellen Räumen. Was bedeutet das für die Musik? Wir hören sie im Konzertsaal, u ­ nterwegs, im Auto oder beim Joggen. Je weiter die Technik voranschreitet, ­desto mobiler wird sie. Mit Mobilität kennen wir uns aus. Unsere Airlines fliegen jeden Tag mehr als 300.000 Menschen zu mehr als 300 Zielen in über 100 Ländern. Unsere Mobilität eröffnet neue Horizonte, Sichtweisen, L­ ebenswelten. Sie macht uns »­ beweglich«, auch geistig und kulturell, nicht nur durch das weltumspannende lufthanseatische Netzwerk privater und beruflicher Kontakte. Jetzt macht das Gürzenich-Orchester wieder mobil. Was erwartet uns in der neuen Konzertsaison? Wir starten mit dem GürzenichKapellmeister François-Xavier Roth. Einem Musiker, umfassend ­verortet in Repertoire und Genre – ein Motivator und Mobilisierer im besten Wortsinn. Ich wünsche Ihnen und dem Gürzenich-Orchester Köln im Namen von Lufthansa eine erfolgreiche Konzertsaison 2015/2016. Ihre

Simone Menne Mitglied des Vorstands Deutsche Lufthansa AG

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Liebe Freunde des Gürzenich-Orchesters, wir alle freuen uns auf die erste Kölner Spielzeit mit François-Xavier Roth. Seine begeisternden »Kostproben« in der Philharmonie und der Schwung, mit dem er auf der Pressekonferenz sein neues ­Programm präsentierte, gibt Anlass zu großer Vorfreude. Dass er sich zum traditionsreichen Festkonzert Werke aussucht, die für das Gürzenich-Orchester eine besondere Bedeutung haben, zeigt seine Sensibilität für die ruhmreiche Tradition. Die Uraufführung seines Doppelkonzerts dirigierte Brahms am 18. Oktober 1887 persönlich. Richard Strauss’ »Till Eulenspiegel« erlebte seine ­Premiere im November 1895 im Rahmen eines Abonnement-­ Konzerts. Das Werk präsentierte damals die Avantgarde zeitgenössischer Symphonik; dieses Meisterstück der Instrumentation wurde über die Jahre auch ein Leitmotiv des Gürzenich-Orchesters. Und schließlich Béla Bartóks »Wunderbarer Mandarin«, dessen K ­ ölner Uraufführung einen Skandal auslöste und als des Komponisten kompromisslosestes Werk gilt. Lieber François-Xavier Roth, Sie trägt die Begeisterung des ­Orchesters, die Unterstützung der Concert-Gesellschaft und sicherlich auch die des treuen Publikums. Wir wünschen Ihnen und uns eine begeisternde und erfolgreiche neue Kölner Ära!

Olaf Wegner Vorsitzender der Concert-Gesellschaft Köln e. V.

zugunsten von »Lufthansa HelpAlliance« und »Wir helfen« 18. Okt 15, 11 Uhr Kölner Philharmonie Johannes Brahms »Akademische Festouvertüre« Joseph Haydn Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Johannes Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll Gautier Capuçon Violoncello Gürzenich-Orchester Köln James Gaffigan Dirigent Präsentiert von First Global Partner

Foto: © Gregory Batardon

benefiz konzert

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Freundschaftsbeweis Johannes Brahms: Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 »Doppelkonzert« Guido Fischer

Fast ein halbes Jahrhundert dauerte ihre Freundschaft. Um genau zu sein, waren es 44 Jahre, in denen Johannes Brahms und Joseph Joachim zu Brüdern im Geiste wurden. Und selbst über den Tod von Brahms im Jahr 1897 hinaus blieb Joachim ihm eng verbunden, ­erinnerte er sich in seiner Festrede zur Enthüllung des BrahmsDenkmals in Meiningen 1899 sentimental an den »erhabenen Tondichter«. Die Bewunderung, die aus diesen Worten spricht, b ­ eruhte auf Gegenseitigkeit. So schuf Brahms für das von der g­ emeinsamen Freundin Clara Schumann als »tief ergreifend« bezeichnete Spiel ­Joachims zahlreiche, für die jeweiligen Gattungen bahnbrechende Werke. Wie etwa Streichquartette, das Violinkonzert und nicht zuletzt das Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102. Die Vorgeschichte dieses letzten großen Orchesterwerks von Brahms belegt jedoch auch, dass es zwischen ihm und Joachim bei aller Verbundenheit schon mal kriseln konnte. Denn nachdem Brahms 1880 in einem Brief für Joachims Noch-Ehefrau Amalie ­Partei ­ergriffen hatte, empfand der ­Geiger dies als VertrauensJohannes Brahms bruch und kündigte Brahms * 7. Mai 1833 in Hamburg für die nächsten Jahre die † 3. April 1897 in Wien Freundschaft auf. Mit dem zwar erst 1887 komponierKonzert für Violine, Violoncello ten Doppelkonzert suchte und Orchester a-Moll op. 102 Brahms spät, aber eben »Doppelkonzert« nicht zu spät wieder den Entstehungsjahr: 1887 Kontakt. Und so konnte er Uraufführung: 18. Oktober 1887 im August an seinen in Köln mit den Solisten Joseph ­Joachim (Violine), Robert Hausmann ­Verleger schreiben: »Dann muss ich Ihnen noch meine (Violoncello) und dem Gürzenichletzte Dummheit melden. Orchester unter Johannes Brahms Das ist nämlich ein Konzert für Geige – Cello! Namentlich Besetzung meines Verhältnisses zu 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, ­Joachim wegen, wollte ich 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, immer die Geschichte auf­ Pauke, 26 Violinen , 10 Bratschen, geben, aber es half nichts. 8 Violoncelli, 6 Kontrabässe, In künstlerischen Sachen ­Solo-Violine, Solo-Violoncello

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Joseph Joachim und Robert Hausmann

sind wir ja zum Glück immer im freundlichen Zusammenhang geblieben; ich hätte aber nicht gedacht, daß wir je noch einmal persönlich zusammenkommen würden.« Dass Brahms derart euphorisch war, lag nicht zuletzt an der lang ersehnten Reaktion Joachims, die ihn kurz zuvor, im Juli 1887 brieflich erreicht hatte: »Deine Doppelstimme ist angekommen; das Stück scheint, soviel ich bei flüchtigem Durch­ naschen sehen konnte, lebendig und erfreulich! […] Hausmann, der freudig erregt ist, habe ich sogleich die Noten gebracht, und nun werden wir nächstens, morgen, gemeinsam an den Fingersätzen oder Notenänderungen doktern.« Drei Monate später, am 18. Oktober, wurde sodann das Doppelkonzert im Kölner Gürzenich uraufgeführt. Unter der Leitung des Komponisten sowie mit Joseph Joachim und dem Cellisten seines damals legendären Streichquartetts, Robert Hausmann. Mit seinem »lustigen Einfall« (so Brahms an Clara Schumann), ein Konzert für diese ungewöhnliche Besetzung zu komponieren, wollte er jedoch weder die Tradition des barocken Concerto Grosso weiterführen, noch war beispielsweise Beethovens Tripelkonzert ­unmittelbares Vorbild. Vielmehr spiegelt das Doppelkonzert Brahms’ ­intensive, kammermusikalische Beschäftigung mit diesen beiden Solo-Instrumenten in jenen Jahren wider. So hatte er ein Jahr vor

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der Uraufführung die Cello-Sonate op. 99, die Violin-Sonate op. 100 sowie das Klaviertrio op. 101 vollendet. Und wie großzügig das kammermusikalisch dominante Zwiegespräch in dem Doppelkonzert verankert ist, verdeutlicht der Blick auf den Finalsatz: von den 340 Takten sind gerade mal 60 Takte ausschließlich für das Orchester reserviert. Überhaupt achtete Brahms darauf, dass der Orchestersatz sich stets auf einer Höhe mit den Solo-Instrumenten bewegt. Bis auf wenige Tutti-Stellen verzichtete er so auf prachtvolle Klangwirkungen. Dass das Cello und die Violine die Protagonisten sind, ist gleich im Eröffnungssatz unüberhörbar. Nach vier Takten, in denen das Orchester das Fundament für das Hauptthema legt und in dem Brahms gar ­Joachims Lebensmotto »F-A-E« (Frei aber einsam) zitiert, obliegt dem Cello für die nächsten, knapp 30 Takte, die Hauptrolle – bevor es von der Violine mit ihrer Solo-Kadenz abgelöst wird. Bis auf einige Einwürfe tritt darauf das Orchester zugunsten eines sich ausbreitenden Gedankenaustauschs der beiden Solo-Stimmen zurück; lässt Brahms sie virtuos miteinander streiten oder verschmilzt sie versöhnlich zu einer Stimme. Auf das sich anschließende »Andante«, das mit markanten Motiven in den Hörnern eröffnet und dann von der Kantabilität der beiden Streicher beseelt wird, folgt mit dem dritten Satz nicht nur ein Ausbund an Vitalität und Virtuosität. Wenn die beiden Solisten zum Schluss ein ungarisch eingefärbtes Duett spielen, scheinen Brahms (der sich in der Rolle des Cellos sah) und der ungarische Geiger Joachim endlich endgültig versöhnt.

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Es war einmal ein Schelm … Richard Strauss: »Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28

Richard Strauss * 11. Juni 1864 in München † 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen

Richard Strauss hatte nicht nur ein großes Herz für Propheten (Zarathustra), starke Frauen (Salome, Elektra) und Frauenhelden (Don ­Juan), sondern auch für Till Eulenspiegels lustige Streiche ­Anti-Helden. Und gleich zwei op. 28 Sonderlinge sollte er mit Entstehungsjahr: 1895 Werken verewigen, die beide Uraufführung: 5. November 1895 in Köln vom Gürzenich-­ in Köln mit dem Gürzenich-­ Orchester ins musikalische Orchester unter Franz Wüllner Leben geschubst worden sind. Im März 1898 dirigierte Besetzung Franz Wüllner die Feuertaufe 1 Piccoloflöte, 3 Flöten, 3 Oboen, der Burleske »Don Quixote« 1 Englischhorn, 3 Bassklarinetten, für Cello und Orchester. Und 1 Kontrafagott, 2 Fagotte, knapp drei Jahre zuvor war 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, es ebenfalls Wüllner, der 30 Violinen , 12 Bratschen, Strauss’ »Till Eulenspiegel« 10 Violoncelli, 8 Kontrabässe zur Uraufführung brachte. Bevor aber dieser um 1350 verstorbene Possenreißer und Narr am 5. November 1895 wachgeküsst werden sollte, damit er wieder sein freches Unwesen treiben kann, erbat sich Dirigent Wüllner vom Komponisten noch rasch ein paar erläuternde Worte zum ­»Inhalt« dieser Tondichtung. Hatte Strauss bis dahin äußerst bereitwillig programmatische Texte seinen Instrumentalwerken beigefügt, gab er sich diesmal zunächst zugeknöpft. »analyse mir unmoeglich. Aller witz in toenen ausgegeben«, telegrafierte Strauss zwei Wochen vor der Uraufführung dem Dirigenten. Und bei einer anderen Gelegenheit empfahl er Wüllner: »Lassen Sie diesmal die lustigen Kölner ­raten, was ihnen ein Schalk für musikalischen Schabernak angetan hat.« Ein Jahr später ließ sich Strauss dann doch überreden, in das Partiturexemplar des Musikpublizisten Wilhelm Mauke erläuternde Bemerkungen einzutragen. Die Tondichtung, die den Untertitel »Nach alter Schelmenweise – in Rondeauform – für großes Orchester gesetzt« trägt, beginnt ganz klassisch mit einer von den Violinen vorgetragenen »Es war einmal

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Das Zweite Motiv aus »Till Eulenspiegel«, ein Zitat aus der Klarinettenstimme, signiert von Richard Strauss, 1939

ein Schelm«-Klanginitiale. Mit dem Solo-Horn gibt sich aber bereits der Titelheld zu erkennen. Und auch dieses Thema wird wie das Eröffnungsmotiv zum roten Faden des Stücks. Mit einem schrillen Klarinettenlauf setzt Till zu seinem ersten Streich an, indem er sich aufs Pferd schwingt, über einen Markt rast und damit die Marktweiber zur Weißglut bringt. Im Laufe der weiteren Episoden verwandelt sich Till sodann in einen Wanderprediger, stellt jungen Mädchen nach und bringt mit ungeheuerlichen Thesen Professoren und ­Doktoren gegen sich auf. Zum Schluss gerät Till zwar in die Fänge der Juristerei, die ihn zum Tode verurteilt. Doch er pfeift darauf und nimmt das Schicksal, wie es eben kommen muss. So dramatisch und überaus plastisch Strauss diese Szene mit ­riesigem Orchester inszeniert hat, so kommt es im Epilog dann doch ganz unerwartet anders. Erneut erklingt das »Es war einmal ein Schelm«-Thema. Und plötzlich zeigt der unsterbliche Till ­Eulenspiegel allen eine lange Nase – und scheint sich mit ein,

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zwei großen Sprüngen wieder einen Heidenspaß mit Gott und der Welt machen zu wollen. Mit »Till Eulenspiegel« löste Strauss umgehend Jubelstürme auch in der Fachwelt aus. Anton Bruckner zeigte sich 1896 bei der ­österreichischen Erstaufführung von diesem virtuos orchestrierten Meisterwerk begeistert. Und als 1901 die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Arthur Nikisch mit »Till« in Paris gastierten, lief der Musikkritiker Claude Debussy bei seiner Jubelhymne zur Höchstform auf: »Dieses Stück gleicht ›einer Stunde neuer Musik bei den Verrückten‹. Die Klarinetten vollführen wahnsinnige Sturzflüge, die Trompeten sind immer verstopft, und die Hörner, ihrem ständigen Niesreiz zuvorkommend, beeilen sich, ihnen artig ›Wohl bekomm’s !‹ zuzurufen; eine große Trommel scheint mit ihrem Bum-Bum den Auftritt von Clowns zu unterstreichen. Man hat gute Lust, lauthals herauszulachen oder todtraurig loszuheulen, und man wundert sich, dass noch alles an seinem gewohnten Platz ist; denn es wäre gar nicht so verwunderlich, wenn die Kontrabässe auf ihren Bögen bliesen, die Posaunen ihre Schalltrichter mit imaginären Bögen strichen und Herr Nikisch sich auf den Knien einer Platzanweiserin niederließe.«

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»Pfui! Gemeinheit! Skandal!« Béla Bartók: Konzertsuite »Der wunderbare Mandarin«

»Ein höllischer Lärm, beispiellose Überspannung der Instrumente.« Mit solchen Urteilen hatte 1902 die ­Budapester Musikkritik auf die dortige Erstaufführung von Richard Strauss’ »Also Konzertsuite »Der wunderbare sprach Zarathustra« am Mandarin« op. 19 12. Februar reagiert. So Entstehungsjahr: 1928 ­befremdlich bis abgestoßen Uraufführung: 15. Oktober 1928 man sich auch von den in Budapest unter Ernst von ­grellen Klangfarben zeigte, Dohnányi mit denen Strauss seine Sinfonische Dichtung geBallett-Uraufführung spickt hatte, so erwies sich 27. November 1926 in Köln, jener Konzertabend doch das Gürzenich-Orchester zumindest für einen jungen unter Eugen Szenkar Musiker im Publikum zum Erweckungserlebnis. Es war Besetzung der 20-jährige Béla Bartók, 3 Flöten, 1 Piccoloflöte 3 Oboen, der von dieser Klangsprache 1 Englischhorn, 3 Klarinetten, nicht nur vollkommen gefes1 Bassklarinette, 3 Fagotte selt war. Seine Bewunderung (davon 1 Kontrafagott), 4 Hörner, für Richard Strauss kulmi3 Trompeten, 3 Posaunen, nierte im Studium aller 1 Basstuba, Pauke, Schlagzeug, ­Werke, die er in die Finger Xylophon, 1 Harfe, Celesta, bekommen konnte. Und je ­Klavier, 30 Violinen, intensiver er sich mit 12 Bratschen, 10 Violoncelli, Strauss beschäftigte, desto 8 Kontrabässe klarer wurde ihm, dass er nicht wie geplant eine Karriere als Pianist einschlagen, sondern sich fortan dem Komponieren widmen wolle. Béla Bartók * 25. März 1881 in Nagyszentmiklós (Ungarn) † 26. September 1945 in New York

Zu jenen Werken des einstigen Strauss-Jüngers, die Bartóks Zeitgenossen gleichermaßen als »höllischen Lärm« empfanden, gilt vor allem seine Ballett-Pantomime »Der wunderbare Mandarin«, mit der er das Porträt einer Großstadt am Rande der Hölle entworfen hatte. Als ob Bartók geradezu die grotesken Menschen-Monstren

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im Blick gehabt hatte, mit denen besonders in den Zwanziger Jahren Otto Dix und George Grosz ihre Leinwände bevölkerten, entwarf er unmittelbar nach Ende des 1. Weltkriegs eine Partitur, die sich auf des Messers Schneide bewegt. Wuchtige Ostinati, grelle Tremoli, Melodien wie Brennstäbe, brutale Fortissimo-Ausschläge und bizarres Aufjaulen in den Bläsern – mit diesen Klangsubstanzen nahm Bartók den Hörer mit in eine Welt der reinen Amoralität und Unmenschlichkeit, der niedrigen Instinkte und schmerzhaften Liebe, die sich hinter Großstadt-Fassaden verbarg.

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Schon 1918 lagen die ersten Skizzen für ein Handlungsballett vor, das sich um drei Gangster, eine Prostituierte und einen scheinbar unbezwingbaren Mandarin dreht. Ein Jahr später entwarf Bartók bereits die Rohfassung für eine Konzertsuite, die 1923 in Dresden erstaufgeführt wurde und das Fundament für die Musik des kompletten Balletts bildete. Bartók hatte die Handlung, die auf einer Vorlage des ungarischen Bühnenautors Menyhért Lengyel basierte, einmal mit »wunderschön« umschrieben. Nimmt man hingegen die Inhaltsangabe beim Wort, die der Komponist einmal gegenüber einer ungarischen ­Tageszeitung formuliert hatte, so passen eher Attribute wie »schonungslos«, »albtraumhaft« und »schockierend« zu dem Geist des Stücks: »In ihrem Unterschlupf zwingen drei Apachen ein schönes junges Mädchen, Männer zu sich in die Stube zu locken, die dann die drei vereint ausrauben. Der erste ist ein armer Bursche, der zweite auch nicht viel besser, jedoch der dritte, ein reicher Chinese, verspricht einen guten Fang. Das Mädchen tanzt für den Mandarin und erweckt seine heftige Begierde. Er ist in Liebe entbrannt, dem Mädchen graut es jedoch vor ihm. Die Apachen überfallen den ­Chinesen, rauben ihn aus, ersticken ihn in den Kissen, durchstechen ihn mit dem Degen, können aber mit ihm nicht fertig werden: er wendet die sehnsuchtsvoll verliebten Augen nicht von dem Mädchen. Endlich folgt das Mädchen seinen weiblichen Instinkten, ist ihm zu Willen, und der Mandarin sinkt leblos zu Boden.« Für diesen unerbittlichen Realismus zog Béla Bartók musikalisch nicht nur alle Register. Er potenzierte die Gewalt der einzelnen Szenen mit unmittelbarer Wucht. So inszeniert er gleich zu Beginn den wilden Pulsschlag der Großstadt mit rotierenden Ostinati, dampfenden Rhythmen und heftig sich ins Gehör schneidenden Dissonanzen. Nach diesem Grollen begleitet die Musik den Zuhörer ins Zimmer der Dirne, wobei die Klarinette ihr dreifaches Buhlen um die Kunden übernimmt. Der erste Kunde ist ein armer Kavalier, der von »Posaunen-Glissandi« verulkt wird. Der zweite Kunde entpuppt sich als mittelloser Junge – der immerhin mit dem Mädchen noch einen Walzer tanzen darf, bevor er von den drei Ganoven herausgeworfen wird. Mit auch orientalisch wirkenden Harmonien wird

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schließlich der Mandarin eingeführt, mit dem die Dirne zunächst wild und erotisch tanzt. Doch das Verlangen des Mandarins wird immer heftiger und die Angst des Mädchens immer größer. Daraus entwickelt sich eine exzessive Verfolgungsjagd, in der auch die ­populäre Konzertsuite des »Wunderbaren Mandarin« gipfelt. 1927 hatte Bartók rund zwei Drittel der Gesamtpartitur zu einer Konzertsuite komprimiert. Und diese am 15. Oktober 1928 in Budapest uraufgeführte Kurzfassung lässt erahnen, warum »Der wunderbare Mandarin« bei der Kölner Uraufführung einen der größten Skandale der Musikgeschichte auslöste. Am 27. November 1926 dirigierte der Ungar Eugen Szenkar im alten Opernhaus am Habsburger Ring das Gürzenich-Orchester und zunächst Bartóks Opern-Einakter »Herzog Blaubarts Burg«. Nach der Pause folgte die erste und in Köln sogleich auch letzte Aufführung des kompletten »Wunderbaren Mandarin«. Der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer hatte nach der Premiere kurzerhand ­angeordnet, das Werk sofort vom Spielplan zu nehmen. »Szenkar, dat Schmutzstück muss wech!«, erboste sich dieser und besiegelte damit das Ende des »Wunderbaren Mandarin« in Köln. Auch die Presse reagierte am nächsten Tag harsch auf Bartóks allerneuesten Coup. So schrieb der »Kölner Stadt-Anzeiger«: »Die aus dem Orchesterraum hervorbrechenden Geräusche und die widerliche Handlung bewirkten es, dass schon vor dem Schluss die Reihen vor der ­Bühne sich lichteten. […] Und so hätte wohl auch die Uraufführung des Bartókschen Dirnen- und Zuhälterstücks mit Orchestertamtam in einer geräuschlosen glatten Ablehnung geendet, wenn nicht, auf verschiedene Plätze des Hauses verteilt, kleine Gruppen den Versuch gemacht hätten, durch Klatschen und Rufen nach dem ›Autor‹ den unbestreitbaren Misserfolg des Werks in einen Erfolg umzufälschen. […] Die Menge strömte in den Raum zurück, und als anhaltendes Zischen den Beifall nicht zu übertönen vermochte, erschollen, hundertfältig und minutenlang die Rufe Pfui! Gemeinheit! Skandal!, in denen der Beifall fast ganz unterging. Der Lärm steigerte sich noch, als trotz dieser Auftritte Herr Bartók an die Rampe trat, und so war es die höchste Zeit, dass unter dem ­Beifall der großen Mehrheit der eiserne Vorhang unterging.«

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François-Xavier Roth

François-Xavier Roth, geboren 1971 in Paris, studierte Querflöte und begann neben seiner Tätigkeit im Orchester der Opéra national de Paris ein Dirigierstudium bei János Fürst und Jorma Panula. 2000 gewann er den renommierten Donatella-Flick-Dirigierwettbewerb und wurde Assistent Conductor beim London Symphony Orchestra, wo er u. a. mit Pierre Boulez, John Eliot Gardiner und Colin Davis zusammen­ arbeitete. Sein R ­ epertoire reicht von der Musik des 17. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Werken und umfasst alle Genres: sinfonische Musik, Oper und Kammermusik. Im Jahr 2003 gründete er das innovative Orchester Les Siècles, das sowohl auf neuen wie auf alten Instrumenten musiziert, je nach Werk und oftmals während des gleichen Konzertes. Seit 2011 ist François-Xavier Roth Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Seit dem 1. September 2015 ist er Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln. Als Gastdirigent leitet er weltweit führende Orchester, darunter das Ensemble Intercontemporain, das London Symphony Orchestra, das BBC Symphony Orchestra, das Boston ­Symphony O ­ rchestra, das Royal Concertgebouw Orkest, das Bayerische Staatsorchester, die Bamberger Symphoniker und das NHK Symphony ­Orchestra. Künftige Engagements werden ihn u. a. zu den Berliner Philharmonikern führen, zum Radio Filharmonisch Orkest Hilversum und zum Orchestra of the Age of Enlightenment. Ebenso engagiert wie im Konzertsaal ist Roth in der Opernszene. So dirigierte er u. a. »Mignon«, »Les Brigands« von Jacques Offenbach, und an der Opéra Comique in Paris Delibes’ »Lakmé«. An der Berliner Staatsoper ­gastierte er mit Morton Feldmanns »Neither«, 2015 führte er Richard Wagners »Der fliegende Holländer« mit Les Siècles in Caen und Luxemburg auf. Seine zahlreichen CD-Einspielungen, u. a. mit Les Siècles, dem London Symphony Orchestra, dem Orchestre Philar­ monique de Radio France und dem SWR Sinfonieorchester genießen hohe Wertschätzung. Nicht nur beim SWR gehören Kinder- und ­Mitmachkonzerte zu den festen Bestandteilen seiner Arbeit. FrançoisXavier Roth leitet das wegweisende LSO Panufnik Young Composer Scheme und er gründete gemeinsam mit dem Festival Berlioz und Les Siècles die Orchesterakademie Jeune Orchestre Européen Hector Berlioz, die über eine eigene Sammlung historischer Instrumente ­verfügt. Für das französische Fernsehen konzipierte er mit Les Siècles die Serie Presto, die während ihrer dreijährigen Laufzeit wöchentlich ein Publikum von durchschnittlich drei Millionen Zuschauern erreichte.

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orchesterbesetzung I. VIOLINEN Torsten Janicke, Takashi Bernhöft*, Alvaro Palmen, Dylan Naylor, Dirk Otte, Chieko Yoshioka-Sallmon, David Johnson, Andreas Bauer, Rose Kaufmann, Adelheid Neumayer-Goosses, Demetrius Polyzoides, Judith Ruthenberg, Colin Harrison, Petra Hiemeyer, Anna Kipriyanova, Patricia Estebaranz* II. VIOLINEN Sergei Khvorostuhin, Christoph Rombusch, Cornelie Bodamer-Cahen, Marek Malinowski, Friederike Zumach, Martin Richter, Sigrid Hegers-Schwamm, Susanne Lang, Grigg Will, Hae-Jin Lee, Anna Isabel Fritz, Katharina Jäckle, Maria Suwelack*, Christoph Schlomberg BRATSCHEN Florian Peelmann, Martina Horejsi-Kiefer, Gerhard Dierig, Annegret Klingel, Antje Kaufmann, Ina Bichescu, Eva-Maria Wilms-Mühlbach, Rudi Winkler, Sarah Aeschbach, Valentin Holub, Michael Thielen VIOLONCELLI Ulrike Schäfer, Ulrich Mahr*, Ursula Gneiting-Nentwig, Johannes Nauber, Klaus-Christoph Kellner, Franziska Leube, Georg Heimbach, Daniel Raabe, Sylvia BorgBujanowski, Katharina Apel-Hülshoff KONTRABÄSSE Johannes Seidl, Henning Rasche, Konstantin Krell, Greta Bruns, Otmar Berger, Wolfgang Sallmon, Victoria Kirst, Jason Witjas

* Gast Stand: 4. September 2015

HARFE Antonia Schreiber FLÖTEN Alja Velkaverh, André Sebald, Irmtraud Rattay-Kasper, Christiane Menke OBOEN Tom Owen, Sebastian Poyault, Ikuko Yamamoto, Lena Schuhknecht KLARINETTEN Oliver Schwarz, Ekkehardt Feldmann, Tino Plener, Thomas Adamsky FAGOTTE Rainer Schottstädt, Jörg Steinbrecher, Klaus Lohrer, Denis Plangger HÖRNER Markus Wittgens, Gerhard Reuber, Andreas Jakobs, Jörn Köster TROMPETEN Simon de Klein, Matthias Jüttendonk, Klaus von der Weiden POSAUNEN Carsten Luz, Markus Lenzing, Jan Böhme TUBA Karl-Heinz Glöckner PAUKEN Carsten Steinbach SCHLAGZEUG Alexander Schubert, Bernd Schmelzer, Ulli Vogtmann, Christoph Baumgartner, Helmut Huy* KLAVIER Roderick Shaw* CELESTA Alexander Mathas*

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Der in Albanien geborene Tedi Papavrami erhielt seinen ersten Violinunterricht im Alter von fünf Jahren. Als Achtjähriger debütierte er mit den Zigeunerweisen von Pablo de Sarasate zusammen mit dem Philharmonischen Orchester von Tirana. Tedi Papavrami studierte bei Pierre Amoyal am Conservatoire National Supérieur in Paris. Mit 15 Jahren schloss er das Studium ab, dem zahlreiche Auszeichnungen und weiterführender Unterricht bei Viktoria Mullova folgten. Seither führte ihn eine rege Konzerttätigkeit mit Dirigenten wie u. a. Kurt Sanderling, Antonio Pappano, Armin Jordan, Manfred Honeck und Thierry Fischer, zusammen. Als Kammermusiker war er neun Jahre lang Mitglied des Klavierquartetts Quatuor Schumann und trat mit Kammermusikpartnern wie Philippe Bianconi, Nelson Goerner, Maria Joao Pires, Martha Argerich, Gary Hofmann und Lawrence Power auf. Tedi Papavramis künstlerische Vielseitigkeit belegt eine umfangreiche Diskographie mit Werken von Bach und Scarlatti über Brahms und Saint-Saëns bis Bartók und Prokofjew bei den Labels Aeon, Naxos und harmonia mundi. Zuletzt erschien eine Einspielung sämtlicher Sonaten von Eugène Ysaÿe (Zig-Zag). Seit 2011 arbeitet Tedi Papavrami an der Gesamtaufführung aller Violinsonaten und Klaviertrios von Beethoven zusammen mit dem Cellisten Xavier Phillips und dem Pianisten François Frédéric Guy, mit dem er häufig in Duoabenden zu erleben ist. Seit September 2008 hat Papavrami eine Geigenprofessur an der Haute École de Musique in Genf inne. Mit diesem Konzert debütiert Tedi Papavrami beim Gürzenich-Orchester Köln.

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Neugier und Vielfalt prägen das künstlerische Wirken von JeanGuihen Queyras, und stets bleibt das Wesentliche die Musik, die er unverfälscht und klar wiederzugeben versucht. Diese Ethik lernte er bei Pierre Boulez. Neben der Alten Musik, die ihn mit dem Freiburger Barockorchester, der Akademie für Alte Musik ­Berlin und dem Concerto Köln zusammenführte, widmet sich Jean-Guihen Queyras der zeitgenössischen Musik und hat u. a. Kompositionen von Ivan Fedele, Gilbert Amy und Johannes-Maria Staud zur Uraufführung gebracht. Mit großem Engagement setzt er sich auch für die Kammermusik ein. Bis heute ist er aktives Gründungsmitglied des Arcanto Quartetts; mit Isabelle Faust und Alexander Melnikov bildet er ein festes Trio. In der Saison 2015/2016 wird Jean-Guihen Queyras Artist in Residence der Wigmore Hall sein. Zu den weiteren Höhepunkten zählen Engagements mit dem Orquesta Nacional de España, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Yomiuri ­Symphony Orchestra. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet Jean-Guihen Queyras u. a. mit dem Philadelphia Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre de Paris, dem NHK Symphony sowie dem Leipziger Gewandhausorchester. Dabei ­arbeitet er mit Dirigenten wie Iván Fischer, P ­ hilippe Herreweghe, Yannick Nezet-Séguin und Sir Roger Norrington zusammen. JeanGuihen Queyras’ umfangreiche Diskographie umfasst Aufnahmen der Cellokonzerte von Edward Elgar, Antonín Dvorˇák, Philippe Schoeller und Gilbert Amy.

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vorschau

sinfoniekonzert 02 Sonntag, 27. Sep 15, 11 Uhr Montag, 28. Sep 15, 20 Uhr Dienstag, 29. Sep 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr mit Oliver Binder

konzert im dom Freitag, 02. Okt 15, 20 Uhr Kölner Dom Eintritt frei Freie Platzwahl

Jean Sibelius zum 150. Geburtstag Edvard Grieg Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 16 Jean Sibelius »Lemminkäinen«-Suite op. 22 Olli Mustonen Klavier Gürzenich-Orchester Köln Hannu Lintu Dirigent

Olivier Messiaen »Les Offrandes oubliées« Francis Poulenc »Litanies à la Vierge noire« Gabriel Fauré Requiem op. 48 Marion Tassou Sopran Thomas Dolié Bariton Mädchenchor am Kölner Dom (Einstudierung: Oliver Sperling) Männerstimmen des Kölner Domchores (Einstudierung: Eberhard Metternich) Domkantorei Köln (Einstudierung: Winfried Krane) Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent

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benefizkonzert Sonntag, 18. Okt 15, 11 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 10 Uhr

Präsentiert von

zugunsten von »Lufthansa HelpAlliance« und »Wir helfen« Johannes Brahms »Akademische Festouvertüre« op. 80 Joseph Haydn Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb:1 Johannes Brahms Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Gautier Capuçon Violoncello Gürzenich-Orchester Köln James Gaffigan Dirigent

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sinfoniekonzert 03 Sonntag, 25. Okt 15, 11 Uhr Montag, 26. Okt 15, 20 Uhr Dienstag, 27. Okt 15, 20 Uhr Kölner Philharmonie Konzerteinführung So 10 Uhr, Mo u. Di 19 Uhr

Ferdinand Hiller Ouvertüre zur Oper »Der Deserteur« Franz Liszt Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 A-Dur S 125 Hector Berlioz »Le carnaval romain« – Konzertouvertüre op. 9 Robert Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61 Khatia Buniatishvili Klavier Gürzenich-Orchester Köln François-Xavier Roth Dirigent

Guido Fischer studierte Geistes- und Musikwissenschaften. Seitdem arbeitet er als freier Musik-­ Journalist für Tageszeitungen, Fach- und Kulturmagazine sowie den Hörfunk. Zudem ist er regelmäßiger Autor von Programmheften und CD-Booklet-Texten. IMPRESSUM Herausgeber Gürzenich-Orchester Köln, Geschäftsführender Direktor Patrick Schmeing Redaktion Johannes Wunderlich (verantwortlich), Ben Duven Textnachweis Der Text von Egbert Hiller ist ein Originalbeitrag für dieses Heft Bildnachweis Titel, S. 16: Matthias Baus, S. 5: Philharmonie Baden-Baden, S. 9: Dieter Rex, S. 20: Kaupo Kikkas. S. 21: François Sache. Gestaltung, Satz parole gesellschaft für kommunika­tion mbH Druck Schloemer + Partner GmbH Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Euro 2,-

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kammerkonzert 02 Samstag, 14. Nov 15, 15 Uhr Podium der Kölner Philharmonie Konzerteinführung um 14 Uhr mit Peter Tonger

Marius Flothuis Allegro vivace für zwei Harfen op. 75, 2 Lex van Delden Concertino für zwei Harfen op. 76 Peter Michael Hamel Zwei Kontemplationen für zwei Harfen Bernard Andrès »Parvis – cortège et danse« für zwei Harfen John Thomas »Cambria« – Duett für zwei Harfen Claude Debussy/Pierre Boulez »Chansons de Bilitis« – szenische­ Musik zu zwölf Gedichten von Pierre Lonys für Sprecher, zwei Flöten, zwei Harfen und Celesta Christiane Menke, Priska Enkrich Flöte, Antonia Schreiber, Saskia Kwast Harfe Oliver Imig Celesta Nathalie Streichardt Sprecherin

Karten erhalten Sie bei der Gürzenich-Orchester-Hotline: Tel (0221) 280 282, beim Kartenservice der Bühnen Köln in den Opernpassagen, im Internet unter: www.guerzenich-orchester.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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Das Gürzenich-Orchester Köln dankt Lufthansa und der Concert-Gesellschaft Köln e.V. für ihr kulturelles Engagement und ihre großzügige Unterstützung.

Ehrenmitglieder des Kuratoriums Jürgen Roters I Oberbürgermeister der Stadt Köln Dr. h. c. Fritz Schramma I Oberbürgermeister der Stadt Köln a.D.

Kuratoren Bechtle GmbH I IT Systemhaus, Waldemar Zgrzebski Ebner Stolz Partnerschaft mbB I Dr. Werner Holzmayer Excelsior Hotel Ernst AG I Henning Matthiesen GALERIA Kaufhof GmbH I Ass. jur. Ulrich Köster Generali Investments Deutschland Kapitalanlagegesellschaft mbH I Dr. Ulrich Kauffmann HANSA-REVISION Schubert & Coll. GmbH I Wirtschafts­prüfungs- und Steuerberatungs­gesellschaft, Dipl.-Kfm. Bernd Schubert ifp I Personalberatung und Managementdiagnostik, Jörg Will Kirberg GmbH Catering Fine Food I Jutta Kirberg Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Koelnmesse GmbH I Gerald Böse Kreissparkasse Köln I Alexander Wüerst Gerd Lützeler I Dipl.-Kaufmann – Wirtschafts­prüfer – Steuerberater Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA I Dr. Wolfgang Leoni Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. OHG I Heinrich Becker ROLEX Deutschland GmbH I Peter Streit TÜV Rheinland AG I Prof. Dr. Bruno O. Braun

Firmen August Hülden GmbH & Co. KG I Dr. Paul Kellerwessel Henze & Partner I Jürgen Henze Freie Volksbühne I Astrid Freudenberger Freytag & Petersen I Prof. Dr. Hugo Heinrich Best Kölner Bank eG I Bruno Hollweger Kreissparkasse Köln I Dr. Klaus Tiedeken P. J. Tonger Haus der Musik GmbH I Lutz Wentscher Philharmonischer Chor e.V. I Prof. Horst Meinardus Richard-Wagner-Verband Köln I Gerhard Idolski Sparkasse KölnBonn I Dr. Christoph Siemons Theatergemeinde Köln I Norbert Reiche ifp Will und Partner GmbH & Co. KG I Jörg Will

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Mitglieder Konrad und Petra Adenauer I Erika Baunach I Helge und Thekla Bauwens I Dr. Regine Blaß I Barbara Blumberg I Birgit Boisserée I Dr. Rudolf von Borries I Wolfgang und Ellen Böttcher I Sabine Bourry I Ursula Breunig I Prof. Dr. T. Brusius I Dr. Michael und Marita Cramer I Klaus und Hella Dufft I Brigitte Eldering I Dr. Ben und Sigrun Elsner I Heinz Christian Esser I Maria-Hildegard Falderbaum I Brigitte Feierabend I Dr. Klaus Fleischmann und Krista Scheepers-Fleischmann I Christoph Gallhöfer und Katrin Preuß-Neudorf I Hubertus von Gallwitz I Dr. Marie-Louise Gaul I Hans und Dr. Helga Gennen I Jutta Geyr I Erwin und Heidi Graebner I Bernd und Gisela Grützmacher I Hans-Georg und Ursula Gülke I Christa Hackenbruch I Dr. Rolf-D. Halswick I Bernd Hannemann I Hermann Hauke I Monika und Michael Hegel I Doris und Dieter Heithecker I Professor Dr. Klaus Heubeck I Markus Hilgers I Ulrike Höller I Gerd und Ursula Hörstensmeyer I Prof. Dr. Rolf Huschke-Rhein und Dr. Irmela Rhein I Prof. Dr. Rainer Jacobs I Klaus und Dagmar Jaster I Prof. Dr. Hermann Kämmerer und Dr. Mireya Schmickler I Prof. Michael und Rose Kaufmann I Werner und Gisela Kiefer I Prof. Dr. Hans-Friedrich Kienzle und Dr. Sabine StaemmlerKienzle I Dirk Klameth I Hildegard Kilsbach I Dres. Marlies und Jobst Jürgen Knief I Hermann und Ute Kögler I Cornelia und Gerald Köhler I Dr. Peter Konner I Dr. Klaus Konner I Bernd Krükel I Dr. Arnd Kumerloeve I Dr. Lydia Kunze I Dr. Bernd Küppers I Dr. Anke Leineweber I Ute Linack I Susanne Lührig I Dres. Andreas und Henriette Madaus I Dr.-Ing. Heinz und Rosemarie Mathiak I Hermann-Reiner Müller I Christian Münster und Bianca Schönemann I Dr. Jochen und Astrid Nacken I Theo und Leni NettekovenI Dr. Günther Ocker I Annemarie Opitz I Margarethe Parseghian I Dr. Jürgen Pelka I Manfred und Christine Pfeifer I Dr. Wolfgang und Doris Postelt I Dres. Hans-Michael und Elisabeth Pott I Julia Priemer-Bleisteiner I Beate Reitz I Ingeborg Richter I Prof. Dr. Ulrich Richter I Ulrich Rochels I Andreas Röhling I Axel Rodert und Hedwig Rodert-Rutt I Dr. Dirk Sagemühl I Dr. Bernd Schäfer und Ulrike Schäfer-Trüb I Dr. Bernhard Schareck I Margarete Schönenborn I Bernd und Marianne Schubert I Gerd-Kurt und Marianne Schwieren I Siegfried Seidel I Burkhard Sondermeier I Louis und Bettina Spillmann I Dr. Angelika Sprüth I Rolf Stapmanns I Gabriele Stroß I Hans Jürgen und Edelgard Thiel I Peter und Monika Tonger I Hans-Ulrich und Gisela Trippen I Dr. Detlef Trüb I Markus Ulrich I Dr. Klaus und Theodora van Haag I Heinz-Peter und Andrea Verspay I Claudia und Joachim von Arnim I Egon Peter Wagner I Michael und Friedlinde Wienand I Helmut Wexler I Gabriele Wienhenkel-Pfeiffer I Lotte Wiethoff I Hans-Peter Wolle und Brigitte Bauer

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