Protokoll des Preisgerichtes zur 2. Stufe | 27

February 19, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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design school zollverein Protokoll der Preisgerichtssitzung zur 2. Stufe | 27. Januar 2003

design school zollverein [d|s|z] Protokoll des Preisgerichtes zur 2. Stufe | 27. Januar 2003 nach RAW 2001 / GRW 1995 - geführt unter der Registrier-Nr. W 34 / 02 (AKNW)

Am 27. Januar 2003 um 10.00 Uhr tritt das Preisgericht im Salzlager der Kokerei Zollverein in Essen, zusammen. Herr Dr. Wolfgang Roters, Geschäftsführer der EGZ Essen, eröffnet die Sitzung und begrüßt die Sitzungsteilnehmer. Es weist darauf hin, dass dies ein wichtiger Tag für Zollverein ist. Heute soll nicht nur ein Konzept prämiert, sondern auch der Kopf hinter diesem Entwurf für die weitere Zusammenarbeit gewonnen werden. Es ist wichtig, dass nicht nur eine Architektur gefunden wird, die dem Auftakt 2005 [Metaform] gerecht wird, sondern auch die Architektin/der Architekt, der dieses umzusetzen weiß. Prof. Thomas Sieverts übernimmt den Vorsitz des Preisgerichtes. Die Protokollführung übernimmt das Büro scheuvens + wachten, Dortmund. 1. Anwesenheit Es wird die Anwesenheit der Mitglieder des Preisgerichtes und damit die Vollzähligkeit und Beschlussfähigkeit festgestellt: Preisrichter | innen ·

Hans-Jürgen Best, Beigeordneter der Stadt Essen

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Prof. Dr. Ralph Bruder, Gründungspräsident der d|s|z

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Prof. Manfred Hegger, Kassel/Darmstadt

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Prof. Klaus Kada, Graz/Aachen

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Hartmut Krebs, Staatssekretär MSWF [nicht anwesend]

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Dr. Wolfgang Roters, Geschäftsführer der EGZ

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Prof. Dr. Gerhard Schmitt, ETH Zürich

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Prof. Thomas Sieverts, Bonn | Vorsitzender

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Prof. Gesine Weinmiller, Berlin

Stellv. Preisrichter | innen ·

Anna Brunow, Helsinki

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Thomas Franke, Amtsleiter Stadtplanung und Bauordnung der Stadt Essen

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Dr. Katia Glaser, Assistentin des Gründungspräsidenten der d|s|z

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design school zollverein Protokoll der Preisgerichtssitzung zur 2. Stufe | 27. Januar 2003

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Dr. Ulrich Heinemann, MSWF [vertritt Herrn Hartmut Krebs]

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Mathias Kohler, Zürich

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Prof. Julian Wékel, Darmstadt

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Stefan Schwarz, Geschäftsführer der EGZ

Berater | innen ohne Stimmrecht ·

Floris Alkemade, Office for Metropolitan Architecture, Rotterdam

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Dr. Carl-Heinz Cox, THS Dusiburg

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Susanne Gerstberger, AgenceTer

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Dr. Eckhard Hagen, Kleve

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Dr. Rolf Heyer, LEG Essen

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Prof. Thomas Rempen, Düsseldorf

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Prof. Dr. Reinhard Roseneck, Goslar

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Prof. Axel Thallemer, Festo AG Esslingen

von der Vorprüfung waren anwesend: ·

Annette Strehmel, Drees & Sommer

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Roland Weiss, Drees & Sommer

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Steffen Lenze, Stadt Essen

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Xenia Fanti, Stadt Essen

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Ursula Jacobs-Eckardt, Bez. Reg. Düsseldorf

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Mathias Haak, scheuvens + wachten, Dortmund

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Alexandra Jopp, scheuvens + wachten, Dortmund

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Catrin Kirchner, scheuvens + wachten, Dortmund

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René Reckschwardt, scheuvens + wachten, Dortmund

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Prof. Rudolf Scheuvens, scheuvens + wachten, Dortmund

außerdem ·

Gabriele Heidner, für die EGZ

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Maren Beuscher, für die EGZ

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Simone Döll, für die EGZ

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Klaus Engelert, für die EGZ

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Anne Mehrfeld, für die EGZ

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Marie Mense, THS GmbH

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Fabio Gramazio, Zürich

Anschließend wird die Vorprüfung gebeten, die Ergebnisse ihrer Arbeit vorzustellen. Prof. Rudolf Scheuvens fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen, die weitere Vorstellung der Arbeiten erfolgt im Anschluss an den Plänen.

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2. Bericht der Vorprüfung Die Vorprüfung der Entwurfsarbeiten erfolgte in der Zeit vom 13. Januar 2003 bis zum 22. Januar 2003 im Büro scheuvens + wachten in Dortmund. Die Wettbewerbsarbeiten wurden nach RAW 2001 vorgeprüft. Die Ausarbeitung des Vorprüfberichtes erfolgte im selben Zeitraum durch das Büro scheuvens + wachten, Dortmund. Das Fachgutachten wurde vom Büro Drees & Sommer, Düsseldorf/Köln durchgeführt. Die Vorprüfung weist des Weiteren darauf hin, dass Herr Franke, entgegen der Angabe im Protokoll vom 16. Dezember 2002, bei der Zwischenpräsentation der Arbeiten nicht anwesend war. 3. Schriftliche Beurteilung der Arbeiten Nach der Vorstellung der Arbeiten durch die Vorprüfung und die Betrachtung der Einsatzmodelle der einzelnen Arbeiten im Bestandsmodell, teilt Herr Prof. Thomas Sieverts das Preisgericht zur Beurteilung der Arbeiten in 5 Arbeitsgruppen auf, die anhand der vorgegebenen Bewertungskriterien die Arbeiten beschreiben.

1127_OMW Die Verfasser sehen in der design school einen "Think Tank" und eine Produktionsstätte. Sie möchten über diese entwurfsleitende Vorstellung den Bezug zur Historie der Zeche Zollverein herstellen und deren Transformation in einen postindustriellen Produktionsstandort städtebaulich wie architektonisch gestalten. Sie fügen konsequent dem bestehenden Ensemble ein weiteres kraftvolles Monument hinzu, das durchaus in der Lage erscheint als städtebaulicher Auftakt eine neue Eingangssituation für das Zechengelände zu definieren. Das prägende Baukörpervolumen wird allerdings nur mit einem gegenüber dem vorgegebenen Programm erheblich erweiterten Nutzflächenangebot und einer höchst aufwändigen skulpturalen Differenzierung des Baukörpers erreicht. Die Skulptur resultiert aus paralleler Reihung von Baukörpern, die als mäandrierendes Band geschlossener Fassadenflächen im Wechsel mit Verglasung und geöffneten Ausschnitten jeweils auf den beiden Querseiten nach Außen treten. Entwurf bestimmend ist hier die Idee einer Assoziation mit Stollenstrukturen des Bergbaus in der Region sowie mit unsichtbaren wie transparenten Abschnitten von Produktionsprozessen. Die Orientierung der Baukörperfigur parallel zur neuen Hauptachse dieses Zechenbereiches kann als städtebaulich gelungen angesehen werden, wenn auch die Wahrnehmung der Gebäudedifferenzierung gerade vom Startpunkt der Achse an der Gelsenkirchener Strasse nur eingeschränkt wahrzunehmen ist.

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Für den Gebäudeaufbau selbst bringt die gewählte Gestaltung allerdings sowohl funktional wie bezogen auf den Kostenaufwand [Dimension der Fassadenflächen, Statik etc.] hohe Nachteile. Die prozesshafte Interpretation der Gebäudefunktion wird auch gestalterisch bestimmend für die innere Struktur, führt allerdings hier zur Überdimensionierung der Erschließungselemente Flure, Treppen und Rampen. Insbesondere die rampenbezogenen Zugänge der Räumen erscheinen teilweise sehr artifiziell und wenig funktionsgerecht. Auch die inneren Raumqualitäten können weder für die extrovertiert kommunikativen noch für die introvertiert auf individuelle Arbeitsprozesse gerichteten Funktionen einer design school wirklich überzeugen. Insoweit sind auch nach Überarbeitung nur wenige der Fragen nach Flexibilität, Erschließung und Belichtung der Räume tragfähiger beantwortbar. Zusammengefasst wird der gewählte Gestaltungsansatz zwar der städtebaulichen Situation durchaus gerecht, und wäre die architektonische Aussage sicherlich in ihrer Prägnanz in der Lage, einen Gestaltungsanspruch der design school in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gravierende Mängel der Funktionalität wie der Atmosphäre des Innenraumaufbaues stehen jedoch diesen ausgesprochenen Qualitäten gegenüber. Hinzu tritt der hohe, für den Gebäudezweck unverhältnismäßige Kostenaufwand. Die Konzeption wird damit insgesamt nur begrenzt dem Spektrum unterschiedlicher Anforderungen der Aufgabenstellung gerecht.

1136_Leeser Architecture Der Entwurf von Leeser Architecture wird vom Verfasser mit dem Titel: Vom Förderband zum Informationsfluss und vom programmierten Raum zum programmierbaren Raum überschrieben. Dies wird sehr anschaulich in der städtebaulichen Entwicklung des Gebäudes dargestellt. Sehr selbstbewusst entwickelt sich aus dem aufgeschnittenen Edelstahlwalzband ein Gebäude, das als Antwort auf das sehr präsente Industriedenkmal Zeche Zollverein gelesen werden kann und den Dialog als gleichwertiger Partner besteht. Weshalb allerdings die schräg zum Gebäude kreuzende Bahnlinie das darüber laufende Gebäude in spitzen Winkeln abschneidet ist nicht ganz nachvollziehbar, zumal die vorbeifahrenden Züge direkt am Haupteingang vorbei schauen. Im Inneren wurde durch die Vereinfachung der Erschließung hin zu einer zentralen Durchwegung des Gebäudes der Weg und der Blick in die verschiedenen Arbeitsbereiche thematisiert. Grundsätzlich wird diese Änderung begrüßt, jedoch fragt man sich wie konzentriertes Arbeiten direkt neben einer Haupterschließung möglich ist. Auch muss man immer über die Rampentreppe auf- oder absteigen um von einem Arbeitsplatz zum anderen zu gelangen.

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Der Verfasser hat in der Überarbeitung neben der Präzisierung des Entwurfes für den Nachweis der Baubarkeit eine Vielzahl von Ideen für die Bespielung des Hauses vorgesehen. Von einem Mediathek-Roboter bis hin zu einer an einem Schienensystem befestigten mobilen Bibliothek werden Maßnahmen vorgeschlagen, die jedoch nur scheinbar eine hohe Flexibilität suggerieren. Diese Flexibilität beschränkt sich lediglich auf den horizontal geschichteten Bereich des Gebäudes und viele Ideen rücken an die Nähe von Dekoration. Leider erscheint der Entwurf durch die Weiterbearbeitung nicht räumlich differenzierter als der ursprüngliche Vorschlag und die Gefahr eine d|s|z mit Architektur als Träger von Design zu verkleiden scheint durch die Arbeit nicht gebannt.

1143_A_lab Die weitgehende Unsichtbarkeit andererseits Transparenz moderner Information und Kommunikation sowie des Networking liefert ganz offensichtlich den Stoff für die Entwicklung der Idee dieses Entwurfes. Wesentliche Funktionen der d|s|z sind abgedeckt von einer plangleichen Scheibe aus Glas und begehbaren Flächen. Die großmaßstäbliche fünfte Fassade des Daches wird jedoch aus Alltagsperspektiven kaum wahrnehmbar sein. Der Medienturm und das boarding-house stechen dagegen als gläserne Scheiben daraus hervor und beziehen sich in ihrer Ausrichtung auf die vorgefundene städtebauliche Struktur. Leider wird die gute Idee der gläsernen "Plattform" von den Verfassern in mehrfacher Hinsicht beschädigt, ja fast aufgelöst. Rampen und Höfe an allen vier Seiten isolieren die Plattform von ihrer Umgebung. Das wahrgenommene Bild verschiebt sich zu dem eines eingesenkten Gebäudes. Das landschaftliche Konzept wird zu einem Breitfuß mit Türmen, dieses allerdings wird hier als fremdartig empfunden. Für die innere Organisation der Gebäudestruktur werden differenzierte Angaben zu allen erdenklichen Nutzungszuständen gemacht. Das angebotene Gefüge wirkt flexibel, aber auch spannungslos. Ausblicke zu einigen Innen- und Randhöfen sind gegeben, meist kommt das Licht aber von oben. Das verglaste Dach sorgt für mehr als ausreichendes Tageslicht. Seine Ausrichtung zur steil stehenden Sonne und zum Zenitlicht wird aber zugleich zu einer hohen unerwünschten thermischen Belastung führen, die angesichts der geringen Raumhöhen nur mit hohem Energie- und Geräteeinsatz zu kompensieren sind. Diese Gebäudetechnik ist nicht nachgewiesen, wird aber einen erheblichen Aufwand verursachen, auch um für die gewünschte Gesamtwirkung unsichtbar bleiben zu können. Das trotz Einfügung in die Topographie durch die schlanken Türme und die Höfe erzielt ungünstige A/V-Verhältnis, hohe Fassadenanteile und kostenaufwändige

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Überkopfverglasungen sowie das Risiko des Altlastenausschnitts lassen hohe Investitionskosten erwarten. Die Betriebskosten werden sich durch die Nichtbeachtung von Prinzipien des energieeffizienten Bauens ungünstig entwickeln, insbesondere für den besonders aufwändigen Betrieb der Raumkühlung, ohne die eine solches Gebäude nicht auskommen dürfte.

1149_Caramel In der weiteren Bearbeitung wird die ursprünglich konsequent linear durchgeführte Struktur verlassen und am Kopfende verändert. Das Auslagern des boarding-house in den südwestlichen Bestand auch durch einen teilweisen Neubau und eine im südlichen Teil der Struktur neu angelagerten Bereich für Vortragssäle, Bibliothek, Seminar- und Arbeitsräume führt zu einer Kopflösung welche die ursprüngliche Logik der Konzeption abschwächt und darüber hinaus der innenräumlichen Situation die erwartete Spannung eher nimmt als steigert. Obwohl die gebrochene Linearität innerhalb des Kopfbaus eine räumliche Verschränkung andeutet ist dieser Vorschlag vom Knick der linearen Konzeption einerseits sowie den angeschlossenen südlichen Trakt ein Spannungsverlust zum ersten Projekt zu vermerken. Positiv wird die Idee einer umhüllenden Karosserie bewertet die aber an der Frontseite keine oder nur wenig Ausformulierung zeigt. Eine gewünschte Stärkung der Kommunikation im Bereich des Steges wurde nicht Rechnung getragen, ebenso ist der Versuch innerhalb des Kopfbaus mittels Stege Verbindungen zu schaffen nicht unbedingt eine Vermehrung von Kommunikationsflächen. Grundsätzlich ist eine Verbesserung der funktionellen Zusammenhänge erreicht worden.

1155_SANAA Der in seiner Formenwelt äußerst reduzierte Entwurf entspricht nahezu ohne Einschränkung der Mehrschichtigkeit der Aufgabe: Die d|s|z erhält ein großartiges Raumgefüge, das in seiner Offenheit zu unterschiedlichen Formen der Kommunikation und Kooperation einlädt. Die Architektur setzt die Tradition der rationalen Architektur der Zeche Zollverein XII mit zeitgenössischen Mitteln fort und interpretiert damit das Weltkulturerbe in überraschend kreativer, aber doch auch denkmalpflegerisch angemessener Form. Die Stellung des Gebäudes und die Gestaltung des Außenraums konkretisiert den im Masterplan von OMA formulierten "Attraktor" auf städtebaulich überzeugende Weise. Zu den Qualitäten des Raumgefüges im Einzelnen: das niedrige Erdgeschoss auf Ebene des Parks stellt mit Foyer, Ausstellungen, Vortragssälen und Cafeteria die Verbindung zur

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Öffentlichkeit her und erlaubt damit zwanglos, die Öffentlichkeit hier ohne Störung des Hochschulbetriebs zu bedienen. "Herzstück" der Schule ist der darüber liegende hohe "Raum der Produktion" in dem Ideen entwickelt, mit einander ausgetauscht und konkretisiert werden. Die große Höhe erlaubt das Einhängen geschlossener Arbeitszellen und damit auch eine dreidimensionale zeitweise Umgestaltung: Dieser zentrale Raum bietet nicht "neutrale Flexibilität", sondern fordert eine aktive gestalterische Auseinandersetzung mit großem Atem. Die unmittelbar darüber liegende introvertierte Bibliothek mit außen liegenden Seminarräumen fördert – komplementär zum "Raum der Produktion" – die wissenschaftliche Reflektion. Das oberste Geschoss für Dozenten und Verwaltung schafft die für Dauerarbeitsplätze erforderlichen Sicht- und Beleuchtungsverhältnisse. Das Dach dient als Dachgarten und "Freiluftatelier" mit einem großartigen Umblick auf Zeche Zollverein und das weitere Ruhrgebiet. So entspricht der vertikale Aufbau des Raumgefüges den inneren Arbeitsabläufen. Der Entwurf steht damit in der Tradition des Funktionalismus. Die Architektur ist darüber hinaus in der Ökonomie der Gestaltungsmittel und der Disziplin der Maßverhältnisse der besonderen Architektur von Schupp und Kremmer verpflichtet. Weit über diese Tradition hinaus weisen die Behandlung der Oberfläche und die Lichtführung: sie stehen in einem poetischen Kontrast zur Rationalität der Architektur und führen zu neuen, zeitgenössischen Raum-Atmosphären. Das Konzept ist das wirtschaftlichste unter den fünf abschließend zu beurteilenden Entwürfen, auch wenn es immer noch das vorgegebene Budget sprengt. Konstruktion und Materialität sind zwar erst angedeutet, jedoch die schon während des diskursiven Wettbewerbsverfahrens bewiesene Fähigkeit zur konsequenten Konkretisierung und Verfeinerung des Entwurfsgedankens lassen ein kompetentes, nicht nur konzeptionell sondern auch hinsichtlich Funktion, Konstruktion und Wirtschaftlichkeit erfahrenes Team erwarten. Um 15.00 Uhr tritt das Preisgericht wieder zusammen. Die erarbeiteten Beurteilungen werden vor den einzelnen Wettbewerbsbeiträgen verlesen und diskutiert.

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4. Auszeichnung der Arbeiten und Rangfolge Am 27. Januar 2003, 15.30 Uhr entscheidet das Preisgericht über die Verteilung der Preise. Das Preisgericht beschließt einstimmig, einen ersten Preis und vier dritte Preise zu vergeben. Hierzu wird das ausgelobte Preisgeld für den zweiten und dritten Preis zusammengefasst und gleichmäßíg auf alle vier dritte Preise aufgeteilt: 1. Preis:

7.500,- Euro

3. Preis:

je 1.875,- Euro

Bearbeitungshonorar: je 5.000,- Euro Folgende Verteilung der Preise wird beschossen: 1. Preis:

SANAA | Tokyo

[einstimmig]

3. Preis:

OMW | Frankfurt am Main

[einstimmig]

Leeser Architecture | New York [einstimmig] A_lab | Berlin

[einstimmig]

Caramel | Wien

[einstimmig]

5. Erkenntnisse und Empfehlungen des Preisgerichts Die Jury empfiehlt den Entwurf des Büros SANAA aus Tokyo als eine hervorragende Grundlage für den jetzt notwendigen Dialog mit dem Bauherrn, dem Nutzer und der Bevölkerung im Essener Norden. Vor allem die Gestaltung des öffentlichen Raumes sollte als Einladung an die Wohnbevölkerung in der Umgebung verstanden werden, mit einem neuen Stück Zollverein einen gut gestalteten Eingang in das Weltkulturerbe und einen Freiraum mit Gestaltqualität für die Menschen im Umfeld zu schaffen. Zur Gestaltung des Außenraumes sollte auch die genaue städtebauliche Positionierung der d|s|z gehören. Die Außenhaut der design school bietet gute Voraussetzungen, um sie technisch, gestalterisch und in ihrer Materialität zu entwickeln, sodass eine gewisse Transparenz und Lebendigkeit des Gebäudes gewährleistet sind. Dabei ist der Alterungsprozess der Fassade zu beachten. Neueste Erkenntnisse der Energie- und Klimatechnik sind zu berücksichtigen. Die Jury empfiehlt, die Möglichkeit einer Passivhausqualität zu prüfen.

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6. Verfasser der Arbeiten 1. Preis | 7.500,- EURO Arbeit 1155 [Kennzahl 102927] SANAA Kazuyo Sejima + Ryne Nishizawa 7-A, 2-2-35 Higashi Shinagawa Shinagawa-Ku Tokyo 140-0002 Japan Mitarbeit: Yoshitaka Tanase, Jonas Elding, Nicole Berganski, Karen Schütz, Koji Yoshida, Erika Hidaka, Yutaka Kikuchi, Jamin Morrison Sonderfachleute: Saps/Sasaki and Partners, Tragwerksplanung, Tokyo

3. Preis | je 1.875,- EURO Arbeit 1127 [Kennzahl 671136] OMW Onderka Möller Wald Architekten BDA Jürgen Onderka Franziusstraße 8-14 60314 Frankfurt am Main Mitarbeit: Pascal Atzert, Michal Novi, Alexander Schuldt, Jochen V. Landwüst Sonderfachleute: Bollinger + Grohmann, Tragwerksplanung, Frankfurt am Main Firma ENCO, TGA, Frankfurt a.M. GTL-Kassel, Landschaftsarchitekt Ingenieurbüro Tanber, Fassadentechnik

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Arbeit 1136 [Kennzahl 121252] Leeser Architecture Thomas Leeser, Rebecca van de Sande 561 Broadway New York NY-10012 USA Mitarbeit: Scott Campbell, Alec Hathaway, Anke Kahle, Ralf Kallenberger, Jing Liu, Eliane Maillot, Margit Rott, Tim Schönberg, Oliver Sippl Sonderfachleute: Büro Happold, New York/Berlin, Tragwerksplanung HL-Technik AG, Düsseldorf, Haustechnik AEC Ars Electronica Center UN2, Östereich, New Media

Arbeit 1143 [Kennzahl 172123] A_lab Jens Schmahl, Architekt Hallesches Ufer 24 10963 Berlin Mitarbeit: Oliver Dering, Dirk Rüppel, Axel Scheele Sonderfachleute: Bollinger + Grohmann, Frankfurt a.M., Tragwerksplanung Ove Arup Deutschland, Berlin, Haustechnik Hutterreimann, Berlin, Landschaftsarchitektur

Arbeit 1149 [Kennzahl 010203] Caramel architekten katherl.haller.aspetsberger Schottengasse 72/2/3 1070 Wien Architektin Maja Lorbeck, Wien

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Mitarbeit: Markus Bösch, Michl Kaser, Stefanie Kuhlmann, Herwig Matl, Sandra Scheppl, Alexa Zahn

7. Abschluss des Verfahrens Der Vorsitzende des Preisgerichts dankt allen Teilnehmern für die intensive, sehr konzentriert und sachlich geführte Diskussion. Er dankt insbesondere der Vorprüfung für die professionelle Vorbereitung und Ausarbeitung der Unterlagen und der Durchführung des gesamten Verfahrens. Die vorgelegten Vorprüfberichte waren Grundlage für eine sehr intensiv und qualitätvoll geführte Diskussion. Die Vorprüfung wird einstimmig entlastet. Herr Prof. Thomas Sieverts gibt den Vorsitz mit Dank an den Auslober zurück und beglückwünscht ihn und den späteren Nutzer zu diesem hervorragenden Entwurf. Herr Prof. Dr. Ralph Bruder bedankt sich im Namen des späteren Nutzers bei Herrn Prof. Sieverts für die souveräne Sitzungsleitung und bei allen an der Durchführung des Wettbewerbs Beteiligten für ihre engagierte Arbeit. Die Sitzung wird um 16.15 Uhr beendet. Für das Protokoll: Alexandra Jopp, Prof. Rudolf Scheuvens, Prof. Thomas Sieverts

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