Präsentation Modul 3, 11.03.2014

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Sozialwissenschaften, Psychologie, Abnormale Psychologie
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Gliederung 

Psychische Störungen

 Allgemeines  Intelligenzminderung  Demenzen

• Begriff der Behinderung  Körperlich  Seelisch

 Schizophrenie

 Bipolare affektive Störungen

ICD 10 (International Classification of Diseases)

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ICF (International

Classification of Functioning)

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Psychische Störungen  Es gibt viele verschiedene Definitionen für psychische Erkrankungen oder Störung, die Folgendes im Inhalt gemeinsam haben:  liegt  Abweichendes Verhalten  Leidensdruck  Funktionale Beeinträchtigung  und Gefährdung (Selbst-, Fremdgefährdung) vor, dann handelt es sich um eine psychische Störung

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„Störung „ ist relativ Symptome werden klassifiziert: ICD 

Jede Gesellschaft wählt die Kriterien selbst und beurteilt, was „abweichendes Verhalten“ ist



Was ist abweichend, leidvoll und nicht funktional oder gefährdend „genug“ (um als Störung zu gelten?)



Für den Einzelnen ist das Erleben vor allem Selbsterfahrung und Selbsteinschätzung



Der Arzt nennt das Erleben des Einzelnen „Symptome“ und macht daraus Diagnosen.



Im „Krankheitenkatalog“ ICD 10 sind die Diagnosen nach Symptomen ausgearbeitet, international gültig, verschlüsselt.



übersetzt: „International Classification of Diseases“ 10.te Ausgabe Die internationale Klassifikation der Krankheiten ICD 10 GM (German Modification) von A bis Z

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Psychische und Verhaltensstörungen im ICD-10 F 

F00-F09 organische Störungen



F10-F19 psychische u.Verhaltensstörungen d.psychotrope Substanz



F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen



F30-F39 affektive Störungen



F40-F48 neurotische, Belastungs- u.somatoforme Störungen (Angst, Phobie, Zwang, Dissoziation, PTBS)



F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung mit körperlichen Störungen oder Faktoren (Essstörungen, Schlafstörungen usw.)



F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen



F70-F79 Intelligenzminderung



F80-F89 Entwicklungsstörungen



F90-F99 Verhaltens- u.emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

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Ursachen-Komplex: Gen-Umwelt-Interaktion

Umwelt

Genetisch

Ausbruch

Psychische Störung

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Psyche

Endogen

Soziales

Veranlagung

Stress

Vulnerabilität, angeboren

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Ursachen-Komplex: Gen-Umwelt-Interaktion

Genetisch

6

Umwelt

Psychische Störung

Endogen

Psyche

Veranlagung

Soziales

Vulnerabilität angeboren

Stress

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Ausbruch

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Behinderung, geistige In der ICD als Intelligenzminderung (F7) klassifiziert  als solche ist sie frühkindlich, vor oder während der Geburt entstanden Medizinische Begriffe: • Debilität, leicht, IQ von 50-69, wie 9-12-jährig • Imbezillität, mittelgradig, IQ 35-49, wie 6-9-jährig • Imbezillität, schwer, IQ 20-34, wie unter 3-jährig • unter IQ von 20 schwerste geistige Behinderung

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Behinderung, seelische, körperliche 

seelische Behinderung bleibende psychische Beeinträchtigung nach psychischen Erkrankungen, auch nach Unfall oder Schlaganfall (Einschränkung der geistigen Leistung)

 körperliche Behinderung Blindheit oder erhebliche Sehstörung Taubheit oder erhebliche Schwerhörigkeit eingeschränkte Bewegungsfähigkeit z.B. Herzleiden, Arthrose

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Behinderung im Sinne der ICF 

Behinderung ist die Einschränkung, die sich aufgrund der Erkrankung/Störung in der jeweils persönlichen Umwelt vollzieht, in Wechselwirkung mit weiteren Umweltfaktoren



In den Bereichen I. Körper (Körperfunktion, Leistung, Handeln) II. Partizipation (Teilhabe am gesellschaftlichen Leben)



ICF: Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. (Gesundheit wird als Wohlbefinden deklariert und nicht unbedingt nur als Fehlen von Krankheit)



Ziele der ICF: Einhaltung der Menschenrechte und Rechte für Alle



d.h. Abbau von Barrieren in der Gesellschaft (Barrieren sind Behinderung von außen!) und Förderung der Faktoren, die Zugang zur Gesellschaft ermöglichen und damit auch Gesundheit fördern



Förderung materiell (Reha, Eingliederungshilfe, weiteres) als auch Verständnis (Haltung, Normen) betreffend



Chancengleichheit, GG Art. 1-3 wahren!

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Demenzen  Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts o gibt es 1 bis 1,4 Mio. Demenzkranke o wird sich die Zahl bis 2050 verdoppeln!

o bei den 65-jährigen sind es 2 % der Bevölkerung, bei den 80-jährigen über 10 %, bei den 90-jähr. über 30 % o

Demenz ist:

 ein anhaltender oder fortschreitender Zustand herabgesetzter Fähigkeiten  in den Bereichen Gedächtnis, Denken und anderer höherer Leistungen des Gehirns (Urteilen, Orientieren, Sprache, Rechnen)  mit einer Beeinträchtigung der Bewältigung gewohnter (Alltags-) Aufgaben 10

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Verteilung von Demenzen • Alzheimer Demenz F.00: Schätzungen in 50-60% der Fälle fehlerhaft Verarbeitung von Eiweiß-Stoffen im Gehirn. Eher schleichender Beginn • Vaskuläre Demenz F.01: in ca. 20% der Fälle, durch Durchblutungsstörungen geht Nervengewebe zugrunde. Eher plötzlicher Beginn. Schwankende Leistungsfähigkeit über den Tag verteilt • Mischform ca. 15% • Toxisch oder metabolisch verursacht z.B. Alkohol-Demenz, Korsakow-Syndrom • Entzündlich bedingt oder durch übertragbare Krankheit z.B. AIDS-Demenz • 11

durch Schädel-Hirn-Trauma bedingt © Landratsamt Bodenseekreis

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Alzheimer • Forschung sucht nach Risikofaktoren • die Ursache ist unbekannt • Genetik gilt als untergeordnet, denn das Vorkommen in Familien ist nicht gehäuft (minimal) • Alter = Hauptrisiko

• geistige Tätigkeit scheint das Risiko zu vermindern • frühzeitiges Erkennen ist von Wichtigkeit (Alzheimer) Medikamentierung! •

eher Antriebsschwäche als Vergesslichkeit am Anfang



später schnellerer Verlauf/Abbau

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Demenz Es gibt nicht nur Krankheitssymptome, sondern auch Lebenssymptome

Das Langzeitgedächtnis bleibt

Die Gefühlswelt bleibt

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Umgang mit Demenz Haltung (klientenzentrierte Basisvariablen nach C. Rogers, Validation) •

einfühlendes Verstehen

/Empathie



positive Wertschätzung

/Akzeptanz



Echtheit/authentisch sein

/Stimmigkeit

• Stadien Stadium 1: meist orientiert, gelegentlich nicht orientiert • selbst frei von Ärger sein (Betreuer); sich auf Gefühle einlassen; keine Warum-Fragen stellen; Gefühle „spiegeln“; in Worte fassen; Erinnerungen (Langzeit) herbeiführen

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Umgang mit Demenz  Stadium 2: Zeitverwirrtheit, kognitive Fähigkeiten gehen verloren

 verwenden von Berührung, Blickkontakt und ruhige, warme Stimme, Kommunikation nicht abbrechen, wenn der Sinn im Gesagten fehlt  Stadium3: sich wiederholende Bewegungen  Körperbewegungen nachahmen, auf Gefühle einlassen, Berührung, Stimme, Blickkontakt, Kommunikation, unbestimmte Worte

 Stadium 4: vollständiger Rückzug nach innen, ohne Bewertung oder Klänge (zu wenig Stimulation, zu viel Medikamente); Berührungen, Massage, Musik, Gerüche, Blickkontakt 15

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Verständnis von Schizophrenie  Symptome:  Die Realität wird verändert wahrgenommen und verarbeitet (Licht, Farben, Gesichter verzerrt, Geräusche, Gerüche, Geschmack)

 Erlebnis der Eingebung von Gedanken oder Stimmen  Zusammenhänge werden anders gedeutet, vor allem im persönlichen Bezug zwischen sich und anderen, aus Sicht der Mitmenschen „Wahn“  Störung des Denkens, Fühlens und Wollen nicht aber verschiedene Persönlichkeiten „Spaltung“, wie man früher sagte 

Angst, Panik, Niedergeschlagenheit



Leistungsfähigkeit sinkt



sozialer Rückzug

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Früh „warn“ zeichen  Veränderte Gefühle wie Ängste oder wechselnde oder verflachte Gefühle, Konflikte, Rückzug, Unruhe usw.  können über Jahre (kaum wahrnehmbar) bestehen Vorläuferphase, mit unspezifischen Symptomen

 können bereits zum Ausschluss aus der Gesellschaft geführt haben durch den Verlust der Wohnung oder des Arbeitsplatzes, vor der

Akutphase, die dann jeder erkennt

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weiterer Verlauf Langzeitphase - Die Erkrankung kann einmalig auftreten 10-20%

- Sie tritt ansonsten in Abständen wieder auf 

30% Betroffene sind zwischen den akuten Phasen symptomfrei



30% haben zwischen den Phasen eine Symptomatik ohne Psychose

 5-10% sind dauerhaft psychotisch nach der zweiten Episode Diese und weitere zu verhindern, wäre von großem Vorteil, denn nach jeder erneuten akuten Phase wird es schwieriger, keine Restsymptomatik zu haben.  Schizophrenie ist übrigens so häufig wie die Zuckerkrankheit 18

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manisch-depressiv oder Bipolar  manische Symptome: intensives Hochgefühl und Selbstbewusstsein, deutlich gesteigerte Leistungsfähigkeit, vermindertes Schlafbedürfniss, Distanzlosigkeit, Rededrang, Gegenteil zur Depression  depressive Symptome: gesteigerte Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Grübeln, Hoffnungslosigkeit, Interesselosigkeit, Freudlosigkeit, Durchschlafstörungen, frühes Erwachen oder gesteigertes Schlafbedürfnis  Phasen kommen im Wechsel vor, werden nicht als Phasen erkannt  in der Depression Gefühl der Endlosigkeit  in der Manie wird die Energie als unerschöpflich erlebt, entsprechend kommen Selbstüberschätzung und Risikoverhalten zustande 19

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Achterbahn der Gefühle Intensität und Dauer (Höhe und Länge der Achterbahn) variieren. Es gibt auch Zeiträume ohne Auf- und –Ab-Phasen Ein Drittel der Betroffenen sind zwischen den Episoden dauerhaft leicht depressiv, gelegentlich leicht manisch (hypomanisch). Manische Episoden (bis 2 Monate) sind insgesamt kürzer als die depressiven Episoden (2-5 Monate) 20

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Hierarchie der Ziele und Hilfen Die Aufgaben des Betreuers sind:  Existenzsicherung/Abklärung von Suizidgefahr/Risikobereitschaft?  Sicherung von Grundbedürfnissen: Essen, Trinken, SchlafWach-Rhythmus  Soziale Sicherung, soziale Beziehungen, evtl. Eigentum, Vermögen schützen  Alltagsstruktur festigen

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Hinweise zum Nachlesen: http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Publikationen/P flege/Broschueren/WdGn_screen_Juni2013.pdf

www.wolfgang-kramer.net www.verrueckt-na-und.de www.psychose.de www.dmdi.de www.wikipedia.org/wiki/Geistige_Behinderung www.lebenshilfe.de www.psychiatrie.de 22

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