Rundfunk-Sinfonie- orchester Berlin Marek Janowski

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Musik
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Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Marek Janowski Samstag 30. Januar 2016 20:00

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Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Marek Janowski Dirigent Samstag 30. Januar 2016 20:00 Pause gegen 20:45 Ende gegen 22:00

Das Konzert im Radio: Sonntag, 7. Februar 2016, Deutschlandfunk »Konzertdokument der Woche«, 21:05

PROGRAMM

Claude Debussy 1862 – 1918 Le Martyre de Saint Sébastien L 124 (1911) Sinfonische Fragmente La Cour des Lys. Prélude: Lent Danse extatique et Final du 1er Acte. Assez animé La Passion. Lent Le Bon Pasteur. Sombre et lent Henri Dutilleux 1916 – 2013 Métaboles (1959 – 64) für Orchester Incantatoire. Largamente Linéaire. Lento – Moderato Obsessionnel. Scherzando Torpide. Andantino Flamboyant. Presto Pause César Franck 1822 – 1890 Sinfonie d-Moll FWV 48 (1886 – 88) für Orchester Lento – Allegro non troppo Allegretto Allegro non troppo

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ZU DEN WERKEN

Claude Debussy: Le Martyre de Saint Sébastien Dass sich die französische Musik in der »Moderne« von deutschösterreichischen Traditionslinien abhob, hing auch und gerade mit Claude Debussy (1862 – 1915) zusammen. Er strahlte weit in die Zukunft aus – bis zur »spektralen Musik« und darüber hinaus – war allerdings selbst bereits in eine »Szene« hineingewachsen, die auf eigene Wege zielte. Diese Tendenzen erhielten im Frankreich der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts neuen Schub, der zunächst von der Bildenden Kunst ausging – und zwar vom aufkommenden Impressionismus, worin, statt der Darstellung historischer und mythologischer Sujets, die Wiedergabe des flüchtigen Eindrucks ins Zentrum der Gestaltung rückte. Die »musikalischen Impressionisten«, die erst einige Jahrzehnte später als die Maler auf den Plan traten, übertrugen dieses Phänomen auf die Sphäre der Tonkunst, indem sie Klangfarben und Einzelreize fokussierten und gegenüber Zielspannung und Entwicklungsformen emanzipierten. Claude Debussy gilt als Hauptvertreter dieses Ansatzes. So wie die Konzentration auf den flüchtigen Eindruck in der Malerei die Auflösung der Gegenständlichkeit einleitete, so beförderte der »musikalische Impressionismus« – neben anderen Strömungen – die Auflösung der Tonalität am Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch wenn sich Debussy stets gegen die schlagwortartige Charakterisierung als »Impressionist« verwahrte, so trifft der Begriff doch ins Herz seiner Musik. Ein Paradebeispiel dafür ist sein schillernd sinnliches Orchesterwerk Prélude à l’après-midi d’un faune (1892 – 1894), während er in Le Martyre de Saint Sébastien (1911) schon abgeklärter mit diesen Stilmitteln umging. Abzulesen sind sie in den sinfonischen Fragmenten über das »Martyrium des Heiligen Sebastian« gleichwohl, ja, in den entrückten Gefilden des ersten Abschnitts – La Cour des Lys – meint man, dem Widerhall jenes Fauns (gehörnter Waldgeist) aus dem Prélude nachspüren zu können. Nach dieser meditativen Betrachtung steigert sich das Werk zum »ekstatischen Tanz«, der in verhaltene »Leidenschaft« (La Passion) einmündet und mit vielschichtigen Reflexionen über »den guten Hirten« (Le Bon Pasteur) endet. 3

Angelegt war Le Martyre de Saint Sébastien ursprünglich als Bühnenmusik. Debussy weilte im November 1910 aufgrund von Dirigierverpflichtungen in Wien, als der italienische Dichter Gabriele d’Annunzio ihn brieflich bat, an einem Bühnenstück über das Leben des Heiligen Sebastian mitzuarbeiten. Schon lange trug sich d’Annunzio mit diesem Gedanken; kurz vor seiner Kontaktaufnahme mit Debussy konnte er die Tänzerin und Choreografin Ida Rubinstein, ein Mitglied der von Sergej Diaghilew geleiteten Ballets Russes, für seine Idee gewinnen. Debussy sagte sofort zu, der Zeitdruck, unter dem das Projekt stand, machte ihm jedoch zu schaffen. Da die Uraufführung für Mai 1911 im Pariser Théâtre du Châtelet festgesetzt wurde und d’Annunzio zunächst noch den Text vollenden musste, blieb Debussy nur ein Vierteljahr für die Komposition. »Ich hätte«, so bemerkte er, »Monate der Sammlung nötig gehabt, um eine Musik zu schreiben, die dem geheimnisvollen und raffinierten Drama d’Annunzios angemessen gewesen wäre. Und ich fühle mich verpflichtet, nur Musik zu liefern, die ich dessen für würdig halte: einige Chöre und eine Bühnenmusik, denke ich. Das ist ein beklemmender Zwang …« Trotz dieses Zwangs geriet die Musik zum Erfolg, während die Rezensenten die Textdichtung und das Bühnenstück insgesamt verwarfen. Als problematisch wurde allein schon die formale Einrichtung als eine Art »Mysterium« mit Tanz, Gesang, Instrumentalstücken und gesprochenen Passagen erachtet. Dass darin, wie Debussy festhielt, der antike Kult um den schönen Jüngling Adonis mit der Jesusfigur verknüpft wurde, stachelte den Erzbischof von Paris an, Le Martyre de Saint Sébastien mit einem Bannfluch zu belegen – wobei er seine Aufforderung, die Aufführungen zu meiden, mit dem Hinweis unterstrich, eine Frau und Jüdin spiele darin die Hauptrolle. Nun, Debussy reizte im Gegenzug gerade das vermeintlich Ketzerische an dem Stoff, was seine Fantasie beflügelte und ihn zu einem eigensinnigen – und hochmodernen – »Glaubensbekenntnis« motivierte: »Ich lebe nicht nach den geheiligten Riten. Ich habe mir aus der geheimnisvollen Natur eine Religion gemacht. Empfinden, zu welchen erregenden und erhabenen Schauspielen die Natur uns vergängliche und störende Durchreisende 4

einlädt, das nenne ich beten. Wenn ich auch kein eifriger oder gläubiger Katholik bin, so hat es mich doch wenig Mühe gekostet, mich zur Höhe des Mystizismus zu erheben, die diese dramatische Dichtung erreicht hat. Verständigen wir uns über das Wort Mystizismus. Wir haben nicht mehr die gläubige Seele von ehemals. Ist der Glaube, den meine Musik ausdrückt, orthodox oder nicht? Ich weiß es nicht. Es ist der meinige, der meinige, der in voller Aufrichtigkeit singt.« Eine große Zukunft war dem Bühnenstück Le Martyre de Saint Sébastien, in das Elemente von Kantate, Oper und Ballett eingeflossen sind, nicht vergönnt. Übrig blieben von dessen fünf üppigen Bildern vier sinfonische Fragmente für den Konzertsaal, die es in sich haben, in denen Debussy mit fesselnder Intensität magische Klangräume hervorrief.

Henri Dutilleux: Métaboles Als Claude Debussy 1918 starb, war Henri Dutilleux (1916 – 2013) zwei Jahre alt. Vor ihm lag ein extrem langes Leben, in dem er Frankreich beständig die Treue hielt. Fest war Dutilleux in der Tradition der französischen Musik des 20. Jahrhunderts verwurzelt. Vielfach wurde er als letzter Erbe des Impressionismus angesehen, ohne dass seine Musik rückwärts gewandt gewesen sei. Er studierte am Pariser Konservatorium, gewann 1938 den renommierten Grand Prix de Rome, arbeitete viele Jahre für den Rundfunk, für den er musik-literarische Sendungen betreute, und wurde 1961 selbst Dozent an der Ecole Normale de Musique in Paris. Die nackten biografischen Daten und Fakten weisen eher auf einen »akademischen« Werdegang, doch in Dutilleux’ Werken, vor allem in seinen späteren, ist – neben Eleganz und Virtuosität – das Moment des Verschlungenen und »Geheimnisvollen« ein zentraler Faktor. Mit seinem Insistieren auf den Klang selbst war er den französischen »Spektralisten« um Gérard Grisey und Tristan Murail zwar nahe, ihrem analytischen Konzept einer Klangsynthese folgte er aber nicht. Ebenso waren musikalische Rhetorik und aufgesetzte Dramatik seine Sache nicht. Vielmehr erwächst die Intensität seiner Musik aus sich heraus; 5

mit behutsam sich einbrennender Suggestivkraft rührt sie an spirituellen und existenziellen Dimensionen. Bravourös zur Geltung kommt dies in Métaboles, das zwischen 1959 und 1964 als Auftragswerk für das Cleveland Orchestra unter George Szell entstand. Den Titel leitete Dutilleux von dem griechischen Wort »metabolos« ab, das variabel oder wechselhaft bedeutet. Komplexe klangliche Um- und Verwandlungsprozesse, für die er sich von evolutionären Vorgängen in der Welt der Natur inspirieren ließ, bestimmen denn auch die fünf ineinander übergehenden Sätze: »Geist und Form dieser Musik beruhen«, so Dutilleux, »auf eingehender Betrachtung der Natur.« Im Hinblick auf das Klangkolorit strebt jeder Satz in eine andere Richtung, die von der Instrumentierung vorgezeichnet ist. Im ersten Satz liegt der Schwerpunkt auf den Holzbläsern, im zweiten auf den Streichern, im dritten auf den Blechbläsern, im vierten auf dem Schlagzeug und im fünften im Sinne einer höheren Einheit auf dem ganzen Orchester. Dennoch sind die Formteile melodisch, rhythmisch und harmonisch eng miteinander verknüpft. Incantatoire, der Eröffnungssatz, entfaltet sich aus einem klanglichen Urgrund, aus dem quirlige Holzbläsermotive wie aus imaginären Quellen hervorsprudeln. In thematischer Verdichtung greifen die Streicher das offene Ende auf und ziehen es ins Dunkle und Lyrische, bevor die Blechbläser mit energetisch aufgeladenen Jazz-Assoziationen eine weitere Sphäre eröffnen. Einen Rückfall in Düsternis und Melancholie signalisiert der vierte Satz, der sich angesichts der orchestralen Aufwallungen des Finales wie die Ruhe vor dem Sturm verhält. in einem betörenden Kaleidoskop der Farben und Figuren werden in Métaboles die musikalischen Ideen in steter Transformation weitergesponnen, so dass jeder Satz in neuem Gewand erscheint und mit verändertem Ausdrucksgehalt zum Ausgangspunkt des nächsten gerät.

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César Franck: Sinfonie d-Moll FWV 48 Mit César Franck (1822 – 1890) führt die musikalische Reise durch »französische Klanglandschaften« zurück ins 19. Jahrhundert. Er wurde in Lüttich geboren, lebte aber überwiegend in Paris, wohin er 1836 übergesiedelt war, um am dortigen Konservatorium seine in Brüssel begonnenen Studien zu vertiefen. Gut eine Generation älter als Debussy, zählte Franck zu den maßgeblichen Künstlerpersönlichkeiten seiner Zeit. Dies umso mehr, als dass er sich vom Mainstream abwandte und der Instrumentalmusik gegenüber der in Frankreich um die Jahrhundertmitte dominierenden Oper und Vokalmusik wieder Geltung verschaffte. Seine d-MollSinfonie (1886 – 1888) war ein Spätwerk, seinen ersten Beitrag zu dieser Gattung leistete er fast 50 Jahre zuvor mit der Première Symphonie à Grand Orchestre (1841). Allerdings spürte er, ähnlich wie es Johannes Brahms empfand, Ludwig van Beethoven in seinem Nacken sitzen, so dass er zwischenzeitlich lediglich einige sinfonische Dichtungen, aber keine weitere Sinfonie schrieb. Erst gegen Ende seines Lebens fühlte er sich reif, einen erneuten Versuch zu unternehmen; womöglich angeregt durch Werke seiner Landsmänner Camille Saint-Saëns und Vincent d’Indy (der sein Schüler war). Zudem hatte er sich im Laufe seiner Musiker­ existenz als Klaviervirtuose, Komponist, Organist und Pädagoge (Professor für Orgel am Pariser Konservatorium) eingehend mit formalen Fragen und den Konsequenzen, die aus Beethovens Schaffen zu ziehen sind, beschäftigt. Die Lösung lag für ihn in der zyklischen Verbindung der Sätze mit enger motivisch-thematischer Verklammerung als entscheidendem Konstruktionsmerkmal. Alle musikalischen Prozesse und Ereignisse aus einer Keimzelle zu entwickeln, ist zwar keine Erfindung von Franck, denn er konnte sich diesbezüglich an klassisch-romantischen Vorbildern wie Beethoven, Schubert, Liszt und Brahms orientieren. Aber er war damit nicht nur auf der Höhe seiner Zeit, sondern verwirklichte dieses satztechnische Phänomen auf eigene und originelle Weise, in dem er es von geistig-inhaltlichen Dimensionen ableitete. Charakteristisch für Francks Musik ist – neben strengen Strukturen – eben auch eine 7

tiefe spirituelle Durchdringung, die vor allem in seinen späteren Werken an mystische Grenzüberschreitung und existenzielle Belange gemahnt. Beide Ebenen, die spirituelle und die strukturelle, sind in der d-Moll-Sinfonie nicht voneinander zu trennen. Das architektonische Gerüst ist alles andere als ein Selbstzweck, da es die Anbindung an ein großes (göttliches) Ganzes versinnbildlicht. Und dieses Ganze spiegelt sich wiederum in jedem noch so kleinen Detail wider, auch wenn die organischen Zusammenhänge in ihrer Vielschichtigkeit kaum bis in jede Einzelheit hinein wahrzunehmen sind. Darauf kam es Franck auch gar nicht an. Er setzte vielmehr auf ein intuitives Erfassen, das sich im Mikround Makro­kosmos des Tonsatzes als fesselnde innere Dramaturgie offenbart. Diese innere Dramaturgie beeinflusste auch die Satzfolge mit Verschmelzung der Mittelsätze und etliche andere Eigenheiten, die Franck selbst betont sachlich erläuterte: »Es ist eine klassische Symphonie. Am Anfang des ersten Satzes findet sich eine Reprise, wie man sie ehemals zur besseren Bestätigung der Themen einsetzte; doch steht sie in einer anderen Tonart: f-Moll. Dann folgen ein Andante und ein Scherzo [die hier ineinander verschmolzen sind]. Das Finale greift wie in der Neunten Beethovens alle Themen wieder auf, aber sie erscheinen nicht als Zitate. Ich habe sie so angelegt, dass sie die Rolle neuer Elemente einnehmen.« Die Uraufführung der d-Moll-Sinfonie im Jahre 1889 verlief erfolglos, wodurch sie zunächst in der Versenkung verschwand. Ein Jahr später, am 8. November 1890, starb César Franck an einer Brustfellentzündung, die wahrscheinlich noch von einem kurz zuvor erlittenen Unfall herrührte. Im Nachlass wurde die Sinfonie wiederentdeckt, heute gehört sie zu seinen meistgespielten Orchesterwerken und zu einem der populärsten aus der Feder eines französischen Komponisten überhaupt. Egbert Hiller

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BIOGRAPHIEN

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Seit 2002, dem Beginn der Ära von Marek Janowski als Künstlerischem Leiter und Chefdirigent, wird dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin eine herausragende Position zwischen den Berliner Spitzenorchestern und deutschen Rundfunkorchestern zuerkannt. Das unter Marek Janowski erreichte Leistungsniveau macht das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin attraktiv für Dirigenten der internationalen Spitzenklasse. Nach Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Vasily Petrenko, Alain Altinoglu, Jakub Hrůša und Ivan Repušić in den vergangenen Jahren debütieren in der Saison 2015/2016 u. a. Lahav Shani, Simone Young und Marko Letonja beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Nachdem Marek Janowski seinen Abschied vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin angekündigt hatte, konnte Vladimir Jurowski gewonnen werden, ab Sommer 2017 die künstlerische Leitung des ältesten deutschen rundfunkeigenen Sinfonieorchesters zu übernehmen. Das Orchester geht auf die erste musikalische Funkstunde im Oktober 1923 zurück. Die bisherigen Chefdirigenten, u. a. Sergiu Celibidache, Eugen Jochum, Hermann Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner und Rafael Frühbeck de Burgos, formten einen flexiblen sinfonischen Klangkörper, bei dem große Komponisten des 20. Jahrhunderts immer wieder selbst ans Pult traten, darunter Paul Hindemith, Richard Strauss und Arnold Schönberg.

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Die Zusammenarbeit mit Deutschlandradio, dem Hauptgesellschafter der ROC GmbH Berlin, der das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin angehört, trägt reiche Früchte auf CD. Ab 2010 konzentrierten sich viele Anstrengungen auf die mediale Auswertung des Wagnerzyklus. Alle zehn Live-Mitschnitte sind mittlerweile erschienen und haben sogleich ein weltweites Echo ausgelöst. Die Gesamteinspielung aller Sinfonien von Hans Werner Henze ist ebenfalls abgeschlossen. In der Kölner Philharmonie war das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin zuletzt im April 2013 zu Gast.

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Die Besetzung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin Viola Alejandro Regueira Caumel Wilfried Strehle Gernot Adrion Ulrich Kiefer Emilia Markowski Jana Drop Claudia Beyer Alexey Doubovikov Ulrich Quandt Carolina Montes Samuel Espinosa Friederike Schumann

Violine I Rainer Wolters Susanne Herzog Andreas Neufeld Marina Bondas Philipp Beckert Steffen Tast Franziska Drechsel Anne Feltz Anna Morgunowa Karin Kynast Maria Pflüger Bettina Sitte Deniz Tahberer Myvanwy Ella Penny Michael Schmidt Henriette Klauk

Violoncello Hans-Jakob Eschenburg Ringela Riemke Volkmar Weiche Peter Albrecht Georg Boge Andreas Weigle Andreas Kipp Christian Raudszus Aidos Abdullin Jee Hee Kim

Violine II Dorian Xhoxhi Maximilian Simon David Drop Sylvia Petzold Anne-Kathrin Weiche Brigitte Draganov Martin Eßmann Juliane Manyak Enrico Palascino Neela Hetzel de Fonseka Juliane Färber Rodrigo Bauza Richard Polle Christopher Kott

Kontrabass Hermann F. Stützer Stefanie Rau Iris Ahrens Georg Schwärsky Axel Buschmann Nhassim Gazale Philipp Dose Hans Stockhausen

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Tuba Georg Schwark

Flöte Silke Uhlig Rudolf Döbler Markus Schreiter Franziska Dallmann

Harfe Maud Edenwald Alma Klemm Mariam Fathy

Oboe Clara Dent-Bogányi Florian Grube Thomas Herzog Martine Varnik

Celesta Heike Gneiting Pauke Arndt Wahlich

Klarinette Oliver Link Peter Pfeifer Christoph Korn Daniel Rothe

Schlagzeug Tobias Schweda Frank Tackmann Henning Börgel Matthias Dölling Ralf Gröling Matthias Petsch

Fagott Sung Kwon You Alexander Voigt Markus Kneisel Mario Kopf

Management Tilman Kuttenkeuler Orchesterdirektor Dorothea Groß Orchesterbüro Christian Schwärsky Orchesterinspektor Tobias Fiebig Orchesterwart Ulrich Körle Orchesterwart

Horn Dániel Ember Ozan Çakar Ingo Klinkhammer Anne Mentzen Frank Stephan Felix Hetzel de Fonseka Trompete Florian Dörpholz Stephan Stadtfeld Patrik Hofer Dennis Teichmann Posaune Hannes Hölzl Hartmut Grupe Jörg Lehmann

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Marek Janowski Marek Janowski ist künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und hat den Klangkörper seit Beginn seiner Amtszeit zu einem WeltklasseEnsemble geformt. Janowski zählt zu den herausragenden Vertretern der deutschen Musiktradition. Seine Interpretationen der Werke u. a. von Wagner, Strauss, Bruckner, Brahms, Hindemith und der Zweiten Wiener Schule sowie seine zahlreichen Einspielungen mit diesem Repertoire finden weltweit große Beachtung. Als ein Meilenstein im Bereich konzertanter Opernaufführungen gilt sein Wagner-Opernzyklus 2012 und 2013 in der Berliner Philahrmonie, der auch auf CD erschien. Geboren in Warschau und ausgebildet in Deutschland, hatte Marek Janowski zunächst Assistenzstellen in Aachen, Köln, Düsseldorf und Hamburg, bevor er als Generalmusikdirektor von 1973 bis 1975 in Freiburg im Breisgau und von 1975 bis 1979 in Dortmund wirkte. Bereits während seiner Dortmunder Zeit erhielt er zahlreiche Einladungen von führenden europäischen Opernhäusern. Seit den späten 70er-Jahren dirigierte er regelmäßig in nahezu allen international bedeutenden Opernhäusern, so u. a. an der Metropolitan Opera in New York, der Bayerischen Staatsoper München, den Opern in Chicago, San Francisco, Hamburg, Wien, Berlin und Paris. In den 1990er-Jahren konzentrierte sich Marek Janowski vorallem auf das sinfonische Repertoire, vor allem der deutschen Musiktradition. Er war 1984 bis 2000 musikalischer Leiter des Orchestre Philharmonique de Radio France und von 1986 bis 1990, neben seiner Position in Paris, Chefdirigent des Gürzenich-Orchesters Köln sowie von 1997 bis 1999 Erster Gastdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Von 2000 bis 2005 war er Musikdirektor des Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, daneben von 2001 bis 2003 Chefdirigent der Dresdner Philharmonie.

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2016 und 2017 wird Marek Janowski Wagners Ring bei den Bayreuther Festspielen dirigieren. Weitere Engagements umfassen Gastdirigate beim WDR Sinfonieorchester Köln, bei den Bamberger Symphonikern, beim hr-Sinfonieorchester, bei den Wiener Symphonikern, dem Budapest Festival Orchestra, dem Orchestre de Paris und dem Oslo Philharmonic Orchestra. Im April 2016 wird Marek Janowski das NHK Symphony Orchestra in zwei konzertante Aufführungen von Wagners Siegfried beim Spring Festival in Tokyo dirigieren. In den USA dirigiert Marek Janowski regelmäßig Orchester wie das Cleveland Orchestra, das San Francisco Symphony Orchestra und das Philadelphia Orchestra. In den vergangenen 30 Jahren hat Marek Janowski zahlreiche Einspielungen vorgelegt, darunter viele Gesamtaufnahmen von Opern und sinfonischen Œuvres. Viele dieser Aufnahmen wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Besonderes Gewicht hat bis heute seine 1980 bis 1983 eingespielte Gesamtaufnahme von Wagners Ring mit der Staatskapelle Dresden. Große Beachtung und hervorragende Kritiken erhielten auch seine Einspielungen der Bruckner-Sinfonien mit dem Orchestre de la Suisse Romande. In der Kölner Philharmonie dirigierte Marek Janowski zuletzt im Mai 2015 das WDR Sinfonieorchester Köln.

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KölnMusik-Vorschau

Februar

SA

13 20:00

MI

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Niño Josele Quintet Niño Josele Gitarre Luis Verde Saxophon Julián Heredia Bass Guillermo McGuill Drums José Heredia Piano/Keybord

20:00

Gidon Kremer Violine Giedrė Dirvanauskaitė Violoncello Daniil Trifonov Klavier

Der spanische Flamenco-Gitarrist Niño Josele hat bereits mit allen großen Namen des Genres auf der Bühne gestanden. Mit dem Star-gitarristen Paco de Lucía, der als Großmeister der Flamenco-Gitarre galt, war er gar über sechs Jahre hinweg auf Tour. Doch auch der Jazz-Pianist Chick Corea gehört zu seinen Fans. Schließlich lässt Josele in die traditionelle Flamenco-Musik seines Heimatlandes Jazz-Anleihen einfließen. Inspiration findet er aber auch in der klassischen Musik. Beim Konzert in der Kölner Philharmonie wird er von namhaften Musikern begleitet, die ebenfalls in der Flamenco-Jazz-Szene beheimatet sind.

Mieczysław Weinberg Sonate für Violine und Klavier Nr. 5 op. 53 Johannes Brahms Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 d-Moll op. 108 Sergej Rachmaninow Trio élégiaque d-Moll op. 9 für Violine, Violoncello und Klavier 19:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll Kammermusik-Abo 3

FR

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SO

20:00

14

Fulvio Cauteruccio Schauspieler Giancarlo Cauteruccio Schauspieler

15:00 Filmforum

Ensemble intercontemporain Ilan Volkov Dirigent

Der Lieblingsfilm von Juliane Banse

Georges Aperghis Champ–Contrechamp für Klavier und Ensemble

Der Himmel über Berlin Deutschland, Frankreich, 1987, 128 Min. | Regie: Wim Wenders

François-Bernard Mâche Kassandra op. 33 für Instrumentalensemble und Tonband

Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Samuel Beckett Words and Music Musik von Ivan Fedele Deutsche Erstaufführung

Karten an der Kinokasse

19:00 Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke

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MI

SA

17

27

20:00 Filmforum

20:00

Alice Coote Mezzosopran

Orchester und ihre Städte: Amsterdam

Königliches Concertgebouworchester Amsterdam Franz Welser-Möst Dirigent

Verfluchtes Amsterdam (Amsterdamned) Niederlande 1988, 105 Min., Deutsche Fassung Regie: Dick Maas

Franz Schubert Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200 Gustav Mahler Lieder eines fahrenden Gesellen für Singstimme und Orchester

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

Johann Strauß Leichtes Blut op. 319 Kuss-Walzer op. 400 Csardas aus: Ritter Pásmán op. 441

Karten an der Kinokasse

SO

Josef Strauß Die Libelle op. 204 Friedenspalmen op. 207

21 18:00

Dieses Konzert wird auch live auf philharmonie.tv übertragen. Der Livestream wird unterstützt durch JTI.

Christiane Karg Sopran Bernarda Fink Alt Chor der MCO Academy Alexander Eberle Einstudierung

Operette und ... 4

MCO Academy

März

Mahler Chamber Orchestra Daniel Harding Dirigent Gustav Mahler Sinfonie Nr. 2 c-Moll für Sopran, Alt, Chor und Orchester »Auferstehungssinfonie«

MI

02

Kölner Sonntagskonzerte 3

20:00

Arcanto Quartett Antje Weithaas Violine Daniel Sepec Violine Tabea Zimmermann Viola Jean-Guihen Queyras Violoncello Franz Schubert Streichquartett c-Moll D 703 (Fragment) Ludwig van Beethoven Streichquartett C-Dur op. 59,3 Streichquartett a-Moll op. 132 Quartetto 5

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Montag 15. Februar 2016 20:00

Foto: Sony Classical/Jim Rakete

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart

Christian Gerhaher Bariton Lorenzo Coppola Klarinette

Freiburger Barockorchester Gottfried von der Goltz Leitung Christian Gerhaher, Lorenzo Coppola und das Freiburger Barockorchester bilden eine Liaison de Luxe. Der Bariton Gerhaher setzt Maßstäbe im Liedgesang, Coppola gehört zu den meistgefragten Klarinettisten der historischen Aufführungspraxis und das Freiburger Barockorchester ist zum internationalen Markenzeichen geworden. Die Auswahl der gemeinsam aufgeführten Mozartwerke erlaubt es allen Beteiligten, ihre Qualitäten voll auszuspielen. So stehen u. a. Mozarts »Linzer Sinfonie«, sein Klarinettenkonzert, welches als das erste Konzert für das Instrument überhaupt gilt, sowie Arien aus den Opern Così fan tutte, Don Giovanni und Le nozze di Figaro auf dem Programm.

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MO

Mi

07

16

20:00

März 20:00

Erik Bosgraaf Blockflöte

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Mariss Jansons Dirigent

Ensemble Cordevento Zefira Valova Violine Ivan Iliev Violine Zdenka Prochazkova Viola Linda Mantcheva Violoncello Alessandro Pianu Cembalo

Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 60 (1941) »Leningrader«

Johann Sebastian Bach Partita für Traversflöte solo a-Moll BWV 1013

Das Konzert im Radio: Montag 28.03.2016, Deutschlandfunk »Musik-Panorama«, 14:05

Konzert für Oboe, Streicher und Basso continuo d-Moll BWV 1059R

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo A-Dur BWV 1055

extra mit Deutschlandfunk 3

Konzert für Cembalo, Streicher und Basso continuo E-Dur BWV 1053 Die Konzerte BWV 1059R, 1055 und 1053 werden gespielt in einer Besetzung für Blockflöte, Streicher und Basso continuo. Johann Sebastian Bach Konzert für Blockflöte, Streicher und Basso continuo G-Dur

MI

09

20:00 Filmforum Orchester und ihre Städte: München Angst essen Seele auf Deutschland 1974, 93 Min. Regie: Rainer Werner Fassbinder KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Karten an der Kinokasse

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Foto: Stefan Nimmesgern

Donnerstag 25. Februar 2016 20:00

Paul Hindemith Das Marienleben op. 27

Juliane Banse Sopran Martin Helmchen Klavier Zum ersten Mal auf dem Programm der Kölner Philharmonie steht Paul Hindemiths Liederzyklus »Das Marienleben« für Singstimme und Klavier nach dem gleichnamigen Gedichtzyklus von Rainer Maria Rilke. Der Komponist vertonte das Werk gleich zweimal im Abstand von 25 Jahren. Juliane Banse singt die Urfassung von 1922/23, in der Hindemith genüsslich alle Zweideutigkeiten in Rilkes Text auslotete. Besonders interessierte Besucher können die Begleitveranstaltung »Blickwechsel Musik und Kunst: Marienleben in Moderne und Mittelalter« um 18 Uhr im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud dazubuchen.

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 ­koelner-­philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner ­Philharmonie!

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln ­koelner-­philharmonie.de

Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Egbert Hiller ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Kai Bienert S. 9; Felix Broede S. 13 Gesamtherstellung: adHOC ­Printproduktion GmbH

Mariss Jansons Dirigent

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Gefördert durch

koelner-philharmonie.de 0221 280 280

Foto: Peter Meisel

Dmitrij Schostakowitsch Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 60

Mittwoch 16.03.2016 20:00

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