Schizophrenie Landestagung der Mobilen Jugendarbeit und

February 1, 2018 | Author: Anonymous | Category: Sozialwissenschaften, Psychologie, Psychotherapie
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SCHIZOPHRENIE

Landestagung der Mobilen Jugendarbeit und Streetwork 2016 Sabine Korda Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes u. Jugendalter

DEFINITION Schizophrenie (griechisch): Schiz“ - spalten „Phrenos“ - Seele

--> gespaltene Seele

...durch grundlegende und charakteristische Stör ungen von Denken und Wahrnehmung sowie inadäquate oder verflachte Affekte gekennzeichnet (ICD-10).

LEITSYMPTOME NACH ICD 10 1. Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug, -ausbreitung. 2. Kontroll- oder Beeinflussungswahn; Gefühl des Gemachten bzgl. Körperbewegungen, Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen; Wahnwahrnehmungen. 3. Kommentierende oder dialogische Stimmen. 4. Anhaltender, kulturell unangemessener oder völlig unrealistischer Wahn (bizarrer Wahn). 5. Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität. 6. Gedankenabreißen oder -einschiebungen in den Gedankenfluss. 7. Katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus oder Stupor. 8. Negative Symptome wie auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekte. → Symptome müssen fast ständig über die Dauer einesMonats vorhanden sein

KERNSYMPTOME Positive oder Plus-Symptome

Negative oder MinusSymptome

– Wahnsymptome – Halluzinationen – Desorganisation der Sprache und des Denkens, formale Denkstörung – Desorganisation des motorischen Verhaltens, katatone Symptome

Verarmung - des Affekts - des Antriebs - des Denkens - der Sprache - Denkhemmungen Sozialer Rückzug

EPIDEMIOLOGIE Lebenszeitprävalenz: 1%  Vorkommenshäufigkeit global und transkulturell gesehen relativ konstant  ca. 10% der Patienten versterben in den ersten zehn Krankheitsjahren an Suizid  bei 20 bis 40-jährigen die höchste stationäre Belegungsrate von allen Erkrankungen  Kostenintensivste psychiatrische Erkrankung  WHO: fünfthäufigste Ursache für dauerhafte Behinderung ( vor kardiovaskulären Erkrankungen und Diabetes)  Durchschnittliches Berentungsalter: - Männer 29 Jahre - Frauen 42 Jahre 

HÄUFIGKEITSGIPFEL

VERLAUF 

Prodromalphase: Bei einem Drittel der Patienten  im Durchschnitt fünf Jahre  unspezifische, depressive und negative, schwer diagnostizierbare Symptome 



Erste Positiv-Symptome: psychotische Vorphase  in etwa ein Jahr vor der ersten Episode 

PROGNOSE Mit zunehmender Dauer der unbehandelten Psychose: • Verzögertes und schlechteres Ansprechen auf therapeutische Bemühungen, geringere Compliance • Entwicklung zunehmender kognitiver Defizite • Organische Veränderungen der Hirnstruktur • Höheres Risiko von Depression und Suizid • Verlust von sozialen Bezügen: Schule, Lehre oder Studienplatz • Beeinträchtigung familiärer Beziehungen und Ressourcen Schlechte Prognose!

GENESE

NEUROPHYSIOLOGIE

FAMILIE

ÄUßERE FAKTOREN

FRÜHERKENNUNG

THERAPIE •



Bio-, psycho- und soziotherapeutischen Gesamtkonzept • Pharmakotherapie • Psychotherapie • Soziotherapie Motivationsarbeit Der Patient muss stetig motiviert werden, die Medikamente einzunehmen, da die Einnahme wegen Nebenwirkungen eine enorme Belastung für den Patienten darstellt

PHARMAKOLOGIE: ANTIPSYCHOTIKA Ziel Antipsychotische Wirkung durch Dämpfung der dopaminergen Überaktivität  Dämpfung von Erregung und Aggressivität  Psychomotorische Ruhigstellung 

Nebenwirkungen 

Weitere verschiedene Rezeptorblockaden ( antihistamin, anticholinerg, antiadrenerg, antiserotonerg)

NON-MEDIKAMENTÖSE THERAPIE Kognitive Verhaltenstherapie •

Kognitive Interventionen: spezielle Wahrnehmungs- und Fertigkeitstrainings verbessern exekutive Funktionen und die Daueraufmerksamkeit

Soziotherapie Verbesserung der soziale- und Problemlösungskompetenz • • • • •

Ergotherapie Arbeitstherapie, berufliche Rehabilitationsprogramme, sozialpsychiatrische Dienste betreute Wohneinrichtungen, Tagesstätten Selbsthilfe- und Angehörigen- gruppen

FAZIT Schwerste psychiatrische Erkrankung! Hohe Suizidrate!  Nach der Erkrankung ist nichts mehr wie vor der Erkrankung: qualitative Veränderung des Erlebens, Denkens und Fühlens  Wichtig: frühe Behandlung!  Medikamentöse Therapie ist die Grundlage für Besserung  Rezidivprophylaxe über mehrere Jahre, u.U. lebenslang 

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