Spielzeit 2012/2013 - Schauspiel Stuttgart

January 26, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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S p i e l z e i t 2012/2013

der garten der lüste

Premierenübersicht RATGEBER FÜR DEN INTELLIGENTEN NORD / Große Bühne HOMOSEXUELLEN ZU KAPITALISMUS UND SOZIALISMUS MIT SCHLÜSSEL ZUR HEILIGEN SCHRIFT von Tony Kushner Premiere: 21.09.2012



Premiere: 22.09.2012 NORD

Premiere: 13.10.2012 NORD



Premiere: 21.10.2012 Nationaltheater Mannheim Premiere: 26.10.2012 NORD / Große Bühne



Premiere: 28.11.2012 NORD / Große Bühne

Regie: Thomas Dannemann

SALMANS KOPF von den Brüdern Presnjakow

Regie: Catja Baumann

EINSAME MENSCHEN von Gerhart Hauptmann

Regie: Stephan Rottkamp

TARTUFFE von Molière Regie: Claudia Bauer STALLERHOF/3D von Franz Xaver Kroetz/Stephan Kaluza

Regie: Stephan Kimmig

DANCER IN THE DARK Textfassung Patrick Ellsworth Koproduktion mit dem Stuttgarter Ballett Regie: Christian Brey Choreografie: Marco Goecke

STÖRENFRIEDE (Arbeitstitel) Stückentwicklung von Jan Neumann Regie: Jan Neumann NORD

Premiere: 07.12.2012

Premiere: 11.01.2013 NORD / Große Bühne

Premiere: 12.01.2013 Kammertheater

Premiere: 25.01.2013 NORD

Premiere: 02.03.2013 Kammertheater

Premiere: 23.03.2013 NORD / Große Bühne

Premiere: 12.04.2013 NORD / Große Bühne

Premiere: 13./14.04.2013 NORD

Premiere: 07.06.2013 Ort noch offen

Premiere: 21.06.2013 NORD / Große Bühne

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DAS HIMBEERREICH von Andres Veiel Regie: Andres Veiel

DAS LEBEN EIN TRAUM von Pedro Calderón de la Barca Regie: Sebastian Baumgarten

DIE APOKALYPSE von Ulrich Rasche Regie: Ulrich Rasche

WAS GESCHAH MIT BABY JANE? nach dem Roman von Henry Farrell Regie: Christian Weise

ANGST REIST MIT von Sibylle Berg Regie: Hasko Weber

EIN NEUES STÜCK VON RENE POLLESCH Regie: René Pollesch

MAGAZIN DES GLÜCKS vier Stücke von Dea Loher

Regie: Anna Drescher, Jan Koslowski, Sebastian Martin, Sarah Schmid

EIN PROJEKT VON RIMINI PROTOKOLL Regie: Rimini Protokoll

GROSSES FRESSEN ein Theaterprojekt von Volker Lösch und Beate Seidel Regie: Volker Lösch

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, liebe Freunde des SCHAUSPIEL STUTTGART, unser Theater hat in den zurückliegenden Jahren schwierige Situationen gemeistert. Zweimal sind wir mit dem gesamten Haus umgezogen. Nun bereiten wir uns darauf vor, einen dritten entscheidenden Schritt zu gehen. Nachdem die Sanierung unseres Schauspielhauses nicht abgeschlossen werden konnte, haben wir die Spielzeit 2012/2013 neu konzipiert und nach Möglichkeiten gesucht, unsere Inszenierungen an einem anderen Spielort zu zeigen. Die Oper Stuttgart stellt uns bis zu Beendigung der Baumaßnahmen ihre große Probebühne im Probenzentrum am Löwentorbogen zur Verfügung. Diese wird als Spielstätte für ca. 450 Zuschauer ausgestattet. Am wichtigsten ist aber, dass wir weiterhin für Sie spielen können und die künstlerische Kraft unseres Ensembles erhalten bleibt. Schließlich geht es für uns alle darum, in unserer letzten Spielzeit noch einmal alle Fantasie und Ausdruckskraft zu mobilisieren, die sich in den vergangenen sieben Jahren entwickelt und ästhetisch qualifiziert hat. Mit »Garten der Lüste« von Hieronymus Bosch haben wir erneut ein komplexes Kunstwerk ins Zentrum unserer Spielzeit-planung gestellt. Die Vielfalt dieses Werkes ist uns Anregung und inhaltliche Vorgabe für eine offene, moderne und kritische Sicht auf unsere Zeit. Insofern bleiben wir unserem Credo treu und bewegen uns auf Sie zu. Theater schafft Raum für Diskurse, wenn es etwas wagt und offensiv agiert. In diesem Sinne begrüße ich Sie mit meinem Team und dem Stuttgarter Ensemble im »Garten der Lüste«. Herzlich! Ihr

hasko weber Intendant

Schauspiel Stuttgart 12/13

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»Kevin: Schade, dass die Evolution immer die Brutaleren bevorzugt. Der Untergang unserer Gesellschaftsordnung ist absolut selbstverschuldet. Ansgar:

Ich halte es für eine große Chance, uns und vielleicht auch unsere Körper wieder neu zu entdecken.« Karl:

Sibylle Berg, Angst reist mit

der garten der lüste »Denn um die Gegenwart überhaupt verstehen zu können, ist die Vorstellung einer erlösenden Zukunft unerlässlich. Wir können den Wert dessen, was uns umgibt, nur aus der Perspektive eines imaginären Landes heraus ermessen, dessen Konturen wir jedoch noch nicht einmal dann begreifen können, wenn wir uns bereits darin befinden.« David Graeber

Der Maler Hieronymus Bosch hat um 1500 ein Triptychon hinterlassen, das unsere Fantasie bis heute nicht loslässt. Kaum eine bildliche Darstellung ist so kontrovers diskutiert worden wie sein »Garten der Lüste« – selbst die Bezeichnung des Bildes ist umstritten. Das Triptychon durchmisst den Weg vom Garten Eden über das irdische Leben bis zur Hölle und schließt damit an ein religiös bestimmtes Weltbild an, das seinen universellen Anspruch mittlerweile verloren hat. Aber Bosch erschafft seine eigene Bildwelt, in der Detailrealismus und ungeheuerliche Imaginationen schockierend ineinander gehen. Sein Baummensch, das Ohrenpaar vom Dolch zerschnitten, die Musikantenhölle, die bizarren Lebensbrunnen, die Mischwesen aus Tier und Mensch, die hypertrophen Pflanzen und die bizarren Kreisläufe von Werden und Vergehen sind Imaginationen, die bis in die heutigen Science Fictions und die Popkultur nachwirken. Ist der Mittelteil des Bildes die Darstellung einer utopisch-harmonischen Welt, wie Wilhelm Fraenger sie gedeutet hat oder ein fantasiereiches Mahnbild gegen eine verkehrte, triebgesteuerte Menschheit? Wie lustvoll oder belehrend war die historische Rezeption um 1500? Wie nahmen die strenggläubigen spanischen Könige die bizarren Schöpfungen Boschs wahr, die sie bereits unter Philipp II. in ihren Besitz brachten? Erleichterte Boschs schemenhafte Darstellung der nackten menschlichen Figur den spielerischen Umgang mit der Lust und dem Schrecken? Wie immer man heute diese Fragen beantwortet, welcher Interpretation man zuneigt, es bleibt vor allem die sinnliche Kraft des Triptychons, die unsere Alltagserfahrung mit einer visionären Welt konfrontiert. Das Unvorstellbare und das Undenkbare sichtbar zu machen, wird damit zur Aufgabe der Kunst. Die karnevalistische Verkehrung aller Verhältnisse, das Ausstellen und Befragen der menschlichen Lüste und der moralischen Ordnung bilden den Rahmen des Welttheaters von Hieronymus Bosch. In diesem Sinne folgen wir den Spuren des Malers und widmen uns den dramatischen Stoffen und Fantasien, die nach der Natur des Menschen, dem Verhältnis von Sein und Schein im menschlichen Leben, von Schuld und Strafe, von Lust und deren Folgen fragen. Der Dichter Calderón de la Barca, der Boschs Bilder in Madrid gesehen haben könnte, spielt mit das leben ein traum ein Erziehungsmodell des Menschen durch, in dem der junge Thronfolger Sigismund vom eigenen Vater zum Höhlendasein verdammt wird. Zurückversetzt in die Zivilisation, bricht Sigismund

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alle Konvention, er tötet, aber was ist es, das da in ihm ausbricht? Ist es die ›menschliche Natur‹ oder eine fehlgeleitete Sozialisation? Regisseur Sebastian Baumgarten greift mit Calderóns Stück erneut ein philosophisches Drama auf. Skandalös und komisch zugleich ist in seiner Entstehungszeit Molières tartuffe wahrgenommen worden. Das Bloßlegen der ethisch-religiösen Unaufrichtigkeit, des Scheins einer moralischen Integrität, taugt heute immer noch zum Spektakel, vor allem wenn es um Figuren des öffentlichen Lebens geht. Claudia Bauer inszeniert diesen MolièreKlassiker. Neben diesen großen Texten der Weltliteratur werden sich eine Vielzahl von Uraufführungen mit dem Garten der Lüste in Bezug setzen. In ein vermeintliches Südsee-Paradies reisen vier deutsche Touristen, um der Tristesse des Alltagslebens zu entfliehen – so ist die Ausgangssituation in Sibylle Bergs neuem Stück angst reist mit. Aber die vier schleppen die zivilisatorischen Ansprüche und die selbstzerstörerischen Potentiale unserer konsumbesessenen Gesellschaft mit – das Paradies wird zum Höllentrip. Hasko Weber inszeniert die neue ›Freizeitoper‹, die Sibylle Berg für das schauspiel stuttgart geschrieben hat. Mit der Sehnsucht nach dem Paradies beschäftigt sich auch der Autor und Regisseur Jan Neumann, der die klassische Konstellation – Adam, Eva und ein ›Drittes‹ – zur Grundlage seiner neuen Stückentwicklung störenfriede (arbeitstitel) im nord macht. Regisseur Stephan Kimmig präsentiert mit stallerhof von Franz Xaver Kroetz und der Uraufführung von Stephan Kaluzas 3d zwei Stücke, in denen sexuelle Gewalt zur destruktiven Triebkraft wird und das Leben in der Familie zur Tortur. Eine Welt zwischen Himmel und Hölle – die internationale Finanzwelt – schildert Andres Veiels dokumentarisches Theaterstück das himbeerreich. Zu den Lüsten und Begierden gehört auch das Essen. Kein Fernsehtag vergeht ohne Kochshow, über nichts reden wir so gern wie über das Essen und Trinken. Mit den grotesken Verzerrungen dieses Teils unseres Alltags – früher als die Todsünde ›Völlerei‹ bekannt – wie mit den gesellschaftlichen Dimensionen der modernen Nahrungsmittel­ herstellung und -verschwendung beschäftigt sich Volker Lösch in seiner Inszenierung großes fressen. Eröffnet wird die Spielzeit im nord mit der Uraufführung von salmans kopf des Autorenduos Brüder Presnjakow, inszeniert von Catja Baumann, die als Künstlerische Leiterin das nord zwei Jahre lang erfolgreich geführt hat. Die Presnjakows greifen im Stile Gogols auf das Mittel der Groteske zurück, um die Verzerrungen menschlichen Verhaltens durchzuspielen. In der karnevalistischen Verdrehung des Stücks sind es nicht religiöse Fundamentalisten, die Salman Rushdies Kopf fordern, sondern seine eigene Familie. Die diesjährigen Uraufführungen – zu denen auch die neuen Stücke von René Pollesch und Rimini-Protokoll gehören – setzen Boschs »Garten der Lüste« in den Kontext der Gegenwart, sie sind unser theatralischer Zerrspiegel, unser Kaleidoskop der Wirklichkeit.

Jörg Bochow Chefdramaturg

Schauspiel Stuttgart 12/13

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Tony Kushner

Ratgeber für den intelligenten Homosexuellen zu Kapitalismus und Sozialismus mit Schlüssel zur Heiligen Schrift Premiere: 21. September 2012 NORD / GroSSe Bühne Regie: Thomas Dannemann  Bühne: Katrin Nottrodt  Kostüme: Regine Standfuss  Dramaturgie: Jörg Bochow

Was macht ein Mann und Familienvater, der sein Leben lang in der linken Gewerkschaftsbewegung aktiv war, am Ende seines Lebens mit seinem einzigen Besitz, dem Haus der Familie? Gus, der Held in Tony Kushners Familienepos, hat eine überraschende Lösung: um seine erwachsenen Kinder mit Geld zu versorgen, schlägt er vor, Selbstmord zu begehen und Haus zu verkaufen. Allerdings sollen die Kinder zustimmen. Aus diesem Konflikt heraus entwickelt Kushner ein humorvoll gezeichnetes Panorama des modernen Bildungsbürgertums. Thomas Dannemann hat in seinen Inszenierungen am SCHAUSPIEL STUTTGART immer wieder neue Wege eingeschlagen. Mit DER GUTE MENSCH VON SEZUAN hat er in der Arena in der Türlenstraße Brechts Lehrstück zum sinnlich-exzessiven Spiel geführt, seine Interpretation von EIN VOLKSFEIND zielte dagegen auf eine aktuelle Überschreibung des Dramas von Ibsen. Seine letzte Inszenierung in Stuttgart war DER BALKON von Genet. Eine Konstante in der Arbeit des Regisseurs liegt in der detaillierten Arbeit mit den Schauspielern, in der gemeinsamen Suche nach dem intensivsten Ausdruck, der spielerisch reichsten Form für die Darstellung einer Figur oder eines Themas.

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Brüder Presnjakow

salmans

kopf auf g n r U ru Füh

Premiere: 22. September 2012 NORD

Regie: Catja Baumann  Bühne: Jelena Nagorni  Kostüme: Maike Storf  Musik: Murat Parlak  Dramaturgie: Katrin Spira

Salman Rushdie hat ein Problem: Er steckt in einer Schreibblockade. Alle seine Themen erscheinen ihm ausgelutscht, nichtig und irrelevant. Am meisten, so scheint es, leidet seine Familie unter diesem Kreativitätsloch. Nicht genug, dass das Familienoberhaupt sie dazu missbraucht, ihm szenische Skizzen zu entwerfen, er weiß die Versuche nicht einmal zu würdigen. Im Gegenteil: selbst die Geschichte um Liza Minelli, einen unsichtbaren Hund und eine bethlehemisch anmutende Geburt in einer Flughafenhalle quittiert er mit Zorn auf seine scheinbar so uninspirierte Familie. Doch die hat seine dirigierende Art nun endgültig satt. Leider ist er als Ernährer trotzdem nicht verzichtbar. Doch wie kann man mit einem schreibblockierten, ehemaligen Promi-Autor noch Geld machen? Der Familie scheint die Lösung klar auf der Hand zu liegen: mit dem Nachklang seiner Berühmtheit. Salmans Kopf soll im Internet versteigert werden! Das muss doch Geld bringen. Fehlt nur noch ein Käufer, der bereit dazu ist, eine Million für Salman Rushdies Kopf hin zu blättern und das erweist sich als schwieriger als gedacht ... Am SCHAUSPIEL STUTTGART war von dem russischen Autorenteam Wladimir und Oleg Presnjakow bereits die Uraufführung VOR DER SINTFLUT zu sehen. In Deutschland sind sie durch Stücke wie TERRORISMUS bekannt geworden, das ebenfalls mit hintergründigem Humor spielt. Die Uraufführung der grotesken Farce SALMANS KOPF inszeniert Catja Baumann, die in den Spielzeiten 2010/2011 und 2011/2012 künstlerische Leiterin des NORD war.

»Das Leben ist ekelhaft, und zu teuer ist es auch!« Schauspiel Stuttgart 12/13

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Gerhart Hauptmann

Einsame

 Menschen Premiere: 13. Oktober 2012 NORD Regie: Stephan Rottkamp  Bühne: Robert Schweer  Kostüme: Esther Geremus  Musik: Cornelius Borgolte Dramaturgie: Kekke Schmidt

Im Zentrum des fünfaktigen Dramas von 1891 steht der junge Gelehrte und Naturwissenschaftler Johannes Vockerat, der für sich eine Art moralische Erweckung und Befreiung erlebt und dies als sein Recht reklamiert, aber blind dafür ist, dass der Rest seiner Familie darüber zugrunde geht. Es könnte alles so gemächlich seinen Gang weiter gehen, in Vockerats Landsitz am Müggelsee, mit Käthe, seiner Frau, die gerade einen Sohn zur Welt gebracht hat, seiner patenten Mutter, die ihr zur Hand geht, dem Künstlerfreund Braun, dessen soziales Engagement mit seiner Kunst im Hader liegt – platzte nicht eines Tages Anna Mahr in die verträumte Idylle. Anna studiert und steht allein auf der Welt. Frei in Geist und Körper eilt sie ihrer frauenfeindlichen Zeit voraus und zieht Johannes mit ihrer Intelligenz, Wissbegierde, Unabhängigkeit und Kühnheit in ihren Bann. Bald dreht sich alles nur noch um Anna Mahr. Käthe kümmert vor sich hin, die bei aller Toleranz traditionell eingestellte Mutter verzweifelt, Johannes lebt allein für seine Selbstverwirklichung. Ein neues Leben scheint für ihn anzubrechen, das er ohne Rücksicht auf Verluste verteidigt. Der fatalen Ähnlichkeit mit einer uralten abgeschmackten Dreieckskonstellation suchen Johannes und Anna durch eine entsagungsvolle Neuformulierung ihres Bündnisses zu entgehen. Doch die Katastrophe ist schon zu weit vorangeschritten … Stephan Rottkamp ist dem Stuttgarter Publikum bekannt von seinen Inszenierungen ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM im Depot und DER BLAUE BOLL in der Werkhalle Türlenstraße sowie von seiner WOYZECK-Lesart im Schauspielhaus. Er wurde in Köln geboren, studierte Theaterwissenschaften in München, wo er als Regieassistent am Bayerischen Staatsschauspiel begann. Seit 2002 inszeniert Stephan Rottkamp in Wien, München, Hamburg, Düsseldorf, Freiburg, Bochum, Braunschweig und Stuttgart.

»Man muss frei sein in jeder Hinsicht. Kein Vaterland, keine Familie, keine Freunde soll man haben.« Schauspiel Stuttgart 12/13

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Molière

Tartuffe Premiere: 21. Oktober 2012 Nationaltheater Mannheim Regie: Claudia Bauer  Bühne und Kostüme: Andreas Auerbach  Musik: Peer Baierlein  Dramaturgie: Christian Holtzhauer

tartuffe ist eine der bekanntesten und beliebtesten Komödien des großen französischen Dramatikers Molière und ein Dauerbrenner auch auf deutschsprachigen Bühnen. Tartuffe, ein nur dem Anschein nach frommer Mann, hat es geschafft, dem wohlhabenden Pariser Bürger Orgon den Kopf zu verdrehen. Und zwar gründlich. Allen (zugegebenermaßen nicht ganz selbstlosen) Warnungen seiner Angehörigen zum Trotz lädt Orgon seinen neuen Freund ein, bei ihm zu wohnen, und bietet ihm schließlich sogar die Hand seiner Tochter an. Erst als Tartuffe sich an Orgons Frau vergreift, platzt diesem der Kragen. Er will Tartuffe hinauswerfen. Dumm nur, dass er zuvor alle Druckmittel aus der Hand gegeben hatte und nun der Willkür des frömmelnden Betrügers ausgeliefert ist. Daran, dass es sich bei Tartuffe um einen besonders raffinierten Betrüger handelt, lässt Molière von Beginn des Stücks an keinen Zweifel. Um so interessanter ist daher die Frage, welche Lücke im Leben Orgons Tartuffe mit seinen gottgefälligen Reden eigentlich zu füllen vermag. Claudia Bauer leitete von 1999 bis 2004 das Theaterhaus Jena. In den folgenden Jahren inszenierte sie in Halle, Graz und Schwerin. Derzeit arbeitet sie in Chemnitz, Magdeburg, Heidelberg, Wuppertal und am Schauspiel Hannover. Am SCHAUSPIEL STUTTGART waren ihre Inszenierungen von Schillers KABALE UND LIEBE, Shakespeares DER STURM, Arthur Millers AUFERSTEHUNGSBLUES und die Uraufführung VOR DER SINTFLUT der Brüder Presnjakow zu sehen.

»Auf dieser Welt hat es die Tugend immer schwer.« 90

Franz Xaver Kroetz / Stephan Kaluza

stallerhof/

3D

ufn-g a r u

U üh r F

Premiere: 26. Oktober 2012 NORD / GroSSe Bühne Regie: Stephan Kimmig  Bühne: Oliver Helf  Kostüme: Annelies Vanlaere  Dramaturgie: Kekke Schmidt

Kroetz‘ berühmtes Stück aus den frühen Siebzigern skizziert in kurzen, markanten Szenen die folgenreiche Begegnung zweier Außenseiter. Die Stallertochter Beppi wird von ihren Eltern wegen ihrer ›Zurückgebliebenheit‹ als Last wahrgenommen, nur der Knecht Sepp gibt sich gern mit ihr ab. Eines Tages führt die vertrauliche Nähe der beiden zu einem sexuellen Übergriff Sepps auf die Minderjährige. Als sich eine Schwangerschaft herausstellt, jagt Staller den Knecht vom Hof; wie sie mit der Tochter verfahren, steht nun als Problem zwischen den Eheleuten. 3D beginnt mit dem Besuch einer vor zwanzig Jahren Ausgewanderten bei ihrem ehemaligen Mann. Albert würde Bette gern zurück haben bei sich, jetzt wo er alt ist und seine Firma verkauft hat. Doch nicht nur die Erinnerung an die eigenen Demütigungsgefühle baut die Frau zwischen sich und ihm auf, vor allem die Tochter Clara erweist sich als unübersteigbares Hindernis. Bei der Frage, was Albert dem kleinen Mädchen damals angetan hat, steht Aussage gegen Aussage. In einem atemberaubenden Showdown konfrontiert Kaluza zwei unvereinbare Positionen. Der Schmerz, den Menschen einander antun, ist die Klammer, die beide Stücke zusammenhält. Ihm gilt die theatrale Erkundung des Regisseurs Stephan Kimmig, der sich mit dieser Doppelarbeit in Stuttgart zurückmeldet. Stephan Kimmig, geboren 1959 in Stuttgart, gehört zu den gefragtesten Regisseuren seiner Generation. Nach seinem Studium in München und mehreren Jahren in Holland engagierte ihn Friedrich Schirmer an die Städtischen Bühnen Freiburg, später von 1998 bis 2000 als festen Regisseur ans SCHAUSPIEL STUTTGART, wo er auch danach noch beachtete Arbeiten inszenierte, etwa ÜBER LEBEN von Judith Herzberg und THYESTES von Hugo Claus. Diese Arbeit wurde zum Berliner Theatertreffen eingeladen, wie später NORA und MARIA STUART, herausgebracht am Thalia Theater Hamburg unter Ulrich Khuon, dem er als fester Regisseur ans Deutsche Theater Berlin folgte. Stephan Kimmig inszeniert regelmäßig in Berlin, Wien, München und wurde für seine Arbeiten vielfach ausgezeichnet.

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Dancer Patrick Ellsworth

in the Dark nach dem gleichnamigen Film von Lars von Trier

Uraruf u ng Füh

Premiere: 28. November 2012 NORD / GroSSe Bühne Regie: Christian Brey  Choreografie: Marco Goecke  Bühne und Kostüme: Anette Hachmann, Elisa Limberg Musik: Matthias Klein  Dramaturgie: Beate Seidel

Koproduktion mit dem Stuttgarter Ballett Selma, Fabrikarbeiterin und alleinerziehende Mutter, leidet an einer unheilbaren Krankheit: einer unerbittlich voranschreitenden Erblindung. Und nicht nur das – auch ihr Sohn Gene wird unweigerlich blind werden, wenn es Selma nicht gelingt, das nötige Geld für eine Operation aufzutreiben. Diesem Ziel ordnet Selma ihr ganzes Leben unter: Sie schuftet bis zur Selbstaufgabe, spart jeden Cent und träumt sich, wenn alles über ihr zusammenzubrechen droht, in die rosarote Welt der Musicals, in denen »nie etwas Schreckliches geschieht«. Das ist ihr Trost. Bis der Polizist Bill sie in seine Nöte einweiht: Bill braucht Geld, weil er den Lebensstil seiner Frau nicht mehr bezahlen kann. Selmas Ersparnisse kämen ihm da gerade recht. Aber Selma ist nicht bereit, Genes Zukunft aufs Spiel zu setzen. Sie ahnt dabei nicht, welchen Preis sie für ihre Konsequenz zahlen muss. Lars von Triers vielfach preisgekrönter Film wird in Stuttgart in einer ungewöhnlichen Version zu sehen sein. TänzerInnen und SchauspielerInnen tanzen und spielen gemeinsam Selmas bewegende Geschichte von Hingabe und Opferbereitschaft. Christian Brey, geboren 1973, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, und war von 1997 bis 2011 Ensemblemitglied am SCHAUSPIEL STUTTGART. Dem Stuttgarter Publikum ist er auch als Regisseur längst kein Unbekannter mehr. Seine Inszenierungen von u.a. Alan Ayckbourns AB JETZT, dem Hamlet-Musical DER PRINZ VON DÄNEMARK von und mit Harald Schmidt sowie zuletzt Nicky Silvers DIE ALTRUISTEN liefen mit großem Erfolg in den letzten Jahren. Er inszenierte außerdem an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, am Theater Chemnitz und bereitet eine Produktion am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg vor. Marco Goecke, geboren in Wuppertal, ist seit September 2005 Hauschoreograph des Stuttgarter Balletts wo er bis heute acht Stücke kreiert hat, darunter zwei bahnbrechende, abendfüllende Werke: DER NUSSKNACKER und ORLANDO. Seine prägnante und avantgardistische Tanzsprache, das Ausloten und Sprengen der ästhetischen Grenzen sowie die völlig neuen Bewegungen schärfen das moderne Profil der Compagnie und fordern die Tänzer auch technisch heraus. Seit 2005 ist er ebenfalls Hauschoreograph des Scapino Ballett in Rotterdam; darüber hinaus hat er Stücke u.a. für Les Ballets de Monte Carlo, das Nederlands Dans Theater, das Leipziger Ballett und das Pacific Northwest Ballet kreiert.

Schauspiel Stuttgart 12/13

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Eine Stückentwicklung von Jan Neumann

Stören-

ufn-g a r u

friede (Arbeitstitel)

U üh r F

Premiere: 7. Dezember 2012 NORD Regie: Jan Neumann  Bühne und Kostüme: Dorothee Curio  Dramaturgie: Kekke Schmidt

In der Paradiesdarstellung auf dem linken Teil des Triptychons »Der Garten der Lüste« von Hieronymus Bosch sitzt Adam links und kniet etwas ungelenk Eva rechts auf einem grasigen Hügel, während zwischen die beiden eine rot gewandete Gestalt tritt, die Eva bei der Hand hält, Gott oder Christus, da sind sich die Exegeten uneins. Stiftet diese Gestalt die Hochzeit des ersten Menschenpaares? Ein Mann, eine Frau, ein Dritter. Für gewöhnlich sehen wir Adam und Eva vor dem Sündenfall, die Schlange zwischen ihnen – eine andere Figuration des Dritten. (Bei Bosch gibt es die Schlange auch, aber sie ist klein und verborgen.) Das Dritte wirkt verbindend und trennend, vermittelnd und störend, es ist die Schlange im Paradies, der Heilige Geist zwischen Gott und Christus, der Ehebrecher, der Katalysator, der Bote zwischen den Zweien, das dynamische Prinzip schlechthin. In seiner dritten Stückentwicklung nach fundament im Depot und frey! im nord will sich der Autor und Regisseur Jan Neumann diesem Prinzip des Dritten widmen, vielleicht ausgehend von der Vater-Mutter-Kind-Triade oder einem Mutter-Kinder-Dreieck. Das Stück wird wie immer aus Gesprächen, Recherchen, Improvisationen und der diese aufnehmenden Arbeit des Autors im laufenden Probenprozess entstehen. Alternierend zu seinen aufwändigen Stückentwicklungen verfasst Jan Neumann auch Auftragswerke und inszeniert Stücke anderer Autoren, wie TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN von Arthur Miller im NORD in der Spielzeit 2010/11. Im Frühjahr 2011 wurde er für seine Texte mit dem Förderpreis für Komische Literatur ausgezeichnet.

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Andres Veiel

Das Himbeer-

reich auf g n r U ru Füh

Premiere: 11. Januar 2013 NORD / GroSSe Bühne

Regie: Andres Veiel  Bühne: Julia Kaschlinski  Dramaturgie: Jörg Bochow, Ulrich Beck

Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin Was denken Vorstandsvorsitzende und Investmentbanker in Deutschland und weltweit über die Zukunft des internationalen Finanzsystems? Wie beurteilen sie das eigene Handeln und das der Regierungen? Wie konnte es dazu kommen, dass einige wenige angestellte leitende Mitarbeiter – weltweit vielleicht ein paar Tausend – den Kapitalismus ad absurdum führten durch die massenhafte Vernichtung dessen, was es zu vermehren gilt – durch die Vernichtung von Kapital? Andres Veiel hat in einer umfangreichen Recherche ehemalige und noch aktive Akteure der Finanzwelt befragt. Aus den Lebensgeschichten und den Berichten der Banker entsteht eine faszinierende Innenansicht jener Prozesse und Mechanismen, die unsere Gesellschaft und unser alltägliches Leben bestimmen. Andres Veiel gehört zu den wichtigsten deutschen Filmregisseuren der Gegenwart. Veiels kritisch-analytischer Blick prägt seine Arbeiten, angefangen bei seinen Dokumentarfilmen wie »Black Box BRD« bis hin zu seinem jüngsten Spielfilm »Wer wenn nicht wir«. Mit der Inszenierung von DER KICK gelang ihm zudem ein Meisterwerk des dokumentarischen Theaters, das zum Berliner Theatertreffen eingeladen und auf Gastspielen weltweit gezeigt wurde.

»Das sind eben nicht die Aktionäre, es ist die Gruppe der Investmentbanker – die sind an den Gewinnen beteiligt, ohne dass sie Kapital gegeben haben. Im Grunde haben die den ganzen Kapitalismus längst besiegt.« Schauspiel Stuttgart 12/13

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Pedro Calderón de la Barca

Das Leben ein Traum Premiere: 12. Januar 2013 Kammertheater Regie: Sebastian Baumgarten  Dramaturgie: Christian Holtzhauer

König Basilio von Polen vertraut auf die Gesetze der Natur – und auf die Sterne, aus denen er das Schicksal lesen zu können glaubt. Da diese Sterne ihm einst verrieten, dass sein Sohn Sigismund sich zu einem äußerst brutalen Herrscher entwickeln würde, ließ er den Jungen gleich nach dessen Geburt in ein entferntes Gebirge schaffen und dort einsperren. Nun, da Basilios Leben sich dem Ende nähert, beschließt der König, die alte Weissagung zu überprüfen. Mittels eines Schlaftrunks wird Sigismund bewusstlos gemacht und an den Königshof gebracht. Dort wird er, ohne es zu merken, Gegenstand eines Experiments: Verhält er sich nach dem Erwachen, wie es der höfischen Etikette entspricht, darf er König werden. Entpuppt er sich jedoch als unberechenbarer Tyrann, wird er wieder in Schlaf versetzt und muss zurück in seinen Kerker. Pedro Calderón de la Barca, 1600 in Madrid geboren und 1681 ebendort gestorben, gilt als einer der bedeutendsten Dramatiker des spanischen Sprachraums. Sein heute wahrscheinlich bekanntestes Werk das leben ein traum ist eine zutiefst philosophische Tragikomödie: Ist der Mensch frei oder seinem Schicksal unterworfen? Ist er, was er ist, oder was andere aus ihm machen? Und was ist das überhaupt, was den Menschen zum Menschen macht? Sebastian Baumgarten war von 2003 bis 2005 Chefregisseur am Meininger Theater und zuvor Oberspielleiter am Staatstheater Kassel. 2006 wurde er für seine Inszenierung von Händels Oper OREST zum Regisseur des Jahres gewählt. Er inszeniert regelmäßig an Opern- und Schauspielhäusern in Berlin, Dresden, Hannover, Düsseldorf und Zürich. Für das SCHAUSPIEL STUTTGART inszenierte er 2009 Michael Bulgakows DIE FLUCHT und zur Wiedereröffnung des Schauspielhauses im Februar 2012 DAS SPIEL IST AUS von Jean-Paul Sartre.

»Was ist denn das Leben? Irrsinn. Was ist Leben? Illusion.« 98

Ulrich Rasche

Die

Apoka-

lypse Premiere: 25. Januar 2013 NORD Regie: Ulrich Rasche

In der Literatur der Apokalypse erleben wir ein gewaltiges Drama, das Engel, Dämonen, monströse Schurken und das Volk Gottes in einem einzigen großen Gericht zusammenführt. Es geht um das Menschengeschlecht, das der Aufteilung in Erlöste und Verdammte nicht entrinnen kann. Was diese Grauen erregende Prophezeiung erträglich macht, ist das Vertrauen darauf, dass das Gute das Böse vernichtet. Spätestens mit der neutestamentarischen »Offenbarung des Johannes« wurde das apokalyptische Denken zu einem zentralen Bestandteil der westlichen Zivilisation und deren Lebens- und Kulturgeschichte – und es bestimmt diese noch heute. Ulrich Rasche vergleicht in seiner Inszenierung urchristliche Welterklärungsmodelle des Alten und Neuen Testaments mit jenen der politischen Gegenwart und zeigt Parallelen auf. Seinen Blick richtet er dabei auf die Rhetorik westlicher Außen- und Verteidigungspolitik im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert, die dem »Bösen« schlechthin einen Gott gefälligen und die Menschheit befreienden Krieg erklärte. Ulrich Rasche hat bereits mehrfach am SCHAUSPIEL STUTTGART inszeniert – zuletzt das chorische Projekt 30. SEPTEMBER – und durch seine strenge Formsprache eine ganz eigene Ästhetik ausgeprägt.

Schauspiel Stuttgart 12/13

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Nach dem Roman von Henry Farrell

was geschah mit

baby jane? fassung von Christian Holtzhauer und Christian Weise

Premiere: 2. März 2013 kammertheater Regie: Christian Weise  Bühne: Volker Hintermeier  Kostüme: Andy Besuch  Musik: Jens Dohle Dramaturgie: Christian Holtzhauer

In einem geheimnisvollen Haus in den Hollywood Hills lebt äußerst zurückgezogen seit vielen Jahren ein eigenwilliges Schwesternpaar. Blanche Hudson war einst ein großer Filmstar, bis ein Autounfall ihre Karriere abrupt beendete. Seither ist sie an den Rollstuhl gefesselt und kann das Haus nicht mehr verlassen. Sie wird betreut von ihrer Schwester Jane, die früher ebenfalls ein Star war – ein Kinderstar. Anders als Blanche konnte sie im Filmgeschäft jedoch nie Fuß fassen. Auf vielfältige Weise sind die Schwestern voneinander abhängig und einander ausgeliefert – und beide hassen sich zutiefst. In unserer durch Henry Farrells 1960 erschienenen Roman »Was geschah wirklich mit Baby Jane?« inspirierten Inszenierung stehen die Schwestern Corinna Harfouch und Catherine Stoyan erstmals seit der vielbeachteten Produktion herr ritter von der traurigen gestalt wieder gemeinsam auf der Bühne. Christian Weise war nach seiner Ausbildung zum Puppenspieler zunächst als Schauspieler am Schauspiel und am TAT Frankfurt engagiert. Seit 2001 arbeitet er vor allem als Regisseur, u.a. am Nationaltheater Mannheim, am Schauspiel Köln, am Neuen Theater Halle und am Schauspielhaus Zürich. Mit einem festen Team von Künstlern produziert er regelmäßig am Berliner Ballhaus Ost. Am SCHAUSPIEL STUTTGART waren zuletzt seine Inszenierungen Die NIBELUNGEN, DER MEISTER UND MARGARITA, WAS IHR WOLLT und MASS FÜR MASS zu sehen.

»Ich kann haben, was ich will!« Schauspiel Stuttgart 12/13

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angSt reist mit Sibylle Berg

ufn-g a r u

U üh r F

Premiere: 23. März 2013 NORD / GroSSe Bühne Regie: Hasko Weber  Dramaturgie: Jörg Bochow

Auf einer Insel fernab der Zivilisation sind sie endlich angekommen, die alltagsgestressten Touristen aus Europa. Das Lehrerehepaar Karl und Karla will und muss nach den langen Dienstjahren – sie hat den Beruf bereits aufgegeben – die eigene Beziehung in der Fremde auf den Prüfstand stellen. Ansgar und Kevin, beide Anfang dreißig, arbeiten als Journalisten in einer großen Redaktion und sind ebenfalls froh, raus aus der Mühle zu sein. Doch das Inselparadies entpuppt sich als leeres Versprechen und wird schnell zur Hölle für die Sehnsüchtigen. Pointiert und hintergründig durchstöbert Sibylle Berg in ihrem neuen Stück das Inventar unserer zivilisatorischen Ansprüche und Missbräuche, die nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Lebensbedingungen zerstören. Hasko Weber bringt nach HAUPTSACHE ARBEIT!, das in der Stuttgarter Inszenierung auch zu den Autorentheatertagen ans Deutsche Theater Berlin eingeladen wurde, bereits die zweite Uraufführung von Sibylle Berg am SCHAUSPIEL STUTTGART heraus.

»Ich habe keine Lust auf die Bejahung des Seins. Nur weil ich eine Reise bezahlt habe, muss ich doch jetzt nicht meine Sinne öffnen.«

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René Pollesch

Ein neues ufn-g a r u

Stück U üh r F

von Rene Pollesch Premiere: 12. April 2013 NORD / GroSSe Bühne Regie: René Pollesch  Bühne und Kostüme: Janina Audick  Dramaturgie: Christian Holtzhauer

»Die besten Szenen werden Sie heute Abend nicht sehen, denn die würden wir alle nicht ertragen. Die besten Szenen werden wir heute Abend nicht zeigen, denn die könnten wir alle nicht ertragen. Sie haben das Beste bereits gesehen, und Sie werden es nie wieder erleben, deswegen haben wir die Spitzen abgeschnitten, denn die sind nicht zu leben. Das Leben ist kein Stierkampf oder dauernde Extase, das Leben ist vielleicht ein Grillabend.« (René Pollesch, aus: kill your darlings, 2012) Von René Polleschs neuer – und bereits neunter! – Inszenierung am schauspiel stuttgart steht zweifelsfrei mehr zu erwarten als nur ein Grillabend, schließlich ist der Autor, der seine Texte stets in Eigenregie auf die Bühne bringt, Garant für hochtouriges, lustvoll-diskursives Schauspielertheater. Die in den vergangenen zehn Jahren in Stuttgart entstandenen Produktionen reflektieren die Entwicklung dieses außergewöhnlichen Theatermachers. Souverän haben Pollesch, sein Team und die Schauspieler, mit denen ihn eine enge Zusammenarbeit verbindet und die stets großen Einfluss auf die Entwicklung seiner Texte haben, dabei schon das gesamte Theater bespielt: Vom Kammertheater über den Zuschauerraum bis zur Bühne des Schauspielhauses sowie die Werkhalle unserer Interimsspielstätte in der Türlenstraße. In unserer letzten Spielzeit kehrt Pollesch nun nach Stuttgart zurück. Von 2001 bis 2007 war René Pollesch künstlerischer Leiter des Praters der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. 2002 wurde er mit der PRATER-TRILOGIE zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Im selben Jahr wählte ihn die Jury der Zeitschrift »Theater heute« zum Autor des Jahres. Pollesch erhielt 2001 und 2006 den Mülheimer Dramatikerpreis. 2012 wurde er mit dem Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis ausgezeichnet und mit KILL YOUR DARLINGS erneut zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

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NORD-EXTRA

MagAzin

des

GlÜcks

Mit Texten und Stücken von Dea Loher

Premieren: 13./14. April 2013 nord An zwei aufeinanderfolgenden Abenden präsentieren vier junge Regisseurinnen und Regisseure Texte der großen Gegenwartsautorin Dea Loher. Unter dem Titel magazin des glücks, den sie Horváth, einem ihrer literarischen Vorbilder, entlehnte, versammelt sie eine Reihe von unheimlichen Geschichten von trostlosen Glückssuchern, die allesamt scheitern. Ursprünglich waren sie als Vorlagen zu schnellen Inszenierungen geschrieben, die in kurzer Folge am Thalia Theater Hamburg herauskamen. Wie bei Horváth ist also der Titel »satirisch bzw. sogar tragisch zu verstehen«, sagt Loher und bezieht sich auf dessen Selbstaussage, wonach alle seine Stücke »Tragödien« seien – »sie werden nur komisch, weil sie unheimlich sind«. Das kann man von Dea Lohers rabenschwarzen, trostlosen und dennoch grimmig humorvollen Stücken mit ebenso großem Recht behaupten. Ob es ihr träumerischer blaubart – hoffnung der frauen ist, dessen Liebe an der einen Frau hängen bleibt, die er nicht mehr kriegen kann, während er alle anderen nicht will, die sich ihm an den Hals werfen; ob es ihre modernen Neuauflagen der großen Liebenden und Hassenden Medea und Jason in manhattan medea sind; oder eben die düster skurrilen Geschichten von Verstümmelungen und Versehrungen jeglicher Art aus dem magazin des glücks: Immer kämpfen Menschen am Rande des Nichts um ein letztes Stück Würde. Es inszenieren zwei Regieassistentinnen des Hauses: Anna Drescher blaubart – hoffnung der frauen und Sarah Schmid manhattan medea. Hinzu kommen zwei junge Regisseure. Jan Koslowski beschäftigt sich mit licht und Sebastian Martin mit dem Text hände.

»Aber der vollständige Hund weiß trotzdem, wohin er laufen muss, um das Glück zu finden.« Schauspiel Stuttgart 12/13

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Von Helgard Haug und Daniel Wetzel

Ein Projekt von

RIMINI PROTOKOLL auf g n r U ru Füh

Premiere: 7. Juni 2013 Regie: Rimini Protokoll

Das Kollektiv Rimini Protokoll ist seit einigen Jahren berühmt für seine neue Form des dokumentarischen Theaters. Rimini Protokoll bringt »Experten des Alltags« auf die Bühne und untersucht unsere Wirklichkeit anhand von persönlichen Geschichten und Dokumenten aus Gegenwart und Vergangenheit. Die Grenzen von Realität und Fiktion verschwimmen dabei auf subtile Weise. Bevor das Kollektiv probt, unternimmt es einen umfangreichen Recherche-, Casting- und Konzeptionsprozess. Aufgrund dieser Vorarbeit und der Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Menschen und ihre Kontexte einzustellen, gelingt es Rimini Protokoll beispielsweise, dass in ihren Arbeiten nigerianische Geschäftsmänner ihre Verkaufsstrategien präsentieren (lagos business angels), Menschen von ihrem persönlichen Bezug zu Marx‘ »Das Kapital« erzählen (karl marx: das kapital, erster band) oder Kinder von global agierenden Geschäftsmännern und -frauen über ihr Leben und ihre Zukunftsvorstellungen reden (airport kids). Mit Projekten wie 50 aktenkilometer – ein begehbares stasi-hörspiel oder call cutta verlässt Rimini Protokoll den Bühnenraum und begibt sich in die Stadt, wo der öffentliche Ort zur Bühne wird und zufällige Passanten zu vermeintlichen Akteuren. Am SCHAUSPIEL STUTTGART erarbeitete Rimini Protokoll 2007 im Rahmen der Projektwochen ENDSTATION STAMMHEIM zusammen mit Mitgliedern des TV Stammheim und Angestellten der Staatstheater Stuttgart die Aufführung PEYMANNBESCHIMPFUNG. Auch in dieser Spielzeit wird Rimini Protokoll Stuttgart, seine Bürger und Besonderheiten genau unter die Lupe nehmen, um ein Projekt zu präsentieren, das eine Alltäglichkeit in den Fokus rückt, die wir so zuvor nicht wahrgenommen haben.

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Theaterprojekt von Volker Lösch und Beate Seidel

GroSSes Fressen Premiere: 21. Juni 2013 NORD / GroSSe Bühne Regie: Volker Lösch  Bühne: Carola Reuther  Kostüme: Teresa Grosser  Chorleitung: Bernd Freytag Dramaturgie: Beate Seidel

Um Essen, Fressen, Verfeinerung, Völlerei, Übersättigung, Genuss, Geschmack und Gier einerseits; und um Verzicht, Askese, Fasten, Mangel, Hunger, Unterernährung, Nahrungsverschwendung und -vernichtung andererseits soll es in dem Theaterprojekt grosses fressen gehen. Die Fakten sind bekannt: Ein Drittel der Weltnahrungsmittelproduktion – 1,6 Milliarden Tonnen – landen jährlich auf dem Müll, davon 20 Millionen Tonnen allein in Deutschland. Diese Nahrungsmenge, die bedenkenlos vergeudet wird, könnte rein rechnerisch alle Menschen auf unserer Erde vernünftig ernähren. Ausgehend von Marco Ferreris Filmklassiker »Das große Fressen«, in dem sich vier gut situierte Bürger mit Lust zu Tode fressen, weil ihnen hemmungsloser Appetit auf Delikatessen das Einzige zu sein scheint, was Sinn zu stiften vermag, soll uns die Frage beschäftigen: Wie verfressen sind wir? Wen lassen wir an unsere Tische und zu welchem Preis? Volker Lösch wird sich diesmal ganz zentral einem Thema widmen, das ihn und sein Team schon in einigen Arbeiten vorher immer wieder beschäftigt hat.

»Sobald wir unsere Gabeln heben, beziehen wir Position. Wir setzen uns in die eine oder andere Beziehung zu Nutztieren, Farmarbeitern, Nationalökonomien und Weltmärkten.« Jonathan Safran Foer

Schauspiel Stuttgart 12/13

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Repertoire

2012/2013

Ab Jetzt von Alan Ayckbourn Bab und Sane von René Zahnd Die Schneekönigin nach H. C. Andersen Don Karlos von Friedrich Schiller Die Gerechten von Albert Camus Emilia Galotti von Gotthold Ephraim Lessing Frey! von Jan Neumann Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth La France en Trance von Dorothea Arnold und Jean-Pierre Barraqué Nichts Schöneres von Oliver Bukowski Romeo und Julia von William Shakespeare Tropfen auf heiSSe Steine von Rainer Werner Fassbinder Winterreise von Elfriede Jelinek Wir sind viele und reiten ohne Pferd von Martin Heckmanns

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Themenabo Der Garten der LÜste

Sie sehen vier zentrale Inszenierungen zum Spielzeitthema und erhalten vor jeder Vorstellung eine exklusive Einführung durch den Intendanten und unsere Dramaturgen und Dramaturginnen.

TARTUFFE von Molière Das Leben ein Traum von Pedro Calderón de la Barca ANGST REIST MIT von Sibylle Berg GROSSES FRESSEN Theaterprojekt von Volker Lösch und Beate Seidel

Themenreihe Der Garten der LÜste

Der »Garten der Lüste« hing in einem der Unterhaltung dienenden Schloss, dessen kunstsinniger Besitzer durchaus einen Hang zum Kuriosen hatte. Im Rahmen höfischer Feste fand hier auch ein Bett für 50 Gäste Verwendung. Prof. Nils Büttner, der an der Akademie für Bildende Künste Stuttgart lehrt, wird gemeinsam mit uns eine Veranstaltungsreihe gestalten, in der wir den Rätseln von Boschs Triptychon nachgehen.

SCHAUSPIEL STUTTGART ONLINE

Aktuelle Informationen finden Sie immer unter www.schauspiel-stuttgart.de Hier können Sie sich auch unseren Newsletter bestellen, der ca. zwei Mal im Monat über das aktuelle Programm informiert. Sind Sie schon mit uns »befreundet«? Hier finden Sie unsere Facebook-Seite:

www.facebook.com/schauspielstuttgart

Die Schauspielcard

Für preisbewusste Theaterenthusiasten: Für 70 € erhalten Sie ein Kalenderjahr lang 50% Ermäßigung in allen Preisgruppen und Spielstätten des Schauspiels. Mit der Schauspielcard+ für 100 € können Sie bis zu zwei ermäßigte Karten pro Vorstellung erwerben. Ihr Vorteil: Bereits einen Tag vor dem Vorverkaufsbeginn können Schauspielcard-Besitzer an der Theaterkasse sowie über den telefonischen Service Karten für Repertoirevorstellungen erwerben. Für Ihre Planung erhalten Sie kostenfrei den Monatsspielplan per Post. Weitere Informationen sowie das Bestellformular erhalten Sie an der Theaterkasse und auf unserer Internetseite.

Schauspiel Stuttgart 12/13

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Schauspiel JUng Extra fÜr junge Leute DER JUGENDCLUB Lust die Perspektive zu wechseln? Grenzen auszuloten? Neues auszuprobieren? Sich und andere kennenzulernen? Dann seid ihr hier richtig: Der Jugendclub richtet sich an alle Spielwütigen im Alter von 15 bis 25 Jahren, die Lust haben, gemeinsam mit einer eigenen Produktion die Bühne zu erobern. In wöchentlichen Treffen lernen wir uns kennen, werden zu einem Ensemble, improvisieren Szenen, loten körperliche und stimmliche Möglichkeiten aus und entwickeln zum Spielzeitthema unter Einbezug eigener Ideen und Texte ein gemeinsames Stück, das dann am schauspiel stuttgart uraufgeführt wird. Für die neue Jugendclub-Produktion in der Spielzeit 2012/2013 werden noch Spieler/innen gesucht. Neugierige sind herzlich zu einem ersten Treffen am Mittwoch, 26. September 2012, 18–21 Uhr eingeladen (Treffpunkt Bühnenpforte Schauspielhaus).

DAS JUNGE ABO Wer gerne mit Gleichgesinnten ins Theater geht, der sollte sich dieses Angebot nicht entgehen lassen. Das junge Abo bietet Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren mit sechs festen Vorstellungsterminen einen differenzierten Einblick in den Spielplan der Spielzeit 2012/2013 des schauspiel stuttgart.

DIE JUNGE PRESSE Wir suchen junge »Kritiker« und »Kritikerinnen«, die Lust und Zeit haben, sich Inszenierungen anzusehen und zu beurteilen. Die Junge Presse besucht regelmäßig die Vorstellungen im schauspiel stuttgart. In ihren Rezensionen, die auf unserer Homepage veröffentlicht werden, spiegeln sich die Sichtweisen junger Menschen auf unseren Alltag und unsere Gesellschaft sowie auf die künstlerische Arbeit eines Theaters.

Unsere Angebote fÜr SchÜler und Lehrer Bei uns im Theater … Lehrersichtproben:  Lehrerinnen und Lehrer können sich kostenlos eine Haupt- oder Generalprobe ansehen, um sich vor dem Aufführungsbesuch ein Bild der Inszenierung zu machen. Führungen:  Im Zusammenhang mit einem Theaterbesuch können Schulklassen einen Blick hinter die Kulissen werfen und sich über die verschiedenen Abläufe und Berufe am Theater informieren. Einführungen:  Vor Ihrem Vorstellungsbesuch informieren wir Sie gerne über die AutorInnen der Stücke, die Besonderheiten der Texte, die RegisseurInnen und deren Inszenierungskonzepte. Nachgespräche:  Regelmäßig finden nach den Vorstellungen Nachgespräche im Foyer der jeweiligen Spielstätte statt. Die SchauspielerInnen und DramaturgInnen freuen sich auf den Austausch mit Ihnen. Patenklassen:  Schulklassen können Paten für eine Inszenierung werden und sich von den Proben bis zur Premiere mit den Inszenierungsbeteiligten über Themen und Ästhetik der Inszenierung austauschen.

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Bei Ihnen in der Schule … Fachkonferenzbesuche:  Gerne informieren wir Sie und Ihr gesamtes Kollegium über die Inszenierungen der Spielzeit 2012/2013. Spielpraktische Vorbereitung:  Wenn Sie einen Aufführungsbesuch planen, bereiten wir Ihre Klasse gerne spielerisch darauf vor, bauen Berührungsängste ab und nähern uns dem Inhalt der Inszenierung. Lehrermaterialien:  Zur Vorbereitung des Vorstellungsbesuchs im schauspiel stuttgart können Sie sich gerne Hintergrundinformationen zu unseren Inszenierungen von unserer Internetseite herunterladen. Erste Hilfe:  Für Theater-AGs und Literatur & Theater-Kurse stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite. Vom geeigneten Stück über Spielübungen bis hin zum Probenbesuch und konstruktiver Beratung – wir helfen gern!

theater macht schule – projekttag für lehrer und schüler Auch in der Spielzeit 2012/2013 werden wir wieder Projekttage mit verschiedenen Workshops anbieten, die von der Dramaturgie und der Theaterpädagogik geleitet werden. LehrerInnen und SchülerInnen sind herzlich eingeladen, in praktischer Erprobung andere Sichtweisen auf Literatur und Theater kennenzulernen und einen differenzierten Einblick in die Produktionen der Spielzeit 2012/2013 zu bekommen. Der erste Projekttag findet am Dienstag, 25. September 2012 statt.

Kontakt Schauspiel Stuttgart Theaterpädagogik Daniela Urban Oberer Schloßgarten 6 70173 Stuttgart [email protected]

IMPULS MusikTheaterTanz

In diesem Projekt für ausgewählte Grund- und Hauptschulen nähern sich Klassen auf spielerische Weise den Themen einer Inszenierung. Unter theaterpädagogischer Anleitung probieren sie acht Wochen lang Figuren und Situationen aus, erfinden eigene Szenen und experimentieren mit Spielweisen. Schließlich besuchen sie die Vorstellung im Schauspiel und präsentieren ihre Arbeitsergebnisse auf der Bühne. Außerdem findet vom 30. Januar bis 1. Februar 2013 die Lehrerfortbildung »Musik, Theater, Tanz und Persönlichkeitsentwicklung an der Schule« in Zusammenarbeit mit der Akademie Schloss Rotenfels statt. Informationen und Bewerbung: [email protected] IMPULS MusikTheaterTanz wird vom Kultusministerium empfohlen und von der Robert Bosch Stiftung sowie dem Förderverein der Staatstheater Stuttgart e.V. finanziell gefördert.

theater.komm

Im Rahmen einer Partnerschaft mit Stuttgarter Schulen bietet theater.komm die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche der Klassenstufen 5 bis 8 nachhaltig mit der künstlerischen Vielfalt von Oper, Ballett und Schauspiel vertraut zu machen. Eine Kooperation der Oper Stuttgart / Junge Oper, des schauspiel stuttgart, der John Cranko Schule und des JES / Junges Ensemble Stuttgart mit Partnerschulen aus der Region Stuttgart. Weitere Informationen zu diesem Projekt: [email protected]

Schauspiel Stuttgart 12/13

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Sarah Sophia Meyer

Rahel Ohm

Katharina Ortmayr

Rainer Philippi

Christian Schmidt

Harald Schmidt

Michael Stiller

Nadja Stübiger

Jan Krauter

Sebastian Kowski

Boris Koneczny

Matthias Kelle

Benjamin Grüter

Jonas Fürstenau

Boris Burgstaller

Lisa Bitter

Ensemble SchauspielStuttgart

Bijan Zamani

Fridolin Y. Sandmeyer

Marietta Meguid

Florian von Manteuffel

Elmar Roloff

Jens Winterstein

Lukas Rüppel

Markus Lerch

Sebastian Röhrle

Anna Windmüller

Minna Wündrich

Der Garten der Lüste Toni Jessen

Jan Jaroszek

Gabriele Hintermaier

Bernhard Baier

Silja Bächli

Dorothea Arnold

Marco Albrecht

Schauspiel Spielzeit 2012 / 2013 Intendant Hasko Weber

Öffentlichkeitsarbeit Gaby Bay

Chefdramaturg, stellvertretender Intendant Dr. Jörg Bochow

Marketing Simone Voggenreiter

Referentin des Intendanten Manuela Ebel-Döbler Büro Intendanz und Dramaturgie Julia Haß Künstlerische Betriebsdirektorin Katrin Jaeger Künstlerisches Betriebsbüro Ilka Fritsch  / Disponentin Melanie Schwarz Dramaturgie Dr. Jörg Bochow Christian Holtzhauer Kekke Schmidt Beate Seidel Katrin Spira / Gast Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gastspiele Ingrid Trobitz

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Theaterpädagogik Daniela Urban Theaterpädagogikprojekt ›Impuls MusikTheaterTanz‘ Jule Koch Schul- und Gruppenreferat Silke Duregger Technischer Direktor Reiner Darr Hausregisseur Volker Lösch Ensemble Dorothea Arnold Silja Bächli Lisa Bitter Gabriele Hintermaier Marietta Meguid Sarah Sophia Meyer Rahel Ohm Katharina Ortmayr Nadja Stübiger Anna Windmüller Minna Wündrich

Marco Albrecht Bernhard Baier Boris Burgstaller Jonas Fürstenau Benjamin Grüter Jan Jaroszek Toni Jessen Matthias Kelle Boris Koneczny Sebastian Kowski Jan Krauter Markus Lerch Florian von Manteuffel Rainer Philippi Sebastian Röhrle Elmar Roloff Lukas Rüppel Fridolin Y. Sandmeyer Christian Schmidt Harald Schmidt Michael Stiller Jens Winterstein Bijan Zamani Musik & Komposition Murat Parlak Gäste Eberhard Boeck Sabine Bräuning Corinna Harfouch Anja Lechle Martin Leutgeb Marle`ne Meyer-Dunker Harald Papp Lutz Salzmann Claudius von Stolzmann

Catherine Stoyan Svenja Wasser Eléna Weiß Sebastian Winkler Till Wonka Regie Claudia Bauer Catja Baumann Sebastian Baumgarten Christian Brey Barbara-David Brüesch Thomas Dannemann Anna Drescher Stephan Kimmig Markus Klemenz Jan Koslowski Volker Lösch Marc Lunghuß Janek Liebetruth Sebastian Martin Nina Mattenklotz Jan Neumann René Pollesch Ulrich Rasche Rimini Protokoll Stephan Rottkamp Nora Schlocker Sarah Schmid Andres Veiel Hasko Weber Christian Weise

lStuttgart Regieassistenz Anna Drescher Claire Janka / Gast Markus Klemenz / Gast Janek Liebetruth Katharina Nay / Gast Mascha Pitz / Gast Sarah Schmid Ausstattungsleiter Hannes Hartmann Ausstattung Janina Audick Andreas Auerbach Andy Besuch Petra Bongard Hudda Chukri Dorothee Curio Sanna Dembowski Martin Dolnik Cary Gayler Esther Geremus Teresa Grosser Anette Hachmann Hannes Hartmann Oliver Helf Lena Hiebel Volker Hintermeier Julia Kaschlinski Anja Koch-Kenk Sabine Kohlstedt Cedric Kraus Leah Lichtwitz Elisa Limberg Janek Liebetruth Katharina Müller

Schauspiel Stuttgart 12/13

Jelena Nagorni Katrin Nottrodt Ulrich Rasche Carola Reuther Thilo Reuther Marie Roth Silke Rudolph Robert Schweer Regine Standfuss Maike Storf Janina Thiel Jennifer Thiel Mari-Liis Tigasson Daniel Unger Annelies Vanlaere Matthias Werner

Chorleitung / Sprechchöre Bernd Freytag

Ausstattungsassistenz Anna Franziska Huber Caroline Sexauer Daniel Unger Almuth Wehrle

Statisterie Isabell Grupp

Musik Peer Baierlein Jean-Pierre Barraqué Cornelius Borgolte Jens Dohle FM Einheit Tobias Gronau Paul Lemp Matthias Klein Thomas Osterhoff Murat Parlak

Sprechunterricht Cornelia Schweitzer Arzt Dr. Eberhard Klenk

Inspizienz Hans Beck Thomas Hoffmann Bernd Lindner Roberto Rochow Soufflage Angelika Artz-Heilig / Gast Jutta Blumenthal-Munz Dorothea von Dechend Frank Laske Simone Weinmann Hermann J. Wolter

Fotografie Matthias Dreher Cecilia Gläsker Sonja Rothweiler Ehrenmitglieder Wolfgang Höper Friedrich Schirmer

Die Ensemblefotos stammen von David von Becker. Die Montagen »Garten der Lüste« wurden angefertigt von Strichpunkt Design Stuttgart.

Gesangsunterricht Nannita Peschke

Physiotherapie Joachim Juhr Gestaltung Strichpunkt Stuttgart

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