Spielzeitheft 2013/14

June 12, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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Das Ensemble

Ulrich Brandhoff

Julia Berke

Hartmut Neuber

Andreas Herrmann

Mathis Reinhardt

André Willmund

Michael Pempelforth

Anne Cathrin Buhtz

Lisa Mies

Jonas Fürstenau

Bernd-Michael Baier

Markus Lerch

Sebastian Tessenow

Barbara Trommer

Daniela Keckeis

Yves Hinrichs

Annett Sawallisch

Andreas Keller

Dirk Lange

Anna Keil

Wenzel Banneyer

Tilo Krügel

Bettina Schmidt

Felix Axel Preißler

Runa Pernoda Schaefer

Denis Petkovic ˇ

Pina Bergemann

Matthias Hummitzsch

Ellen Hellwig

Henriette Cejpek

Inhalt 2 6 12 14 30 38 48 52 59 60 64 66 68 70 73 75 82 84 86 87 88

Vorwort Enrico Lübbe Grußworte Premierenübersicht Premieren Große Bühne Premieren Hinterbühne Premieren Diskothek Baustelle Premieren Residenz Konzerte Schauspielstudio 8. Sächsisches Theatertreffen Kooperationen Theaterjugendclub /Club ü31 Theaterpädagogik Vermittlung Mitarbeiter Preise Abonnements Sitzplan Service Kontakte

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Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, sehr geehrte Theaterbesucher,

zehn Monate intensiver Vorbereitungszeit auf meine erste Spielzeit als Intendant des Schauspiel Leipzig liegen hinter mir. Und ich freue mich, Ihnen auf den folgenden Seiten unsere Pläne für die Spielzeit 2013/14 vorstellen zu dürfen. Das Schauspiel Leipzig ist ein Theater für die Stadt Leipzig — eine Stadt mit herausragenden Potentialen, um die sie viele beneiden; eine Stadt, die in den letzten Jahren eine beispiellose Entwicklung genommen hat; eine Stadt, die heute zu den attraktivsten, lebendigsten, lebens- und liebenswertesten Deutschlands gehört. Diese Potentiale sichtbar zu machen, sie für unsere zukünftige Arbeit am Schauspielhaus zu nutzen, habe ich mir als eine zentrale Aufgabe meiner Intendanz gestellt. In zahlreichen Gesprächen konnte ich in den vergangenen Monaten viele Persönlichkeiten Leipzigs von einer Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Leipzig überzeugen und freue mich, unsere Arbeit gemeinsam mit diesen Partnern deutlich ins städtische Bewusstsein zu rücken: So kommt es in der Spielzeit 2013 /14 zu mehreren innerstädtischen Kooperationen, unter anderem mit dem Gewandhaus zu Leipzig, der Oper Leipzig und dem Leipziger Ballett, der euro-scene Leipzig, dem Theater der Jungen Welt, dem Zoo Leipzig und der Hochschule für Musik & Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“. Dafür, dass diese Kooperationen möglich wurden, viele der genannten Institutionen trotz ihrer zum Teil sehr langfristigen Vorplanungen dennoch einer derartigen Partnerschaft zugestimmt haben, möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Diese Breite an städtischen Kooperationspartnern verdeutlicht einerseits unser Bestreben, das Schauspiel Leipzig der Stadt, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern sowie zahlreichen Gästen zu öffnen. Sie erzählt aber auch von unserem Anspruch, Sie, unsere Besucherinnen und Besucher, mit einem breit gefächerten Programm unterschiedlichster Themen und Stoffe, Ästhetiken und theatraler Handschriften, kurz: mit einer großen Vielfalt an theatralem Erleben zu uns ins Schauspielhaus einzuladen. In der Spielzeit 2013 /14 planen wir am Schauspiel Leipzig 30 Premieren; ein vergrößertes Schauspielensemble wird sich Ihnen vorstellen; Regisseure wie Christoph Mehler, Nuran David Calis, Philipp Preuss, Schirin Khodadadian, Mateja Koležnik, Sarantos Zervoulakos, Cilli Drexel und Georg Schmiedleitner geben ihr LeipzigDebüt; renommierte Gegenwartsautoren wie Sibylle Berg, Jörg Albrecht oder Wolfram Höll präsentieren erstmals ihre Texte dem Leipziger Publikum; eine international ausgeschriebene Performance-Schiene soll das Leipziger Schauspielprogramm zusätzlich bereichern: Wie Sie unserem Jahresplan entnehmen können, möchten wir Ihnen ein differenziertes, vielfarbiges, klar strukturiertes Angebot unterschiedlichster nationaler und internationaler Theatermacher unterbreiten, das zu einem bedeutenden Teil aus Ur- und Erstaufführungen sowie Leipziger Entdeckungen bestehen wird. Auf der Großen Bühne zeigen wir Ihnen große, starke Stoffe der Weltdramatik — von der klassischen Antike bis zur modernen Klassik: „Antigone“ von Sophokles, William Shakespeares „Othello“, Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“, „Lulu“ von Frank Wedekind, ˇ echovs „Ivanov“ und „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht/Kurt Weill, die Anton C musikalisch vom Gewandhausorchester und der Oper Leipzig verantwortet wird, stehen unter anderem auf dem Spielplan.

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Renommierte Gastspiele wie Johann Wolfgang Goethes „Faust I + II“ vom Thalia Theater Hamburg, Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ vom Berliner Ensemble und Rainer Werner Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ vom Münchner Residenztheater ergänzen die Spielzeit 2013 /14 im Großen Haus. Und natürlich ist die Große Schauspielhausbühne auch weiterhin der Ort für unser Märchen in der Vorweihnachtszeit: Mit der Bühnenadaption der „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ präsentieren wir Ihnen ab Anfang Dezember einen der beliebtesten Märchenklassiker für die ganze Familie. Auf der Hinterbühne, der Spielstätte für das besondere Stück am besonderen Ort, erwarten Sie in der kommenden Spielzeit mehrere Leipziger Erstaufführungen: unter anderem Franz Grillparzers „Des Meeres und der Liebe Wellen“, eine Collage aus Arthur Schnitzlers „Der Reigen“ und Jean-Luc Godards „Vivre sa vie“, Elfriede Jelineks „Rechnitz (Der Würgeengel)“ und Gerhard Fritschs „Fasching“. In der Diskothek, der neuen Spielstätte im Schauspielhaus für zeitgenössische Autoren und Nachwuchsförderung, konnten wir Kathrin Röggla für eine erste Leipziger Auftragsarbeit, „Der Lärmkrieg“, gewinnen. Der junge Autor Wolfram Höll, dessen Text „Und dann“ sowohl beim Berliner als auch Heidelberger Stückemarkt ausgezeichnet wurde, erlebt in Hölls Geburtsstadt Leipzig seine Uraufführungsinszenierung — ebenso wie das diesjährige Gewinnerstück des Retzhofer Dramapreises, „am beispiel der butter“ von Ferdinand Schmalz. Und Jörg Albrecht ist der erste Autor in einer Reihe von Überschreibungen, die wir in der Diskothek starten — junge Autoren der Gegenwart setzen sich auf sehr eigene, sehr freie Weise mit Klassikern auseinander. Für unsere vierte Spielplanfarbe, ein internationales „Artists in Residence“-Programm, suchten wir in den vergangenen Monaten Theatermacher aus der freien, verstärkt performativ arbeitenden Szene. Über 50 Gruppen aus ganz Europa bewarben sich auf unsere Ausschreibung, fünf von ihnen — Monster Truck, huRRa!!, Melanie Lane, Chris Clark und Martin Böttger, Irene Pätzug und Valentin Hertweck sowie Henrike Iglesias — haben wir ausgewählt und geben ihnen nun in der Residenz in der Baumwollspinnerei die Möglichkeit, ihre Arbeit in Leipzig vorzustellen. Als Koproduktion mit der Schaubühne Berlin zeigen wir Ihnen in dieser Spielstätte zudem im Rahmen der euro-scene Leipzig Constanza Macras’ neues Programm „Nature Of Crisis“. Im Februar 2014 gastiert in der Residenz die Produktion „Super Night Shot“ von Gob Squad.

Schließlich möchten wir die Öffnung des Schauspiel Leipzig in die Stadt hinein weiter fortsetzen. Die erfolgreich etablierte Konzert-Schiene wird in ähnlicher Form weitergeführt. Daneben bietet unsere fünfte Spielstätte, die Baustelle (in den Räumen der ehemaligen Schauhaus-Disco), zahlreiche offene Bühnenformate, bei denen Sie uns und wir Sie in unterschiedlichsten Programmen kennenlernen können. Zum Abschluss der Spielzeit 2013/14 präsentieren wir Ihnen noch ein ganz besonderes Leipziger Sommer-Event: Ab 15. Juni 2014 können Sie das Schauspiel Leipzig mit dem Familienklassiker „Das Dschungelbuch“ erstmals auf dem Gelände des Zoo Leipzig erleben — und nach den bereits jetzt an uns herangetragenen Ticketwünschen empfehle ich Ihnen, rechtzeitig Ihre Karten zu reservieren! Alle geplanten Termine — durch unsere langfristige Jahresplanung übrigens auch die vieler anderer Stücke — sind in diesem Heft abgedruckt. Das Schauspiel Leipzig ist ein Theater für die Stadt Leipzig und möchte sich vielen Interessen und Interessierten öffnen. Dazu gehören neben umfangreichen theaterpädagogischen Angeboten auch die zahlreichen Einführungsveranstaltungen, öffentlichen Proben, Vor- und Nachgespräche, unterschiedlichste Late-Night-Formate, der Theaterjugendclub und der Club ü31 und vieles andere mehr. Das Schauspiel Leipzig soll ein offener, kommunikativer Ort der Stadt Leipzig sein. Ein Ort, an dem wir mit Ihnen ins Gespräch kommen, Sie kennenlernen, und Sie mit uns in Dialog treten.

Seien Sie herzlich eingeladen zur Spielzeit 2013/14! Meine Mitarbeiter und ich freuen uns auf Sie! Herzlichst

Ihr Enrico Lübbe Intendant des Schauspiel Leipzig

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Alexander Elsner

Torsten Buß

Enrico Lübbe

Hugo Gretler

Esther Holland-Merten

Matthias Huber

Sehr geehrte, liebe Freundinnen und Freunde des Leipziger Schauspiels,

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unser Stadttheater lebt von der gesellschaftlichen Auseinandersetzung, von spannenden künstlerischen Ausdrucksformen, traditionellen wie polarisierenden Inszenierungen. Es ist gut, wenn darüber gesprochen, geschrieben, gestritten wird — gleichwohl soll es stets die Heimat bleiben für eine gesamte Bürgerschaft mit ihren vielschichtigen kulturellen Erwartungen. Theater für eine Stadtgesellschaft, das Jüngere wie Ältere, Freunde traditioneller wie postmoderner Interpretationen begeistert, verbindet, miteinander ins Gespräch bringt. Der erste Spielplan unter Intendant Enrico Lübbe greift diesen Anspruch der breiten Öffnung seines Theaters auf. Ich freue mich, dass es ihm gelungen ist, die Flaggschiffe unserer Leipziger Kultur, die Freie Kulturszene, soziale Einrichtungen sowie die Geschäftswelt auf besondere Weise einzubinden. So gibt es mit der „Dreigroschenoper“ erstmals eine gemeinsame Produktion zwischen dem Gewandhaus zu Leipzig, der Oper Leipzig und dem Leipziger Schauspiel. Premiere des so unterhaltsamen wie beliebten Theaterstücks von Bertolt Brecht und Kurt Weill ist am Silvesterabend 2013! Ebenso zählt eine Kooperation mit dem Theater der Jungen Welt zum neuen Programm, beide fungieren als Gastgeber für das 8. Sächsische Theatertreffen in Leipzig. Im gemeinsamen Miteinander mit der Freien Kulturszene unserer Stadt soll diese traditionsreiche Veranstaltung zu einem Höhepunkt im Bühnenjahr 2014 und zum Anbeginn weiterer Kooperationen in den nächsten Jahren werden. Außerdem wird während der kommenden Saison mit dem Zoo einer der bekanntesten wie beliebtesten Orte in Stadt und Region zur „Spielwiese“ für die ganze Familie. „Das Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling, vor genau 115 Jahren erstmals in deutscher Übersetzung veröffentlicht, feiert im naturnahen Ambiente seine Sommer-Premiere. Die bezaubernde Geschichte um Findelkind Mogli, das bei den Tieren im indischen Dschungel aufwächst — auch dies eine Novität im Spielplan und eine bislang noch nicht da gewesene Zusammenarbeit zwischen dem Zoologischen Garten und dem Leipziger Schauspiel. Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, unser Stadttheater startet mit dem vorliegenden Spielplan und seinen vielen attraktiven Höhepunkten in eine neue Ära. Wünschen Sie mit mir Enrico Lübbe als neuem Intendanten Mut und Erfolg bei seinen Vorhaben, schenken Sie ihm und seinem Team Ihr Vertrauen, freuen Sie sich auf ein spannendes Theaterjahr!

Ihr Burkhard Jung Oberbürgermeister der Stadt Leipzig

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Lieber Enrico Lübbe, liebe Freunde des Schauspielhauses,

Liebe Freunde des Schauspiel Leipzig,

mit dieser Saison beginnt die Amtszeit von Enrico Lübbe als neuem Intendanten des Leipziger Schauspiels. Für diesen Auftakt und die kommenden Jahre wünsche ich ihm auch im Namen des Gewandhauses alles erdenklich Gute, viel Kreativität, innovative Ideen, Schaffenskraft, ein lebendiges Theater und einen erfolgreichen Neubeginn in Leipzig. Und dem hier vorliegenden Programm wünsche ich ein offenes und interessiertes Publikum, das sich auf viele spannende Theaterabende freut. Schon zum ersten Treffen mit Herrn Lübbe haben wir gemeinsam über mögliche inhaltliche Kooperationen mit dem Gewandhaus nachgedacht. In nur wenigen Wochen ist daraus ein konkretes Projekt geworden: „Die Dreigroschenoper“. Am Silvesterabend 2013 werden Musiker des Gewandhausorchesters gemeinsam mit Schauspielern unter der Leitung des stellvertretenden Generalmusikdirektors der Oper Leipzig, Anthony Bramall, das Theaterstück von Bertolt Brecht mit der Musik von Kurt Weill als Premiere aufführen. Über diese erste stadtübergreifende Kooperation der großen Kulturinstitutionen Gewandhaus, Oper und Schauspiel freue ich mich außerordentlich. Sie wird hoffentlich Zeichen setzen und ein zukunftsweisender Maßstab sein. Freuen wir uns also gemeinsam auf die erste Saison von Herrn Lübbe und seinem Team sowie viele Begegnungen im Schauspielhaus Leipzig.

als Intendant der Oper Leipzig freue ich mich, mit Enrico Lübbe einen Kollegen willkommen heißen zu dürfen, der aus seinen Erfahrungen als Schauspieldirektor am Theater Chemnitz das produktive Nebeneinander von Schauspiel, Oper, Ballett und Konzert kennt. Bei der Neuproduktion von Bertolt Brechts ‚Dreigroschenoper‘ kooperieren darum erstmals Oper Leipzig, Gewandhaus und Schauspiel miteinander. Damit setzen die drei kulturellen Leuchttürme der Stadt ein Signal, dass sie sich als künstlerische Partner verstehen, um das kulturelle Leben Leipzigs künftig gemeinsam mitzugestalten. Dieses kulturelle Leben ist durch die Vielfalt geprägt, die Leipzig von jeher ausmacht, durch die Freiheit und Eigenständigkeit der einzelnen Häuser und das gemeinsame Ziel, die Menschen in dieser Stadt für Musik und Theater zu begeistern, ihren Geist anzuregen und ihre Seele zu berühren. Ich wünsche Enrico Lübbe einen guten Start und uns allen spannende Theaterabende im Leipziger Schauspiel.

Prof. Andreas Schulz Gewandhausdirektor

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Prof. Ulf Schirmer Intendant und Generalmusikdirektor Oper Leipzig

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer des Schauspiels und der Leipziger Kultur,

Liebes Schauspiel-Team!

Leipzigs Kulturbetriebe sehen sich seit jeher enormen Herausforderungen und Ansprüchen gegenüber. Schon 1902 schrieben die Leipziger Neuesten Nachrichten: „Der Herr Oberbürgermeister hatte in seiner Rede sehr zutreffend geäußert, es sei eine alte Erfahrung in Leipzig, dass man das Neue zwar immer mit voller Freude aufnehme, später aber dieselbe meist in eine strenge Kritik umwandle, mit auswärts Vergleiche ziehe und dann gewöhnlich sage, dass wir uns mit auswärts nicht messen könnten. Möge der Leipziger seine eigenen Vergnügungsstätten so pflegen, dass sie gut prosperieren, dann wird er nicht nach auswärts zu fahren brauchen …“ Die Kulturverantwortlichen in Leipzig setzen ihr ganzes Wirken in dieses Ziel — und haben Erfolg damit. Weit über die Stadtgrenzen hinaus ist die ambitionierte und visionäre Kultur bekannt. Dieser Status ist nicht konserviert und wir alle sind tagtäglich gefordert, dem eigenen und externen Anspruch gerecht zu werden, ihn weiter zu forcieren und neue Ideen zu entwickeln. Mit einer dieser Ideen ist der neue Intendant Enrico Lübbe bereits auf den Zoo Leipzig zugekommen. Wir freuen uns darauf, 2014 das legendäre Dschungelbuch gemeinsam zum Leben zu erwecken! Ich wünsche Enrico Lübbe und seinem Team viel Erfolg bei der Verwirklichung ihrer Ideen — und Ihnen allen, sehr geehrte Damen und Herren, eine interessante und bereichernde Spielzeit im Schauspiel Leipzig.

Immer wieder gab es in den letzten Jahren Äußerungen, Leipzig sei keine Theaterstadt. Eine These, die ich erheblich bezweifle. Den Gegenbeweis haben wir mit einem außerordentlichen und über die Jahre gewachsenen Zuschauerzuspruch erbringen können. Ich denke, wir haben mit unserem qualitativen Kinder- und Jugendtheater in nicht unerheblichem Maße echte Theaterbegeisterung bei unserem gemischten Publikum und in der Stadt ausgelöst und es bestens für den Folgebesuch im großen Schauspiel vorbereitet. Also: Für den Theaternachwuchs haben wir gesorgt, und nun wünschen wir dem neuen Team am Schauspiel Leipzig einen guten Start — wohl wissend, wie umfangreich, stressig und steinig ein Neubeginn ist — und freuen uns auf ein konstruktives Miteinander und einen ebenso konstruktiven Dialog, nicht nur über die Unterschiede zwischen unseren Häusern, sondern auch über das qualitative Ausloten der Schnittmengen. Auf unsere erste Zusammenarbeit — die gemeinsame Ausrichtung des Sächsischen Theatertreffens im Mai 2014 durch unsere beiden Schauspielhäuser — freue ich mich ebenso. Und eines kann ich nach vielen Jahren meiner Tätigkeit in Leipzig mit Sicherheit sagen: Publikum gibt es in Leipzig und in der Region genug. Lasst uns dieses Hand in Hand ins Theater locken. Einen guten Start und viel Glück!

Ihr

Jürgen Zielinski Intendant Theater der Jungen Welt Dr. Jörg Junhold Zoodirektor

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Lieber Enrico Lübbe,

Lieber Enrico,

Erleben — Bewegen — Fliegen. Das hatten wir uns vorgenommen, gemeinsam mit unserem Publikum, als wir vor drei Jahren an die Oper Leipzig kamen. Für mich war der Neustart am Leipziger Ballett eine Rückkehr in die Heimat — zu der Company, der ich selber lange Jahre als Tänzer angehört hatte. Für dich ist die Intendanz des Schauspiel Leipzig eine Rückkehr an die Bühne, die dich als Regisseur geformt und geprägt hat. Ich wünsche dir und deinem ganzen Team, dass euch das Leipziger Publikum ebenso herzlich, neugierig und offen empfängt wie uns vor drei Jahren auf der Bühne der Oper Leipzig. Dass Leipzig euch in die Arme schließt und eure Arbeit prägt — im gleichen Maße, wie euer Theater diese Stadt prägen wird. Und dass die Erfahrungen und das Renommee, das ihr euch am Schauspiel Chemnitz erarbeitet habt, hier in eben derselben produktiven Form zum Tragen kommen wie unsere Erlebnisse der vergangenen Jahre. Wir freuen uns auf unsere gemeinsamen Projekte, auf belebende und inspirierende Gespräche und auf viele gegenseitige Besuche. Herzliche Grüße und einen wunderbaren Spielzeitstart.

herzlichen Glückwunsch zu Deiner Wahl zum neuen Schauspielintendanten in Leipzig. Es wird sich ja sicher schon bis zu Dir rumgesprochen haben, dass es diese Stadt ihren Intendanten nicht gerade leicht macht. Erst ist niemand willens (oder in der Lage) genau zu definieren, was das Haus leisten soll, und am Ende sind sich alle einig, dass der Intendant versagt hat. Alle wollen die Eierlegendewollmilchsau. Vom ersten Tag an! Täglich ein volles Haus!! Wöchentlich im internationalen Feuilleton!!! Mindestens!!!! Meine Wünsche an unser Stadttheater sind da überschaubarer: Es soll eine der wesentlichen Einstiegsdrogen in Kunst und Kultur, eine künstlerische Probierstube für gesellschaftlich relevante Fragen, eine Bildungseinrichtung für den Geist, das Herz und die Gemeinschaft sein. Es soll sich einmischen, es soll irritieren, es darf verstören, es soll immer mit uns sein. Es soll einen zugkräftigen Spielplan haben, der vielen Menschen Spaß macht. Es soll — die Zukunft fest im Blick — mit der Gegenwart spielen. Es soll offen sein für alle Kulturmacher der Stadt. Es soll mitten unter uns sein. Lieber Enrico, es ist doch nur ein Spagat. Ich wünsche Dir, Deiner Mannschaft — und damit uns allen — alles Gute. Und bin sehr gespannt.

Mario Schröder Ballettdirektor und Chefchoreograf und das ganze Team des Leipziger Balletts

Falk Elstermann Sprecher Initiative Leipzig + Kultur

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Liebes gesamtes Team des Schauspiel Leipzig,

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Schauspiels,

dass Enrico Lübbe als neuer Intendant die Geschicke unseres Schauspiel Leipzig übernimmt, empfinde ich als große Chance für unsere Stadt und deren Stadttheater. Er ist dem Haus und Leipzig seit langem verbunden und besitzt den Anspruch eines breiten Angebots für verschiedene Publikumsschichten. Leipzig ist durchaus nicht nur Musik-, sondern auch Theaterstadt! Wir besitzen neugierige, interessierte und kritikfähige Zuschauer, sie wollen eingeladen, verzaubert und auch verstört werden. Eine gute Zusammenarbeit mit unserem Theater- und Tanzfestival euro-scene Leipzig bahnt sich an. Durch weit geöffnete Fenster wird ein starker Wind aus Europa in das Stadttheater herein wehen und mit ungewohnten Sichtweisen anderer kultureller Regionen den Spielplan bereichern. Ich wünsche Enrico Lübbe und allen sowohl langjährigen als auch neuen Kollegen/innen aller Abteilungen des Hauses alles Gute, viel Kraft, einen langen Atem. Vorhang auf — das Spiel kann beginnen!

im Namen der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und insbesondere meiner Kolleginnen und Kollegen des Schauspiel-Institutes „Hans Otto“ lade ich Sie sehr herzlich zu den Aufführungen der Spielzeit 2013/14 ins Schauspiel Leipzig ein. Der Weg vom Schauspielinstitut ins Theater ist nicht nur in geografischer Hinsicht denkbar kurz; die wenigen Meter von der einen zur anderen Seite der Bosestraße werden jährlich von einem knappen Dutzend Leipziger Studierender besonders beherzt und freudig beschritten. Unverzichtbare Ausbildungsstätte für die Hochschule und wesentliche Verstärkung des Schauspielensembles zugleich — das Studio Leipzig und seine Mitglieder machen sich nicht nur in den besonderen Studioproduktionen wie dem jährlichen Märchen bemerkbar, sondern auch im künstlerischen Alltag des weiteren Ensembles. Wir wünschen dem neuen Intendanten viel Kraft und eine glückliche Hand für seine erste Spielzeit und freuen uns darauf, auf beiden Seiten der Bosestraße immer wieder Neues und Spannendes zu entdecken! Mit herzlichen Grüßen

Ann-Elisabeth Wolff Festivaldirektorin euro-scene Leipzig

Prof. Robert Ehrlich Rektor der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig

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Premieren 2013/14 Große Bühne :

Geschichten aus dem Wiener Wald [ Gastspiel ] Seite 27 Die bitteren Tränen der Petra von Kant [ Gastspiel ] Seite 26 8. Sächsisches Theatertreffen Seite 64

Othello Seite 16 Emilia Galotti Seite 17 Lulu Seite 18 Antigone Seite19 Ivanov Seite 20 Drei Haselnüsse für Aschenbrödel Seite 21

Hinterbühne :

Des Meeres und der Liebe Wellen Seite 32

Rechnitz (Der Würgeengel) Der Reigen oder Vivre sa vie Fasching

UA

Seite 33

Seite 34

Seite 35

Die Dreigroschenoper Seite 22

Angst reist mit

Kabale und Liebe Seite 24

Ein Projekt des Theaterjugendclubs Seite 68

Hedda Gabler Seite 25 Faust I + II [ Gastspiel ] Seite 26

Ein Projekt des Clubs ü31 Seite 69

Seite 36

Residenz :

Diskothek :

Der Lärmkrieg Und dann

UA

UA

Seite 40

Monster Truck Seite 55 Constanza Macras | Dorky Park Seite 56

Seite 41

Wespen stechen auch im November

huRRa!! Seite 55

wohnen. unter glas

Gob Squad [ Gastspiel ] Seite 57

Seite 42

am beispiel der butter

UA

Seite 43

Melanie Lane, Chris Clark & Martin Böttger Seite 56

Seite 44

My love was a ghost. And your love, your love was leaving this rotten town UA

4+1 — ein treffen junger autorInnen Seite 46

Irene Pätzug & Valentin Hertweck Seite 56

Seite 45

Henrike Iglesias Seite 56 Im Zoo Leipzig :

Das Dschungelbuch Seite 28

UA = Uraufführung

Othello

Othello, der schwarze General, der Held Venedigs, bringt inmitten der Kriegswirren gegen die Türken seine schöne Frau Desdemona um. Und Auslöser war ein seidenes Taschentuch. Entgegen allen Erwartungen beförderte Othello den befreundeten, aber unerfahrenen Cassio zum Leutnant, nicht seinen Fähnrich Jago, der daraufhin eine tödliche Intrige spinnt: Mittels des Taschentuchs bringt er Desdemona in den Verdacht, Othello mit seinem Leutnant Cassio betrogen zu haben. Von seiner nichtsahnenden Frau Emilia erhält Jago das verhängnisvolle Taschentuch, der junge Venezianer Rodrigo wird in seinen Händen zur Waffe gegen Cassio. Als die Intrige nach Desdemonas Tod aufgeklärt wird, begeht Othello Selbstmord. Sterbend bittet er um Vergebung. In William Shakespeares „Othello“ (1603/04), der großen Tragödie über den Schmerz, der aus der Liebe kommt, bestimmt die Dualität zwischen William Shakespeare Othellos innerem Kampf mit der steigenden Qual und Jagos gnadenlosem Hetzen die unglaubliche Intensität Regie: Christoph Mehler, Mitarbeit Regie: Christina der Handlung. Auf der einen Seite der heldenhafte GeneZintl, Bühne: Nehle Balkhausen, Kostüme: Janina ral, eine wahrhaftige Autorität, ausgestattet mit einem Brinkmann, Video: Konny Keller, Musik: Oliver immensen Vertrauen in seine Umwelt. Die vermeintliche Urbanski, Dramaturgie: Matthias Huber Untreue Desdemonas muss ihn wie der Zusammenbruch der Weltordnung überkommen, die er durch diesen, fast rituellen, Mord wiederherzustellen versucht. Ihm gegenüber Shakespeares schillerndste „Vice“-Figur, der personifizierte Teufel Jago, der das Böse um des Bösen willen in den verschiedensten Spielarten betreibt und als kalter Manipulator den ihm verhassten Othello zu Grunde richtet. Der Regisseur Christoph Mehler, 1974 in Berlin geboren, studierte Schauspiel und assistierte am Deutschen Theater Berlin, bevor er von 2006 an die dortige Spielstätte „Box und Bar“ leitete. Seit 2009 arbeitet Christoph Mehler als freier Regisseur und wurde 2012 für seine „Woyzeck“-Inszenierung am Staatstheater Nürnberg mit dem Preis der 30. Bayerischen Theatertage ausgezeichnet. Seit 2011 ist er Hausregisseur am Schauspiel Frankfurt, wo er u. a. „Die Opferung von Gorge Mastromas“ von Dennis Kelly zur Uraufführung brachte, in Kooperation mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Christoph Mehler verbindet eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Christina Zintl, die seit 2012 den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens leitet, dem Schauspieler und Musiker Oliver Urbanski und mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Nehle Balkhausen, die mit Michael Thalheimers „Medea“-Inszenierung zum Berliner Theatertreffen 2013 eingeladen wurde.

Dies ist die Nacht, die mich vernichtet oder glücklich macht.

Premiere

16

3. 9. 25. 13. 29. 20. 17. 8. 12. 4. 20. 15. 24.

10. 10. 10. 11. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 4. 5. 5.

13

14

Emilia Galotti

Am Morgen ihres Hochzeitstages wird Emilia Galotti in der Kirche überfallartig von einem unbekannten Verehrer angesprochen, der ihr seine glühende Bewunderung gesteht — dann aber über ungelenkes Stammeln nicht hinauskommt. Die verstörte Emilia beschließt, diesem Vorfall keine Aufmerksamkeit zu geben — schließlich soll heute ein Tag der Freude sein. So beginnt ein Tag, dessen Verlauf sehr verschiedene Figuren aus gegensätzlichsten Welten in die Katastrophe führt: Für Emilia und ihre Eltern bedeutet dieser Tag das Ziel ihrer Träume — die Hochzeit mit Graf Appiani. Ebenso ist es der Tag des Abschieds, der Emilia mit ihrem Mann weit hinaus führen soll, auf dessen Besitzungen in die Berge, endlich fort aus den Intrigen der Stadt. Aber für Graf Appiani beginnt ein Tag des Zweifels — muss er sich vom Prinzen verabschieden, muss er ihm von seiner Hochzeit erzählen, bevor er Gotthold Ephraim Lessing endgültig den Hof verlässt? Für den Prinzen beginnt ein fürchterlicher Regie: Enrico Lübbe, Bühne: Hugo Gretler, Kostüme: Tag — allerdings nur ein weiterer in einer langen Reihe. Michaela Barth, Musik: Bert Wrede, Dramaturgie: Während seine vormalige Geliebte Gräfin Orsina immerTorsten Buß & Christin Ihle fort Zugang zu ihm begehrt, erfährt er, dass die unerreichte Frau seiner vielen Tagträume heute heiraten wird: Emilia Galotti. Sein Versuch, Emilia in der Kirche zu sprechen, scheitert ebenso kläglich wie seine Versuche, sich für den Alltag des Regierens zu interessieren. Für Marinelli, den Berater des Prinzen, wird dieser Tag zur Meisterprüfung: Mit großer Kaltblütigkeit wird er, der Unterschätzte und Übersehene, derjenige sein, der seinem Prinzen die junge Emilia zuführt — koste es, was es wolle. Und Gräfin Orsina wird am Ende des Tages diejenige sein, die mit großer Klarheit diesen Tag durchschaut, der Emilia Galotti und Graf Appiani das Leben kostet. Der Lauf eines einzigen Tages genügt Gotthold Ephraim Lessing, um in größter Dichte und Verschneidung den Figuren den Boden ihres Lebens zu entreißen. Eine dunkle, scharf gestanzte Geschichte erzählt Lessing — in unaufhaltsamer Motorik angetrieben von labilen, überhitzten und zerstörerischen Charakteren. Eine Geschichte, in der weniger die Frage der Zugehörigkeit zu Hof oder Bürgertum eine Trennlinie bildet als vielmehr die Frage, wer mit sich selbst im Reinen ist und wer nicht. Und wer sich zu früh freut, der hat als Allererster verloren. Mit Lessings Drama aus dem Jahr 1772, einem Grundstein der deutschsprachigen Literatur, kehrt Enrico Lübbe, von 2008 bis 2013 Schauspieldirektor der Theater Chemnitz, als Intendant ans Schauspiel Leipzig zurück — wo 1995 seine Theaterlaufbahn begann, die ihn mittlerweile u. a. an die Staatstheater in Stuttgart und Nürnberg, das Schauspiel Frankfurt, das Residenztheater München, das Berliner Ensemble sowie an die Staatsoper Hannover geführt hat.

Nichts unter der Sonne ist Zufall.

Premiere

5. 12. 18. 27. 16. 6. 26.

10. 10. 10. 10. 11. 12. 12.

13

17

Lulu

Lulu ist die „Teufelsschönheit“, der gleich eine ganze Reihe von Männern verfallen. Von Dr. Schön einst von der Straße geholt, wo sie sich mit ihrem angeblichen Vater, dem Kleinkriminellen Schigolch, herumtrieb, ist sie zunächst Dr. Schöns Geliebte, später Ehefrau mehrerer Männer, Umworbene, Luxusweib. Sie ist die Frank Wedekind Kindfrau, die die gutbürgerliche Männerwelt fasziniert. Bearbeitung: Nuran David Calis und Dabei spielt sie jedem einzelnen Mann genau die Art Esther Holland-Merten von Frau vor, die dieser haben will — sie wird ein Phantasieprodukt. Und es geschieht, dass alle Männer, die Regie: Nuran David Calis, Bühne: Irina Schicketanz, sich mit Lulu einlassen, einen mehr oder weniger Kostüme: Amelie von Bülow, Musik: Vivan Bhatti, natürlichen Tod finden ... Dramaturgie: Esther Holland-Merten Der Regisseur Nuran David Calis, der regelmäßig an Theatern in Essen, Hamburg, Berlin, Stuttgart, Mannheim, Bochum, Dresden und Wien arbeitet, beschäftigt sich nach Inszenierungen wie „urbanstories“, das er gemeinsam mit hannoverschen Jugendlichen entwickelte, zunehmend mit literarischen Stoffen, die er mit seinen eigenen sprachlichen, theatralen und musikalischen Mitteln ins Heute überführt. „Ich betrachte den Text nicht als einen antiken Gegenstand, der in einem Antiquitätengeschäft vor sich hin schlummern soll und ab und zu geputzt wird, damit er sich schön im Schaufenster macht. Ich will dieses Stück zurück in das Leben holen und es stark an unserer Zeit reiben. Zurück in den Alltag. Schauen, was es aushält. Was nicht. Gerade bei so starken Stücken wirkt deren narrative Kraft wie eine Lupe. An dieser Brennschärfe liegt es mir zu drehen. Bei ‚Lulu‘ ist es das Setting, das mich anzieht. Und die Figuren. Im Zentrum eine Frau, um sie herum die Männer. Sie wird begehrt. Sie lässt sich begehren. Die Männer, die sie nicht bekommen, gehen kaputt. Wo liegen heute solche Konstellationen in unserer Gesellschaft? In der Politik? In der Kunst? Was treibt eine Liebe voran? Was zerstört die Liebe? Welche Opfer fordert die Liebe, die Lust? Welche Fehler ist ein Mensch bereit zu begehen, für die Liebe?“ (Nuran David Calis) „Lulu“ gilt als das Hauptwerk von Frank Wedekind — nicht nur aufgrund seiner Entstehungsdauer. Die Urfassung von 1894, „Die Büchse der Pandora. Eine Monstretragödie“, trennte Wedekind in zwei Teile: Der erste, „Erdgeist“, erlebte seine Uraufführung 1898 im Leipziger Krystallpalast vom neu gegründeten Ibsen-Theater. Der zweite Teil, „Die Büchse der Pandora“ von 1902, brachte Wedekind wegen dessen angeblicher moralischer Anrüchigkeit Theaterskandale und einen langwierigen Gerichtsprozess ein. Erst 1913 wurden beide Teile von Wedekind als Bühnenfassung in einem Stück mit dem Titel „Lulu. Tragödie in 5 Aufzügen mit einem Prolog“ zusammengeführt.

Eine Kooperation des Schauspiel Leipzig mit den Theatern Chemnitz

Premiere

18

11. 19. 1. 22. 14. 18. 20. 19. 12. 10. 31.

10. 10. 11. 11. 12. 1. 2. 3. 4. 5. 5.

13

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Antigone

Die Abdankung des Königs Ödipus hinterlässt ein Machtvakuum in Theben. Seine zwei Söhne, Eteokles und Polyneikes, wollen sich die Herrschaft teilen, doch sie geraten in Streit. Polyneikes flieht ins Exil — und greift dann seine Heimatstadt Theben an, um sich die Macht zurückzuholen. Im Kampf töten sich beide Brüder gegenseitig. Beider Tod schürt den nächsten Konflikt: Ihr Onkel Kreon, neuer Herrscher von Theben, ordnet für Eteokles, den Verteidiger der Heimatstadt, das Ehrenbegräbnis an. Polyneikes aber, so Kreons Erlass, soll als Verräter bei Todesstrafe unbeerdigt bleiben, ein Fraß für Vögel und Hunde. Antigone, die Schwester der Toten, kann diese Anordnung ihres Onkels nicht akzeptieren. Sie Sophokles beruft sich auf familiäre Pflicht und religiöses Gebot: Beiin der Neuübertragung den Brüdern will sie den Totendienst erweisen — und von Walter Jens beerdigt auch Polyneikes nach den Regeln des Ritus. Mit dieser Entscheidung beginnt eine harte und gnadenlose Auseinandersetzung zwischen AntiRegie & Bühne: Enrico Lübbe, Kostüme: gone und Kreon: Zwei Menschen kämpfen kompromissSabine Blickenstorfer, Dramaturgie: los um ihre Auffassung von Recht und Pflicht — und Torsten Buß beide verfügen über starke Argumente. Aber je länger diese Auseinandersetzung dauert, desto mehr verhärtet sie sich auf beiden Seiten zu einer Prinzipienfrage, gesäumt von Schritten, hinter die es scheinbar kein Zurück mehr gibt ... Sophokles’ zeitloser Klassiker, der befragt, wo die Grenzen liegen zwischen Politik und Humanität, zwischen Reform und Menschlichkeit, zählt zu den grundlegenden Texten der Menschheit. Mühelos überspringt er die über 2.400 Jahre seit seiner Entstehung und trifft direkt ins Heute — auch dank der kongenialen Übertragung von Walter Jens, die in gestochener Präzision das Gegeneinander der Gedanken unmittelbar auf die Bühne bringt. Kostümbildnerin Sabine Blickenstorfer ist keine Unbekannte am Schauspiel Leipzig: Sie arbeitete hier bereits mit Konstanze Lauterbach und Enrico Lübbe, bei „Pelleas und Melisande“ oder der „Glasmenagerie“. Ihre Zusammenarbeit mit Enrico Lübbe führte sie seitdem an Häuser wie die Staatstheater Nürnberg und Stuttgart sowie das Schauspiel Frankfurt. Neben Arbeiten mit Regula Gerber am Nationaltheater Mannheim entwirft sie seit Jahren auch immer wieder die Kostüme für Inszenierungen von Corinna von Rad, Lorenzo Fioroni, Alexander von Pfeil und Markus Bothe in Oper und Schauspiel, zuletzt an den Theatern in Heidelberg, Basel und Weimar.

Nicht um ein Feind, nein, um ein Freund zu sein, bin ich geboren.

Neuerarbeitung einer Inszenierung der Theater Magdeburg

Premiere

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17. 26. 15. 13. 14. 7. 27. 7. 8.

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Ivanov

Ein Landgut in der russischen Provinz. Ivanov lebt dort mit seiner Frau Anna Petrovna und seinem Onkel Šabelskij. Das Geld ist knapp — und selbst wenn Geld da wäre, die Möglichkeiten und Ideen, es auszugeben, sind ebenso knapp. Während Ivanov seine Zeit damit verbringt, über sein Leben zu lamentieren und allabendlich Saša Lebedev, die Tochter seiner Nachbarn, zu umgarnen, sitzt seine Frau kränkelnd zuhause. Ihre einzige Ablenkung sind das Kartenspiel mit dem Onkel und die regelmäßigen Besuche des Landarztes, die regelmäßig münden in große Monologe über Moral und Sittlichkeit. Die allabendlichen Gesellschaften bei den Lebedevs gliedern sich in diese Routine ein. Man spielt Karten, trinkt und isst, zerreißt sich das Maul über die Mitglieder der Gesellschaft der Provinz, egal ob anwesend oder nicht. Man überwacht sich gegenseitig, man provoziert sich, man versucht eine Fassade der Großbürgerlichkeit, Offenheit und Gewandtheit zu simulieren und sich gleichzeitig das Leben zur Hölle zu machen. Darum leiht man sich auch gegenseitig Geld, verschuldet sich und denkt nicht daran, es irgendwann zurückzuzahlen. Hungern und verhungern lassen. Diese Gesellschaft ist so übersättigt, dass sie nur noch in Ritualen der Grausamkeit existiert. Hüllen von Menschlichkeit, ausgesogen von der eigenen Geltungssucht. Routine und Fassade brechen zusammen, als Anna Petrovna unerwartet bei einer dieser Nachbargesellschaften auftaucht. Sie beobachtet Ivanov, wie er Saša küsst. Daraufhin erleidet sie einen Schock, der sie tatsächlich ans Krankenlager fesselt. Plötzlich überˇ echov Anton C schlagen sich die Ereignisse. Anna Petrovna liegt anDeutsch: Peter Urban scheinend im Sterben. Und zwischen Ivanov und Saša entwickelt sich eine heimliche Beziehung, unter den Augen der ganzen Gemeinschaft. Es wird geschachert Regie: Michael Talke, Bühne: Hugo Gretler, Kostüme: und gefeilscht um Ansehen, um Mitgift, um Schulden Klaus Bruns, Dramaturgie: Alexander Elsner und nicht zuletzt um Gefühle. Jeder will seinen Anteil am Sterben und am Leben. Alles wartet nur noch auf ein Ableben Anna Petrovnas. Dann soll die Hochzeit von Ivanov und Saša vollzogen werden … Michael Talke wurde 1965 in Mainz geboren. Er studierte Geschichte, Neue Literatur und Theaterwissenschaft in München. Danach war er Regieassistent bei Frank Castorf an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin und realisierte dort auch erste eigene Inszenierungen. Als freischaffender Regisseur inszenierte er am Deutschen Theater Berlin, am Luzerner Theater, am Schauspiel Hannover, am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Köln, am Schaupielhaus Düsseldorf und am Theater Bremen.

Das Menschenleben gleicht der Blume, die prächtig auf dem Felde wächst: kommt ein Bock, frisst Sie auf, und weg ist die Blume.

Leipziger Erstaufführung

Premiere

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23. 30. 13. 10. 25. 23. 5. 26. 23.

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Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Aschenbrödel — so wird sie genannt, seit sie nach dem Tod ihres Vaters unter der strengen Rigide der bösartigen Stiefmutter und ihrer eitlen Stiefschwester nur noch die Öfen kehren darf. Auf einem ihrer heimlichen Streifzüge durch die Wälder begegnet sie dem jungen und übermütigen Prinzen. Und er gefällt ihr. Inzwischen hat der Kutscher von seiner Fahrt für Aschenbrödel das mitgebracht, was ihm zuerst vor die Füße gefallen ist: drei Haselnüsse. Es sind Zaubernüsse, die sich, sobald sie zu Boden fallen, in kostbare Kleider verwandeln. Zunächst verkleidet als Schütze, gelingt es Aschenbrödel, den Prinzen wiederzusehen. Ebenso besucht sie heimlich und unerkannt den königlichen Ball, auf dem sich der Prinz eine Braut erwählen soll. Als Aschenbrödel in ihrem herrlichen Kleid den Saal betritt, verliebt er sich sofort in die unbekannte Schöne, die er für eine wundersame Prinzessin hält. Als er um ihre Hand anhält, antwortet sie mit einem Rätsel: „Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht. Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Uli Jäckle Prinzessin ist es nicht.“ Mit diesen Worten entschwinnach Motiven von Božena Ne ˇmcová det sie spurlos. Zurück bleibt nur ein Tanzschuh, mit dem sich der Prinz auf die Suche nach dem klugen Regie: Uli Jäckle, Bühne & Kostüme: Elena und bezaubernden Mädchen begibt und erfahren Anatolevna, Musik: Roman Keller, Dramaturgie: wird, was es mit dem Rätsel auf sich hat ... Esther Holland-Merten Die deutsch-tschechische Verfilmung dieser Geschichte, einer der erfolgreichsten Märchenfilme aller Zeiten, der als „Geniestreich“ bezeichnet und zum „Märchenfilm des 20. Jahrhunderts“ erhoben wurde, ist bereits jetzt ein zeitloser Klassiker. Die Vorlage erschuf die tschechische Autorin Božena Ne ˇmcová (1820–1862), die so wie die Brüder Grimm in Deutschland Sammlerin tschechischer und slowakischer Volksmärchen war und diese in Nacherzählungen veröffentlichte. Erstmals ist die wunderbar winterliche Liebesodyssee nun auch am Schauspiel Leipzig in einer Bühnenfassung des Regisseurs Uli Jäckle zu sehen. Uli Jäckle arbeitet seit 1993 als freier Regisseur und leitet das Hildesheimer Off-Theater ASPIK. Er inszenierte am Schauspielhaus Hamburg, Staatstheater Stuttgart, Theater Freiburg, Staatstheater Braunschweig, Volkstheater Rostock, Stadttheater Luzern, am Bremer »moks«-Theater, am Stadttheater Hildesheim, an der Bürgerbühne des Staatsschauspiels Dresden und am Deutschen Theater Berlin. Mit seinen groß angelegten Theaterspektakeln in Niedersachsen, bei denen er ganze Dörfer mobilisierte, machte er bundesweit auf sich aufmerksam. Er ist Professor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und lehrt im Fachgebiet „Kunst in Aktion“. Premiere

Neuerarbeitung einer Inszenierung der Theater Chemnitz

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1. 2. 3. 4. 5. 7. 15. 19. 20. 21. 22. 23. 25.

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Die Dreigroschenoper

Sie wissen nicht, wie Sie auf dem umkämpften Markt des Mitleids bestehen sollen? Dann gehen Sie zu Mr. Peachum, der kann Ihnen helfen. Mr. Peachum ist der Marktführer im Mitleidsgewerbe, und jeder kann bei ihm zum Franchise-Partner werden — ein fairer Handel ist Basis des Geschäfts: Augenklappe gegen Gewinnabgabe, Holzbein gegen Schutzgebühr. Und wer Peachums Lizenz zum Betteln nicht besitzt, der wird vom Markt genommen. Denn ganz London ist aufgeteilt, und an jeder Ecke bittet um eine milde Gabe — ein freier Mitarbeiter der J. J. Peachum-Company. Mackie Messers Geschäft hingegen ist anders aufgezogen: Diebstahl, Raub und Mord. Mackies letzter Raub galt einem besonders schönen Schatz — des Peachums schöner Tochter Polly. Eilig wird geheiratet unter dem Mond von Soho, denn Papas Zustimmung, so viel ist klar, hätte Polly für diese Ehe niemals bekommen. Polly hätte auf ihren Vater hören sollen — denn schon die Nacht nach der Hochzeit ist Mackie wieder dort, wo er am liebsten ist: bei den Huren um SpelunkenJenny. Peachums Rache folgt sofort, mit List und Bestechung und seinen hervorragenden Kontakten Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern zur Obrigkeit will Peachum Mackie Messer aufs von Bertolt Brecht nach John Gays „The Beggar’s Schafott bekommen. Doch die Obrigkeit — zuletzt geOpera“, übersetzt aus dem Englischen von Elisabeth sehen wurde sie auf der Hochzeit Mackie Messers … Hauptmann. Musik von Kurt Weill. Bertolt Brechts und Kurt Weills ureigene Analyse der Marktgesetze inszenierte Philip TiedeMusikalische Leitung: Anthony Bramall, Regie: mann als zutiefst theatrale Typenkomödie, die SpielPhilip Tiedemann, Bühne & Kostüme: Norbert freude und Lust an der Zuspitzung in den Vordergrund Bellen, Leitung der Wiederaufnahme: Enrico Lübbe, stellt. Philip Tiedemann begann seine Karriere am Dramaturgie: Torsten Buß & Matthias Huber Burgtheater Wien unter Claus Peymann und war mehrere Jahre Oberspielleiter am Berliner Ensemble, wo er nach wie vor regelmäßig inszeniert. Mit der Uraufführung von Thomas Bernhards „Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen“ wurde er 1999 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Die Leipziger Premiere bringt erstmals drei der großen Leipziger Kulturbetriebe in einem Projekt zusammen. Denn diese „Dreigroschenoper“ ist ein Zusammenspiel von Schauspielensemble und Musikern des Gewandhausorchesters unter der Leitung von Anthony Bramall. Zuvor Generalmusikdirektor an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach und des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, Professor der Dirigierklasse für Musiktheater an der Musikhochschule Franz Liszt Weimar mit weltweiten Gastengagements an den führenden Opern und Orchesterhäusern, ist Anthony Bramall seit 2012/13 stellvertretender Generalmusikdirektor der Oper Leipzig.

Die Liebe dauert oder dauert nicht.

Eine Kooperation des Schauspiel Leipzig mit dem Gewandhaus zu Leipzig und der Oper Leipzig Neuerarbeitung einer Inszenierung der Theater Chemnitz Premiere

31. 11. 16. 2. 9. 21. 29. 21. 1. 13.

12. 1. 1. 2. 2. 2. 3. 4. 5. 5.

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Silvester 2013 im Schauspiel Leipzig Im Mittelpunkt des exklusiven SilvesterProgramms steht die Premiere von Bertolt Brechts und Kurt Weills „Die Dreigroschenoper“. Zu einem besonderen Fest wird diese außergewöhnliche Premiere durch das erstmalige Zusammenwirken dreier herausragender kultureller Leipziger Institutionen: Gewandhaus zu Leipzig, Oper Leipzig und Schauspiel Leipzig. Als Auftakt zu einem festlichen Start ins neue Jahr 2014 bietet das Silvester-Programm im Schauspiel Leipzig weitere Höhepunkte: Gastronomie im ganzen Theater: WandelDinner und Finger-Food in allen Foyers Das Garderobenfoyer wird zum Ballsaal mit der Swing-Band „The Maniac Moonshine Jass Revue“ Live-Musik in allen Foyers, u. a. Chansonprogramm mit Ria Grün Sekt zum Start ins neue Jahr 2014 nach 00 ºº DJ „Screamin‘ Jordan & Mr. Mojo“ in der Baustelle Ein rauschendes Theater-Fest in stilvollem Ambiente, mit kulinarischen Genüssen und Tanzen bis in den Morgen hinein. Karten und Preise: Die Karten zum Preis von 149,– / 129,– für den exklusiven Silvester-Abend umfassen die Premieren-Vorstellung, das musikalische Programm, das gastronomische Wandel-Dinner und den Mitternachts-Sekt. Karten für diesen Silvester-Abend: 0341 / 12 68 168

18 ³º

Einlass und gastronomischer Service im ganzen Haus 19 ³º Premiere „Die Dreigroschenoper“ mit verlängerter Pause 22 ³º Party mit Swing-Band & Livemusik in allen Foyers & Gastronomie 00 ºº Sektanstoß auf 2014 Danach Party in der Garderobenhalle und in der Baustelle

Für Kurzentschlossene gibt es die Party nach Mitternacht für 7,– (Karten nur vor Ort)

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Kabale und Liebe

Luise, die Tochter des einfachen Musikers Miller, liebt Ferdinand, den Sohn des adeligen Präsidenten von Walter. Und umgekehrt. Doch ihre Liebe, die sie sich gegenseitig so sehr beteuern und so absolut sie auch scheint, ist ein utopisches und fragiles Gebilde gegenüber der mit aller Kälte herrschenden gesellschaftlichen Konvention. Und so wundert es nicht, dass diese Liebe zwischen Luise und Ferdinand innerhalb kürzester Zeit durch eine Intrige von Ferdinands Vater und dessen Sekretär Wurm in der Luft zerfetzt wird. Zu sehr gehorchen die Liebenden den Mechanismen von Macht und Verpflichtung und folgen den Regeln der Gesellschaft, in die sie hineingeboren wurden. Anstatt diese konventionellen Zwänge zu hinterfragen und ihrer Liebe im Hier und Jetzt zu vertrauen, hoffen die beiden fatalerweise auf die Erfüllung ihres Glücks an einem „dritten Ort“. Friedrich Schiller stellt in seinem bürgerlichen Trauerspiel die leidenschaftliche Liebe wie eine Friedrich Schiller Utopie den niederträchtigen Intrigen gegenüber. Und lässt sie daran scheitern. Bis auf die unbändig liebende Luise handeln alle Figuren, vom Musiker Miller über Regie: Georg Schmiedleitner, Bühne: Lady Milford bis hin zu Ferdinand, zwischen bürgerliHarald B. Thor, Kostüme: Klaus Bruns, chem Stolz und adeligem Dünkel. Liebe, Zorn, Neid, Dramaturgie: Matthias Huber Schuld, Reue — mit „Kabale und Liebe“ bietet Schiller die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle auf, wodurch das Stück bis heute nichts von seiner Faszination als emotionales Spiegelbild der Gesellschaft eingebüßt hat. Den 1957 geborenen Regisseur Georg Schmiedleitner, ausgezeichnet mit dem renommierten österreichischen NestroyTheaterpreis, führten seine Inszenierungen u. a. an die Schauspielhäuser in Bochum und Hamburg, das Wiener Burgtheater und das Nationaltheater Mannheim. Für seine Inszenierung von Wajdi Mouawads „Verbrennungen“ am Staatstheater Nürnberg erhielt er 2008 den Preis der 26. Bayerischen Theatertage. Aktuell inszeniert er an der Oper des Staatstheaters Nürnberg Wagners „Ring“. Mit dem weltweit gefragten Architekten, Bühnen- und Kostümbildner Harald B. Thor, der seit 2001 vornehmlich die Bühnen für Andreas Kriegenburgs Schauspiel- und Operninszenierungen entwirft, verbindet Georg Schmiedleitner eine kontinuierliche Zusammenarbeit, zuletzt bei Horváths „Kasimir und Karoline“ in Wien. Harald B. Thor arbeitet zudem als Scenic Art Supervisor für Walt Disney Productions. Mit „Kabale und Liebe“ startet das Schauspiel Leipzig zusammen mit Georg Schmiedleitner einen dreiteiligen Schiller-Zyklus, der in der Spielzeit 2014/15 mit „Maria Stuart“ fortgeführt wird.

In meinem Herzen liegen alle meine Wünsche begraben.

Premiere

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15. 22. 5. 6. 24. 25. 28. 6. 28. 16.

2. 2. 3. 3. 3. 3. 3. 4. 4. 5.

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Hedda Gabler

Eines Tages realisiert Hedda Gabler, dass sie im goldenen Käfig sitzt — in einem Käfig, den sie sich allerdings selbst bereitet hat. Ihre Ehe mit dem Kulturhistoriker Tesman: eine Berechnung, oder eher eine Angst. Angst, bald keinen mehr abzukriegen, der ihre nicht grade bescheidenen Erwartungen erfüllt. Das prächtige alte Haus: nicht mehr als eine ihrer Launen, geäußert auf dem Nachhauseweg — aber Tesman kauft es ihr sofort. Er kann sein Glück nicht fassen, dass Hedda ihn genommen hat. Aber jetzt interessieren ihn seine Studienprojekte und die Professur, die ihm in Aussicht steht. Andere Männer interessieren sich außerordentlich für Hedda. Als da wären: Gerichtsrat Brack oder auch Ejlert Løvborg — einst als Studienkollege Tesmans die große Hoffnung des Faches und nun der Ausgestoßene der sog. guten Gesellschaft. Zurück von der Hochzeitsreise, die den berühmten Stätten der Kunst galt, sitzt Hedda Gabler in ihrem prachtvollen Haus. Und wartet auf Erfüllung. Auf den Sinn. Auf Liebe. Und empfängt Gäste. ÜberwieHenrik Ibsen gend Herren, die Konversation betreiben, solange Tesman Deutsch: Angelika Gundlach in der Nähe ist, und die deutlicher werden, sobald sie mit ihr allein sind. Hedda lässt es geschehen — und beRegie: Sarantos Zervoulakos, Bühne: Raimund ginnt ihr Projekt: Einmal wirklich Macht haben über Orfeo Voigt, Kostüme: Lane Schäfer, Dramaturgie: einen Menschen … Liebe ist auch nur ein Mord. Torsten Buß In Hedda Gablers Salon treffen Spielerexistenzen aufeinander, die in jeder Hinsicht auf Pump leben, ökonomisch wie emotional; Charaktere, die in Extreme flüchten auf der Suche nach irgendeinem Gefühl. Henrik Ibsen gelang mit „Hedda Gabler“ (1890) die scharfe, beeindruckend weitsichtige Vivisektion einer Gesellschaft, die eine Lebensführung in der dringenden Hoffnung auf spätere Wertstellung perfektioniert hat — nicht nur, was die Kreditlinien betrifft, sondern auch die Gefühle und vor allem den Wert des Selbst. Sarantos Zervoulakos, geboren in Thessaloniki und aufgewachsen im Ruhrgebiet, studierte Medizin in Magdeburg; erst als Arzt im Praktikum wechselte er zum Regiestudium ans Max Reinhardt Seminar Wien. Große Beachtung erzielte er mit „Iphigenie auf Tauris“ und „Amphitryon“ am Theater Oberhausen sowie „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ am Staatstheater Mainz; für „Eine Sommernacht“ am Burgtheater Wien erhielt er 2011 eine Nominierung zum österreichischen Nestroy-Theaterpreis. Regelmäßig arbeitet er mit Raimund Voigt, 2010 ebenfalls für den Nestroy nominiert, der nach einem Studium der Szenographie bei Erich Wonder und Assistenzen bei Robert Wilson Bühnenräume u. a. für Andrea Breth, Anna Badora und Alexandra Liedtke schuf. Lane Schäfer studierte Kostümbild an der UDK Berlin bei Florence von Gerkan; sie erarbeitete die Kostüme u. a. für Inszenierungen von Johannes Schütz am Schauspiel Köln, in Kassel und Mainz sowie von Roland Schimmelpfennig am Burgtheater Wien.

Warum sollte ich glücklich sein. Können Sie mir das sagen?

Premiere

17. 25. 2. 17. 22. 1.

4. 4. 5. 5. 5. 6.

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Faust I + II Johann Wolfgang von Goethe Gastspiel des Thalia Theater Hamburg „Inszenierung des Jahres“ 2012 / Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2012 / Koproduktion mit den Salzburger Festspielen Am Ende wird nichts gewonnen sein. Seinsgewissheit nicht, keine Welt. Auch wenn die sich dienstfertig kolonisieren ließ — eines Tages wird die Natur sich zurückholen, was ihr der teuflische Faust gewaltsam entriss, und der Mensch wird erkennen, dass Zerstörung schuf, was Freiheit verhieß. Von unserer Welt und ihrer Entstehung erzählt Goethe: einer durchbefreiten Gesellschaft von Radikalindividualisten, unfähig zu Gemeinschaft und Arbeit an kollektivem Sinn. „Löse dich von allen äußeren, das Ich einschnürenden Einflüsterungen“, ruft Mephisto diesem Faust zu: von den zweifelnden, skrupulösen, gedankenschweren, den Stimmen des Vergangenen und Ideellen. Des Teufels Lied geht so: Sei dein eigener Maßstab! Wie sehr es dem ganz anderen ähnelt, jenem von der Ohnmacht des allein auf sich selbst zurückgeworfenen Menschen, seiner Liebesunfähigkeit, Rastlosigkeit, Depression — das ahnen wir. Wir, die unseligerweise vielleicht idealen Leser Goethes. In unserem Stammbuch funkeln seine Gedanken hell. Regie: Nicolas Stemann, Choreografie: Franz Rogowski, Bühne: Thomas Dreißigacker, Nicolas Stemann, Kostüme: Marysol del Castillo, Musik: Thomas Kürstner & Sebastian Vogel, Musiker: Sven Kaiser; Thomas Kürstner & Sebastian Vogel; Burkhard Niggemeier, Video: Claudia Lehmann, Eike Zuleeg, Dramaturgie: Benjamin von Blomberg Mit: Friederike Harmsen (Gesang), Philipp Hochmair, Felix und Florian Loycke (Das Helmi), Barbara Nüsse, Josef Ostendorf, Franz Rogowski (Tanz), Sebastian Rudolph, Birte Schnöink, Patrycia Ziolkowska & Statisterie Faust I Faust I + II

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2. 3.

Die bitteren Tränen der Petra von Kant Rainer Werner Fassbinder Gastspiel des Münchner Residenztheaters Ausgezeichnet mit dem „Faust“ 2012 für die „Beste Regie Schauspiel“ In der Inszenierung geht es um die Unvereinbarkeit von Liebe und Geld und die Frage, was es bedeutet, Macht über das Liebesbedürfnis eines anderen zu haben: Sechs Frauen versammeln sich in einem luxuriösen Appartement zum emotionalen Ringkampf. Im Zentrum steht die Amour fou zwischen der erfolgreichen Modedesignerin Petra von Kant und der jungen, aber mittellosen Karin Thimm, die aus Petras Zustand hysterischer Verliebtheit Profit zu schlagen weiß. Eine Dynamik der Ausbeutung nimmt ihren Lauf. Die Frauen stürzen sich in wechselseitige Abhängigkeiten, ihre Hochglanzwelt wird zum Sinnbild des schönen Scheins: leer, hohl und zerbrechlich wie Petras luxuriöses Leben, das Fassbinder mit voyeuristischem Blick seziert. Rainer Werner Fassbinder hat „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ 1971 am Theater inszeniert und 1972 zum Film gemacht. In Martin Kušejs Inszenierung sitzen die Zuschauer wie Voyeure von allen Seiten um einen Glaskasten, in dem die Figuren jeglicher Intimsphäre beraubt scheinen. Sie spielen zwischen zerbrechlichem Glas und Spiegelflächen, und doch besessen wie vom Rausch: zum Einschlafen Aufputschmittel, zum Überleben Verrat.

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Faust I + II dauert ca. 8:15 Stunden inklusive drei Pausen. Beginn 15 ³º / 1. Pause 18 ºº – 19 ³º / 2. Pause 20 55 – 21 ²º / 3. Pause 22 ² 5 – 22 45 / Die Vorstellung endet gegen 23 45

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Regie: Martin Kušej, Bühne: Annette Murschetz, Kostüme: Heidi Hackl, Musik: Jan Faszbender, Licht: Tobias Löffler, Dramaturgie: Andreas Karlaganis mit: Bibiana Beglau, Elisabeth Schwarz, Elisa Plüss, Michaela Steiger, Andrea Wenzl & Sophie von Kessel 15. 4. 14 16. 4.

Geschichten aus dem Wiener Wald Ödön von Horváth Gastspiel des Berliner Ensemble Eingeladen zu den Ruhrfestspielen Recklinghausen 2013 Eine stille Straße im achten Wiener Bezirk: Marianne hilft ihrem Vater, dem „Zauberkönig“, in dessen Laden für Spielwaren und Zauberartikel. Verlobt ist sie mit dem Fleischhauer Oskar. Doch bei ihrer Verlobungsfeier an der schönen blauen Donau lässt Marianne sich ein mit Alfred, der sich mit Pferdewetten durchschlägt und sich ansonsten von der Trafikantin Valerie aushalten lässt. Marianne bekommt ein Kind von ihm, doch Alfred besteht darauf, dass das Kind aus dem Haus kommt. Marianne schlägt sich als Nackttänzerin im „Maxim“ durch und landet schließlich im Gefängnis. Am Ende steht Oskars Prophezeiung an Marianne: „Du wirst meiner Liebe nicht entgehen.“ Enrico Lübbe inszenierte Ödön von Horváths legendäres Stück 2012 am Berliner Ensemble mit Angela Winkler als Trafikantin und Sabin Tambrea als Alfred. Regie: Enrico Lübbe, Mitarbeit Regie: Torsten Buß, Bühne: Hugo Gretler, Kostüme: Bianca Deigner, Musik: Bert Wrede, Dramaturgie: Dietmar Böck, Licht: Ulrich Eh Mit: Krista Birkner, Ulrich Brandhoff, Claudia Burckhardt, Anna Graenzer, Johanna Griebel, Boris Jacoby, Roman Kaminski, Gudrun Ritter, Michael Rothmann, Marko Schmidt, Veit Schubert, Norbert Stöß, Sabin Tambrea, Axel Werner, Angela Winkler u. a. 21. 22.

3. 3.

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Ich liebe dich, kann ich nicht sagen Gastspiel Angela Winkler ist Schauspielerin aus Überzeugung, obwohl sie eigentlich Sängerin werden wollte. 2011 erschien ihr Debüt-Album „Ich liebe dich, kann ich nicht sagen“ — Chansons und Lieder auf Deutsch. Über das Leben, die Liebe, Verlust, Veränderung. Weise, verletzlich, und doch immer voller Neugier, verleiht sie Schlagern, Volksliedern, Chansons oder Popsongs u. a. von Brecht, Goethe, Sven Regener oder Barbara ihre ganz eigene Note. Musik: Angela Winkler (Gesang), Adam Benzwi (Flügel), Melanie Barth (Akkordeon), Horst Nonnenmacher (Kontrabass) 23.

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Abonnenten des Schauspiel Leipzig erhalten für diese Gastspiele 10 % Ermäßigung auf den Kartenpreis.

Das Dschungelbuch

Inmitten des indischen Dschungels überlebt der Menschenjunge Mogli einen Angriff des lahmen, aber gefürchteten Tigers Shir Khan. Getrennt von seinen Eltern findet er Unterschlupf bei der Wölfin Rakscha, die ihn zusammen mit ihrem Wurf großzieht. Von der Wolfsfamilie und von seinen beiden Lehrern, dem Bären Balu und dem schwarzen Panther Baghira, lernt Mogli nach und nach alles, was ihm das Überleben im Dschungel ermöglicht. Aber auch wenn die Wölfe ihn „Mogli, den Frosch“ nennen und er nach den Gesetzen der Tiere lebt, ist und bleibt er ein Mensch. Und hat somit nach Meinung der Ratsversammlung der Wölfe nichts im Dschungel zu suchen. Das ist ganz im Sinne von Shir Khan, der unnachgiebig sein Recht an Mogli fordert, um ihn endlich zu töten. Von seinen Freunden vorgewarnt und mit der Waffe ausgestattet, die jedes Tier fürchtet, dem Feuer, kann Mogli seinen ärgsten Feind beim Kampf besiegen und in die Flucht schlagen. Rudyard Kiplings „Dschungelbuch“ ist ein Klassiker der Jugendliteratur und findet, in einer KoopeRudyard Kipling ration zwischen Schauspiel Leipzig und Zoo Leipzig, als spektakuläre Aufführung für die ganze Familie seine Regie: Stephan Beer, Bühne & Kostüme: Dorothee Bühne unter freiem Himmel inmitten des Zoo Leipzig. Neuling, Musik: Jan S. Beyer & Jörg Wockenfuß, Der Regisseur Stephan Beer, 1977 in MagChoreographie: Sibylle Uttikal, Dramaturgie: deburg geboren, arbeitet seit 2006 als freischaffender Matthias Huber Autor und Regisseur und gilt als Spezialist für Bühnenadaptionen von Märchen- und Jugendbuchklassikern. Seine Inszenierungen führten ihn u. a. an das Theater Magdeburg, das Hans Otto Theater Potsdam, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Theater Junge Generation Dresden und das Leipziger Theater der Jungen Welt. Mit seiner Inszenierung der deutschsprachigen Erstaufführung „Titus“ von Jan Sobrie war Stephan Beer 2007 zum Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen nach Berlin eingeladen.

Das ist das Gesetz des Dschungels.

Eine Kooperation von Schauspiel Leipzig und Zoo Leipzig

Schauspiel Leipzig im Zoo Leipzig

Premiere

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15. 17. 19. 20. 21. 22. 24. 27. 28. 29. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 8. 10. 11. 12.

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Des Meeres und der Liebe Wellen

Es ist ein Blick. Und nach diesem Blick ist nichts mehr, wie es war: Die Liebe trifft Hero wie ein Schlag. Es ist der Blick eines fremden jungen Mannes, der ihren kreuzt im heiligsten Moment: während ihres Priesterinnengelübdes, in dem sie sich verpflichtet, dem gewöhnlichen Leben und der Liebe zu entsagen. Auch der Mann, Leander, ist verwirrt. Ihm bleiben nur Minuten, bevor der Tempelbezirk geschlossen wird, und doch sucht er, Hero noch einmal zu sehen. Der Oberpriester, Heros Onkel, entdeckt die beiden — und schickt Leander sofort zurück; zurück durchs Meer, in seine ferne Heimat. Hero ist zuhause — und dennoch ist auch sie nun aus der Welt: Ein Turm an steiler Küste ist fortan ihre Wohnung, eine karge Kammer für ihren Gottesdienst. Aber ihre Gedanken gelten einzig noch dem Fremden, gelten ihm, den es nicht geben darf und der nicht wiederkommen kann. Doch eines Nachts wird eine Kerze in Heros Zimmer zum Fixstern ihrer Liebe: Leander entdeckt sie und schwimmt, das kann er wie kein anderer, durchschwimmt das tiefe Meer und steigt zu ihr hinauf. Noch weit vor Morgengrauen muss er zurück, doch immerhin ist nun für Augenblicke ein Sinn im Leben greifbar. Wiederkommen soll er, jeden Abend … Franz Grillparzer (1791–1872) zählt zu den herausragenden österreichischen Autoren. Geprägt von der Franz Grillparzer Epoche, in der die habsburgische Monarchie politisch erstarrt Bearbeitung: Heinz Hilpert und die Gesellschaft dem drohenden Zerfall des k.- u.- k.Reichs entgegensieht, beschreibt er mit ungeheurer sprachliRegie: Mateja Koležnik, Bühne: Henrik Ahr, Kostüme: cher Kraft und poetischer Intensität Figuren, die umso unAlan Hranitelj, Choreographie: Matija Ferlin, Musik: Mitja bedingter ihre Freiheit und ihre seelische Ruhe suchen, je mehr Vrhovnik Smrekar, Dramaturgie: Torsten Buß & die Gemeinschaft jeden Einzelnen im Blick hat, je mehr Alexander Elsner Pflicht und Norm das äußere Leben beherrschen und Halt und Fassung geben sollen. „Des Meeres und der Liebe Wellen“, zum ersten Mal in Leipzig zu sehen, inszeniert mit Mateja Koležnik eine der führenden slowenischen Leipziger Regisseurinnen, die an allen großen Theatern Ex-Jugoslawiens arbeitet, u. a. am NationaltheaErstaufführung ter Ljubljana und am BITEF Belgrad, und mehrfach das Festival Borštnikovo srecˇanje gewann. Begleitet wird sie von ihrem Team langjähriger künstlerischer Mitarbeiter: Henrik Ahr, Professor für Bühnenbild am Mozarteum Salzburg, dessen Theaterkarriere am Schauspiel Leipzig begann und ihn u. a. an das Thalia Theater Hamburg führte, ans Deutsche Theater Berlin, an die Opernhäuser Amsterdam und Zürich sowie zum Berliner Theatertreffen. Alan Hranitelj arbeitete nach einer kurzen Zeit in der Mailänder Haute Couture an allen großen Theatern des Balkan; 2011 entwarf er für den Cirque du Soleil die Kostüme der Show „Zarkana“. Matija Ferlin gewann den kroatischen Theaterpreis für Choreographie und wurde vom New Yorker „V Magazine“ zu den vielversprechendsten Jungen Choreographen 2011 gezählt.

Premiere

Der du die Liebe gibst, nimm all die meine.

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4. 13. 31. 20. 12. 9. 24. 16. 18. 18.

10. 10. 10. 11. 12. 1. 1. 2. 3. 4.

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Rechnitz ( Der Würgeengel )

Ein Ort, irgendwo. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Boten erscheinen. Sie berichten. Sie erzählen. Sie verteidigen sich. Sie widersprechen sich. Ihre Themen: Das Vergessen. Das Erinnern. Deutschland. Wir alle. Und immer wieder: Ein Fest auf einem Schloss, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Ein Fest, während dessen über 180 Zwangsarbeiter ermordet werden. Ein Fest, an das sich niemand erinnern will und das keiner vergessen kann. Das Fest, das den Fixpunkt von Elfriede Jelineks Text bildet, hat tatsächlich stattgefunden: Während einer sogenannten SS-Abendgesellschaft auf dem Schloss der Gräfin Batthyány, geborene Thyssen-Bornemisza, in Rechnitz /Österreich wurden noch im März 1945, die russische Armee war nur Kilometer entfernt, über 180 deportierte jüdisch-ungarische Zwangsarbeiter umgebracht. Ein Geschehen, das trotz jahrzehntelanger Versuche noch immer nicht endgültig aufgeklärt ist: Zeugen starben plötzlich, die Opfer wurden nie gefunden, Tatverdächtige lebten unbehelligt — und die Dorfgemeinschaft erstarrte. 1994 drehten Eduard Erne und Margareta Heinrich in Rechnitz einen Dokumentarfilm während eines erneuten Versuchs, das Grab der Ermordeten zu finden. „Totschweigen“ heißt der Film — allerdings wird deutlich, wie viele Worte dieses Schweigen braucht. Das Schweigen ist sehr laut. Elfriede Jelinek war dieser Film Inspiration für eine überbordende Stimmen- und Themencollage; mit immenser gedanklicher Schärfe und fesselnder Assoziationskraft umkreist sie den Fall Rechnitz und verbindet dabei mit großer sprachlicher Kraft die Themen, die ihr ganzes Werk bestimmen: Das Verdrängen und das Verharmlosen. Die Vergangenheit und die Verlogenheit. Elfriede Jelinek Vom Geschehen erfahren wir nur, was die Boten uns berichten. Nichtsdestoweniger ist „Rechnitz (Der Regie: Enrico Lübbe, Bühne: Hugo Gretler, Kostüme: Würgeengel)“ ein gewaltiger, ein gewalttätiger Text. Ein Text Michaela Barth, Dramaturgie: Torsten Buß mit doppeltem Boden, ein Text über den Missbrauch der Sprache. Jelineks Boten sind Boten der Täter, Boten der RechtIm Rahmen der Übernahme einer fertigung. Aber ihr Reden, es endet immer wieder im Leereuro-scene Leipzig Inszenierung der Theater lauf, in der Schleife, in der Wiederholung, gefangen von einer Chemnitz Thematik und einem Ort wie die Figuren in Luis Buñuels Film „Der Würgeengel“. Jelineks Text zeigte das Schauspiel Chemnitz 2012 als erstes ostdeutsches Theater. Die Bühne entwarf Hugo Gretler, ab dieser Spielzeit Ausstattungsleiter am Schauspiel Leipzig. Er arbeitete mit Regisseuren wie Lars-Ole Walburg, Stefan Bachmann, Hans Neuenfels, Martin Kušej und Frank Hilbrich; mehrfach waren seine Arbeiten beim Berliner Theatertreffen, zweimal wurde er „Bühnenbildner des Jahres“. Die Kostüme stammen von Michaela Barth, die vielfach mit Armin Petras, Christof Loy, Holk Freytag und Enrico Lübbe arbeitete; eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet sie seit dem Jahr 2000 mit Michael Thalheimer.

Es können nicht alle Opfer sein, jemand muß auch Täter sein wollen, bitte melden Sie sich!

Premiere

7. 8. 24. 5. 17. 30. 18. 4. 30. 13.

11. 11. 11. 12. 12. 1. 2. 3. 3. 4.

Die Passage Kinos zeigen anlässlich der Inszenierung von „Rechnitz (Der Würgeengel)“ in Kooperation mit der euro-scene Leipzig am Fr., 8. 11., 16³¸ den Dokumentarfilm „Totschweigen“ von Margareta Heinrich und Eduard Erne und am Sa., 9. 11., 14³¸ den Film „El ángel exterminador“ („Der Würgeengel“) von Luis Buñuel.

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Der Reigen oder Vivre sa vie

Arthur Schnitzlers legendäres Stück „Reigen“ erzählt eine Geschichte der Lust. In zehn Bildern lässt er zehn Personen aufeinandertreffen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen und mit gänzlich verschiedenen Mitteln alle dasselbe Ziel verfolgen: Sex. Man ziert sich dabei, ist aufdringlich, man umschmeichelt sich und ist vulgär. Man betrügt und lügt und sehnt sich doch immer wieder nach Nähe und Zuneigung. Schnitzler seziert die ganze Bandbreite des Strebens zur Lust. Selbstbetrug und Ignoranz gegenüber allen anderen eingeschlossen. Godards „Vivre sa vie“ wiederum erzählt die Geschichte der jungen Nana S., die aus Geldnot, aus Neugier und aus Langeweile Stück für Stück aus ihrem bürgerliNach Arthur Schnitzler und Jean-Luc Godard chen Leben entflieht und in die Prostitution abdriftet. Dabei trifft sie auf den Zuhälter Raoul, dessen Zuneigung sich Regie: Philipp Preuss, Bühne: Ramallah Aubrecht, Kostüme: schnell wandelt und schließlich in eine Frage von Besitz Katharina Tasch, Video: Konny Keller, Musik: Kornelius mündet. Nanas Suche nach Glück, Abenteuer und Erfüllung Heidebrecht, Dramaturgie: Alexander Elsner endet in Abstumpfung, Enttäuschung und schließlich auch in einem unverschuldeten Tod. Es gibt eine Schnittmenge der Themen bei Schnitzler und Godard und beide stellen Fragen, die Allgemeingültigkeit besitzen: Wann und wie gehört mir mein Leben? Wie kann ich meinen Körper, meinen Willen und meine Bedürfnisse in Kongruenz bringen? Wer verfügt über mich und über wen verfüge ich? Ein Diskurs über Abhängigkeit — nicht nur von einer abstrakten Umwelt, sondern von den Menschen, mit denen man konkret umgeht — ist ein gemeinsamer Fokus von Schnitzler und Godard. Über die Schablone des körperlichen Begehrens werden Grundfragen des menschlichen Strebens nach Glück und Liebe erörtert, deren Beantwortung immer und immer wieder versucht werden muss. Philipp Preuss wurde 1974 in Bregenz geboren. Er studierte Regie und Schauspiel am Mozarteum Salzburg und arbeitet seit 2001 als freier Regisseur und bildender Künstler. Seine Stücke liefen u. a. am Schauspielhaus Bochum, Theater Dortmund, am Schauspiel Frankfurt und am Deutschen Theater Berlin. Er war 2005 zum Festival »Radikal jung« eingeladen und wurde unter anderem 2012 mit dem Publikumspreis und dem Preis der Jugendjury des NRW-Theatertreffens, 2007 mit dem Förderpreis des Landes NRW und 2003 mit dem Preis der internationalen Bodenseekonferenz für Bildende Kunst ausgezeichnet. Preuss inszeniert zudem Ausstellungen mit fiktiv-virtuellen Künstlerfiguren, die von Schauspielern dargestellt werden — er erweitert den Theaterbegriff in den Bereich der bildenden Kunst. Seine Ausstellungen waren unter anderem in Bregenz, Wien und Mailand zu sehen.

Premiere

31. 1. 14. 19. 11. 2. 11. 27. 11. 25.

1. 2. 2. 2. 3. 4. 4. 4. 5. 5.

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Fasching

„Honorige Bürger, ein demokratisch organisiertes Gemeinwesen, Wirtschaftswunder — alles nur Verkleidung, Kulisse, vordergründiger schöner Schein? So jedenfalls wurde der Roman, als er 1967 erschien, gelesen, so wurde der Plot von ‚Fasching‘ verstanden und als ‚grotesk‘ zurückgewiesen. Wie denn sonst wäre die Geschichte des Felix Golub zu verstehen? Er desertiert gegen Kriegsende, versteckt sich, wird von einer Baronin und Miederfabrikantin als Frau verkleidet und zu ihrem Dienstmädchen und geheimen Liebhaber gemacht — und just dieser ‚Feigling in Frauenkleidern‘ wird zum unfreiwilligen Helden, als er sich der stürmischen Liebesavancen des deutschen Ortskommandanten, der die Verkleidung nicht durchschaut, erwehren muß, ihn dabei entwaffnet und schließlich zwingt, vor der herannahenden Roten Armee kampflos zu kapitulieren. Der Ort ist dadurch vor der Zerstörung bewahrt, ‚zum Dank‘ wird Golub aber bei den Russen angeschwärzt, die ihn nach Sibirien verschleppen. Als Felix Golub rund zehn Jahre später heimkehrt, schlagen ihm Verachtung, Hohn und Aggressionen entgegen, es ist gerade Faschingszeit, die Demütigungen kulminieren darin, daß er, zur Erinnerung an seine Heldentat ‚mit den Waffen einer Frau‘, zur Faschingsprinzessin gewählt und als Frau kostümiert wird.“ (Robert Menasse) Gerhard Fritsch legte mit seinem Roman „Fasching“ den Finger in die Ur-Nachkriegswunde aller deutGerhard Fritsch schen und österreichischen Nazis und Mitläufer, deren Für die Bühne bearbeitet von Eva Lange Wandel zu aufrechten Demokraten er als fratzenhafte, lächerund Matthias Huber liche und dürftige Travestie entlarvt, durch die weiter die vorher grassierende Ideologie scheint und dumpf glüht. Mit Regie: Eva Lange, Dramaturgie: überborender sprachlicher Gewalt entwirft er aber auch Matthias Huber ein zeitloes, dialektisches Modell von Tätern und Opfern, von Herren und Knechten, von Rettung und Demütigung. Die Regisseurin Eva Lange wurde gleich zu Beginn ihrer Karriere für die Inszenierung von „Das kunstseidene Mädchen“ von Irmgard Keun am Theater Oberhausen mit dem Oberhausener Theaterpreis ausgezeichnet. Seitdem folgten Inszenierungen u. a. an den Wuppertaler Bühnen, am Staatstheater Kassel, am Theater Chemnitz („Das Prinzip Meese“ von Oliver Kluck) und an den Städtischen Bühnen Münster („kristus. unerhört“, die Bearbeitung von Robert Schneiders Roman „Kristus“). Für „Die Ermittlung“ von Peter Weiss am Landestheater Nord in Wilhelmshaven, wo Eva Lange ab der Spielzeit 2013/14 Oberspielleiterin ist, erhielt sie eine Einladung zum Theatertreffen der Landesbühnen 2011.

Ich habe grinsend mitgespielt, die mir zugedachte fatale Rolle ohne Zögern übernommen, wacker alles gesagt, was sie meiner Meinung nach von mir hören wollten.

UA

Premiere

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3. 9. 14. 30. 13. 26.

5. 5. 5. 5. 6. 6.

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Angst reist mit

Endlich sind sie angekommen, die alltagsgestressten Touristen aus Europa, auf einer Insel fernab der Zivilisation. Laut Reiseprospekt eines der letzten unberührten Paradiese. In der Fremde will das Lehrerehepaar Karl und Karla die eigene Beziehung auf den Prüfstand stellen, Ferien vom Ich machen, den Partner neu entdecken. Ansgar und Kevin arbeiten als Journalisten in einer großen Redaktion und suchen nach dem anderen Kick in der Ferne, vielleicht auch nach einer guten Story für den Karrieresprung. Ruhe gibt es auf dieser Insel, Sonne, Sand und Meer und sonst eigentlich so gut wie nichts, nur ab und zu zwei Eingeborene, hinter deren marktoptimierter Freundlichkeit süffisanter Hass aufblitzt. Allmählich macht sich Langeweile breit bei den Europäern. Gequält von unbehaglichen Gefühlen, dehnt sich für die Urlauber die Zeit, verschärft sich der Ton ihrer Debatten. Altlinke Ideale treffen auf neoliberalen Ehrgeiz, die Sehnsucht nach Ursprünglichkeit auf die Wünsche nach Komfort. Das Paradies wird zunehmend zur Hölle für die Sehnsüchtigen. Wenn es doch wenigstens Kindersoldaten Sibylle Berg gäbe oder Sextourismus. Aber nichts davon. Bis die vier plötzlich in Geiselhaft geraten. Ein Ein Reiseoperepos in diversen Aufzügen Alptraum beginnt. Ein fernsehreifer. Das Rundum-SorglosPaket mit Nah-Tod-Adventure. Ein unkontrollierbarer AusnahRegie: Schirin Khodadadian, Bühne: Hugo Gretler, mezustand. Oder doch nicht? Musik: Johannes Winde, Dramaturgie: Mit finsterem Humor zeichnet die mehrfach Esther Holland-Merten preisgekrönte Autorin Sibylle Berg eine Welt, in der die geographischen Entfernungen zwar kleiner werden, aber die Verteilungskämpfe umso größer. Der unbedingte Aufstiegswille einstiger Entwicklungsländer trifft hier auf westliche Wohlstandsignoranz. Und letztendlich bekommen alle das, was sie nie gesucht haben. Also fast. Auf jeden Fall aber mit Musik. Die erste Leipziger Inszenierung eines Stückes von Sibylle Berg übernimmt die Regisseurin Schirin Khodadadian, die von Sibylle Berg bereits „Die goldenen letzten Jahre“ am Theater Bonn und „Nur Nachts“ am Staatstheater Nürnberg realisierte. Für ihre Inszenierung von Theresia Walsers Stück „So wild ist es in unseren Wäldern schon lange nicht mehr“ am Staatstheater Kassel bekam sie 2005 den Förderpreis für Regie der Deutschen Akademie für Darstellende Künste. Ihre Arbeiten führten sie weiterhin u. a. an das Bayerische Staatsschauspiel, ans Theater Ingolstadt, ans Theater Regensburg und an das Volkstheater Wien. Ihre Uraufführung von Rebekka Kricheldorfs „Robert Redfords Hände Selig“ wurde 2011 zu den Autorentheatertagen an das Deutsche Theater Berlin eingeladen.

Ich kann nicht anders. Ich heiße Kevin und komme aus der Hauptstadt.

Leipziger Erstaufführung

Premiere

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5. 12. 14. 20. 27. 28.

6. 6. 6. 6. 6. 6.

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Der Lärmkrieg

Kathrin Röggla, eine der renommiertesten, mehrfach ausgezeichneten deutschsprachigen Autorinnen, begibt sich dezidiert immer mitten hinein ins Herz gesellschaftlicher Debatten. Als Stadtschreiberin von Mainz geriet sie fast zufällig in eine Veranstaltung zum Thema Fluglärm, in der sie auf Menschen traf, die sie dort nicht vermutet hätte: Ärzte, Juristen, Mathematiker, Physiker, Chemiker, Ökonomen, Immobilienmakler, Journalisten. „Was mich an jenem Abend erreichte, war eine Art Realismusschock, d. h. ein Gefühl, auf sehr Kathrin Röggla konkrete Konfrontationslinien zu stoßen, nach denen ich anscheinend eine Sehnsucht verspürte.“ Dort begann sie ihren Weg, der sie monateRegie: Dieter Boyer, Bühne & Kostüme: Ralph Zeger, lang durch Bürgerinitiativen, Akteure des Streits, durch Musik: Bernhard Fleischmann, Dramaturgie: Pros und Kontras, durch Institutionen und durch das KräftemesEsther Holland-Merten sen der Streitenden führte. Im Verlauf ihrer Recherche begab sie sich auch zur Montagsdemonstration am Frankfurter Flughafen, wo man sich frei nach dem Leipziger Vorbild seit dem November 2011 jede Woche trifft, Lärm macht und Ansprachen hält. Exemplarisch stehen diese Auseinandersetzungen für Fragen, die Kathrin Röggla mit ihrem Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig zu bearbeiten versucht: „Ist politischer Wortbruch schon Verrat? Ist Verrat überhaupt noch eine zeitgemäße Kategorie? Braucht es dafür nicht ein Glaubenssystem, eine heftige Emotion, die man verrät? Und ist das Umstoßen einer Zusicherung, weil sie einem nicht mehr in den Rahmen passt, schon Tragödienstoff? Riecht es nicht zu sehr nach Krimiplot? Und was heißt es fürs Theater, wenn ein Anwalt sagt: Es sind nicht die Einzelnen, der Zusammenhang ist verlogen, korrupt. Ich glaubte, das Mahlwerk unserer Gesellschaft zu sehen, die Arbeitsweise der Deutschland AG im großen Stil, zur angeblichen Wohlstandssicherung der Allgemeinheit. Lasse ich ein Wachstumsgespenst auftreten? Brauche ich Vodoozauber, Zombies, japanische Nachtmahre mit unendlich langen schwarzen Haaren, die im Ein Auftragswerk des Wind flattern und alles umwickeln können? Ein Stück aus Schauspiel Leipzig dem Herzen eines Streits verlangt das, meiner Meinung nach.“ (Kathrin Röggla) Der Regisseur Dieter Boyer, Spezialist für Theatertexte, die sich jenseits der klassischen Zuschauersituation bewegen, inszenierte bereits zahlreiche Uraufführungen, u. a. von Ewald Palmetshofer, Iwan Wyrypajew, Johannes Schrettle, Natascha Gangl und Ulrike Syha, die mit Einladungen zu den Mülheimer Theatertagen und den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin ausgezeichnet wurden und mit zahlreichen Stückabdrucken in der Fachzeitschrift Theater heute. Er arbeitete an Theatern wie dem Burgtheater Wien, am Schauspielhaus Graz, am Staatstheater Mainz, am Nationaltheater Mannheim und bei den Salzburger Festspielen. Seit März 2013 ist er Theaterreferent der Stadt Wien und wechselt für das Schauspiel Leipzig noch einmal die Seiten.

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Premiere

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3. 9. 16. 25.

10. 10. 10. 10.

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Und dann

„Ein Kind spricht. Es spricht von den Häusern, den Betonhäusern, den Steinen am Spielplatz — von Gletschern gebracht, vom Vater, von der Mutter, es spricht von Ausflügen in die Stadt, den Paraden, der Erinnerung an die Paraden, erinnert sich der Erinnerung. Das Kind spricht. Und die Wolfram Höll Spur einer Abwesenheit, eines Verlusts durchzieht das Sprechen — anfangs noch völlig namenlos, eine anonyme Ahnung. Diese Spur des Verlusts, der Unwiederbringlichkeit streift Regie: Claudia Bauer, Bühne: Andreas Auerbach, umher, irrt als immaterielles, fast spukhaftes Phänomen, tonMusik: Peer Baierlein, Dramaturgie: Matthias Huber loses Echo durch Hölls Text, ohne je zu einem Ding, einem & Esther Holland-Merten Etwas, zu einem Objekt der Anschauung zu werden. Das Kind spricht, es erzählt und zählt die Plattenbauten, die großen Steine am Spielplatz, die Stockwerke und Klingelknöpfe, und ehe man sich’s versieht, ist man gefangen in einer Arithmetik des Verlustes, macht einen die Zahl traurig, verweist eine Drei immer auf die Vier, die leider nicht ist, und leidet die Zwei an der Drei, am Fehlen der Eins. Das Kind zählt, und kein Abzählreim ist zur Hand, der die Abwesenheit ungeschehen machen und das Verlorene zurückholen könnte, weil auch der Kinderreim an der Grenze des ‚ … und Gewinnerstück des Hörspielpreises des raus bist du‘ endet. Selten hat mich ein Text so traurig beStückemarktes — Berliner Theatertreffen 2012 rührt und in seiner klugen Zartheit so froh gemacht. Hölls ‚Und dann‘ ist ein Text über das Erinnern — ‚Erinnern‘ im Sinne einer schwachen Kategorie, nicht als Habhaftwerden des Vermissten, moralische Aktivität, Verschleierung des Verlusts oder melancholisches Verweilen, sondern ‚Erinnern‘ als Spur des Todes im Leben: Das Du ist vom Sein ins Erinnert-Sein übergegangen. Der geliebte Mensch ist nicht mehr, und dann, dann ist der geliebte Mensch nichts anderes mehr als Erinnerung. In dieser Kluft, in diesem Und-dann, operiert Hölls Text. Und er tut dies mit beeindruckender sprachlicher Feinheit, mit Diskretion und wunderbarem Willen zur Form.“ (Ewald Palmetshofer, Auszüge aus der Laudatio zum Hörspielpreis) Wolfram Höll, 1986 in Leipzig geboren, studierte am Schweizerischen Literaturinstitut Biel. Neben seinem Preis beim Berliner Stückemarkt wurde „Und dann“ auch zum Heidelberger Stückemarkt 2012 eingeladen. Die Regisseurin Claudia Bauer leitete von 1999–2004 das Theaterhaus Jena und war von 2005–2007 als Hausregisseurin am Neuen Theater Halle engagiert. Sie machte sich an Theatern wie dem Staatstheater Stuttgart, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspiel Leipzig, dem Theater Magdeburg und dem Staatstheater Schwerin deutschlandweit einen Namen und inszenierte erfolgreich zahlreiche Uraufführungen, u. a. von Felicia Zeller, Oliver Kluck, Oliver Schmaering, den Brüdern Presnjakow und zuletzt „Seymour oder Ich bin nur aus Versehen hier“ von Anne Lepper am Schauspiel Hannover (Werkauftrag des Stückemarktes — Berliner Theatertreffen 2011), das zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater 2012 eingeladen war.

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Premiere

4. 12. 18. 23.

10. 10. 10. 10.

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Wespen stechen auch im November

Bei wem war Markus letzten Montag? Auf der Suche nach einer wahrheitsgemäßen Antwort auf diese Frage dreht Robert sich im Kreis. War er bei seiner Frau Sarah, wie diese behauptet? Oder war er bei seinem Freund Donald, der das auch behauptet? Wem soll er glauben? Hatte Sarah wirklich eine Affäre mit Markus? Und hat Donald tatsächlich den Finger seiner Frau gegessen? Und was hat Gott mit alldem zu tun? „Mir scheint mein Leben voller Widersprüchlichkeit auch im eigenen Handeln. Es erscheint mir unerfüllbar, Handeln, Sprechen und Denken als eins zu behaupten — obwohl wir das doch andauernd tun. Und diese Divergenz — das Auseinanderstreben, nicht Übereinstimmen, das Mehrdeutigsein — zwischen Sprechen, Denken und Handeln ist für mich zentral für diesen Theaterabend. Wir dürfen Figuren zusehen, die so gar nicht handeln, wie sie sprechen, die zwar Fragen stellen, aber keine Antworten hören, die das eine sagen, um das andere zu bewirken. All das sind Widersprüche, die sich innerhalb der Figuren ergeben — hierfür bemüht der Autor gar nicht erst das Außen, wie es in der Dramatik meist der Fall ist. Es interessiert mich überhaupt nicht, wo Markus letzten Montag war, aber es interessiert mich, wie Menschen ihre Welten verteidigen und verzweifelt nach dem ‚Richtigen‘ suIwan Wyrypajew chen. Deswegen kreist der Abend für mich auch weniger um Aus dem Russischen von Stefan Schmidtke Suche nach Wahrheit, sondern um eine Sehnsucht nach Eindeutigkeit: Meine Welt ist nun einmal genau so, wie ich sie wahrRegie: Dieter Boyer, Bühne & Kostüme: Ralph Zeger, nehme — daher kann ich nur sehr schwer akzeptieren, dass deiMusik: Bernhard Fleischmann, Dramaturgie: ne Welt vielleicht ganz anders aussieht. Es macht Angst zu Esther Holland-Merten erkennen, dass meine Welt eben nur eine Wahrnehmung der Welt ist und keine Wahrheit repräsentiert. Das ist fatalerweise eine Überforderung für uns. Wir wollen oder können so schwer das Andere als gleichwertig akzeptieren. Wir tendieren dazu, das Andere, das Fremde als ‚falsch‘ zu bewerten. Es ist Übernahme einer gut, den Blick darauf zu lenken. Mir hilft es im Denken.“ Inszenierung der Theater (Dieter Boyer, Auszüge aus einem Interview) Chemnitz Iwan Wyrypajews „Illusionen“, 2011 in der Regie von Dieter Boyer am Schauspiel Chemnitz uraufgeführt und in der Folge an Theatern in Ungarn, Polen, der Schweiz und Russland nachgespielt, hat in „Wespen stechen auch im November“, einem erneuten Auftragswerk der Theater Chemnitz, seine furiose Nachfolge gefunden. Wiederum treibt der russische Autor seine Figuren in Sackgassen und Verstörungen, durch Ablenkungsmanöver, Bekenntnisse und Enthüllungen, hinein in eine unauflösliche Verwirrung. Aber vielleicht ist es auch nur der Regen, der nicht enden wollende Regen, der die Gemüter verstimmt. Bei wem Markus nun am Montag war, bleibt ungeklärt. Aber existiert dieser Markus überhaupt?

Premiere

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20. 24. 30.

10. 10. 10.

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wohnen. unter glas

Manchmal gibt es im Leben Hindernisse. Barrieren. Sie halten einen auf. Unsichtbar, wie aus Glas. Man sieht durch sie durch, man sieht schon viel weiter. Aber man kommt nicht weiter. Drei Mittdreißiger treffen sich in einem Hotel. Zwei Frauen, ein Mann. Früher waren sie eine WG. Immer zusammen, immer viel gemacht. Dann kamen Kreuzungen, an denen jemand die andere Richtung genommen hat und dann noch jemand, einfach abgebogen, und einer blieb zurück. Muss ja sein, ist normal. Aber tut trotzdem weh, wenn aus Freunden Bekannte werden. Aber da ist diese große Hoffnung, dass das alles nur der lange Anfang ist von etwas Großem, Schönem. Es kommen ja noch viele Kreuzungen für alle. Der Zenit, der ist noch lange hin. Und dann gibt es dieses Treffen, das den anderen zeigen soll, wie weit man gekommen ist, wie weit man es gebracht hat. Die alten Muster, die gibt es nicht mehr. Die alte Zeit, da ist man drüber hinaus. Wenn man ganz ehrlich ist, Ewald Palmetshofer war ja damals auch nicht alles so toll. Viel Notgemeinschaft, wenig Leben. Oder vielleicht doch nicht? Regie: Matthias Kaschig, Bühne & Kostüme: Jürgen Höth, Die Figuren in „wohnen. unter glas“ leben in Musik: Tobias Vethake, Dramaturgie: Torsten Buß einer Zwischenzeit. Sie wachsen aus etwas heraus — aber was ist das, in das sie jetzt hineinwachsen? Kann man der Vergangenheit noch glauben, die bisher die emotionale Basis geliefert hat fürs Leben, auch wenn sie mittlerweile echt lang her ist? Und andererseits — welche ist die Abbiegung, die man nehmen muss, um im richtigen Leben anzukommen? Kommt die noch oder war die schon? Aktuell jedenfalls geht es nicht wirklich gut voran. Gläserne Decken lauern überall, an denen es irgendwie nicht weitergeht. Und jeder kann dir dabei zusehen ... wohnen. unter glas. Hochtourig und in einer sehr eigenen Sprache, zwischen enormer Lakonik und scheinbarer Ziellosigkeit, zwischen Alltagssprech und hochverdichteter Poetik, skizziert Ewald Palmetshofer ein sehr eindrückliches Stück Gegenwart über den langen Abschied von der Jugend, der bis tief ins Erwachsenenleben dauert. Die Karriere des österreichischen Autors begann 2005 mit dem Retzhofer Literaturpreis; „wohnen. unter glas“ wurde 2008 am Schauspielhaus Wien uraufgeführt und für den Nestroy-Theaterpreis nominiert. Seine Stücke wurden wiederholt am Schauspielhaus Wien uraufgeführt, am Nationaltheater Mannheim sowie zuletzt am Burgtheater Wien, und mehrfach zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Matthias Kaschig, der an der Universität Hamburg Regie studierte, arbeitet regelmäßig im Bereich der Gegenwartsdramatik und inszenierte Texte von Autoren wie Johannes Schrettle, Rebekka Kricheldorf, Lukas Bärfuss oder Roland Schimmelpfennig; 2011 erarbeitete er bei den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters Berlin „Getränk Hoffnung“ von David Lindemann. Regelmäßig inszenierte er an Häusern wie dem Bremer Theater, dem Theater Bonn, dem Theater Bern sowie am Schauspiel Essen.

Auch mal entwickeln. Entwickeln und freuen. Und das stresst dich total.

Premiere

14.

2.

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am beispiel der butter

Der Futterer-Adi ist einer, der gegen die Spielregeln verstößt. Seine Mitarbeiterration an Joghurt verteilt er an Passanten, füttert sie mit dem milchigen Weiß. Dem Hans von der Staatsgewalt ist er ein Dorn im Auge und der Stielaugen-Jenny behagt es nicht, die Dorfidylle getrübt zu sehen. Der Adi ist einer, der die Strukturen stört. Und Karina, die junge Neue in der Butterfabrik, fühlt sich auch noch wohl an seiner Seite. Zwischen Molkerei, Kneipe und Hobbykeller beobachtet und bestraft man die, die sich dem normierten Raum der Dorfgesellschaft widersetzen. Sie müssen weg. Ferdinand Schmalz „bin eine leere tafel innen. nur eins ist da in mir, das sich nicht rausspülen lässt, egal wie scharf die flüssigkeit. Regie: Cilli Drexel, Bühne: Timo von Kriegstein, Kostüme: was sich von selber immer wieder in die tafel schreibt, oder besNicole Zielke, Dramaturgie: Esther Holland-Merten ser kratzt: ein wunsch. ein wunsch danach, einmal was eigenes zu finden. eine entscheidung, teilung, teilhabe, selbst zu treffen. was neues in dem leeren innenraum von mir wuchern zu lassen. was außerhalb der eingefahrenen gedankenströme, die mich als einen teil des ganzen sehen wollen, seine eigene kleine, überwucherte insel bildet.“ Der Retzhofer Dramapreis ist ein besonderer im deutschsprachigen Raum. Nicht mit fertigen Texten bewerben sich DramatikerInnen darum, sondern bereits ein Jahr vorher werden AutorInnen ausgewählt, die nun Zeit bekommen, ihre ersten Ideen und Fragmente unter Anleitung erfahrener MentorInnen, DramatikerInnen und RegisseurInnen zu einem Text zu formen. Zwischen den entstandenen Stücken findet nun der eigentliche Wettbewerb statt. Die bisherigen SiegerInnen Gerhild Steinbuch und Johannes Schrettle (2003), Ewald Palmetshofer (2005), Christian Winkler (2007), Henriette Dushe (2009) und Susanna Mewe (2011) sind im Anschluss an den Gewinn mit zahlreichen anderen Preisen ausgezeichnet Gewinnerstück des Retzhofer worden und mit ihrem Erfolg hat sich auch der Ruf dieses Dramapreises 2013 steirischen Preises verbreitet. Die Regisseurin Cilli Drexel, die von 2002 bis 2006 Regie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg studierte, bevor sie in der Spielzeit 2009/10 Hausregisseurin am Nationaltheater Mannheim wurde, hat eine langjährige Erfahrung im Umgang mit neuer Dramatik, u. a. inszenierte sie zuletzt „Wunderland“ von Gesine Danckwart, „Supernova (wie gold entsteht)“ von Philipp Löhle und zeichnete für die szenische Einrichtung von „Wir schweben wieder“ von Charlotte Roos bei den Autorentheatertagen 2012 am Deutschen Theater Berlin verantwortlich. Ihre Arbeiten führten sie ans Grillo-Theater in Essen, an das Landestheater Tübingen, ans Theater Bielefeld und ans Deutsche Theater Berlin.

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Premiere

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Mit freundlicher Unterstützung des uniT — Verein für Kultur an der Karl-FranzensUniversität Graz

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My love was a ghost. And your love, your love was leaving this rotten town

Die Überschreibungen, als neue Reihe, werden sich Texten eines klassisch-kanonischen Repertoires widmen. Junge AutorInnen werden dabei Klassiker sezieren, auf der Suche nach Gültigkeiten und Motiven, die auch heute noch von Bedeutung sind. Mit diesem Verfahren werden komplett neue Texte entstehen, die nichts mit Bearbeitungen im herkömmlichen Sinn zu tun haben. Die erste Überschreibung von Jörg Albrecht hat Theodor Fontanes „Effi Briest“ zur Vorlage. „Eine Gruppe von Stadtplanern versammelt sich, für die Neuplanung einer ehemaligen Bergbauregion — eine postindustrielle Landschaft, eine einzige große Brache, Geisterstadt hier, Geisterstadt da. Früher waren die Arbeiter hier den riesigen Industrie-Unternehmen dankbar, egal wie viel Maloche, Dreck und Drohgebärden das für das einzelne Leben bedeutete. Heute sind die Unternehmen längst weg, während die Menschen noch weiter Rücksicht nehmen. Und schon laufen Geister durch das Bild, nein, sie sind längst IM Bild. Auf der Suche nach dem, was das hier mal war, sein sollte und werden wird, erzählen sich die Planer die Geschichte einer Frau. Sie ist verlassen worden, vor Tagen, Monaten oder Jahren. Wann und wo findet diese Geschichte statt? Es ist die Geschichte einer perfekten Liebe, die die Frau gerettet hat, gerettet vor einer Traurigkeit, von der sie manchmal im Scherz sagte, so etwas könne nur in diesen geschundenen Städten des globalen Kapitals wachsen, nirgendwo sonst. Es ist die Geschichte dieser Liebe, die nun unrettbar verschwunden ist. Wie ihr Liebhaber. Sein Telefonhörer ist zu schwer, um ihn abzuheben. Nachrichten brauchen Jahrhunderte, um bei ihm anzukommen, so dass es sich nicht lohnt, sie zu beantworten. Hat er sich neu verliebt? In eine Frau, in einen Mann, in ein Haus? Oder ist er untergegangen im Strukturwandel? Was passiert, wenn uns diejenigen, die uns mal geliebt haben, ohne Vorwarnung verlassen? Wenn die Verantwortung von jetzt auf gleich mitverschwindet? Aus den Augen, aus dem Sinn.“ (Jörg Albrecht, Auszug aus dem Konzept) Jörg Albrecht wurde 1981 geboren. Neben seinen Romanveröffentlichungen, zuletzt „Beim Anblick des Bildes vom Wolf“, ist er Mitglied im Theaterkollektiv „copy and waste“, mit dem er Performances u. a. am Maxim Gorki Theater Berlin, Jörg Albrecht am Ringlokschuppen Mülheim und beim Steirischen Herbst in Graz realisiert hat. Als Theaterautor hat er u. a. Stücke für Regie & Bühne: Mirja Biel / Joerg Zboralski, das Schauspielhaus Wien, die Münchner Kammerspiele und Dramaturgie: Alexander Elsner ein Libretto für die Staatsoper Hannover geschrieben. Mirja Biel und Joerg Zboralski arbeiten seit 2008 als Regieduo zusammen. Neben Arbeiten am Nationaltheater Mannheim, an den Theatern Chemnitz und am DT Göttingen inszenierten sie regelmäßig am Theater Bremen. Ab der Spielzeit 2013/14 arbeiten sie als Hausregisseure am Theater Bonn. Mirja Biel absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Theatermalerin am Theater Lübeck. Nach dem Studium der Theaterwissenschaft, Literatur- und Kunstgeschichte in Berlin begann sie das Studium der Theaterregie an der Theaterakademie Hamburg. Joerg Zboralski studierte Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und ist Meisterschüler von Gerhard Richter. Neben seiner Tätigkeit als bildender Künstler arbeitete er als Galerist und Musikkurator diverser Kultur- und Musikfestivals.

Überschreibung I

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Premiere

Ein Auftragswerk des Schauspiel Leipzig

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4.

6.

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4+1 ein treffen junger autorInnen

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4 +1: vier AutorInnen aus einer Schreibschule, vier AutorInnen aus einer Schreibschule mit jeweils einem Text, vier AutorInnen einer Schreibschule und ein Stil? 20 AutorInnen und kein Gewinner. Wird er kleiner oder größer, der Globus? Entfernteste Gegenden rücken nah an uns heran und können beängstigend die eigene Lebensrealität bedrohen. Und doch sind viele Ereignisse ganz entrückt von uns. Umso wichtiger wird es, dass nicht allein im journalistischen Stil Informationen darüber zu lesen sind. Das Theater hat mit seinem ureigensten Potential — das von Angesicht zu Angesicht von Menschen — die Chance, eine gemeinsame Verständigung über die zahlreichen nebeneinander existierenden Wirklichkeiten zu suchen. Im besten Falle kann es das Unbekannte sichtbar machen, kann Verstörungen auffangen, kann Standpunkte befragen und verrücken, kann Perspektiven wechseln. Und es kann Ängste abbauen, indem es sie als eine geteilte Erfahrung offenbart. Nicht mehr als Gespenst geistern sie dann durch unser Leben — sie werden benennbar und verlieren ihren Schrecken. Eine Sprache für die Welt zu finden, in der wir leben, das ist die Herausforderung, deren junge Schreibende der Gegenwart sich annehmen. Es gäbe sie nicht, die „Klassiker“, wenn es nicht immer auch die AutorInnen gegeben hätte, die aus ihrer Zeit heraus geschrieben haben. Im Unterschied zu früheren Jahrhunderten ermöglichen heute zahlreiche Ausbildungsstätten, dass Schreibende ihren je eigenen Ausdruck für das finden können, was sie erzählen wollen. Sie bekommen damit Zeit geschenkt, eine kontinuierliche Betreuung, können sich entwickeln und ihr Vermögen in einem geschützten Raum erproben. 4 +1 ist ein Treffen zwanzig junger AutorInnen, die sich noch in der Ausbildung befinden. Der Name gibt vor, was es ist: kein Wettbewerb, sondern ein Treffen im besten Sinne. Ein Austausch von Arbeitsständen und Gedanken, ein InsGespräch-Kommen, ein erster Kontakt zwischen jungen AutorInnen und einem Publikum. Es ist der Moment, in dem neuen Texten in die Welt geholfen wird. Die Worte, die bis dahin vielleicht nur auf dem Papier existierten, verschaffen sich hier das erste Mal Gehör. Nicht nur für die AutorInnen ist dieser Vorgang ein Abenteuer. Plötzlich sind ihre Geschichten nicht mehr nur in ihnen. Sie werden einer Öffentlichkeit überantwortet und geben sich einem Urteil preis, einer Bewertung. 4 +1 ist der Versuch, für Augenblicke zu ignorieren, dass sich diese AutorInnen irgendwann in Konkurrenz zueinander um Theater und Regisseure und Preise und Festivals bemühen müssen, um sich sichtbar zu machen und von ihrem Schreiben leben zu können.

Bei einem ersten Treffen dieser Art 2012 am Schauspiel Chemnitz zeigte sich, wie fruchtbar ein solcher Versuch sein kann. Ein Wochenende lang wurde mit Lesungen, Gesprächsrunden und einem Symposium erkundet, welche künstlerischen Handschriften sich an den deutschsprachigen Schreibschulen entwickeln. Eingeladen waren 2012 Susanne Birkefeld, Lisa Danulat, Michel Decar, Karl Wolfgang Flender, Natascha Gangl, Heinz Helle, Tabea Hertzog, Babet Mader, Stephan Mahn, Gianna Molinari, Geneva Moser, Saskia Nitsche, Jakob Nolte, Marie Rathscheck, Sarah Trilsch, Florian Wacker, Julia Weber, Paul Wiersbinski, Nadja Wieser und Ivna Žic. In einem ähnlichen Rahmen soll sich auch das Treffen 2014 bewegen: Von fünf deutschsprachigen Schreibschulen laden wir junge AutorInnen ein, ihre aktuellen Texte bei uns vorzustellen. Jeweils vier Schreibende der Universität der Künste Berlin, der Universität Hildesheim, des Deutschen Literaturinstituts Leipzig, des uniT-Verein für Kultur an der Karl-Franzens-Universität Graz und des Schweizerischen Literaturinstituts Biel werden bei uns zu Gast sein. SpielerInnen des Ensembles werden sich ihrer Sprache annehmen und in Lesungen ihre Texte vorstellen. In Gesprächen möchten wir ihrem Schreiben ein Gesicht geben und in Erfahrung bringen, in welchen kreativen Prozessen sie sich bewegen. Wir möchten neugierig machen auf die besondere Arbeitsweise, mit der die jungen Schreibenden sich ihren Texten nähern. Wie entsteht ihr Text? Was sind Entwicklungsstufen? Wann gilt ein Text als abgeschlossen? Wie kommen sie zu ihren Themen? Was beschäftigt sie? Was suchen sie in und mit ihrem Schreiben? Welche Formen des Schreibens erscheinen ihnen zeitgemäß? Oft haben Texte auf dem Theater schon mannigfaltige Bearbeitungen durchlaufen. Was aber ist ein Theatertext, der noch ohne diese Bearbeitung ist? Wie funktioniert er? Wie verhält man sich zu einem solchen Text? 4 +1 sind zwei Tage mit neuen Gesichtern, mit neuen Texten. Es ist eine Einladung, sich ungewohnten Blicken auf die Welt auszusetzen. Es ist der Versuch, sich jenseits einer Wettbewerbssituation füreinander zu interessieren und gemeinsam Geschichten entdecken zu können, die so bisher noch nicht erzählt wurden.

Künstlerische Leitung: Esther Holland-Merten & Alexander Elsner

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Bereits während des Umbaus zur Spielstätte für neue Dramatik unter der Intendanz von Enrico Lübbe soll der Raum der alten Disco „Schauhaus“ unter dem sprechenden Namen „Baustelle“ als Schaufenster zur Stadt und als Ort für künstlerische Aktionen und Programme genutzt werden. Als Ort des Übergangs, als Ort des Unerwarteten und Überraschenden und als Ort, dessen Verwandlung der Zuschauer spürbar miterleben kann. Mit Formaten, die in Präsentation und Ausstattung auch gerne dem Unfertigen des Raumes Rechnung tragen. Die Veranstaltungen in der Baustelle kosten in der Regel 5,– von denen 3,– als Gutschein auf eine Theaterkarte für alle Vorstellungen des Schauspiel Leipzig angerechnet werden können. Die Gutscheine können auch zu mehreren abgegeben werden und sind drei Jahre gültig (ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Konzerte).

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Club

Spot

Der „Club der local heroes“, die für 10 Minuten zeigen können, was sie draufhaben. Sei es Liedermaching, Poetry, Artistik oder Kunst auf Zuruf. Showhöhepunktlandungen ohne Ende, Publikumsspiele mit Gewinnchancen, Musik & Sensationen. Geguckt wird, was auf den Tisch kommt. Ein Abend mit Wenzel Banneyer und Gästen.

Bühne frei den Spielwütigen! Comedy und Kleinkunst, Konzert und Liedermaching in einer losen Folge von Veranstaltungen.

Studio Abende von und mit den Studenten des Schauspielstudios der HMT Leipzig am Schauspiel Leipzig.

Die grüne Wiese Literatur und Nebenan — Autoren zwischen Graebel & Nießen. Früher waren Herr Graebel und Herr Nießen einmal beste Freunde. Heute sind sie Nachbarn im Literaturbetrieb auf der grünen Wiese. Und weil nachbarschaftliche Zwistigkeiten sich am besten mit Verstärkung regeln (und gewinnen) lassen, laden sich die beiden Herren Gäste ein. Im besten Falle Autoren.

Premierenparty DJs und DJanes beschallen die „Baustelle“. Öffentliche Premierenpartys zu allen Premieren der Spielzeit.

WM-Studio Couchsurfing Lieblingssong, Lieblingsbuch, Lieblingsrolle — Monat für Monat begrüßt der Dramaturg Matthias Huber ein Ensemblemitglied zur Personality-Show und stellt es dem Leipziger Publikum von der privateren Seite vor.

Fußball ist immer noch wichtig! Alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft und außerordentliche Hammerpartien bei der Weltmeisterschaft in Brasilien vom 12. 6. bis 13. 7. 14, Anstoß immer zwischen 18 ºº und 0 ºº.

Einliegerwohnung Lichtspiele Zelluloid oder HD, Absolventen oder Preisträger, Dokumentation oder Fiktion, kurz oder lang. Die Filmreihe für Liebhaber des besonderen Films, moderiert von der Dramaturgin Esther Holland-Merten.

Die „Baustelle“ geht fremd und wird fremdbestimmt. Als Lounge, Festivalbüro oder Diskussionspodium (euro-scene Leipzig, Sächsisches Theatertreffen, Buchmesse Leipzig etc.).

Info und Kontakt: [email protected]

Labor Crossover = Überschneidung, Kreuzung, Überquerung, Verschmelzung, Vermischung, Handlungswechsel, Bündnisstrategien. Zwischen Literatur, Musik und Theater. Zwischen Bühne und Realität.

Antanzen! Einmal im Monat, überraschend, intensiv und schon wieder vorbei: Die 90-minütige „Disko-to-go“ in der ehemaligen Disco „Schauhaus“ zur Überbrückung zwischen Theater und Nacht.

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Im Leipziger Westen, auf dem Gelände der Baumwollspinnerei, in der Umgebung von Ateliers, Werkstätten, Galerien und Industriehallen wird mit dem Beginn der Spielzeit ein Raum entstehen, der sich explizit performativen Theaterformen an der Schnittstelle zwischen bildender Kunst, darstellender Kunst, Installation, Sound und Visuals zur Verfügung stellt: die Residenz

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Die Residenz wird eine Spiel- und Produktionsstätte sein, in die wir Kollektive, PerformerInnen und KünstlerInnen einladen, sich in einem Zeitraum von 6–8 Wochen auf ganz unterschiedliche Art mit Formen des Theaters auseinanderzusetzen. Die Freiheit, verschiedene Kunstformen und Inhalte miteinander zu verbinden, wird dabei im Zentrum des Programms stehen. Tanz und bildende Kunst haben hier ebenso Platz wie Sprechperformances und Musik. Mit einem „artists in residence“-Programm geben wir einem Experiment Raum: der Überschreitung des klassischen Sprechtheaters. Die für das Programm eingeladenen Kollektive und KünstlerInnen zeichnen sich durch einen jeweils ganz eigenen Zugang zum Theater aus. Wir wollen einen Ort schaffen, an dem diese Zugänge sowohl sichtbar gemacht als auch bearbeitet und vertieft werden können. Der Weg, den wir mit diesem Programm gehen wollen, ist, die Entwicklung von Ästhetiken, Themen und formalen Ansprüchen mitzuverfolgen, die unbekannte Richtungen von Denken, Spielen und Erleben vorschlagen. Die Residenz, mit der wir die Kollektive, PerformerInnen und KünstlerInnen in ihrer Arbeit unterstützen wollen, ist unser Bekenntnis zu diesen theatralen Formen. Unser Anliegen ist es, eine Beständigkeit für diese Produktionsform aufzubauen, die andere Rahmenbedingungen benötigt als der Repertoirebetrieb eines Stadttheaters. Das ist das Wagnis, das wir eingehen wollen. Im Verlauf der nächsten Spielzeiten werden wir deshalb regelmäßig Kollektive, PerformerInnen und KünstlerInnen einladen und ihnen die Möglichkeit bieten, ihre gefundenen theatralen Formen weiter zu erproben, auszubauen und zu präsentieren. Für das Publikum wird es dabei die Möglichkeit geben, nicht nur die entstandenen Produktionen zu sehen, sondern auch die Entwicklung der Arbeiten zu verfolgen und Einblicke in Arbeitsprozesse zu erhalten. In dieser Unmittelbarkeit liegt auch die Besonderheit. Sie ermöglicht es, den Weg als die eigentliche Produktion und jedes Ergebnis als einen Zwischenschritt in der Auseinandersetzung zu begreifen. Über 50 Bewerbungen haben uns auf unsere Ausschreibung hin erreicht. Sowohl bereits etablierte KünstlerInnen aus Deutschland, Italien, Brasilien, Island, Argentinien und Australien haben uns ihre Ideen vorgestellt als auch Studierendenkollektive aus Gießen von der Angewandten Theaterwissenschaft oder der Universität Hildesheim. Und jede zeichnet sich durch einen besonderen Zugang zu einem Thema oder einer Spielästhetik aus. Dass wir für die erste Spielzeit nur fünf davon auswählen konnten, ist einem zeitlichen Limit geschuldet, also dem Beginn und dem Ende einer Spielzeit. So unterschiedlich die Formsprache und Inhaltsschwerpunkte in den performativen Künsten sind, so unterschiedlich sind auch die Kollektive, die wir einladen konnten, zum einen mit ganz konkreten Ideen, zum anderen mit noch zu vervollständigenden Gedankenimpulsen.

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Monster Truck Das Performancekollektiv Monster Truck gründete sich am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, arbeitet in den Bereichen Performance, bildende Kunst und Kirmes und kooperiert in den meisten Arbeiten mit weiteren Performern, Regisseuren und Musikern in wechselnder Besetzung. Für ihre Performance „Dschingis Khan“ erhielten sie große Aufmerksamkeit und begeisterte Publikumsstimmen. „Who’s there“ titeln sie ihre Projektidee für Leipzig: „Das Gespenst des Kommunismus, das Gespenst der Krise, das Gespenst der Erinnerung. Das Gespenst entzieht sich uns, ist nicht fassbar; sobald man es näher betrachtet, löst es sich in Luft auf und erscheint woanders wieder. Das Gespenst ist meist Bild für eine imaginäre, nicht manifestierte Angst. Was wollen diese Geister? Was wollen wir von ihnen? Wer seid ihr überhaupt? Wer da? In einer Landschaft voller Dampfschwaden, an einem Ort des Verharrens hören wir die Erinnerungen von gestern und denken über das Morgen nach. Die Körper verschwimmen. Der Raum beginnt, sich zu drehen. Funken sprühen, Stühle klappern, Türen und Fenster brechen aus den Angeln. Klare Nachtluft strömt herein. Die Geisterstunde ist gerade vorbei und wir sind immer noch am Leben.“ Eine Monster Truck-Produktion in Koproduktion mit dem Schauspiel Leipzig und Sophiensaele Berlin. Gefördert durch die Kulturverwaltung des Landes Berlin.

huRRa!! huRRa!! ist eine Gruppe von KünstlerInnen aus dem Bereich Musik, Theater, Performance, Hörspiel, Video und Theorie um die Regisseurin, Hörspielautorin und Videokünstlerin Luise Voigt. Zusammen mit dem Autor, Hörspielmacher und Theatermusiker Björn SC Deigner und dem Dramaturgen und Mediendesigner Daniel Franz arbeitet huRRa!! an Formaten entlang der Gattungsgrenzen. Sie waren eingeladen bei Freischwimmer 2013, so dass sich inzwischen die etablierten Performancehäuser für ihre Arbeit interessieren. „Songs für Ausgewachsene!“ ist der Arbeitstitel des Projektes, das sie für Leipzig realisieren werden: „huRRa!! Endlich gibt es eine Alternative! Zur Selbstverwertungsmaschinerie, dem Optimierungswahn, dem Produktivitätswahn, zu den permanent neu zu erfindenden Selbstentwürfen, den Fähnchen im Wind marktwirtschaftlicher Trends, zum ständigen Werden, der Ausschälung meiner illusorischen Selbstwahrnehmung bis hin zur bodenlosesten Erschöpfung und bis zum Erlöschen all meiner Energiereserven. Die Erlösung heißt: die Postwachstumsgesellschaft! huRRa!!huRRa!!huRRa!! Wir können es nicht erwarten, uns die kommende Zeit vorzustellen. Wie lange haben wir auf eine neue Utopie gewartet. Jetzt ist es so weit! Mit welchem Gefühl wird man morgens aufwachen, woran wird man denken, wie wird man die Kinder wecken, wie wird man sich unterhalten und worüber? Wie werden die Stimmen klingen, wie wird die Stadt klingen? Und wie klingt ein Song, der in der Postwachstumsgesellschaft im Radio läuft, den man mitsingt, während man sich den ersten Kaffee kocht? Stellen wir uns den Klang einer Postwachstumsgesellschaft vor …“

Irene Pätzug & Valentin Hertweck In ganz anderen Gefilden bewegen sich die bildenden Künstler Irene Pätzug und Valentin Hertweck, die zuletzt auch am Festspielhaus Hellerau arbeiteten. Ein wesentlicher Ausgangspunkt ihrer gemeinsamen künstlerischen Praxis ist die Vorstellung vom Raum als Akteur. Ihre Installationen greifen mittels subtiler mechanischer Maßnahmen, wie Schienensysteme und Zugmechanismen, in die Struktur des Ortes ein und falten seine ursprüngliche Funktionalität in eine unerwartete Performance. Sie lassen den Raum gewissermaßen sich selbst spielen. „Jeder Winkel hat seinen Dünkel“ nennen sie ihre performative Rauminstallation für Leipzig. Es wird unsicher an diesem Ort, den sie für ihre temporären Räume nutzen. „Aktion und Reaktion sind Bestandteile des Raumes und gestalten ihn. Die Verkettung von permanent sich verändernden Zusammenhängen kreiert einen stetigen Wandel. Zuschauerraum, Bühne und Hinterbühne sind nicht voneinander zu unterscheiden. Mal steht der Gast auf der Bühne, gleich darauf wird er durch einen Vorhang von der Audienz getrennt.“

Henrike Iglesias Henrike Iglesias wurde 2012 gegründet und ist ein Autorinnen-/Performerinnenkollektiv. Spezialisiert haben sie sich auf das Format der Show an der Schnittstelle zwischen Persönlichem und Populärem: „die gut und schlecht gelaunten Stimmen unserer Zeit, die Ängste, Träume, Sehnsüchte und Tabus, die junge Literatur, die wir in unseren Shows auf die Bühne bringen und mit Zitaten und Reenactments aus der Popkultur konfrontieren, stets zwischen Witz und Ernst, Souveränität und Peinlichkeit“. Beim 100° Festival 2013 in Berlin konnten sie damit das Publikum für sich begeistern. „I can be your hero baby“ nennen sie ihre Projektidee für Leipzig. Das gewagte Unterfangen, das sich Henrike Iglesias hier zur Aufgabe macht, ist es, sich mit Menschenhandel und Zwangsprostitution auseinanderzusetzen und mit einem Showformat zu kontrastieren, das sich in Deutschland größter Beliebtheit erfreut: „Germany’s Next Topmodel“.

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Melanie Lane, Chris Clark & Martin Böttger Die Tänzerin Melanie Lane arbeitet seit vielen Jahren zusammen mit dem Soundkomponisten Chris Clark und dem bildenden Künstler Martin Böttger. In „Spacekraft“, so der Arbeitstitel ihres Projektes, werden sich Live-Musik, Installation und Choreographie gegenseitig bedingen und nach tatsächlicher „Verschmelzung“ zu einer dynamischen Skulptur streben: „Vielleicht können wir den Schmerz und die Isolation in Szene setzen, die wir durch ein unbemerktes Missverhältnis zu unserer ‚konstruierten‘ Umwelt erfahren. Durch einen Arbeitsplatz, der uns auf vorbestimmte Wege und Räume beschränkt. Durch bedrohlich wirkende Architektur, die das Zusammenwohnen vieler Menschen auf engem Raum vorsieht. Die Ambivalenz ausdrücken, und die Angst, die wir fühlen angesichts der Grenzen unserer Lebensräume, die immer provisorischer werden, während sich unsere Hoffnungen und Vorahnungen auf unsichere Zukünfte richten, deren Räume wir noch nicht beleben. Der beständigen Nostalgie eine Form geben, die für immer eingewoben zu sein scheint in die Strukturen unserer halbvergessenen Zuhause. Können wir mit performativen Mitteln die eskapistischen Sprünge zeigen, die unser Geist an solchen Orten macht? Wie?“

Diese fünf sehr unterschiedlichen ResidenzProjekte werden von zwei Produktionen gerahmt, mit denen international renommierte Kollektive/KünstlerInnen sich erstmals dem Leipziger Publikum vorstellen.

Constanza Macras | Dorky Park Mit einer Koproduktion der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, der Tanz- und Theaterwerkstatt e.V., der euro-scene Leipzig und des Schauspiel Leipzig wird Constanza Macras | Dorky Park eine Produktion in der Residenz realisieren. Constanza Macras kommt gebürtig aus Buenos Aires und erhielt ihre Ausbildung u. a. im Merce Cunningham Studio in New York. Seit 1995 lebt sie in Berlin und gründete dort die Theaterkompanie Constanza Macras | Dorky Park. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. für „Hell on Earth“ den Preis des Goethe-Instituts für die beste Inszenierung aus Deutschland und den Theaterpreis „Der Faust“ für „Megalopolis“. Eingeladen wurde sie als Choreographin und Dozentin u. a. nach Korea, Japan, Indien, Indonesien, Argentinien, Brasilien, Chile und in die USA. Ihr Projekt „Nature of Crisis“ kommt in einer Bearbeitung während der euro-scene Leipzig im Herbst 2013 zur Uraufführung.

„‚Nature of Crisis‘ ist ein site-spezifisches, durch Tanz, interaktive Installation, Film und Performance umgesetztes ‚Wald‘-Projekt, das sich mit der zunehmenden Technologisierung und Urbanisierung der Moderne ins Verhältnis setzt und die Dichotomien Wald und Stadt, Natur und Technologie verhandelt. Konfrontiert mit der Krise des globalen Wirtschaftsmärchens überprüft die multimediale Wald-Performance, ob Krisenstimmungen ein verändertes Natur- und Umweltbewusstsein hervorrufen. Handelt es sich dabei um konservative, rückwärtsgewandte back-to-natureSehnsüchte, um Wunschvorstellungen von Natürlichkeit als Sicherheit, um Bodenhaftung und Bodenständigkeit (Regionalität) angesichts des global wirkenden Verlusts des Realitätsbezugs der Finanzwirtschaft? Wie viel ‚Natürliches‘ steckt in der Krise, und wie viel Krisenhaftes gestehen wir der Natur zu? Das internationale Team um Constanza Macras — professionelle Tanz- und Performance-Künstler aus Brasilien, Japan, Deutschland und Ungarn — wird in einer interaktiven LIVE Performance den Wald in die Stadt bringen.“

Ein dreitägiger Workshop zur Arbeitsweise wird von Mitgliedern des Kollektivs vor den Vorstellungen angeboten. Gob Squad schreibt dazu: “Learn from a Gob Squad member on working collaboratively. Drawing from each member of their collective, Gob Squad all collaborate on the concept, direction and performance of a work. Participants in this workshop will explore new techniques in a series of exercises that will assist in your process of creating and performing. Please note the workshop is taking place before the performance dates.” (Informationen und Anmeldung bei [email protected]) Entnehmen Sie bitte die konkreten Aufführungsdaten aller Produktionen unseren Publikationen im Internet und im Monatsspielplan. Wir freuen uns auf Sie und unsere Gäste in der Residenz!

Künstlerische Leitung: Esther Holland-Merten

Gob Squad Das internationale Performancekollektiv Gob Squad wird im Februar 2014 für eine Woche in der Baumwollspinnerei zu Gast sein, mit drei Aufführungen ihrer Produktion „Super Night Shot“, einer „Instant Video Journey from the City Streets“, und einem Workshop zu ihrer Videoarbeit. „Super Night Shot“ ist ein einstündiger MultiScreen-Film, in dem sich der Leipziger Westen / Plagwitz zum Film-Set für eine Serie von phantastischen Missionen verwandelt. Im Krieg gegen die Anonymität wählen Gob Squad die Kameras als Waffen. Vier Performer haben pro Nacht einen einzigen Take, um ihre Träume im Film zu leben. Die Zigarettenstummel, Graffiti, Autos und Glasfassaden der Stadt werden zu Requisiten und Kulissen. Die Passanten werden zu Darstellern, potentiellen Freunden, Liebhabern oder Befreiern. Und alles ist möglich: Ein Auto kann kurzgeschlossen werden (mit der Erlaubnis seines Besitzers) oder ein Kuss bis zur Endstation dauern (mit dem Einverständnis eines Fremden). Erfolg oder Misserfolg: Gob Squad wird dokumentieren, was geschieht, und zeigen, was passiert — aus der Sicht jedes Einzelnen. Als deutsch-englisches Künstlerkollektiv ist Gob Squad vor allem bekannt für seine Performances in urbanen Lebenswelten — in Häusern, Geschäften, auf U-Bahngleisen, Parkplätzen und in Hotels. „Super Night Shot“ bewegt sich jeden Abend neu durch den Stadtraum und wird direkt nach seiner Herstellung präsentiert.

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Konzerte Mit Beginn der Spielzeit 2013/14 wird im Rahmen des Spielplans ein Musikprogramm anlaufen, das es sich zum Ziel setzt, durch ein ausgewähltes Konzertangebot interessanten neuen wie auch etablierten Projekten eine Bühne zu geben. Sich stilistisch in einer Genreschnittmenge aus Pop und Avantgarde / Experimentalmusik, Singer / Songwriter und Elektronika, Jazz und Neuer Musik verortend, versuchen wir, einen Bogen zu spannen, der die Grenzen zwischen Populär- und Hochkultur zu überwinden vermag, und laden ein, den Theaterraum als einen Raum zu begreifen, der sich universell mit Kultur und ihrer Entwicklung auseinandersetzt, sich reibt und schmiegt: Theater als Ort, in dem Leben verhandelt wird. Leben, das über Kunst vermittelt wird, Kunst wiederum, die sich nicht im Elfenbeinturm verschließen sollte. Und Theater als ein Raum, der sich nicht vor seiner Rolle in der Stadt verschließen darf und will. Pop im Theater als eine Reflexionsebene, in der sich musikalische Performanz in ähnlichen Wahrnehmungskategorien bewegen kann wie die dem Hause eigentlich zugedachte theatrale Aufführungsform: Unterhaltung, die Emotionen zwischen Schönheit und Nausea, Intimität und Distanz, zwischen Zerbrechlichkeit und Monstrosität, zwischen Intensität und Banalität transportiert und wirken lässt, polarisiert, versöhnt, mitreißt oder verstört. Die Wechselwirkungen lostritt zwischen den großen Fragen und den profanen, die Brüche schafft oder solche einebnet. Spannungsfelder, in denen sich Impulse zur Auseinandersetzung und zum Austausch finden sollen. Wir laden ein, sich — über unsere Konzertserie hinaus — in Diskursveranstaltungen über den Resonanzkörper Popmusik mit kulturellen, sozialen, politischen Phänomenen und Fragestellungen zu befassen, wollen Raum schaffen für die Auseinandersetzung zu Themen wie Poptheorie, Genderfragen, Stadtentwicklung oder Kulturproduktion und ihrer Rezeption.

Kontakt und Infos: [email protected]

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Timo Weisschnur

Katrin Kaspar

Sina Martens

Klara Deutschmann

Mitglieder des Schauspiel-Studios Leipzig Schauspielinstitut „Hans Otto“ der HMT Leipzig

Maximilian Pekrul

Dominik Paul Weber

Jonas Steglich

Heiner Kock

Flora Pulina

Harald Horvath

Schauspielstudio Seit 1965 wird den Studenten am Schauspielinstitut der HMT Leipzig in Partnerschaft mit dem Schauspiel Leipzig eine besondere, deutschlandweit einmalige Ausbildungsform angeboten: Nach dem zweijährigen Grundstudium werden die Schauspielstudenten in den letzten beiden Jahren ihrer Ausbildung im sogenannten Studio Leipzig in der Praxis weiter ausgebildet. Sie wirken an Produktionen innerhalb des Repertoires mit, erhalten Unterricht von ihren erfahrenen EnsemblekollegInnen, erarbeiten eigene kleine Programme und präsentieren sich mit einer eigenen Produktion, der Studioinszenierung. Geleitet wird das Studio Leipzig des Schauspielinstituts, das seit 2009 wieder nach „Hans Otto“ benannt wird, ab der Spielzeit 2013/14 von Schauspieler Jonas Fürstenau und Dramaturg und Regisseur Matthias Huber — beide Absolventen der HMT Leipzig. Die Studenten des aktuellen Studios, die schon im letzten Jahr mit ihrer Studioausbildung begonnen haben, sind weiterhin in Vorstellungen (u. a. in „Der gestiefelte Kater“ und „Der große Marsch“) und mit eigenen Projekten zu sehen.

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Der große Marsch

Der gestiefelte Kater

Wolfram Lotz

Nach den Brüdern Grimm Bearbeitet von Max Augustin Regie & Bühne: Sebastian Hartmann, Kostüme: Adriana Braga Peretzki, Dramaturgie: Michael Billenkamp

Wie ließe sich ein Theaterstück besser einleiten als mit der Zueignung, die Wolfram Lotz seinem „Der große Marsch“ voranstellt: „Die meisten Theaterleute sind (natürlich gibt es Ausnahmen) Arschgesichter.“ Mit dieser Steilvorlage startet Lotz sein groteskes Spiel um die Klischees und Mittel des „politischen Theaters“, in dessen Verlauf er zeitgenössische, historische und fiktive Figuren — von Josef Ackermann über Bakunin zu Prometheus und Hamlet — in aberwitzigen Situationen mit der Bühnenrealität konfrontiert. Gemeinsam arbeiten sie sich an Themen wie der Finanzkrise und der Relevanz/Irrelevanz von Theater in unserer Zeit ab. Lotz schreibt sich an die Grenzen theatraler Darstellungsmöglichkeiten heran, entwirft darüber aber keine Utopie, sondern entlarvt einen Ist-Zustand, in dem die Figuren die Erschöpfung, Ratlosigkeit und den Überlebenskampf in unserer heutigen Gesellschaft spiegeln. Wolfram Lotz’ Stück „Der große Marsch“ wurde mit dem Publikumspreis des Berliner Stückemarkts 2010 und dem Dramatikerpreis des Kulturkreises der Deutschen Wirtschaft 2012 ausgezeichnet.

Wieder aufnahme

7. 14. 15.

10. 10. 10.

Regie & Songtexte: Martina Eitner-Acheampong, Bühne: Jan Steigert, Kostüme: AnnaLisa Kentner & Malena Modeer, Musik: Matthias Flake, Video /Animation: Kai Schadeberg, Dramaturgie: Johannes Kirsten

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Ein Kater in Stiefeln. Wo gibt es denn so etwas? Natürlich nur im Märchen. „Der gestiefelte Kater“ ist einer der Klassiker der Grimm’schen Kinder- und Hausmärchen, in dem ausnahmsweise weder Prinz oder Prinzessin noch ein verzauberter Frosch oder eine böse Hexe die Hauptrolle spielen, sondern ein normaler Kater. Aber ganz so normal ist er auch wieder nicht. Wie sich herausstellt, ist der Gute blitzgescheit und kann sprechen wie ein Mensch, und das ganz ohne Zaubertricks. Als vermeintlich wertloses Erbstück landet er nach dem Tod des Müllers bei dessen jüngstem Sohn, der zunächst überhaupt nichts mit dem Kater anzufangen weiß. Aus Dankbarkeit, dass ihm der arme Müllerssohn nicht das Fell über die Ohren zieht, verspricht der Kater diesem das große Glück: Reichtum, Ansehen, eine schöne Prinzessin zur Frau und ein eigenes Schloss. Ob er am Ende Wort halten wird, welche Abenteuer es dabei zu bestehen gilt und wie er es mit Witz und Raffinesse schafft, aus dem mittellosen Müllerssohn einen wohlhabenden Grafen zu machen, der am Ende vielleicht sogar die Prinzessin bekommt, ist ab November wieder am Schauspiel Leipzig zu sehen.

weitere Termine folgen

Wieder aufnahme

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3. 6. 8. 9. 16. 17. 18.

11. 12. 12. 12. 12. 12. 12.

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15 ºº 10 ºº 15 ºº 9 ºº 9 ºº 10 ºº 9 ºº

18 ºº

11 ³º 11 ³º 11 ³º

8. Sächsisches Theatertreffen in Leipzig

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Das 8. Sächsische Theatertreffen findet vom 4. bis 8. Mai 2014 in Leipzig statt. Erstmals nach seiner Gründung im Jahr 2000 sind die sächsischen Theater wieder mit aktuellen Inszenierungen nach Leipzig geladen. Zu den Bühnen gehören neben den Sprechtheatern auch die öffentlichen Kinder- und Jugendtheater und Puppentheater. Ausgerichtet wird das zuletzt jährlich stattfindende Treffen gemeinsam vom Schauspiel Leipzig und dem Theater der Jungen Welt. Erstmals wird eine Fachjury aus den aufgeführten Inszenierungen einen Preisträger küren. Gleichzeitig wird das Treffen auf vier Tage konzentriert. Die Chance für das Publikum, an dem Rahmenprogramm mit Workshops, Diskussionen, Late-Night-Programmen etc. teilzunehmen, steigt ebenso wie die, beim abendlichen Wein im Festivalzentrum, der „Baustelle“ im Schauspielhaus, mit Theatermachern ins Gespräch zu kommen.Und erstmals wird neben den Theatern aus Annaberg-Buchholz, Bautzen, Chemnitz, Dresden, Freiberg/Döbeln, Görlitz/Zittau, Plauen/Zwickau, Radebeul/Rathen und natürlich Leipzig selbst die Freie Szene Leipzigs eingeladen, am Treffen teilzunehmen. Eine Veranstaltung des Deutschen Bühnenvereins — Landesverband Sachsen gemeinsam mit Schauspiel Leipzig und Theater der Jungen Welt. Unterstützt von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

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Kooperationen Das Schauspiel Leipzig zu vernetzen ist eine der wesentlichen Aufgaben, die wir uns für die nächsten Spielzeiten vorgenommen haben — bezogen auf die Stadt Leipzig und ihre zahlreichen Institutionen, aber auch darüber hinausgehend. Neben den Inszenierungen, die wir in diesem Heft vorstellen, sind dabei weitere Projekte in Vorbereitung:

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Museum der bildenden Künste

Lachmesse

Im Museum der bildenden Künste Leipzig wird unser Ensemblemitglied Mathis Reinhardt seinen Soloabend „NippleJesus“ präsentieren, den furiosen Monolog eines außergewöhnlichen Museumswächters nach dem Text von Nick Hornby.

euro-scene Leipzig Neben den Koproduktionen „Rechnitz (Der Würgeengel)“ und „Nature of Crisis“ von Constanza Macras | Dorky Park freuen wir uns, die euro-scene Leipzig und den Wettbewerb „Das beste deutsche Tanzsolo“ wieder großflächig im Haus zu begrüßen. Eine Übersicht über die Veranstaltungen des 23. Festivals zeitgenössischen europäischen Theaters im Schauspiel Leipzig entnehmen Sie der Seite 78.

Leipziger Ballett Das Leipziger Ballett gastiert mit seiner Reihe „Intershop“ in der Residenz des Schauspiel Leipzig in der Baumwollspinnerei. Ein einwöchiges Camp in der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK), veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Leipzig, der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB), der Trans Media Akademie Hellerau (TMA) und der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ (HMT) widmet sich den Überschneidungen zwischen Tanz-Performance, Installation, Medienkunst, Bühnenarchitektur und Film-Set — die Ergebnisse werden exklusiv am 11. 1. 14 in der „Residenz“ präsentiert.

Buchmesse Die Leipziger Buchmesse 2014 wird den „Auftritt Schweiz“ mit mehreren renommierten Gästen im Schauspiel Leipzig künstlerisch vorstellen. Schon am Wochenende zuvor, am 8. 3., wird das große Eröffnungsfest der Buchmesse im Schauspielhaus abgehalten, und speziell an den Messetagen finden wieder Veranstaltungen im ganzen Haus statt. Zusammen mit ClaraPark präsentieren wir am 14. 3. das Format „Read-O-Rama“: LiteraturPerformances auf allen möglichen Bühnen des Schauspielhauses mit anschließender Buchmesse-Party.

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Regelmäßiger Gast im Schauspiel Leipzig wird die Leipziger Lachmesse sein. So gastiert am 24. 10. 13 der mehrfach preisgekrönte Kabarettist Wilfried Schmickler mit seinem Programm „Ich weiß es doch auch nicht“ auf der Großen Bühne. Aber auch außerhalb der Festivaltage im Oktober werden ausgesuchte Kabarettisten im Rahmen der „Lachmesse extra“ im Schauspielhaus zu sehen sein: Am 7. 1. 14, 20 ºº Uwe Steimle und Band: „Zeit heilt alle Wunder“, am 8. 1. 14, 20 ºº Jürgen Becker: „Der Künstler ist anwesend“ und am 18. 5. 14, 20 ºº Bodo Wartke: „König Ödipus“.

European Theatre Convention Die European Theatre Convention (ETC) ist ein Zusammenschluss europäischer Theater, der 2013 seinen 25. Geburtstag feiert. Er hat sich zum Ziel gesetzt, Theater und Theatermacher in ganz Europa zu vernetzen und den künstlerischen Austausch über Landesgrenzen hinaus zu fördern. In Deutschland gehören dem ETC bisher u. a. das Deutsche Theater Berlin, das Thalia Theater Hamburg, das Staatsschauspiel Dresden sowie die Bühnen der Stadt Köln an; das Schauspiel Leipzig wird die Mitgliedschaft im Herbst 2013 beantragen. Ein ganz besonderes Angebot: Abonnenten eines ETCMitgliedstheaters können kostenlos die Vorstellungen aller ausländischen ETC-Theater besuchen; somit haben Abonnenten des Schauspiel Leipzig ab Herbst die Möglichkeit, in Theatern u. a. in Zürich, Prato, Zagreb, Helsinki, Nizza, Oslo, Luxemburg oder beim Festival MESS Sarajevo gratis Theater zu schauen.

Theaterjugendclub Nicht nur schauspielerische, auch musikalische sowie tänzerische Fähigkeiten sind herzlich willkommen im neuen Jugendclub. In wöchentlichen Treffen geht es vorrangig um das Kennenlernen und Auseinandersetzen mit dem Theater — auf und natürlich hinter der Bühne; Proben- und Vorstellungsbesuche sind angestrebt, Bühnenerfahrung wird nicht vorausgesetzt. Das große Ziel ist eine gemeinsame Produktion, die im Juni 2014 auf der Hinterbühne des Schauspielhauses ihre Premiere haben wird. Ob es ein Stück oder eher eine Stückentwicklung wird, soll sich durch den Probenprozess erst zeigen — zuallererst stehen Spielfreude und Phantasie, Neugierde und Energie im Vordergrund, die Lust und der Spaß am Theater. Der Leiter des neuen Jugendclubs,Yves Hinrichs, kann auf reichhaltige Erfahrung bauen. Nach seinem Schauspielstudium an der HMT Leipzig gehörte er von 2002–2005 zum Ensemble am Badischen Staatstheater Karlsruhe und wechselte 2005 ans Neue Theater Halle. Dort entwickelte er gemeinsam mit dem Jugendclub die Projekte „An der Saale hell gestrandet“ und „Exit“. Von 2008–2013 war Yves Hinrichs an den Theatern Chemnitz engagiert und leitete den Jugendclub „KarateMilchTiger“, mit dem er sowohl eigene Projekte als auch Projekte nach Klassikern entwickelte, etwa 2011 „Don’t cry for me, baby“ (ein Projekt über Shakespeares „Romeo und Julia“) oder zuletzt „Küsse.Bisse.Penthesilea.“ nach Kleists „Penthesilea“. 2012 spielten die „KarateMilchTiger“ unter der Regie von Yves Hinrichs in Simon Stephens’ „Reiher“ zusammen mit Mitgliedern des Schauspielensembles. Die „KarateMilchTiger“ erhielten zahlreiche Einladungen zu Festivals — zum Sächsischen Landesschülertheatertreffen, zum Bundestheatertreffen der Theaterjugendclubs sowie zweimal zum Berliner Theatertreffen der Jugend. „Revolution Reloaded“ nach Schillers „Die Räuber“ war 2010 eine der fünf Produktionen, die zum bundesweiten Festival „Schüler spielen Sturm und Drang“ eingeladen waren, wo die Inszenierung auch für 3sat/Theaterkanal aufgezeichnet wurde. Künstlerische Leitung: Yves Hinrichs Kontakt und Infos: [email protected]

Premiere

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19. 21. 24. 25. 29.

6. 6. 6. 6. 6.

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Hinterbühne

Club ü31

Liebe Entdecker, liebe Träumer, liebe Realisten, liebe Abenteurer, liebe Jungbleiber oder Altwerder, liebe Leipzigerinnen und Leipziger! Wir wollen Euch, wir wollen Sie einladen auf eine theatralische Reise mit noch ungewissem Ausgang — aber den Hafen, den Bahnhof, das Gate des Beginnens kennen wir schon. In Ihrem Schauspiel Leipzig soll und wird es beginnen. Eingeladen sind neugierige, kreative Menschen ab einem Lebensalter von ca. 31 Jahren, ein Alterslimit nach oben gibt es nicht. Offenheit, die Bereitschaft, auf andere Menschen einzugehen, und ein wenig Mut sind die einzige Voraussetzung. Ein Theater-Spiel-Projekt von Euch, für uns, für alle Leipziger soll es werden. Eine Bühne, die Ihr und Sie erfinden werdet; Geschichten, die Ihr und Sie entwickeln werdet — und Du und Sie haben sich entschlossen, uns das zu erzählen, zu spielen, zu tanzen oder zu singen, gemeinsam mit Leipziger Bürgern auf einer Theaterbühne. Jeder Teilnehmer wird das Gefühl bekommen, ganz persönlich etwas zum Gelingen beitragen zu können, und wir, Schauspieler des Hauses, helfen Euch und Ihnen dabei. Wir laden Dich, wir laden Sie zur Gründung der „Theater Spiel Projekt Bühne — ü31 OPEN END“ am Sonntag, 20. 10. 13, 16 ºº in die Baustelle ein. Die weiteren Treffen finden in Absprache mit den Teilnehmern statt. Wir suchen Leipziger Bürger, die mit uns gemeinsam ein spielerisches Abenteuer wagen und mitwirkende, kreative Bestandteile des Schauspiel Leipzig werden wollen. Wir werden uns kennenlernen, miteinander regelmäßig wöchentlich proben und am Ende der Spielzeit auf der Hinterbühne des Schauspiel Leipzig unsere Arbeit zur Aufführung bringen.

Künstlerische Leitung: Tilo Krügel & Hartmut Neuber Kontakt und Infos: [email protected]

Kommt Ihr, kommen Sie zu uns, wenn Sie das schon immer machen wollten!

Premiere

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5.

7.

14

Hinterbühne

Theaterpädagogik Herzlich willkommen bei der Theaterpädagogik des Schauspiel Leipzig! Hier bieten wir Ihnen ein umfangreiches Programm zur Vor- und Nachbereitung Ihres Theaterbesuchs. Darüber hinaus kann man in unseren Angeboten für Jugendliche und Erwachsene selbst auf der Bühne stehen und in verschiedenen Projekten Theaterluft schnuppern. Ausführliche Informationen zu aktuellen theaterpädagogischen Angeboten und Veranstaltungen finden Sie in unserer theaterpädagogischen Broschüre sowie unter www.schauspiel-leipzig.de/theaterpaedagogik oder auf facebook. Für weitere Informationen und die Anmeldungen zu unseren Angeboten treten Sie mit uns in Kontakt! [email protected] Jennifer Gaden [email protected] Telefon: 0341 / 12 68 495 Swantje Nölke [email protected] Telefon: 0341 / 12 68 496

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Theaterpädagogische Angebote

Theater und Schule

Für alle

Für Lehrende

Workshops zu den Inszenierungen In vorbereitenden Workshops erwartet Sie eine theaterpraktische Einführung in den Stücktext und dessen szenische Umsetzung auf der Bühne. In szenischen Nachbereitungen haben Sie die Möglichkeit, spielerisch individuelle Interpretationen zum Stück zu erproben und sich darüber auszutauschen.

Spielplanvorstellung für Lehrende Am 4. 9. 13, 17 ºº laden wir Sie ins Schauspiel Leipzig ein, um Ihnen unsere schulrelevanten Premieren der Spielzeit vorzustellen und Sie über unser theaterpädagogisches Begleitprogramm zu informieren. Bitte melden Sie sich für dieses Angebot bei uns an.

Vorhang auf! — Theaterführung Auf einem Rundgang hinter der Bühne erfahren Sie mehr über die Geschichte des Hauses und die Vorgänge hinter den Kulissen.

Spielplan trifft Lehrplan — Curriculum-Leitfaden Unserem Curriculum-Leitfaden auf unserer Website können Sie Schnittmengen zwischen unserem Spielplan und dem aktuellen Lehrplan entnehmen.

Bühne frei! — Club ü31 Unser Club steht allen Erwachsenen offen, die Lust haben, selbst auf der Bühne zu stehen und gemeinsam eine Inszenierung zu entwickeln. Clubleitung: Tilo Krügel & Hartmut Neuber, Teilnahme und Kontakt: [email protected] (siehe auch Seite 69)

Für Jugendliche Theaterscouts — 14+ Theaterscouts informieren in ihrer Schule über Aktuelles aus dem Theater und beraten gern bei Fragen rund um den Theaterbesuch und das Programm des Schauspiels — dafür erhalten sie von uns Material, Freikarten und eine spezielle Schulung. Junge Kritiker — 14+ Unsere Jungen Kritiker werden von einem Profi im Verfassen von Theaterkritiken geschult, besuchen kostenlos ausgesuchte Vorstellungen und schreiben danach selbst eine Rezension. Theaterakademie in den Winterferien — 13+ Zum Thema »Wir.Jugend.Heute.Hier« arbeiten wir eine ganze Woche praktisch im Theater und präsentieren unsere Ergebnisse im Anschluss auf der Bühne. Jugendclub — 14+ Im Theaterjugendclub sind alle willkommen, die Lust am Spielen haben und sich dabei gern ausprobieren, improvisieren, lachen und weinen und der Phantasie freien Lauf lassen wollen — in wöchentlichen Treffen erarbeiten wir eine eigene Inszenierung und lernen das Theater von seiner ganz praktischen Seite kennen (siehe auch Seite 68). Clubleitung: Yves Hinrichs, Teilnahme & Kontakt: [email protected]

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Achtung … und bitte! — Lehrerprobenbesuch Hier haben Sie noch vor der Premiere die Möglichkeit, einen ersten Eindruck von unseren Inszenierungen und unserem theaterpädagogischen Begleitangebot zu bekommen. Dauer: 1 Stunde + Probenbesuch — Bitte melden Sie sich zu diesen Veranstaltungen bei uns an. Die Termine werden u. a. im Newsletter für Lehrende angegeben. Materialmappen Zu unseren schulrelevanten Inszenierungen stellen wir Ihnen Begleitmaterial zur Vor- und Nachbereitung des Theaterbesuchs im Unterricht zusammen. Unsere Materialmappen stehen für Sie auf der Website zum Download bereit. Den Zugang erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail. Lehrerfortbildungen Wir bieten zertifizierte Lehrerfortbildungen im Bereich Theater und Schule an. Die Themen und Termine entnehmen Sie bitte unserer Website und unserer theaterpädagogischen Broschüre. Lehrerstammtisch In regelmäßigen Abständen laden wir alle theaterinteressierten Lehrer zu uns in die »Baustelle« ein, um sich mit uns über Theater auszutauschen oder einfach nur nett mit wechselnden Gästen aus unserem Haus zu plaudern. Die Termine entnehmen Sie bitte dem Newsletter für Lehrende und unserer Homepage. Theatermail — Newsletter für Lehrende Die monatliche Theatermail informiert Sie über aktuelle Inszenierungen, Schulvorstellungen, theaterpädagogische Begleitangebote sowie Schülerprojekte und berichtet darüber hinaus aus der Welt hinter den Kulissen.

Für Schulklassen Einführungen und Nachgespräche In einer Kurzeinführung speziell in Schulen vermitteln wir Informationen zu Autor, Stück und Inszenierungsidee. Unsere Nachgespräche bieten Platz für Fragen rund um die Inszenierung und eure Meinungen zu dem Theaterabend. — Dauer: ca. 30 min / Ort: Theater, Schule / Termine: nach Vereinbarung. Beide Angebote sind nur in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch buchbar. Workshops zu den Inszenierungen Szenische Einführungen machen Lust auf Theater, fördern die kreative Auseinandersetzung mit dem Stück und schlagen eine Brücke zur eigenen Lebenswelt. Spielerische Nachbereitungen tragen zum Verstehen der Inszenierung bei und geben Raum für individuelle Interpretationen und Sichtweisen. Dauer: 2–3 Unterrichtsstunden / Ort: Theater, Schule / Termine: nach Vereinbarung. Nur in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch buchbar. Achtung … und bitte! — Probenbesuch Nutzen Sie mit Ihrer Klasse die Gelegenheit, nach einer kurzen Stückeinführung den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen! — Dauer: 30 min Einführung + Probe / Ort: Theater / Termine: nach Vereinbarung. Nur nach Möglichkeit und in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch buchbar. Premieren- und Projektklassen Gemeinsam den Entwicklungsprozess einer Inszenierung verfolgen, vom Probenstart bis zur Premiere — unsere Premierenklassen haben die Chance, ganz nah dran zu sein! Zu ausgewählten Inszenierungen bieten wir Projektklassen die Möglichkeit, ein eigenes künstlerisches Projekt umzusetzen und die Ergebnisse zur Premiere bei uns im Theater zu präsentieren. Ort: Theater, Schule / Termine: nach Vereinbarung. Vorhang auf! — Theaterführung Was alles hinter der Theaterbühne passiert und spannende Informationen zur Geschichte unseres Hauses erfährt man bei einer Führung hinter die Kulissen. — Dauer: ca. 1 Stunde / Termine: nach Vereinbarung. Nur in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch buchbar. Projekttag Unsere verschiedenen Angebote lassen sich in einem individuell zusammengestellten Paket auch als Projekttag buchen. Dauer: ab 3 Stunden / Ort: Theater / Termine: nach Vereinbarung. Nur in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch buchbar.

Preise für Schüler und Studenten Schauspielhaus Große Bühne, Hinterbühne und Diskothek, Residenz & Schauspiel Leipzig im Zoo (ausgenommen Sonderveranstaltungen): 7,– Märchen: 7,– / für Kinder bis 14 Jahre: 6,– Baustelle: 5,– darin eingeschlossen ist ein Gutschein im Wert von 3,– auf eine Theaterkarte des Schauspiel Leipzig (3 Jahre gültig) Jugendclub + Club ü31: 5,– Schüler- /Studentengruppen: 6,– pro Person, ab 10 Personen / eine Freikarte für den begleitenden Lehrer

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Vermittlung Einführungen

Volkshochschulkurs

Zu vielen Vorstellungen auf der Großen Bühne und der Hinterbühne (Premieren ausgenommen) bieten wir regelmäßig eine Einführung an — eine halbe Stunde vor Aufführungsbeginn, im oberen Rangfoyer. In ca. 10 Minuten können Sie dabei Hintergründe und Informationen zu Stücken, Autoren und Inszenierungsansätzen erfahren. Wird zu einer Vorstellung eine Einführung angeboten, ist sie im Spielplanleporello und im Internet markiert; die Einführungen werden gehalten von der Dramaturgie sowie weiteren Mitgliedern der Schauspielleitung.

Nachgespräche Regelmäßig bieten wir im Anschluss an die Aufführungen aller Spielstätten Nachgespräche an, bei denen Sie mit den Spielern und der Dramaturgie ins Gespräch kommen können über die Inszenierungen. Die Termine finden Sie jeweils im Spielplanleporello und im Internet veröffentlicht.

Öffentliche Proben Zu ausgewählten Inszenierungen wird es öffentliche Proben geben, in denen wir Ihnen für ca. eine Stunde auf der Bühne die Probenarbeit am jeweiligen Stück vorstellen. Das Regieteam erläutert seinen Inszenierungsansatz, und es gibt einen Einblick in ausgewählte Szenen und Probenprozesse. Der Eintritt ist frei. Die ersten öffentlichen Proben finden statt zur Inszenierung „Antigone“ am Dienstag, dem 15. 10. 13, 19 ºº sowie zu „Ivanov“ am Donnerstag, dem 14. 11. 13, 19 ºº. Zu weiteren Veranstaltungen achten Sie bitte auf die Veröffentlichungen in Leporello und Internet.

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Mit Beginn der Spielzeit 2013/14 starten das Schauspiel Leipzig und die Volkshochschule Leipzig einen Kurs, der unter der Leitung der Dramaturgie einen tieferen Einblick in die Theaterarbeit am Schauspielhaus sowie die programmatische Breite des Spielplans gibt. Zu Beginn steht ein Treffen, in dem die neue Leitung sich und den Spielplan vorstellt; die folgenden 5 Termine stellen ausgewählte Inszenierungen auf den verschiedenen Spielstätten vor — einer Einführung in Stück und Konzept schließt sich ein Probenbesuch an. Montag, 2. 9. 13, 18 ºº – 20 ºº: Intendant Enrico Lübbe und die Dramaturgie stellen sich und die kommende Spielzeit vor Donnerstag, 12. 9. 13, 18 ºº – 20 ºº: Stückvorstellung & Probenbesuch: Des Meeres und der Liebe Wellen (Hinterbühne) Donnerstag, 19. 9. 13, 18 ºº – 20 ºº: Stückvorstellung & Probenbesuch: Emilia Galotti (Große Bühne) Montag, 18. 11. 13, 18 ºº – 20 ºº: Stückvorstellung & Probenbesuch: Ivanov (Große Bühne) 5. Termin (Dezember) wird noch bekanntgegeben: Proben-Besuch im Rahmen des „artists in residence“Programms in der Residenz (in der Baumwollspinnerei) 6. Termin (Februar) wird noch bekanntgegeben: Probenbesuch „am beispiel der butter“ (Diskothek) Treffpunkt Kurs 1, 2, 3, 4 & 6: Schauspielhaus, Garderobenfoyer / Treffpunkt Kurs 5: direkt in der Spinnerei Teilnahmegebühr: 39,– /Anmeldung bei der VHS erforderlich. Weitere Infos zur Anmeldung erhalten Sie bei der VHS Leipzig unter 0341 / 123 60 00 oder im Internet unter www.vhs-leipzig.de.

Freundeskreis Der Freundeskreis Schauspiel Leipzig e.V. fördert seit über zehn Jahren — öffentlich und im Stillen, ideell und materiell — das Schauspiel Leipzig. Vielfältige Aktivitäten und Veranstaltungen, von Lesungen und Gesprächsabenden bis hin zur Vergabe des Leipziger Theaterpreises, tragen dazu bei, dem Theater Rückhalt bei Leipziger Bürgern wie auch in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Zeiten, in denen kulturelle Bildung und nichtökonomische Faktoren schnell als nebensächlich apostrophiert werden, brauchen ideell tätige Freunde und Unterstützer der Kultur! Informieren Sie sich, z.B. bei Premieren am Stand des Freundeskreises im Foyer oder beim Gespräch im Anschluss und unter www.freundeskreis-schauspiel-leipzig.de. Kontakt: [email protected]. Sie sind herzlich willkommen!

Mitarbeiter

Theaterleitung Enrico Lübbe (Intendant & 1. Betriebsleiter) N.N. (Verwaltungsdirektor & 2. Betriebsleiter) Torsten Buß (Chefdramaturg & Stellvertreter des Intendanten) Birgit Egger (Künstlerische Betriebsdirektorin) Thomas Kirsten (Technischer Direktor) Hugo Gretler (Ausstattungsleiter) Matthias Schiffner (Leiter Öffentlichkeitsarbeit & Pressesprecher) Intendanz Enrico Lübbe (Intendant) Ilka Gapp (Mitarbeiterin Intendanz)

Dramaturgie Torsten Buß (Chefdramaturg) Alexander Elsner (Dramaturg) Esther Holland-Merten (Dramaturgin) Matthias Huber (Dramaturg) Tobias Schurig (Musikkurator) Ilke Dietrich (Mitarbeiterin Dramaturgie) Christin Ihle (Dramaturgie-Assistentin)

Theaterpädagogik Jennifer Gaden (Theaterpädagogin) Swantje Nölke (Theaterpädagogin)

Künstlerisches Betriebsbüro Birgit Egger (Künstlerische Betriebsdirektorin) Stephanie Buchnat (Mitarbeiterin) Muriel Zibulla (Mitarbeiterin)

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Matthias Schiffner (Leiter & Pressesprecher) Rosi Steinbrück (Referentin) Olaf Schönherr ( Assistent) Christiane Schletter (Leiterin Satzbüro) Rolf Arnold (Fotograf) Angelika Georgi (Sekretärin) Anke Neumann (Gebrauchswerberin) Felicitas Olk (Gebrauchswerberin)

Besucherservice & Abenddienst Heidrun Nodurft (Leiterin Besucherservice) Elke Ahlemann (stellv. Leiterin Besucherservice) Christina Brückner Anett Petersen Theres Karzikowski Dagmar Klemm ( Ansprechpartnerin für Schulen) Werner Stiefel (Leiter Abenddienst)

Unser kulturelles Engagement macht uns zu einem wichtigen Partner der Leipziger Kulturszene. Aber nicht nur hier, auch bei unseren Finanzdienstleistungen ist Partnerschaft das Fundament unseres Erfolges. Ganz gleich, ob Sie eine Anlageberatung, eine Finanzierung oder eine Vermögensverwaltung wünschen: Die Sparkasse Leipzig steht Ihnen jederzeit mit einem umfassenden und individuell zugeschnittenen Finanzkonzept zur Verfügung. :HLWHUH,QIRUPDWLRQHQ¿QGHQ6LHXQWHUZZZVSDUNDVVHOHLS]LJGH

Szene aus der Dreigroschenoper (Foto: © Dieter Wuschanski)

Jedes Projekt braucht einen Partner, der es begleitet.

Regie

Musik

Claudia Bauer Stephan Beer Mirja Biel Dieter Boyer Nuran David Calis Cilli Drexel Martina Eitner-Acheampong Sebastian Hartmann Uli Jäckle Matthias Kaschig Schirin Khodadadian Mateja Koležnik Eva Lange Enrico Lübbe Christoph Mehler Philipp Preuss Georg Schmiedleitner Michael Talke Philip Tiedemann Barbara Wolf Joerg Zboralski Sarantos Zervoulakos

Peer Baierlein Jan S. Beyer Vivan Bhatti Matthias Flake Bernhard Fleischmann Kornelius Heidebrecht Roman Keller Mitja Vrhovnik Smrekar Oliver Urbanski Tobias Vethake Johannes Winde Jörg Wockenfuß Bert Wrede

Choreographie Matija Ferlin Sibylle Uttikal

Bühne, Kostüme & Video Henrik Ahr Ramallah Aubrecht Andreas Auerbach Nehle Balkhausen Michaela Barth Norbert Bellen Adriana Braga Peretzki Janina Brinkmann Klaus Bruns Amelie von Bülow Hugo Gretler Sebastian Hartmann Jürgen Höth Alan Hranitelj Konny Keller Anna-Lisa Kentner Timo von Kriegstein Enrico Lübbe Malena Modeer Dorothee Neuling Kai Schadeberg Lane Schäfer Irina Schicketanz Jan Steigert Katharina Tasch Harald B. Thor Raimund Orfeo Voigt Ralph Zeger Nicole Zielke

Schauspieler Bernd-Michael Baier Wenzel Banneyer Pina Bergemann Julia Berke Ulrich Brandhoff Anne Cathrin Buhtz Henriette Cejpek Jonas Fürstenau Ellen Hellwig Andreas Herrmann Yves Hinrichs Matthias Hummitzsch Daniela Keckeis Anna Keil Andreas Keller Tilo Krügel Dirk Lange Markus Lerch Lisa Mies Hartmut Neuber Michael Pempelforth Denis Petkovicˇ Felix Axel Preißler Mathis Reinhardt Annett Sawallisch Runa Pernoda Schaefer Bettina Schmidt Sebastian Tessenow Barbara Trommer André Willmund

Gäste Dorothea Arnold Jonas Hien Karl-Sebastian Liebich

05. Nov. – 10. Nov. 2013

»Schwarze Milch« Theater und Tanz aus dem alten und neuen Europa Unter der Schirmherrschaft von Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig 12 Gastspiele aus 10 Ländern in 20 Vorstellungen und 8 Spielstätten Tanz- und Sprechtheater, Performances, musikalische Bühnenformen und ein Stück für Kinder

Die euro-scene Leipzig im Schauspiel Leipzig: SCHAUSPIELHAUS: »Le sacre du printemps« (»Das Frühlingsopfer«)

RESIDENZ (in der Baumwollspinnerei): Constanza Macras | Dorky Park , Berlin

Drei Tanzstücke nach Igor Strawinsky von David Wampach, Montpellier, Tero Saarinen, Helsinki, und Georges Momboye, Paris (Festivaleröffnung) _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 05. Nov.

»Nature of crisis / Digital« Performance innerhalb des Artists in Residence-Programms Schauspiel Leipzig in Koproduktion mit euro-scene Leipzig (Uraufführung) _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 06./07. Nov.

Schauspiel Leipzig / Enrico Lübbe

»Rechnitz (Der Würgeengel)« Theaterstück von Elfriede Jelinek (Premiere) _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 07./08. Nov. Neues Theater Riga / Alvis Hermanis

GARDEROBENHALLE:

Zum 11. Mal: Wettbewerb »Das beste deutsche Tanzsolo«

Konzeption: Alain Platel, Gent

08. – 10. Nov.

_____________________

»Milnais piens« (»Schwarze Milch«) Theaterstück _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 09. Nov. Israel Galván, Sevilla

»La curva« (»Die Kurve«) Tanzstück (Festivalabschluss) _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 10. Nov.

Weitere Gastspiele in Theater der Jungen Welt, Schaubühne Lindenfels, LOFFT und Theater fact sowie Filme, Gespräche und Workshop Stand: 06.05.2013

Neues Theater Riga / Regie: Alvis Hermanis »Milnais piens« (»Schwarze Milch«)

Mit freundlicher Unterstützung:

Kontakt _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ euro-scene Leipzig // Ann-Elisabeth Wolff, Festivaldirektorin // Tel. 0341-980 02 84 // [email protected] // www.euro-scene.de Karten _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Karten ab 28.09. an allen Vorverkaufskassen, im Schauspielhaus und unter www.euro-scene.de/tickets

Mitglieder des Schauspiel-Studios Leipzig Schauspielinstitut „Hans Otto“ der HMT Leipzig Jonas Fürstenau (Studioleitung) Matthias Huber (Studioleitung) Klara Deutschmann Harald Horvath Katrin Kaspar Heiner Kock Sina Martens Maximilian Pekrul Flora Pulina Jonas Steglich Dominik Paul Weber Timo Weisschnur

Künstlerischer & technischer Betrieb

Regieassistenz Bernhard Henning Nina Schwerdtfeger Leo Skverer

Ausstattungsassistenz Ingo Böhling Marianne Heide Dorothea Kommallein Marialena Lapata Agathe McQueen

Inspizienz Thomas Urbaneck (Chefinspizient) Jens Glanze Steffen Hager Ulrich Hänsch Ute Neas

Bühnen- & Veranstaltungstechnik Antje Gruber (Meisterin für Veranstaltungstechnik) Andreas Presch (Meister für Veranstaltungstechnik) Lars Weber (Meister für Veranstaltungstechnik) Henning Schneider (Meister für Veranstaltungstechnik) Danny Dietze (Vorarbeiter Obermaschinerie) Thorsten Kandziora (Vorarbeiter Obermaschinerie) Sven Krötzsch (Vorarbeiter Obermaschinerie) Eckhard Fellbrich (Vorarbeiter) Olaf Hedler (Vorarbeiter) Roland Keup (Vorarbeiter) Steffen Lemmer (Vorarbeiter) Mike Bäder Roland Barth Thomas Bäßler Wolfram Berndt Sebastian Elster Mattheo Fehse René Haufe André Hessel Jens Hoffmann Siegfried Joksch Thomas Kalz Jens Keßner Uwe Kiesl Thomas Klapproth Tobias Krause Jeff Leuschel Konstantin Müller Tilo Münster André Nerlich Frank-Uwe Pietsch Dirk Rademacher Julian von Reeken Torsten Rothe Mike Schneider Dietmar Smolinski Thilo Stolle Ingo Tausch Gunnar Thiel Thomas Voigt Michael Wanzek Daniel Wingenfeld

Beleuchtung Soufflage Gesine Creutzburg Maren Messerschmidt Christiane Wittig

Technische Leitung Thomas Kirsten (Technischer Direktor) Bianca Hessel (Assistentin des Technischen Direktors) Olaf Lehmann (Technischer Leiter) Rolf Spahn (Leiter der Abteilungen Beleuchtung, Ton & Video) N.N. (Technische Leitung Spielstätte „Diskothek“)

Veit-Rüdiger Griess (Beleuchtungsmeister) Ralf Riechert (Beleuchtungsmeister) Carsten Rüger (Beleuchtungsmeister) Jörn Langkabel (Oberbeleuchter) Daniel Starke (Oberbeleuchter) Manfred Schaufuß (Oberbeleuchter) Klaus Abert André Dirla Jens Erdmann Rüdiger Heyne Doerk Joost Beate Münster Steffen Rothe Sven Scheffler Sabine Theurich

WAHRE HELDEN: SEIN ODER NICHT SEIN. www.ur-krostitzer.de

Ton- & Videotechnik

Requisite

Matthias Schulze (Tonmeister) Anko Ahlert Daniel Graumüller Jörg Hoffmann Alexander Nemitz Kai Schadeberg Udo Schulze Heribert Weitz Gabriel Arnold (Assistent Ton/Video)

Sven-Sebastian Hubel (Chefrequisiteur) Fredi Kleber Jörg Schirmer André Sproete Thomas Weinhold

Ankleidung Evelyn Ansorge (Leiterin der Abteilung Ankleidung) Barbara Gundlach Simone Heinzel Ulrike Jaßlauk Elfriede Küber Ursula Loewenau Steffen Schädel-Mechsner Angelika Spottke

Verwaltung N.N. (Verwaltungsdirektor) Helga Westerkamp (Hauptbuchhalterin) Grit Meier (stellv. Hauptbuchhalterin) Karola Tille (Leiterin Personalwesen) Miriam Mitlacher (Controlling) Bettina Hühnlein (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Dagmar Koch (Sachbearbeiterin Buchhaltung) Karina Nolte (Sachbearbeiterin Verwaltung) Sylvia Wenzel (Sachbearbeiterin Personalwesen, Statistik, Verlags- & Vertragswesen)

Gebäudemanagement Maske Kerstin Wirrmann (Chefmaskenbildnerin) Kathrin Heine Donka Holecˇek Cordula Kreuter Ute Markow Thora Pilling Katrin Sahre Katja Wendel-Naumann Barbara Zepnick

Mirko Holze (Leiter bauliche Anlagen / Hausverwaltung) Dieter Uhlich (Leiter haustechnische Anlagen) Remo Uta (Hausmeister) Karsten Naumann (Betriebshandwerker) Lutz Ramson (Leiter Abt. Klimatechnik) André Lautner (Klimatechniker) Carola Thamm (Klimatechnikerin) Bernhard Jahnke (Kraftfahrer) Roland Kreiß (Kraftfahrer) Holger Kranich (Systemadministrator IT-Bereich / Betriebselektrik)

Große Bühne

Preise

Platzgruppe

Normalpreis

ermäßigte Karten*

Schüler & Studenten*

Premieren

I II III IV

26,– 22,– 18,– 12,–

18,– 15,– 12,– 12,–

7,– 7,– 7,– 7,–

Regulär

I II III IV

24,– 20,– 16,– 10,–

17,– 14,– 11,– 10,–

7,– 7,– 7,– 7,–

Märchen

I II III IV

20,– 16,– 12,– 8,–

14,– 11,– 9,– 8,–

7,– 7,– 7,– 7,–

Dreigroschenoper

I II III IV

40,– 32,– 25,– 17,–

28,– 22,– 17,– 17,–

12,– 12,– 10,– 10,–

Kinder bis 14 Jahre

6,– 6,– 6,– 6,–

Einen Saalplan finden Sie auf Seite 86.

Hinweis

* Ermäßigungen

Sie haben die Möglichkeit, mit unseren Theaterkarten alle Verkehrsmittel des MDV in der Zone 110 und den angrenzenden Zonen 151, 156, 162, 164 und 168 drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung zu nutzen.

Kartentelefon 0341 / 12 68 168

82

Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis 14 Jahre, Auszubildende, Schüler und Studenten, Schwerbehinderte und Bundesfreiwilligendienstleistende. Rollstuhlfahrer zahlen einheitlich 5,– im Repertoire des Schauspiel Leipzig („Die Dreigroschenoper“ mit Zuzahlung). ALG-II-Empfänger erhalten an der Abendkasse Karten zum Preis von 3,–. Inhaber eines gültigen Leipzig-Passes erhalten 50 % Ermäßigung (Mindesteintrittspreis von 5,–). Schüler und Studenten zahlen im Repertoire des Schauspiel Leipzig und in Gruppen ab 10 Personen 6,– pro Person. Ermäßigungen werden nach Verfügbarkeit sowie Vorlage des entsprechenden Ausweises gewährt. Pro Veranstaltung kann nur jeweils eine Ermäßigung in Anspruch genommen werden. Bei Konzerten, Gastspielen, Sonderveranstaltungen und Veranstaltungen mit stark eingeschränkter Platzkapazität sowie bei Veranstaltungen mit einem regulären Eintrittspreis von weniger als 9,– ist der Entfall von Ermäßigungen möglich. Nicht ermäßigt werden Kartenpreise der Platzgruppe IV auf der Großen Bühne.

Hinterbühne

Premieren Regulär

Normalpreis

ermäßigte Karten*

Schüler & Studenten*

19,– 16,–

13,– 11,–

7,– 7,–

Platzwahl frei

Diskothek Normalpreis

ermäßigte Karten*

Baustelle Schüler & Studenten*

jeweils 5,–

Premieren Regulär

Premieren Regulär

14,– 12,–

11,– 9,–

7,– 7,–

darin eingeschlossen ist ein Gutschein im Wert von 3,– auf eine Theaterkarte des Schauspiel Leipzig (3 Jahre gültig)

Platzwahl frei

Platzwahl frei

Residenz

Jugendclub / Club ü31

Normalpreis

ermäßigte Karten*

Schüler & Studenten*

19,– 16,–

13,– 11,–

7,– 7,–

Normalpreis

ermäßigte Karten*

Schüler & Studenten*

9,–

5,–

5,–

Platzwahl frei Platzwahl frei

Das Dschungelbuch im Zoo Leipzig Normalpreis

ermäßigte Karten*

Schüler & Studenten*

Kinder bis 14 Jahre

19,–

13,–

7,–

6,–

Platzwahl frei

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Abonnements

neu!

Premieren-Abo 3

Mit drei ausgewählten Premieren begleiten Sie uns über die ganze erste Spielzeit (Platzgruppe I, plus je ein Programmheft und ein Gutschein für ein Getränk). Preis: 66,– Emilia Galotti Ivanov Hedda Gabler

neu!

ermäßigt 45,– Große Bühne Große Bühne Große Bühne

Sa, 5. 10. 13 Sa, 23. 11. 13 Do, 17. 4. 14

Premieren-Abo 5

Verfolgen Sie intensiv die großen Premieren unserer ersten Spielzeit, einschließlich der Premieren beider großer Eröffnungsstücke (Platzgruppe II, plus je ein Programmheft und ein Gutschein für ein Getränk). Preis: 94,– Othello Emilia Galotti Lulu Kabale und Liebe Hedda Gabler

neu!

ermäßigt 64,– Große Bühne Große Bühne Große Bühne Große Bühne Große Bühne

Do, 3. 10. 13 Sa, 5. 10. 13 Fr, 11. 10. 13 Sa, 15. 2. 14 Do, 17. 4. 14

Freitags-Abo

Das besondere Abonnement. Starke Stoffe, besondere Zugriffe. (Platzgruppe II, plus je ein Programmheft) Preis: 54,– Othello Lulu Des Meeres und der Liebe Wellen Der Reigen oder Vivre sa vie

neu!

ermäßigt 37,50 Große Bühne Große Bühne Hinterbühne Hinterbühne

Fr, 25. 10. 13 Fr, 22. 11. 13 Fr, 24. 1. 14 Fr, 14. 2. 14

Samstags-Abo

Große Klassiker auf der Großen Bühne. (Platzgruppe II, plus je ein Programmheft) Preis: 69,– Emilia Galotti Ivanov Die Dreigroschenoper Hedda Gabler

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ermäßigt 46,– Große Bühne Große Bühne Große Bühne Große Bühne

Sa, 16. 11. 13 Sa, 25. 1. 14 Sa, 29. 3. 14 Sa, 17. 5. 14

neu!

Hinterbühnen-Abo

Das Wahlabo für besondere Dramatik auf der Hinterbühne. Drei Vorstellungen Ihrer Wahl, ausgenommen Premieren. (plus je ein Programmheft) Preis: 42,–

ermäßigt 30,–

Schauspiel- Card 50 50 % Ermäßigung auf frei wählbare Veranstaltungen auf der Großen Bühne, ausgenommen Gastspiele, Konzerte und Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Auf allen anderen Bühnen (ausgenommen Baustelle) erhalten Sie 25 % Ermäßigung. Für eine Person, 12 Monate gültig, nicht übertragbar Preis: 50,–

( Platzgruppen I – III )

Die Wahl-Abos Wahl-Abo 4 Wahl-Abo 7 Wahl-Abo 10

vier Vorstellungen zum Preis von drei sieben Vorstellungen zum Preis von fünf zehn Vorstellungen zum Preis von sieben

Sie wählen aus dem Repertoire des Schauspiel Leipzig. Freie Stückwahl („Die Dreigroschenoper“mit Zuzahlung). Freie Platzwahl. Freie Terminwahl. Gültig für eine Spielzeit. Ausgenommen Premieren, Veranstaltungen mit Sonderpreisen und Gastspiele

I II III

Wahl-Abo 4

Wahl-Abo 7

Wahl-Abo 10

72,– 60,– 48,–

119,– 98,– 77,–

160,– 130,– 100,–

Vergünstigungen für Abonnenten Über die Vorteile der besonderen Angebote hinaus erhalten Abonnenten beim Kauf weiterer Karten eine Ermäßigung von 10 % auf den angegebenen Preis, auch auf die Gastspiele des Thalia Theater Hamburg, des Berliner Ensemble und des Residenz Theater München, ausgenommen weitere Gastspiele und Veranstaltungen mit Sonderpreisen.

Kontakt Wenn Sie Interesse an einem unserer Abonnements haben, wenden Sie sich bitte an unseren Besucherservice:

Kombi -Abo mit der Oper

0341 / 12 68 168 [email protected]

Wahl-Abo 2 x Oper und/oder Leipziger Ballett, 2 x Musikalische Komödie und 2 x Schauspiel Leipzig

I II III IV

Kombi-Abo

Anteil für 2 x Schauspiel

158,– 144,– 134,– 110,–

36,– 30,– 24,– 14,–

Das Abo gilt nicht bei Premieren sowie Gastspielen und Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Sie können frei wählen, bei welchen Stücken des Repertoires Sie Ihre Gutscheine einlösen möchten — aber ganz besonders empfehlen möchten wir Ihnen folgende Produktionen: Emilia Galotti, Ivanov, Die Dreigroschenoper (mit Zuzahlung), Hedda Gabler

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Bühne

Parkett 1

F 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

2

23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

3

24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

4

25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

5

26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

6

27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2

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Rang 1

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Platzgruppe I Platzgruppe II Platzgruppe III Platzgruppe IV

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Besucherservice

Kartenreservierung

Unser Besucherservice berät Sie gerne bei allen Fragen rund um Ihren Vorstellungsbesuch. Sie erreichen ihn telefonisch unter 0341 / 12 68 168 und per E-Mail an [email protected]

Telefon Fax E-Mail Post

Spielstätten & Kassenöffnungszeiten

Kontoverbindung

Große Bühne und Hinterbühne Schauspielhaus, Bosestraße 1 Montag bis Freitag 10 ºº – 19 ºº Samstag 10 ºº – 14 ºº Der Kartenverkauf an der Abendkasse beginnt 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen; bei späterer Abholung keine Platzgarantie. Diskothek und Baustelle Schauspielhaus, Eingang Bosestraße / Ecke Dittrichring Kassenöffnungszeit: 1/2 Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen. Residenz (in der Baumwollspinnerei), Halle 18, Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig Kassenöffnungszeit: 1/2 Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Reservierte Karten bitte 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.

0341 / 12 68 168 0341 / 12 68 169, [email protected] Schauspiel Leipzig, Bosestr. 1, 04109 Leipzig

Überweisungen unter Angabe des Verwendungszwecks (Name und Daten der Veranstaltung) Schauspiel Leipzig Bankleitzahl 860 800 00 Kontonummer 0110 417 200 Kredit-Institut Commerzbank Leipzig

Reservierungsfristen Reservierte Karten sind bis zu dem bei der Reservierung mitgeteilten Termin an der Theaterkasse abzuholen. Nach Ablauf dieser Frist erlischt die Reservierung.

Restkarten Für Vorstellungen, die nicht mehr online buchbar sind, erhalten Sie unter Tel. 0341 / 12 68 168 Informationen über eventuelle Restkarten.

Vorverkaufsstellen

Vorverkaufsbeginn Der Vorverkauf beginnt am 1. Juli 2013 und mit der Veröffentlichung der Vorstellungstermine in den Monatsplänen bzw. auf der Website des Theaters (www.schauspiel-leipzig.de). Der vollständige Monatsplan wird zum 5. des Vormonats veröffentlicht.

Kartenverkauf Online-Kartenkauf und telefonischer Kartenkauf sind für Inhaber von Kreditkarten (Visa, Euro-/Mastercard) möglich; Online-Kartenkauf auch für Inhaber einer EC-Karte. Diese Karten werden Ihnen je nach Kaufdatum per Post zugeschickt oder liegen an der Abendkasse zur Abholung bereit. Die Karten bitte bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abholen.

CULTON Ticket, Peterssteinweg 9 Leipziger Wochenkurier, Brühl Arkade, Brühl 33 Konzert- & Theaterkasse im Hugendubel, Petersstraße 12–14 LVZ Media Store, Höfe am Brühl, Brühl 1 LVZ Ticketservice, Peterssteinweg 19 MDR-Ticket-Galerie, Hainstraße 1 Musikalienhandlung M. OELSNER, Schillerstraße 5 Reisebüro im Globus GmbH Wachau, Nordstraße 1 Tourist-Information Wurzen, Domgasse 2 Tourist-Information Delitzsch, Schloßstraße 31

Allgemeine Geschäftsbedingungen Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Diese können Sie an der Theaterkasse und unter www.schauspiel-leipzig.de einsehen.

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Kontakte

www

Postanschrift Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig

Unsere Website www.schauspiel-leipzig.de informiert Sie tagesaktuell über die Veranstaltungen, Neuigkeiten und Angebote des Schauspiel Leipzig.

Besucherservice & Karten T: 0341 / 12 68 168 F: 0341 / 12 68 169 [email protected]

Facebook

Telefonzentrale T: 0341 / 12 68 0

Das Schauspiel Leipzig und die Theaterpädagogik am Schauspiel Leipzig finden Sie auf facebook.com.

Intendanz T: 0341 / 12 68 181 F: 0341 / 12 68 189 [email protected]

Newsletter

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit T: 0341 / 12 68 150 F: 0341 / 12 68 159 [email protected] [email protected]

Unsere Newsletter versorgen Sie regelmäßig mit Informationen zu aktuellen Veranstaltungen und Angeboten des Schauspiel Leipzig. Sie bestellen unseren Newsletter, indem Sie sich auf der Website www.schauspiel-leipzig.de/newsletter in das vorbereitete Textfeld eintragen und auf „abonnieren“ klicken!

Künstlerische Betriebsdirektion T: 0341 / 12 68 181 F: 0341 / 12 68 189 [email protected]

App

Theaterpädagogik T: 0341 / 12 68 495 T: 0341 / 12 68 496 theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig

Mit der App des Schauspiel Leipzig haben Sie die Möglichkeit, sich einfach den aktuellen Spielplan auf Ihr Smartphone zu holen und bequem über die Tickethotline Karten zu sichern. Darüber hinaus bietet die App eine Vielzahl mobiler Funktionen.

Dramaturgie T: 0341 / 12 68 171 F: 0341 / 12 68 179 [email protected] Technische Leitung T: 0341 / 12 68 290 F: 0341 / 12 68 20291 [email protected] Verwaltung T: 0341 / 12 68 481 F: 0341 / 12 68 489 [email protected]

Impressum Schauspiel Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig Intendant: Enrico Lübbe Redaktion: Dramaturgie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Gestaltung: HawaiiF3 & David Voss Fotos: Rolf Arnold Bildbearbeitung: Joscha Bruckert Produktion: Druckerei Wagner Redaktionsschluss Änderungen vorbehalten

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