Spielzeitheft 2016.2017

January 29, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
Share Embed Donate


Short Description

Download Spielzeitheft 2016.2017...

Description

Liebes Publikum, die Welt ist in Bewegung und die große Herausforderung des 21. Jahrhunderts stellt sich nicht nur durch die Frage, wie Menschen unterschiedlicher Kultur- und Religionskreise mit- und nebeneinander leben können. Sie lautet: Wie bewahren wir in extremen Situationen unsere Menschlichkeit? Diesen Fragen muss sich Europa stellen, vor allem aber muss es sich zu seinen inneren Werten bekennen. Europa tut sich schwer damit. Im Auge des Sturms – und nicht nur im sprichwörtlichen Sinne – erlebt dies der Komponist und Regisseur Christian von Borries seit ein paar Monaten auf einem Flüchtlingsrettungsschiff im Mittelmeer: „Wir haben vor ein paar Tagen in Trapani, Sizilien, zur zweiten Rettungsmission abgelegt. Im Städtchen gab es mehrfach eine Blas­ kapelle zu hören, die im langsamen Gleichschritt traurige Weisen spielend, gleichsam das Ende Europas beschwor.“ Er wird für das Staatsschauspiel Dresden „Wut“, den neuen Text von Elfriede Jelinek, mit Orchester und Schauspielensemble in der Dresdner Frauenkirche inszenieren. Die Flüchtlingskrise gäbe zudem Hoffnung, schreibt der Journalist ­Georg Diez in diesem Heft. Denn sie sei die Chance für Europa, wieder zu sich zu finden. Das gilt auch und gerade für die Stadt Dresden, die sich um die Kulturhauptstadt Europas 2025 bewerben will, indem man miteinander redet, einander hilft und sich gegenseitig respektiert – ungeachtet der Nationalität, des Glaubens oder der Hautfarbe. Das Theater eben ist ein solcher lebendiger und weltoffener Ort, an dem diese Begegnungen möglich sind. So haben wir Künstler aus Island, Kroatien, Israel, Österreich, Russland, Slowenien, der Schweiz und der Türkei eingeladen, Themen auf die Bühne zu bringen, die sich auf sehr unterschiedliche und kontroverse Weise mit der Vergangenheit und Zukunft Europas auseinander­setzen. Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein und das nicht nur im Schauspielhaus und im Kleinen Haus – das Theater geht auch in die Stadt. Wir spielen für Sie im Schlosstheater, in der Trinitatiskirchruine, im Palais im Großen Garten, in der Gemäldegalerie Alte Meister, auf dem Theaterplatz und in der Frauenkirche. Kommen Sie mit. Wir laden Sie ein! Zu einer Reise durch Europa, durch die Welt, durch Dresden. Ihr

3

Ihre

Diese Geschichte ist eine wahre Geschichte von Kübra Gümüşay

Diese Geschichte ist eine wahre Geschichte. Kader spricht kein Deutsch. Sie spricht viele andere Sprachen, aber kein Deutsch. Nicht die richtige Sprache, um gehört zu werden. Sie ist klug und belesen. Aber nicht im Sinne der anderen. Deshalb findet man sie dumm und ungebildet. Sie ist selbstbewusst. Das irritiert die anderen. Das passt nicht. Wenn die anderen sie, das Kopftuch, anblicken, fragen sie sich, woher sie ihr Selbstbewusstsein nimmt. Mit welchem Recht? Der Arzt betritt das Krankenzimmer ihres herzkranken Pflegesohnes. Er schaut sich um. Und spricht dann zu einer Familie, die ebenfalls in dem Zimmer steht. Über ihren Pflegesohn. Nicht mit ihr, der Pflegemutter, sondern mit einer wildfremden Familie, irgendeiner. Menschen, irgendwelche. Andere. Kader ringt mit sich. Es brodelt in ihr. Sie greift nach Sätzen, die ihr aus den Händen gleiten. Sie sucht nach Wörtern, die sie nicht kennt. Ihre Gefühle passen nicht zu den fremden Worten. Ihre Gedanken passen nicht in die Sprache des Fremden. Sie passt nicht in diese Welt. Ruhe. Sie hat drei Worte gefunden. Langsam lehnt sie sich vor, blickt zum Arzt. Und sagt: „Ich bin unsichtbar.“ Ruhe. Der Arzt ist irritiert, beschämt, entblößt. Just in jenem Moment als sie „Ich“ sagt, als sie ihren Satz, ihre drei Worte, zu Ende spricht, war sie es nicht mehr. Sie wurde sichtbar. Sie wurde sie selbst.

··· Wenn wir, Minderheiten, marginalisierte, nicht sprechen, existieren wir nicht. Wenn andere über uns sprechen, existieren wir nur so, wie sie uns sehen. Möchten. Und es letztlich: Tun.

4

Irgendwann betrachten wir uns selbst mit ihren Augen. Irgendwann sehen wir in uns nur das, was sie in uns sehen. So werden wir unsichtbar. Wir hören auf zu existieren. Und werden „die“. Das „Ich“ hört auf. Und wenn wir, die Minderheiten, die Marginalisierten, es schaffen zu sprechen, wer hört uns dann? Wem hören wir dieser Tage zu? Nur jenen, die am lautesten schreien, scheint es. Wie laut müssen wir sein, damit auch unsere Sorgen gehört werden? Unsere Angst gespürt wird. Unsere Furcht sichtbar wird? Unsere Hoffnung leben kann? Ich träume von einer Zukunft, in der wir sprechen können, ohne für alle zu sprechen. In der ein Schwarzer erzählen kann, ohne alle Schwarzen zu repräsentieren. In der wir nicht als Kollektiv wahrgenommen werden, sondern als Individuen. Als Menschen. Ich träume von einer Zukunft, in der wir Makel haben können, Eigenheiten, Fehler – ohne, dass sie auf alle anderen aus „unserem Kollektiv“ zurückfallen. In der wir Erfolge, Talente und Leidenschaften haben können, ohne die ewigen „Ausnahmen“ zu sein.

··· Ich glaube an diese Zukunft. In dieser Zukunft werden an Theatern, in Kinosälen und auf den Bildschirmen Geschichten zu sehen sein, die die Realität – also Vielfalt – der Gesellschaft widerspiegeln. Die intelligente Liebes­komödie eines muslimischen Mädchens, das herzzerreißende Drama um einen schwarzen Krebskranken, der melancholische, verKübra Gümüşay, 1988 in spielte Arthouse-Film über die Beziehung eines alten Hamburg geboren, ist eine deutsche Journalistin, mürrischen Mannes mit Fluchtbio­graphie zu seinem Bloggerin und NetzKünstlersohn. Und in all diesen Produktionen ist Akti­vistin. Von 2010 bis 2013 schrieb sie in der taz ihre Herkunft, ihre Hautfarbe, ihre Religion oder Kuldie Kolumne „Das Tuch“. tur präsent, aber nicht Thema. Sondern einfach da. Die von ihr mitbe­gründete Initiative #Ausnahmslos Und ihre Geschichte ist trotzdem universal, gegen Sexismus und rele­vant. Interessant. Nah. Rassismus wurde 2016 mit dem Clara-Zetkin-­ Eine Zukunft in der Frauen wie Kader sichtbar Frauenpreis für politische sind. Menschen sind. Inter­vention ausgezeichnet.

5

Wir danken den Förderern und Partnern der Spielzeit 2016 / 2017 für die Zusammenarbeit und für die freundliche Unterstützung unserer Produktionen und Projekte.

Förderer und Projektpartner

Trinitatiskirchruine DD-Johannstadt

Medien- und Kooperationspartner

deutsche städte medien

Koproduzenten

Rimini Apparat

Inhalt 10 Premieren auf einen Blick 14 Ensemble 50 Premieren und Essays 114 Extra 116 Spielstätten 122 Bürgerbühne 130 Theater und Schule 134 Service 138 Anrechte und Preise

7

Alles hängt mit allem zusammen. Dieser Pfeil führt Sie auf verschlungenen Pfaden durch den Spielplan.

Europas Zukunft wird kontrovers diskutiert. Ein Schwerpunkt dieser Spielzeit beschäftigt sich mit diesen unterschiedlichen Positionen, mit der Vergangenheit und Zukunft Europas. Welche Stücke und Stoffe es sind, erkennen Sie an diesem Zeichen:

Schlosstheater

Schauspielhaus

Der Weltensammler nach dem Roman von Ilija Trojanow Regie: Johannes Ender Uraufführung 21. 8. 2016

Othello von William Shakespeare Regie: Thorleifur Örn Arnarsson Premiere 29. 10. 2016

Mein Herz ist rein von Martin Heckmanns Regie: Evgeny Titov Uraufführung 11. 9. 2016

Mio, mein Mio Kinder- u. Familienstück von Astrid Lindgren Regie: Matthias Reichwald Premiere 18. 11. 2016

Palais im Großen Garten Zur schönen Aussicht von Ödön von Horváth Regie: Susanne Lietzow Premiere 25. 8. 2016 Europa von Lars von Trier und Niels Vørsel Regie: Robert Lehniger Premiere 6. 10. 2016

Jeder stirbt für sich allein nach dem Roman von Hans Fallada Regie: Rafael Sanchez Premiere 3. 12. 2016 Der Phantast oder Leben und Sterben des Dr. Karl May Buch: Jan Dvorak Regie und Idee: Philipp Stölzl Uraufführung Januar 2017 Amphitryon von Heinrich von Kleist Regie: Wolfgang Engel Premiere Februar 2017 Der Graf von Monte Christo nach dem Roman von Alexandre Dumas Regie: Simon Solberg Premiere Februar 2017 Medea von Euripides Regie: Christina Rast Premiere März 2017 Ein Volksfeind von Henrik Ibsen Regie: Marco Štorman Premiere April 2017

10

Kleines Haus Ralf – Die Abenteuer von 60 Minuten von Lisa Danulat Regie: Sapir Heller Uraufführung 20. 8. 2016 Kleines Haus 3 89 / 90 nach dem Roman von Peter Richter Regie: Christina Rast Uraufführung 27. 8. 2016 Kleines Haus 1 Szenen einer Ehe von Ingmar Bergman Regie: Thomas Jonigk Premiere 9. 9. 2016 Kleines Haus 1 Romeo und Julia nach William Shakespeare In einer Fassung von Martin Heckmanns Ein Theaterprojekt mit arabischen und deutschen Jugendlichen Regie: Miriam Tscholl Premiere 1. 10. 2016 Die Bürgerbühne Kleines Haus 1 Requiem für Europa von Oliver Frljić und Ensemble Regie: Oliver Frljić Uraufführung 4. 11. 2016 Kleines Haus 1 Zuerst die gute Nachricht Eine Krisenschau mit Vertretern aus Presse, Funk und Social Media Regie: Jessica Glause Uraufführung 11. 11. 2016 Die Bürgerbühne Kleines Haus 3 11

Gott wartet an der Haltestelle von Maya Arad Regie: Pinar Karabulut Deutsche Erstaufführung 9. 12. 2016 Kleines Haus 2 kein Land. August von Thomas Freyer Regie: Jan Gehler Uraufführung Januar 2017 Kleines Haus 1 Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus nach dem Buch von Swetlana Alexijewitsch Ein Projekt mit Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion Regie: David Benjamin Brückel Deutsche Erstaufführung Januar 2017 Die Bürgerbühne Kleines Haus 3 das ende der menschheit von Konstantin Küspert Regie: Anton Kurt Krause Uraufführung Februar 2017 Kleines Haus 3 Hiob nach dem Roman von Joseph Roth Regie: Nurkan Erpulat Premiere Februar 2017 Kleines Haus 1

Kleines Haus

Anderswo

Get up! Stand up! Dresdner Schüler proben den Aufstand Regie: Uta Plate Uraufführung März 2017 Die Bürgerbühne In Kooperation mit der 128. Oberschule Dresden-Reick Kleines Haus 2 Homohalal von Ibrahim Amir Regie: Laura Linnenbaum Uraufführung März 2017 Kleines Haus 1 Wir kommen nach dem Roman von Ronja von Rönne Regie: Tea Kolbe Uraufführung April 2017 Kleines Haus 3 Der Scheiterhaufen nach dem Roman von György Dragomán In Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart Regie: Armin Petras Uraufführung April 2017 Kleines Haus 1 Nachlass – Rooms after people Stefan Kaegi / Dominic Huber (Rimini Protokoll) Eine Produktion von Théâtre de Vidy, Lausanne in einer Koproduktion u. a. mit dem Staatsschauspiel Dresden Premiere Juni 2017 Kleines Haus 1

12

Alte Meister nach dem Roman von Thomas Bernhard Regie: Anton Kurt Krause Premiere September 2016 Gemäldegalerie Alte Meister Krieg. Stell dir vor, er wäre hier nach dem Buch von Janne Teller Premiere August /  September 2016 Trinitatiskirchruine Stark wie der Tod nach dem Hörspiel von Navid Kermani Eine szenische Installation Uraufführung April 2017 Trinitatiskirchruine Nichts in Sicht nach dem Roman von Jens Rehn Regie: Clara Weyde Premiere April / Mai 2017 Trinitatiskirchruine Die Stunde da wir nichts voneinander wußten von Peter Handke Eine Theaterplatzbespielung mit Dresdner Bürgern Regie: Uli Jäckle Premiere Juni 2017 Die Bürgerbühne Theaterplatz Wut von Elfriede Jelinek Eine psychogeographische Konzert-Performance Regie und musikalische Leitung: Christian von Borries Premiere 17. Juni 2017 Frauenkirche

Gastspiele The Civil Wars Konzept, Text und Regie: Milo Rau 23. + 24. 10. 2016 Breiviks Erklärung Konzept, Text und Regie: Milo Rau 31. 10. 2016 Herbstsonate nach dem Film von Ingmar Bergman 5. + 6. 11. 2016 Regie: Jan Bosse Schauspiel Stuttgart Die Juden Ein Lustspiel in einem Aufzuge von Gotthold Ephraim Lessing  28. + 29. 1. 2017 Regie: George Tabori Berliner Ensemble Der eingebildete Kranke von Molière 25. + 26. 3. 2017 Regie: Herbert Fritsch Burgtheater Wien Endspiel von Samuel Beckett 2. + 3. 6. 2017 Regie: Jan Bosse Deutsches Theater Berlin

Wiederaufnahmen Schauspielhaus Amerika nach dem Roman von Franz Kafka Das Gespenst von Canterville Kinder- und Familienstück nach einer Erzählung von Oscar Wilde Der geteilte Himmel nach der Erzählung von Christa Wolf Der Parasit oder Die Kunst sein Glück zu machen Lustspiel von Friedrich Schiller Der Raub der Sabinerinnen Schwank von Franz und Paul Schönthan Hamlet von William Shakespeare Terror Gerichtsdrama von Ferdinand von Schirach Kleines Haus Bilder deiner großen Liebe nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Die Panne Komödie von Friedrich Dürrenmatt Drei Männer im Schnee Komödie von Erich Kästner Medea. Stimmen von Christa Wolf Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist Nathan der Weise Ein dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing norway.today von Igor Bauersima Rabenliebe von Peter Wawerzinek Träume werden Wirklichkeit! Ein Disneydrama von Christian Lollike Tschick nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Bürgerbühne DYNAAAMO! Ein Theaterprojekt von und für Fußballfans Herr der Fliegen nach dem Roman von William Golding Ich war einmal Ein großes Spiel mit Dresdnern und ihren Geschichten Mischpoke Eine jüdische Chronik von damals bis heute Morgenland / ‫قرشملادالب‬ Ein Abend mit Dresdnerinnen und Dresdnern aus dem Orient Wind.Mühlen.Flügel. Ein Rechercheprojekt über den Triumph der Fantasie nach Miguel de Cervantes’ „Don Quijote“ Palais im Großen Garten A Christmas Carol – Ein Weihnachtslied von Gerold Theobalt nach Charles Dickens

13

Ensemble Die Porträts der Schauspielerinnen und Schauspieler sind von dem Hamburger Fotografen Krafft Angerer.

14

Lucie Emons

Sascha Göpel

Christine Hoppe

Loris Kubeng

Ines Marie Westernströer

Thomas Schumacher

Ahmad Mesgarha

Christian Friedel

Thomas Eisen

Christian Clauß

Albrecht Goette

Hannelore Koch

Torsten Ranft

Jasper Diedrichsen

Nicolas Streit

Sebastian Wendelin

Benjamin Pauquet

Nele Rosetz

Katharina Lütten

Matthias Luckey

Anna-Katharina Muck

Matthias Reichwald

Holger Bülow

Philipp Lux

Sebastian Pass

Jannik Hinsch

Henriette Hölzel Marius Ahrendt

Christian Freund

Alexandra Sinelnikova   

Alexandra Weis

Valentin Kleinschmidt

Karina Plachetka

Paula Skorupa

Lars Jung

Ben Daniel Jöhnk

Mathis Reinhardt

Antje Trautmann

Holger Hübner

Laina Schwarz

1. Heimat existiert nur als Plural, wird aber sprachlich nur im Singu­lar verwendet.  2. Jeder Mensch hat seine ganz eigene, intime Heimat.  3. Kann diese überfremdet werden?  4. Heimat ist das Gesicht einer/s Geliebten.  5. Der Versuch, eine all­gemein­gültige Heimat zu bestim­men, ist der Beginn von Gewalt.  6. Heimat ist der eigene Geruch.  7. Wenn Sprache Hei­mat ist, wieso missachten dann so viele Men­schen ihre Heimatsprache?  8. Die Bewohner des Dazwischen gelten als Außen­seiter, als Bürger von Niemandsland.  9. Das Dazwisch­en ist so groß wie die Landmasse zwischen Nordpol und Südpol.  10. Die Zukunft des Ausländers liegt in seiner Abschaffung.  11. Dann gibt es nur noch Ver­trau­te und Fremde, und zwischen ihnen ein fließender Übergang.   12. Men­schen, Sprachen, Kulturen, Religionen Ilija Trojanow ist ein Weltbürger. 1965 in Sofia bewegen sich, seit Anfang der geboren, floh er mit seiner Familie 1971 über Jugoslawien und Italien nach Geschichte. Der Staat reglementiert Deutschland. Nach Stationen in Kenia, Kapstadt, sie, hält sie auf. Er hat Angst vor Bombay lebt er nun in Wien. Zuletzt erschien sein Roman „Macht und Widerunkontrol­lierter Verände­rung, stand“, in dem er Gespräche mit bulgarischen Zeit­ vor Unsicherheit.  13. Kultur ist zeugen aus den 90ern Jahren zu einer SchicksalsBewegung ohne Sicherheit. erzählung verdichtet. 50

Ralf – Die Abenteuer von 60 Minuten von Lisa Danulat Uraufführung 20. August 2016 im Kleinen Haus 3 Regie: Sapir Heller Anfang der 90er-Jahre liefen im Fernsehen „Die Schwarzwaldklinik“, „Forsthaus Falkenau“ und „Ein Heim für Tiere“. Doch einmal in der Woche durfte man im öffentlich-rechtli„Die Vorstellung, das eigene Leben könnte sich chen Vorabendprogramm einem in ein Flüchtlingsdasein verwandeln, kommt anarchischen Zottelwesen, einem der von einem Leben auf dem Mars gleich.“ Krieg, Seite 60 Flüchtling vom kriegszerstörten Planeten Melmac, dabei zuschauen, wie er das Leben einer amerikanischen Durchschnittsfamilie durcheinanderwirbelte. Essen, Fernsehen, Faulenzen – das war (nicht nur) der amerikanische Traum von Alf, dem Außerirdischen. Fast 30 Jahre später. Ein Wesen namens RALF landet bei der Familie Tanner in Deutschland. Er möchte nur eins: bleiben. Trotz der Bedenken von Hausfrau Kate darf RALF in das Gästezimmer einziehen, muss sich jedoch versteckt halten, aus Angst vor Nachbarn und Behörden. Dem Familienvater Willie, erfolgloser Autor und Sozialhilfeempfänger, kommt der Flüchtling ganz gelegen, sichert doch Nebenjob des Gastes die monatliche Miete. Seine Frau findet die neue Situation hingegen unerträglich: RALF stört, zerstört ihre Familie – oder das, was davon übriggeblieben ist. „Der Kosmos steht zu deiner Verfügung“, hieß es in der ersten Folge der Serie „Alf“. Was ist heute von dieser Freiheit, diesem Traum eines besseren Lebens geblieben? Wenn heute ein Wesen aus dem All in unserer Garage bruchlanden würde, dürfte es dann bei uns wohnen? Würde es überhaupt bei uns, in unserer Welt, wohnen wollen? Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Lisa Danulat studierte Szenisches Schreiben in Graz, war Stipendiatin des Autorenlabors am Düssel­dorfer Schauspielhaus und Hausautorin am Staatstheater Mainz. Die Urauf­ führung der Komödie „Ralf“ wird inszeniert von Sapir Heller. In Israel geboren und aufgewachsen, studierte sie Schauspiel- und Musiktheaterregie an der Theaterakademie August Everding in München. Ihre Inszenierung von „Philoktet“ wurde 2014 zum Körber Studio Junge Regie nach Hamburg eingeladen.

51

Der Weltensammler nach dem Roman von Ilija Trojanow Uraufführung 21. August 2016 im Schlosstheater Regie: Johannes Ender Sir Richard Francis Burton ist eine der exzentrischsten Figuren des 19. Jahrhunderts. Als britischer Offizier und Forschungsreisender dringt er in kulturell wie geografisch unbekannte Regionen vor. Er übersetzt erstmals das Kamasutra und die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. Seine Reiseberichte inspirieren nicht nur Karl May – sie liefern heute noch die Vorlage für abenteuerliche Graphic Novels. Schon früh ist dem jungen Burton das viktorianische England zu eng und zu bieder. Im Dienst der Britischen Ostindien-Kompanie lernt er in den Kolonien wie besessen die Sprachen des Landes – bis zu 20 soll er schließlich beherrscht haben –, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der einheimischen Behörden anonym herum. Seinen britischen Kollegen ist Burton schnell als „weißer Neger“ suspekt. Doch die Einheimischen zweifeln nicht „Der Engländer Thomas Coryate beobachtete an seiner Identität als persischer in Venedig, wie die Leute beim Essen ein Arzt auf Pilgerreise. So betritt er, wunderliches Instrument benutzten: die Gabel.“ Vom Reisen – damals und heute, Seite 104 zum Islam konvertiert, als einer der ersten Europäer die heiligen Stätten von Mekka und Medina. Burton gelingt es, Traditionen und Sprachen scheinbar wie Kleider an- und abzulegen. Seine Wandlungsfähigkeit befähigt ihn zur Spionage, doch geht er in dieser Funktion nie wirklich auf: Burton ist ein Weltensammler, ein begierig Lernender, der unaufhörlich suchen, aber auf gar keinen Fall finden will. Trojanow vernetzt unterschiedliche Perspektiven auf Burton, lässt Begleiter zu Wort kommen, und nutzt Protokolle, Briefe, Zeugenbefragungen. Burtons radikale Einverleibungen des Fremden eröffnen einen neuen Blick auf aktuelle Debatten um Integration, Herkunft und Heimat. Nicht Vergangenheit präge das Zugehörigkeitsgefühl eines Menschen, so Trojanow, entscheidend sei die Frage, wohin man gehen will. Der junge Regisseur Johannes Ender, der u. a. in Damaskus studierte als auch Uganda und Nepal bereiste, bringt den prämierten Roman zur Uraufführung.

52

Zur schönen Aussicht Komödie von Ödön von Horváth Premiere 25. August 2016 im Palais im Großen Garten Regie: Susanne Lietzow „Zur schönen Aussicht“ – das war einmal. Das Hotel, das dem heruntergekommen Direktor Strasser gehört, hat schon bessere Zeiten gesehen. Vielmehr ist es jetzt ein Ort der Stagnation und Apathie. Der Zahn der Zeit nagt an ihm – wie am Leben seiner wenigen Gäste. Die Baronin Ada Freifrau von Stetten ist der einzige zahlende Gast. Die übrigen vier männlichen Bewohner sind verlorene Seelen, die die Zeit totschlagen. Bis eines Tages die junge Mutter Christine in diesen „Er hatte vielleicht recht, ob wenig oder viel, niemand konnte mehr als sein Leben wagen. Alltag von Warten und Selbstbetrug Jeder nach seinen Kräften – die Haupt­sache: hineinplatzt. Sie ist auf der Suche man widerstand.“ Jeder stirbt für sich allein, Seite 77 nach ihrem Exgeliebten Strasser, dem Vater ihres Kindes. Briefe hat sie ihm geschrieben, unzählige. Allein sie blieben unbeantwortet. Stattdessen macht man sich lustig über sie. Gemeinsam gegen Christine! – das ist das Motto der Männer, die Strasser nicht im Stich lassen wollen. Erst als klar wird, dass Christine vermögend ist, will sie jeder näher gekannt haben. Keiner der Anwesenden, der sich plötzlich nicht gern vom unerwarteten Wohlstandsbazillus infizieren ließe. Gier und Grausamkeit machen sich breit, so dass sich zwischen den kaputten und skrupellosen Randgestalten ein Machtkampf entspinnt, in dem Christine zum Spielball aller wird. Die Gesellschaftssatire, deren Uraufführung am Dresdner Residenztheater im Jahr der Weltwirtschaftskrise ausfiel und erst 40 Jahre später in Graz nachgeholt werden sollte, zeigt vor idyllischer Kulisse den trostlosen Alltag einer dem Un„Zug passiert alte, abgestellte Waggons: Nacht. Schwarzweiß.“ tergang geweihten Gesellschaft. Das HorváthEuropa, Seite 67 Personal besteht aus Menschen, deren Zeit vom Wandel und der Auflösung gewohnter Strukturen geprägt ist, während die Wirtschaftskrise der Zwischenkriegszeit ihre Schatten vorauswirft. Die gebürtige Österreicherin Susanne ­Lietzow, die 2014 den Nestroy-Preis erhielt und zuletzt den Schwank „Der Raub der Sabinerinnen“ für das Staatsschauspiel inszenierte, bringt das Stück, das heute angesichts sich verschärfender wirtschaftlicher Konflikte aktueller denn je erscheint, auf die Bühne des Palais im Großen Garten.

53

Früher war mehr Zukunft von Jens Wonneberger

D

ie Zukunft ist auch nicht mehr, was sie mal war. Früher waren die Fragen größer. Eine beliebte war: Wie stellst du dir die Welt im Jahre 2000 vor? Das Jahr 2000, das war für einen Schüler in den 70er Jahren etwas Unglaubliches und Ungeheuerliches, etwas das größer war und ungleich ferner als die Zukunft, für die wir nach den Worten unserer Lehrer täglich lernen sollten. Im Fach Staatsbürgerkunde schloss die Frage eine Antwort schon ein, eine Antwort, die wissenschaftlich begründet sein sollte und auswendig zu lernen war. Die Zukunft gehörte uns, sie würde klassenlos sein und mit dieser real existierenden Vision wurde man nicht zum Arzt geschickt sondern erhielt eine gute Note. Im Fach Kunsterziehung sollten wir unserer Phantasie freien Lauf lassen. Auf den Bildern, die wir malten, waren die Häuser höher und die Straßen breiter, die Autos hatten Flügel, das Wasser Balken und jeder Sonntagsausflug führte zu den Sternen. Auch die Zukunft war früher besser. Die Zukunft war eine Kulisse und irgendwie stand fest: Zukünftig würde mehr Lametta sein. Einen Baum malte damals niemand und soweit ich mich erinnere, waren auf den Bildern, die im Flur unseres maroden Schulhauses hingen, auch 89 / 90, Seite 58 kein Land. August, Seite 82 Menschen eher selten. Auf den Bildas ende der menschheit, Seite 85 dern herrschte Frieden, das schien so selbstverständlich, dass keiner es für erwähnenswert hielt, dass auch im Frühjahr 2000 die Vögel zwitschern könnten. Vielleicht waren auch nur unsere malerischen Mittel begrenzt. Aber ahnten wir nicht unterbewusst schon, dass sich mit den Menschen kaum etwas ändern würde? Das Leben brachte die Erkenntnis, dass die Zukunft schneller da ist, als man denkt, und dass die Zukunft, Wissenschaft hin oder her, manchmal schnell vorbei sein kann. Das war die Stunde der kühnen Gesellschaftsmodelle und der Horoskope, die plötzlich in jeder Tageszeitung auftauchten. Wer nicht an den idealen Staat glaubte oder in Sternen und Kaffeesatz lesen wollte, half sich mit Plattitüden: Der Weg ist das Ziel. Die Wege in die Zukunft

54

können Sackgassen sein oder endlose Geraden mit strengem Tempolimit, aber vermutlich werden es Einbahnstraßen sein, auch wenn mancher in der Rückkehr zu den Anfängen die Chancen für die Zukunft sieht. Auch in der Zukunft werden sich die Kulissen ändern, es wird mehr Lametta sein. Oder mehr Stacheldraht. Die Zukunft wird uns überraschen und es wird trotzdem Leute geben, die behaupten, sie hätten das schon immer vorausgesehen. Vermutlich werden sie bis dahin geschwiegen haben. (Futur II, auch zur Zukunft gibt es eine Steigerung). Alle wollen eine bessere Zukunft, eine bessere Gesellschaft, und auch jene, vor deren Visionen uns grauen mag, nehmen das wohl für sich in Anspruch. Aber sicher hieß die Vision eines besseren Staates des englischen Humanisten Thomas Morus, ja des besten Staates auf einer abgelegenen Insel nicht umsonst Utopia, auf Deutsch Nirgendwo. Die Zukunft, man kann sie sich erträumen, mit geschlossenen Augen und versonnenem Lächeln, so schön und wunderbar, dass man es nicht laut auszusprechen wagt … und dann fällt in China ein Sack Reis um und alles gerät ins Wanken. Aber klingt uns allen nicht auch jenes mächtige, beschwörende, jeden Fatalismus hinwegfegende „I have a dream“ im Ohr! Die Zukunft ist ein weites Feld. Doch Hand aufs Herz, würden wir sie wirklich kennen, wäre das nicht genauso öde wie das ewige Leben? Die Zukunft wird in anderen Kulissen spielen, dazwischen aber wird der Mensch auf der großen Bühne stehen, werden wir stehen, wir werden hoffen, bangen, lieben und träumen, werden glauben und zweifeln, werden uns irren, werden fehlen und neu beginnen, wir werden manchmal verzagen und ja, wahrscheinlich auch hassen, werden oft blind sein und selten weise. Wir werden auf Bergen stehen, den Sonnenuntergang am Meer bestaunen und dem Gezwitscher der Vögel Der Dresdner Jens lauschen. Der Mensch wird agieren, wie er es schon in Wonneberger gibt in sprachlich dichten den antiken Tragödien getan hat, in all den Helden- seinen Romanen Einblicke in die epen, Schelmen­romanen oder Schmierenkomödien, ostdeutsche LebenswirkEr ist seit 1992 die ihm schon immer einen Spiegel vorgehalten haben. lichkeit. freischaffender Autor und Die Zukunft, soviel scheint sicher, wird kommen Literaturredakteur. 2010 er den Literatur­ und vielleicht wäre schon viel erreicht, wenn wir auch erhielt förderpreis des Sächsidann noch sagen könnten: Wir träumen von der Zu- schen Ministeriums für und Kunst. kunft, und nicht konstatieren müssen: Wir werden Wissenschaft Zuletzt erschien der von der Zukunft geträumt haben. Roman „Himmelreich“.

55

„Ich bin eigentlic anders, a ich komm so selten

nämlich ch ganz aber me nur n dazu“

89  /  90 nach dem Roman von Peter Richter mit der Dresdner Band DŸSE Uraufführung 27. August 2016 im Kleinen Haus 1 Regie: Christina Rast Warum hauen einem eigentlich all die schönen Mädchen ständig in den Westen ab? Im Sommer 1989 ändert sich gerade die ganze Weltordnung, aber als 16-Jähriger stehen andere existenzielle Fragen im Mittelpunkt. Nachts im Freibad begegnet der Protagonist aus „89  /  90“, der sich am liebsten mit „Rowdies, Arbeitsbummelanten, Provokateuren und Leuten mit ernsten Problemen, sich in die sozialistische Gemeinschaft einzufügen“ rumtreibt, dann aber doch der L., der einzig wirklich überzeugten Kommunistin, die hier überhaupt noch anzutreffen ist. „Kann es sein, dass diese Stadt eine einzige Kippkarte ist?“, fragte der gebürtige Dresdner Peter Richter in seiner Dresdner Rede am Staatsschauspiel. In seinem autobiografischen Roman, der 2015 für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde, schildert er ­anhand anekdotischer Erinnerungen, wie Erwachsenwerden und das Ende einer Ära Hand in Hand gehen. Er zeigt das Bild vom Umbruch einer Stadt, einhergehend mit dem Zusammenbruch einer politischen Idee – und da gibt es naturgemäß immer mehrere Sichtweisen: Als schließlich die Mauer und kurz danach die DDR fällt, stehen sich Freunde, die eben noch gemeinsam auf das System schimpften, als Linke und Rechte gegenüber und schlagen sich bei jeder Gelegenheit mit ihren neuen Baseballschlägern die Köpfe ein. Und im Geschichtsunter„Die Russen entdecken die Welt, und die Welt entdeckt die Russen.“ richt kommt nach der Weimarer Republik Secondhandzeit, Seite 83 wieder das Mittelalter dran, denn es ist nicht mehr so klar, wie man Geschichte ab jetzt weitererzählt. Denn wie es zugeht, wenn Rechtsradikale die Straße übernehmen, und Leute, die eben noch Kommunisten gewählt haben, beifällig dazu nicken, muss man nicht mehr im Schulunterricht durchnehmen, das kann man sich jetzt jeden Tag mit eigenen Augen in der Stadt anschauen.

58

Alte Meister nach dem Roman von Thomas Bernhard Premiere September 2016 in der Gemäldegalerie Alte Meister Regie: Anton Kurt Krause Der letzte große Prosatext von Thomas Bernhard, einem der schärfsten Satiriker des 20. Jahrhunderts, wird dort inszeniert, wohin sich der Pro­ta­ gonist flüchtet, um dem Leben zu entkommen: im Museum. Die Gemälde­ galerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird so zu einem Ort, an dem Zuschauer, Schauspieler und die Gemälde gleichsam miteinander in Interaktion treten, weil jeder seine ganz eigene Wirkung im Raum einfordert. Seit mehr als dreißig Jahren geht der Musikphilosoph Reger jeden zweiten Tag – außer montags – in die Gemäldegalerie; zum einen wegen der idealen Raumtemperatur, insbesondere aber wegen des „Weißbärtigen Mannes“ von Tintoretto. Ebenfalls seit mehr als dreißig Jahren geht Irrsigler ins Kunsthistorische Museum. Er ist dort Museumswächter, obwohl er eigentlich viel lieber Polizist geworden wäre, aber Uniform ist schließlich Uniform. Mit Irrsigler pflegt Reger ein ideales Distanzverhältnis. Er ist über die Jahre zum Sprachrohr Regers geworden und sorgt zudem dafür, dass er ungestört auf der Sitzbank vor Tintorettos Gemälde Platz nehmen kann, denn dieser Ort ist nicht nur zur „Voraussetzung für sein Denken geworden“, sondern für sein Weiterleben überhaupt. Zu seiner Überlebensstrategie gehört auch, jedes Gemälde mit seinem Blick zu zerlegen, und zwar solange, bis er den gravierenden Fehler gefunden hat, denn „das Vollkommene droht uns nicht nur ununterbrochen mit unserer Vernichtung, es vernichtet uns auch“. Nicht das Scheitern an der Kunst, sondern das Scheitern der Kunst selbst wird hier vorgeführt. Und als ­Reger durch den schmerzlichen Verlust seiner Frau in eine existenzielle Krise stürzt, stellt er die Bedeutung von Kunst schließlich gänzlich in Frage. Sieben Monate nach dem Tod seiner Frau kehrt der Musikphilosoph an seinen angestammten Platz zurück, um herauszufinden, ob es die „widerwärtige und fatale Kunst“ ist oder doch die Menschen, die ihn von seinem Leiden erlösen können.

59

Krieg. Stell dir vor, er wäre hier nach dem Buch von Janne Teller Premiere August / September 2016 in der Trinitatiskirchruine Die Bilder aus den Krisen- und Kriegsgebieten in Nordafrika oder im Nahen Osten erscheinen unendlich weit weg. Rund 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben wir uns mitten in Europa an einen Frieden zwischen den Staaten gewöhnt. Es scheint undenkbar, dass wir in Deutschland uns jemals (wieder) fragen müssen: Hierbleiben oder Fliehen, in ein anderes, sicheres Land, während über uns Bomben einschlagen? Doch ist eine solche Situation, nur weil sie undenkbar ist, auch unmöglich? Die in Berlin lebende, dänische Autorin Janne Teller, die vor ein paar Jahren mit dem Jugendroman „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ einen Überraschungserfolg landete (2012 am Staatsschauspiel zu sehen in einer Inszenierung von Tilmann Köhler), stellt in „Wir erleben gerade den Zerfall „Krieg“ erneut unsere Weltordnung auf den von Europa – nicht bloß EuroKopf: In Europa tobt ein Krieg. Man sagt, er pa als monetäre oder politische Idee, sondern Europa als eine habe angefangen, weil Deutschland nicht Idee von Multikulturalität und mehr für die ärmeren Länder bezahlen wollte. Emanzipation.“ Requiem für Europa, Seite 69 Griechenland und Frankreich schicken Bomben und Soldaten. Der jugendliche Protagonist muss mit seiner Familie aus Deutschland fliehen, nach Ägypten, da, wo es sicher ist. Doch in diesem Land sind sie nicht willkommen, sie – diese „dekadenten Menschen aus dem Norden“, die nichts vom Islam und der Kultur der neuen Heimat verstehen. Was würdest du machen, wenn du dieser Junge wärst? Auf der Flucht, ohne Heimat, in einer fremden Welt. Was ist, wenn die Welt, wie du sie dir ein Leben lang vorgestellt hast, einfach nicht mehr existiert? Janne Tellers Gedankenexperiment ermutigt nicht nur zum Verständnis mit Menschen auf der Flucht weltweit, sondern erinnert uns gleichzeitig daran, dass unsere Vorstellung der Welt nicht die Einzige, die einzig Richtige ist.

60

Szenen einer Ehe von Ingmar Bergman Premiere 9. September 2016 im Kleinen Haus 1 Regie: Thomas Jonigk Als die Fernsehserie „Szenen einer Ehe“ Mitte der 1970er-Jahre im schwedischen Fernsehen lief, sorgte sie für leergefegte Straßen, überlaufene Eheberatungsstellen und hohe Scheidungsraten. Es schien, als habe der Regisseur und Autor Ingmar Bergman mit „Ich schlafe, aber mein Herz wacht.“ seinem schonungslosen Ehe­drama, einem Stark wie der Tod, Seite 100 Kammerspiel in sieben Kapiteln, den Nerv seiner Zeit – einer Zeit im Umbruch – genau getroffen. Eine deutsche Zeitung schrieb: „‚Szenen einer Ehe‘ ist der wahre Katastrophenfilm der siebziger Jahre.“ Wir verfolgen ein Ehepaar um die 40, das auf den ersten Blick glücklich zu sein scheint. Seit zehn Jahren verheiratet, zwei Kinder, erfolgreich und zufrieden in ihrem jeweiligen Beruf. Doch eines Tages eröffnet Johan seiner Ehefrau, dass er seit geraumer Zeit eine Affäre mit einer jüngeren Frau hat und Marianne auf der Stelle verlassen will. „Ja, die Stadt war uns irgendKrampfhaft, aber vergeblich versucht Marianne wann zu trubelig. Wir haben zu retten, was noch zu retten ist. Als die beiuns da mal sehr wohl gefühlt, aber als wir auf dem Spielplatz den sich rund ein Jahr später wieder treffen, Spritzen gefunden haben, um die Scheidungspapiere zu unterschreiben, wollten wir weg.“ Mein Herz ist rein, Seite 62 werden aus anfänglichen Vorwürfen schnell offene Machtkämpfe, aus Beleidigungen physische Gewalt. Doch auch noch Jahre später scheinen Marianne und Johan immer noch nicht aufgehört haben, etwas aneinander zu lieben. Der Dramatiker, Regisseur und Buchautor Thomas Jonigk („Liebesgeschichte“, „Melodram“, „Vierzig Tage“) schaut hinter die Fassaden der Figuren und deckt das Traumspiel auf, das sich hinter dem Naturalismus der Texte verbirgt. Mit pointiertem Witz und psychologischer Genauigkeit bringt er Bergmans Anatomie des menschlichen Gefühlslebens auf die Bühne des Kleinen Hauses.

61

Mein Herz ist rein Komödie von Martin Heckmanns Uraufführung 11. September 2016 im Schlosstheater Regie: Evgeny Titov Alles fängt ganz harmlos an: Drei Elternpaare treffen sich zu einem Problem­ gespräch. Ihre Kinder sind zum zweiten Mal gemeinsam unterwegs auf einer Bergwanderung und der Gesamtschullehrer Michael Blomberg und seine Frau Hanne haben auf dem Computer ihrer Tochter einen Film entdeckt, der die Jugendlichen bei sexuellen Aktivitäten in der Berghütte am Ende der ersten Wanderung zeigt. Im Gespräch mit den betroffenen Eltern soll nun eine gemeinsame Strategie entwickelt werden, wie die Kinder empfangen und aufgeklärt werden können über Sexualität, Internet und drohende Zukünfte. Dabei zeigt sich schnell und heftig, wie die Beziehungsmodelle der Eltern miteinander konkurrieren und wie ihr Unverständnis für abweichendes Verhalten unvermittelt in Verachtung und Verbote umschlägt. Das Gastgeberehepaar ist in Therapie, die Sängerin und der Bio-Energetik-Therapeut führen eine offene Beziehung, und der Unternehmer wechselt seine Partnerin regelmäßig gegen eine jüngere aus. Als am Ende die Tochter des Hauses von ihrer Reise zurückkehrt, ist die Mutter betrunken, die Wohnung in Unordnung und der Eventmanager hat seine Hose geöffnet.  Martin Heckmanns hat mit „Mein Herz ist rein“ eine böse Komödie über besorgte Eltern geschrieben, die ihre eigenen Unzulänglichkeiten überspielen und sich aus der Überforderung in radikale Ordnungsphantasien zu retten versuchen. Scharf zeichnet er darin überhitzte gegenwärtige Debatten nach, in denen fern von jeder Erfahrungswirklichkeit die Weltanschauungen der Beteiligten kollidieren und die Figuren ungehemmt ihrer Sehnsucht nach klaren und sauberen Verhältnissen freien Lauf lassen. „Mein Herz ist rein“ ist eine Komödie über die Unordnung des Begehrens, die Gewalt der Besorgten und über die Schwierigkeiten, die Freiheit auszuhalten.

62

Romeo und Julia nach William Shakespeare In einer Fassung von Martin Heckmanns Ein Theaterprojekt mit arabischen und deutschen Jugendlichen Premiere 1. Oktober 2016 im Kleinen Haus 1 Eine Produktion der Bürgerbühne Regie: Miriam Tscholl Die Montagues kommen aus Syrien und die Capulets aus Europa. Die beiden Familien sind verfeindet, auf den Straßen ihrer Stadt kommt es regelmäßig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Doch Romeo und Julia hat es trotzdem oder gerade deshalb erwischt, sie sind jung und glauben an die grenzenlose Liebe. Ihre Eltern und Freunde sind dagegen, doch die gefährliche Liebe ist unheimlich schön. Aber als es zu einem Aufeinandertreffen der jugendlichen Banden kommt, „No entiendes? Eso es un tipo? Das glaubt heute niemand mehr, dass tötet Romeo in Notwehr Julias Cousin, man noch vor zwanzig Jahren Leute wird aus dem Land verbannt und flieht. eingesperrt hat, ins Gefängnis, nur weil sie kein Visum gehabt haben. Julia soll verheiratet werden und täuscht Nur weil sie in einer anderen Weltgeihren Tod vor, um die Liebe zu retten. Der gend auf die Welt gekommen sind.“ Homohalal, Seite 98 unwissende Romeo verzweifelt an ihrem Grab und vergiftet sich. Als Julia die Leiche entdeckt, folgt sie ihrem Geliebten in den Tod. Am Grab erst erkennen die Überlebenden ihre Mitschuld an der Tragödie und versöhnen sich für eine bessere Zukunft. Miriam Tscholl wird Shakespeares große Liebestragödie „Romeo und Julia“ anhand gegenwärtiger Konflikte auf ihren sprachlichen und inhaltlichen Aktualitätsgehalt überprüfen. Seit der Spielzeit 2009 / 2010 leitet sie die Bürgerbühne, wo sie zuletzt „Morgenland“ mit arabischsprachigen Dresd„She loved me for the dangers I had pass’d / And I loved her that she nern inszenierte. Am Jungen DT Berlin indid pity them.“ Othello, Seite 68 szenierte sie 2015 „Die Verwandlung“ von Franz Kafka und am Nationaltheater Mannheim „Kriegerinnen“, frei nach Schillers „Jungfrau von Orleans“ mit Interviews von Frauen im Krieg.

63

Europa – Eine Fiktion von Georg Diez Europa ist eine Utopie, geboren aus Blut und Stahl: So erzählt es Lars von Trier in seinem Film „Europa“. Er zeigt die Hypnose eines ganzen Kontinents. Wie in Trance bewegen sich die Menschen kurz nach dem Krieg, Deutschland ist ein einziger Alp, Ruinen der Moral – der Film ist eine große Retrofiktion, die eine Gesellschaft zeigt, die es möglicherweise nie gab und die trotzdem wahr sein kann, er zeigt eine Welt, gefangen im permanenten Nachkrieg. Vergangen­heitsporn. Lars von Trier übersteigert, er raunt, er beschwört den Schmutz, die Schuld, den Morast des Mordens, auf dem das moderne, das brüsselblau strahlende, das einige und schließlich im Kalten 89 / 90, Seite 58 Requiem für Europa, Seite 69 Krieg siegreiche Europa gebaut ist, Homohalal, Seite 98 jene EU, der vom industriellen Morden der Deutschen nur die Bürokratie geblieben ist und die dennoch als Monster beschrieben wurde. Dieses Europa sollte, das hatte Lars von Trier schon richtig erkannt, eine Versicherung gegen die Vergangenheit sein – es war in gewissem Sinn eine Fiktion und musste gegen den Wider­ stand des Realen erschaffen werden. Dieses erfundene Europa sollte verhindern, dass die Deutschen wieder so stark werden würden, dass sie den Kontinent in den Schlund ziehen, es sollte dem Aufbau der Industrie dienen, Stahl ohne Blut dieses Mal, es sollte all das inszenieren unter dem Signum der Versöhnung. Und das Seltsame war: Es funktionierte. Erst glaubten die Eliten daran, dann glaubten die Menschen daran. Nach dem Ende des Kalten Krieges aber schaltete man die Geschichte auf Auto­pilot, die Ausweitung der Demokratie sollte mit der Ausweitung der Marktwirtschaft parallel geschehen, so hatte man sich das vorgestellt, so war es neoliberale Doktrin. Aber leider ist auch der Neoliberalismus eine Fiktion, die mit der Wirklichkeit konkurriert. Es kam nicht so, wie man es sich vorgestellt hatte. Die Fiktion zerbrach, sie wurde zerstört von Blut und Stahl. Als ich 2014

64

in der Ukraine unterwegs war, wo es eine Art Revolution gab, von der die meisten Medien im Westen meinten, es sei ein Aufstand mit dem Ziel, Teil eines Europas zu werden, an das sie selbst, aber das merkten sie erst später, gar nicht mehr glaubten – als ich also in Lviv war und mit dem Schriftsteller Jurko Prohaska sprach, da sagte er den Satz: Europa ist am Ende. Er sagte es, weil er merkte, dass die Werte, auf die Europa eigentlich aufgebaut sein sollte, die Werte des Humanismus und der Aufklärung, aus denen Europa entstanden war, die Gedanken der Freiheit und Gleichheit und Brüderlichkeit, die so vielversprechend und verlockend waren wie der Wohlstand, den Europa auch versprach – dass also all diese Werte nur noch in der Theorie, nur noch auf dem Papier existierten. Niemand, so schien es ihm, wollte dafür eintreten. Sie aber in der Ukraine waren dafür auf die Straße gegangen, sie hatten sich dafür beschießen lassen, sie waren dafür gestorben: Nicht für die Fördermilliarden und die Subventionen und die halb gesteuerte, halb kapitalistische Industriepolitik, nicht für die Kompromisse und die Regelungen und die vielen Fahnen vor einem Gebäude in Belgien – sondern für die bürgerlichen Rechte, die die eigentliche Errungenschaft und das Erbe Europas waren. Eine Versicherung für die Zukunft. Denn auf dieser Grundlage kann es funktionieren, und nur auf dieser Grundlage: Europa muss sich wieder im Werden verstehen, Europa muss sich wieder als Utopie darstellen, Europa muss an das glauben, was andere hier sehen, Europa muss sich von der Zukunft her definieren, denn sie allein ist gestaltbar, sie allein ist die Hoffnung – und die so genannte Flüchtlingskrise wäre genau betrachtet die Chance für Europa, wieder zu sich zu finden. Zur Zeit, das gebe ich zu, schaut es nicht danach aus, als ob es die Politiker – oder die Wähler – gäbe, die diese Chance nutzen würden. Im Gegenteil, Europa zerstört sich gerade vor unseren Augen selbst, es ist, als wollten die Akteure beweisen, dass Jurko Prohaska recht hatte: Europa gibt es nicht, weil es an jedem entscheidenden Punkt der vergangenen Jahre versagt hat, Ukraine, Euro-Krise, Flüchtlinge. Es ist, als habe sich der Zeitstrahl umgedreht. Aber die Zeit verläuft eben nicht linear, sie verheddert sich, sie hat >>

65

Schlaufen und Löcher, man kann durch sie hindurchfallen und in einer Gegenwart landen, die nicht an die Gegenwart erinnert, in der man vor fünf Minuten draußen vor der Tür war und Zigaretten geholt hat. All das wusste auch Lars von Trier, einer der großen Fallensteller des Weltkinos. Er glaubt eher nicht an den Fortschritt, das macht sein Werk so dunkel. Er denkt den Mensch nicht politisch, sondern existenziell, das macht aus ihm noch keinen Reaktionär. Er misstraut der Wirklichkeit, das macht ihn noch nicht zum Realisten. Was man bei ihm lernen kann, das ist die Macht der Vergangenheit, die an den Menschen zieht und zerrt. Es kann immer wieder passieren, das ist seine Botschaft, und sie macht ihn schon fast zum Aufklärer, möglicherweise wider Willen. Klar ist aber doch: Die Zeiten des schönen Wetters sind vorbei, die Zeiten des Easyjet-Set, die Zeiten des billigen Reisens und der wilden Techno-Partys und eines Morgens, der nie kam, weil es immer noch eine Droge gab, die den Moment ins Ungefähre verschob, an dem man entweder ins Bett gehen oder aufwachen musste. Sie war schön, diese Zeit, sie war vielleicht naiv und vernebelt, aber sie war kein Irrtum. Es war die Möglichkeit eines gerechten und grenzenlosen Europas, die hier aufschien, und diese Möglichkeit wollen nicht wenige heute zerstören. Es sind, in gewissem Sinn, die unvermeidlichen Umstände eines Epochenbruchs. Wir stehen am Beginn einer neuen Zeit, und die Widerstände dagegen kommen aus einer Richtung, sie kommen aus der Vergangenheit. Zählen Sie rückwärts, so beginnt Lars von Trier seine dunkle Europa-Reise. Dann zieht er seiner Hauptfigur den Boden unter den Füßen weg. Wenn wir nicht aufpassen, dann sehen wir bald vor unseren Augen die Implosion einer Idee.

Georg Diez schreibt für Spiegel Online die Kolumne „S.P.O.N. – Der Kritiker“. Er arbeitete als Theater- und Literaturkritiker für verschie­dene Zeitungen und ver­öffent­ liche Bücher u. a. „The Rolling Stones“, „Der Tod meiner Mutter“ und „Die letzte Freiheit“. Er ist Mitglied der 2016 ins Leben gerufenen Bewegung „Demokratie in Europa 2025“.

66

Europa von Lars von Trier und Niels Vørsel Premiere 6. Oktober 2016 im Palais im Großen Garten Regie: Robert Lehniger Quer durch die Ruinen von Nachkriegsdeutschland im Jahr 1945 führt es den jungen Deutsch-Amerikaner Leopold Kessler, der voller Idealismus beim Wiederaufbau helfen will. Sein deutscher Onkel vermittelt ihm einen Job bei der Schlafwagengesellschaft Zentropa und so lernt Leo das Land vor allem nachts und aus fahrenden Zügen heraus kennen. Er verliebt sich in Katharina, die Tochter von ZentropaOberhaupt Max Hartmann, welcher selbst stark mit seiner opportunistischen Vergangenheit hadert. Als Katharina entführt wird und Leo zu einem Attentat gezwungen werden soll, wird ihm langsam klar, das er längst die Schlüsselfigur einer großen politischen Intrige ist, welche die als „Werwölfe“ organisierten Altnazis eingefädelt haben. Dass auch nach dem Krieg noch immer mehr Menschen auf Seiten der nationalsozialistischen Fanatiker kämpfen, als Leo zu träumen gewagt hätte, ist die Erkenntnis eines Idealisten, der in eine neue Welt kommt, helfen will – und scheitert. In der düsteren Erzählung von „Europa“, die von Trier 1991 auf die ­Kinoleinwand brachte, wird mit den Mitteln der Hypnose und suggestiver Bilder Deutschland als ein Objekt faszinierter „Die Erdachse, die Erdachse – und angstvoller Besessenheit voller verdrängDiese Erdachse! Europa. Europa. ter Obsessionen geschildert. Gebrochen wird Man müsste fort.“ Zur schönen Aussicht, Seite 53 diese Beobachtung aber immer wieder auch von bissig-parodistischen Kommentaren auf den deutschen Militarismus, der den Zusammenbruch des Nationalsozialismus wie unbeschädigt überstand und dessen absurde bürokratische Auswüchse unüberwindbar scheinen. Regisseur Robert Lehniger, dessen Arbeiten sich an der Schnittstelle von Film und Theater bewegen, wird die filmische Vorlage angesichts seiner Referenzen in die Gegenwart auf die Theaterbühne übertragen. So entstehen eigenwillige Bilder, die ihren Blick auf die dünne Schicht der Zivilisation richten.

67

Othello von William Shakespeare Premiere 29. Oktober 2016 im Schauspielhaus Regie: Thorleifur Örn Arnarsson „Monster, barbar, thicklips, black ram“. Mit diesen obszönen Begriffen belegt Shakespeare seinen Titelhelden. Gemeint ist der Fremde, dessen Identität uneindeutig bleibt – Maure, Moor of Venice, Berber. Gestrandet in Venedig, der schillerndsten Ikone der abendländischen Welt, liest sich Othellos Biografie wie das Schicksal eines Flüchtlings, der sich heute aus Afrika, Syrien oder Afghanistan auf den Weg nach Europa macht oder gemacht hat – fremd, traumatisiert durch Krieg, Flucht und Folter. Bei Shakespeare gipfelt dies zunächst einmal in einer märchenhaft ­anmutenden Erfolgsgeschichte der Anpassung und Integration eines entwurzelten Fremden: geflohen vor Krieg und Gewalt, wird er General der venezianischen Armee. Doch das Bild trügt. Denn eben in dieser brisanten Opposition zwischen Eigenem und Fremden nimmt die Tragödie ihren „Mein größter Ruhm ist deine tugendhafte Liebe / Ich gäbe selbst mich auf, wenn die katastrophalen Verlauf: Othello wird Erinnerung daran ich tilgte / Die Liebe, die nach Zypern entsandt, um die venemich mit dir vereint und ewig weiterwährt.“ Medea, Seite 97 zianische Garnison im Mittelmeer gegen türkische Angriffe zu verteidigen. Zypern steht bei Shakespeare für jenen Schwellenort, so der Anglist und Amerikanist Bernhard Klein, „an dem die militärische und moralische Konfrontation zwischen West und Ost, zwischen Christentum und Islam, oder grundsätzlicher: zwischen Zivilisation und Barbarei, ausgefochten werden soll.“ Auf obskure Weise durchbricht Othello geografische, magisch-irdische, kulturell-ethnische Grenzen. Das macht ihn – sozialisiert im Krieg, gefangengenommen, als Sklave verkauft und schließlich als Feldherr respektiert, verheiratet mit einer weißen, venezianischen Frau – für seine Umwelt in vielerlei Hinsicht zur Projektionsfläche für kulturelle, ethnische, moralische und sexuelle Phantasmagorien und Ressentiments.

68

Requiem für Europa von Oliver Frljić und Ensemble Uraufführung 4. November 2016 im Kleinen Haus 1 Regie: Oliver Frljić Am Anfang Europas steht ein Verbrechen. Genau genommen ein Sexualdelikt mit dem Verdacht auf Zoophilie: Der Raub der syrischen Jungfrau Europa durch den griechischen Gott Zeus in Gestalt eines Stieres. Während dieser serielle Triebtäter mittlerweile vor allem an der amerikanischen Börse gegen den Bären der Rezession kämpft, macht Europa mit Sternenkranz einen auf Gottesmutter, unter den Füßen die Trümmer von einmal Auschwitz und zweimal Weltkrieg. „Gibt es im derzeitigen Europa irgendeine Idee, die es wert wäre, dafür zu sterben?“ Friede, Freude, Gurkennorm? Der Verdammtes Europa, Seite 70 Thron wankt. In letzter Zeit mischen sich in all den brüderlich vereinten Jubel vermehrt einzelne Gegenstimmen und Straßenlärm. Ist Europa in Gefahr, wegen Überfüllung geschlossen oder zu Tode verteidigt zu werden? Oder droht eine neue „Vergewaltigung Europas“, die Rückkehr des OpferMythos, wie ein konservatives polnisches Magazin Anfang 2016 titelte? Der kroatische Regisseur Oliver Frljić, der als wichtigster Theater­ macher seines Landes gilt, widmet sich in seiner ersten Arbeit am Staatsschauspiel Dresden den vielfältigen Varianten des Europa-Mythos’ in Zeiten wirtschaftlicher wie humanitärer Krisen und erstarkender nationalistischer Bewegungen. Denn Mythen haben Hochkonjunktur. Im Datenstrom sozialer Medien und Newsticker wirken sie als Katalysatoren für politische Meinungen. Doch müssen Mythen immer vereinfachend wirken? Gibt es Mythen, die uns helfen können, die Welt in ihrer Komplexität besser zu verstehen? Oder müssen wir uns erst einmal daran machen, die alten Mythen auseinanderzunehmen und zu zertrümmern?

69

Verdammtes Europa Ein Interview mit dem Regisseur Oliver Frljić

Herr Frljić, Sie sind derzeit Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka und arbeiten nun zum ersten Mal für das Staatsschauspiel Dresden. Ist Theater als nationaler Repräsentations- und Selbstvergewisserungsraum Ihrer Meinung nach heute noch zeitgemäß? Oliver Frljić: Als Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka versuche ich, das nationalistische System und die Werte zu dekonstruieren, die in allen post-jugoslawischen Ländern in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre aufgestellt wurden und immer noch gültig sind. Seit der Unabhängigkeit Kroatiens wurde die Demokratie in erster Linie als Legitimation dafür genutzt, verschiedene Minderheiten in der Gesellschaft durch nationale Mehrheiten zu unterdrücken. Meine Entscheidung, Intendant zu werden, war von der Idee geleitet, dass ein Nationaltheater der Ort sein sollte, an dem Minderheiten sichtbar werden und sich emanzipieren können. Am 8. Oktober 2014, der Tag, an dem in Kroatien der Unabhängigkeitstag gefeiert wird, stellte ich vor dem Theater eine LGBTQ-Flagge (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer) auf, als ein Zeichen dafür, dass alle kroatischen Bürger gleich behandelt werden sollten. Das steht zwar in unserer Verfassung, wird aber selten in die Tat umgesetzt. Das war der erste öffentliche Akt, in dem ich das symbolische Kapital des Nationaltheaters genutzt habe. Die Reaktionen darauf waren heftig und haben gezeigt, wie tief verschiedene Formen von Intoleranz in der kroatischen Gesellschaft verankert sind. Eine solche Fahne an einem nationalen Theater aufzustellen, wurde von einer Mehrheit der Medien und Bürger als Angriff auf die Bevölkerung, den Staat verstanden. Aber das war nur der Anfang. Bald danach ging es los mit Morddrohungen – und das hat bis heute nicht aufgehört.

70

In Ihrer Arbeit für das Staatsschauspiel Dresden setzen Sie sich mit verschiedenen Bildern und Mythen Europas auseinander. Was verraten diese Bilder über das Selbstverständnis einer Gemeinschaft? Wir leben in einer Welt, in der die freie Fluktuation des Kapitals möglich ist und gern gesehen wird, aber das gilt nicht für alle Menschen gleichermaßen. Wir erleben gerade den Zerfall Europas – nicht bloß Europa als monetäre oder politische Idee, sondern Europa als eine Idee von Multikulturalität und Emanzipation. Wenn Flüchtlinge an den Außengrenzen aufgehalten werden, hat Europa vergessen, dass das Elend dieser Menschen vor allem in den Jahren des Kolonialismus die Quelle unseres Wohlstands war. Oder denken Sie, dass westeuropäische Lebensstandards und Reichtum ohne Sklaverei möglich gewesen wären, ohne brutale Ausbeutung derjenigen, die heute an die Türen Europas klopfen? Frantz Fanon („Die Verdammten dieser Erde“) hat einmal eine einfache Frage gestellt, die heute viel dringlicher klingt als je zuvor – wann wird Europa Reparationen dafür zahlen, was sie den Kolonien geraubt haben? Und ist es nicht der ultimative Zynismus gegenüber den Menschen, die an den Grenzen Europas stehen – wo immer diese Grenze ist – zu sagen, wir akzeptieren die Opfer politischer Unterdrückung, aber nicht Opfer wirtschaftlicher Ausbeutung? Warum? Gibt es einen vernünftigen Grund hierfür? Ist wirtschaftliche Unterdrückung weniger gefährlich als politische Unterdrückung? Worin sehen Sie im Moment die größte Bedrohung der Europäischen Idee? Die größte Gefahr der Europäischen Union ist die EU selbst. Das Europa, das wir heute haben, ist eine Kopie der alten kolonialen Strukturen politischer und wirtschaftlicher Macht. Wir haben eine Unterteilung in Westeuropa und eine südosteuropäische koloniale Peripherie, wozu auch das Land gehört, in dem ich gerade lebe. „Ein kleines Land für eine große Faschisierung“ – das könnte der Slogan für die nächste Touristen­ saison in Kroatien sein. >>

71

Oliver Frljić ist einer der wichtigsten Theatermacher Kroatiens. Anfang der 90er-Jahre floh er aufgrund des Bosnienkrieges nach Zagreb. Er studierte Philosophie, Religionswissenschaft und schließlich Regie an der Akademija dramske umjetnosti. Seit 2014 ist er Intendant des Kroatischen Nationaltheaters in Rijeka und inszeniert darüber hinaus an verschiedenen deutschsprachigen Theatern in Düsseldorf, München und Berlin.

Haben Sie eine persönliche Utopie, wie ein hoffnungsvolles Europa aussehen könnte? Im Augenblick sind alle meine Gedanken zu Europa recht dystopisch. Welche gesellschaftliche Aufgabe kann bzw. sollte die Kunst im heutigen Europa übernehmen? In welcher Verantwortung sehen Sie Ihre eigene Theaterarbeit?

Erlauben Sie mir, Rosa Luxemburg zu zitieren: „Die bürgerliche Gesellschaft steht vor einem Dilemma: entweder Übergang zum Sozialismus oder Rückfall in die Barbarei.“ Und lassen Sie mich, wo wir gerade schon beim Marxismus sind, auch noch einen Satz von Lenin hinzufügen: „Ethik ist die Ästhetik der Zukunft.“ Heutige Gesellschaften stehen vor einem Dilemma – sollten wir wirklich das derzeitige ökonomische System fortführen, das in seinem Wesen so schlecht ist, verantwortlich für die Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit und Armut, und die Interes­sen derjenigen schützt und fördert, die bereits an Macht­ positionen sitzen – politischen wie ökonomischen? Haben wir aufgegeben, über Alternativen nachzudenken? Und was würden wir überhaupt für eine Alternative auf uns nehmen? Sind wir bereit für etwas einzustehen oder sogar zu sterben? Irgendetwas? Gibt es im derzeitigen Europa irgendeine Idee, die es wert wäre, dafür zu sterben? Die Antwort auf diese Fragen, die ihnen zugrundeliegende Ethik, wäre die Ästhetik von morgen. Mit Oliver Frljić sprach Michael Isenberg.

72

Zuerst die gute Nachricht Eine Krisenschau mit Vertretern aus Presse, Funk und Social Media Uraufführung 11. November 2016 im Kleinen Haus 3 Eine Produktion der Bürgerbühne Regie: Jessica Glause Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Skandale, Emotionen und Sensationen lassen sich einfach besser verkaufen als langweilige Tatsachen. Wie viel Drama steckt eigentlich im Journalismus und wie viel Fiktion in Fakten? Wo endet die Wahrheit, wo beginnt das Schauspiel? „Lügenpresse! Systemmedien! Propagandapuppen!“ Journalisten stehen heute zunehmend unter Beschuss. Ihnen wird vorgeworfen, die Nachrichten gezielt zu manipulieren und Informationen zu verschweigen. Wir vertrauen der Presse nicht wirklich und sind trotzdem auf sie angewiesen. Wir brauchen seriöse, unabhängige Medien, die uns informieren, damit wir uns eine eigene Meinung bilden können. Neuerdings übernehmen soziale Netzwerke die kritische Berichterstattung und springen in die Bresche. Aber in einer digitalen Welt mit unzähligen anonymen Berichterstattern verliert man komplett den Überblick darüber, was Wahrheit von Meinungen „Ja, meinen Sie nicht, wir trügen selber vieles vor, woran wir selbst nicht glauben?“ und bloßen Behauptungen unterEin Volksfeind, Seite 103 scheidet. Was macht guten Journalismus aus? Wie viel Skepsis ist berechtigt und wann schlägt sie in Paranoia um? Wir laden Journalisten und Berichterstatter zum Realitycheck und werfen mit ihnen einen Blick hinter die Kulissen ihrer Arbeitswelt. Vielleicht muss man Journalisten persönlich kennenlernen, um ihnen und dem Journalismus wieder zu vertrauen. Die Regisseurin Jessica Glause arbeitet u. a. am Deutschen Theater Berlin, Theater Freiburg, Volkstheater München, Volkstheater Wien sowie der Staatsoper München. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Stückentwicklungen zu aktuellen Themen auf der Basis von Recherche und Inter­views mit Schauspielern und „Experten des Alltags“. Ihre Inszenierungen wurden zu zahlreichen europäischen Festivals eingeladen. „Dear Moldova, can we kiss just a little bit?“ (2013, Teatru Spălătorie Chișinău) sowie „Und jetzt: Die Welt!“ (2015, Münchner Volkstheater) wurden mit Preisen ausgezeichnet.

73

„Und ein Frage ha noch, gi Geld gle oder hin

ne abe ich ibt’s das eich nterher“

Mio, mein Mio von Astrid Lindgren für die Bühne eingerichtet von Kristina Lugn Kinder- und Familienstück für alle ab 8 Jahren Premiere 18. November 2016 im Schauspielhaus Regie: Matthias Reichwald Der Waisenjunge Bosse – neun Jahre, grauer Pullover, rote Mütze – wird seit Tagen vermisst. Zuletzt hatten ihn Passanten im Stadtpark auf einer Bank sitzen sehen. Bosses bester Freund Benka, seine Pflegeeltern und die Polizei suchen in der ganzen Stadt nach ihm. Aber würden sie jemals auf die Idee kommen, dass Bosse mit einem Flaschengeist – aus einer weggeworfenen Bierflasche – in ein anderes Land, das Land seiner Sehnsucht, geflohen sein könnte? Ein Land in dem alles lebenswerter ist als hier? Wo es Wälder, Märchenschlösser, sprechende Brunnen, glitzernde Seen gibt – und den besten Papa der Welt? Nach einer Zeit merkt Bosse, der fortan von allen nur Prinz Mio genannt wird, dass in diesem Land, bei all der Schönheit, etwas nicht stimmen kann. Tief sitzt die Angst der Menschen. Die Angst vor dem finsteren Ritter Kato, der weit Erste Aufführungstermine: 21.11. 11.00 Uhr, 26.11. 19.00 Uhr, 27.11. 16.00 Uhr, draußen auf einer Burg lebt, wo die Luft vor 28.11. 10.30 Uhr, 5.12. 10.30 Uhr, 6.12. 10.30 Uhr, Bosheit ganz dick ist. Man sagt, er stehle Kin7.12. 10.30 Uhr, 8.12. 10.30 Uhr, 9.12. 10.30 Uhr, 26.12. 10.30 und 16.00 Uhr der und verwandle sie in Vögel. Eines Tages beschließt Prinz Mio sich mit seinem neuen Freund Jum-Jum aufzumachen, um gegen ihn zu kämpfen und das Land von seinem Fluch zu befreien. Wie gerne würde er seinem Freund Benka zu Hause all das erzählen. Aber der sitzt wahrscheinlich gerade mit seinen Eltern zu Tisch, isst Eierkuchen und ahnt nichts von all den Abenteuern. „Mio, mein Mio“ zählt zu den kunstvollsten Kinderbüchern Astrid Lindgrens und wurde nicht zuletzt durch die Verfilmung von 1987 zum zeitlosen Klassiker. Die Geschichte, ein Plädoyer für die Phantasie, vereint Elemente des Märchens und des Abenteuerromans. Matthias Reichwald, Schauspieler im Ensemble des Staatsschauspiels Dresden seit 2009 und Schauspiel- und Opernregisseur, bringt den Stoff in einer modernen Fassung von Kristina Lugn mit viel Musik auf die Bühne des Schauspielhauses.

Mit freundlicher Unterstützung unseres Projektpartners:

76

Jeder stirbt für sich allein nach dem Roman von Hans Fallada Premiere 3. Dezember 2016 im Schauspielhaus Regie: Rafael Sanchez „Der Führer hat mir meinen Sohn ermordet!“ Mit diesem Satz auf einer Postkarte beginnt der ungewöhnliche Widerstand eines einfachen Arbeiterpaares zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Berlin. Der Werkmeister Otto Quangel und seine Frau Anna leben ein unauffälliges und zurückgezogenes Leben, bis sie 1940 vom Tod ihres einzigen Sohnes an der Westfront erfahren und beschließen, mit ihren beschränkten Mitteln Widerstand zu leisten gegen das Regime. Sie legen heimlich mehr als 200 handgeschriebene Postkarten und Briefe mit regierungskritischen Parolen in den Hausfluren der Nachbarschaft aus. Umgeben von Denunzianten, Karrieristen, überzeugten Nazis und Kleinkriminellen ist der Erfolg ihrer Aktion gering. Die Karten werden gefunden und bei der Polizei abgegeben. Obergruppenführer Prall setzt Kriminalkommissar Escherich auf den Fall an und fordert rasche Aufklärung. Der Ehrgeiz des Kommissars und die falsche Bezichtigung einer Sprechstundenhilfe führen zum Suizid des verdächtigen Kleinkriminellen Enno Kluge. Weitere Denunziationen, Diebstähle, Verdächtigungen und Zufälle treiben die Hausgemeinschaft immer heftiger gegeneinander und führen zu mehreren Todesfällen und schließlich zur Verhaftung der Quangels und zu ihrer Hinrichtung. „Jeder stirbt für sich allein“ basiert auf einer wahren Begebenheit im Berlin der 1940er-Jahre und entwickelt aus der dichten Beschreibung einer Hausgemeinschaft ein düsteres Gesellschaftspanorama. Wo fast jeder dem anderen ans Geld oder ans Leben will, zersetzen Angst, Verrat, Missgunst und Gier jede Form von Vertrauen und Zusammenhalt. Hans Fallada hat seinen Roman kurz nach Kriegsende und wenige Monate vor seinem Tod in vier Wochen zu Papier gebracht. Primo Levi bezeichnete ihn als „das beste Buch, das je über den deutschen Widerstand geschrieben wurde.“ Die ungekürzte Fassung ist erst im Jahre 2011 erschienen und zu einem internationalen Bestseller geworden.

77

Gott wartet an der Haltestelle von Maya Arad Deutsche Erstaufführung 9. Dezember 2016 im Kleinen Haus 2 Regie: Pinar Karabulut Zwei junge Frauen stehen einander an einem Grenzposten gegenüber: die israelische Soldatin Yael und die palästinensische Krankenschwester Amal. Wenig später hat Amal sich und andere in den Tod gerissen. Die israelische Autorin Maya Arad geht in „Gott wartet an der Haltestelle“ zurück an den Anfang. Sie fragt, wo in der Kette der Ereignisse Augenblicke gewesen sind, an denen sich noch alles zum Guten hätte wenden können. Ob ein anderes Handeln – ein menschlicheres – die Katastrophe hätte verhindern können? Maya Arad geht dabei wie eine Chemikerin vor. Sie versucht, die Formeln des Hasses zu entschlüsseln, die zur Explosion geführt haben. Arad seziert jedes Wort, zerlegt jeden Satz in seine Einzelteile. Rückblickend lässt sie alle Seiten zu Wort kommen. Sie gibt den Verantwortlichen und den Opfern eine gleichberechtigte Stimme und legt damit den Blick auf eine Vielzahl von Perspektiven frei – auf ein Ereignis, das alle miteinander verbindet. Maya Arad, die 1976 in Israel geboren wurde, lebte und studierte fünf Jahre in den Niederlanden, ehe sie 2012 nach Israel zurückkehrte. Dort arbeitet sie seitdem als Dramatikerin und freischaffende Dramaturgin, insbesondere am Habima National Theatre in Tel Aviv. Mit ihrem Stück „Diamond Stars“ gewann sie 2010 den ersten Preis des Dramatikerwettbewerbs des International Theatre Institute ITI und der Unesco. „Gott wartet an der Haltestelle“ entstand im Rahmen des „Terrorismus“-Projekts der Union des Théâtres de l’Europe.

78

Terror und Gewalt von Annabel Wahba

E

s war zu Beginn der 2000er-Jahre, Israel erlebte gerade wieder eine Welle von Selbstmordanschlägen, als ein Freund zu mir sagte: „Du wirst sehen, bald werdet ihr in Europa das Gleiche erleben. Irgendwann wird der Terror auch bei euch sein!“ Das war vor etwa 15 Jahren, ich ahnte damals nicht, wie recht er haben würde. In der Zwischenzeit gab es die Anschläge von Madrid, von London, von Paris und von Brüssel. Kürzlich wurden Anschlagspläne in Hannover und Berlin vereitelt. Heute denken wir auch in Deutschland die Gefahr eines Terror­ anschlags immer mit. Viele Menschen haben auch hier Angst, wenn sie in die U-Bahn steigen oder sich in Menschenmengen aufhalten. Ein bisschen vom israelischen Lebensgefühl kann man nun auch in Deutschland spüren. Aber einige Unterschiede gibt es doch zwischen jener Zeit in Israel und dem, was wir heute in Europa erleben. Maya Arads Stück beschreibt genau diese Zeit Anfang der 2000er-Jahre, als das Oslo-Friedensabkommen endgültig gescheitert war und eine neue Intifada ausbrach. Die palästinensischen Selbstmordattentäter von damals hatten, anders als die Al-Qaida und IS-Terroristen von heute, nicht zwangsläufig religiöse Motive. Vor allem unter den weiblichen Attentätern gab es viele, die der eher säkular orientierten Fatah nahestanden. Sie setzten ihren Körper als Waffe ein, weil sie keine anderen Waffen hatten. Das macht die Tat nicht besser, ein Gewaltakt ist niemals zu rechtfertigen. Aber es ist wichtig, die Motive der Täter zu analysieren – so wie Maya Arad das in ihrem Stück tut. Viele der Attentäter von damals waren die Enkel von Flüchtlingen, die einst im heutigen Israel gelebt hatten und ihre Häuser nach der Staatsgründung Israels verlassen mussten. Oft besaßen die Familien sogar noch die Schlüssel zu ihren alten Häusern und gaben sie weiter von Generation zu Generation, in der Hoffnung, die Enkel würden irgendwann zurückkehren.

79

Ein Jugendlicher, der im palästinensischen Flüchtlingslager Deheische nahe Betlehem wohnte, brach­te mir gegenüber die Motive der Attentäter 2002 so auf den Punkt: „Wir haben doch schon alles verloren. Unsere Jugend, unser Land. Es gibt nichts mehr zu verlieren.“ Und wer nichts mehr zu verlieren hat, geht lieber mit dem Feind in den Tod, als kampflos aufzugeben. Drei Jahre später, als der Terror von Al-Qaida Europa erschütterte, sagte derselbe Jugendliche in einem erneuten Interview zu mir: „Was in London passierte, ist schrecklich und so sinnlos. Wir Palästinenser kämpfen nicht gegen den Westen, sondern gegen israelische F-16-Jäger.“ Der Terror, den wir heute in Europa erleben, ist ein eindeutig islamistisch orientierter Terror, die Attentäter greifen den Westen und sein Lebensgefühl an. In Israel gibt es kaum mehr Bombenanschläge, wie sie das Land zu Beginn der 2000er-Jahre erschütterten. Der Sicherheitszaun hat also zumindest in dieser Hinsicht offenbar den Zweck erfüllt, den die israelische Regierung sich erhofft hatte. Aber in Sicherheit leben die Israelis trotzdem nicht. Der Terror hat nur eine neue Qualität erreicht. Palästinenser – teilweise aus dem von Israel annektierten Ostjerusalem, teilweise mit israelischem Pass – fuhren bei den letzten Anschlägen mit Autos in Menschen­mengen oder schossen mit Gewehren wahllos auf Passanten. Die Art der Anschläge hat sich verändert, die Gewalt bleibt leider. Maya Arads Stück wird noch lange aktuell sein.

Annabel Wahba arbeitet für das ZEIT magazin. Sie berichtet immer wieder aus dem Nahen Osten, ihr Vater stammt aus Ägypten. Sie lebte von 1998 bis 2000 selbst in Israel. 2015 wurde ihr Drehbuch „Herbe Mischung“ für die ARD verfilmt, eine deutsch-arabisch-israelische Komödie.

80

Der Phantast oder Leben und Sterben des Dr. Karl May Uraufführung Januar 2017 im Schauspielhaus Buch: Jan Dvorak Regie und Idee: Philipp Stölzl Der Hochstapler macht im Leben, was der Künstler sich nur in der Kunst traut. Für wenige Gestalten der Literaturgeschichte trifft dieser Satz so sehr zu wie für den Bestsellerautor, Kleinkriminellen, Kosmopoliten und Mystiker Karl May. Nachdem er als junger Mann insgesamt acht Jahre im Gefängnis verbracht hatte, wurde er zu einem der erfolgreichsten Reiseschriftsteller aller Zeiten – und das, obwohl er tatsächlich den Osten Deutschlands kaum je verließ. Niemals mehr wird sich wohl aufklären lassen, in welchem Maße er die von ihm ins Leben gerufene „Shatterhand-Legende“ selbst „Nur von der Ferne träumen.“ Der Weltensammler, Seite 52 geglaubt hat, laut der alle seine Romane eigene Erlebnisse waren. May erfand sich lustvoll ein spektakuläres Leben inklusive falschem Doktortitel und teilte es mit Generationen von gläubigen Lesern. Mitten im Zeitalter des Kolonialismus und der Rassentheorien träumte er von Völkerfreundschaft, Glaube und Verständigung. Symbol dafür ist Winnetou, der edle Apache und imaginierte Blutsbruder Mays. In ihm überwand May die Zwänge der grauen Realität, schuf er eine der imposantesten Gestalten der deutschen Populärkultur. „Der Phantast“ folgt den Wandlungen des Radebeuler Schriftstellers in seinen letzten Jahren, in denen er unter dem Eindruck zahlloser Gerichtsprozesse zur Überzeugung kam, sein eigentliches Werk erst noch schreiben zu müssen. Für Regisseur Philipp Stölzl ist es eine erneute Beschäftigung mit dem Mythos Karl May, denn er verantwortet auch die viel­erwartete Neuverfilmung der Winnetou-Trilogie. Wie ganz wenige Künstler seiner Generation schafft er den Spagat zwischen Kino, Oper und Schauspiel, wechselt mühelos zwischen Pop- und Hochkultur. Seine erste Arbeit am Staatsschauspiel Dresden wird eine surreale Gratwanderung zwischen Historie und Phantasie. – Ein Muss für jeden, der sich schon einmal davongeträumt hat. Und für jeden Karl-May-Fan sowieso.

81

kein Land. August von Thomas Freyer Uraufführung Januar 2017 im Kleinen Haus 1 Regie: Jan Gehler Ein enges Tal, ein Fluss, eine belagerte Stadt; drumherum hohe Bergketten, und nur im Sommer, wenn die Sonne ganz hoch steht, fällt Licht in die Stadt. Hier leben August und seine Mutter in einem halb zerbombten Haus. Vor langer Zeit gab es hier Krieg und „Dann hieße, zum Beispiel, die Bombardierung bleibt lebendig in den An-die-Zukunft-glauben in Wahrheit Erzählungen der Älteren. Das Gebiet gilt An-den-Menschen-glauben.“ Zukunft – Ein Diminutiv, Seite 88 als besetzt und scheinbar kann es keiner verlassen – Besatzer sind aber nie gesichtet worden. Aus dieser abgeschotteten Welt bricht August auf zu einer abenteuerlichen Reise: Er will seinen verloren geglaubten Zwillingsbruder finden, denn es gibt Gerüchte, der Vater sei mit dem Bruder geflohen. Er wagt selbst die Flucht aus dem Tal und macht sich auf die Suche, obwohl seine Mutter behauptet, der Vater sei tot und der Bruder existiere gar nicht. Aber August hat einen Gegenbeweis: Ein Foto, das ihn als kleines Kind neben einem gleichaltrigen Jungen zeigt. So begibt er sich auf eine Odyssee durch eine Welt, die aus den Fugen geraten ist, und begegnet hier zahlreichen kuriosen und verschrobenen Existenzen. Er treibt durch das Geschehen, lernt die Absurdität der Wirklichkeit kennen, landet in Lagern voller Hoffnungssuchender, die von privaten Sicherheitsfirmen bewacht werden, in Waisenhäusern, Wüsten und Dörfern am Meer. Aber wird er das Rätsel um seinen verschollenen Bruder lösen können? Am Staatsschauspiel Dresden waren zuletzt Thomas Freyers Stücke „mein deutsches deutsches Land“ in der Regie von Tilmann Köhler sowie die Stückentwicklung „DYNAAAMO!“ zu sehen. Letzteres erarbeitete er gemeinsam mit Regisseur Jan Gehler, der auch Freyers neues Stück „kein Land. August“ inszeniert.

82

Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus nach dem Buch von Swetlana Alexijewitsch Ein Projekt mit Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion Deutsche Erstaufführung Januar 2017 im Kleinen Haus 3 Eine Produktion der Bürgerbühne Regie: David Benjamin Brückel „Jetzt ist das Glück ausgebrochen, ja? Es gibt Wurst und Bananen. Wenn sich das Freiheit nennt, dann brauche ich diese Freiheit nicht. Sie haben das Volk erniedrigt bis zum Gehtnichtmehr, wir sind Sklaven. Unter den Kommunisten hat die Köchin den Staat regiert – heute sitzen nur Banditen im Parlament. Die gehören ins Gefängnis. Beschissen haben sie uns mit der Perestroika!“ Im aktuellen Buch der Litera­turnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch kommen Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion zu Wort, die sich von der Geschichte überrollt, gedemütigt und betrogen fühlen. Sie verzweifeln an der Gegenwart und verklären die sozialistische Vergangenheit. Sie denken nach über das Wesen von Freiheit und warum viele von ihnen mit der postsowjetischen Freiheit nicht zurechtkommen. 25 Jahre nach dem Zusammenbruch des Imperiums stellen sie traurig und wütend die Frage, was von den Verheißungen der Demokratie und des Kapitalismus übrig geblieben ist. Das Projekt der Bürgerbühne versammelt Frauen und Männer aus der ehema-ligen Sowjetunion, die heute in Dresden leben. Mit Swetlana Alexijewitschs dokumentarischer Prosa verleihen sie ihren eigenen Erinnerungen Ausdruck, die Worte der Protagonisten in „Secondhand-Zeit“ könnten ihre eigenen sein. Zugleich wirkt der Text wie ein Kommentar auf das Leben in Dresden nach „Und dann kam jener Freitag.“ 89 / 90, Seite 58 1989 und die bis heute spürbaren Folgen des tiefgreifenden Systemwandels, die sich niederschlagen in einem Gefühl des Benachteiligtseins, in Wut und Misstrauen gegenüber der Demokratie und allem Fremden. David Benjamin Brückel ist Regisseur sowie seit der Spielzeit 2013 / 2014 Dramaturg, Produktionsleiter und stellvertretender Leiter der Bürgerbühne Dresden. Dort inszenierte er bisher die Uraufführungen „Alles auf Anfang! Fünf Dresdner lassen sich neu erfinden“ und „Mischpoke. Eine jüdische Chronik von damals bis heute“.

83

Amphitryon von Heinrich von Kleist Premiere Februar 2017 im Schauspielhaus Regie: Wolfgang Engel In Theben wartet Alkmene auf die triumphale Rückkehr ihres Mannes, des Feldherren Amphitryon, aus dem Krieg gegen die Athener. Als er schließlich bei ihr auftaucht, verbringt sie eine Liebesnacht mit ihm. Was sie nicht weiß: Nicht Amphitryon war es, mit dem sie in dieser Nacht das Bett geteilt hat, sondern Jupiter, der Göttervater, bekannt für seine zahlreichen amourösen Verwandlungen. Und auch der Gott Merkur treibt ein Doppelgängerspiel mit Amphitryons Diener Sosias. Als kurz nach der göttlichen Liebesnacht der wahre Kriegsheimkehrer Amphitryon auftaucht, fühlt er sich selbstverständlich verraten und betrogen, während Alkmene ihren Sinnen nicht mehr trauen kann – welcher der beiden ist ihr wahrer Geliebter? In Heinrich von Kleists Lustspiel, 1803 in Dresden begonnen und dort auch 1807 im Erstdruck erschienen, begegnen sich die Protagonisten plötzlich selbst und müssen in einem Verwirrspiel um Eifersucht und die eigene Identität ihre Selbstgewissheit in Frage stellen. Göttervater Jupiter stürzt sie in schwerwiegende Identitäts- und Beziehungskrisen. Kleists Bearbeitung von „Als die Götter uns verließen, Molières gleichnamiger Vorlage, die zuhaben sie uns noch rasch eingeredet, dass uns was fehlt.“ nächst nur als deutsche Übersetzung geZukunft – Ein Diminutiv, Seite 88 dacht war, trägt am Ende nur noch den ­Untertitel „Ein Lustspiel nach Molière“, denn Kleist spitzt die Gesellschaftskomödie Molières nachdrücklich auf die Problematik der Identitätskrise zu und erweitert sie so um eine tragische Dimension.

84

das ende der menschheit von Konstantin Küspert Uraufführung Februar 2017 im Kleinen Haus 3 Regie: Anton Kurt Krause Genetiker Jorge, der im Jahr 2018 verhindern will, dass die Evolution ihre Kinder frisst, programmiert den genetischen Code der gesamten Menschheit um – beinahe unbemerkt, durch einen Virus, den er freisetzt und der innerhalb von 90 Tagen jeden Menschen auf dem Planeten erkranken und wieder genesen lässt. Das Ausmaß wird bald klar: kein lebender Mensch auf dem Planeten ist mehr in der Lage, zeugungsfähigen Nachwuchs zu produzieren. Und so haben 2019 die ersten Kinder der sogenannten F1-Generation keine differenzierten Geschlechtsmerkmale mehr, 2022 werden die letzten zeugungsfähigen „Die Zukunft wird kommen und vielleicht wäre schon viel erreicht, Babys geboren. Wissenschaftler versuchen wenn wir auch dann noch sagen verzweifelt, das Fortbestehen der Menschheit könnten: Wir träumen von der Zukunft, und nicht konstatiezu retten – die medizinischen Experimente ren müssen: Wir werden von der werden immer brutaler und menschenverZukunft geträumt haben.“ Früher war mehr Zukunft, Seite 54 achtender. Die fehlende Zukunftsperspektive macht die Menschen zunehmend aggressiv, während die F1-Generation – die Letzten der Spezies – ohne Triebe und ohne differenzierte Geschlechter eine utopische Parallelgesellschaft, die auf Frieden und Respekt basiert, erschafft. Die Stücke von Autor Konstantin Küspert verknüpfen komplexe philosophische Denkbilder mit vorstellbaren Szenarien, immer aber auch mit einem Augenzwinkern: In „das ende der menschheit“ steht die Parabel von Jorge, der die Reproduktion der Menschheit wegen fehlender Moral eindämmen will – und ausgerechnet so eine Parallelgesellschaft von Menschen erschafft, die im Wissen um ihr Ende ein friedliches Dasein führt. Wie die meisten seiner Stücke fordert auch dieses Stück das Theater wie sein Pub­ likum in der Frage heraus, wie sich der Mensch angesichts des technologischen und wissenschaftlichen Fortschritts verhält.

85

„Der K steht z deiner Verfüg

osmos zu r gung“

Zukunft – Ein Diminutiv von Georg Seeßlen

I. Wie die Alten die Zukunft sahen: Als Wiederkehr der Götter. Oder als Zeitenwende, wie man es nimmt. Jedenfalls nicht einfach als morgen. Und dann wieder morgen. Weil es die Zukunft ja nicht gibt, denn sie ist immer genau dann weg, wenn sie da ist, kann man nur an sie glauben. Oder nicht. Die Götter sind inzwischen fort, so viel ist sicher. Ihre letzten Versuche zur Rückkehr sind gründlich schiefgelaufen. Also geht es gleich um die nächste Paradoxie: An die Zukunft glauben ohne die Hilfe der Götter. Natürlich könnte an die Zukunft glauben, wer sich selbst zum Subjekt der Geschichte machte. Dann hieße, zum Beispiel, An-die-Zukunft-glauben in Wahrheit An-den-Menschen-glauben. Drehen wir diesen Spieß einmal um: Was hindert mich daran, an die Zukunft zu glauben? (Also nicht ans „Immer mehr vom gleichen Scheiß, mit Holodeck und Marsmission, vielleicht sogar, wer weiß ohne Krebs und Bahnverspätung“.) Was mich, auf den ersten Blick, daran hindert an die Zukunft zu Requiem für Europa, Seite 69 kein Land. August, Seite 82 glauben, sind die MACHT und der Secondhandzeit, Seite 83 DISKURS. Anders gesagt: Leute, das ende der menschheit, Seite 85 Ein Volksfeind, Seite 103 die mich aus eigenem Interesse daran hindern, Zukunft zu denken, und Gedanken, die aus eigener Kraft die Zukunft undenkbar machen. Es gibt, immer noch, Freiräume. Räume (die Poesie, das Theater, die Kritik, das Schlendern und andere Taugenichtigkeiten), in denen man nicht an die Zukunft glauben muss, aber so tun kann, als gäbe es sie.

88

Wobei uns der radikale Zusammenhang von Zukunft und Freiheit auffallen muss. Vielleicht sind es nur zwei Worte für ein und dieselbe Sache. Aber Macht kann man doch brechen! Den Diskurs zerhacken oder auflösen! Ist doch wahr! Dann erscheint hinter der Macht die größere Macht und hinter dem Diskurs der größere Diskurs. Steckenbleiben im Glauben an die Zukunft und im Kampf um die Freiheit. Jeder Mensch, der sich an der Mauer zur Zukunft totgerannt hat, wird Teil dieser Mauer. Mensch, dein Wort für Zukunft ist Scheitern. Bleib dran! Was ist es, was hinter aller Macht und hinter allem Diskurs die Zukunft undenkbar macht? DAS KAPITAL! DIE ARBEIT! Begeben wir uns in einen Freiraum, in dem wir uns eine Welt vorstellen, in der es nicht das Kapital und nicht die Arbeit gibt. Definiere „vorstellen“! Das Kapital und die Arbeit haben deinen Körper, deinen Geist und deine Seele durchdrungen. Du hast gar nichts, womit du dir eine Welt ohne Kapital und Arbeit vorstellen könntest. (Wie gesagt, die Götter sind ja abgehauen.) So stell’ ich mir einen Menschen vor, der einen Freiraum betritt, um sich eine Welt ohne Kapital und Arbeit vorzustellen. Du meinst, einen Gott.

II. Wenn es schon keine Zukunft gibt, dann sprechen wir doch von Zukünftchen. Von Zukünftchen sind wir wahrhaft überschwemmt. Genauer gesagt besteht die ganze, beschissene Gegenwart aus nichts als einem mäßig schönen Arrangement von Zukünftchen. Jeder Schokoriegel, jeder Politiker, jeder Programmierer, jeder Thermomix und jeder Feuilletonist verbreitet Zukünftchen, dass es eine wahre Wonne ist. Wölkchen von Zukünftchen. Das Zukünftchen des Elektromobils. Das Zukünftchen der digitalen Steuererklärung. Das Zukünftchen des Schweißmessgeräts in der Jogginghose. Das Zukünftchen Deutschlandüberalles. Das Zukünftchen der Subjektphilosophie.  >>

89

Zukünftchen sind der Tod jeder Zukunft. Aber sie sind natürlich sehr vernünftig. Denn sie werden erzeugt durch was? Na? Durch KAPITAL und ARBEIT.

III. Die einzige Zukunft, die wir uns wirklich vorstellen können, ist der Weltuntergang. (Und dass dann eben alles wieder von vorn anfängt. Second chance, you know.) Auch die Wiederkehr der Götter war ja im Grunde ein Weltuntergang. Und was hätten wir von einer Zukunft, in der wir uns selber nicht wieder erkennen? Stellt euch bloß vor, die Zukunft sei dermaßen anders, dass sie in unserer Gegenwart gar nicht mehr ihre Vergangenheit erkennen könnte. Es gibt ja so lange keine Zukunft, so lange (unser Lieblingswort derzeit) alles mit allem zusammenhängt. (Neulich hatte ich einen Traum, in dem etwas vorkam, das mit nichts zusammenhing. Ich kann es leider nicht beschreiben.) Man muss ins Offene hinaus! Die Zukunft muss nicht bloß wieder möglich sein, sondern die Zukunft soll selber das sein: Möglichkeit! Alles noch drin, Leute, alles möglich, alles machbar. Wir müssen uns bloß dran machen, weil mit jedem Tag, an dem sie dann doch nicht gekommen ist, wird sie unwahrscheinlicher. Wer sagt denn, dass alles so sein muss, und nicht ganz anders? Wer das KAPITAL abschaffen will, muss durch Macht und Diskurs. Ich meine: auch im Freiraum. In der Wirklichkeit könnte es ohnehin zu unschönen Ereignissen kommen. Und wer die ARBEIT abschaffen will, der dürfte natürlich nicht so dumm sein, an der Zukunft ausgerechnet, äh, zu arbeiten. Traumarbeit. (Man weiß doch was das heißt: Die Lust so lange verkleiden, bis sie keiner mehr erkennt.) Bei der Gelegenheit: Haben wir überhaupt LUST auf Zukunft? Vor lauter ANGST vor ihr. (Ihr habt’s geahnt: Auch Lust und Angst sind Agenten von Kapital und Arbeit. Oder ist es umgekehrt?) Der Spieß muss sofort noch einmal herum gedreht werden:

90

Bekannt geworden ist Es muss eine Zukunft geben, sonst würden nicht Georg Seeßlen mit Filmso viele Leute daran arbeiten, sie zu verhindern. kritiken und filmhistorischen Büchern. In seiDie ARBEIT ist die Verwandlung der Zeit in nen Veröffentlichungen Raum, des Organ­ischen ins Mechanische, des Sugsetzt er sich mit zeitpolitischen Themen ebenso wie gestiven ins Nützliche. Das KAPITAL dagegen ist mit populärkulturellen die Verwandlung des Raums in Zeit, des Lebens in Phänomenen auseinander. Er ist Cineast, KulturSchulden, des Nützlichen ins Suggestive. und Kunstmarktkritiker. Es war auch Hans-Peter K. aus S. plötzlich klar, Zuletzt hat er Aufsehen erregt mit seiner Poledass jemand, der im Kreis herumläuft, nicht vormik und Analyse über den wärts kommen kann. Kunstmarkt sowie mit seinem Buch „Hass und HoffAber, warf jemand aus engstem Bekanntennung. Deutschland, Eurokreis ein: Wer sagt denn, dass „vorwärts“ auch „Zupa und die Flüchtlinge“ (mit Markus Metz). kunft“ heißt? ARBEIT und KAPITAL können die Zukunft verhindern, weil sie sich als WACHSTUM und FORTSCHRITT verkleidet haben. Warum brauchen wir das? Weil uns etwas fehlt. Als die Götter uns verließen, haben sie uns noch rasch eingeredet, dass uns etwas fehlt. So müssten wir nur immer vorwärts gehen und wachsen. Aber vor uns ist keine Zukunft. Dann also zurück, oder? Oh nein, nur das nicht! Ins Tal der toten Zukünfte! Wohin also dann? Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als zu fliegen. Über die Städte und Reiche von KAPITAL und ARBEIT. Hey, Ikarus, du nimmst den Mund mal wieder ganz schön voll! Ich bin sicher, dass es die Zukunft gibt, denn ich träume ja von ihr. Ja, träum weiter.

91

„Die Bewo Dazwisch als Außen als Bürger Niemand

ohner des hen gelten nseiter, r von sland“

Hiob nach dem Roman von Joseph Roth Fassung von Koen Tachelet Premiere Februar 2017 im Kleinen Haus 1 Regie: Nurkan Erpulat Wie begreifen, wie ertragen wir Leid? Als Schicksal, als Prüfung, als Strafe? Mendel Singer muss zunächst „ein paar Welten zugrunde gehen sehn“, bis er endlich klug wird. Der orthodoxe Hauslehrer lebt mit Frau und Kindern bescheiden in einem jiddischen Schtetl in Südwest-Russland. Fest im Glauben Gottes. Bis Menuchim geboren wird. Ein Epileptiker. „Der Schmerz wird ihn weise machen, die Hässlichkeit gütig, die Bitternis milde und die Krankheit stark“, prophezeit der Rabbi. Mendel aber erkennt nur eine Strafe Gottes. Und bald folgt ein Schicksalsschlag dem nächsten. Die gesunden Söhne werden in die Armee des Zaren einberufen. Schemarjah rettet sich mit Hilfe von Fluchthelfern, die seine Mutter von ihrem Ersparten bezahlt, nach Amerika. Dort reich geworden und nun Sam genannt, kann er die Familie nachholen. Nur Menuchim, dem man krank die „Wenn’s diesem Schiffe so geht wie den anderen, so ist er verloren.“ Reise nicht zutraut, bleibt zurück. In New Der Graf von Monte Christo, Seite 96 York empfindet Mendel die aufkommende Zufriedenheit „wie ein fremdes, geborgtes Kleid“. Die Hoffnung auf ein besseres Leben in der neuen Welt soll sich bald darauf zerschlagen. Der Weltkrieg bricht aus, 1917 nimmt auch Amerika daran teil, und zerreißt die Familie endgültig. Allein und in ohnmächtiger Wut lehnt sich Mendel Singer gegen Gott auf. Doch auf dem Höhepunkt seiner Verzweiflung erlebt er ein erlösendes Wunder: Menuchim lebt und ist ein berühmter Musiker geworden. Joseph Roth verbindet die große Menschheitsfrage nach dem Sinn des Leidens mit den Fremdheitserfahrungen durch Flucht und Emigration zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der in Ankara geborene und seit 1999 in Berlin lebende Regisseur Nurkan Erpulat ist für seine zeitgenössischen, radikal postmigrantischen Stoffe und Lesarten bekannt und vielfach ausgezeichnet worden. Aus dieser Perspektive und im Kontext der heutigen Migrationsbewegungen blickt Erpulat auf die ein ganzes Jahrhundert zurückliegende Geschichte.

94

Get up! Stand up! Dresdner Schüler proben den Aufstand Uraufführung März 2017 im Kleinen Haus 2 Eine Produktion der Bürgerbühne In Kooperation mit der 128. Oberschule Dresden-Reick Regie: Uta Plate Anhand von Gesprächen mit Dresdner Zeitzeugen und der Recherche von Filmmaterial nähern wir uns dem Thema Protest. Liegt unter dem Pflaster der Strand und wie stehe ich zu lila Latzhosen? Hätte ich beim arabischen Frühling mitrebelliert, was wollten die Arbeiter in der DDR im Juni 1953, und welche Demo müsste noch erfunden werden? Wird eigentlich zu viel demonstriert? Reicht die digitale Revolution? Glauben wir an die Kraft unserer Stimme, und wie kann ich mir bei all dem Chaos überhaupt eine Meinung bilden? Unter dem Motto „Scheitern ist kein Problem“ sagen wir ungeschminkt unsere Meinung oder borgen vorübergehend die anderer Leute aus, wenn wir selbst keine haben. Wir proben den Aufstand und tanzen solange, bis das System wankt. Unter einer Bedingung: Spaß muss sein! Die Regisseurin, Theaterpädagogin und Dozentin Uta Plate leitete die afrikanisch-deutsche Theatergruppe „Rangi Moja“ und arbeitete als ­Theatermacherin in Alters- und Asylbewerberheimen und im Gefängnis. Seit der Spielzeit 1999 / 2000 ist sie Theaterpädagogin an der Schaubühne Berlin und leitete dort u. a. das Jugendtheaterprojekt DIE ZWIEFACHEN für Jugendliche, die aus einem sozial benachteiligten Umfeld kommen. Uta Plate gibt zudem internationale Theater- und Bewegungsworkshops, u. a. in Göteborg, Santiago de Chile, Beijing, Istanbul, Helsinki, Ramallah und Alexandria. Seit 2014 arbeitet sie als freie Regisseurin am Theater Neumarkt in Zürich, am Jungen DT Berlin sowie am Theater Aarhus in Dänemark.

95

Der Graf von Monte Christo nach dem Roman von Alexandre Dumas Premiere Februar 2017 im Schauspielhaus Regie: Simon Solberg Vierzehn Jahre verbringt der junge Seemann Edmond Dantès aufgrund einer Intrige seiner Konkurrenten in Kerkerhaft auf der berüchtigten Gefängnisinsel „Château d’If“. Vor dem Selbstmord bewahrt wird er von seinem Mitgefangenen, dem gelehrten Geistlichen Abbé Faria, der ihn im Folgenden in den Wissenschaften und Künsten unterrichtet und schließlich einweiht in das Geheimnis eines verborgenen Schatzes auf der Insel Montecristo. Nach einer spektakulären Flucht sucht und findet Dantès den Schatz und kehrt als wohlhabender Mann in seine Heimat zurück. Er rekonstruiert die Hintergründe und die Beteiligten der Verschwörung, die zu seiner Verurteilung geführt haben, um daraufhin – als Graf von Monte Christo – an seinen Gegenspielern von damals Rache zu nehmen. „Der Graf von Monte Christo“ von Alexandre Dumas ist Mitte des 19. Jahrhunderts als Fortsetzungsroman erschienen und längst ein Klassiker der Weltliteratur. Lustvoll und ausschweifend erzählt er die Vergeltungsphantasie eines unschuldig Verurteilten, der eine verkommene Gesellschaft aus intriganten Machthabern zu richten versucht. Ausgestattet mit scharfer Intelligenz und unermesslichem Reichtum, betreibt Edmond Dantès seine eigenmächtige Strafverfolgung und endet schließlich zweifelnd ob der Ergebnisse seiner Unerbittlichkeit. Der Regisseur Simon Solberg hat schon zahlreiche Stoffe der Weltliteratur inszeniert, die sich aufgrund ihrer Überfülle scheinbar der Dramatisierung verweigern (zuletzt „Die Odyssee“ am Volkstheater München und „ ... die beste, fürchterlichste Waffe ist die Lächerlichkeit. Sie siegt über „Der abentheurliche Simplicissimus alles, selbst über die Wissenschaft, Teutsch“ am Staatsschauspiel Dresden). In die Schönheit, den Ruhm.“ Karl May, Der Phantast, Seite 81 der Assoziation von historischem Material und aktuellen Weltbeschreibungen entwickelt er dabei eigensinnige Wesen und Welten. Bildgewaltig und anspielungsreich setzt er die Klassiker in ein überraschendes Verhältnis zu unserer Medienwirklichkeit und öffnet sie neu für die Gegenwart.

96

Medea von Euripides Premiere März 2017 im Schauspielhaus Regie: Christina Rast Freiheitskämpferin oder Terroristin? Politische Strategin oder unkontrollierter Gefühlsmensch? Wer ist diese Medea des Euripides? Aus der Fremde kommt sie. Nach Jahren des Kampfes und der Flucht hat sie im griechischen Korinth eine neue Heimat für sich und ihre Kinder gefunden. Doch ihr Mann, der Abenteurer Jason, sehnt sich nach sozialem Aufstieg und heiratet hinter dem Rücken seiner Ehefrau in die hiesige Königsfamilie ein. Als Medea von dem Betrug erfährt, ist sie „Wir lernen eine ganze Menge über die Backenzähne der Eichhörnchen, am Boden zerstört. Öffentlich wettert die Wurzel aus pi und ich weiß sie gegen Staat und Ehemann und zieht nicht was. Aber wir lernen nicht das Geringste über unsere Seelen.“ so den Hass aller auf sich. König Kreon Szenen einer Ehe, Seite 61 beschließt daraufhin offiziell ihre Ausweisung aus Korinth. Ohne Heimat und ohne Zukunft, auf den Trümmern ihres Lebens, schmiedet Medea einen kühnen Racheplan. Nicht nur Jason, diese ganze Gesellschaft soll spüren, was es heißt, einem Menschen wie ihr die Menschenwürde zu versagen. Die Schweizer Regisseurin Christina Rast widmet sich nach der Uraufführung von Peter Richters „89/90“ einer der größten und widersprüchlichsten Figuren der Theatergeschichte. Während das antike Publikum von Euripides‘ schonungslos menschlicher Tragödie schockiert und Lessing empört war von der widernatürlichen Raserei Medeas, waren die Avantgardisten des 20. Jahrhunderts, wie der Theatermacher Antonin Artaud, fasziniert von ihrer Monstrosität. Heutzutage provoziert vor allem die Frage, ob Gewalt als Mittel gegen Unterdrückung und gesellschaftliche Ausgrenzung gerechtfertigt sein kann. Eine maßlose Gewalt, die sich selbst ins Recht setzt.

97

Homohalal von Ibrahim Amir Uraufführung März 2017 im Kleinen Haus 1 Regie: Laura Linnenbaum Im Dezember 2012 besetzten Asylsuchende aus dem Mittleren Osten die Wiener Votivkirche, um auf ihre prekäre Lebenssituation in Österreich aufmerksam zu machen. Es entbrannte eine heiße Debatte in den Medien, Parteien und private Initiativen von Links und von Rechts schalteten sich ein. Die „Schutzflehenden“ wurden einerseits idealisiert, andererseits kriminalisiert. Der aus Syrien stammende und in Wien lebende Autor Ibrahim Amir arbeitete zwei Jahre lang in Workshops mit Geflüchteten und Aktivisten zusammen und führte zahlreiche Gespräche mit den verschiedenen Beteiligten. Das aus dieser Arbeit entstandene Stück „Homohalal“ spielt im Jahr 2033: Die Aktiven von damals treffen sich wieder, um an die gute alte Zeit und die politischen Kämpfe der Vergangenheit zu erinnern. Interkulturalität ist in dieser künftigen Gesellschaft längst kein Fremdwort mehr, niemand wird mehr aufgrund seiner Herkunft pauschal kriminalisiert und einige der Geflüchteten haben sogar den gesellschaftlichen Aufstieg geschafft. Doch im Laufe des Abends bröckelt die Fassade aus Harmonie und Sentimentalität. Alte Wunden brechen auf und unvereinbare Weltanschauungen prallen aufeinander. Als öffentlich wird, dass der Sohn des Falafel-Verkäufers Salamah in den gleich„Europa ist eine Utopie.“ Europa – Eine Fiktion, Seite 64 altrigen Michi verliebt ist, läuft schließlich alles aus dem Ruder. Aber wie soll man jemanden anständig umbringen, der vor Aufregung vorher ohnmächtig wird? Amirs schon im Vorfeld umstrittenes Stück ist rasant komisch und unbequem, weil es falsche Toleranz und gutgemeinte Missverständnisse schonungslos entlarvt. Es ist ein Plädoyer gegen Vereinfachungen und vorgefertigte Weltanschauungen – egal von welcher Seite. Gemeinsam mit der Regisseurin Laura Linnenbaum, die durch ihre Arbeiten am Schauspiel Frankfurt von sich reden machte, wird Amir das Stück auf die Situation in Dresden anpassen.

98

Wir kommen nach dem Roman von Ronja von Rönne Uraufführung April 2017 im Kleinen Haus 3 Regie: Tea Kolbe Nora kann nicht glauben, dass ihre beste Freundin aus Kindheitstagen, Maja, tot sein soll, zudem ist ihr Therapeut im Urlaub und so hat er ihr aufgetragen in seiner Abwesenheit Tagebuch zu schreiben. Außerdem versucht sie ihre auseinanderdriftende Vierer„Mein größter Traum war es, Signale Beziehung zu retten. Als ihr und ihren aus dem Weltraum zu empfangen.“ Freunden alles zu viel wird, packen sie Ralf – Die Abenteuer von 60 Minuten, Seite 51 ihre Koffer und fahren ans Meer. Doch ob dort die Rettung lauert? Mit viel Witz und Situationskomik beschreibt und analysiert Nora ihre Umwelt und Mitmenschen und doch liegt über allem ein Hauch von Melancholie. Die Berliner Autorin Ronja von Rönne ist eine neue Stimme in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur – witzig und respektlos. Sie schreibt für „Die Welt“ und löste zuletzt mit ihren Ansichten über Feminismus einigen Wirbel in den Feuilletons aus. Bekannt geworden ist sie mit ihrem Blog „Sudelheft“, in dem sie locker und unterhaltsam von ihren Beobachtungen, Gedanken und Weltansichten erzählt.

99

Stark wie der Tod – eine biblische Liebe nach dem Hörspiel von Navid Kermani Eine szenische Installation Premiere April 2017 in der Trinitatiskirchruine „Der Gott der Bibel ist nicht lieb, er ist cholerisch, zornig, rachsüchtig und mordend“. Und er ist „rasend vor Liebe“, meint der mehrfach ausgezeichnete muslimische Schriftsteller Navid Kermani. „Und auch die Menschen der Bibel lieben nicht wie im Vorabendprogramm, sondern ohne Maß“. Das mache die Bibel – auch für Un- oder Andersgläubige – zu einem der größten Texte der Weltliteratur. Göttlich, da menschlich bis ins Extrem. Von einer solch schonungslosen Menschlichkeit, der leidenschaftlichen Liebe zwischen Mensch und Gott erzählt auch Kermanis 2015 entstandenes Hörspiel „Stark wie der Tod“. Er verarbeitet hierin drei der schönsten und schrecklichsten Texte der alttestamentarischen Bibel – das Hohelied Salomos, das Buch Hosea und das Buch Judit in der dramatischen Schilderung Friedrich Hebbels – zu einem dreiaktigen Liebesdrama zwischen einem Mann und einer Frau. Mit sprachlicher Wucht und poetischer Tiefe entspinnt sich eine wechselvolle Geschichte voller Leidenschaft, Missbrauch und Rache metaphysischen Ausmaßes. Aus intimer Zweisamkeit hinter geschlossenen Fensterläden wird schnell ein Machtkampf zweier Urgewalten, ausgetragen vor den Augen der Bevölkerung. Aufgeführt wird der Text als szenische Installation in der Ruine der Trinitatiskirche, nahe des alten christlichen und des neuen jüdischen Friedhofs. So ist dieser Abend des 2015 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichneten Orientalisten Kermani nicht nur ein kulturell einmaliges Ereignis, sondern gleichzeitig ein kompromissloser Aufruf zum interreligiösen Dialog.

100

Nichts in Sicht nach dem Roman von Jens Rehn Premiere April / Mai 2017 in der Trinitatiskirchruine Regie: Clara Weyde Ein deutscher U-Boot-Matrose und ein amerikanischer Pilot treiben in einem Schlauchboot im Atlantik. Es ist das Kriegsjahr 1943. Der Amerikaner, der Einarmige, ist schwer verwundet und stirbt am dritten Tag, der Deutsche, der Andere, verdurstet eine Woche später. Unerbittlich entfaltet sich zwischen zwei Menschen, die ohne jede Hoffnung dem Tod ausgeliefert sind, ein endzeitliches Szenario, in dem nichts bleibt als das elendig verreckende Gegenüber, nichts als die vage Erinnerung an ein Leben vor dem Krieg – Ahnungen von einer Einfachheit, friedlichen Banalität, die angesichts des Todes fremd und zugleich unfassbar wertvoll werden. In drastischer Klarheit stellen sich die Fragen nach dem Wesen des Menschen und der Existenz eines göttlichen Gegenübers. Eine eindringlich warnende Parabel über die Sinnlosigkeit des Krieges. Jens Rehn, geboren 1918 in Flensburg, verarbeitet in dem 1954 erschienen Roman seine eigenen Kriegserlebnisse bei der Marine. Sein Stil ist nüchtern, unpathetisch und unsentimen„Es gibt nichts mehr zu verlieren.“ tal. Nach dem Krieg gehörte er zu einem Terror und Gewalt, Seite 79 Kreis von Autoren, der sich „Gruppe 12“ nannte und zusammengeschlossen hatte, um einen neuen, sachlichen Ton in der Nachkriegsliteratur zu begründen. Kritiker Marcel Reich-Ranicki würdigte die „hohe Anschaulichkeit und Suggestivität“ des Textes und fügte mit Nachdruck hinzu: „‚Nichts in Sicht‘ sollten wir, dürfen wir nicht vergessen: Es ist beides in einem – ein zeitgeschichtliches und ein künstlerisches Dokument.“

101

Der Scheiterhaufen nach dem Roman von György Dragomán In Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart Uraufführung April 2017 im Kleinen Haus 1 Regie: Armin Petras Zwei Monate nach dem Sturz Ceauşescus brennen auf dem Hof ihres Internats die Überreste des diktatorischen Regimes auf einem großen Scheiterhaufen. Für die dreizehnjährige Emma kündigt sich mit dem gesellschaftlichen Umbruch ein eigener an: Das Erwachsenwerden, Wünsche, Träume und Ängste, die erste Liebe. Außerdem soll sie von nun an bei einer Unbekannten, die sich als ihre Großmutter ausgibt, leben. Widerstrebend folgt Emma ihr in eine fremde Stadt. In der Schule wird sie bedroht, denn die Großmutter gilt als Spitzel und als Verrückte, die in Kaffeesatz oder Blut liest. Tapfer erträgt Emma die Peinigungen, zugleich aber wächst das Misstrauen gegen die alte Frau. Als sie sich über das Verbot hinwegsetzt, den Holzschuppen zu betreten, macht sie eine verstörende Entdeckung. Die Geschichte, die ihre Großmutter also doch zu erzählen beginnt, über „Die bürgerliche Gesellschaft steht vor ihre Familie und über eine Geselleinem Dilemma, entweder Übergang zum schaft, in der viele Gewaltverbrechen Sozialismus oder Rückfall in die Barbarei.“ Requiem für Europa, Seite 69 nie verfolgt wurden, zieht Emma den Boden unter den Füßen weg. „Großmutter sagt, vergessen sei leicht, das solle ich wissen. Ich würde mir vielleicht einbilden, dass mein Gedächtnis nie versagen, ich mich immer und an alles erinnern würde, doch so werde es nicht sein. Selbst die wichtigsten Dinge könne man vergessen, die besten Dinge und die schlimmsten, den größten Schmerz und die größte Freude, alles, alles.“ Dabei gebe es nur das, woran wir uns erinnern, doch was wir vergessen, gebe es nicht mehr, es verschwinde aus der Welt. Als Akt der Befreiung entfachen die zwei schließlich einen eigenen Scheiterhaufen. Armin Petras hat als Regisseur und als Autor Fritz Kater die frühen 1990er Jahre aus der Perspektive der deutschen Wiedervereinigung erzählt und die zersplitterte Gesellschaft in Regionen rapiden sozialen Wandels porträtiert. Dabei leitete ihn auch die Frage, ob und wo es irgendeine gemeinsame Wurzel gibt. Mit der Uraufführung von Dragománs viel beachtetem Roman blickt er auf Rumänien und genau diese, dort von Schrecken geprägte Umbruchszeit.

102

Ein Volksfeind von Henrik Ibsen Premiere April 2017 im Schauspielhaus Regie: Marco Štorman „Der schlimmste Feind der Wahrheit und der Freiheit ist die kompakte Mehrheit. Ja, diese verfluchte, kompakte, liberale Mehrheit.“ Als der Kurarzt Thomas Stockmann entdeckt, dass das Wasser des örtlichen Heilbades durch Industriegifte verseucht ist, will er mit diesem Befund an die Öffentlichkeit. Einflussreiche Bürger und Pressevertreter sichern ihm ihre Unterstützung zu. Doch sein Bruder Peter, der Stadtrat des Ortes, befürchtet einzig und allein den Imageverlust und droht, die hohen Kosten im Falle einer Sanierung durch Steuereinnahmen decken zu müssen. Sofort schlägt die Stimmung in der Kleinstadt um und niemandem ist mehr an Aufklärung gelegen. Denn die kompakte Mehrheit hat nur den eigenen Vorteil im Blick: Volkswille sei, dass der Badebetrieb lukrativ weitergehe. Stockmann weist gegen alle Widerstände unbeirrt auf die vom verseuchten Wasser ausgehenden Gefahren hin – noch als die Steine durch seine Fensterscheiben fliegen. Er richtet sich dabei immer radikaler gegen die korrupte Gesellschaft als solche, die sich offensichtlich ganz dem Wohlstand und Wachstum untergeordnet hat. Muss Veränderung immer scheitern, sobald eigene Zugeständnisse oder gar Verzicht nötig sind? Können Aufklärung und politischer Aktivismus in einer profitorientierten Gesellschaft überhaupt noch etwas bewegen? Ibsen sendet seinen „Volksfeind“ auf einen schmalen Grat zwischen Engagement und Fanatismus und hinterfragt die Verantwortung des Einzelnen und die Bedingungen gesellschaftlichen Zusammenlebens.

103

Vom Reisen – damals und heute von Rainer Wieland

S

eit es uns Menschen gibt, sind wir auf Reisen: Zu keiner Zeit in der Geschichte unserer Spezies hielt es uns lange an einem festen Ort. Von Afrika aus machten sich vor rund 1,2 Millionen Jahren die ersten modernen Menschen, ausgestattet mit einem Faustkeil, auf den Weg in den Nahen und Mittleren Osten, nach Europa und Asien; über das Meer zogen sie nach Australien; und als sich während der letzten Eiszeit vor rund 20.000 Jahren eine Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska auftat, folgten sie den Bisons und Rentieren und zogen weiter nach Amerika. Vom Reisen erzählen schon die frühesten Texte der Menschheitsgeschichte – das Gilgamesch-Epos, das Totenbuch der alten Ägypter und die homerische Odyssee. Mit ihren Schiffen erkundeten die antiken Seefahrer die Grenzen der Welt, zunächst die Küstenstriche entlang, irgendwann wagten sie sich dann aufs offene Meer hinaus. RALF – Die Abenteuer von Und auch heute, wo der letzte Win60 Minuten, Seite 51 kel der Erde erforscht und besiedelt Der Weltensammler, Seite 52 Der Phantast, Seite 81 ist, sind wir in Bewegung – mehr als jemals zuvor. „Es wirkt so, als seien wir gar nicht sesshaft“, schreibt der vielgereiste englische Journalist Michael Palin. „Ständig ist der Mensch auf der Suche nach einem anderen Ort, an dem irgendetwas besser ist – wo es wärmer oder schöner ist.“ Dabei können die Beweggründe, um auf Reisen zu gehen, höchst unterschiedlich sein, wie der Blick auf die Geschichte zeigt: Die einen trieb Entdeckerfreude, die Lust am Abenteuer und der Drang nach Eroberung. Andere die Aussicht auf Handel und gute Geschäfte. Eines der ältesten Motive ist religiöser Natur: die Pilgerfahrt zu einer heiligen Stätte. Dazu kamen in späteren Zeiten wissenschaftliche Neugier, der Wunsch nach Bildung und das Bedürfnis nach Erholung. Und eines der immer­währenden Motive – wie uns die Gegenwart aufs Neue bestätigt – ist die Flucht vor Elend und existenzieller Not. Deren Zielpunkt ist heute auch Europa, noch vor 200 Jahren war es umgekehrt: Allein über fünf Millionen Deutsche ließen im

104

19. Jahrhundert ihre Heimat hinter sich, bestiegen die Auswandererschiffe in Hamburg und Bremerhaven und überquerten den Atlantik – in der Hoffnung, im fernen Amerika eine bessere Zukunft zu finden. Reisen – das bedeutet von jeher Kulturaustausch: Marco Polo bestaunte im 13. Jahrhundert in Peking das ausgeklügelte System der Nachrichtenübermittlung durch berittene Boten im Reich des Mongolenkaisers und das ihm unbekannte Papiergeld, das am Hof von Kublai Khan zirkulierte. Der Engländer Thomas Coryate – einer der frühen Italienreisenden des 17. Jahrhunderts – beobachtete in Venedig, wie die Leute beim Essen ein wunderliches Instrument benutzten: die Gabel, die damals in Europa weitgehend unbekannt war. Nach seiner Rückkehr führte er ihren Gebrauch auf den britischen Inseln ein. Und als der spanische Eroberer Hernán Cortez mit seinen Männern im Jahr 1519 die Hauptstadt des Aztekenreichs im mexikanischen Hochland entdeckte, kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vor ihnen lag eine hochentwickelte prächtige Stadt mit 200.000 Einwohnern, die den damaligen euro­ päischen Metropolen in nichts nachstand. Für die Azteken schien es eine Begegnung mit Außerirdischen. Sie hielten die fremden Besucher zunächst für Götter, wurden aber bald eines Schlechteren belehrt. Wenige Jahre später lag ihre prachtvolle Hauptstadt in Schutt und Asche – niedergebrannt von den Konquistadoren, die vor allem eines antrieb: die Gier nach Gold. Die europäischen Entdecker und Kaufleute, die im Gefolge von Kolumbus den amerikanischen Kontinent betraten, sorgten dafür, dass Kulturen miteinander in Verbindung kamen, die bis dahin gar nichts voneinander wussten. Waren, Pflanzen, Tiere und Menschen begannen – über alle Grenzen hinweg – um die Welt zu reisen. Es ist der Beginn einer Entwicklung, die bis heute anhält – im ausgehenden 20. Jahrhundert wurde dafür der Begriff Globalisierung geprägt. Über die Jahrhunderte hinweg war das Reisen eine höchst unsichere, strapaziöse Angelegenheit – egal ob man zu Fuß unterwegs war oder auf dem Rücken eines Pferdes, Maultieres oder Kamels, mit der Kutsche oder auf einem Segelschiff. Manch einer fühlte sich von der Gefahr regelrecht angezogen, wie der englische „Weltensammler“ Richard Burton.  >>

105

Im Laufe seines nomadischen Lebens bereiste er fast die ganze Welt und eignete sich mehr als zwei Dutzend Sprachen an. Burtons berühmteste Reise führte ihn im Jahre 1853 nach Mekka. Als Muslim verkleidet, mischte er sich unter den Zug der Pilger und drang ins Heiligtum des Islam vor, das „Ungläubigen“ streng verboten war. Über sein Geburtsland schrieb er: „England ist das einzige Land, in dem ich mich nicht zu Hause fühle.“ Gewiss, man muss nicht unbedingt auf Reisen gehen, um sich ein Bild von der Welt zu machen: Die großen Entdeckungsreisenden veröffentlichten Bücher über ihre Abenteuer, brachten Präparate von exotischen Tieren und Pflanzen mit nach Hause, ließen Zeichnungen und Gemälde anfertigen. Aus solchen zeitgenössischen Berichten schöpfte im 19. Jahrhundert Karl May in Dresden, um seine abenteuerliche Welt des Orients und des Wilden Westens zu erschaffen. Erst im Alter von 57 Jahren machte er sich 1899 zum ersten Mal auf eine größere Reise in den Orient auf – da waren seine großen Bücher von „Im wilden Kurdistan“ bis hin zur „Winnetou“Trilogie längst geschrieben. Heute genügt das Drücken der Fernbedienung des Fernsehers, um sich die Welt nach Hause zu holen. Von fast jedem Ort der Welt hat sich ein vorgefertigtes Bild in unserem Kopf festgesetzt. Aber kein Reise­ roman, kein Zeitungsreportage, keine Nachrichtensendung und keine Fernsehdokumentation kann die eigene Anschauung ersetzen. Nichts kommt dem gleich, die Welt mit eigenen Augen zu sehen. Reisen bedeutet einen Ausbruch aus der Routine des Alltags und Abschied von alten Gewissheiten. Wir erkennen, dass der Ort, an dem wir unsere Zelte aufgeschlagen haben, Rainer Wieland lebt als nicht der Nabel der Welt ist. Unser Geist kommt in Lektor, Herausgeber und Bewegung, und wir spüren, dass wir lebendig sind. Autor in Berlin. Er hat zahlreiche Bücher veröfDenn eine jede Reise ist auch eine Reise zu uns fentlicht, u. a. „Das Buch selbst. So werden wir uns immer wieder aufs Neue der Tagebücher“ und „Diderots Enzyklopädie“ aufmachen zu den Orten, wo es anders und im (mit Anette Selg). Zuletzt Zweifel auch schöner ist als zu Hause. erschien „Das Buch des Reisens. Von den Seefahrern der Antike zu den Abenteurern unserer Zeit.“ 2016 wurde er dafür mit dem ITB Book Award ausgezeichnet.

106

Die Stunde da wir nichts voneinander wußten von Peter Handke Eine Theaterplatzbespielung mit Dresdner Bürgern Premiere Juni 2017 auf dem Theaterplatz Eine Produktion der Bürgerbühne Regie: Uli Jäckle Hauptakteur des Stücks ist ein beliebter Platz in Dresden. Es beginnt damit, dass einer schnell über ihn wegläuft. Die Darsteller treten einzeln und in Gruppen auf, z. B. die alte Frau, die Schönheit, der mit der Gasmaske, eine japanische Touristengruppe und eine Gruppe junger Männer, die zu viel Zeit haben. Bürger der Stadt spielen Alltägliches, begegnen einander, behindern sich, schließen sich zusammen und lösen sich wieder auf. Auch der Tod wird auf einer Sänfte vorbeigetragen. Doch was machen plötzlich der gestiefelte Kater und ein Elefant auf dem Platz? Die Begegnungen zwischen den einzelnen Figuren intensivieren sich, die Grenzen zwischen der Realität des Platzes und komisch-absurden Erfindungen verschwimmen. Das Stück kommt ohne Sprache aus, denn der Platz spricht. Und hat es nicht den Anschein, als würde da ein Volk zusammenwachsen? Peter Handke wurde 1942 in Kärnten geboren und ist einer der bekanntesten zeitgenössischen österreichischen Autoren. „Die Stunde da wir nichts voneinander wußten“ schrieb er 1992 als sein zweites Stück ohne Worte. Über sein Schaffen sagt er: „Ein Künstler ist nur dann ein exemplarischer Mensch, wenn man an seinen Werken erkennen kann, wie das Leben verläuft. Er muss durch drei, vier, zeitweise qualvolle Verwandlungen gehen.“ Der Regisseur Uli Jäckle ist seit 2010 Professor für „Kunst in Aktion“ an der HBK Braunschweig. Er arbeitete u. a. am Schauspiel Stuttgart, Theater Freiburg, Schauspielhaus Hamburg, Staatstheater Braunschweig, am Deutschen Theater Berlin und am Staatsschauspiel Dresden. Bekannt geworden ist er vor allem mit seinen großen Landschaftstheaterprojekten unter Einbindung von bis zu 200 Laiendarstellern. Außerdem ist er als Autor tätig. Seine Inszenierungen mit Theater ASPIK „Der Fall aus dem All“ und „Wildnis“ an der Bürgerbühne Dresden wurden mit dem renommierten BKM-Preis Kulturelle Bildung 2015 ausgezeichnet.

107

„ ... die We geschicht einem ke schuldigu für den A

eltte schreibt einen Entungszettel Alltag“

Nachlass – Rooms after people Stefan Kaegi / Dominic Huber (Rimini Protokoll) Eine Produktion von Théâtre de Vidy, Lausanne in einer Koproduktion u. a. mit dem Staatsschauspiel Dresden Premiere Juni 2017 im Kleinen Haus 1 Schriftstücke, Testamente, Gerüche, Bankauszüge, letzte Worte, FacebookEinträge. Was bleibt, wenn wir irgendwann nicht mehr da sind? Und wie wollen wir, dass man sich an uns erinnert? Die Künstlergruppe Rimini Protokoll hat Menschen besucht, die wissen, dass sie bald sterben werden. Gemeinsam mit ihnen haben sie über den Tod nachgedacht, gelacht und geschwiegen. Und sie haben Räume entworfen, die an sie erinnern sollen, wenn sie eines Tages nicht mehr da sind. Die meisten von ihnen werden die Premiere nicht mehr erleben. Rimini Protokoll ermöglichen in ihren Arbeiten neue Sichtweisen auf die Wirklichkeit. Sie arbeiten meist mit nichtprofessionellen Darstellerinnen und Darstellern zusammen – sogenannten „Experten des Alltags“ – und suchen nach neuen Spielorten und Formaten an der Grenze von Theater, Film, Hörspiel und Installation. „Nachlass“ ist bereits ihre fünfte Arbeit, die sie in Dresden zeigen werden. Zuletzt waren sie mit „Situation Rooms“ und „Adolf Hitler: Mein Kampf, Band 1 & 2“ zu Gast. „Nachlass“ – eine szenische Installation über den Tod, ein Theaterstück ohne Menschen.

110

Wut von Elfriede Jelinek Eine psychogeographische Konzert-Performance Premiere 17. Juni 2017 in der Frauenkirche In Zusammenarbeit mit den Dresdner Musikfestspielen Mit Musik von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Wolfgang Amadeus Mozart sowie Richard Wagners „Jesus von Nazareth“ – Eine Rekonstruktion Regie und Musikalische Leitung: Christian von Borries „… ja, etwas Musik bitte, und singen Sie, Göttin, ja, Sie sind jetzt dran, singen Sie vom Zorn dieses Menschen, der, entbrannt von sich selbst, den Menschen, na ja, den Archaiern, den Alten, nicht allen Alten, man kann sie auch Griechen nennen, wer immer sie waren, der der unnennbaren Jammer erregt, der Zorn, mit dem wir Fabriken und Supermärkte und Redaktionen durchrasen wie Hallen …“ — aus „Wut“ von Elfriede Jelinek Ein Wut-Chor in der Frauenkirche: Inspiriert vom antiken Mythos der Göttin Hera, die den Helden Herakles blind vor Zorn machte, so dass er im Rausch seine Kinder tötete, erzählt Elfriede Jelinek in wechselnden Perspektiven von der Wut islamistischer Terroristen, von den Anschlägen auf die Pariser Zeitungsredaktion und den jüdischen Supermarkt, wie von deutschen Wutbürgern, von zornigen Göttern, Vätern und Söhnen. Der Dirigent, Komponist und Filmemacher Christian von Borries führt Jelineks neuen Text gemeinsam mit dem Schauspielensemble des Staatsschauspiels Dresden in der Frauenkirche auf. Und er kombiniert dies u. a. mit Aus„ ... also was, ich soll in meinem Taxi den Vater der Märtyrer mitnehmen?“ zügen aus „Siegfrieds Tod“, Mendelssohns Gott wartet an der Haltestelle, Seite 78 Reformationssinfonie, mit Passionen von Bach und schließlich mit Mozarts letzter Komposition „Requiem in d-Moll“. Darüberhinaus wird in dieser psychogegographischen Konzert-Performance die Geschichte der Frauenkirche und das unvollendete und hier erstmals rekonstruierte Fragment „Jesus von Nazareth“ von Richard Wagner eine Rolle spielen.  >>

111

Die psychogeographische Methode wird hier spielerisch angewendet, um den Einfluss von Architektur und Geographie auf die Wahrnehmung, das psychische Erleben und Verhalten zu untersuchen. Musik wird zu einer vierten Dimension. Sie versieht die Frauenkirche mit einer Zeit„Ins allergrößte Unglück stürzest du dich selbst.“ Medea, Seite 97 achse, ebenso wie es der Text von Elfriede Jelinek tut, der weit zurück und bis in die Zukunft reicht. Mit seinen Arbeiten öffnet Christian von Borries den Konzertsaal, indem er ungewöhnliche Orte aufsucht und damit das Kunstwerk in neue Zusammenhänge stellt: Wie verändert der Raum die Musik und umgekehrt, wie definiert die Musik den Raum neu. Borries, den der WELT-Feuilletonist Josef Engels den „Schlingensief der Klassik“ nennt, bewegt sich zwischen den Künsten und war u. a. auf der Kasseler Documenta 12 eingeladen, sein erster Film „the dubai in me“ gewann den Preis des Internationalen Film Festivals Marseille, und für seine CD „Replay Debussy“ erhielt er den Echo Award.

112

Zitatnachweise Zur schönen Aussicht – Ödön von Horáth, Seite 56 Das Ende der Menschheit – Konstantin Küspert, Seite 74 RALF – Lisa Danulat, Seite 86 Heimat – Ilija Trojanow, Seite 92 89 / 90 – Peter Richter, Seite 108

113

Extra Dresdner Reden finden seit 1992 gemeinsam mit der „Sächsischen Zeitung“ an mehreren Sonntagen im Frühjahr im Staatsschauspiel Dresden statt. Die Liste der bisherigen Gäste liest sich wie ein „Who is Who“ des deutschen Kultur­und Geisteslebens. Künstler, Politiker, Schriftsteller, Architekten, Journalisten und Historiker äußern sich auf der Bühne des Schauspielhauses zu aktuellen Themen. Weiterdenken ist eine Einrichtung der politischen Bildung der HeinrichBöll-Stiftung Sachsen e. V. für Erwachsene und präsentiert g ­ emeinsam mit dem Lehrstuhl für Internationale Politik an der TU D ­ resden eine Vortragsreihe im Kleinen Haus zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. Musik zwischen den Welten ist eine Konzertreihe zwischen Tradition und Moderne, Ost und West. Die Theater-und Konzertagentur Andreas Grosse lädt internationale Musiker aus den verschiedensten Ländern und Kulturen in das Kleine Haus ein. Das Programm ist so vielfältig wie die Weltmusik selbst, mit Einflüssen aus Folk, Jazz, Pop und Klassik. Die Konzerte finden jeweils sonntags statt. Die Dresdner Philharmonie ist in der Spielzeit 2016 / 17 zum letzten Mal zu Gast im Schauspielhaus. Die Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden bringt jährlich eine Inszenierung im Kleinen Haus zur Aufführung. Die Lange Nacht der Dresdner Theater findet am 1. April 2017 zum sechsten Mal statt: Von 16.00 bis 24.00 Uhr zeigen die Dresdner Theater und Ensembles auf mehr als dreißig Bühnen Kostproben ihres Schaffens aus den Bereichen Theater, Tanz, Oper, Operette, szenische Lesung, Figurentheater, Kabarett und Konzert. Die dreißigminütigen Vorstellungen beginnen im Stundentakt.

114

Searching for William? – Woods of Birnam & William Shakespeare in concert. Nicht nur in der viel beachteten „Hamlet“-Inszenierung von Roger Vontobel am Staatsschauspiel Dresden kam die Band „Woods of Birnam“ in Kontakt mit William Shakespeare. Schon ihr Bandname hat als Grundlage einen gleichnamigen Song, der Zeilen von Macbeths Schlussmonolog verarbeitet und mit moderner Popmusik verbindet. Nun bilden alle „Shakespeare-Songs“ der Band die Grundlage für einen konzertüber­ greifenden Abend, bei dem sich Sänger und Schauspieler Christian Friedel darüber hinaus Monologen und Texten des englischen Theaterdichters in Originalsprache widmet. Man begibt sich auf Spurensuche nach den Ursprüngen der Songs, erforscht Stimmen der Vergangenheit, folgt der wunderschönen alten englischen Sprache und spürt den Assozi­ ationen ins Heute nach. „Hamlet“ und „Macbeth“ kommen ebenso zu Wort, wie Hexen und Geister, der Welt des berühmtesten Theaterdichters entsprungen. In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Unsere Kooperationspartner WOD # – Initiative weltoffenes Dresden ist ein Zusammenschluss der Dresdner Kulturinstitutionen. Unter diesem Namen bieten wir eine Vielzahl von Veranstaltungen und Formaten in unseren jeweiligen Häusern an. Wir wollen damit ein Zeichen setzen für eine offene Gesellschaft, für Toleranz und Solidarität und gegen Angstmacherei und Populismus. Unter anderem bieten wir ausgewählte Vorstellungen mit Übertiteln für fremdsprachige Dresdnerinnen und Dresdner an, und Asylsuchende erhalten freien Eintritt bei Repertoireveranstaltungen. Das Staatsschauspiel Dresden praktiziert in Partnerschaft mit der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig eine besondere Ausbildungsform: Nach dem Grundstudium an der Hochschule werden die Studierenden im dritten und vierten Studienjahr im Schauspielstudio Dresden weiter unterrichtet. Die Studentinnen und Studenten wirken neben ihrer Ausbildung an Produktionen des Staatsschauspiels mit und erarbeiten eine eigene Studioinszenierung. Die Kooperation der Dresden School of Culture mit dem Staatsschauspiel Dresden ermöglicht Studentinnen und Studenten des Masterstudiengangs Kultur und Management, akademische Lehre und Praxiserfahrung miteinander zu verbinden. Die Hochschule für Bildende Künste Dresden ist eine langjährige Kooperationspartnerin in der Ausbildung. Studenten der Studiengänge Bühnen- und Kostümbild sowie Theaterausstattung können praktische Erfahrungen am Staatsschauspiel Dresden sammeln.

115

Reisefieber – Die Stadt als Bühne Das Staatsschauspiel Dresden wird Ihnen im nächsten Jahr an vielen Orten in der Stadt begegnen. Während der Umbauarbeiten im Schauspielhaus (bis Ende Oktober) wird – neben dem Kleinen Haus – in der Kapelle im Dresdner Schloss, mit seinem einmaligen spätgotischen Gewölbe, und dem Palais im Großen Garten gespielt. Die Sächsische Kunstsammlungen Dresden öffnen erstmals dem Theater die Pforten der Gemäldegalerie Alte Meister für Thomas Bernhards „Alte Meister“. Darüber hinaus gehen wir weiter an wichtige Orte, die das Selbstverständnis dieser Stadt prägten und prägen und zur Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart aufrufen. Trinitatiskirchruine, Theaterplatz und Frauenkirche, in der die Spielzeit mit Christian von Borries’ Konzert-Performance „Wut“ von Elfriede Jelinek ihren spektakulären Abschluss findet. Auf den folgenden Seiten: Gemäldegalerie Alte Meister Trinitatiskirchruine Frauenkirche Schlosstheater Palais im Großen Garten

116

Bürgerbühne Die Bürgerbühne Dresden geht in ihre achte Spielzeit und beobachtet staunend, wie sich der Begriff „Bürger“ unmerklich, aber kontinuierlich wandelt. Wie es plötzlich besorgte Bürger, Wutbürger, Nichtbürger und Neubürger gibt. Wie er für Weltbürger und für deutsche Bürger steht, wie das Wort benutzt werden kann, um andere ein- oder auszuschließen. Die Fronten in unserer Stadt sind verhärtet, und wir als BürgerInformationen zu bühne machen weiter mit dem, was wir begonnen haben, allen hier vorgestellten nur nennen wir es anders. Wir nennen es nun Integration. Produktionen der Bürgerbühne unter: Wir meinen damit nicht etwa die Integration von Geflüchwww.staatsschauspiel-­ teten in die deutsche Gesellschaft, sondern das Zusammendresden.de, Telefon 0351 . 4913-740, E-Mail: wachsen ALLER Gruppierungen dieser Stadt und darüber buergerbuehne@ hinaus. Eine Utopie? Ja, genau. Das bedeutet jedoch keinen staatsschauspiel-dresden.de. Schmusekurs. Wir müssen dafür auf den Proben und auf der Wenn Sie den Newsletter der Bürgerbühne erhalten Bühne den einen oder anderen Konflikt austragen, denn nur möchten, können Sie so kommen wir voran. Doch das kommt uns gelegen, denn ihn per E-Mail bestellen. Einmal im Monat bekomjedes gute Drama braucht einen Konflikt. Wir beginnen mit men Sie alle aktuellen „Romeo und Julia“ nach William Shakespeare mit deutschen Informationen zu den Aufführungen, Veran­ und arabischen Jugendlichen, die sich auf der Bühne die staltungen und AusschreiFrage stellen, die viele Menschen derzeit umtreibt: Ist die bungen der Bürgerbühne per E-Mail zugeschickt. Liebe zwischen den Geschlechtern grenzenlos? In „Zuerst die gute Nachricht“ kracht es ein zweites Mal, wenn das Publikum Vertreter der Presse an einen Detektor anschließt und fragt: „Wie und unter welchen Bedingungen arbeitet ihr und woher kommt euer schlechtes Image?“ In „Secondhand-Zeit“ werfen wir einen Blick auf die 90er-Jahre, auf die Trümmer des sowjetischen Sozialismus, und darauf, wie die Menschen heute die Zeit seitdem beurteilen. Da wir festgestellt haben, dass bei unseren Jugendprojekten überdurchschnittlich viele Gymnasiasten mitspielen, erarbeiten wir in dieser Spielzeit „Get up! Stand up!“ gemeinsam mit der Klasse 9b der 128. Oberschule Dresden-Reick. Anhand von Gesprächen mit Zeitzeugen nähern wir uns dem Thema Protest und suchen nach eigenen Haltungen zu Fragen unserer Zeit. Unter einer Bedingung: Es muss Spaß machen! Am Ende der Spielzeit feiern wir unsere Stadt gemeinsam mit 40 Dresdner Bürgern. Uli Jäckle, der Regisseur der großen Landschaftstheaterprojekte „Der Fall aus dem All“ und „Wildnis“, zaubert die gesamte Dresdner Stadtgesellschaft auf den Theaterplatz. Was ist Stadt, was ist Bühne? Wir spielen

122

­ lltag und werden dabei zum Welttheater. E A ­ inzelne, Gruppen und auch ein Elefant. Wächst da ein Volk zusammen? Unsere Stadt bräuchte eigentlich zehn Bürgerbühnen, denn die Zahl der nicht gehörten Geschichten und Menschen ist ungleich größer als die, die es auf die Bühne schaffen. Wenn wir uns etwas wünschen dürfen: Nutzen Sie Ihre Stadt als Bühne und erzählen Sie sich gegenseitig Ihre Geschichten von früher, heute und auch die, die es geben könnte. Wenn Sie selbst nicht erzählen wollen, stellen Sie dann und wann eine einfache Frage. Der Esstisch, der Aufzug, die Straßenbahn, der Hausflur und die Party sind ebenfalls wunderbare Bühnenbilder. Natürlich nicht so wunderbar wie unsere. Wir freuen uns, mit Ihnen in dieser Stadt zu leben und zu arbeiten und auf eine spannende neue Spielzeit mit viel produktiver Gruppenkeile! Miriam Tscholl, David Benjamin Brückel, Christiane Lehmann, Bettina Seiler Das Team der Bürgerbühne

123

Die Inszenierungen der Bürgerbühne Romeo und Julia nach William Shakespeare In einer Fassung von Martin Heckmanns Ein Theaterprojekt mit arabischen und deutschen Jugendlichen Premiere 1. Oktober 2016 im Kleinen Haus 1 Regie: Miriam Tscholl Die Montagues kommen aus Aleppo und die Capulets aus Dresden. Die beiden Familien sind verfeindet, auf den Straßen ihrer Stadt kommt es regelmäßig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Doch Romeo und Julia hat es trotzdem oder gerade deshalb erwischt. Sie sind jung und glauben an die grenzenlose Liebe. Als es zu einer Schlägerei kommt, tötet Romeo Julias Cousin und wird aus dem Land verbannt. Er flieht. Als er vom angeblichen Tod Julias erfährt, tötet er sich selbst, und Julia folgt ihm in den Tod. Ausführliche Informationen zum Stück, Seite 63 Wir suchen: arabisch- und deutschsprachige Jugendliche, die das Thema Liebe interessiert und die Lust haben, Theater zu spielen. Ein Infotreffen findet am 11. Mai 2016 um 18.00 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt. Geprobt wird zwischen Mai und September. Die Sommerferien sind probenfrei. Erste Deutschkenntnisse sind erforderlich.

‫روميو وجولييت‬ ‫عن مرسحية وليام شكسبري‬ ‫صياغىة من مارتني هيكامنس‬ ‫مرشوع مرسحي مبشاركة شباب وفتيات عرب و أملان‬ 2016 ‫ أكتوبر‬1 ‫العرض األول‬ ‫من إنتاج مرسح املواطن‬ ‫إخ راج مرييام تشول‬ ‫لكن روميو و جوليت مع هذا – أو رمبا‬.‫ العائلتان عىل خالف و يتعاركان دامئ اً يف شوارع دريسدن‬.‫أهل الحبيب من حلب و أهل املحبوبة من دريسدن‬ ‫ ابن عم جولييت و‬،‫ و لكن يف أثناء إحدى املشاجرات يقتل روميو تيبالت‬.‫ فهام ما زاال شابني و يؤمنان بأنه ال حدود للحب‬،‫بسببه – يكمالن طريقهام‬ .‫يُ نفى من البالد‬ 65 ‫صفحة‬.. ‫ معلومات باالتفصيل من املرسحية‬.‫ و تقتل هي أيض اً نفسها لتلحق به يف موته‬،‫ينتحر روميو بعد سامع أنباء مزعومة عن موت جوليت‬ ‫ ممن يهتمون مبوضوع الحب و لديهم الرغبة يف التمثيل عىل‬،‫نحن نبحث عن شباب و فتيات يتحدثون العربية و شباب و فتيات يتحدثون األملانية‬ ‫ تتم‬.‫ مايو الساعة السادسة مساء يف القاعة الوسطى باملرسح الصغري‬11 ‫ميكن الحصول عىل املزيد من املعلومات يف االجتامع الذي ُي عقد يوم‬.‫املرسح‬ .‫ من املهم أن تكون لديك معرفة باللغة األملانية‬.‫ و تتوقف خالل إجازة الصيف‬،‫التدريبات املرسحية (الربوفات) بني شهري مايو و سبتمرب‬

124

Zuerst die gute Nachricht Eine Krisenschau mit Vertretern aus Presse, Funk und Social Media Uraufführung 11. November 2016 im Kleinen Haus 3 Regie: Jessica Glause Das Misstrauen gegenüber den Medien ist so groß wie selten zuvor. Dabei beschränkt sich die Wut der Bürger nicht auf die bloßen Meldungen, sondern nimmt häufig auch die Personen ins Visier, die hinter den Nachrichten stehen. Von ihnen wollen wir wissen, in welchem Verhältnis Fakten und Fiktion stehen. Welchem Kodex fühlen sie sich in ihrer Arbeit verpflichtet? Wie gehen sie mit eigenen Fehlern um? Und was macht eigentlich gute Berichterstattung aus? Vielleicht muss man Journalisten persönlich kennenlernen, um ihnen und dem Journalismus wieder zu vertrauen. Ausführliche Informationen zum Stück, Seite 73 Wir suchen: aktive, zukünftige und ehemalige Journalisten aus dem Bereich Print, Fernsehen, Hörfunk und Social Media, Bloggerinnen, Medientrainer, Fotografen, Kamerafrauen, Cutter, PR-Manager, Pressesprecher, Kommunikationswissenschaftler, Medienrechtlerinnen, Archivare und kritische Zeitungsleserinnen. Ein Infotreffen findet am 24. Mai 2016 um 18.00 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt. Geprobt wird mit Unterbrechungen zwischen Mai und November 2016. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.

Secondhand-Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus nach dem Buch von Swetlana Alexijewitsch Ein Projekt mit Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion Deutsche Erstaufführung Januar 2017 im Kleinen Haus 3 Regie: David Benjamin Brückel In Swetlana Alexijewitschs neuestem Buch ziehen Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion Bilanz über ihr Leben seit dem Zusammenbruch des Imperiums und fragen, was übrig geblieben ist von den großen Träumen und Wünschen und Verheißungen von damals. Ausführliche Informationen zum Stück, Seite 83 Wir suchen: Menschen aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion, die heute in Dresden leben und Lust haben, Theater zu spielen. Ein Infotreffen findet am 14. Juni 2016 um 18.00 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt. Geprobt wird zwischen August 2016 und Januar 2017. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.

Мы ищем дрезденцев: жителей бывших советских республик, которые хотели бы выйти на театральную сцену. Информационное собрание состоится 14 июня 2016 года в 18.00 в Малом театре (Kleines Haus Mitte). Репетиции будут происходить с августа 2016 по январь 2017 года. Никакой театральной подготовки не требуется. Подробная информация находится на странице 83

125

Get up! Stand up! Dresdner Schüler proben den Aufstand Uraufführung März 2017 im Kleinen Haus 2 In Kooperation mit der 128. Oberschule Dresden-Reick Regie: Uta Plate Anhand von Gesprächen mit Dresdner Zeitzeugen und der Recherche von Filmmaterial nähern wir uns dem Thema Protest. Glauben wir an die Kraft unserer Stimme, und wie kann ich mir bei all dem Chaos überhaupt eine Meinung bilden? Unter dem Motto „Scheitern ist kein Problem“ sagen wir unsere Meinung und tanzen bis uns jemand zuhört. Ausführliche Informationen zum Stück, Seite 95 Wir suchen: Interviewpartner, die an historischen oder aktuellen Protest­bewegungen aktiv teilgenommen haben und darüber erzählen wollen. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter: [email protected] oder 0351 . 4913-740.

Die Stunde da wir nichts voneinander wußten von Peter Handke Eine Theaterplatzbespielung mit Dresdner Bürgern Premiere 11. Juni 2017 auf dem Theaterplatz Regie: Uli Jäckle „Einer auftretend und abgehend mit einem Ast zwischen den Beinen; einer passierend mit einem Modell einer Brücke, die er vergleicht mit dem Platz“. Dresdner Bürger spielen Alltägliches und begegnen plötzlich einem Elefanten. Das Stück kommt ohne Sprache aus, denn der Platz spricht. Ausführliche Informationen zum Stück, Seite 107 Wir suchen: Dresdner Bürger aller Altersstufen, die Lust haben, den Theaterplatz zu bevölkern. Als spielendes Kind, als Schönheit, Frau mit Einkaufstüten, Teppichhändler, Cowboy, Skateboardfahrer, Wanderer, Betrunkener und vieles mehr. Ein Infotreffen findet am 9. November 2016 um 18.00 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt. Geprobt wird zwischen März und Juni 2017. Es sind keine Theatervorkenntnisse erforderlich.

126

Die Clubs der Bürgerbühne Wie jedes Jahr laden wir auch in dieser Spielzeit Bürger aller Altersstufen aus Dresden und Region ein, an unseren Clubs teilzunehmen. Im Rahmen der einmal pro Woche stattfindenden Proben wollen wir gemeinsam mit euch Theater spielen! Die Ergebnisse werden in der zweiten Spielzeithälfte in Form von Werkstattaufführungen präsentiert. Ein Infotreffen für alle Clubs findet am 31. August 2016 um 18.00 Uhr im Kleinen Haus Mitte statt. Anmeldungen für die Clubs sind bis 1. September möglich. E-Mail: [email protected], Telefon: 0351 . 4913-740 Club der anders begabten Bürger von 19 bis 99 Jahren Was wäre die Welt ohne Helden? Von der Antike bis in die Gegenwart finden wir sie in jeder Epoche. Bist auch du ein Held oder möchtest du einer werden? Dann komm in den Club der anders begabten Bürger! Im achten Projekt unseres Clubs gehen wir mit dir und anderen Menschen mit Behinderung auf die Suche nach Helden in Literatur, Film und im richtigen Leben. Wer ist dein größter Held? Und was war deine größte Heldentat? Der Club wird vom Sächsischen Ministerium für Soziales gefördert und durch Spenden unterstützt. Leitung: Jacqueline Hamann, Silke Stuck (Theaterpädagoginnen), Januar bis Oktober, montags 15.30 – 18.30 Uhr Club der begleitenden Bürger von 19 bis 99 Jahren In Kooperation mit dem Landesverband für Hospizarbeit und Palliativmedizin Sachsen e.V. Alleine gehen zu müssen ist traurig. Und so wie sich Freude und Glück verdoppeln, wenn man sie teilt, lassen sich auch Leid und Traurigkeit vermindern. Jemanden begleiten – wohin? Oder: auf welchem Weg? Hospizhelfer haben ihre Erfahrungen. Welche Erfahrungen haben Sie? Leitung: Nora Otte (Regisseurin), September 2016 bis Mai 2017, montags 18.30 – 21.30 Uhr + 2 Wochenenden Club der musikalischen Bürger von 14 bis 99 Jahren Singst du gerne? Spielst du ein Instrument? Kannst du beatboxen oder machst sonst wie Musik? Im Club der musikalischen Bürger ist alles erlaubt und nichts peinlich. Ausgehend von euren Lieblingsliedern und Idolen, von Evergreens und One-Hit-Wonders produzieren wir gemeinsam einen musikalischen Abend voller Soul: das Bes-

127

te von damals bis heute. Leitung: Thomas Eisen (Schauspieler), Benjamin Rietz (Musiker), September 2016 bis März 2017, donnerstags 16.oo – 18.oo Uhr + 2 Wochenenden Club der dadaistischen Bürger von 14 bis 24 Jahren Keine andere künstlerische Bewegung setzt so sehr auf den vergänglichen Augenblick, auf Aktion und Spektakel, wie Dada. In diesem Club beschäftigen wir uns mit allem, was Dada ausmacht und feiern das 100. Jubiläum als gäbe es kein Morgen mehr. Wir übersetzen die Schwere der Zeit in Leichtigkeit, begegnen dem allgemeinen Pessimismus mit Anarchie und erfinden eine poetische Bildsprache für den „gigantischen Weltenunsinn“, zu dem wir uns in körperlichen Manifesten und bewegten Simultan-Gedichten bekennen. Leitung: Christiane Lehmann (Theaterpädagogin), September 2016 bis März 2017, freitags 18.00 – 21.00 Uhr + 3 Wochenenden Club der hysterischen Bürger von 35 bis 99 Jahren Hysterie: ein ekstatischer Zustand vom Teufel besessener Frauen, schrille Selbstinszenierung oder heilige Verzückung? Verwurzelt in der menschlichen Sexualität, galt sie lange als medizinisches Phänomen, das ausschließlich bei Frauen auftritt, wird jedoch spätestens seit Sigmund Freud auch Männern zugeschrieben. Ausgehend von Ibsens „Hedda Gabler“ wird das Theoriegeflecht erforscht, das sich seit Jahrhunderten um die Hysterie rankt. Leitung: Marius Ahrendt (Schauspielstudent), Julia Fahle (Dramaturgieassistentin), Christian Freund (Schauspielstudent), Oktober 2016 bis Mai 2017, donnerstags 18.00 – 21.00 Uhr + 2 Wochenenden >>

Club der jungen anders begabten Bürger von 14 bis 24 Jahren Wir möchten von euch wissen, wie es sich anfühlt, jung zu sein, erwachsen zu werden und seinen Platz in der Welt zu suchen. Wie sehen eure Wünsche, Hoffnungen und Ängste aus? Wie viel Emanzipation ist nötig und wie viel ist überhaupt möglich? Der Club der jungen anders begabten Bürger richtet sich als inklusiver Club an junge Menschen mit und ohne Behinderung. Leitung: Jacqueline Hamann (Theaterpädagogin), Januar bis Juni 2017, freitags 16.00 – 18.oo Uhr Club der dramatischen Bürger von 14 bis 18 Jahren Im Club der dramatischen Bürger befassen wir uns mit einem Stoff, der auf dem Spielplan des Staatsschauspiels Dresden steht. In welcher Zeit ist das Stück entstanden? Welche Fragen haben den Autor beschäftigt? Und was hat der Stoff eigentlich mit uns zu tun? Gemeinsam lesen und improvisieren wir, gehen ins Theater und bringen das Stück in unserer eigenen Version auf die Bühne. Leitung: Philipp Lux (Schauspieler), September 2016 bis März 2017, dienstags 16.00 – 18.00 Uhr + 2 Wochenenden Club der vielsprachigen Bürger von 14 bis 24 Jahren In Club der vielsprachigen Bürger geht es ums Sprechen und Verstehen. Um Mutters Sprache und Vaters Land. Ums Sprachlos-Sein. Um Hände und Füße. Um Körpersprache, ÜbersetzungsApps, Sprachmelodien sowie A1- und B2- Zertifikate. Welche Sprache braucht man, um einander zu verstehen und wenn ja, wie viele? Der Club richtet sich an Menschen, die Farsi, Pashto, Arabisch, Urdu, Deutsch oder irgendeine andere Sprache sprechen. Leitung: Katja Heiser (Thea­ ter­pädagogin), September 2016 bis Mai 2017, mittwochs 16.00 – 18.00 Uhr + 2 Wochenenden

128

Club der lehrenden Bürger für Pädagogen und Referendare Über welche künstlerischen Mittel verfügt der Film, und wie lassen sich diese im Theater umsetzen? Worin liegen die Herausforderungen und der Mehrwert der Bearbeitung eines Filmstoffes für die Bühne? Das Festival „Schultheater der Länder“ steht 2017 in Potsdam-Babelsberg unter dem Motto „Theater.Film“. In Anlehnung an diese Thematik begeben wir uns mit Lehrkräften auf eine ästhetische Forschungsreise, bei der sie den Weg von der Idee zur Präsentation als Darsteller selbst erleben und vielfältige praxisorientierte Anregungen für die eigene Theaterarbeit in der Schule sammeln. Leitung: Christiane Lehmann (Theaterpädagogin), für Lehrkräfte und Referendare aller Schularten, September 2016 bis Juni 2017, dienstags 18.00 – 21.00 Uhr + 2 Wochenenden In Kooperation mit der Sächsischen Bildungs­ agentur, Regionalstelle Dresden (Fortbildungsnummer D05090) Club der hör-spielenden Bürger von 19 bis 99 Jahren Wie klingt die Welt? Welches Bild ergibt sich, wenn wir nur die Geräusche und Töne unserer Umgebung wahrnehmen? Entdecken wir mit unseren Ohren mehr als mit den Augen? Sehende, sehgeschädigte und blinde Menschen zeigen einander ihren Blick auf die Welt und entdecken gemeinsam die Klänge des Alltags neu. Am Ende steht die Umsetzung eines Textes als Hörspiel. Leitung: Tea Kolbe (Regieassistentin), Norman Schaefer (Theaterpädagoge), September 2016 bis Juni 2017, jeden zweiten Samstag 15.00 – 17.00 Uhr + 3 Wochenenden Club der besorgten Bürger von 25 bis 99 Jahren In unserem Club darf jeder seine Sorgen äußern. Denn jeder hat ein Recht auf seine Angst. Wir schreiben sie auf und schreien sie raus! Wir opfern dem Gott der Angst Eierschecke bis zum Abwinken, bauen eine Dresdner Bedürfnispyramide und wärmen unsere Gedanken an einem „Kännchen Heeßen“ auf. Derart gestärkt begeben wir uns gemeinsam auf die Suche nach individuellen und kollektiven Ursachen für unsere Ängste. Leitung: Marie Bretschneider (Schauspielerin / Puppenspielerin), September 2016 bis April 2017, mittwochs 18.00 – 21.00 Uhr

Weitere Angebote der Bürgerbühne Montagscafé Offener Treffpunkt für Geflüchtete und Dresdner Ab Ende August öffnet das wöchentliche Montagscafé wieder. Sie sind herzlich eingeladen, vorbei und ins Gespräch zu kommen. Vielleicht schaffen wir es, uns ein neue paar Namen zu merken, ein bisschen Kunst ins Spiel zu bringen und im Anderen mehr zu sehen als einen Flüchtling oder Dresdner. Das macht irgendwie mehr Spaß und Sinn. Das Montagscafé ist ein Angebot für alle Altersgruppen. Um 15.00 Uhr geht es los mit einem zweistündigen Theaterworkshop für Alt und Jung und im Raum nebenan mit einer kleinen Bastelaktion für Kinder. Wer Zeit hat, kommt einfach spontan vorbei. Parallel dazu öffnet das Café, allerdings bis 17.00 Uhr erst einmal nur für Frauen! Von 17.00 – 22.00 Uhr lautet das Motto „All men and women are welcome here“, um sich ganz zwanglos zu treffen, ein paar Worte zu wechseln, Gesellschaftsspiele zu spielen, zu diskutieren und etwas zusammen zu essen und zu trinken. Um 19.00 Uhr finden wechselnde Aktionen wie Diskussionen, Workshops, Vorträge oder Konzerte in deutscher, arabischer und persischer Sprache statt. Morgenland im Klassenzimmer Eine Unterrichtsstunde mit Dresdnern aus dem Orient Was wissen junge Menschen über arabische Kultur? Welche Geschichte außer 1001 Nacht haben sie gelesen? Und wie ticken Muslime so? Vier arabischsprachige Dresdner aus der Bürgerbühneninszenierung „Morgenland“ geben im Klassenzimmer einen unterhaltsamen Arabistik-Crashkurs für Anfänger. Und neben Quiz und Spielszenen gibt es in Kleingruppen Einblicke in Persönliches. Aber bitte beachten: Alle Lektionen sind typisch, aber nicht repräsentativ! Weitere Informationen und Anmeldungen: Theater und Schule, Seite 130 Clubfestival Am Ende der Spielzeit stellen alle Clubs ihre szenischen Ergebnisse im Rahmen eines Wochenend-Festivals im Kleinen Haus vor. Und weil das Wetter schön ist und die Stimmung gut, soll ein Hoffest mit Grill, Musik und einer Party am Abend nicht fehlen. Alle Bürgerbühnenspieler und deren Familien und Freunde sind herzlich eingeladen.

129

Theater und Schule In theaterpädagogischen Formaten und künstlerischen Projekten kreative Impulse zu setzen und gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen das Theater als sinnstiftenden Ort für eine lebendige Auseinandersetzung mit Themen und Fragen der Zeit zu entdecken, soll auch in der Spielzeit 2016 / 2017 die Zusammenarbeit von Schulen und dem Staatsschauspiel Dresden prägen. Bitte richten Sie Ihre Anfragen an: Bettina Seiler, E-Mail: [email protected] Telefon: 0351 . 4913-742 Angebote für Schulklassen und Kurse Theaterworkshops Davor Welche Fragen interessieren junge Menschen in Bezug auf spezifische Themen der Inszenierung? Welche Meinung haben sie dazu? In vorbereitenden Workshops ermöglichen wir Schulklassen einen spielpraktischen Zugang zu Figuren und Situationen des Stücks. Durch eine praktische Auseinandersetzung mit Themen, Inhalten aber auch Spielweisen der jeweiligen Produktion schlagen wir Brücken zwischen den Lebenswelten der Schüler und der Aufführung und machen Lust auf das Theatererlebnis. Zu ausgewählten Inszenierungen, Dauer: max. 90 Minuten, Ort: Schule oder Theater Danach Welche Fragen wirft die Inszenierung auf ? Was haben diese mit der Erfahrungswelt der Zuschauer zu tun? Was war besonders spannend? Was hat irritiert? Gab es einen magischen Moment in der Aufführung? Welche Figur hat den Zuschauer in ihrer Entwicklung, Widersprüchlichkeit oder Zartheit besonders berührt? Welche ästhetischen Mittel waren überzeugend? Spielpraktisch und kritisch reflektieren wir Eindrücke, Meinungen und Gedanken, die die Aufführung bei den Zuschauern hinterlassen hat. Zu ausgewählten Inszenierungen, Dauer: max. 90 Minuten, Ort: Schule oder Theater Theaterführungen Wo befindet sich die Königsloge? Was ist ein Fahrstand? Seit wann gibt es den Eisernen Vorhang? Und wer hat so viel Kraft, ihn hochzuziehen? Wie viele Scheinwerfer gibt es im Schauspielhaus? Was passiert im KBB? Wie wird man eigentlich Schauspieler und warum sind Theaterleute so abergläubisch? Im Rahmen von Führungen durch das Schauspielhaus können Schulklassen das Theater einmal nicht „nur“

130

vom Zuschauerraum aus erleben. Wir entführen hinter die Kulissen, stellen Theaterberufe vor und öffnen Türen, die für das Publikum normalerweise verschlossen sind. Kosten: 1,50 € pro Person, Termine: wochentags 8.30 Uhr oder 14.00 Uhr, Dauer: 90 Minuten, Ort: Schauspielhaus, Treffpunkt: Bühneneingang, Theaterstraße 2 Was für ein Drama? Episches Theater oder aristotelisches Drama? Postdramatik oder dokumentarisches Theater? Warum ist das Wissen um die Besonderheiten von Theaterkonzepten im zeitgenössischen Theater von Bedeutung? In diesem Workshop reflektieren wir Theater unter dramentheoretischen Schwerpunkten und untersuchen bestimmte Theaterkonzepte spielerisch. Angebot für Grund- und Leistungskurse Deutsch, die vorher eine Inszenierung des Staatsschauspiels Dresden gesehen haben. Termine: nach Absprache, Dauer: 90 Minuten, Ort: Schule oder Theater Morgenland im Klassenzimmer Eine Unterrichtsstunde mit Dresdnern aus dem Orient Was wissen junge Menschen über die arabische Kultur? Welche Geschichte außer 1001 Nacht haben sie gelesen? Wie ticken Muslime so? Zwischen Tischen, Stühlen und Tafel geben vier arabischsprachige Dresdner einen unterhaltsamen Arabistik-Crashkurs für Anfänger. Und außer einem Quiz und vergnüglichen Spielszenen gibt es in Kleingruppen Einblicke in ganz persönliche Geschichten. Aber bitte beachten: Alle Lektionen sind typisch, aber nicht repräsentativ! Ab Klassenstufe 7, Dauer: 90 Minuten (inklusive theaterpädagogischer Nachbereitung), Technische Anforderungen: 1 Klassenzimmer als Raum für die Aufführung, das bereits 45 Minuten vor Beginn zur Verfügung steht, 1 Raum als Garderobe, der bereits 45 Minuten vor Vorstellungs-

beginn zur Verfügung steht, Kosten: 4,50 € pro Schüler, Anmeldung und Information unter [email protected] Angebote für Pädagogen Informationen, Termine und Anmeldung unter: E-Mail: [email protected], Telefon: 0351 . 4913-742 Newsletter Sie wollen bestimmte Aufführungstermine für Ihre Planung rechtzeitig wissen? Sie möchten über Premieren, Fortbildungen, schulrelevante Sonderveranstaltungen, Lehrervorschautermine oder Gastspiele informiert werden? Sie wollen Informationsmaterial in Ihrer Bildungseinrichtung auslegen? Abonnieren Sie unseren Newsletter für Lehrpersonen, den wir monatlich per Post und E-Mail versenden. Theaterpädagogische Materialmappen Wie können Themen und Inhalte der Inszenierung vertiefend in den Fachunterricht einfließen? Welche Fragen waren für das jeweilige künstlerische Team wichtig? Zu ausgewählten Produktionen bieten wir Materialmappen mit theoretischen Impulsen, wichtigen Hintergrundinformationen sowie spielpraktischen Anregungen für die Vor- und Nachbereitung des Theaterbesuchs an. Bitte fragen Sie nach! Wir schicken Ihnen unsere Mappen gerne zu. Lehrervorschau Passen thematische Schwerpunkte der Produktion zur inhaltlichen Ergänzung im Fachunterricht? „Testen“ Sie unsere neuen Inszenierungen gemeinsam mit einer Begleitperson zum Preis von 8,00 €. Sie benötigen dafür unseren Lehrervorschaupass (s. unten). Bestimmen Sie selbst, welcher Aufführungstermin Ihnen passt. Reservieren Sie telefonisch oder kaufen Sie die Tickets bei Vorlage Ihres Lehrervorschaupasses direkt an unseren Vorverkaufskassen (Achtung: Onlinereservierungen sind in diesem Format leider nicht möglich.) Auf Nachfrage informieren wir Sie gern über mögliche theaterpädagogische Angebote zur jeweiligen Inszenierung. Lehrervorschaupass Der Lehrervorschaupass berechtigt Sie, Karten für das Format „Lehrervorschau“ – ohne Reservierung über die Theaterpädagogik – direkt an unseren Vorverkaufskassen zu erwerben. Bestellen Sie den Lehrervorschaupass telefonisch oder per E-Mail in der Theaterpädagogik. Er kostet nichts, ist personengebunden und gilt für die gesamte Spielzeit 2016 / 2017. Dramaturgische Einführung Welche Fragen haben den Regisseur und den Dramaturgen

131

bei der Bearbeitung der Stückfassung interessiert? Was sollte der Zuschauer über den Autor, das Inszenierungskonzept oder das Bühnenbild erfahren? Vor Vorstellungen führen Dramaturgen in die Thematik der Stücke und ihre Bearbeitung durch die künstlerischen Teams ein. Termine und Orte entnehmen Sie bitte dem Spielplan oder dem Newsletter. Dauer: 30 Minuten Publikumsgespräch An der Produktion beteiligte Künstler stellen sich den Fragen und der Kritik des Publikums. Termine und Orte entnehmen Sie bitte dem Spielplan oder dem Newsletter. Fortbildungen für Pädagogen Pädagogischer Tag Sie planen einen Fortbildungstag für das Lehrerkollegium oder einen Fachthementag für Referendare? In Anlehnung an den Besuch einer unserer Repertoire-Inszenierungen stellen wir spezifische Fragen, erkunden gemeinsam Möglichkeiten der theaterpädagogischen Auseinandersetzung mit der jeweiligen Aufführung und erproben spielpraktische Übungen. Termin, Ort und Dauer: nach Absprache Mio, mein Mio von Astrid Lindgren Für die Bühne bearbeitet von Kristina Lugn Welche Farbe hat die Einsamkeit? Was ist Glück? Wie weit ist es bis ins „Land der Ferne“? Kann Sehnsucht so groß werden, dass man platzt? Woran erkennt man wahre Freunde? Kann man Flaschengeistern grundsätzlich trauen? Wohin mit Selbstzweifeln und Versagensängsten im Moment des größten Abenteuers? Astrid Lindgrens mehrfach preisgekröntes Meisterwerk „Mio, mein Mio“ erzählt von der Kraft der Phantasie. In diesem dreistündigen Workshop erproben wir mit interessierten Lehrkräften vielfältige Anregungen für eine spielpraktische Vor- oder Nachbereitung des Besuchs der gleichnamigen Inszenierung mit Schulklassen. Leitung: Bettina Seiler, für Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen sowie an Oberschulen, Termin: November 2016 (10.30  Uhr Vorstellungsbesuch, 13.30 – 16.30 Uhr Workshop), Ort: Theater Shakespeare³ Kein anderer Dramatiker hat das europäische Theater so beeinflusst wie Shakespeare. Noch heute sind die Themen seiner Dramen brandaktuell: Liebe und Hass, Eifersucht und Intrigen, Fremdenhass und Gewalttaten. Auch unseren Spielplan bereichern seine Stücke Jahr für Jahr. In dieser Fortbildung fokussieren wir Shakespeares Werke „Othello“, „Romeo und Julia“ sowie „Hamlet“ mit Methoden der szenischen Interpretation und verbinden literaturtheoretische >>

mit theaterpraktischen Übungen. Leitung: Bettina Seiler, für Lehrkräfte an Oberschulen und Gymnasien – Fächer Deutsch, Englisch, Ethik, Gemeinschaftskunde sowie Neigungskurs Theater bzw. Künstlerisches Profil, Termin: Januar 2017, Ort: Theater Medea von Euripides Fortbildung in Kooperation mit der Sächsischen Bildungsagentur, Regionalstelle Dresden (Fortbildungs­ nummer D05095) Was hat Medea dazu bewogen, ihre eigene Familie zurück zu lassen und mit Jason nach Korinth zu flüchten? Hat sie die Liebe zu einem Mann dazu getrieben, ihren Bruder zu töten oder erhoffte sie sich ein neues selbstbestimmtes Leben in der Fremde? Was bringt eine Frau dazu, ihre eigenen Kinder zu töten? In „Medea“ werden Rollenbilder der Frau politisch motiviert verhandelt. Medea, die Kolcherin, ist fremd in der griechischen Welt. Eine Zauberin, die unheimlich und unerklärlich wirkt. Anhand der szenischen Interpretation nähern wir uns in dieser Fortbildung der sich emanzipierenden Heldin, deren Psyche den Ablauf der Geschichte erzwingt und erarbeiten uns verschiedene Zugänge zum Werk Euripides’ und der Inszenierung. Leitung: Christiane Lehmann, für Lehrkräfte an Gymnasien, Termin: März 2017, 10.00 – 16.00 Uhr Fortbildung mit anschließendem Theaterbesuch, Ort: Theater Lehrerclub – Theaterprojekte in der Schule Fortbildung in Kooperation mit der Sächsischen Bildungsagentur, Regionalstelle Dresden (Fortbildungsnummer D05090) Über welche künstlerischen Mittel verfügt der Film, und wie lassen sich diese umsetzen? Worin liegen die Herausforderungen und der Mehrwert der Bearbeitung eines Filmstoffes für die Bühne? Das Festival „Schultheater der Länder“ steht 2017 in Potsdam-Babelsberg unter dem Motto „Theater.Film“. In Anlehnung an diese Thematik begeben wir uns mit Lehrkräften auf eine ästhetische Forschungsreise, bei der sie den Weg von der Idee zur Präsentation als Darsteller selbst erleben und vielfältige praxisorientierte Anregungen für die eigene Theaterarbeit in der Schule sammeln. Leitung: Christiane Lehmann (Theaterpädagogin), für Lehrkräfte und Referendare aller Schularten, September 2016 bis Juni 2017, dienstags 18.00 – 21.00 Uhr + 2 Wochenenden

132

133

Ensemble und Mitarbeiter 2016 / 2017 Schauspielerinnen und Schauspieler Ensemble: Holger Bülow, Christian Clauß, Jasper Diedrichsen, Thomas Eisen, Lucie Emons, Albrecht Goette, Christine Hoppe, Holger Hübner, Ben Daniel Jöhnk, Lars Jung, Hannelore Koch, Loris Kubeng, Matthias Luckey, Katharina Lütten, Philipp Lux, Ahmad Mesgarha, Anna-Katharina Muck, Benjamin Pauquet, Sebastian Pass, Karina Plachetka, Torsten Ranft, Matthias Reichwald, Mathis Reinhardt, Nele Rosetz, Thomas Schumacher, Laina Schwarz, Paula Skorupa, Nicolas Streit, Antje Trautmann, Ines Marie Westernströer Studentinnen und Studenten des Schauspielstudios: Marius Ahrendt, Christian Freund, Jannik Hinsch, Henriette Hölzel, Valentin Kleinschmidt, Alexandra Sinelnikova, Alexandra Weis, Gastschauspielerinnen und Gastschauspieler: Annedore Bauer, Rosa Enskat, Christian Friedel, Sascha Göpel, Jürgen Haase, Gerhard Hähndel, Lieke Hoppe, André Kaczmarczyk, Benedikt Kauff, Thomas Kitsche, Burghart Klaußner, Jochen Kretschmer, Günter Kurze, Kilian Land, Jonas Friedrich Leonhardi, Jan Maak, Duran Özer, Julia Kathinka Philippi, Ina Piontek, Oda Pretzschner, Tom Quaas, Lea Ruckpaul, Atef Vogel, Sabine Waibel, Sebastian Wendelin, Helga Werner Regie Thorleifur Örn Arnarsson, Stefan Bachmann, Christian von Borris, David Benjamin Brückel, Johannes Ender, Wolfgang Engel, Nurkan Erpulat, Holk Freytag, Oliver Frljić, Jan Gehler, Jessica Glause, Sapir Heller, Uli Jäckle, Thomas Jonigk, Ben Daniel Jöhnk, Pinar Karabulut, Tilmann Köhler, Tea Kolbe, Burghart Klaußner, Anton Kurt Krause, Malte C. Lachmann, Robert Lehniger, Susanne Lietzow, Laura Linnenbaum, Philipp Lux, Nora Otte, Armin Petras, Uta Plate, Rimini Protokoll, Christina Rast, Tobias Rausch, Matthias Reichwald, Kristo Šagor, Rafael Sanchez, Simon Solberg, Marco Štorman, Philipp Stölzl, Evgeny Titov, Miriam Tscholl, Roger Vontobel Bühnen- und Kostümbild Olaf Altmann, Elena Anatolevna, Nele Balkhausen, Alexandre Corazzola, Lisa Däßler, Barbara Drosihn, Irène Favre de Lucascaz, Ursula Gaisböck, Esther Geremus, Marie Gimpel, Janine Haschke, Ellen Hofmann, Irene Ip, Cornelia Kahlert, Laura Kirst, Johannes Köhler, Robert Lehninger, Aurel Lenfert, Marie Luise Lichtenthal, Simeon Meier, Gunna Meyer,

134

Belén Montoliú Garcia, Marion Münch, Wolf Münzner, Jelena Nagorni, Claudio Pohle, Ansgar Prüwer, Anne-Alma Quastenberg, Franziska Rast, Karoly Risz, Claudia Rohner, Sabrina Rox, Christoph Schubiger, Bernhard Siegl, Katja Stroh­schneider, Toto, Susanne Uhl, Sunneva Weisshappel, Magda Willi, Video: Urte Alfs, Robert Lehniger, Clemens Walter, Petra Zöpnek Musik Musikalische Leitung: Vredeber Albrecht, Michael Emanuel Bauer, Vivan Bhatti, Christian Friedel, Gilbert Handler, Thomas Hertel, Sven Kaiser, Michael Kessler, Thomas Mahn, Miles Perkin, Jarii van Gohl, Jörg-Martin Wagner, Bühnen­ musik: Dÿse, Christoph Hermann, Philine Jobst, Sven Kaiser, Hans- Richard Ludewig, Thomas Mahn, Miles Perkin, Georg Schumann, Micha Seifert, Marie Stosiek, Woods of Birnam Sprecherziehung: Sabine Haupt Intendanz Intendant: Jürgen Reitzler Mitarbeit und Sekretariat: Jeanette Seeger Künstlerischer Berater: Wolfgang Engel Kaufmännischer Geschäftsführer Sächsische Staatstheater: Wolfgang Rothe Stellvertretender Kaufmännischer Geschäftsführer Schauspiel: Pierre-Yves Bazin Sekretariat und Mitarbeit: Felicitas Brendel Jaquelin Grumbt Dramaturgie Chefdramaturgin: Beate Heine Dramaturgie: Julia Fahle (Dramaturgie­assistenz), Martin Heckmanns, Michael Isenberg, Paula Oevermann (Koproduktionen und Gastspiele), Lucie Ortmann, Anne Rietschel, Julia Weinreich Die Bürgerbühne und Theaterpädagogik Leitung: Miriam Tscholl, Stellvertretende Leitung Dramaturgie und Produktion: David Benjamin Brückel, Theaterpädagoginnen: Christiane Lehmann, Bettina Seiler Schauspielstudio Dresden der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig Leitung: Philipp Lux, Mitarbeit: Simone Wiemer Künstlerisches Betriebsbüro Künstlerischer Betriebsdirektor: Jürgen Reitzler Mitarbeit: Charlotte Keck, Leitung Künstlerisches Betriebsbüro: Ralf Schindler, Mitarbeit: Simone Wiemer, Regieassistenz: Nicola Bremer,

Johanna Carl, Tea Kolbe, Gäste: Michael McCrae, Johann Heinrich Rabe, Bertram Richter, René Rothe, Inspizienz: Julia Palus, Andreas Lötzsch (Leitung Statisterie), Detlef Müller, Norman Schaefer, Matthias Tetzlaff Soufflage: Viola Barkleit, Uta Erler, Christina Loose, Fahrer: Jürgen Hamann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leiterin: Gertrud Aringer, Mitarbeit: Birgit Bräuer, Angela Rümmler, Grafik und Konzept: Johannes Erler, Henning Skibbe, Adrijan Steczek, Georg Brüx (ErlerSkibbeTönsmann), Grafikerin: Andrea Dextor, Gestalterin für visuelles Marketing: Monika Brock, Mitarbeiterin visuelles Marketing: Kerstin Theurich, Mitarbeiterin Video: Martina Andrä, Fotografen: Krafft Angerer (Konzept), Matthias Horn, David Baltzer, Daniel Koch Archiv der Sächsischen Staatstheater Leiterin: Janine Schütz, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Katrin Böhnisch, Gerd Lohse, Elisabeth Telle Technische Direktion Technischer Direktor: Christian Voß, Technischer Leiter Schauspielhaus und Stellvertretender Technischer Direktor: Jens Sweikowski, Technischer Leiter Kleines Haus und Stellvertreten­ der Technischer Direktor: Bodo Garske, Technisches Betriebsbüro: Simone Krause, Antje Lindner, Technischer Produktionsleiter: Magnus Freudling, Technischer Assistent und Projektkoordinator: Daniel Wolski, Konstruktionsabteilung: Hansi Borchers, Jörg Kittel, Julius Krüger, André Thomas, Bühnenbildassistenz: Jenny Barthold, Annika Juliane Tritschler, Künstlerische Produktionsleitung Kostüm: Irène Favre de Lucascaz, Kostümbildassistenz: Janine Haschke, Steffi Rehberg, Auszubildender Veranstaltungs­ technik: William Sonntag Die Bühnenbilder und Kostüme werden in den Werkstätten der Sächsischen Staatstheater gefertigt. Technischer Dienst und Gebäudemanagement Leitung: Roland Oertel, Haus- und Betriebstechnik (Leitung): Frank Ruder, Mitarbeiter Hausbetriebs­ technik (Vorarbeiter): Olaf Teller, Mitarbeiter Haus­ betriebstechnik: Nico Baumgart, Andreas Beyer, Torsten Hirche, Anlagenmechaniker: Sebastian Mittag, Maschinentechniker: Hendrik Schletter, Hausinspektion: Wolf Richter, Haus- und Betriebs­ handwerker: Thomas Giersemehl, Bühnen- und Hausarbeiter: Peter Mende, Manfred Nixdorf, Detlef Richter, Daniel Weise, Pforte: Frank Schmidt, Mitarbeiter der Firma Kötter

135

Bühnentechnik Theaterobermeister: Franz Dextor, Klaus-Peter Klunker, Theatermeister: André Dietze, Jens Kelm, Bernd Mahnert, Frank Scheibner, Helge Wittig, Vorarbeiter Maschinentechnik: Frank Beate, Seiten- bzw. Schnürmeister: Volker Blümel, Steffen Büttner, Pan Langhammer, Ronald Matthes, Gerd Müller, Udo Nitzsche, Jens Ørsted, Daniel Oertel, Michael Pohle, Steffen Riegel, Thomas Schubert, Georg Weber, Maschinisten: Frank Adam, Andreas Arnold, Mario Dietrich, Lutz Ebert, Valentin Klunker, Christoph Lößner, Bernd Schulz, Bühnentechni­ ker: Heiko Barth, Uwe Becker, Torsten Bruhn, Andreas Dähner, Frank Domel, Gerd Eichhorn, Martin Eulitz, Lutz Feilotter, André Felsner, Ralf Gaitzsch, Thomas Glaß, Matthias Glauche, Jürgen Hage, Lutz Hänsel, Herbert Herzmann, Rolf Höhne, Johannes Holzmann, Michael Kaltenhäuser, Andreas Kallenbach, Matthias Kannenberg, Stefan Küchler, Axel Ladwig, Ingo Lenk, Rüdiger Liebthal, Ralph Löwe, Jens Lüttich, Daniel Meinl, Manuel Meinl, Mario Niese, Wilfried Richter, Frank Ruhland, Ronald Sämann, Rolf Socka, Henry Sorms, Sebastian Stefek, Michaela Thiel, Andreas Weiß, Jörg Zeidler Beleuchtung und Video Leitung: Michael Gööck, Stellvertretende Leitung Schauspielhaus: Andreas Barkleit, Stellvertretende Leitung Kleines Haus: Peter Lorenz, Beleuchtungs­ meister: Jürgen Borsdorf, Richard Messerschmidt, Rolf Pazek, Olaf Rumberg, Stellwerks­ beleuchter: Jens Clausnitzer, Carola Dregely, Eric Frederich, Henry Hillig, Robert Irrgang, Henryk Wecker, Beleuchter: Achim Frank, Oliver Goy, Bruno Grotsch, Andreas Hanisch, Peter Köhler, Andreas Kunert, Felix Langner, Jens Leopold, Petra Pazek, Christian Pöge, Elke Radtke, Andreas Rösler, Sven Schade, Julian Schuppe, Thomas Wildenhain, Olivia Walter, Videotechniker: Debora Ernst, Matthias Hübner, Thomas Schenkel Ton Leitung: Manja Schreyer, Stellvertretende Leitung und Tonmeister: Torsten Staub, Tonmeister: Torsten Heider, Martin Schmitz, Tontechniker: Ulrich Berg, Hernán Ferrari, Peter Franke, Philipp Friesel, Uwe Lahmann, Marion Reiz, Daniel Reppe Maske Chefmaskenbildnerin: Gabriele Recknagel, Stellvertretende Chefmaskenbildnerin: Silvia Siegert, Erste Maskenbildnerin: Marika Hinkel Maskenbildnerinnen: Jana Dittrich, Barbi Mederacke, Ines Pfitzner, Tatjana Richter, Sophie Schütt, Cornelia Ulrich, Lisa Warnecke, Kerstin Weise, Ulrike Weise, Ellen Wittich  >>

Requisite Leitung: Heike Jordan, Requisiteure: Heike Böhme, Steffi Engelmann, Christiane Findeisen, Kathrin Pflamminger, Susanne Glauche-Ørsted, Heike Lieberum, Yvonne Oelschläger, Matthias Schulz, Ines Taggesell, Mareile Weller, Spezialeffekte Bühne, Waffenkammer: Tilo Ebert, Ramon Stage Ankleider Leitung: Ulrike Huste, Kostüm-, Änderungs­ schneiderin, Ankleiderin: Katrin Gehler, Ankleiderinnen: Carmen Adamski, Heike Burmester, Daniela Kral, Beatrice Kubis, Yvonne Leupold, Antonia Lindenthal, Susanne Steffens Besucherservice und Vertrieb Leitung Schauspiel:  N.N., Stellvertretende Leitung: Birgit Kaltenhäuser, Mitarbeit: Daniel Bau, Antonia Ambatielou, Luise Bohse, Ulrike Ladwig, Birgit Mehlig, Silke Rehwald, Leitung Vorderhauspersonal: Jacqueline Rau, Besucher­ service und Vorderhauspersonal: Personal der Firma Power GmbH Zentrale Dienste der Sächsischen Staats­theater – Staatsoper Dresden und Staatsschauspiel Dresden Kaufmännischer Geschäftsführer: Wolfgang Rothe, Referentin: Christin Otto, Assistentin: Kirstin Tittel, Stellvertretender Kaufmännischer Geschäfts­ führer: Pierre-Yves Bazin, Mitarbeit: Felicitas Brendel, Jaquelin Grumbt, Leiter Controlling: Sven Peschel, Mitarbeit Controlling: Cathleen Pfitzner, Interne Revision und Organisation: Sabrina Hofmann, Leiterin Personal: Solveig Eckert, Stellvertretender Leiter Personal: Uwe Behnisch, Mitarbeit Personalabteilung: Ulrike Bauer, Ilka Dietze, Doreen Fritzsche, Cornelia Kamprath, Anja Merkwirth, Claudia Rüthrich, Carmen Socka, Leiterin Rechnungswesen: Heike Sobkowiak, Mitarbeit Rechnungswesen: Hannelore Adam, Claudia Domine, Annett Jeschke, Viola Kucher, Bärbel Müller, Martina Oehme, Anja Schliemann, Carola Schubert, Leiterin Recht: Theda Kokenge, Mitarbeit Recht: Manuela Münzer, Leiter Datenverarbeitung Organisation: Sven Born, Mitarbeit Datenverarbei­ tung-Organisation: Peter Gerstenberger, Marcel Hein, Jörg Lehmann, Maik Strohbach, Post-, Boten- und Kopierzentrale: Gabriele Hatzmannsberger, Jana Walter, Sicherheitsmanager: Thomas Kneffel, Betriebsärztin: Dr. med. Kathrin Rüllich, Fachärztin für Allgemein- und Betriebsmedizin / Psychotherapie Örtlicher Personalrat Staatsschauspiel Dresden Vorsitzender: Georg Weber, Stellvertreter: Tilo Ebert, Mitglieder: Holger Hübner, Andreas

136

Lötzsch, Jens Ørsted, Benjamin Pauquet, Ellen Wittich, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte: Angela Rümmler, Suchtbeauftragter: Thomas Giersemehl, Schwerbehindertenvertretung: Christian Clauß, Sekretariat: Gisela Merbitz Gesamtpersonalrat Sächsische Staatstheater Vorsitzender: Gerald Hupach, Stellvertreter: Lars Zobel, weiterer Vorstand: Karin Eisold, Jens Kühn, Mitglieder: Katharina Bergmann, Steffen Bursian, Holger Hübner, Jana Knauth Hohlfeld, Helge Krause, Angela Liebold, Jens Ørsted, Georg Weber, Ellen Wittich Verwaltungsrat Vorsitzender: Uwe Gaul (Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst), Stellvertretender Vorsitzender: Hansjörg König (Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der Finanzen), Mitglieder: Petra von Crailsheim (Verhinderungsvertreterin des Vorstandes der Ostsächsischen Sparkasse Dresden), Prof. Dr. Siegfried Fiebig (Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH), Anne Frank, Thomas Früh (Abteilungs­ leiter Kunst im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst), Alexandra Gerlach (Journalistin), Prof. Dr. Jürgen Hubbert, Prof. Dr. Dirk Jäschke, Frank Ruder (Leitung Hausund Betriebstechnik am Staatsschauspiel Dresden), Prof. Markus Schächter (ZDF-Intendant a. D.), Prof. Dr. Brigitte Voit (Wissenschaftliche Direktorin Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V.), Dr. Wilhelm Zörgiebel (Geschäftsführe der Gesellschafter der Grund­ besitz Hellerau GmbH) Ehrenmitglieder Karl von Appen, Charlotte Basté, Reinhold Bauer, Erich Baumgart, Marie Bayer-Bürck, Emil Devrient, Antonia Dietrich, Wolfgang Engel, Charlotte Friedrich, Dieter Görne, Friedrich Haase, Martin Hellberg, Peter Herden, Georg Kiesau, Klaus Dieter Kirst, Friedrich Lindner, Franz Lommatzsch, Frank Ostwald, Paul Paulsen, Erich Ponto, Alfred Reucker, Traute Richter, Max Rothenberger, Clara Salbach, Hermann Stövesand, Pauline Ulrich, Paul Wiecke, Johannes Wieke, Albert Willi, Gerhard Wolfram

Das Staatsschauspiel Dresden und die Staatsoper Dresden bilden gemeinsam die „Sächsischen Staatstheater“.

Förderverein Staatsschauspiel Dresden und Junger Freundeskreis Der Förderverein Staatsschauspiel Dresden e. V. unterstützt seit mittlerweile 21 Jahren aktiv das Staatsschauspiel. Neben der unschätzbaren ideellen Unterstützung leistet er mit Mitgliedsbeiträgen und eingeworbenen Spenden auch wertvolle finanzielle Hilfe etwa bei der Realisierung ungewöhnlicher Projekte, bei Gastspielen und Sonderveranstaltungen bis hin zum Engagement namhafter Künstler. Alle zwei Jahre vergibt der Förderverein den renommierten Erich-Ponto-Preis für herausragende darstellerische Leistungen, der vor allem der Nachwuchsförderung dient. Theaterbegeisterten von 16 bis 28 Jahren bietet der „Junge Freundeskreis“ ein umfangreiches Programm. Der Jahresbeitrag von 12,00 Euro ermöglicht nicht nur exklusive Workshops, Gespräche und Probenbesuche, sondern umfasst auch zwei Theaterkarten pro Mitglied. Mitglieder des Fördervereins erhalten bevorzugt Kaufkarten für Premieren, Gastspiele oder Sonderveranstaltungen und können das Staatsschauspiel Dresden auch hinter den Kulissen erleben: Treffpunkt Premiere: Ein Treffen mit Intendanten, Regisseuren, Dramaturgen! Treffpunkt Probe: Arbeitsproben miterleben! Treffpunkt Spielzeit­ vorschau: Was die neue Spielzeit bringt! Treffpunkt zur Person: Theaterleute kennenlernen! Treffpunkt Theaterfahrt: Andere Theater entdecken! Präsident des Fördervereins ist Dr.-Ing. Werner Mankel, Präsident des Europäischen Instituts für postgraduale Bildung an der Technischen Universität Dresden. Der Mitgliedsbeitrag pro Jahr beträgt für Mitglieder 50,00 Euro, für fördernde Mitglieder 255,00 Euro, für Firmenmitglieder 800,00 Euro. Der Verein dient ausschließlich gemeinnützigen Zwecken. Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar. Kontakt: Geschäftsstelle des Fördervereins Staatsschauspiel Dresden e. V., c / o Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Staatsschauspiels Dresden, Theaterstraße 2, 0167 Dresden, Telefon: 0351 . 4913-755, Fax: 0351 . 4913-760, E-Mail: [email protected] und junge_freunde@ staatsschauspiel-dresden.de

137

Die Schauspielanrechte Gönnen Sie sich die Vorteile eines Schauspielanrechts! Sie bestimmen den Wochentag, an dem Sie ins Theater gehen möchten, und die Preisgruppe. Wenn Ihnen ein Termin Ihres Anrechts nicht zusagt, können Sie diesen bis zwei Tage vor der Vorstellung kostenfrei gegen eine andere Vorstellung eintauschen. Nutzen Sie den Preisvorteil von bis zu 60 % gegenüber dem Normalpreis. Darüber ­hinaus erhalten Sie 10 % Ermäßigung beim Kauf von weiteren Eintrittskarten für Repertoirevorstellungen. Auf Wunsch senden wir Ihnen unsere Monatsspielpläne zu, sodass Sie frühzeitig über anstehende Premi­eren, Zusatzveranstaltungen und die Vorstellungstermine informiert sind. Sie erhalten druckfrisch das Spielzeitheft mit ausführlichen Informationen über das Programm der kommenden Saison. Schauen Sie doch einmal hinter die Kulissen. Wir bieten exklusive Führungen durch das Schauspielhaus mit spannenden Informationen über das Staatsschauspiel, Einblicken in die Bühnentechnik und die Architektur des Hauses und vielem mehr.

138

Die Premierenanrechte Erleben Sie die besondere Atmosphäre eines Premierenabends! Wir freuen uns darauf, im Anschluss an die Vorstellung mit Ihnen anzustoßen, uns mit Ihnen auszutauschen und mit Ihnen zu feiern. Das Premierenanrecht bietet gegenüber dem Kassenpreis bis zu 15 % Ermäßigung. Das Programmheft erhalten Sie am Abend kostenfrei! Sie sehen vom Saisonstart an wahlweise acht Premieren im Schauspielhaus / Palais, sieben Premieren im Kleinen Haus oder insgesamt sechs Premieren in beiden Spielstätten. Premierenanrecht 7 x Schauspielhaus / 1 x Palais

Preise

Do Do Sa Sa Fr Sa Fr Sa Sa

Preisgruppe 1: 178,00 € Preisgruppe 2: 157,00 ¤ Preisgruppe 3: 139,50 ¤

25. 08. 2016  Zur schönen Aussicht* 06. 10. 2016 Europa* 29. 10. 2016 Othello 03. 12. 2016 Jeder stirbt für sich allein 13. 01. 2017 Der Phantast 04. 02. 2017 Amphitryon 24. 02. 2017 Der Graf von Monte Christo 18. 03. 2017 Medea 29. 04. 2017 Ein Volksfeind

Palais Palais Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

* Bitte reservieren Sie bis zum 20.5.2016 Ihre Premierenvorstellung im Palais

Premierenanrecht 7 x Kleines Haus Sa 27. 08. 2016 89/90 Fr 09. 09. 2016 Szenen einer Ehe Fr 04. 11. 2016 Requiem für Europa Fr 09. 12. 2016 Gott wartet an der Haltestelle Fr 20. 01. 2017 kein Land. August Fr 17. 02. 2017 Hiob Sa 22. 04. 2017 Der Scheiterhaufen

Kleines Haus Kleines Haus Kleines Haus Kleines Haus Kleines Haus Kleines Haus Kleines Haus

Einheitspreis: 119,00 ¤

Premierenanrecht 4 x Schauspielhaus, 2 x Kleines Haus Fr 09. 09. 2016 Szenen einer Ehe Sa 29. 10. 2016 Othello Sa 03. 12. 2016 Jeder stirbt für sich allein Fr 20. 01. 2017 kein Land. August Fr 24. 02. 2017  Der Graf von Monte Christo Sa 29. 04. 2017 Ein Volksfeind

139

Kleines Haus Schauspielhaus Schauspielhaus Kleines Haus Schauspielhaus Schauspielhaus

Preisgruppe 1: 126,00 ¤ Preisgruppe 2: 114,00 ¤ Preisgruppe 3: 104,00 ¤

Die Tagesanrechte Der Klassiker unter den Anrechten: Wählen Sie Ihren Lieblingswochentag, suchen Sie sich eine feste Preisgruppe aus und erleben Sie fünf Inszenierungen der neuen Spielzeit im Schauspielhaus. Sie sparen bis zu 60 % auf den regulären Kassenpreis. Zusätzlich dürfen Sie sich eine Vorstellung im Kleinen Haus aussuchen, hierfür erhalten Sie einen Gutschein. Entscheiden Sie – und begeben Sie sich mit uns auf eine spannende Reise durch den Spielplan! Montag I Mo 31. 10. 2016 Mo 19. 12. 2016 M0 13. 02. 2017 Mo 27. 03. 2017 Mo 01. 05. 2017

Preise Othello Amerika Amphitryon Medea Der Phantast

Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

auf allen Plätzen: 61,00 ¤*

* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.

Montag II Mo 12. 12. 2016 Mo 16. 01. 2017 Mo 06. 03. 2017 Mo 17. 04. 2017 Mo 08. 05. 2017

Jeder stirbt für sich allein Der Phantast Der Graf von Monte Christo Mio, mein Mio Ein Volksfeind

Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

auf allen Plätzen: 61,00  ¤*

* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.

Dienstag Di Di Di Di Di

06. 09. 2016 06. 12. 2016 24. 01. 2017 28. 02. 2017 28. 03. 2017

Zur schönen Aussicht Jeder stirbt für sich allein Der Phantast Der Graf von Monte Christo Othello

Palais Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

Preisgruppe 1: 86,00 ¤* Preisgruppe 2: 76,00    ¤* Preisgruppe 3: 70,00 ¤*

* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.

Mittwoch Mi Mi Mi Mi Mi

09. 11. 2016 07. 12. 2016 25. 01. 2017 22. 02. 2017 29. 03. 2017

Othello Der Raub der Sabinerinnen Jeder stirbt für sich allein Amphitryon Der Graf von Monte Christo

Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

Preisgruppe 1: 91,00 ¤* Preisgruppe 2: 78,50    ¤* Preisgruppe 3: 71,00 ¤*

* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.

Donnerstag Do Do Do Do Do

10. 11. 2016 01. 12. 2016 02. 02. 2017 09. 03. 2017 13. 04. 2017

Amerika Othello Der Phantast Amphitryon Medea

Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

Preisgruppe 1: 86,00 ¤* Preisgruppe 2: 73,50 ¤* Preisgruppe 3: 66,00 ¤*

* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.

140

Freitag Fr Fr Fr Fr Fr

16. 09. 2016 11. 11. 2016 30. 12. 2016 17. 02. 2017 21. 04. 2017

Preise Zur schönen Aussicht Terror Jeder stirbt für sich allein Der Phantast Amphitryon

Palais Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

Preisgruppe 1: 94,00 ¤* Preisgruppe 2: 84,00    ¤* Preisgruppe 3: 78,00 ¤*

* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.

Samstag Sa Sa Sa Sa Sa

17. 09. 2016 26. 11. 2016 07. 01. 2017 18. 02. 2017 08. 04. 2017

Zur schönen Aussicht Mio, mein Mio Der Parasit Jeder stirbt für sich allein Der Phantast

Palais Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

Preisgruppe 1: 94,00 ¤* Preisgruppe 2: 84,00   ¤* Preisgruppe 3: 78,00 ¤*

* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.

Sonntag (Beginn 19.00 Uhr) So So So So So

11. 09. 2016 30. 10. 2016 08. 01. 2017 19. 02. 2017 09. 04. 2017

Zur schönen Aussicht Terror Jeder stirbt für sich allein Othello Der Graf von Monte Christo

Palais Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

Preisgruppe 1: 86,00 ¤* Preisgruppe 2: 76,00    ¤* Preisgruppe 3: 70,00 ¤*

* Zusätzlich erhalten Sie einen Gutschein für eine Vorstellung Ihrer Wahl im Schlosstheater / Kleinen Haus.

Die Sonntagnachmittags-Anrechte Das Sonntagnachmittags-Anrecht ist ein Angebot für Jung und Alt! Es ist besonders geeignet für Familien, die gerne gemeinsam Sonntagnachmittage im Theater verbringen wollen, oder für ältere Menschen, denen der Vorstellungsbesuch am Abend oft zu spät ist. Beginn ist jeweils 16.00 Uhr – abends sind Sie wieder zu Hause. Die Sonntagnachmittags-Anrechte sind außerdem besonders günstig: Sie sparen bis zu 55 % auf den regulären Kassenpreis! 4 x Schauspielhaus, 1 x Palais im Großen Garten, 1 x Kleines Haus (Beginn 16.00 Uhr) Preise So 18. 09. 2016 So 30. 10. 2016 So 27. 11. 2016 So 22. 01. 2017 So 05. 03. 2017 So 30. 04. 2017

Zur schönen Aussicht Szenen einer Ehe Mio, meine Mio Der Phantast Amphitryon Medea

Palais Kleines Haus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

Preisgruppe 1: 78,00 ¤ Preisgruppe 2: 68,00 ¤ Preisgruppe 3: 66,00 ¤

4 x Schauspielhaus (Beginn 16.00 Uhr) So 27. 11. 2016 So 22. 01. 2017 So 05. 03. 2017 So 30. 04. 2017

141

Mio, meine Mio Der Phantast Amphitryon Medea

Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus Schauspielhaus

Preisgruppe 1: 56,00 ¤ Preisgruppe 2: 46,00    ¤ Preisgruppe 3: 44,00 ¤

Neue Blicke / Neue Stücke – 6 Uraufführungen Dieses Angebot wendet sich an alle, die Lust haben, sich mit neuer Dramatik, zeitgenössischen Stoffen und Uraufführungen auseinanderzusetzen. 4 x Kleines Haus, 1 x Palais im Großen Garten, 1 x Schlosstheater Do 25. 08. 2016 Fr 07. 10. 2016 Mi 09. 11. 2016 Di 24. 01. 2017 Mi 05. 04. 2017 So 23. 04. 2017

Der Weltensammler Europa Requiem für Europa kein Land. August Homohalal Der Scheiterhaufen

Schlosstheater Palais Kleines Haus Kleines Haus Kleines Haus Kleines Haus

Preise Einheitspreis: 66,00 ¤

6 Richtige: Das Wahlanrecht 6 x haben Sie die Wahl, 6 x Theater an Ihren Wunschterminen, 6 x allein, 3 x zu zweit oder mit Freunden. Einfacher geht es nicht. Hier haben Sie alles selbst in der Hand. Sie erwerben sechs Gutscheine (für eine Preisgruppe) für das Schauspielhaus, sechs Gutscheine für das Kleine Haus oder wählen vier und zwei Gutscheine für beide Häuser. Sie wählen die Inszenierungen aus, die Sie am meisten interessieren. Sie wählen auch die Termine. Jetzt müssen Sie die Gutscheine nur noch im Vorverkauf oder an der Abendkasse in Eintrittskarten für die Vorstellungen aus dem Schauspielrepertoire tauschen. Sie erhalten die besten noch verfügbaren Plätze! Seien Sie spontan! Sie können bereits für 19,00 ¤ im Schauspielhaus in der ersten Reihe sitzen. Eine der günstigsten Möglichkeiten, ins Theater zu kommen! Achten Sie auch auf unser Jugendwahlanrecht für junge Zuschauer bis 26 Jahre. Sie können wählen 6 Gutscheine für das Schauspielhaus

114,00 ¤ (Preisgruppe 1), 93,00 ¤ (PG 2), 84,00 ¤ (PG 3)

6 Gutscheine für das Schlosstheater / Kl. Haus 66,00 ¤ (Einheitspreis) 4 Gutscheine für das Schauspielhaus  und 2 Gutscheine für das Kleine Haus

98,00 ¤ (Preisgruppe 1), 84,00 ¤ (PG 2), 78,00 ¤ (PG 3)

Unser Jugendwahlrecht: 6 Gutscheine für Schauspielhaus / Kl. Haus für alle bis 26 Jahre

39,00 ¤ (Einheitspreis)

Gilt nicht für Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Für Premieren steht ein Kontingent zur Verfügung.

142

Gemischte Anrechte Das Schauspiel-Operetten-Anrecht: 3 x Schauspielhaus und 3 x Operette Kombinieren Sie drei Vorstellungen aus dem Schauspielrepertoire mit drei Vorstellungen der Staatsoperette (Operette, Spieloper und Musical). Termine und Stückinfos entnehmen Sie bitte dem Internet. Preise * Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3

Fr, Sa, So abends 114,75 ¤ 101,25 ¤ 88,50 ¤

So nachmittags 98,25 ¤ 86,25 ¤ 75,75 ¤

Mo – Do 111,00 ¤ 96,75 ¤ 84,75 ¤

* Bitte beachten Sie: Ab der Eröffnung der Staatsoperette im Kulturkraftwerk Mitte ergeben sich für neue Abonnenten andere Preise.

Das Dreieranrecht: 3 x Staatsschauspiel (2 x Schauspielhaus, 1 x Kleines Haus), 2 x Herkuleskeule und 2 x Theaterkahn. Die Kombination von Staatsschauspiel, Herkuleskeule und Theaterkahn ist eine gute Gelegenheit, hochkarätiges Kabarett und Schauspiel preiswert zu erleben. Die Termine werden Ihnen ca. sechs Wochen vor den jeweiligen Vorstellungen mitgeteilt. Preise Preisgruppe 1 105,00 ¤ Preisgruppe  2 100,00 ¤ Preisgruppe 3  97,00 ¤

Dresdner Anrecht: Staatsschauspiel Dresden, Sächsische Staatsoper Dresden, Staatsoperette Dresden. Die drei traditionsreichsten Dresdner Theater in einem Anrecht. Das einzigartige Dresdner Anrecht bietet vielfältige Möglichkeiten und Kombinationen für unterhaltsame Theaterabende. Die genauen Termine und Vorstellungen erfahren Sie im Anrechtsbüro oder unter www.staatsschauspiel-dresden.de. Bitte beachten Sie für sämtliche Anrechte: Bedingt durch Inszenierung und Bühnenbild, kann es vorkommen, dass die von Ihnen reservierten Anrechtsplätze nicht zur Verfügung stehen oder die Sicht auf die Bühne eingeschränkt ist. In diesen Fällen bieten wir Ihnen selbstverständlich vergleichbare Ersatzkarten an. Natürlich bemühen wir uns stets um Zuverlässigkeit und Termingenauigkeit. Gegen Erkrankungen und technische Pannen sind aber auch wir nicht gefeit. Sollte es deshalb ausnahmsweise zu Verschiebungen kommen, bitten wir Sie um Nachsicht.

143

Preise Schauspielhaus Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 Preisgruppe 4

So – Do 25,00 ¤ 21,00 ¤ 18,00 ¤ 11,00 ¤

Fr – Sa / Premiere 27,00 ¤ 23,00 ¤ 20,00 ¤ 15,00 ¤

Gastspiele 30,00 ¤ 26,00 ¤ 23,00 ¤ 18,00 ¤

Kleines Haus Kleines Haus 1, großer Saal, bis maximal 400 Plätze Kleines Haus 2, hinter dem Eisernen, bis maximal 150 Plätze Kleines Haus 3, unter dem Dach, bis maximal 99 Plätze

So – Do 18,00 ¤ 16,00 ¤ 10,00 ¤

Fr, Sa / Premiere  20,00 ¤ 18,00 ¤ 12,00 ¤

Schlosstheater So – Do 18,00 ¤

Fr – Sa / Premiere 20,00 ¤

Palais im Großen Garten So – Do 18,00 ¤

Fr – Sa / Premiere 20,00 ¤

Schüler und Studenten zahlen in allen Spielstätten und für alle Vorstellungen nur 7,00 ¤. Senioren erhalten eine Ermäßigung von bis zu 35 % auf den Kartenpreis im Schauspielhaus und bis zu 20 % im Kleinen Haus. Schwerbehinderte, die auf eine Begleitung angewiesen sind, erhalten für sich und ihre Begleitperson eine Eintrittskarte mit je 50 % Ermäßigung. Abweichende Preise bei Gastspielen und Sonderveranstaltungen entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen. Bei ausgewählten Vorstellungen bieten wir zusätzlich Stehplätze an.

144

Preise / Schauspielanrechte Die Premierenanrechte Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3

7 x Schauspielhaus / 1 x Palais * 178,00 ¤ 157,00 ¤ 139,50 ¤

6 x gemischt 126,00 ¤ 114,00 ¤ 104,00 ¤

7 x Kleines Haus 119,00 ¤ (Einheitspreis)

* Bitte reservieren Sie bis zum 20.5.2016 Ihre Premierenvorstellung im Palais.

Die Tagesanrechte Schauspielhaus

Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3

5 x Schauspielhaus / Palais und ein Gutschein für das Kleine Haus Mo Di Mi Do Fr, Sa So 61,00 ¤ 86,00 ¤ 91,00 ¤ 86,00 ¤ 94,00 ¤ 86,00 ¤ 61,00 ¤ 76,00 ¤ 78,50 ¤ 73,50 ¤ 84,00 ¤ 76,00 ¤ 61,00 ¤ 70,00 ¤ 71,00 ¤ 66,00 ¤ 78,00 ¤ 70,00 ¤

Sonntagsnachmittags-Anrechte

Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3

4 x Schauspielhaus / 1 x Palais 1 x Kleines Haus 78,00 ¤ 68,00 ¤ 66,00 ¤

4 x Schauspielhaus 56,00 ¤ 46,00 ¤ 44,00 ¤

Wahlanrechte 6 x Schauspielhaus Preisgruppe 1 Preisgruppe 2 Preisgruppe 3 EP = Einheitspreis

145

114,00 ¤ 93,00 ¤ 84,00 ¤

4 x Schauspielhaus  2 x Kleines Haus 98,00 ¤ 84,00 ¤ 78,00 ¤

6 x Kleines Haus 66,00 ¤ (EP)

6 x Schauspielhaus / Kleines Haus 39,00 ¤ (für alle bis 26 Jahre)

Ermäßigungen und Gutscheine Blaue Tage: Mindestens einmal im Monat können Sie zu einem Sonderpreis von 10,00 € ausgewählte Vorstellungen besuchen. Die Termine entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen. Schüler, Studenten, Auszubildende zahlen nur 7,00 €: Junge Menschen in der Ausbildung – Schüler, Studenten, Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Bundesfreiwilligendienstes u. a. – zahlen gegen Vorlage eines Ausweises 7,00 € auch im Vorverkauf (im Schauspielhaus in der Regel ab Preisgruppe 2, Reihe 12). An der Abendkasse gibt es 7,00 €-Karten eine Stunde vor Beginn der Vorstellung je nach ­Verfügbarkeit in allen Preiskategorien. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Erstsemester zahlen nur 3,50 €. Bitte als Nachweis die Immatrikulationsbescheinigung vorlegen. Inhaber des Dresdner Sozialpasses und Arbeitslose zahlen nur 7,00 €, auch im Vorverkauf. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Karten für Hartz-IV-Empfänger: Berechtigte erhalten gegen entsprechende Nachweise Karten für 1,00 € an der Abendkasse. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen. Schulklassen zahlen pro Schüler 5,50 € für alle Vorstellungen im Schauspielhaus sowie im Kleinen Haus auf allen Plätzen. Dies gilt bereits für den Vorverkauf. Wir behalten uns vor, die Kontingente zu begrenzen. Reservieren Sie rechtzeitig! Senioren und Schwerbehinderte (ab 70 %) erhalten nach Vorlage eines entsprechenden Ausweises eine Ermäßigung von bis zu 35 % im Schauspielhaus und bis zu 20 % im Kleinen Haus. Schwerbehinderte, die auf eine Begleitung angewiesen sind (im Schwerbehindertenausweis mit einem B vermerkt), erhalten für sich und ihre Begleitperson eine Eintrittskarte mit je 50 % Ermäßigung. Asylsuchende erhalten gegen entsprechende Nachweise freien Eintritt. Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.

146

Die Theatercard: Das Angebot für Stammgäste: Sie erhalten die Theatercard kostenlos an den Vorverkaufskassen im Schauspielhaus. Unsere Kassen­ mitarbeiter tragen jeden Theaterbesuch zum normalen Eintrittspreis auf der Karte ein. Ab dem fünften Besuch ist jede weitere Eintrittskarte ca. 30 % ermäßigt. Ab dem neunten Besuch steigt die Ermäßigung auf ca. 50 %. Die Theatercard gilt nur für den Einzelverkauf von Repertoirevorstellungen und für die Dauer eines Jahres ab dem ersten Vorstellungsbesuch. Anrechtsinhaber: Inhaber eines Dresdner Anrechts oder eines Schauspielanrechts erhalten ca. 10 % Ermäßigung auf jede weitere Eintrittskarte bei Repertoirevorstellungen. Gruppenermäßigungen für Gruppen ab zwanzig Personen auf Anfrage. Theatergutscheine: Verschenken Sie Theater mit Theatergutscheinen im Wert von 10, 20, 30, 40 oder 50 €. Die Beschenkten lösen den Gutschein im Laufe von drei Jahren in Eintrittskarten für Repertoirevorstellungen nach eigener Wahl ein. Der Kauf der Gutscheine ist auch im Internet möglich. Schnullertag! – Kostenlose Kinderbetreuung im Theater. Im Kleinen Haus bieten wir ausgewählte Vorstellungen sonntagnachmittags an. Sie geben Ihre Kinder im Theater in die Obhut ausgebildeter Pädagoginnen, die die Kleinen liebevoll betreuen, während Sie ungestörte Theaterstunden erleben. Die Kinderbetreuung ist in der Theaterkarte inbegriffen. Die Termine der Schnullertage entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen. Wir bitten um vorherige Anmeldung. Grundsätzlich ist eine Addition von Ermäßigungen nicht möglich. Wir behalten uns vor, die Ausweise, die zu einer Ermäßigung berechtigen, beim Kauf der Karten zu kontrollieren.

147

Richard Strauss

SALOME Omer Meir Wellber, Michael Schulz 24. September 2016

Ferruccio Busoni

DOKTOR FAUST Tomáš Netopil, Keith Warner 19. März 2017

MOZART-TAGE Ali N. Askin

THE KILLER IN ME IS THE KILLER IN YOU MY LOVE Uraufführung Manfred Weiß 16. Oktober 2016

14. bis 28. April 2017 Wolfgang Amadeus Mozart

DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Christopher Moulds, Michiel Dijkema 15. April 2017

DON QUIXOTE Neukreation Aaron S. Watkin, Mikhail Agrest 5. November 2016

EXIT ORAKEL (Arbeitstitel) Uraufführung Joseph Hernandez 25. November 2016

Jacques Offenbach

LES CONTES D’HOFFMANN / HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN Frédéric Chaslin, Johannes Erath 4. Dezember 2016

Salvatore Sciarrino

LOHENGRIN Koproduktion mit den Osterfestspielen Salzburg Peter Tilling, Michael Sturminger 28. April 2017 Jens Joneleit

SCHNEEWITTE Clemens Jüngling, Andrea Kramer 18. Mai 2017

VERGESSENES LAND George Balanchine, Jiří Kylián, William Forsythe, Eva Ollikainen 20. Mai 2017 Mieczysław Weinberg

Mischa Spoliansky

ALLES SCHWINDEL Max Renne, Malte C. Lachmann 20. Januar 2017 Giuseppe Verdi

DIE PASSAGIERIN Kooperation mit der Oper Frankfurt Christoph Gedschold, Anselm Weber 24. Juni 2017

OTELLO Koproduktion mit den Osterfestspielen Salzburg Christian Thielemann, Vincent Boussard 23. Februar 2017

Informationen & Karten T + 49 351 49 11 705 semperoper.de

SO_A_Staatsschauspiel_RZ.indd 1

148

21.03.16 11:46

© gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner

CHEFDIRIGENT MICHAEL SANDERLING

AB 2017

UNSER NEUER KONZERTSAAL I M KU LT U R PA L A S T DRESDEN

www.dresdnerphilharmonie.de

149

bunt! Wir lieben’s

Neue Druckhaus Dresden GmbH Bärensteiner Str. 30 I 01277 Dresden Tel 0351-31870-0 I [email protected] www.druckhaus-dresden.de I www.online-druckhaus.de

Die WG Aufbau –

WohnKultur in Dresden

www.wgaufbau-dresden.de

150

Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dresden eG Henzestr. 14 • 01309 Dresden • T 0351 44 32-0 • [email protected]

ostsaechsische-sparkasse-dresden.de

Begeistern ist einfach.

151

DIGITALE GROSSBILDLÖSUNGEN FÜR MESSE, SHOP & ARCHITEKTUR

Panorama GREAT BARRIER REEF, Leipzig, © Asisi

Marx & Moschner druckt und präsentiert digitale Großbilder für namhafte Unternehmen wie Daimler, Warsteiner, Krombacher, Opel, Siemens, Audi, s.Oliver oder das Staatsschauspiel Dresden in höchster Perfektion und Brillanz.

Wir wünschen Ihnen faszinierendes Theater.

Unsere Dienstleistungen: Personenschutz Objektschutz Werkschutz Feuerwehrdienste Sicherheitstechnik Notruf- und Service-Leitstelle Mobile Sicherheitsdienste

Veranstaltungsschutz Einzelhandelssicherheit Sicherheitskonzeption Ergänzende Sicherheitsservices Einlass-, Kassen- und Garderobendienste

Am Brauhaus 8 b, 01099 Dresden Telefon: 0351/ 88 959 88, Telefax: 0351/ 88 959 77 E-Mail: [email protected], www.power-gmbh.de BERLIN · BRAUNSCHWEIG · DRESDEN · FRANKFURT · HAMBURG · KÖLN LEIPZIG · LÜNEBURG · MÜNCHEN · PRITZWALK · RENDSBURG · STUTTGART · ATHEN

POWER. Das ist sicher. RZ_Power_AnzTheather_135x102,5_290316.indd 1

152

29.03.16 14:29

www.paul-v-maur.de û sich zu Hause fühlen auf der ganzen Welt

• Umzüge • Lagerlogistik • Aktenlagerung • Kunsttransporte • Betriebsverlagerung ®

Paul v. Maur GmbH Internationale Spedition

Betrieb: Stadtbüro: Inselallee 20 - 24, 01723 Kesselsdorf Bremer Str. 16 b Tel. 03 52 04/ 7 12 10 · Fax: 03 52 04/ 7 12 11 01067 Dresden

( 03 51 - 4 90 69 93

world wide movin g an d r elo cation - inter nati onal f i ne a rt t ransport s

153

Klassiker im neuen Gewand william ist weit mehr als ein Theaterrestaurant. Zwischen historischen Wänden erwartet Sie eine kleine, aber abwechslungsreiche Karte, die vor allem eines ist: richtig lecker. Auf den Punkt und ohne Chichi kochen wir deutsche Klassiker und vertrauen dabei auf die Verwendung regionaler und saisonaler Zutaten, auf klassisches Handwerk und vor allem auf unseren Geschmack. Begleitet werden unsere Gerichte von jungen, unkomplizierten Weinen fernab des Mainstreams und mit einem bewusst gelegten Fokus auf deutschen Weingütern.

FÜR UNSERE THEATERGÄSTE william Theatermenü

william Kennenlernteller

2-Gang-Menü 18,00 Euro pro Person

3 kulinarische Eindrücke inkl. 1 Glas Wein 12,00 Euro pro Person

bei Vorlage der tagesaktuellen Theaterkarte

pon

Cou

in der william Lounge

Bei Vorlage dieses Coupons erhalten Sie den william Kennenlernteller für 10,00 statt 12,00 Euro!

www.restaurant-william.de 154

Gastronomie william william, das Restaurant im Schauspielhaus, ist weit mehr als nur Theatergastronomie. Von Sauerbraten bis Coq au Vin, von Kaltem Hund bis Mousse au Chocolat – im william erwartet Sie klassische Küche modern interpretiert. Ob schnelles Frühstück oder ausgelassener Brunch, Sonntagsbraten oder Business-Lunch, Pasta oder mehrgängiges Menü – Küchenchef Marcel Kube und sein Team laden zum Genießen ein. Theaterbesucher empfängt das william mit einem speziellen Theatermenü sowie dem william-Kennenlernteller in der Lounge. — Telefon: 0351 .65298220, E-Mail: [email protected], www.bean-and-beluga.de, www.facebook.com / restaurant.william Im Zuschauerbereich verwöhnt Sie die Theatergastronomie mit Speisen und Getränken an verschiedenen Tresen. Reservierungen für individuelle Pausenarrangements nimmt das Team jederzeit gerne entgegen. E-Mail: [email protected], Telefon: 0351 . 65298220 Bistro & Restaurant Klara im Kleinen Haus Ein Platz an dem sich vor und nach der Vorstellung Theaterbesucher und Schauspieler treffen, austauschen und wohlfühlen. Das Team um René Kuhnt bietet ein umfangreiches Angebot von Getränken über köstliche Kleinigkeiten bis zu gehobenen Speisen und zu besonderen Anlässen ein exklusives Grillbuffet an. Neben dem Foyer und der Pausenbar, wo Sie vor und nach der Vorstellung sowie in der Pause Erfrischungen und kleine Snacks erhalten, lädt auch der großzügige Lounge-Bereich auf der Terrasse nicht nur im Sommer zum Verweilen ein. Das Bistro Klara freut sich auf Ihren Besuch und lädt Sie herzlich ein, Ihren Theaterbesuch bei einem Glas Wein ausklingen zu lassen. Das Bistro Klara kann auch genutzt werden für Geburtstag, Taufe, Hochzeit, Vereins- und Firmenfeier. Klara bieten Ihnen dafür das passende Ambiente, eine hervorragende Küche und ausgewählte Weine. Reservieren Sie Ihren Tisch, um Ihren Theaterabend kulinarisch abzurunden! ­— Telefon: 0351 . 4913 - 615, E-Mail: [email protected] Alle Öffnungszeiten auf Seite 157

155

Öffnungszeiten Kassen- und Servicezentrum im Schauspielhaus Das Kassen- und Servicezentrum im Schauspielhaus ist montags bis freitags von 10.00 bis 18.30 Uhr und samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet. Die Vorverkaufskasse im Kleinen Haus ist montags bis freitags von 14.00 bis 18.30 Uhr geöffnet. Auch hier können Karten für alle Veranstaltungen des Staatsschauspiels gekauft werden. Trotz Umbaus bleibt die Kasse im Schauspielhaus selbstverständlich bis einschließlich 25.6. regulär für Sie geöffnet. Während der Theaterferien hat das Anrechtsbüro im Schauspielhaus in der Zeit vom 27.6. bis 1.7.2016 montags bis freitags von 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet. Vom 2.7. bis 24.7.2016 ist das Kassen- und Servicezentrum geschlossen. Ab dem 25.7.2016 gelten die regulären Öffnungszeiten. Im Anrechtsbüro können Sie während der Öffnungszeiten immer auch Karten für das Staatsschauspiel kaufen. Telefon: 0351 . 4913-567, Fax: 0351 . 4913-967, E-Mail: [email protected]  Zusätzlich sind an vielen Dresdner Vorverkaufskassen Eintrittskarten für Repertoirevorstellungen des Staatsschauspiels erhältlich. Die Abendkassen öffnen eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Wir bitten Sie um Verständnis, dass in dieser Zeit der Vorverkauf nur eingeschränkt möglich ist.

Kartenkauf und Kartenreservierungen Gebührenfreier Kartenservice Telefon: 0800 . 4913-500 (Montag bis Freitag 10.00 bis 18.00 Uhr) Telefonischer Kartenverkauf Telefon: 0351 . 4913-555 Gruppenreservierungen Telefon: 0351 . 4913-567 Schriftliche Reservierungen per E-Mail: [email protected], per Fax: 0351 . 4913-967 Kartenkauf im Internet www.staatsschauspiel-dresden.de Wenn Sie kontinuierlich an unserem Spielplan interessiert sind, schicken wir Ihnen auch gerne den Monatsleporello per Post oder den digitalen Newsletter zu, für den Sie sich unter www.staatsschauspiel-dresden.de anmelden können.

156

Öffnungszeiten der Gastronomie william – Restaurant · Bar · Lounge im Schauspielhaus Öffnungszeiten bis einschließlich 12. Juni 2016: Mo: Ruhetag, Di bis Sa: 12.00 bis 22.00 Uhr, So: 11.00 bis 22.00 Uhr. 13. Juni bis einschließlich 12. Juli 2016: wegen Umbau geschlossen. 13. Juli bis 31. Oktober 2016: Mo / Di: Ruhetag, Mi bis So: 17.00 bis 22.00 Uhr. Ab 1. November 2016: Mo: Ruhetag, Di bis Sa: 12.00 bis 22.00 Uhr, So: 11.00 bis 22.00 Uhr. Telefon: 0351 . 65298220, E-Mail: [email protected], www.bean-and-beluga.de, www.facebook.com / restaurant.william Klara – Bistro und Kantine im Kleinen Haus geöffnet an Vorstellungstagen von 9.00 bis 24.00 Uhr, an Sonn- und Feier­ tagen ab zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn, Telefon: 0351 . 4913-615, E-Mail: [email protected]

Behindertenservice Sowohl das Schauspielhaus als auch das Kleine Haus verfügen über Aufzüge, Rollstuhlplätze in den  Sälen und Toiletten für Rollstuhlfahrer. Kopfhörer für eingeschränkt hörende Besucher sowie Hörschleifen für dafür geeignete Hörgeräte sind ebenfalls vorhanden. Funkempfänger sind beim Abendpersonal erhältlich. Besucher sollten ihre diesbezüglichen Wünsche bereits bei der Kartenreservierung angeben, da in beiden Häusern nur eine begrenzte Zahl von Rollstuhlplätzen und Funkempfängern zur Verfügung steht.

157

Kontakt Telefon Zentrale: 0351 . 4913-50 Intendanz: 0351 . 4913-912 Kaufmännische Geschäfts­führung: 0351 . 4913-927 Dramaturgie: 0351 . 4913-963 Künstlerisches Be­triebs­büro: 0351  .  4913-922 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:0351 . 4913-755 Theaterpädagogik: 0351 . 4913-742 Die Bürgerbühne: 0351 . 4913 - 849 / -740 E-Mail Kartenreservierung: [email protected] Anrechtsservice: [email protected] Allgemein: [email protected]  Intendanz: [email protected] Kaufmännische Geschäftsführung: [email protected] Dramaturgie: [email protected] Künstlerisches Betriebsbüro: [email protected] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: [email protected] Theaterpädagogik: [email protected] Die Bürgerbühne: [email protected] Internet www.staatsschauspiel-dresden.de Facebook www.facebook.com / staatsschauspieldd Twitter www.twitter.com / schauspieldd @schauspielDD Impressum Herausgeber: Staatsschauspiel Dresden, Intendant: Jürgen Reitzler, Redaktion: Dramaturgie / Öffentlichkeitsarbeit, Redaktionsschluss: April 2016, Gestaltung: ErlerSkibbeTönsmann, Fotografie: Krafft Angerer, Daniel Koch (Fotos Seite 117 und 121), Druck: Neue Druckhaus Dresden GmbH – Alle Autorenbeiträge im Auftrag des Staatsschauspiels Dresden.

158

Schauspielhaus Theaterstraße 2, 01067 Dresden (Zuschauereingang Postplatz) Kleines Haus Glacis­straße 28, 01099 Dresden Schlosstheater Theaterplatz, 01067 Dresden Palais im Großen Garten Am Palaisteich, 01219 Dresden Trinitatiskirchruine Trinitatisplatz, 01307 Dresden Gemäldegalerie Alte Meister Theaterplatz 1, 01067 Dresden Frauenkirche Neumarkt, 01067 Dresden

View more...

Comments

Copyright � 2017 NANOPDF Inc.
SUPPORT NANOPDF