SUFO Präsentation: Ernährungsethik als Umweltfaktor

January 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Wissenschaft, Umweltwissenschaften, Klimawandel
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Ernährungsethik als Umweltfaktor

Europäische Vegetarier Union (EVU) Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV)

Ernährung – Ethik – Umwelt Die Ernährung gilt allgemein als eine rein private Angelegenheit. Sie ist buchstäblich Geschmackssache. Oft spielt bei der Nahrungsmittelauswahl aber auch Tradition und Gruppendruck eine grosse Rolle. Die Ethik befasst sich mit den Folgen unseres Handelns. Sie sollte Allgemeingültig sein (also auch unabhängig vom persönlichen Geschmack). Die Umwelt umfasst alles, was uns umgibt.

In diesem Workshop geht es also um die Folgen unserer ganz persönlichen Entscheidung bei der Nahrungsmittelauswahl auf die Umwelt.

Europäische Vegetarier Union (EVU) Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV)

Wasserverbrauch

Mit dem Wasserverbrauch für 1 kg Fleisch könnte man ein ganzes Jahr lang täglich duschen. Vegetarier brauchen nur rund die Hälfte des Wasser gegenüber gemässigten Fleischessern. Europäische Vegetarier Union (EVU) Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV)

Landverbrauch

70% des weltweiten Landwirtschaftslandes werden für die Viehhaltung verwendet. (Gemäss Welternährungsorganisation FAO der UNO, 2006)

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Landverbrauch pro Kilogramm

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Urwald Seit 1970 wurden über 20 Mio. Hektar der feuchten Tropenwälder in Rinderweiden umgewandelt. Die Welternährungsorganisation FAO der UNO stellte in der 2006 von ihr veröffentlichten Studie fest, dass 70 % des abgeholzten Amazonaswaldes für Viehweiden verwendet wurden und der Futtermittelanbau ein Grossteil der restlichen 30 % belegt.

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Klimaerwärmung 1 Die Welternährungsorganisation FAO der UNO stellte in der 2006 von ihr veröffentlichten Studie fest:

«Die Treibhausgasemissionen der Nutztiere sind höher als die des gesamten Verkehrs.» Der Leiter des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie, Ernst U. v. Weizsäcker: «Die Beiträge der Rinderhaltung zum Treibhauseffekt sind ähnlich gross wie die des gesamten Autoverkehrs, wenn wir die Waldrodung fürs Rind und für Futtermittel einbeziehen. […] Und die Verwandlung von Savannen in Wüsten, die Erosion in Berggebieten, der übermässige Wasserbedarf der Rinder, der gigantische Energiebedarf der Mastviehhaltung sind einige weitere Gründe dafür, dass wir mit jedem Pfund Rindfleisch der Umwelt schwer zusetzen.» Europäische Vegetarier Union (EVU) Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV)

Klimaerwärmung 2 «Um das Treibhausgas Kohlendioxid in der Atmosphäre zu verringern sollten nicht weniger Öl und Gas verbrannt werden, sondern die Menschheit sollte ihre Essgewohnheiten ändern: Wenn alle Menschen Vegetarier wären, könnte die globale Erwärmung kontrolliert werden. [...] Die weltweite Verminderung der FleischProduktion zum Erreichen des Kyoto-Ziels scheint politisch leichter umsetzbar zu sein, als den Konsum fossiler Brennstoffe zu beschneiden. Der britische Physiker Alan Calverd in «A radical approach to Kyoto» publiziert in «Physics World»

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Klimaerwärmung 3 Der geschäftsführende Direktor des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie Ralf Conrad sagt zum Problem der Klimaerwärmung: «Kurz gesagt könnte die Parole lauten: Keine Rinder mehr essen, auf Milchprodukte verzichten.» Eine Milchkuh produziert jährlich 75 kg Methan, was über 1.5 Tonnen Kohlendioxid entspricht. Eine Tonne Methan, das wichtigste Treibhausgas in der Landwirtschaft, hat denselben Effekt auf die globale Klimaerwärmung wie 23 Tonnen Kohlendioxid (CO2).

In den vergangenen 250 Jahren stieg die Methangasemmission um 150 %, während die Kohlendioxidkonzentration (CO2) nur um 30 % angestiegen ist.

Europäische Vegetarier Union (EVU) Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV)

Tendenz des globalen Fleischkonsums Jahr Weltbevölk.[1000] 1980 4'434'682 1990 5'263'049 2000 6'070'581 2003 6'301'463 2004 6'377'646

Fleischprod. [t] Konsum pro Kopf [kg]

136'219'200 179'647'766 234'671'287 253'687'989 260'097'534

30.72 34.13 38.66 40.26 40.78

Zwischen 1964-66 und 1997-99, stieg der Fleischkonsum pro Person um in den Entwicklungsländern um 150 Prozent, und derjenige von Milch und Milchprodukten um 60 Prozent. Bis zum Jahr 2030 könnte sich der Konsum tierischer Produkte um weitere 44 Prozent erhöhen.

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Verlängerung der Nahrungskette 7–16 kg Getreide oder Hülsenfrüchte werden benötigt um 1 kg Fleisch zu produzieren. Bei dieser künstlichen Verlängerung der Nahrungskette geht ein Grossteil der Nährstoffe verloren. Unter anderem: 90% Eiweiss, 99% Kohlenhydrate und 100% der Fasterstoffe. Zusätzlich dazu wird nur ein kleiner Teil des Schlachtgewichtes eines Tieres als Nahrung genutzt: 35% bei Rindern oder 39% bei Kälbern (ohne Knochen).

10 kg Getreide

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1 kg Körpergewicht

450 g Fleisch

Folgen für den Getreideverbrauch Taiwan Jahr Fleisch- und Eierkonsum Getreide pro Kopf Handel 1950 100% 170 kg Getreideexport 1990 600% 390 kg 74% Getreideimport

ehem. Sowietunion Jahr Fleischkonsum Futterverbrauch Getreide pro Kopf Handel 1950 100% 100% 170 kg Ausgeglichen 1990 300% 400% 390 kg Import: 25 Mio. Tonnen

1990 verzehrte das Vieh in der ehem. Sowietunion bereits dreimal so viel Getreide wie die Menschen. Damit wurde die ehem. Sowjetunion zum zweitgrössten Futtermittelimporteur der Welt.

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Ethik: Todesalter der Tiere Ob «bio» oder konventionell: Geschlachtet wird, bevor das Leben richtig begonnen hat.

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Quelle: «Evaluating the environmental impact of various dietary patterns combined with different food production systems», European Journal of Clinical Nutrition, 11 Okt. 2006 Europäische Vegetarier Union (EVU) Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV)

«Nichts wird die Gesundheit der Menschen und die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.» Albert Einstein

www.vegetarismus.ch

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