Syntaktische Kategorien und grammatische Funktionen

January 10, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Schreiben, Grammatik
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Syntax und Morphologie

Einführungskurs 7. Vorlesung

Redeteile (lat (lat.. partes orationis, orationis, engl. parts of speech) speech) Die Lexeme einer Sprache können im Hinblick auf bestimmte semantische und formale Eigenschaften in Klassen eingeteilt werden. Wortarten bezeichnen Klassen von Wörtern, die in einem bestimmten syntaktischen oder auch morphologischen Kontext stehen können. Die zehn Wortarten der traditionellen Wortartenlehre: (die gängigen deutschen Bezeichnungen stehen in Klammern) tree, dog, freedom | Baum, Ofen  Substantiv / Nomen (Hauptwort) run, kick, work | sprechen, müssen  Verb (Zeitwort) big, red, beautiful | braun, ehrlich  Adjektiv (Eigenschaftswort) a(n), some, any, the, this, that | der, die, das  Artikel / Determinator (Geschlechtswort) du, sie  Pronomen (Fürwort) sieben, anderthalb  Numerale (Zahlwort) today, there, well, strangely | heute, sehr  Adverb (Umstandwort) in, on, below, against | für, auf  Präposition (Verhältniswort) that, because, although | wenn, weil  Konjunktion (Bindewort) ouch, oops, oh, psst | ... !  Interjektion (Empfindungswort / Ausrufewort)

Um welche Wortarten handelt es sich hier?  "das ützlipütz prümst den wenzipil" ützlipütz • folgt einem Artikel • geht mit dem Artikel einem möglichen Verb voraus

 Substantiv

prümst • typische Position für finites Verb im Deklarativsatz • Flexionsendung –t in Kongruenz mit Subjekt

 Verb

"eine karuttel morft das börd" börd • folgt einem Artikel

 Substantiv (1) • ...

 Negationspartikel, Adverb (2)

Zur Problematik der Wortarten Akademie-Grammatik, S.494: Jede Klassifizierung des Wortbestandes nach grammatischen Prinzipien ... wird bei der Auswahl der Gliederungsgesichtspunkte Kompromisse nicht ausschließen können. Im Ergebnis wird eine völlig widerspruchsfreie Wortklasseneinteilung, die alle „Sonderfälle“ berücksichtigt, kaum zu erreichen sein. Duden 1984, S.88: Aufgrund der unterschiedlichen Funktionen im Satz und der damit eng verknüpfen Formmerkmale, Anordnung und Beziehungen zueinander können verschiedene Gruppen oder Klassen von Wörtern unterschieden werden, die sich semantisch voneinander abgrenzen lassen und die man Wortarten nennt. Der Großteil der Wörter ist ambig bezüglich seiner Wortklasse!

Relevante Aspekte semantische Klassifikation der Wörter (nach Bedeutung) Autosemantika: Substantiv, Adjektiv, Numerale, (Voll)Verb, Adverb Synsemantika: Hilfsverb (sein, haben, werden), Hilfspartikel (zu) [Pronomen, Präposition; Artikel, Konjunktion, Partikel]

morphologische Klassifikation der Wörter (formal) flektierbar: Substantiv, Adjektiv, Pronomen, Numerale, Verb, Artikel nicht flektierbar: Präposition, Konjunktion, Partikel [Adverb]

Produktivität (Klassifikation der Klassen) offene Klassen (Verb, Nomen, Adjektiv, Adverb) sind Bestandteile des Lexikons, können durch Wortbildungsregeln jederzeit erweitert werden geschlossene Klassen (Präposition, Artikel, Konjunktion) sind im Prinzip aufzählbar und somit in die Grammatik integrierbar

Die genaue Charakterisierung der Wortarten ist nicht Gegenstand der Morphologie alleine, sondern der Grammatik insgesamt.

Wortartendifferenzierung syntaktische Kriterien, z.B. die Fähigkeit als Satzglied zu fungieren einen Artikel an sich zu binden einen bestimmten Kasus zu fordern

 Vgl. die Einteilung auf der nächsten Folie, die zu fast demselben Ergebnis kommt, wie die traditionelle Wortartenlehre Bei den flektierbaren beruht sie zunächst auf morphologischen, dann syntaktischen Kriterien. Bei den nicht flektierbaren beruht sie ausschließlich auf syntaktischen Kriterien.

MorphologischMorphologisch-syntaktisch orientierte Wort flektierbar

konjugierbar

nicht flektierbar

nicht konjugierbar (= deklinierbar)

komparierbar

nicht satzbildend

kann allein Satzglied sein

nicht komparierbar

artikelfähig

kann nicht allein Satzglied sein

nicht artikelfähig

kann allein kann nicht allein Satzglied sein Satzglied sein

Verb

satzbildend

Adjektiv Substantiv Pronomen

Artikel

Adverb

verlangt einen Kasus

Prä Präposition

Klassifizierung nichtnicht-flektierender Wortarten Kasuszuweisung / "Kasusforderung“ [+] Präposition auf den Berg, vor dem Essen

[–] Adverb, Partikel, Konjunktion Karl ist vor dem Essen auf den Berg geklettert. Karl ist vorher hinauf geklettert. (Adverbien werden auch als intransitive Präpositionen bezeichnet)

Stellungsglied- / Phrasenstatus [+] Adverb Wahrscheinlich ist Hans gekommen. Gestern habe ich nicht lange genug gewartet

[–] Partikel * Bloß ist Hans gekommen. * Wohl habe ich nicht lange genug gewartet.

verlangt keinen Kasus

Konjunktion Interjektion

Kasuszuweisung als syntaktisches Kriterium Zuweisung von Akkusativ [+] Verben, Präpositionen ..., als Kolumbus den Kontinent entdeckte.

[–] Adjektive, Nomen * die Entdeckung den Kontinent * ihn überdrüssig Bemerkung: einige wenige Adjektive weisen Akkusativ zu die Arbeit los / leid sein, keinen Pfennig wert sein N.B. Nomen können keinen anderen Kasus zuweisen als Genitiv die Entdeckung des Kontinents die Wiederholung des Spielfilms

Kasuszuweisung als syntaktisches Kriterium

V

NOM

AKK

DAT

GEN

+

+

+

+

+

+

+

+

+

P A N

Denken Sie an Beispiele!

+

Weitere Beispiele unterschiedlicher Einteilungen Traditionell, z.B.

nach Glinz

Erweitert, z.B.

Substantiv

Nomen

Substantiv

Verb

Verb

Verb

Adjektiv

Adjektiv

Adjektiv

Adverb Präposition

Partikel

Adverb Präposition

Konjunktion

Konjunktion

Pronomen

Pronomen

Artikel

Begleiter

Artikel

Numerale Interjektion

Interjektion Partikel Modalwort / Satzadverb Konjunktionaladverb Pronominaladverb

Wortarten in NEGRA / TIGER: http://www.coli.uni-saarland.de/sfb378/negra-corpus/stts.asc

Wortart der Pronomina (1/2) 1. Personalpronomen zur Bezeichnung von Personen, Dingen und Sachverhalten treten an die Stelle von Nominalphrasen ich, du, er, sie, es, mich, dir ...

2. Reflexivpronomen anaphorische (rückweisende) Funktion Kongruenz mit dem Antezedent in Person und Numerus bei reflexiven Verben nicht weglassbar Er schämt sich. *Er schämt. *Er schämt den Hund. bei unechten reflexiven Verben durch andere Akkusativ-NP ersetzbar Er wäscht sich. Er wäscht den Hund.

3. Possessivpronomen Besitz anzeigend anaphorische Kongruenz in Person und Numerus Ich wasche mein Auto.

Wortart der Pronomina (2/2) 4. Demonstrativpronomen Pronomen der dritten Person Hinweis auf eine Person, Sache oder einen Sachverhalt Diesen Mann habe ich noch nie gesehen.

5. Relativpronomen zur Einleitung von Relativsätzen der, die, das, welcher, welche, welches

6. Interrogativpronomen zur Einleitung von Fragesätzen welcher, welche, welches, wer, was, …

7. Indefinitpronomen allgemeine und unbestimmte Bedeutung artikelähnliche Verwendung jemand, etwas, alle, kein

Wortart der Adpositionen Präposition nach München, wegen der Kinder

Postposition seiner Frau zuliebe, den Freunden entgegen, ihrer Meinung nach

Zirkumposition um der Liebe willen, von Gesetzes wegen

 Regieren den Kasus ihres Komplements

Wortart der Konjunktionen Zur Verknüpfung von Satzteilen und Sätzen koordinierend (nebenordnend): Verknüpfung von gleichrangigen Sätzen / Satzteilen Noam und Roland verstehen sich nicht. Er schläft, aber sie arbeitet noch. subordinierend (unterordnend): Einleitung untergeordneter Sätze Er weiß, dass er kommen soll. Weil er berühmt ist, lassen sie ihn durch.

Konjunktionen vs. Konjunktionaladverbien Konjunktionaladverbien sind frei im Satz verschiebbar. Trotzdem kommt er heute. Er kommt trotzdem heute. Er kommt heute trotzdem. Konjunktionen stehen am Satzanfang. * Er berühmt weil ist, lassen sie ihn durch.

Wortart Verb Stelligkeit intransitiv: laufen, arbeiten, blühen  einstellige Prädikate, deren einziges Argument das Subjekt ist transitiv: küssen, loben, schlagen  zweistellige Prädikate, deren Argumente das (Nominativ-) Subjekt und das Akkusativobjekt sind ditransitiv: geben, schenken  dreistellige Prädikate, deren Argumente das (Nominativ-) Subjekt, das Akkusativobjekt und das Dativobjekt sind

Valenzklassen Verben ohne Ergänzung, bzw. nur mit Subjekt Es schneit. Martin schnarcht. Verben mit einer oder mehreren Ergänzungen Der Professor lobt seine Studenten.  Akkusativergänzung Die Spieler danken dem Trainer.  Dativergänzung Wir gedenken der Toten.  Genitivergänzung Sie beschuldigte alle der Unzucht.  Akkusativ- und Genitivergänzung Er lagerte sein Eis im Kühlschrank.  Akkusativ- und PP-Ergänzung.

Wortart Adjektiv nicht alle Adjektive können beide Funktionen wahrnehmen sowohl attributiv als auch prädikativ graduierbar (rot, groß, neu) nicht graduierbar (tödlich, ledig) nur attributiv der ehemalige Präsident

vs.

*der Präsident ist ehemalig

nur prädikativ die Regierung ist schuld

vs.

*die schulde Regierung

bestimmte Adjektive verlangen Ergänzungen seinem Bruder

ähnlich

sich seiner Schuld

bewusst

bei uns

beliebt

in Köln

wohnhaft

sein

seiner Überzeugung sicher der Idee

dienlich

Das Partizip zwischen Verb und Adjektiv Partizipien verhalten sich wie Verben, denn sie können Akkusativ zuweisen; sie „erben“ die Argumentstruktur des Verbs, aus dem sie abgeleitet werden. die Tätigkeit befriedigt mich  eine mich befriedigende Tätigkeit der Schüler liest das Buch  der das Buch lesende Schüler

Partizipien verhalten sich wie Adjektive, denn sie flektieren wie Adjektive die befriedigenden und nützlichen Tätigkeit Freude an befriedigender und nützlicher Tätigkeit

Partizipien verhalten sich nicht wie Adjektive, denn sie sind nicht prädikativ verwendbar in Kopulakonstruktionen die Lehrerin ist schön / berühmt * die Lehrerin ist lobend / * die Frau ist tanzend eine eingeschränkte Klasse von Partizipien kann in Kopulakonstruktionen prädikativ verwendet werden diese Entwicklung ist sehr beunruhigend / erschütternd

Syntaktische Kategorien (Wortart im weitesten Sinne) lexikalische Kategorie (Inhaltswörter: Verben, Nomen …) funktionale Kategorie (Funktionswörter: Konjunktionen, Artikel …) phrasale Kategorien (Nominalphrase, Adjektivphrase, ...)

Syntaktische Kategorien (wie Nomen, Nominalphrase, Verb, Verbalphrase) sind durch satzsyntaktische paradigmatische Relationen aufgrund satzsyntaktischer Ähnlichkeiten definiert. Menge von einfachen oder komplexen Ausdrücken mit gemeinsamen syntaktisch relevanten Eigenschaften (z. B. dieselbe syntaktische Distribution)

funktionale Informationseinheiten (Tempus, Kasus, …) analytisch realisiert:

durch selbstständige Wörter

synthetisch realisiert:

durch Morpheme, also die Flexion

Syntaktische Funktionen (grammatische Relation zwischen zwei Ausdrücken) bestimmt durch die morphologische Markierung und / oder die strukturelle Relation der Ausdrücke zueinander

Funktionen sind durch satzsyntaktische syntagmatische Relationen zwischen Teilen und Ganzem definiert. Subjekt_von_X Objekt_von_X Prädikat_von_X Attribut_von_X Adverbiale_von_X

Zuordnung syntaktischer Funktionen im Kontext zum Satzglied nicht zu bestimmten Wortarten oder Phrasen.

Syntaktische Funktionen Subjekt Wer? Was? Kasus: Nominativ Kongruenz mit dem finiten Verb Realisierung durch verschiedene Kategorien: Der Kater lässt das Mausen nicht. Er wittert Gefahr. Dass er schweigt, überrascht niemanden. Dass Peter den Bus nicht mehr erreicht, ist offensichtlich. Dass das nicht funktioniert, wundert mich nicht.

Vgl. Possessivum in einer Nominalisierung: Paul hat ein Buch rezensiert  Pauls Rezension

Expletivum: sog. Wetter-es es regnet unklar, ob man es wirklich als Subjekt einstufen soll, zumindest auf der semantischen bzw. funktionalen Ebene

Korrelat bei nachgestelltem Subjektsatz: Es / Das wundert mich nicht, dass du lachst.

Syntaktische Funktionen Objekt Objekte werden nach rein formal-grammatischen Kriterien in eine Klasse gefasst, nämlich dann, wenn sie als reines Nominal auftreten: Peter isst einen Apfel (Akkusativobjekt) (Dativobjekt) Peter hilft seinem Freund Peter gedachte seiner Mutter (Genitivobjekt)

Satzglieder, die vom Verb gefordert werden, darunter auch: Peter wohnt in Hamburg. Peter denkt nur an sich Um solche Fälle mitzuerfassen, wurde das Präpositionalobjekt hinzugefügt  Diese Definition von Objekt kommt wieder aus einer ganz anderen Perspektive, nämlich, ob ein Satzglied obligatorisch ist oder nicht!

Objektsatz Ich habe (es) versprochen, dass ich mich beeile.

Syntaktische Funktionen Objekt Direktes Objekt: Wen? Was? Kasus: Akkusativ wird im Passiv durch Kasuskonversion zum Nominativ Jo füttert den Hund.  Der Hund wird (von Jo) gefüttert. Objektfähige Kategorien sind NPs und Sätze Kinder lieben Bonbons. Ich meine, dass das nicht stimmt.

Indirektes Objekt: Wem oder was? Kasus: Dativ keine Kasuskonversion im Passiv: Jo liest den Kindern vor.  Den Kindern wird vorgelesen. zweites Objekt bei ditransitiven Verben Er gibt den Mäusen Futter.

Genitivobjekt: Wessen? Kasus: Genitiv relativ seltenes Vorkommen häufig durch PP ersetzt Wir erinnern uns der Freunde aus Bamberg.  Wir erinnern uns an die Freunde aus Bamberg.

Syntaktische Funktionen Objekt Präpositionalobjekt: PP, die als Objekt fungiert; vom Verb gefordert Präposition ohne erkennbare Semantik: Sie wartet auf ihn. N.B. nicht verwechseln mit Präpositionaladverbialen: Sie wartet auf dem Bahnsteig / an der Ecke

Freier Dativ (!) im Gegensatz zum Dativobjekt immer weglassbar ( Tilgungstest) Dativus ethicus & Dativus iudicantis können zu einem vorhandenen Dativ hinzutreten: Gib mir den Kindern nicht so viel Schokolade! Du gibst mir den Kindern zu viel Schokolade. Dativus commodi, Dativus incommodi, Pertinenzdativ können nicht mit einem anderen Dativ auftreten: Er öffnet ihm die Tür. Die Tür fällt ihm zu. Er schneidet ihr die Haare.

Syntaktische Funktionen Prä Prädikativ (Prädikatsnomen) Zuordnung von Eigenschaften zu Substantiven

Subjektsprädikativ bei Kopulaverben Informatikerin wird Kerstin nie. Aber sie wird reich und glücklich.

Objektsprädikativ bei Verben wie finden, nennen, heißen, schimpfen Sie fand das Buch recht teuer. Sie hieß ihn einen Versager. Er nannte sie eine Lügnerin.

Syntaktische Funktionen Adverbiale Hier ist kategoriell nahezu alles vertreten: Sie liegt vor lauter Langeweile (Grund) den ganzen Tag (Zeit) dösend (Art und Weise) im Bett (Ort). Die Gemeinsamkeit besteht lediglich in der Funktion: Umstandsbestimmung eines Vorgangs oder Sachverhalts Semantische Unterscheidung (a) Temporalbestimmung: Er kommt jeden Tag. (b) Lokalbestimmung: Sie arbeitet im Kindergarten. (c) Instrumentalbestimmung: Er isst mit den Händen. (d) Umstandsbestimmung: Sie arbeitet mit großer Sorgfalt / sorgfältig. (e) Komparativbestimmung: Sie ist schneller als der Wind. (f) Substitutivbestimmung: Tommi läuft statt Mike. (g) Adversativbestimmung: Im Gegensatz zu Fritzle schläft Tom. (h) Kausalbestimmung: Lena hat vor Freude geweint. (i) Konditionalbestimmung: Mit etwas Fleiß könnte er sich verbessern. (j) Konzessivbestimmung: Sie arbeitet trotz Grippe. (k) Konsekutivbestimmung: Sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich. (l) Finalbestimmung: Er fährt zur Erholung ans Mittelmeer.

Syntaktische Unterscheidung (1) obligatorische adverbiale Ergä Ergänzungen ( Valenz) Tom fährt in die Stadt. Berlin liegt an der Spree. wohnen sich fühlen fahren dauern

+ lokale Adverbiale + modale Adverbiale + Richtungsadverbiale + temporale Adverbiale

(2) mögliche (fakultative) adverbiale Ergä Ergänzungen, nzungen z.B. Modaladverbial bei Bewegungsverben: Jakob läuft / fährt / schwimmt schnell. (3) freie Angabe Er arbeitet (gern) (in aller Ruhe) (am Wochenende). Caroline weinte / tanzte / arbeitete / meditierte im Garten.

Syntaktische Funktionen Adverbialsä Adverbialsätze Temporalsätze: Lena spielt, während Mama arbeitet.

Lokalsätze: Unglückliche Menschen, wohin man schaut.

Modalsätze (Unterteilung s. Adverbiale): Er hat mir dadurch geholfen, dass er da war.

Kausalsätze (Unterteilung s. Adverbiale): Weil er mir geholfen hat, werde ich ihn bekochen.

Substitutivsätze: Anstatt zu arbeiten, schläft er lieber.

Adversativsätze: Während es gestern geregnet hat, ist es heute trocken.

Syntaktische Funktionen Attribut Im Gegensatz zu den anderen Satzgliedern können Attribute nicht selbstständig im Satz auftreten Attribut als Satzglied: partielle Umstellbarkeit, fakultativ Subjektsattribut Er kam nie betrunken nach Hause. Betrunken kam er nie nach Hause. ?Er kam betrunken nie nach Hause. Objektsattribut: Sie trinkt den Tee mit Milch. Den Tee trinkt sie mit Milch. Mit Milch trinkt sie den Tee.

Attribut als Satzgliedteil: fakultativer Teil einer NP verschiebbar nur zusammen mit dem Bezugselement Er beantwortet [den Brief [des Freundes]] heute. *[Des Freundes] beantwortet er [den Brief] heute. kann innerhalb einer Nominalphrase mehrfach auftreten) Der neue Roman von Paul Auster, den ich endlich gelesen habe,…

Syntaktische Funktionen Attribut Adjektivattribut (pränominal): der schlaue Kerl *der Kerl schlaue kongruieren mit Bezugsnomen in Numerus, Genus und Kasus: die geniale CD *die genialer CD je nach Definitheit des Artikels unterschiedliche Flexionsformen: das neue Buch ein neues Buch

Genitivattribut (zum Ausdruck einer Besitzrelation) postnominal: das Haus der Schneiders pränominal: Luisas Schnuller in pränominaler Stellung alterniert mit Artikel: *der Luisas Schnuller realisiert die Argumente nominalisierter Verben: die Zerstörung der Welt

Syntaktische Funktionen Attribut Partizipialattribut (pränominal) Präsenspartizip:

der schlafende Hund

Perfektpartizip:

der von Prüfungen geplagte Student

Präpositionalattribut (postnominal) Der Mann vom Mond

Adverbattribut (postnominal, keine Umstellung im Satz möglich) Der Unterricht gestern war langweilig.  Temporalattribut  Der Unterricht war gestern langweilig.  Temporaladverbial

Apposition (dem Bezugsnomen nachgestellt; Kasuskopie) Heiner, der Chef der Firma die Apposition, eine Erweiterung der NP

Juxtaposition (dem Bezugsnomen vorangestellt; Kasuskopie) Der Weinkenner Günther Den Kommandanten Kirk

Syntaktische Funktionen Attributsä Attributsätze Relativsätze restriktiv: Die Dänen, die Bier trinken, sind gute Fußballer. nicht-restriktiv: Die Dänen, die (übrigens) Bier trinken, sind gute Fußballer. frei: Wer hart arbeitet, wird reich belohnt. weiterführend: Er wohnt in München, worüber er froh ist.

satzwertige Infinitive (zu-Infinitiv): Die Absicht, sie zu heiraten, ...

Komplementsätze: Die Hoffnung, dass alles gut wird, hat sie aufgegeben. Die Ansicht, dass das das Ende sei, ...

Halten wir also fest: Satzglieder werden funktional-semantisch definiert Phrasen werden kategoriell bestimmt Konstituenten werden operational definiert

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