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February 8, 2018 | Author: Anonymous | Category: Kunst & Geisteswissenschaften, Darstellende Kunst, Theater
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THEATER journal THEATER OSNABRÜCK

5. Ausgabe | Spielzeit 2015/2016 | 1. März 2016 bis 12. April 2016 | Verlagsbeilage LEITARTIKEL

LOHENGRIN

DIE PHYSIKER

Ralf Waldschmidt über die Faszination der Dunklen Materie

Richard Wagners romantische Oper im Theater am Domhof

Gustav Rueb inszeniert Dürrenmatts Komödie

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TRI_ANGLE

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EIN FENSTER IN DIE DUNKLE MATERIE Dürrenmatt, Einstein und was die Welt zusammenhält „Eines der schönsten kosmischen Objekte ist der Krebsnebel, ein zartes blaues nebelhaftes Gebilde, rot umrandet und von weiß-rötlichen Bändern umschlungen. Es sind die Überreste einer Supernova, die sich mit einer Geschwindigkeit von 1100 Kilometern in der Sekunde ausbreiten, die Sonne, die explodierte, ist zu einem Neutronenstern zusammengefallen mit einem Durchmesser von etwa 20 Kilometern, sie enthält immer noch mehr als eineinhalb Sonnenmassen und dreht sich dreißigmal in der Sekunde um sich selber. Wir sehen den Krebsnebel von außen, 5000 Lichtjahre von uns entfernt, ein märchenhaftes Gespinst; wären wir in ihm, wären wir nicht mehr.“ Diese poetische Beschreibung kosmischer Vorgänge stammt nicht von einem Wissenschaftler mit dichterischer Ader, sondern von einem Schriftsteller, der sich in einem seiner bekanntesten und erfolgreichsten Werke mit den politischen Folgen der Physik auseinandersetzte. In seiner Komödie DIE PHYSIKER brachte Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) mit Albert Einstein den wohl populärsten Wissenschaftler aller Zeiten auf die Bühne. Die Uraufführung im Februar 1962 in Zürich wurde zum Sensationserfolg, das Stück eroberte rasch die Bühnen Europas und 1964 auch den Broadway. Und auch bei Sternenforschern scheint Friedrich Dürrenmatt großen Eindruck hinterlassen zu haben, denn der 1995 neu entdeckte Asteroid 14041 wurde nach ihm benannt. Dass Albert Einstein mit all seinen theoretischen Überlegungen zum Kosmos und zur Welt Recht hatte, beherrschte erst kürzlich wieder alle Medien: Mit dem Nachweis der von ihm vorhergesagten Gravitationswellen manifestierte sich in den Messgeräten in den USA (übrigens mit niedersächsischer Technik ausgestattet) ein kosmisches Ereignis, das in einer Entfernung von 1,3 Milliarden Lichtjahren stattgefunden hatte. Verglichen damit befindet sich der Krebsnebel, den Dürrenmatt in seinem 1991 postum erschienenen ABSCHIED VOM THEATER beschreibt, quasi um die Ecke.

Der Krebsnebel am südlichen Horn des Sternbildes Stier ist der farbenprächtige Überrest einer Supernova aus dem Jahr 1054. Trotz aller Fortschritte in der Wissenschaft macht jede neue Entdeckung im Grunde immer wieder klar, dass wir fast nichts über uns wissen. Die Gravitationswellen stoßen vielleicht ein kleines Fenster auf in die sogenannte „Dunkle Materie“ und die „Dunkle Energie“, die angeblich 95 Prozent des Universums ausmachen. So faszinierend das klingen mag, so ratlos macht es auch. Wir drängeln uns also in den verbleibenden 5 Prozent und sind meist damit beschäftigt, uns das Leben darin so schwer wie möglich zu machen und an unserer Vernichtung zu arbeiten. Als Dürrenmatt DIE PHYSIKER schrieb, war die Gefahr eines Atomkriegs dramatische Realität. Dass er die Form einer Komödie wählte, war der Versuch, der Groteske der menschlichen Existenz mit theatralen Mitteln gerecht zu werden. Heute, über 50 Jahre später, ist nichts besser geworden. Schien in den letzten Jahren die atomare

Bedrohung in den Hintergrund zu treten, so spielt sie seit den letzten nordkoreanischen Bomben- und Raketentests wieder eine wichtige Rolle im Weltgeschehen. Was nützt es also, dass die Dichter, die seit der Antike den Wahnsinn der Politik, den Wahnsinn der Gier nach Macht und Herrschaft immer wieder beklemmend beschreiben (man denke nur an den OREST des Euripides, der derzeit im emma-

Intendant Ralf Waldschmidt

theater eindringlich zu erleben ist), uns den Spiegel vorhalten, wenn am Ende, wie in den PHYSIKERN, eine wahnsinnige Irrenärztin die Leitung des Weltkonzerns übernimmt? Vielleicht wird das Leben gerade darin sinnvoll, nicht die Augen zu verschließen, nicht zu resignieren, sondern immer wieder zu versuchen, einen anderen Weg einzuschlagen und sich mit denen, die ähnlich denken, zu verbünden. „Der Inhalt der Physik geht die Physiker an, die Auswirkungen alle Menschen. Was alle angeht, können nur alle lösen. Jeder Versuch eines Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muss scheitern“. So lauten drei der 21 Punkte, die Dürrenmatt zu seiner Komödie formulierte. War die antike Tragödie der Versuch, die politische und religiöse Gemeinschaft zu beschwören und ihr Ausdruck zu verleihen, so verweist uns Dürrenmatt in seinem ABSCHIED VOM THEATER auf uns selbst: „Der wissenschaftliche

Mensch gleicht einem, der alles über Krebs weiß und ihn hat. Die heutige Wissenschaft hat den Tod zwar ins Leben integriert, ohne Tod keine Evolution. [...] Aber es gibt nichts Schwereres, als unser Wissen in unsere Existenz zu integrieren. Gelingt uns das, entdecken wir, dass es kein anderes Wunder gibt als uns selber, das Resultat nicht nur unzähliger toter Lebewesen vor uns, sondern auch explodierender Supernovae wie die im Krebsnebel, welche die Ursonne, die Planeten und uns mit jenen schweren Elementen verschmutzte, ohne die kein Leben möglich ist. Und es ist nicht abwegig zu denken, dass der Urknall, mit dem unser Weltall begann, vielleicht das Ende eines zusammenstürzenden Weltalls war, das vor unserem existierte. [...] Die alten Fluchtwege des Menschen sind verschüttet, er beginnt sich selber zu stellen. Er war sein eigener Feind. Er muss sein eigener Freund werden.“ Ralf Waldschmidt

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„EIN SELTSAM WUNDER“ LOHENGRIN zum ersten Mal seit über 50 Jahren im Theater am Domhof

Andrea Baker (Ortrud), Chris Lysack (Lohengrin) und Lina Liu (Elsa). Erst 1861, elf Jahre nach der Weimarer Uraufführung, war es Richard Wagner vergönnt, seine Oper LOHENGRIN während eines Aufenthalts in Wien zu hören und zu sehen. Am 28. August 1850, als unter dem Dirigat von Franz Liszt die berühmten leisen Anfangsklänge des Vorspiels vom LOHENGRIN auf der Weimarer Theaterbühne zum ersten Mal erklangen, konnte der Komponist sein Werk mit der Uhr in der Hand nur im Geiste in seinem Züricher Exil erleben. 1861 sah auch König Ludwig II. von Bayern die Oper zum ersten Mal. Sowohl von dieser Oper, als auch vom Komponisten begeistert, ließ er Wagner zurück nach Deutschland holen, förderte ihn und hielt ihn finanziell aus. Ludwig II. sah in Wagner nicht nur einen großartigen Komponisten, sondern auch einen politischen Berater. Er hat sämtliche Schriften Wagners, die er während und nach der Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts schrieb, gelesen und verinnerlicht. Wagner zählte in den 1840er Jahren in Dresden,

wo er zu jener Zeit KöniglichSächsischer Kapellmeister war, zu den revolutionären Köpfen. Die Sehnsucht nach einer Einigung zu einem Nationalstaat machte sich in den deutschen Kleinstaaten breit. Die Revolution von 1848/49 war schon im Geiste zu spüren. Wagner veröffentlichte seine politischen Ansichten in Flugblättern und wurde während der Dresdner Maiaufstände 1849 zum Revolutionär, der anschließend steckbrieflich gesucht wurde. Sein Ausweg: das Exil, zunächst in der Schweiz. Seinen LOHENGRIN komponierte er 1845 in Dresden, die Ideen dazu sind jedoch bereits Ende der 1830er Jahre während Wagners Pariser Zeit entstanden. In Dresden entwickelte er die Pläne zu den meisten seiner späteren Werke, baute Gerüste zu den Stücken, die erst viel später komponiert wurden, wie DER RING DES NIBELUNGEN. In Dresden wurden drei seiner Werke zu jener Zeit uraufgeführt: RIENZI, DER FLIEGENDE HOLLÄNDER und TANNHÄUSER.

Die Sehnsucht jener Jahre nach einem deutschen Nationalstaat spiegelt sich auch in der mittelalterlichen Handlung des LOHENGRIN wider. König Heinrich I. kommt nach Brabant, um ein Heer zum Kampf gegen die Ungarn aufzustellen. Sachsen und Brabanter müssen sich zusammenschließen. Hier erreicht Heinrich die Klage Friedrichs von Telramund, der Elsa, Herzogin von Brabant, des Brudermordes bezichtigt. Elsa be-

richtet von ihrem Traum von einem Ritter, der sie befreien würde; er würde vor dem „Gottesgericht“ für sie gegen Telramund kämpfen. In dem Augenblick, in dem alles Hoffen vergebens scheint, passiert „ein seltsam Wunder“: Lohengrin erscheint, „welcher auf einem Nachen, von einem Schwan gezogen, auf dem Flusse in der Ferne sichtbar wird“, um mit Telramund zu kämpfen – und ihn schließlich auch zu besiegen. Dem Retter

LOHENGRIN Romantische Oper von Richard Wagner PREMIERE: SONNTAG, 19. MÄRZ 2016, 17 UHR, THEATER AM DOMHOF Musikalische Leitung: Andreas Hotz Inszenierung: Yona Kim Bühne/Kostüme : Margrit Flagner, Hugo Holger Schneider Choreinstudierung: Markus Lafleur Dramaturgie: Ralf Waldschmidt, Alexander Wunderlich Mit: Andrea Baker, Lina Liu; Genadijus Bergorulko, José Gallisa, Mark Hamman, Silvio Heil, Rhys Jenkins, Chris Lysack, Dennis Sörös, Daniel Wagner; Osnabrücker Symphonieorchester Opernchor des Theaters Osnabrück Extrachor des Theaters Osnabrück Herren des coruso Opernchor e. V. Mit freundlicher Unterstützung der Liselotte Stockmeyer-Stiftung.

sei Elsa zur Frau versprochen. Der geheimnisvolle Ritter erlegt ihr jedoch ein Gebot auf: Sie dürfe niemals nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen. Der geschlagene Telramund wird von seiner Frau Ortrud überzeugt, die Erniedrigung nicht zuzulassen und sich zu rächen. Gemeinsam wollen sie Elsa dazu bringen, ihrem Helden die Frage nach „Nam’ und Art“ zu stellen. Letztlich wird es so kommen, Elsa wird die verbotene Frage stellen und Lohengrin wird Namen und Herkunft preisgeben. Er wird sie verlassen müssen und Elsa wird „schuldlos schuldig“ werden. LOHENGRIN wird zum ersten Mal seit 1964 auf der Bühne des Theaters am Domhof zu erleben sein. Yona Kim inszeniert damit nach TRISTAN UND ISOLDE und PARSIFAL nicht nur ihre dritte Wagner-Oper, sondern führt auch zum dritten Mal Regie auf der Osnabrücker Bühne. Zuletzt inszenierte sie Giuseppe Verdis AIDA und Walter Braunfels’ DIE VÖGEL im Theater am Domhof. (AW)

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DER ABERWITZ DER WIRKLICHKEIT Friedrich Dürrenmatts DIE PHYSIKER im Theater am Domhof Los Alamos, USA, 6. August 1945: In der Forschungsstadt in der Wüste New Mexicos, eigens errichtet zum Bau der Atombombe, herrscht große Aufregung. Der Atomphysiker Otto Frisch hört gellende Schreie und Fußgetrappel auf den Gängen des Labors, jemand reißt die Tür seines Zimmers auf und ruft: „Hiroshima ist zerstört worden!“ Frisch, der sich später ganz von der Atomphysik verabschieden und Biologie studieren wird, wird Zeuge, wie alle zum Telefon stürzen – um zur Feier des Tages die besten Plätze im Restaurant des La-Fonda-Hotels in Santa Fé zu buchen. Zürich, Schweiz, 1962: Uraufführung von Friedrich Dürrenmatts DIE PHYSIKER. Ort der Handlung: ein gehobenes Sanatorium in der Westschweiz. Doch das Idyll zeigt bereits jetzt Risse: Ein Patient, der sich für den berühmten Physiker Albert Einstein hält, hat eine Krankenschwester ermordet – wie der Patient, der sich für Isaac Newton hält, einige Monate zuvor. Der ermittelnde Inspektor gerät schnell selbst in Verwirrung über seinen eigenen Geisteszustand: Der Täter darf nicht verhört werden, weil er sich zuerst durch Geigenspiel beruhigen muss, die Leiterin der Anstalt, Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd, kann nicht befragt werden, weil sie den Patienten begleitet, Newton hält sich in Wirklichkeit auch für Einstein und das Schlimmste: Rauchen dürfen hier nur die Patienten. Dass der Staatsanwalt angesichts des erneuten „Todesfalles“ tobt, wird da zum geringsten Problem. Verkehrte Welt? Nicht ganz: Es stellt sich heraus, dass die drei Physiker – der dritte im Bunde ist der geniale Möbius – vielleicht weniger verrückt sind, als sie vorgeben, eine Erfindung die Menschheit bedroht und dass am Ende alles noch viel schlimmer kommt – begründet durch die Tatsache, dass alles Denkbare auch möglich ist (Adorno) und alles, was einmal gedacht wurde, nicht mehr zurückgenommen werden kann (Möbius) – und darin, dass Fräulein Doktor Mathilde

„Ich bin eigentlich nur Physiker aus Ordnungsliebe geworden“ – Einstein (Oliver Meskendahl) und Newton (Thomas Kienast). von Zahnd – je nach Sichtweise – viel verrückter oder eben viel weniger verrückt ist, als den Physikern und der Menschheit lieb sein kann. DIE PHYSIKER werden zu einem der größten Theatererfolge der Nachkriegszeit und stehen bis heute in vielen Schulen auf dem Lehrplan. Doch der Erfolg des Stückes beruht auf mehr, als die zur Zeit des Kalten Krieges ganz real drohende Gefahr einer Auslöschung der Menschheit einfach als eine Komödie im Irrenhaus – und das Irrenhaus als Chiffre einer aus den Fugen geratenen Welt – zu zeigen. Die blitzsauber konstruierte Dramaturgie des Stückes und Dürrenmatts berühmtes Bonmot im Nachwort: „Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie die schlimmstmögliche Wendung genommen hat“, verstellen den Blick darauf, dass diese Groteske nicht nur moralisierende Warnung vor einer übermäch-

tig gewordenen Technik ist, sondern sehr viel unbequemere Fragen stellt: Wenn einmal Gedachtes nicht zurückgenommen werden kann, müssten wir dann nicht aufhören zu denken? Steht seit der Erfindung des Faustkeils die Atombombe am Horizont? Und wenn der Erfinder des Faustkeils sein Wissen zurückgenommen hätte – wäre es nicht nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ein anderer ihn erfunden hätte? Und vor allem: Liegt das Erfinden,

das Denken des Möglichen und Unmöglichen, nicht in der Natur des Menschen? Dürrenmatt führt die Zweischneidigkeit des Wissens vor, die vielleicht existiert, seit wir vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Er führt die Abgründe und gleichzeitig die Lust des Menschen am Erfinden vor, indem er DIE PHYSIKER schreibt. Das Theaterstück als Paralleluniversum, in dem der Gott-Autor fröhlich mit Figuren, selbsterdachten Zufällen

DIE PHYSIKER Von Friedrich Dürrenmatt PREMIERE: SAMSTAG, 9. APRIL 2016, 19.30 UHR, THEATER AM DOMHOF Inszenierung: Gustav Rueb Bühne: Peter Lehmann Kostüme: Dorothee Joisten Dramaturgie: Marie Senf Mit: Anne Hoffmann, Anke Stedingk, Monika Vivell; Niklas Bruhn, Stefan Haschke, Thomas Kienast, Oliver Meskendahl, Martin Schwartengräber

und „schlimmstmöglichen“ Wendungen spielt. Ja, die Welt ist ein Irrenhaus – doch das ist nicht nur negativ, sondern immer auch lustvoll, besonders im Theater. Und in dieser Lust am Spiel, selbst mit der eigenen Abschaffung, liegen die Tragödie und die Hoffnung der Menschheit – das Spiel im Theater hat aber den Vorteil, dass die Toten spätestens zum Schlussapplaus wieder aufstehen. Und deshalb kann man im Theater vielleicht besser mit der Tatsache leben, dass der Baum der Erkenntnis sowohl die Kunst als auch die Atombombe hervorgebracht hat. (MS)

MATINEE Am Sonntag, 3. April 2016, gibt das Produktionsteam um 11.30 Uhr im Rahmen einer Matinee im Oberen Foyer im Theater am Domhof erste Einblicke in die Produktion. Der Eintritt ist frei.

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3. FRIEDENSLABOR VOM 14. BIS 17. APRIL 2016 Inszenierungen und Auseinandersetzungen

Autorin Katja Brunner wurde für VON DEN BEINEN ZU KURZ 2013 zur Nachwuchsautorin des Jahres gewählt.

„ES SOLL SICH EINMAL DIE SICHTWEISE ÄNDERN“ emma-theater: VON DEN BEINEN ZU KURZ Eine junge Frau liegt im OP. Während sie versucht zu verstehen, was mit ihr passiert, merkt sie, dass ihr die Stimme versagt bleibt: Sie kann nicht sprechen. Stattdessen beginnen ganz unterschiedliche Stimmen, über sie zu sprechen, über die Frau – oder das Mädchen? – die sie reflexhaft beurteilen, bewerten, bemitleiden. Alles umkreist das Thema, das ihr Leben beherrscht: den Missbrauch durch den Vater. Die Stimmen sprechen vom Schweigen der Mutter, von Liebe und Schuld und dem Weg in die Katastrophe, die sich unerbittlich abzeichnet. Sprechen sie von innen? Von außen? Die Grenzen verschwimmen. Die Spannung scheint die junge Frau endgültig zu zerreißen.

Katja Brunners Stück über Machtmissbrauch, Gewalt und Selbstschutz untersucht, wie Sprache, wie Theater sich einem gesellschaftlich nach wie vor tabuisiertem Thema annähern kann. VON DEN BEINEN ZU KURZ gerät dabei gerade nicht in die Falle des von Mitleid kaschierten Voyeurismus, der Sensationslüsternheit, der stummen Fassungslosigkeit, die das Thema des sexuellen Missbrauchs häufig auslöst. Aus dem Blickwinkel des Theaters collagiert das Stück verschiedenste Perspektiven: „Es soll sich einmal die Sichtweise ändern“, wird in einer Textpassage gefordert. Die von einer häufig unterkomplex informierten öffentlichen Meinung gern vertretene, aber traumathe-

VON DEN BEINEN ZU KURZ Von Katja Brunner PREMIERE: SAMSTAG, 2. APRIL 2016, 19.30 UHR, EMMA-THEATER Inszenierung: Laura Linnenbaum Bühne/Kostüme: David Gonter Musik: Christoph Iacono Dramaturgie: Maria Schneider Mit: Stephanie Schadeweg, Paula Thielecke; Dennis Pörtner

PUBLIKUMSGESPRÄCHE Am 27.4. und 7.6. finden im Anschluss an die Vorstellung von VON DEN BEINEN ZU KURZ Publikumsgespräche mit

Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbundes Osnabrück e. V. und der Frauenberatungsstelle Frauen helfen Frauen e. V. statt.

Wie belastbar sind die Verabredungen, auf denen unsere Gesellschaft aufgebaut ist? Wie schnell kippen aufgeklärte Haltungen und warum? Ist die Möglichkeit für langfristigen Frieden in uns angelegt? Oder zieht es uns unwiderruflich zum äußersten Konflikt? Das FRIEDENSLABOR bündelt Inszenierungen und theatrale Formate zum aktuellen Thema im Rahmen eines verlängerten Wochenendes am Theater Osnabrück. Vom 14. bis 17. April stehen verschiedene Produktionen auf dem Spielplan, die sich mit den Fragestellungen des FRIEDENSLABORS beschäftigen und zu diesem Anlass von speziellen Einführungen oder Nachgesprächen gerahmt sind: OWEN WINGRAVE (14. April, 19.30 Uhr) und LOHENGRIN (17. April, 15 Uhr) im Musiktheater sowie DIE PHYSIKER (16. April 19.30 Uhr) und OREST (17. April, 19.30 Uhr) im Schauspiel. Als einmaliges Gastspiel ist der Monolog POL POTS LÄCHELN, den Schauspielerin Anne Hoff-

mann basierend auf dem gleichnamigen Buch von Peter Fröberg Idling 2015 erarbeitete, auf der Probebühne 1 zu sehen (17. April, 20 Uhr). Die SPIELTRIEBE-Produktion DSCHIHAD EXPRESS präsentiert sich in einer öffentlichen Leseprobe mit Diskussion im Oberen Foyer (15. April, 19.30 Uhr), die im Entstehen begriffenen Produktionen OSHI-DEUTSCH und BIOGRAFIE DES KÖRPERS stellen sich im World Café dem Publikum vor (16. April, 18 Uhr, Orchesterstudio). Aktiv mitmachen können Interessierte beim Arabisch-Kurs für Einsteiger (16. April, 14.30 Uhr, Chorsaal), beim Tanz-Workshop zu BIOGRAFIE DES KÖRPERS (16. April, 16 Uhr, Tanzsaal) oder beim Improtheater-Workshop am Tag der Theaterpädagogik am 15. April, 17.30 bis 19.30 Uhr, auf der Probebühne 1. Musikalisch wird es bei der Jam-Session im Oberen Foyer mit Elemotho (OSHI-DEUTSCH) und vielen anderen (16. April, 22 Uhr).

rapeutisch nicht mehr haltbare These, dass ein Trauma zwingend entäußert, nacherlebt, in eine logische Erzählung gepackt und erst dadurch verarbeitet werden könne, jagt das Stück lustvoll zum Teufel. Es verhandelt vielmehr verschiedenste gesellschaftliche und psychologische Sachverhalte, die zusammengesetzt den Nährboden für sexuellen Missbrauch in Familien legen. Dabei sucht das Stück eindrücklich, Opfer sexuellen Missbrauchs aus dem stigmatisierenden Opfer-Status heraus zu ermächtigen. Die Schweizer Autorin, geboren 1991, gewann mit VON DEN BEINEN ZU KURZ 2013 den Mülheimer Dramatikerpreis und wurde von der Kritiker-Jury der Fachzeitschrift Theater heute zur Nachwuchsautorin des Jahres 2013 gewählt. 2014/15 war Katja Brunner Hausautorin am Luzerner Theater. Laura Linnenbaum inszeniert nach der OSKAR-Produktion ROBINSON CRUSOE zum zweiten Mal Als öffentliche Leseprobe im Rahmen des Friedenslabors zu erleam Theater Osnabrück. (MSC) ben: DSCHIHAD EXPRESS.

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Inhaber: Harald Helmers

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UNGESCHMINKT!

19.30 Uhr | Theater am Domhof/Tanzsaal

VIS-À-VIS

Treffpunkt Bühnenpforte 19.15 Uhr, Eintritt frei

Drei Fragen an Rhys Jenkins Der walisische Bariton Rhys Jenkins ist seit dieser Spielzeit Teil des Musiktheaterensembles am Theater Osnabrück. Nach einem Fremdsprachenstudium in Edinburgh und Wien, studierte er zunächst Gesang am Royal Northern College of Music and Drama. Im Anschluss besuchte er die Opernschule des Royal Scottish Conservatory in Glasgow. Mit der Titelpartie in Verdis SIMON BOCCANEGRA stellte er sich erstmals dem Osnabrücker Publikum vor. Aktuell ist er als Spencer Coyle in Benjamin Brittens OWEN WINGRAVE zu Sänger Rhys Jenkins erleben. Ab dem 19. März singt er den Telramund in Richard Schönerweise kann ich sagen, Wagners LOHENGRIN. dass mein Gesangslehrer John Treleaven ein großes Vorbild für Was ist Ihr liebstes Reiseziel? mich ist. Besonders schätze ich Rhys Jenkins: Das Bergwan- an ihm, dass er immer und ohdern in den Nationalparks von ne zu zögern bereit ist, sich voll Wales liebe ich sehr. Es gibt und ganz in unsere gemeinsame fast keine Ecke dieses Landes, Arbeit hineinzuwerfen! Manchdie nicht von Hügeln und Ber- mal ist das mir wichtiger als die gen bedeckt ist. Die drei Natio- Tatsache, dass er ein großartiger nalparks sind sicher nicht die Techniker ist. sonnigsten und wärmsten ReiWelchen Beruf würden Sie erseziele der Welt, haben aber in greifen, wenn Sie noch einmal ihrer Einsamkeit eine sehr zur Welt kämen? kraftvolle und einzigartige At- Tatsächlich gefällt mir die Vormosphäre. Die Asche meines stellung, als Lehrer zu arbeiten. Großvaters ist auf dem Pen y Obwohl einige Aspekte diese Fan, dem höchsten Gipfel der Berufes eine ziemliche HerausBrecon Beacons, verstreut. forderung darstellen können, Dorthin zu wandern ist also finde ich diese Arbeit sehr spanwie ein Familienbesuch für nend: Kinder formulieren ihre mich. Fragen oft sehr viel interessanVerraten Sie uns, wer Ihr Vor- ter und direkter als Erwachsene bild ist und was Sie an – das empfinde ich als sehr erihm/ihr besonders schätzen? frischend und inspirierend!

2. LIEDERABEND: Allvergessen, eingedenken!

Susann Vent-Wunderlich

Ganz im Zeichen der Neuinszenierung von Richard Wagners LOHENGRIN steht der zweite Liederabend der Spielzeit, ein Abend voller Poesie und romantischer Atmosphäre. Neben Wagners berühmtem WESENDONCK-ZYKLUS erklingen seltener zu hörende Lieder des berühmtesten Künstlerehepaares des 19. Jahrhunderts, Clara und Robert Schumann. Sopranistin Susann Vent-Wunderlich und 2. Kapellmeister An-Hoon Song am Klavier sind am Montag, 4. April, 19.30 Uhr, im Oberen Foyer im Theater am Domhof zu erleben.

GASTRONOMIE-EINRICHTUNGEN

DIE MÖWE

Horst-Hubertus Ohntrup Kälteanlagenbaumeister

Sa | 05.03.2016 | 19.30-20.30 Uhr | emma-theater

Indiv. Thekenbau Bestuhlung Schankanlagenbau Kälte-/Klimatechnik Technischer Bedarf

DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERS

Spielplan

Schauspiel nach Johann Wolfgang Goethe für alle ab 14 Jahren, f. V., PK E5 19.30-22.45 Uhr | Theater am Domhof

Zum letzten Mal DON CARLOS Schauspiel von Friedrich Schiller, Wo 1/ VB weiß, f. V., PK T7, 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer März 19.30-21 Uhr | emma-theater Di | 01.03.2016 | 9.30 + 11.30 Uhr | emma-theater OREST DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERS Schauspiel nach Euripides, VB EAN 1, f. V., PK E3 Schauspiel nach Johann Wolfgang Goethe für alle ab 14 Jahren, f. V., PK E6 Mo | 07.03.2016 | 9.30 + 11.30 Uhr | 19.30-21.30 Uhr | Theater am Domhof emma-theater TRI_ANGLE VOM FISCHER UND SEINER FRAU (UA) Choreografien von Stephan Thoss, Marco Goecke Märchen nach den Gebrüdern Grimm für alle 19.30 Uhr | Theater am Domhof OWEN WINGRAVE und Mauro de Candia, Di 1/ VB or, f. V, PK T8 ab 8 Jahren, f. V., PK E6 Oper von Benjamin Britten, Ju 1/ Ju 3, f. V., PK T5 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer Di | 08.03.2016 | 9.30 + 11.30 Uhr | 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer Mi | 02.03.2016 | 9.30 + 11.30 Uhr | emma-theater emma-theater So | 13.03.2016 | 15-17 Uhr | WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF Theater am Domhof DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE TRI_ANGLE Stück von Jens Raschke, für alle ab 10 Jahren, f. V., Stück von Jens Raschke, für alle ab 10 Jahren, Choreografien von Stephan Thoss, Marco Goecke PK E6 f. V., PK E6 und Mauro de Candia, SoNa 2/Fam, f. V., PK T7 15.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer Do | 03.03.2016 | 9.30 + 11.30 Uhr | emma-theater 14.30 Uhr Einführung, Oberes Foyer STROLCHKONZERT: Tolle tiefe Töne WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF 19.30 Uhr | emma-theater Für alle ab 3 Jahren, f. V., 5 Euro DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE PREMIERE WIE ES EUCH GEFÄLLT Stück von Jens Raschke, für alle ab 10 Jahren, f. V., 19.30-21 Uhr | emma-theater Gastspiel des Instituts für Musik der HochOREST PK E6 Schauspiel nach Euripides, VB SSP, f. V., PK E4 schule Osnabrück nach der Komödie von Wil19-20 Uhr | Theater am Domhof/Tanzsaal liam Shakespeare, fr. V., PK E5 OFFENES TANZTRAINING 60+ Mi | 09.03.2016 | 19.30-21.30 Uhr | 19.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer Treffpunkt 18.45 Uhr, Bühnenpforte, Eintritt frei Theater am Domhof KAMMERKONZERT SPEZIAL: Jazz & more 19.30-22.30 Uhr | Theater am Domhof TRI_ANGLE Jazzstandards, f. V., 14 Euro MY FAIR LADY Choreografien von Stephan Thoss, Marco Goecke Musical von Frederick Loewe, Do 2, f. V., PK T4 und Mauro de Candia, Mi 1/ VB Alt. 1, f. V., PK T8 Mo | 14.03.2016 | 9.30 + 11.30 Uhr | 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer emma-theater Fr | 04.03.2016 | 19.30-21.15 Uhr | emma-theater WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DAS ABSCHIEDSDINNER Do | 10.03.2016 | 9.30 + 11.30 Uhr | DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de emma-theater Stück von Jens Raschke, für alle ab 10 Jahren, la Patellière, GEW und f. V., PK E1 WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF f. V., PK E6 DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE OREST Stück von Jens Raschke, für alle ab 10 Jahren, Di | 15.03.2016 | 9.30 + 11.30 Uhr | f. V., PK E6 emma-theater 19.30-20.30 Uhr | emma-theater WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DER FINSTERE PLAN DER DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE VINTILA RADULEZCU (DSE) Stück von Jens Raschke, für alle ab 10 Jahren, Kammerspiel von Martín Zapata, VB Alt. 2, f. f. V., PK E6 V., PK E4 Mi | 16.03.2016 | 9.30 + 11.30 Uhr | Fr | 11.03.2016 | 19.30-21.30 Uhr | emma-theater Theater am Domhof WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF TRI_ANGLE DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Choreografien von Stephan Thoss, Marco Goe- Stück von Jens Raschke, für alle ab 10 Jahren, cke und Mauro de Candia, Fr 2, f. V., PK T7 f. V., PK E6 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer 17-18.15 Uhr | Theater am Domhof Sa | 12.03.2016 | 11 Uhr | Theater am Domhof REFUGEES WELCOME: Theaterführung in arabischer Sprache ÖFFENTLICHE PROBE: Lohengrin Eintritt frei, Treffpunkt Haupteingang Oper von Richard Wagner, Eintritt frei 10.45 Uhr Einführung, Oberes Foyer 19.30-21 Uhr | emma-theater OREST 19.30-21 Uhr | emma-theater Schauspiel nach Euripides, SSP Mi 2 und f. V., OREST Schauspiel n. Euripides, VB EAN 2, f. V., PK E3 PK E4

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Do | 17.03.2016 | 19.30-21 Uhr | emma-theater OREST Schauspiel nach Euripides, ZA und f. V., PK E4 20 Uhr | Lortzinghaus LESEREISE – MEISTER UND MARGARITA 4. Station – Margarita, f. V., 5 Euro Fr | 18.03.2016 | 14-17 Uhr | Theater am Domhof/Probebühne 1 REFUGEES WELCOME: Stomp-Workshop Rhythmus-Workshop für alle ab 12 Jahren, Eintritt frei, Treffpunkt Haupteingang 19-20 Uhr | Theater am Domhof/Tanzsaal OFFENES TANZTRAINING 60+ Treffpunkt 18.45 Uhr Bühnenpforte, Eintritt frei 19.30-22.10 Uhr | Theater am Domhof DIE MÖWE Schauspiel von Anton Tschechow, Fr 1/ VB grün + DGB/ Giro-Live und f. V., PK T8 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer Sa | 19.03.2016 | 10-11.30 Uhr | Theater am Domhof/Tanzsaal OFFENES TANZTRAINING 16+ Eintritt frei, Treffpunkt 9.45 Uhr Bühnenpforte 17 Uhr-ca. 21.30| Theater am Domhof PREMIERE LOHENGRIN Oper von Richard Wagner, Pr 1/ Pr 3, f. V., PK T1 16.30 Uhr Einführung, Oberes Foyer 19.30 Uhr | emma-theater WIE ES EUCH GEFÄLLT Gastspiel des Instituts für Musik der Hochschule Osnabrück nach der Komödie von William Shakespeare, fr. V., PK E5 So | 20.03.2016 | 19.30-21.15 Uhr | emma-theater DAS ABSCHIEDSDINNER Komödie von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière, f. V., PK E1 19.30-21.30 Uhr | Theater am Domhof TRI_ANGLE Choreografien von Stephan Thoss, Marco Goecke und Mauro de Candia, Tanz 1+2, f. V., PK T7 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer Fortsetzung auf Seite 8

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Seite 8 | Dienstag, 1. März 2016 Mo | 21.03.2016 | 19.30-20.30 Uhr | Theater am Domhof/Oberes Foyer THE TRIP (UA) Stück von Anis Hamdoun, mit Publikumsgespräch, f. V., PK E5

VOM FISCHER UND SEINER FRAU

Mi | 23.03.2016 | 19.30-21 Uhr | emma-theater EXTREM LAUT UND UNGLAUBLICH NAH (UA) Roman-Adaption n. J. Safran Foer, f. V., PK E3 19.30-21.30 Uhr | Theater am Domhof TRI_ANGLE Choreografien von Stephan Thoss, Marco Goecke und Mauro de Candia, Mi 2, f. V., PK T8 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer Do | 24.03.2016 | 19.30-20.50 Uhr | emma-theater 27 MONATE (UA) Komödie von Tobias Steinfeld, f. V., PK E2 Fr | 25.03.2016 | 17-ca. 21.30Uhr | Theater am Domhof LOHENGRIN Oper v. R. Wagner, Fr M/ VB blau und f. V., PK T1 16.30 Uhr Einführung, Oberes Foyer

April

Mi | 06.04.2016 | 19.30-21 Uhr | emma-theater Fr | 01.04.2016 | 19.30 Uhr | emma-theater OREST WIE ES EUCH GEFÄLLT Schauspiel nach Euripides, VB Alt 1, f. V., PK E4 Gastspiel des Instituts für Musik der Hochschu- Do | 07.04.2016 | 19-20 Uhr | le Osnabrück nach der Komödie von William Theater am Domhof/Tanzsaal Sa | 26.03.2016 | 19.30-22.30 Uhr | Shakespeare, f. V., PK E5 OFFENES TANZTRAINING 60+ Theater am Domhof 19.30-22.10 Uhr | Theater am Domhof Treffpunkt 18.45 Uhr Bühnenpforte, Eintritt frei Wiederaufnahme DIE COMEDIAN DIE MÖWE 19.30-21.15 Uhr | Theater am Domhof HARMONISTS Schauspiel von Anton Tschechow, Fr 2, f. V., PK T8 OWEN WINGRAVE Musical von Gottfried Greiffenhagen und Franz 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer Oper v. Benjamin Britten, CDU Classic, f. V., PK T6 Wittenbrink, f. V., PK T4 Sa | 02.04.2016 | 19.30 Uhr | emma-theater 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer Mo | 28.03.2016 | 16-ca. 20.30 Uhr | PREMIERE VON DEN BEINEN ZU KURZ 20 Uhr | Bergkirche Theater am Domhof Schauspiel von Katja Brunner, f. V., PK E4 LESEREISE – MEISTER UND MARGARITA LOHENGRIN 5. Station – Im Schein der Kerzen, f. V., 5 Euro 19.30-22.30 Uhr | Theater am Domhof Oper von Richard Wagner, VB gelb plus/ TuK/ MY FAIR LADY Sa | 09.04.2016 | 10-11.30 Uhr | VB gelb und f. V., PK T1 Musical von Frederick Loewe, Wo 1/ CDU-Spe- Theater am Domhof/Tanzsaal 15.30 Uhr Einführung, Oberes Foyer zial/ VB weiß, f. V., PK T 3 OFFENES TANZTRAINING 16+ 19.30-21.15 Uhr | emma-theater So | 03.04.2016 | 11.30 Uhr | Treffpunkt 9.45 Uhr Bühnenpforte, Eintritt frei DAS ABSCHIEDSDINNER 19.30-21 Uhr | emma-theater Komödie von Matthieu Delaporte und Alexan- Theater am Domhof/Oberes Foyer EINFÜHRUNGSMATINEE: Die Physiker OREST dre de la Patellière, f. V., PK E1 Eintritt frei Schauspiel nach Euripides, f. V., PK E3 Mi | 30.03.2016 | 19.30-22.10 Uhr | 15-16.45 Uhr | Theater am Domhof 19.30 Uhr | Theater am Domhof Theater am Domhof OWEN WINGRAVE PREMIERE DIE PHYSIKER DIE MÖWE Oper v. Benjamin Britten, SoNa 2, f. V., PK T5 Komödie von Friedrich Dürrenmatt, Pr 1/ Pr 3, Schauspiel von Anton Tschechow, Mi 1/ SSP Mi 1, 14.30 Uhr Einführung, Oberes Foyer f. V., PK T6 f. V., PK T9 19.30 Uhr | emma-theater 19 Uhr Einführung, Oberes Foyer So | 10.04.2016 | 11.30 Uhr | WIE ES EUCH GEFÄLLT Gastspiel des Instituts für Musik der Hochschu- Theater am Domhof/Orchesterstudio OWEN le Osnabrück nach der Komödie von William 3. KAMMERKONZERT: Cantabile WINGRAVE KaKo, 14 Euro Shakespeare, f. V., PK E5 15-18 Uhr | Theater am Domhof Mo | 04.04.2016 | 19.30 Uhr | DIE COMEDIAN HARMONISTS Theater am Domhof/Oberes Foyer Musical von Gottfried Greiffenhagen und Franz LIEDERABEND: Allvergessen, eingedenken! Wittenbrink, f. V., PK T4 F. V., 16 Euro 19.30-21 Uhr | emma-theater Di | 05.04.2016 | 18-ca. 22.30 Uhr | OREST Theater am Domhof Schauspiel nach Euripides, TuM 1+2, f. V., PK E3 LOHENGRIN Oper von Richard Wagner, Di 2, f. V., PK T2 Mo | 11.04.2016 | 20 Uhr | Theater am Domhof 7. SINFONIEKONZERT: Aus alter Zeit 17.30 Uhr Einführung, Oberes Foyer Konz So plus/ Konz Mo, f. V., PK S2 19.30 Uhr | emma-theater 19.15 Uhr Einführung, Oberes Foyer VON DEN BEINEN ZU KURZ Schauspiel v. Katja Brunner, SSP Di 2, f. V., PK E5 Di | 12.04.2016 | 19.30 Uhr | emma-theater VON DEN BEINEN ZU KURZ 19.30 Uhr | Theater am Domhof/Tanzsaal Schauspiel v. Katja Brunner, SSP Di 2, f. V., PK E5 VIS-À-VIS Treffpunkt Bühnenpforte 19.15 Uhr, Eintritt frei (Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten!)

Dienstag, 1. März 2016 | Seite 9

OSKAR FEIERT GEBURTSTAG! Das Kinder- und Jugendtheater feiert sein 10-jähriges Bestehen Das Kinder- und Jugendtheater OSKAR feiert 2016 sein zehnjähriges Jubiläum: Am 26. März 2006 fand die erste Premiere FINDUS UND PETTERSSON von OSKAR – Junges Theater in Stadt und Landkreis Osnabrück statt. Nach über zehnjähriger Pause gab es damals endlich wieder ein eigenständiges Kinder- und Jugendtheater für Osnabrück, ermöglicht durch ein herausragendes, bürgerschaftliches Engagement: Dank der Initiative des damaligen Intendanten Holger Schultze und des Engagements der Bürgerstiftung Osnabrück sowie des Initiativkreises Region Osnabrück wurde der Förderverein Freunde des Kinder- und Jugendtheaters in Stadt und Landkreis Osnabrück e. V. (OSKARs Freunde) mit dem Ziel gegründet, die notwendigen finanziellen Mittel für das dreiköpfige OSKAR-Ensemble zur Verfügung zu stellen. Dieses Vorgehen wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur aufgrund seiner Einzigartigkeit zum „Modellprojekt Niedersachsen“ erklärt. So war es nun möglich, für Kinder und Jugendliche ganzjährig ein abwechslungsreiches und altersgerechtes Theaterprogramm anzubieten. Diese wundervolle Tradition wird auch von Intendant Ralf Waldschmidt seit der Spielzeit 2011/12 fortgeführt und genießt glücklicherweise nach wie vor die Unterstützung des Fördervereins unter der Schirmherrschaft von Christiane Wulff. Seit 2006 leistet OSKAR einen großen Beitrag zur kulturellen Bildung junger Menschen in Stadt und Land Osnabrück und erreicht mit seinen Schulaufführungen alle sozialen

Schichten einer Altersgruppe: Pro Spielzeit ermöglicht OSKAR mit rund 200 Vorstellungen im emma-theater und im Theater am Domhof über 33 000 jungen Menschen den Zugang zum Theater. OSKAR geht mit seinen mobilen Produktionen auch auf Reisen an Schulen und Kindergärten sowie sonstigen Treffpunkte in Stadt und Land. Dank der Unterstützung von OSKARs Freunden und dem Engagement vieler Spender und Förderer, ohne die das Kinderund Jugendtheater nicht bestehen könnte, haben mittlerweile in den zehn Jahren viele großartige Premieren und Vorstellungen stattgefunden, die nicht nur das junge Publikum, sondern gleichermaßen immer mehr auch die Älteren in ihren Bann ziehen: OSKAR kann mit 56 Premieren und zahlreichen Wiederaufnahmen in jeder Spielzeit sowie mit über 350 000 Besuchern auf eine stolze Bilanz in den letzten zehn Jahren zurückblicken. Wer OSKAR hautnah und live erleben möchte, ist herzlich zum OSKAR-Geburtstag am 24. April 2016 ab 11.30 Uhr ins emma-theater eingeladen – der Heimat der OSKARs – zu einem bunten Programm für Groß und Klein. Oder schauen Sie bei einer der nächsten Vorstellungen oder bei einer Premiere vorbei: WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE von Jens Raschke (für alle ab 10 Jahren) z. B. am 2. März 2016, 9.30 und 11.30 Uhr, und bei der Premiere SUPERHERO von Anthony McCarten (für alle ab 14 Jahren) am 16. April 2016, 19.30 Uhr, jeweils im emma-theater. (FD)

STROLCHKONZERT: Tolle tiefe Töne Die STROLCHKONZERTE richten sich an Kinder im Vorschulalter mit ihren Begleitern. Gemeinsam mit Strolch erleben Kinder und Familien eine musikalische

Entdeckungstour im Oberen Foyer des Theaters. In der letzten Spielzeit gab es schon einmal den musikalischen Wettstreit bei TOLLE TIEFE TÖNE, und weil es

so viel Spaß gemacht hat, treten die Tuba und das Kontrafagott noch einmal gegeneinander an. Sie sind die größten Vertreter der Holz- und Blechblasinstrumente

und im Konzert findet Strolch mit den Kindern heraus, wer tiefer, schneller oder leiser spielen kann und wie beides zusammen klingt.

Mit Tuba und Kontrafagott Für Kinder ab 3 Jahren mit ihren Begleitern 8.3.2016, 15.30 Uhr, Theater am Domhof/Oberes Foyer

Seite 10 | Dienstag, 1. März 2016

Konzerte ERSTER UNTER GLEICHEN und mehr Orchesterleitung vom ersten Pult aus Von Andreas Hotz

Liebes Konzertpublikum, Maestro di capella, Konzertmeister, Generalmusikdirektor, Kapellmeister, Pultgott, Schamane, Scharlatan – vielfältig sind die Bezeichnungen des Dirigenten, die von seinem Andreas Hotz zwiespältigen Ansehen zwischen Musik verwaltendem Funktionsträger und suspektem Verführer zeugen. Sie alle beschreiben das energetische Zentrum einer Aufführung, das in den früheren Epochen unserer Geschichte noch keinerlei Rolle spielte, da es damals schlichtweg keine Dirigenten gab. Erst mit Felix Mendelssohn-Bartholdy entstand im Zuge der zunehmenden Komplexität symphonischer Werke eine Berufsgattung, die heute zur gewohnten Konzertpraxis gehört. Wir begeben uns deshalb in unserem nächsten Sinfoniekonzert einen musikgeschichtlichen Schritt zurück und beleben eine barocke Orchesterpraxis, die keinen Dirigenten kennt, sondern lediglich einen Konzertmeister, der die Musiker als Primus inter pares vom ersten Pult der ersten Violinen leitet. Um dem historischen Geist und der überlieferten Aufführungspraxis dieser Zeit möglichst nahe zu kommen, übernimmt die Barockspezialistin Swantje Hoffmann diese dreifache Herausforderung zwischen Solistin, Konzertmeisterin und musikalischer Leiterin. Als ausgesprochene Expertin führt sie uns auf einen Streifzug durch die überaus farbige und abwechslungsreiche Klangpracht des Barock: Ein kleines Juwel im Rahmen unserer Sinfoniekonzertreihe, das auch ich mir in keinem Falle entgehen lassen werde!“ Herzlichst, Ihr Andreas Hotz

Der Dirigent, der vor einem Orchester steht und es mit einem Taktstock leitet, ist in der Musikgeschichte eine jüngere Erfindung, die sich erst im 19. Jahrhundert in ihrer heutigen Form etablierte. Lange Zeit war es üblich, dass der musikalische Leiter eines Orchesters auch instrumental mitwirkte, entweder vom Cembalo aus, oder auch mit der Geige als Konzertmeister. Das Interesse an der Musik des Barock sowie an der historischen Aufführungspraxis in den vergangenen Jahrzehnten hat dazu geführt, dass sich vermehrt wieder Spezialen-

sembles bilden, die diese Tradition pflegen. Seit einigen Jahren setzt sich das Osnabrücker Symphonieorchester in unterschiedlichen Formen mit der Musik des Barock auseinander. Unter anderem sind die Opern Telemanns ein fester Bestandteil des Spielplans geworden. Mit der Barockspezialistin Swantje Hoffmann, die das 7. Sinfoniekonzert von der Konzertmeisterposition aus leitet, wird ein weiterer Schritt in der Auseinandersetzung mit der Musik des 17. und frühen 18. Jahrhunderts ge- Swantje Hoffmann tan. Dem Orchester ist sie keine Unbekannte: Anlässlich der Telemann-Produktionen der vergange7. SINFONIEKONZERT nen Jahre (SIEG DER SCHÖNAUS ALTER ZEIT HEIT, GERMANICUS) hat sie bePietro Locatelli Introduzione teatrale op. 4 Nr. 4 reits mehrfach Workshops für baJean-Marie Leclair Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo D-Dur op. 7, Nr.2 rocke Spieltechnik in Osnabrück Johann Gottlieb Graun Sinfonie B-Dur für Streicher und Basso continuo gegeben. Johann Sebastian Bach Doppelkonzert für zwei Violinen und Basso Swantje Hoffmann studierte bei Continuo d-Moll BWV 1043 Walter Forchert und Nora Chastain Georg Friedrich Händel Concerto grosso op. 3 Nr. 1 HWV 312 (Solistenklasse), sowie BarockvioliCarl Philipp Emanuel Bach Sinfonie D-Dur Wq, H 651 ne bei Petra Müllejans. Sie ist FinaMontag, 11. April 2016, 20 Uhr, listin, Preisträgerin und GewinneTheater am Domhof Einführung um 19.15 Uhr im Oberen Foyer rin zahlreicher Wettbewerbe, darMusikalische Leitung: Swantje Hoffmann unter Leipziger Bachwettbewerb, Solisten: Swantje Hoffmann/Michal Majersky, Musica Antiqua Brügge und PreVioline mio Bonporti (Italien). In regelmäMit: Osnabrücker Symphonieorchester ßiger Zusammenarbeit konzertiert

sie mit den Cembalisten Torsten Johann (Freiburger Barockorchester) und Florian Heyerick (Gent) in großen und kleinen Besetzungen. Aber auch Ensembles, wie La Stagione Frankfurt, Les Agréements (Namur), Ensemble Oltremontano (Wim Becu), Collegium Cartusianum (Köln) oder Le Concert Lorrain (Metz) laden sie als Solistin und Konzertmeisterin ein. An der Musikhochschule Frankfurt/Main hatte sie über 10 Jahre lang einen Lehrauftrag für Violine und Barockvioline und leitet dort jetzt regelmäßig Workshops im Bereich Alte Musik. (DS)

3. KAMMERKONZERT: Cantabile Beim dritten Kammerkonzert wird es mit vier Werken für Klarinette, Klavier und Sopran liedhaft-romantisch. Mozarts Oper LA CLEMENZA DI TITO wurde am 6. September 1791 im Prager Ständetheater uraufgeführt. Die Arie PARTO, MA TU BEN MIO schrieb Mozart für Anton Stadler, einen Freund, für den er kurz zuvor sein Klarinettenkonzert KV 622 komponierte. Die Arie mit einer obligaten Bassklarinette ist eine spektakuläre dramatische Szene besagter Oper, in der Sesto zustimmt, Vitellias Bitte zu erhören, deren Liebe der römische Kaiser Tito verschmäht hat. Obwohl Sestos eigene Liebe zu Vitellia unerwidert bleibt, plant er, ihre Rache gegen Tito auszuführen. Sesto zeigt seine Bereitschaft, Vitellias Liebe durch den Mord an Tito zu gewinnen. Wie der von ihm verehrte Mo-

zart, so schätzte auch Spohr das warme Timbre der Klarinette. Er komponierte die SECHS DEUTSCHEN LIEDER op. 103 im Jahre 1837. Mit echt romantischer Musizierlust fügt hier Spohr der Klavierbegleitung in einem oft konzertant gehaltenen Klarinettenpart einen expressiven klanglichen Hintergrund hinzu. Von den Liedern mit obligaten Instrumenten haben sich gerade die Gesänge op. 103 mit Klarinette in das heutige Konzertleben hinüberretten können und werden so auch beim 3. Kammerkonzert von Mitgliedern des Osnabrücker Symphonieorchesters und Musiktheaterensembles interpretiert. Das einaktige Singspiel DIE VERSCHWORENEN von Franz Schubert erlebte seine konzertante Uraufführung am 1. März 1861 durch den Wiener Singver-

ein, die szenische am 29. August 1861 in Frankfurt am Main. Die Romanze der Helene ICH SCHLEICHE BANG UND STILL HERUM, ursprünglich als strophische Arie für Klarinette, Sopran und Streicher geschrieben, wurde 1889 von Fritz Spiegl für Klarinette, Sopran und Klavier arrangiert und veröffentlicht. Der Wechsel innerhalb jedes Verses vom melancholischen a-Moll zu A-Dur betont die eindringliche Intensität und auch Schmerzlichkeit der Arie. Spaeth, selbst auch Klarinettist, komponierte für die Klarinette ein Konzert, ein Konzertino, Salonstücke und, mit größtem Erfolg, eine Symphonie concertante für zwei Klarinetten und Orchester. Das ALPENLIED wurde als Anhang zu den SECHS SCHWEIZER LIEDERN Op. 167 kurz nach Spaeths Rückkehr nach Coburg veröf-

fentlicht. Diese Lieder sind dem Hofmusik- und Theaterintendanten Baron von Hanstein gewidmet. Da der Text keinem Dichter zugeschrieben ist, ist anzunehmen, dass eine Sammlung Schweizer Volksdichtungen als Quelle für den Text gedient hat. (JK) 3. KAMMERKONZERT CANTABILE Wolfgang Amadeus Mozart „Parto! Ma tu ben mio.“ Louis Spohr Sechs deutsche Lieder op. 103 Franz Schubert Romanze der Helene aus DIE VERSCHWORE-

NEN Andreas Spaeth Alpenlied op. 167 Nr. 7 Sonntag, 10. April 2016, 11.30 Uhr, Theater am Domhof Mit: Marian Ghisa, Klarinette; Erika Simons, Sopran; Peter Florian, Klavier

Dienstag, 1. März 2016 | Seite 11

OSTERN IM THEATER Das Theater bietet dieses Jahr ein durchweg musikalisches Osterprogramm: Der Karfreitag leitet die Feiertage mit Richard Wagners romantischer Oper

LOHENGRIN ein – ein musikdramatischer Hochgenuss rund um die mittelalterliche Legende des Schwanenritters. Nur einen Tag später, am Ostersamstag, ist

THEATER OSNABRÜCK das mitreißende Musical DIE COMEDIAN HARMONISTS zu sehen. Beschlossen wird das Osterfest am 28. März von einer weiteren Vorstellung LOHENGRIN.

WIE ES EUCH GEFÄLLT Gastspiel: IfM der Hochschule Osnabrück Die Luft am Hof ist kalt und ungemütlich geworden. Die Herzogin wurde von ihrer Schwester Frederike abgesetzt und vom Hof verbannt. Die Spione der neuen Herzogin sind überall. Aber deren Tochter Celia ist die beste Freundin von Rosalinde, der Tochter der alten Herzogin. Daher darf Rosalinde am Hof bleiben. Orlando, jüngster Sohn des verstorbenen Sir Rowland de Boys, wird von seinem Bruder um sein Erbe gebracht und mit dem Tode bedroht. Aus Überdruss kämpft er gegen Charline, die Preisringerin der neuen Herzogin, und damit gegen das ganze Regime. Durch seinen Sieg gewinnt Orlando Ro-

salindes Herz und zieht den Zorn der neuen Herzogin auf sich. Er ist gezwungen zu fliehen. Auch Rosalinde wird schließlich verbannt. Verkleidet als junger Mann Ganymed und nur begleitet von Celia und dem scharfzüngigen WIE ES EUCH GEFÄLLT Narr Probstein, flieht sie in den Wald von Arden. Flüchtlinge Schutz. Dort treffen Im Wald von Arden finden alle Schäfer und Ziegenhirten auf Verbannte, Aussteiger und Philosophen. Dieser Wald ist zum einen WIE ES EUCH GEFÄLLT beschwerliche Natur und zum anRomantische Komödie mit Musik von William Shakespeare deren ein Ort der Utopie; der idylSchauspielstück des 4. Semesters Musical Sommersemester 2016 lische Gegensatz zum diktatoriund Studierender des Fachs Kunst/Kunstpädagogik der Universität Osnabrück. In einer Fassung des IfM der Hochschule Osnabrück schen Hofleben, ein machtpolitiPREMIERE: SONNTAG, 13. MÄRZ 2016, scher Freiraum. Jenseits von Hier19.30 UHR, EMMA-THEATER archien singt und debattiert man Spielleitung: Dirk Engler hier im Wald, Gegensätze lösen Musik: Philipp Zenker sich auf und Verlorene, Suchende, Musikalische Einstudierung: Eberhard Schneider Liebende kommen sich jenseits der Dramaturgie: Sara Taimouri Konventionen näher. Doch wohin Mit: Karina Kettenis, Myriam Küppers, Marit führt der Ausnahmezustand? Alles Loick, Romina Markmann, Sara Taimouri; Andre Kuhmann, Anton scheint möglich, keine Identität ist Schweizer, Jendrik Sigwart, Simon mehr sicher, bis sich nicht nur OrStaiger; Iwan Carranza, Sebastian Rieß, lando fragt: Woher weiß ich eiPhilipp Zenker (Band) gentlich, wer ich bin?

Domhof 10/11 | 49074 Osnabrück | Intendant: Dr. Ralf Waldschmidt ANFAHRT/BUS Theater am Domhof, Domhof 10/11 (Haltestelle Theater): Erreichbar vom Hbf mit den Linien 81, 82 und vom Altstadtbahnhof mit der Linie 41 emma-theater, Lotter Str. 6/Ecke Arndtstraße (Haltestelle Heger Tor): Erreichbar vom Hauptbahnhof mit den Linien 31, 32, 33 und vom Altstadtbahnhof mit den Linien 51, 52, 53 – umsteigen am Neumarkt: Linien 11, R11 OsnabrückHalle, Schloßwall 1-9 (Haltestelle OsnabrückHalle): Erreichbar mit den Linien 51, 52, 91, 92, 491 PARKHÄUSER Theater am Domhof: Nikolaizentrum oder L+T-Parkhaus emma-theater: Nikolaizentrum oder Stadthaus OsnabrückHalle: Ledenhof (www.parken-os.de) KARTENVORVERKAUF Der Vorverkauf beginnt, sobald die Termine veröffentlicht sind, und zwar am ersten möglichen Werktag, an dem die Theaterkasse geöffnet ist. Seit dem 25.8.2015 sind alle Vorstellungen im Theater am Domhof sowie die Sinfoniekonzerte in der OsnabrückHalle für die gesamte Spielzeit 2015/16 buchbar. THEATERKASSE/KASSENZEITEN Dienstag bis Freitag: 10.30 bis 18.30 Uhr Samstag: 10.30 bis 14 Uhr, Montag geschlossen (24 Stunden tägl. unter www.theater-osnabrueck.de) KARTENRESERVIERUNG Dienstag bis Freitag: 11 bis 18 Uhr Samstag: 11 bis 14 Uhr Karten-Telefon: 05 41/7 60 00 76 Abonnenten-Telefon: 0541/76 000 66 Fax: 0541/76 000 77 E-Mail: [email protected] THEATERJOURNAL Verlagsbeilage Herausgeber: Verlag Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG, Breiter Gang 10-16, 49074 Osnabrück, Telefon 05 41/310-0 Redaktion: Neue Osnabrücker Zeitung GmbH & Co. KG, Verantwortlich i.S.d.P.: Ralf Geisenhanslüke Konzeption und Umsetzung: NOW-Medien GmbH & Co. KG, Große Straße 17-19, 49074 Osnabrück, Jürgen Wallenhorst Redaktionelle Mitarbeit: Nadine Brandhorst, Sven Kleine, Julia Kohlmeier, Laura Nerbl, Dorit Schleissing, Maria Schneider, Ulrike Schumann, Marie Senf, Patricia Stöckemann, Nora Vogt, Dr. Ralf Waldschmidt, Alexander Wunderlich, Elisabeth Zimmermann Fotos: Karin Hofer, Jochen Klenk, Nils Klinger, Marek Kruszewski, Jörg Landsberg, Uwe Lewandowski, Marius Maasewerd, Eva Radünzel ANZEIGEN-/WERBEVERKAUF: MSO Medien-Service GmbH & Co. KG, Große Straße 17-19, 49074 Osnabrück Geschäftsführer: Sven Balzer, Sebastian Kmoch (V.i.S.d.P.) Anzeigen-/Werbeverkauf: Sven Balzer, Wilfried Tillmanns, Marvin Waldrich E-Mail: [email protected] Druck: NOZ Druckzentrum, Weiße Breite 4, 49084 Osnabrück

Er stEht nicht auf shakEspEarE, abEr viEllEicht gEradE vor ihrEr haustür.

WIEDERAUFNAHME DIE COMEDIAN HARMONISTS Vom Gottfried Greiffenhagen und Franz Wittenbrink Samstag, 26. März 2016, 19.30 Uhr, Theater am Domhof „Begeistert hat das Publikum die Premiere von ‚Die Comedian Harmonists‘ im Osnabrücker Theater am Domhof aufgenommen. Für den ,Kleinen grünen Kaktus‘, die ,Schöne Isabella aus Kastilien‘ oder ,Wochenend und Sonnenschein‘ gab es donnernden Zwischenapplaus.“ DIE COMEDIAN HARMONISTS (Neue Osnabrücker Zeitung)

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Seite 12 | Dienstag, 1. März 2016

AKTUELLES THEATERPREIS DES BUNDES IN BERLIN VERLIEHEN Am 29. Januar 2016 nahm das Theater Osnabrück als eines von zwölf prämierten Häusern den von Kulturstaatsministerin Monika Grütters erstmals ausgelobten Theaterpreis des Bundes in der Berliner Akademie der Künste entgegen. Der mit 80 000 Euro dotierte Preis soll dazu ermutigen, die erfolgreiche und in die Stadtgesellschaft wirkende Kulturarbeit fortzuführen. So heißt es in der Jury-Begründung: „Den Städtischen Bühnen Osnabrück gelingt es auf beeindruckende Weise, mit allen Sparten gleichermaßen ein qualitativ bemerkenswertes und stringentes Programm zu gestalten.“ KAMMERKONZERT „SPEZIAL“: JAZZ & MORE Musiker des Osnabrücker Symphonieorchesters verlassen klassische Pfade und begeben sich auf eine Reise durch die Geschichte des Jazz unter dem Motto „Jazzstandards“. Dabei erhalten sie Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen des Sänger- und Schauspielensembles – am Sonntag, 13.3.2016, um 19.30 Uhr im Theater am Domhof/Oberes Foyer. Mit dabei sind Marian Ghisa (Klarinette/Saxophon), Matthias Wernecke (Kontrabass), Marco Liechti (Drumset), Wladimir Krasmann (Klavier), Erika Simons (Sopran) sowie Stefan Haschke (Sprecher). Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Musikverein Osnabrück e.V.. LESEREISE: MEISTER UND MARGARITA 4. Station: Margarita Im stimmungsdichten Ambiente des Lortzinghauses geht die LESEREISE mindestens zwei weiteren Höhepunkten entgegen: Nicht allein die VarietéVorstellung des Schwarzmagiers Voland, in der Menschen kurz-

Preisvergabe in Berlin: Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit Ralf Waldschmidt, Patricia Stöckemann und Matthias Köhn. fristig enthauptet und Geldscheine in Flaschenetikette verwandelt werden, auch die tragische Liebesgeschichte des Meisters zu Margarita und was das mit dem Roman über Pontius Pilatus zu tun hat, erfährt so manche klärende Darstellung. Steigen Sie auf, wenn es im Schweinsgalopp durch das vom Teufel heimgesuchte Moskau der 30er Jahre geht – am Donnerstag, 17.3., 20 Uhr, Lortzinghaus/Freimaurerloge „Zum goldenen Rade“, An der Katharinenkirche 3. 5. Station: Im Schein der Kerzen Während der satanische Woland die Moskowiter in den kollektiven Wahnsinn treibt und sich die Nervenheilanstalt mit immer mehr Patienten füllt, begibt sich die unglückliche Margarita auf die Suche nach ihrem geliebten „Meister“, der über

Nacht verschwunden ist. Wie kann sie ahnen, dass gerade der Chaosstifter Woland der einzige ist, der die beiden wieder zusammenbringen kann? Doch die Wiedervereinigung des Liebespaares hat ihren Preis: Eine Walpurgisnacht steht an, auf der Margaritas Anwesenheit dringend erwünscht wird – seitens der finsteren Mächte. Für ihre fünfte Station macht die LESEREISE am Donnerstag, 7.4., 19.30 Uhr, in der Bergkirche, Bergstraße 16, halt. VIS-À-VIS und OFFENE TANZTRAININGS Das Theater Osnabrück kann auf eine lange Tradition des Tanzes zurückblicken. Im Gespräch mit der Osnabrücker Ballettpädagogin Bettina Escaño geht der Blick zurück auf Choreografen und Tanzdirekto-

ren, die nach dem Zweiten Weltkrieg in dieser Stadt bestimmend waren – am 4.3., 19.30 Uhr. Flucht und Fluchtbewegungen bestimmen derzeit die tägliche politische Debatte. Im VIS-ÀVIS am 5.4., 19.30 Uhr, geht es um Tänzer-Choreografen, die ihre Heimatländer verlassen mussten und an ihren Zufluchtsorten für neue Impulse in der Tanzgeschichte sorgten. Beispielsweise der Russe George Balanchine, der in New York das New York City Ballet gründete oder der Tscheche Jiri Kylián, der in den Niederlanden dem NDT zu Weltruf verhalf. Treffpunkt für beide Veranstaltungen ist um 19.15 Uhr am Bühneneingang; der Eintritt ist frei. Die nächsten Termine für das OFFENE TANZTRAINING sind: 60+ am 3.3., 18.3. und 7.4., je-

weils 19-20 Uhr; 16+ am 19.3. und 9.4., 10-11.30 Uhr (Treffpunkt jeweils 15 Minuten vor Beginn am Bühneneingang). REFUGEES WELCOME Das Theater Osnabrück lädt „Newcomer“, die als Geflüchtete nach Deutschland kommen, mit vielen Aktionen ein, das Haus kennenzulernen. Halbjährlich erscheint ein Flyer, der verschiedene Angebote bündelt. Am Mittwoch, 16.3., 17-18.15 Uhr, gibt es eine Führung in arabischer Sprache, Treffpunkt Theater am Domhof, Haupteingang. Am Freitag, 18.3., 14-17 Uhr bietet das Theater einen Stomp-Rhythmus-Workshop für Newcomer ab 12 Jahren an (keine Vorerfahrung nötig), Anmeldung unter [email protected] oder 0541 / 76 00 169.

AUSBLICK: Nächstes THEATERjournal am 12.4.2016 KRIMINALISTISCH TAUSEND MAL IST NIX PASSIERT, Die Theatermäuse Premiere am Sonntag, 24. April 2016

ABENTEUERLUSTIG DON QUICHOTTE AUF DER HOCHZEIT DES COMACHO Von Georg Philipp Telemann Premiere Freitag, 29. April 2016

FEURIG CLIVIA Von Nico Dostal Premiere am Samstag, 30. April 2016

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